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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige, auf p53 ansprechende Gene,
diese Gene umfassende Expressionsvektoren, die Expressionsvektoren
umfassende Wirtszellen, durch die Gene hergestellte Proteine, Verfahren
zur Herstellung der Proteine und Verfahren zur Verwendung der Gene
und Protein.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Inaktivierung oder der Verlust von p53 stellt ein häufiges Ereignis
dar, das mit der Entwicklung von Krebs beim Menschen in Zusammenhang
steht. Eine funktionale Inaktivierung kann als Folge genetischer
Abweichungen innerhalb des p53-Gens auftreten, wobei Missense-Mutationen
am häufigsten
sind, oder durch Wechselwirkung mit viralen und zellulären Onkogenen
[Übersichtsartikel
hierzu: Levine, A. J. et al., Nature 351, 453–455 (1991), Vogelstein, B.
und Kinzler, K. W., Cell 70, 523–526 (1992), Zambetti, G. und
Levine, A. J. FASEB J. 7, 855–865
(1993), Harris, C. C., Science 262, 1980–1981 (1993)]. Der Verlust
der Wildtyp (wt)-Funktionen von p53 führt zu einem unkontrollierten
Zellzyklus und unkontrollierter Zellreplikation, ineffizienter DNA-Reparatur,
einem selektiven Wachstumsvorteil und folglich zur Tumorbildung
[Levine, A. J. et al., Nature 351, 453–455 (1991), Vogelstein, B.
und Kinzler, K. W., Cell 70, 523–526 (1992), Zambetti, G. und
Levine, A. J. FASEB J. 7, 855–865
(1993), Harris, C. C., Science 262, 1980–1981 (1993); Lane, D. P. Nature
358, 15–16
(1992), Livingstone, L. R. et al., Cell 70, 923–935 (1992)]. Durch den Erwerb
neuer Funktionen, die mit vielen mutierten Formen von p53 einhergehen,
kann die Tumorgenese sogar weiter verstärkt werden [Chen, P. -L. et
al., Science 250, 1576–1580
(1990); Dittmer, D. et al., Nature Genetics 4, 4142–4145 (1993);
Sun, Y. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2827–2831 (1993)],
wodurch eine mögliche
Grundlage für
deren starke Selektion in menschlichen Tumoren gegeben ist.
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Der
Mechanismus (die Mechanismen), der (die) der durch p53 vermittelten
Wachstumsunterdrückung zu
Grunde liegen, ist (sind) noch unzureichend definiert. Von besonderem
Interesse ist jedoch die Fähigkeit von
p53, als Transkriptionsfaktor zu wirken, eine Funktion, die stark
mit dessen Fähigkeit
korreliert, als Tumorsupressor zu wirken. Es wurde gezeigt, dass
p53 eine Vielzahl von Promotoren unterdrückt, die TATA-Elemente enthalten
[z.B. Ginsberg, D. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 9979–9983 (1993),
Santhanam, U. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 7605–7609 (1993),
Kley, N. et al., Nucleic Acids Res. 20, 4083–4087 (1992), Mack, D. H. et
al., Nature 363, 281–283
(1993)]. Diese Unterdrückung
ist sequenzunabhängig
und kann die Bindung von p53 an Bestandteile der grundlegenden Transkriptionsmaschinerie,
beispielsweise das TATA-Bindungsprotein, beinhalten [z.B. Seto,
E. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 12028–12032 (1992), Truant, R. et
al., J. Biol. Chem. 268, 2284–2287
(1993), Liu, X. et al., Mol. Cell. Biol. 13, 3291–3300 (1993)].
Im Gegensatz dazu ist die Transaktivierung durch p53 sequenzabhängig und
korreliert mit dessen Bindung an spezifische DNA-Sequenzen wie beispielsweise
die Consensus-Bindungsstelle, über
die kürzlich
berichtet wurde [EI-Deiry, W. S. et al., Nature Genetics 1, 45–49 (1992),
Funk, W. D. et al., Mol. Cell. Biol. 12, 2866–2871 (1992)]. p53 kann effizient
sowohl in vivo als auch in vitro die Transkription von Promotoren
aktivieren, die solche Stellen aufweisen [z.B. Kley, N. et al.,
Nucleic Acids Res. 20, 4083–4087
(1992), Seto E. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 12028–12032 (1992),
Weintraub H. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 4570–4574 (1991),
Kern S. E. et al., Science 256, 827–830 (1992), Farmer G. et al.,
Nature 358, 83–86
(1992), Zambetti, G. P. et al., Genes & Development 6, 1143–1152 (1992)].
Die meisten onkogenen Mutanten von p53 haben sowohl die Eigenschaften
der Transkriptionsunterdrückung
als auch die der sequenzspezifischen Transaktivierung verloren,
die beim Wildtyp-p53 vorliegen.
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Die
starke Korrelation zwischen der Fähigkeit von p53 zur Aktivierung
der Transkription in sequenzspezifischer Weise und dessen Fähigkeit
zur Unterdrückung
des Zellwachstums oder zur Induzierung von Apoptose [Vogelstein,
B. und Kinzler, K. W. Cell 70, 523–526 (1992), Yonish-Rouach,
E. et al., Nature 352, 345–347 (1991),
Lowe, S. W. et al., Nature 362, 847–849 (1993), Clark, A. R. et
al., Nature 362, 849–852
(1993), Shaw, P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4495–4499 (1992)]
legt nahe, dass durch p53 induzierte Gene eine wichtige Rolle bei
der Vermittlung der Funktion von p53 als Tumorsupressor spielen
können.
Einige wenige endogene Gene wurden als durch p53 induziert charakterisiert.
Diese umfassen das mdm-2-Gen und dessen menschliches Homologes,
das hdm-2-Gen [Wu, X. et al., Genes & Development 7, 1126–1132 (1993)], GADD45
[Kastan, M. B. et al., Cell 71, 587–597 (1992)], und die WAF1/CIP1/p21-Gene
[EI-Deiry, W. S., et al., Cell 75, 817–825 (1993)]. Es wurde vorschlagen,
dass hdm-2 als ein negativer Rückkopplungsregulator
von p53 wirkt und in dieser Hinsicht als Onkogen fungieren würde [Wu,
X. et al., Genes & Development
7, 1126–1132
(1993), Zambetti, G. und Levine, A. J., FASEB J. 7, 855–865 (1993)].
Dies passt zu dem Befund, dass die Amplizifierung des hdm-2-Gens
mit Krebs beim Menschen einhergeht [Oliner, J. d. et al., Nature
358, 80–83
(1992)]. Bisher wurde sowohl von WAF1/CIP1/p21, einem Inhibitor
Cyclin-abhängiger
Kinasen [Harper, J. W. et al., Cell 75, 805–816 (1993), Xiong, Y. et al.,
Nature 366, 701–704
(1993)], als auch von gadd45 [Zhan, Q. et al., Mol. Biol. 14, 2361–2371 (1994)]
gezeigt, dass sie das Wachstum von Tumorzellen in Kultur inhibieren [EI
Deir, W. S. et al., Cell 75, 817–825 (1993)].
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Partanen
et al. (EMBO Journal, Bd. 10 Nr. 6 ff, 134, 1347–1354, 1991) beschreiben die
abgeleitete Aminosäuresequenz
von FGFR-4, einem Rezeptor für
sauren Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(GenBank-Zugangs-Nr. X57205). Die WO 93/10230 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung einer komplementären
DNA (cDNA)-Bibliothek, die angereichert ist für Liganden-induzierbare Gene
einer Zelle. Mit RNA, die von menschlichen IL-2R-positiven T- Zell-Blasts isoliert
worden war, die mit entweder nur Cyclohexamid oder IL-2 oder mit einer
Kombination der beiden Wirkstoffen stimuliert worden waren, wurde
eine Northern Blot-Analyse
durchgeführt.
Auf der Grundlage der Induktionsmuster und der ungefähren Größen der
RNA-Transkripte wurden 8 durch IL-2 induzierte Gene unterschieden.
Einer dieser Klone mit der Bezeichnung 1A8 weist die als SEQ ID NO:
1 gezeigte Nukleotidsequenz auf Hong et al. (Journal of Immunology,
Bd. 150, Seiten 3895–3904,
1993) beschreiben die Isolierung einer Reihe von cDNA-Klonen, die
zwischen B- und T-Lymphozyten differenziell exprimiert werden. Eine
der cDNAs wurde als BL34 bezeichnet. Northern-Blot-Analyse mit der
BL34-cNDA zeigte ein
1,6 kb mRNA-Transkript, das in niedrigen Mengen in RNA vorhanden
war, die aus ruhenden B-Lymphozyten extrahiert worden war, aber
dessen Expression deutlich gesteigert war in RNA, die aus mitogen-aktivierten B-Zellen
hergestellt worden war. Zwei BL34-cDNAs mit voller Länge wurden
sequenziert und ein offener Leserahmen mit 588 bp identifiziert,
der vorhersagegemäß ein Protein
mit 196 Aminosäuren
kodiert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet die Isolierung eines durch p53
hochregulierten Gens.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes Polypeptidmolekül, umfassend
- i) die in 7 [SEQ ID
NO: 2] gezeigte Aminosäuresequenz
des auf p53 ansprechenden Protein PIGI-1 (durch p53 induzierter
Wachstumsinhibitor 1), oder
- ii) eine Allelvariante der Sequenz, worin eine oder mehrere
Aminosäuren
deletiert, substituiert, Invertiert, invertiert oder hinzugefügt sind,
wobei
das die Allelvariante der Sequenz umfassende Polypeptid die wachstumshemmende
Eigenschaft des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 hat.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein isoliertes Polypeptidmolekül, das die
Sequenz der Aminosäuren
142–202
der in 7 gezeigten Aminosäurensequenz des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein isoliertes Polypeptidmolekül, das erhältlich ist
durch Expression einer Nukleinsäuresequenz,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptidmolekül kodiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das ein
erfindungsgemäßes Polypeptidmolekül kodiert.
Das Nukleinsäuremolekül ist bevorzugt
ein DNA (Desoxyribonukleinsäure)-Molekül, und die
Nukleinsäuresequenz
ist eine DNA-Sequenz.
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Weiterhin
bevorzugt ist eine DNA-Sequenz mit der in 6 [SEQ ID
NO: 1] gezeigten Nukleotidsequenz oder der in 6 [SEQ
ID NO: 1] gezeigten Sequenz der Nukleotide 416–2383.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, insbesondere
ein DNA-Molekül,
mit einer Nukleinsäuresequenz,
die mit einer Nukleinsäuresequenz
hybridisiert, die ein erfindungsgemäßes Polypeptidmolekül kodiert,
wobei der Hybridisierungs-Waschpuffer 0,2 × SSPE, 0,1% SDS ist und die
Hybridisierungstemperatur 65°C
beträgt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Nukleinsäuremolekül mit einer
Sequenz, die zu den oben genannten Nukleinsäuresequenzen komplementär ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Expressionsvektoren, die
eine DNA-Sequenz
umfassen, welche ein Polypeptidmolekül wie oben angegeben kodiert.
Gemäß einer
Ausführungsform
hat die das Polypeptid kodierende DNA-Sequenz die in 6 (SEQ
ID NO: 1] gezeigte Nukleotidsequenz.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
hat die DNA-Sequenz die in 6 [SEQ ID
NO: 1] gezeigte Sequenz der Nukleotide 416–2383.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin prokaryotische oder eukaryotische
Wirtszellen, die den Expressionsvektor wie oben angegeben umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Polypeptidmoleküls, wobei
man eine Wirtszelle wie oben angegeben unter Bedingungen kultiviert,
welche eine Expression des Polypeptidmoleküls zulassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine pharmazeutisch wirksame Menge eines erfindungsgemäßen Polypeptidmoleküls oder
eines erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküls oder
eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
umfasst, und die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polypeptidmoleküls oder
eines erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküls oder
eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
von Tumoren und von Krebs. Weiterhin werden Verfahren zum Nachweis
von Nukleinsäuresequenzen,
die einen Teil oder das gesamte neuartige, auf p53 ansprechende
Protein kodieren, das die in 7 [SEQ ID
NO: 2] gezeigte Aminosäuresequenz
aufweist, oder verwandter Nukleinsäuresequenzen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1
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- A. Für
die tet-regulierte p53-Expression verwendete Plasmidkonstrukte.
Das
tet-Aktivator-Plasmid (pUHD 15-1 Neo) exprimiert konstitutiv tTa
(siehe Text). Die p53-Mutanten V143A und N247I wurden in den auf
tet ansprechenden Expressionsvektor pUHG10-3 kloniert, wodurch pTE9.5 bzw.
pTE3.1 erzeugt wurden. Die Expression der klonierten p53-Gene wird
durch tTa reguliert, welches bei Fehlen von Tetracyclinen an tOp
bindet, und durch Zugabe von Tetracyclin unterdrückt.
- B. Westernblot-Analyse der p53-Expression in Saos-2-A3- und
-D4-Zellen.
Saos-2-, Saos-2-D4- und -A3-Ausgangszellen wurden
wie angegeben über
Nacht mit (1 μg/ml)
oder ohne Tetracyclin kultiviert. Am nächsten Tag wurden Kernextrakte
hergestellt, 80 μg
Protein auf einem SDS-Polyacrylamidgel (12%) aufgetrennt und p53 über Westernblot-Analyse
unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers DO1 (Oncogene Science,
Uniondale, NY) nachgewiesen. Die Position des p53-Proteins mit voller
Länge ist
durch eine Pfeilspitze markiert. Die Position der Molekulargewichtsstandards
ist rechts angegeben (in Kilodalton).
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2
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- A. Induktion von Luciferase durch Temperatur-revertierte
mutierte p53-Proteine.
Sao-2-A3B- und -D4H-Zellen, die in Tetracyclin
enthaltenden Medien wuchsen, wurden 4× mit DMEM gewaschen und in
Antibiotika-freien (• beziehungsweise Δ) oder Tetracyclin-enthaltenden
Medien (o beziehungsweise Δ,
1 μg/ml)
inkubiert. Nach 16 Stunden bei 37°C
wurden die Zellen 30°C
ausgesetzt (0 h Zeitpunkt). Zu den angegebenen Zeitpunkten (in Stunden)
wurden Zellextrakte hergestellt und die Luciferase-Aktivität unter
Verwendung gleicher Mengen von Zellextrakten bestimmt.
- B. Induzierung der hdm-2-Genexpression in Saos-2-D4H-Zellen.
Saos-2-D4H-Zellen
wurden über
Nacht mit (1 μg/ml)
oder ohne Tetracyclin inkubiert und anschließend für den angegebenen Zeitraum
(in Stunden) bei 30°C
inkubiert, bevor sie geerntet wurden. Gesamt-RNA (10 μg) wurde über Northern
Blots analysiert. Blot-Duplikate wurden mit einer 32P-markierten
cDNA-Sonde für entweder
hdm-2 oder β-Actin
hybridisiert, und die Autoradiogramme der hydrisierten Blots sind
gezeigt. Die Position der RNA-Molekulargewichtsmarker
ist links angegeben.
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3
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Angereichertes
cDNA-Fragment W4.5 identifiziert ein p53-reguliertes Transkript.
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Saos-2-D4H-Zellen
wurden bei Fehlen oder in Gegenwart von Tetracylin (1 μg/ml) wie
in 2B bei 30°C
inkubiert. Ein Northern Blot (10 μg
Gesamt-RNA/Spur) wurde mit einer 32P-markierten
cDNA-Sonde hybridisiert, die dem Klon W4.5 entsprach. Ein Autoradiogramm
des hybridisierten Blots ist gezeigt, wobei die Position des Molekulargewichtsmarkers
links angegeben ist.
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4
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Die
Klone A28 und A26 identifizieren Transkripte, die durch die ts-Mutante
p53V143A in Saos 2-D4H-Zellen reguliert ist.
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Saos
2-D4H-Zellen wurden bei Fehlen von Tetracyclin bei 37°C kultiviert.
Die Zellen wurden mit Vehikel (Wasser) oder Cycloheximid (10 μg/ml) 30
Minuten behandelt und anschließend
weitere 7 Stunden bei 37 oder 30°C
wie angegeben inkubiert. Unter Verwendung gleicher Mengen polyadenylierter
RNA wurden Northern Blots hergestellt und nacheinander mit einer 32P-markierten cDNA-Sonde für A28 und
A26 hybridisiert. Gezeigt sind Autoradiogramme, wobei die Position
des RNA-Molekulargewichtsmarkers links angegeben ist.
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5
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A28-
und A26-Transkripte werden durch Wildtyp-p53 in EB1-Coloncarzinomzellen
induziert.
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Ausgangs-EB-Zellen
und klonale EB1-Zellen (die das Wildtyp-p53 unter Kontrolle des
Metallothioneinpromotors enthalten) wurden mit Vehikel (Wasser)
oder CdCl2 (6 μM) 10 Stunden wie angegeben
behandelt. Polyadenylierte RNA wurde isoliert und Northern Blots
wurden in vierfacher Ausfertigung hergestellt. Die Blots wurden
mit Sonden für
die Klone A28, A26, W4.5 oder β-Actin
hybridisiert. Gezeigt sind Autoradiogramme, wobei die Position der
Molekulargewichtsmarker links angegeben ist.
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6
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Nukleotidsequenz
der cDNA, die auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodiert.
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7
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Vorhergesagte
Aminosäuresequenz
des auf p53 ansprechenden Protein PIGI-1.
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8
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Northern
Blot-Analyse der Expression des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
in verschiedenen menschlichen Geweben.
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Zur
Herstellung von Northern Blots wurden 2,5 μg polyadenylierter RNA der angegebenen
Gewebe erwachsener Menschen verwendet (Clonetech, Palo Alto, CA).
Die Blots wurden mit einer 32P-markierten
cDNA-Sonde hybridisiert, die dem cDNA-Fragment A28 entsprach, und
durch Autoradiographie sichtbar gemacht. Die Position der RNA-Standards
ist rechts in kb angegeben. Ein Transkript von etwa 2,5 kb wurde
in allen Geweben nachgewiesen, wobei periphere Blutleukozyten (Spur
9) eine mögliche
Ausnahme darstellen. Bei längerem
Kontakt des Blots mit dem Film war eine Expression in Hoden erkennbar.
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9
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Schematische
Darstellung der Klonierungs- und Sequenzierungsstrategie für die A28-cDNA, welche auf
p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodiert.
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Menschliche
Lungen- und Gehirn-cDNA-Bibliotheken wurden mit dem A28-cDNA-Fragment gescreent,
das durch die Bibliothek-Substraktionsmethode identifiziert wurde.
Der längste
hybridisierende cDNA-Klon, der identifiziert wurde, A28-15B, hatte
eine Länge
von 1968 bp und stellte einen partiellen cDNA-Klon dar. Das 5'-Ende der cDNA wurde
durch 5' RACE erhalten.
Der Klon voller Länge
(oder nahezu voller Länge) wurde
unter Verwendung der einmal vorkommenden BglII-Schnittstelle bei
nt-Position 416 zusammengebaut. Die cDNA wurde in beiden Richtungen
unter Verwendung der angegebenen genspezifischen Oligonukleotide und
eines automatisierten Farbstoff-Deoxynukleotid-Sequenzierverfahrens
(ABI, Foster City, CA) sequenziert.
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10
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In
vitro-Translation von PIGI-1-Protein.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Verwendung und Brauchbarkeit
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können erfindungsgemäß auf vielfältige Weise
verwendet werden. Beispielsweise können sie als DNA-Sonden verwendet
werden, um andere cDNA- und genomische DNA-Bibliotheken zu screenen,
um über
Hybridisierung weitere DNA-Sequenzen zu selektieren, die Proteine kodieren,
welche verwandt sind mit auf p53 ansprechendem Protein PIGI-1. Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, die
für das
gesamte, auf p53 ansprechende Protein PIGI-1 oder einen Teil davon
kodieren, als DNA-Sonden verwendet werden, um weitere cDNA- und
genomische DNA-Bibliotheken zu screenen, um über Hybridisierung DNA-Sequenzen
zu selektieren, die auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 anderer
Organismen kodieren. Die Nukleinsäure-Sonde könnte mit radioaktiven Nukleotiden
oder über
nicht-radioaktive Verfahren (d.h. Biotin) markiert sein. Das Screenen
kann mit unterschiedlicher Stringenz (über Manipulation der Hypridisierungs-Tm,
normalerweise unter Verwendung einer Kombination von Ionenstärke, Temperatur
und/oder Gegenwart von Formamid) durchgeführt werden, um nah oder entfernt
verwandte Homologe zu isolieren. Die Nukleinsäuren können auch zur Erzeugung von
Primern verwendet werden, um cDNA oder genomische DNA über Polymerase-Kettenreaktionstechniken
(PCR-Techniken) zu amplifizieren. Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
können
weiterhin für
die Identifizierung benachbarter Sequenzen in der cDNA oder im Genom,
beispielsweise flankierender Sequenzen und regulatorischer Elemente,
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
können
weiterhin für
den diagnostischen Nachweis von Nukleinsäuresequenzen verwendet werden,
die funktional geschädigtes,
auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 in menschlichen Tumoren kodieren.
Dies würde
sich in Mutationen, Deletionen oder Punktmutationen zeigen, die
für die
Diagnose von Krebs brauchbar sein können. Der Nachweis solcher
Mutationen könnte über gewöhnliche
Techniken der DNA-Analyse erfolgen, einschließlich genomischer und/oder
cDNA-Sequenzierung, SSCP und Southern Blot. Weiterhin kann funktional
geschädigtes,
auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 selbst unter Verwendung von
ELISA-, Immunpräzipitations-,
Immunhistochemie- oder Western Blot-Analyse durch monoklonale und
polykolonale Antikörper
nachgewiesen werden, die so erzeugt werden können, dass sie für normale
und mutierte Proteine selektiv sind.
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Die
erfindungsgmäßen Polypeptide
sind brauchbar für
die Untersuchung der Eigenschaften von auf p53 ansprechendem Protein
PIGI-1; beispielsweise dessen Struktur, Wirkungsmechanismus und
Rolle bei der Onkogenese. Beispielsweise kann das PIGI-1-Protein untersucht
werden, um dessen funktionale Domänen weiter zu beschreiben,
und kann somit verwendet werden, um Verbindungen mit ähnlicher
Aktivität
zu entwerfen. PIGI-1-Protein
kann weiterhin dafür
verwendet werden, um zu bestimmen, ob es mit sich selbst, anderen verwandten
Homologen oder anderen Proteinen interagiert, wobei Co-Immunpräzipitation
aus markierten Zellextrakten, Western Blots, das Screenen von Expressionsbibliotheken
mit markiertem PIGI-1-Protein und/oder andere übliche Vorgehensweisen zur
Anwendung kommen. Das PIGI-1-Protein kann weiterhin zur Bestimmung
von dessen Fähigkeit
zur Bindung an DNA verwendet werden und zur Identifizierung von
dessen Bindungsstellen durch Screenen genomischer Sequenzfragmente
oder synthetischer Oligonukleotidfragmente unter Verwendung einer
Technologie der Anreicherung und Amplifizierung ausgewählter DNA-Elemente
auf der Grundlage von PCR, die ihrerseits Zielsubstanzen im Rahmen
der Suche nach Wirkstoffen sein können. Das PIGI-1-Protein kann
weiterhin in in vivo-Assays auf der Grundlage von Zellen und in
zellfreien in vitro-Assays für
das Screenen natürlicher
Produkte und synthetischer Verbindungen verwendet werden, welche
die Funktion des PIGI-1-Proteins nachahmen, regulieren oder anregen.
Die Expression von PIGI-1 (entweder RNA oder das Proteinprodukt)
kann verwendet werden, um das Vorliegen von Wildtyp-p53-Aktivität zu überwachen,
beispielsweise beim Screenen auf Verbindungen, welche die Funktion
von mutiertem p53 nachahmen oder wiederherstellen.
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Wie
nachfolgend hier gezeigt, besitzt das PIGI-1-Protein wachstumshemmende
Eigenschaften und kann in menschlichen Tumoren funktional geschädigt sein.
Dementsprechend können
verschiedene, auf das PIGI-1-Protein gerichtete Therapien bei der
Behandlung von Tumoren und Krebs verwendet werden. Beispielsweise
können
Gentherapietechniken unter Verwendung der gesamten oder eines Teils
der PIGI-1-Protein kodierenden Nukleinsäuresequenzen, Techniken unter
Verabreichung von PIGI-1-Protein oder biologisch aktiver Fragmente
davon, Techniken unter Verwendung Antigen-spezifischer Antikörper, die
mit PIGI-1-Protein oder biologisch aktiven Fragmenten davon fusioniert
sind, oder Techniken unter Verwendung kleiner Moleküle oder
Verbindungen, die entworfen wurden, um PIGI-1 nachzuahmen, oder
für die
eine Nachahmung von PIGI-1 gefunden wurde, für die Behandlung von Tumoren
und Krebs verwendet werden.
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Verschiedene
weitere Verfahren der Verwendung erfindungsgemäßer Nukleinsäuren, Polypeptide, Expressionsvektoren
und Wirtszellen sind nachfolgend ausführlich beschrieben.
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Nukleinsäuren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das eine
Nukleinsäuresequenz umfasst,
die für
das gesamte oder ein Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
gemäß obiger
Definition kodiert. Vorzugsweise ist das Nukleinsäuremolekül ein DNA-Molekül und die
Nukleinsäuresequenz
ist eine DNA-Sequenz. Weiterhin bevorzugt ist eine DNA-Sequenz mit
der in 6 [SEQ ID NO: 1] gezeigten Nukleotidsequenz. Weiterhin
bevorzugt sind Nukleinsäuresequenzen,
die zu einer dieser Nukleinsäuresequenzen komplementär sind.
Zusätzlich
bevorzugt sind Nukleinsäuresequenzen,
die mit einer dieser Nukleinsäuresequenzen
hybridisieren. Im Falle einer Nukleotidsequenz (z.B. einer DNA-Sequenz),
die einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert,
ist bevorzugt, dass die Nukleotidsequenz wenigstens etwa eine Länge von
etwa 15 aufeinanderfolgenden Nukleotiden besitzt, bevorzugt wenigstens
eine Länge
von etwa 20 bis 30 aufeinanderfolgenden Nukleotiden.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können aus
einer Vielzahl von Quellen isoliert werden, obwohl die gegenwärtig bevorzugten
Sequenzen aus menschlichen cDNA-Bibliotheken
isoliert wurden. Die genaue Aminosäuresequenz des hergestellten
Polypeptidmoleküls
variiert in Abhängigkeit
von der anfänglichen DNA-Sequenz.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können unter
Verwendung verschiedener Verfahren erhalten werden, die dem Durchschnittsfachmann
allgemein bekannt sind. Es können
wenigstens drei alternative grundlegende Verfahren verwendet werden:
- (1) die Isolierung einer doppelsträngigen DNA-Sequenz
aus genomischer DNA oder komplementärer DNA (cDNA), welche die
Sequenz enthält;
- (2) die chemische Synthese der DNA-Sequenz; und
- (3) die Synthese der DNA-Sequenz über Polymerase-Kettenreaktion
(PCR).
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Beim
ersten Verfahren kann eine genomische oder cDNA-Bibliothek gescreent
werden, um eine DNA-Sequenz zu identifizieren, die das gesamte oder
einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert. Beispielsweise
können
menschliche cDNA-Bibliotheken
gescreent werden, um eine DNA-Sequenz zu identifizieren, die das
gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
kodiert. Es können verschiedene
cDNA-Bibliotheken, beispielsweise cDNA-Bibliotheken der Lunge des
erwachsenen Menschen und cDNA-Bibliotheken des Gehirns (striata)
des erwachsenen Menschen verwendet werden (Stratagene, La Jolla,
CA).
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Für das Screenen
genomischer DNA- oder cDNA-Bibliotheken auf Sequenzen, die neues,
auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodieren, können verschiedene Techniken
verwendet werden. Die Technik kann beispielsweise eine markierte,
einzelsträngige
DNA-Sonde mit einer
Sequenz verwenden, die komplementär zu einer Sequenz ist, die
auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodiert. Beispielsweise können DNA/DNA-Hybridisierungsverfahren
verwendet werden, um die Sequenz in klonierten Kopien genomischer
DNA oder cDNA zu identifizieren, welche in eine einzelsträngige Form
denaturiert wurden. Geeignete Sonden umfassen cDNA für auf p53
ansprechendes Protein PIGI-1, die von der gleichen oder einer verwandten
Art gewonnen wurde, synthetische Oligonukleotide und dergleichen.
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Unter
Verwendung von Immunblot-Techniken kann eine genomische DNA- oder
cDNA-Bibliothek weiterhin gescreent werden auf eine genomische DNA
oder cDNA, die das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 kodiert, und auf Sequenzen, die solche kodierenden
Sequenzen flankieren.
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Bei
einem typischen, für
die Hybridisierungstechniken geeigneten Screeningverfahren wird
zunächst eine
genomische DNA- oder cDNA-Bibliothek auf Agarplatten ausplattiert,
und die Klone werden dann auf Filtermembranen, beispielsweise Nitrozellulosemembranen übertragen.
Die genomische DNA ist normalerweise in einem Vektor wie beispielsweise
EMBL 3 oder EMBL 4 oder Derivaten davon (z.B. lambda DASHTM) oder in Cosmid-Bibliotheken, P1 Phagen-Bibliotheken
oder YAC-Bibliotheken enthalten. Die cDNA-Bibliothek ist normalerweise
in einem Vektor wie Igt10, Igt11 oder lambda ZAP enthalten. Eine
DNA-Sonde kann dann
mit den Klonen hybridisiert werden, um solche Klone zu identifizieren,
die genomische oder cDNA enthalten, welche das gesamte oder einen
Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert. Alternativ
können
geeignete E. coli-Stämme,
die Vektoren wie beispielsweise Igt1 oder lambda ZAP enthalten,
für die
Synthese von Fusionsproteinen induziert werden, die Fragmente von
Proteinen enthalten, welche dem cDNA-Insert im Vektor entsprechen.
Die Fusionsproteine können
auf Filtermembranen übertragen
werden, beispielsweise auf Nitrozellulose. Anschließend kann
ein Antikörper
an das Fusionsprotein gebunden werden, um das gesamte oder einen
Teil des auf p53 ansprechenden Protein PIGI-1 zu identifizieren.
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Beim
zweiten Verfahren kann die erfindungsgemäße Nukleinsäure, die das gesamte oder einen
Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert, chemisch
synthetisiert werden. Kürzere
Oligonukleotide, beispielsweise mit 15 bis 50 Nukleotiden, können direkt
synthetisiert werden. Bei längeren
Oligonukleotiden kann die DNA-Sequenz, die auf p53 ansprechendes
Protein PIGI-1 kodiert, als eine Reihe von Oligonukleotiden mit
50 – 100
Basen synthetisiert werden, die dann sequenziell ligiert werden
(über geeignete
endständige Restriktionsschnittstellen),
so dass die korrekte lineare Nukleotidsequenz gebildet wird.
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Beim
dritten Verfahren können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, die
das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
kodieren, über
PCR synthetisiert werden. Kurz zusammengefasst werden Paare synthetischer,
im Allgemeinen eine Länge
von wenigstens 15 Basen aufweisender DNA-Oligonukleotide (PCR-Primer),
welche mit entgegengesetzten Strängen
der Ziel-DNA-Sequenz hybridisieren, für die enzymatische Amplifizierung
des dazwischenliegenden DNA-Bereichs auf der Ziel-Sequenz verwendet.
Wiederholte Zyklen der Hitzedenaturierung des Templates, der Anlagerung
der Primer und der Verlängerung
der 3'-Enden der
angelagerten Primer über
eine DNA-Polymerase
führt zu
der Amplizifierung des durch die PCR-Primer definierten Segments.
Siehe White, T. J. et al., Trends Genet. 5, 185–9 (1989).
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, die
das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
kodieren, können
weiterhin für
die Erzeugung verschiedener Mutationen modifiziert (d.h. mutiert)
werden. Solche Mutationen können
die vom mutierten Codon kodierten Aminosäuresequenzen ändern, oder
sie können
still sein und die Aminosäuresequenz
nicht verändern.
Diese modifizierten Nukleinsäuren
können
beispielsweise durch Mutation der Nukleinsäure erzeugt werden, die auf
p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodiert, so dass die Mutation zur
Deletion, Substitution, Insertion, Inversion oder Hinzufügung einer
oder mehrerer Aminosäuren
in dem kodierten Polypeptid führt,
wobei verschiedene dem Fachmann bekannte Verfahren verwendet werden.
Beispielsweise können
die Verfahren der ortsgerichteten Mutagenese verwendet werden, die
beschrieben sind in Taylor J. W. et al., Nucl. Acid. Res. 13, 8749–64 (1985)
und Kunkel, J. A.. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 482–92 (1985).
Darüberhinaus
können
von verschiedenen kommerziellen Bezugsquellen Kits für ortsgerichtete
Mutagenese bezogen werden. Beispielsweise kann ein Kit zur Durchführung ortsgerichteter
Mutagenese von der Amersham Corp. (Arlington Heights, IL) bezogen
werden. Weiterhin können
Hinzufügungs-,
Unterbrechungs-, Deletions- und
Verkürzungsverfahren
wie in Sayers et al., Nucl. Acids Res. 16, 791–800 (1988) beschrieben, ebenfalls
verwendet werden. Mutationen können
bei der Herstellung oder Verwendung der erfindungsgemäßen Polypeptide
vorteilhaft sein. Beispielsweise können diese Mutationen die Funktion
des Proteins modifzieren (z.B. zu höherer oder niedrigerer Aktivität führen), höhere Grade der
Proteinherstellung oder leichtere Aufreinigung des Proteins ermöglichen,
oder zusätzliche
Erkennungsstellen für
Restriktionsendonukleasen in der Nukleinsäure bereitstellen. Alle diese
modifizierten Nukleinsäuren und
Polypeptidmoleküle
fallen unter den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung.
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Sofern
nicht für
bestimmte Fälle
eine Beschränkung
vorgenommen wird, bedeutet hier der Begriff „modifiziert" bei Bezugnahme auf
eine Nukleotid- oder Polypeptidsequenz eine Nukleotid- oder Polypeptidsequenz,
die sich von der in der Natur vorkommenden Wildtypsequenz unterscheidet.
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Expressionsvektoren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Expressionsvektoren, die
eine DNA-Sequenz
umfassen, welche das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 wie oben angegeben kodiert. Die Expressionsvektoren
enthalten vorzugsweise die DNA-Sequenz mit der in 6 [SEQ
ID NO: 1] gezeigten Nukleotidsequenz. Weiterhin bevorzugt sind Expressionsvektoren,
die eine oder mehrere regulatorische DNA-Sequenzen umfassen, welche
operativ verknüpft
sind mit der DNA-Sequenz, die das gesamte oder einen Teil des auf
p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert. In diesem Zusammenhang
bedeutet der Begriff „operativ
verknüpft", dass die regulatorischen
DNA-Sequenzen die Replikation und/oder die Expression der DNA-Sequenz,
die das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Protein
PIGI-1 kodiert, zu steuern vermögen.
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Erfindungsgemäß brauchbare
Expressionsvektoren liegen oft in Form von „Plasmiden" vor, womit auf ringförmige, doppelsträngige DNA-Schleifen
Bezug genommen wird, die in ihrer Vektorform nicht mit dem Chromosom
verbunden sind. Die Erfindung soll jedoch solche weiteren Formen
von Expressionsvektoren umfassen, die äquivalenten Funktionen dienen
und dem Fachmann später
bekannt werden. Die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren können weiterhin zur stabilen
Integration der DNA-Sequenz, die ein auf p53 ansprechendes Protein
PIGI-1 kodiert, in das Chromosom einer geeigneten Wirtszelle (z.B.
COS-, HepG2-, Saos2- und EB-Zellen) verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäß brauchbaren
Expressionsvektoren umfassen typischerweise einen Replikationsursprung,
einen Promotor, der 5' von
(d.h. stromaufwärts
von) und gefolgt von der DNA-Sequenz, die das gesamte oder einen
Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert, lokalisiert
ist, Transkriptionsterminationssequenzen und den restlichen Vektor.
Weiterhin können
die Expressionsvektoren weitere dem Fachmann bekannte DNA-Sequenzen umfassen,
beispielsweise Stabilitäts-Leadersequenzen,
welche für
die Stabilität
des Expressionsprodukts sorgen, sekretorische Leadersequenzen, welche
für die
Sekretion des Expressionsprodukts sorgen, Sequenzen, die eine Modulation
der Expression des Strukturgens ermöglichen (z.B. durch die Gegenwart
oder das Fehlen von Nährstoffen
oder anderen induzierenden Faktoren im Wachstumsmedium), markierenden
Sequenzen, welche eine phänotypische
Selektion in den transformierten Wirtszellen ermöglichen, Sequenzen, die Schnittstellen
für die
Spaltung durch Restriktionsendonukleasen bereitstellen, und Sequenzen,
die eine Expression in verschiedenen Arten von Wirten ermöglichen,
einschließlich
und ohne darauf beschränkt
zu sein, Prokaryoten, Hefen, Pilzen, Pflanzen und höheren Eukaryoten.
Die Eigenschaften des tatsächlichen
Expressionsvektors müssen
mit der zu verwendenden Wirtszelle vereinbar sein. Wenn beispielsweise
DNA-Sequenzen in einem Säugetierzellsystem
exprimiert werden, sollte der Expressionsvektor aus dem Genom von
Säugetierzellen
isolierte Promotoren (z.B. den Metallothionein-Promotor der Maus)
oder aus in diesen Zellen wachsenden Viren isolierte Promotoren
(z.B. den 7.5K-Promotor des Vaccinia-Virus) enthalten. Ein Expressionsvektor
im Sinne der vorliegenden Erfindung vermag wenigstens die Replikation
und vorzugsweise die Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren zu
steuern. Zu geeigneten Replikationsursprüngen gehören beispielsweise der Col
E1-, der virale SV40- und der M13-Replikationsursprung. Zu geeigneten
Promotoren gehören
beispielsweise der Cytomegalovirus-Promotor, der lac Z-Promotor, der gal 10-Promotor
und der polyhydrale Promotor des multiplen nuklearen Polyhydrosis-Virus
(AcMNPV) von Autographia california. Zu geeigneten Terminationssequenzen
gehören
beispielsweise die Rinderwachstumshormon-, SV40-, lac Z- und AcMNPV-polyhydralen
Polyadenylierungssignale. Zu Beispielen für selektierbare Marker gehören Neomycin-,
Ampicillin- und Hygromycin-Resistenz und dergleichen. Alle dieser
Materialien sind dem Fachmann bekannt und kommerziell erhältlich.
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Zu
geeigneten kommerziell erhältlichen
Expressionsvektoren, in welche die erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen insertiert
werden können,
gehören
die Säugetierexpressionsvektoren
pcDNA3 oder pcDNA/Neo, die Baculovirus-Expressionsvektoren pBlueBac
und pBlueBacHis, der prokaryotische Expressionsvektor pcDNAII und
der Hefeexpressionsvektor pYes2, die alle von der Invitrogen Corp,
San Diego, CA, bezogen werden können.
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Geeignete
Expressionsvektoren, welche die gewünschten kodierenden und Kontrollregionen
enthalten, können
unter Verwendung von dem Fachmann bekannten üblichen Standardtechniken für rekombinante DNA
konstruiert werden, von denen viele in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Ausgabe, Cold Spring Harbour
Laboratory, Cold Spring Harbour, NY (1989), beschrieben sind.
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Sofern
nicht für
spezielle Fälle
anderweitig eingeschränkt,
bezieht sich hier der Auszug „Kontrollregionen" auf Nukleotidsequenzen,
welche die Expression des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
regulieren, einschließlich
und ohne darauf beschränkt
zu sein jedes beliebigen Promotors, Silencers, Enhancer-Elements, jeder
beliebigen Spleißstellen,
jeder beliebigen Transkriptionsinitiierungselemente, Transkriptionsterminierungselemente,
Polyadenylierungssignale, Translationskontrollelemente, Translationsstartstellen,
Translationsterminierungsstellen und Botenstabilisierungselementen.
Solche Kontrollregionen können
in Sequenzen 5' oder
3' von der kodierenden
Region oder in die kodierenden Region unterbrechenden Introns lokalisiert
sein.
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Wirtszellen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Wirtszellen, die einen
Expressionsvektor enthalten, der eine DNA-Sequenz umfasst, die das
gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
gemäß obiger
Definition kodiert. Es wird beispielsweise auf die Wirtszellen des
nachfolgenden Beispiels 2 verwiesen, die eine bevorzugte Ausführungsform
darstellen. Die Wirtszellen enthalten vorzugsweise einen Expressionsvektor,
der eine DNA-Sequenz umfasst, welche im Wesentlichen die in 6 gezeigte
Nukleotidsequenz aufweist. Es wird beispielsweise auf den nachfolgend
in Beispiel 2 vorkommenden Expressionsvektor verwiesen, der eine
bevorzugte Ausführungsform
darstellt. Weiterhin bevorzugt sind Wirtszellen, die einen Expressionsvektor
enthalten, der eine oder mehrere regulatorische DNA-Sequenzen umfasst,
welche die Replikation und/oder die Expression einer das gesamte
oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodierenden Sequenz
steuern und mit dieser operativ verknüpft sind. Zu geeigneten Wirtszellen
gehören
sowohl prokaryotische als auch eukaryotische Zellen. Zu geeigneten
prokaryotischen Wirtszellen gehören
beispielsweise die E. coli-Stämme
HB101, DH5a, XL1 Blue, Y1090 und JM101. Zu geeigneten eukaryotischen Wirtszellen
gehören
beispielsweise Spodoptera frugiperda-Insektenzellen, COS-7-Zellen,
Saos-2-Zellen, HeLa-Zellen, menschliche Hautfibroblasten und Sacharomyces
cerevisiae-Zellen.
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Expressionsvektoren
können über verschiedene
dem Fachmann bekannte Verfahren in Wirtszellen eingeführt werden.
Beispielsweise kann die Transfektion von Wirtszellen mit Expressionsvektoren über das Calciumphosphat-Fällungsverfahren
erfolgen. Es können
jedoch weitere Verfahren für
die Einführung
von Expressionsvektoren in Wirtszellen verwendet werden, beispielsweise
Elektroporation, liposomale Fusion, Kerninjektion und virale oder
Phageninfektion.
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Sobald
ein Expressionsvektor in eine geeignete Wirtszelle eingeführt wurde,
kann die Wirtszelle unter Bedingungen kultiviert werden, die eine
Expression großer
Mengen des gewünschten
Polypeptids, in diesem Fall eines Polypeptidmoleküls, welches
das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
umfasst, zulassen.
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Wirtszellen,
die einen Expressionsvektor enthalten, der eine das gesamte oder
einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodierende
DNA-Sequenz enthält,
können über einen
oder mehrere der folgenden sechs allgemeinen Ansätze identifiziert werden: (a)
DNA-DNA-Hybridisierung; (b) das Vorliegen oder Fehlen von Markergenfunktionen;
(c) die Bestimmung des Transkriptionsgrads, gemessen durch die Erzeugung
von mRNA-Transkripten,
die das auf p53 ansprechende Protein PIGI-1 in der Wirtszelle kodieren;
(d) den immunologischen Nachweis des Genprodukts; (e) biologische
Aktivität;
und (f) PCR.
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Beim
ersten Ansatz kann das Vorliegen einer DNA-Sequenz, die das gesamte
oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert,
durch DNA-DNA- oder RNA-DNA-Hybridisierung
unter Verwendung von Sonden nachgewiesen werden, die zu der DNA-Sequenz komplementär sind.
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Im
zweiten Ansatz kann das rekombinante Expressionsvektor-Wirtssystem
auf der Grundlage des Vorliegens oder Fehlens bestimmter Markergenfunktionen
(z.B. Thymidinkinase-Aktivität,
Resistenz gegen Antibiotika usw.) identifiziert und selektiert werden.
Ein Markergen kann unter der Regulation desselben oder eines unterschiedlichen
Promotors, der für
die Regulation der kodierenden Sequenz des auf p53 ansprechenden Proteins
PIGI-1 verwendet wird, in das gleiche Plasmid wie die DNA-Sequenz,
die das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins
PIGI-1 kodiert, eingesetzt werden. Eine Expression des Markergens
zeigt die Expression der DNA-Sequenz an, die das gesamte oder einen
Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert.
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Beim
dritten Ansatz kann die Erzeugung von mRNA-Transkripten, die auf
p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodieren, durch Hybridisierungsassays
bestimmt werden. Beispielsweise kann unter Verwendung einer zu der
RNA-Sequenz komplementären
Sonde polyadenylierte RNA isoliert und über Northern Blots oder einen Nuclease-Schutz-Assay
analysiert werden. Alternativ kann die Gesamt-RNA der Wirtszelle
extrahiert und auf Hybridisierung mit solchen Sonden hin untersucht
werden.
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Beim
vierten Ansatz kann die Expression des gesamten oder eines Teils
des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 immunologisch bestimmt
werden, beispielsweise durch Immunblots mit einem Antikörper gegen
das auf p53 ansprechende Protein PIGI-1 (Western Blotting).
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Beim
fünften
Ansatz kann die Expression des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 durch Untersuchung
der Aktivität
des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 unter Verwendung bekannter
Verfahren gemessen werden.
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Beim
sechsten Ansatz werden Oligonucleotidprimer, die homolog sind zu
den in dem Expressionssystem vorliegenden Sequenzen (d.h. Sequenzen
des Expressionsvektors oder Sequenzen des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1), in einer PCR verwendet, wodurch ein DNA-Fragment
einer vorhergesagten Länge erzeugt
wird, das den Einbau des Expressionssystems in die Wirtszelle anzeigt.
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Die
DNA-Sequenzen erfindungsgemäßer Expressionsvektoren,
Plasmide oder DNA-Moleküle können über verschiedene
dem Fachmann bekannte Verfahren bestimmt werden. Beispielsweise
können
die durch Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 5463–7 (1977)
beschriebene Dideoxykettenabbruchsmethode oder die in Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 74, 560–4
(1977) beschriebene Maxam-Gilbert-Methode verwendet werden.
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Verständlicherweise
werden nicht alle Expressionsvektoren und DNA-regulatorischen Sequenzen
hinsichtlich der Expression der erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen gleichermaßen gut
funktionieren. Ebenso wenig werden alle Wirtszellen mit dem gleichen
Expressionssystem gleichermaßen
gut funktionieren. Jedoch kann der Durchschnittsfachmann auf dem
Gebiet anhand der hier gegebenen Anleitung ohne unzumutbaren experimentellen
Aufwand und ohne Verlassen des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung
eine Auswahl unter Expressionsvektoren, DNA-regulatorischen Sequenzen
und Wirtszellen treffen.
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Polypeptide
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Polypeptidmoleküle, die
das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden, in 7 [SEQ
ID NO: 2] gezeigten Proteins PIGI-1 gemäß obiger Definition umfassen.
Bei Polypeptidmolekülen,
die eine Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 umfassen,
beträgt
die Länge
der Polypeptidmoleküle
vorzugsweise wenigstens etwa 5 bis 8 aufeinanderfolgende Aminosäuren, besonders
bevorzugt wenigstens etwa 15 bis 20 aufeinanderfolgende Aminosäuren.
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Alle
Aminosäuresequenzen
werden hier durch Formeln dargestellt, deren Orientierung von links
nach rechts der üblichen
Richtung von Amino-Terminus zu Carboxy-Terminus entspricht.
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Die
erfindungsgmäßen Polypeptide
können über synthetische
Mittel, d.h. chemische Synthese des Polypeptids aus den darin enthaltenden
Aminosäuren, über Verfahren
erhalten werden, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet bekannt
sind. Beispielsweise kann das von Houghton et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 82, 5131–5135
(1985) beschriebene Festphasen-Verfahren verwendet werden. Vorzugsweise
werden die Polypeptide erhalten durch Herstellung in prokaryotischen
oder eukaryotischen Wirtszellen, die eine DNA-Sequenz exprimieren, die das gesamte
oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert,
oder durch in vitro-Translation der mRNA, die durch eine DNA-Sequenz
kodiert wird, die das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 kodiert. Beispielsweise kann die DNA-Sequenz der 6 [SEQ
ID NO: 1] unter Verwendung von PCR wie oben beschrieben synthetisiert
und in einen geeigneten Expressionsvektor insertiert werden, der
wiederum für
die Transformation einer geeigneten Wirtszelle verwendet werden
kann. Die rekombinante Wirtszelle kann dann kultiviert werden, um
auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 herzustellen. Techniken für die Erzeugung
von Polypeptiden über
diese Mittel sind dem Fachmann bekannt und werden hier beschrieben.
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Die
auf diese Weise hergestellten Polypeptide können dann isoliert und unter
Verwendung verschiedener Proteinaufreinigungstechniken bis zu einem
gewissen Grad aufgereinigt werden. Beispielsweise können chromatographische
Methoden, wie beispielsweise Ionenaustauschchromatographie, Gelfiltrationschromatographie
und Immunaffinitätschromatographie
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
auf sehr vielfältige
Weise verwendet werden. Beispielsweise können die Polypeptide, sogar
solche, die biologisch inaktiv sind, auf bekannte Weise zur Erzeugung polyklonaler
oder monoklonaler Antikörper
verwendet werden, welche die Polypeptide zu binden vermögen. Diese
Antikörper
können
wiederum für
den Nachweis der erfindungsgemäßen Polypeptide
in einer Probe, beispielsweise einer Zellprobe, unter Verwendung
von Immunoassay-Techniken, beispielsweise Radioimmunoassay, Enzymimmunoassay
oder Immuncytochemie, verwendet werden. Die Antikörper können weiterhin
in der Affinitätschromatographie
für die
Isolierung oder Aufreinigung der erfindungsgemäßen Polypeptide aus verschiedenen
Quellen verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
wurden über
die bestimmte DNA- und abgeleitete Aminosäuresequenzierung definiert.
Auf Grund der Degeneriertheit des genetischen Codes können weitere
DNA-Sequenzen, welche die gleiche, in 7 [SEQ ID
NO: 2] gezeigte Aminosäuresequenz
oder einen beliebigen Teil davon kodieren, für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polypeptide
verwendet werden.
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Es
ist weiterhin ersichtlich, das Allelvarianten dieser DNA- und Aminosäuresequenzen
natürlicherweise
vorkommen oder unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren
absichtlich eingeführt
werden können.
Diese Varianten können
durch einen oder mehrere Aminosäurenaustausche
in der Gesamtsequenz gezeigt werden, beispielsweise Deletionen,
Substitutionen, Insertionen, Inversionen und Hinzufügungen einer
oder mehrerer Aminosäuren
in der Sequenz. Solche Veränderungen
können
für die
Herstellung oder Verwendung der erfindungsgemäßen Polypeptide vorteilhaft
sein; beispielsweise bei der Isolierung über Affinitätsreinigung des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 oder der Polypeptide. Aminosäuresubstitutionen können beispielsweise
auf der Grundlage der Ähnlichkeit
der Polarität,
der Ladung, der Löslichkeit,
der Hydrophobizität,
der Hydrophilizität
und/oder des amphipathischen Charakters der betroffenen Reste erfolgen.
Beispielsweise gehören
zu negativ geladenen Aminosäuren
Asparaginsäure
und Glutaminsäure;
zu positiv geladenen Aminosäuren
gehören
Lysin und Arginin; zu Aminosäuren
mit ungeladenen, polaren Seitenketten oder unpolaren Seitenketten
mit ähnlichen
Hydrophilizitätswerten
gehören
die folgenden Aminosäuren:
Leucin, Isoleucin, Valin, Glycin, Alanin, Asparagin, Glutamin, Serin,
Threonin, Phenylalanin, Tyrosin. Zu weiteren erfassten Varianten
gehören
Salze und Ester der zuvor genannten Polypeptide, ebenso Precursor
der zuvor genannten Polypeptide, beispielsweise Precursor mit N-terminalen Substituenten
wie Methionin, N-Formylmethionin und Leadersequenzen. Alle diese
Varianten fallen unter den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung.
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Verfahren
zum Nachweis von Nukleinsäuren
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Ein
Verfahren zum Nachweis einer Nukleinsäuresequenz, die das gesamte
oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert,
oder einer verwandten Nukleinsäuresequenz
umfasst das Inkontaktbringen der Nukleinsäuresequenz mit einem nachweisbaren
Marker, der spezifisch an wenigstens einen Teil der Nukleinsäuresequenz
bindet, und den Nachweis des derart gebundenen Markers. Das Vorliegen
des gebundenen Markers zeigt das Vorliegen der Nukleinsäuresequenz
an. Vorzugsweise ist die Nukleinsäuresequenz eine DNA-Sequenz
mit im Wesentlichen der in 6 [SEQ ID
NO: 1] gezeigten Nukleotidsequenz oder stellt eine dazu komplementäre Sequenz
dar.
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Eine
die DNA-Sequenz enthaltende DNA-Probe kann unter Verwendung verschiedener,
dem Fachmann geläufiger
Verfahren für
die DNA-Isolierung isoliert werden. Beispielsweise kann eine genomische DNA-Probe
aus Gewebe isoliert werden, indem man das Gewebe, aus dem die DNA
isoliert werden soll, schnell einfriert, das Gewebe zerkleinert,
um leicht verdaubare Stücke
zu erzeugen, das zerkleinerte Gewebe in eine Lösung aus Proteinase K und SDS
legt und die erhaltene Lösung
inkubiert, bis das meiste des zellulären Proteins abgebaut ist.
Die genomische DNA wird dann durch aufeinanderfolgende Phenol- Chloroform/Isoamylalkohol-Extraktionen
deproteinisiert, über
Ethanolfällung
gewonnen, getrocknet und in Buffer resuspendiert.
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Weiterhin
bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die Nukleinsäuresequenz
eine RNA-Sequenz
ist. Vorzugsweise ist die RNA-Sequenz eine mRNA-Sequenz. Weiterhin
bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die RNA-Sequenz sich in den
Zellen einer Gewebeprobe befindet. Eine die RNA-Sequenz enthaltende
RNA-Probe kann über
verschiedene, dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet allgemein
bekannte Verfahren zur RNA-Isolierung isoliert werden. Beispielsweise
kann eine RNA-Probe aus kultivierten Zellen isoliert werden, indem
man die Zellen mediumfrei wäscht
und sie dann lysiert, indem man sie in eine Lösung aus 4 M Guanidinium legt.
Die Viskosität
der erhaltenen Lösung
wird verringert, indem man das Lysat durch eine 20-Gauge-Nadel zieht.
Dann wird die RNA über
einen Cäsiumchlorid-Stufengradienten
pelletiert und die überstehende
Flüssigkeit
des Gradienten sorgfältig
entfernt, um eine vollständige
Trennung der sich im Pellet befindlichen RNA von kontaminierender
DNA und Protein zu ermöglichen.
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Der
nachweisbare Marker, der für
den Nachweis einer das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 kodierenden Nukleinsäuresequenz oder einer verwandten
Nukleinsäuresequenz brauchbar
ist, kann eine markierte DNA-Sequenz sein, einschließlich einer
markierten cDNA-Sequenz, die eine Nukleotidsequenz aufweist, die
wenigstens zu einem Teil der Nukleotidsequenz komplementär ist, die
das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1
kodiert.
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Der
nachweisbare Marker kann auch eine markierte RNA mit einer Sequenz
sein, die komplementär ist
zu wenigstens einem Teil der DNA-Sequenz, die das gesamte oder einen
Teil des auf p53 ansprechenden Proteins PIGI-1 kodiert.
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Die
nachweisbaren Marker der vorliegenden Erfindung können mit üblicherweise
verwendeten radioaktiven Markierungen wie beispielsweise 32P und 35S markiert
werden, obwohl andere Markierungen wie beispielsweise Biotin oder
Quecksilber verwendet werden können.
Für die
Markierung der nachweisbaren Marker können verschiedene, dem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet allgemein bekannte Verfahren verwendet werden. Beispielsweise
können
DNA-Sequenzen und RNA-Sequenzen unter Verwendung des Zufallsprimer-Verfahrens
mit 32P oder 35S
markiert werden.
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Nach
Erhalt eines geeigneten nachweisbaren Markers können verschiedene, dem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet allgemein bekannte Verfahren verwendet werden, um
den nachweisbaren Marker mit der Probe von Interesse in Kontakt
zu bringen. Beispielsweise können
DNA-DNA-, RNA-RNA- und DNA-RNA-Hybridisierung über fachübliche Standardvorgehensweisen
durchgeführt
werden. In einer typischen Vorgehensweise für DNA-DNA-Hybridisierung zum
Nachweis von DNA-Sequenzen in genomischer DNA, die das gesamte oder
einen Teil des auf p53 ansprechende Proteins PIGI-1 kodieren, wird
die genomische DNA zunächst über bekannte
Verfahren isoliert und dann mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen verdaut.
Die erhaltenen DNA-Fragmente werden in Agarosegelen aufgetrennt,
in situ denaturiert und auf Membranfilter übertragen. Nach Prähybridisierung
zur Verringerung unspezifischer Hybridisierung wird eine radiomarkierte
Nukleinsäuresonde
mit den immobilisierten DNA-Fragmenten hybridisiert. Die Membran
wird dann gewaschen, um nicht gebundene oder schwach gebundene Sonden
zu entfernen, und dann autoradiographiert, um die DNA-Fragmente
zu identifizieren, die mit der Probe hybridisieren.
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Das
Vorliegen gebundener, nachweisbarer Marker kann über verschiedene, dem Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet allgemein bekannte Verfahren nachgewiesen werden.
Wenn beispielsweise der nachweisbare Marker radioaktiv markiert
ist, kann Autoradiographie eingesetzt werden. In Abhängigkeit
von der verwendeten Markierung können
weitere Nachweisverfahren wie beispielsweise Spektrophotometrie
ebenfalls verwendet werden.
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Es
ist ersichtlich, dass unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren
auch Nukleinsäuresequenzen
nachgewiesen werden können,
die mit Nukleinsäuresequenzen
verwandt sind, welche das gesamte oder einen Teil des auf p53 ansprechenden
Proteins PIGI-1 kodieren. Beispielsweise kann eine DNA-Sonde, die
konservierte Regionen des Gens für
ein neuartiges, auf p53 ansprechendes Protein aufweist, zum Nachweis
und zur Isolierung verwandter DNA-Sequenzen verwendet werden (z.B.
einer DNA-Sequenz, die ein auf p53 ansprechendes Protein kodiert,
das verwandt ist mit einem auf p53 ansprechenden Protein PIGI-1
der Maus, Ratte, des Hamsters oder von Hunden). cDNA von PIGI-1
kann weiterhin verwendet werden zur Isolierung von flankierenden
regulatorischen Regionen, wie beispielsweise Promotoren, und zur
Isolierung von neuartigen Genen, die durch ihre Nähe ebenfalls über p53
reguliert sein können.
All diese Verfahren fallen unter den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung.
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Sofern
nicht für
spezielle Fälle
anderweitig beschränkt,
bedeutet bei Bezugnahme auf eine Nukleotidsequenz der Begriff „verwandt" eine Nukleinsäuresequenz,
die unter Hybridisierungsbedingungen, bei denen 0,2 × SSPC,
0,1% SDS-Puffer und eine Hybridisierungstemperatur von 65°C verwendet
werden, mit einer Oligonukleotidsonde auf der Grundlage der Nukleotidsequenz,
die auf p53 ansprechendes Protein PIGI-1 kodiert, zu hybridisieren
vermag.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Veranschaulichung der
vorliegenden Erfindung. Diese Beispiele sollen den Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung nicht beschränken, und können weiter zum Verständnis der
Erfindung beitragen.
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BEISPIEL 1
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Identifizierung neuartiger,
auf p53 ansprechender Gene
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A. MATERIALIEN UND METHODEN
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1. Plasmidkonstruktion:
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Die
Plasmide pUHD15-1 Neo (Tet-Vp16 Fusionsprotein-Expressionskonstrukt),
pUHC13-3 (auf Tet-Vp16 ansprechendes Luciferase-Konstrukt, enthält TET-Operatorsequenzen)
und pUHG10-3 (auf Tet-Vp16 ansprechender Expressionsvektor) erhielt
man von Dr. H. Bujard, Universität
Heidelberg, Heidelberg, Deutschland. Man subklonierte die cDNA,
die eine p53-Mutante in Codon 143 (Substitution von V durch A) kodierte,
aus dem Plasmid pC53-SCX3 [Baker, S. J. et al., Science 249, 912–915 (1990)]
in die BamHI-Schnittstelle von pUHG10-3, wodurch man pTE9.5 erhielt.
Man konstruierte pTE3.1 durch Subklonieren der cDNA, die eine p53-Mutante
in Codon 247 (Substitution von N durch 1) kodierte, aus dem Plasmid
Gal4-53 247 [Unger, T. et al., EMBO J. 11, 1383–1390 (1992)] in pUHG10-3.
Das auf p53 ansprechende Luciferase-Reporter-Konstrukt erzeugte
man durch Ersetzen der TET-Operatorsequenzen von pUHC13-3 durch
zwei Kopien eines DNA-Fragments, 5'-TCGAGCTTGCCTGGACTTGCCTGCCAGATCTGTCGACGGAGG-3' [SEQ ID NO: 3],
das die RCC p53-Bindungsstelle enthielt [Kern, S. E. et al., Science
252, 1708–1711
(1991)], wodurch man das Plasmid mRE10 erhielt. Alle rekombinanten
Konstrukte wurden über
Sequenzanalyse unter Verwendung automatisierter DNA-Sequenzierung (Applied
Biosystems, Inc., Foster City, CA) charakterisiert und verifiziert.
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2. Entwicklung p53-exprimierender
Zelllinien:
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Man
ließ Saos-2-Zellen
(American Type Cell Culture, Bethesda, Maryland) bei 37°C 5% CO2 in McCoys-Medium wachsen, das mit 15% fötalem Kälberserum,
2mM L-Glutamin und 10 U Penicillin, 10 μg/ml Streptomycin (Gibco) supplementiert
war. Man co-transfektierte durch Elektroporation (Gibco Elektroporator), mit
dem tTa-Expressionsplasmid pUDH15-1 Neo (das Resistenz gegen G418 bereitstellte)
und entweder pTE9.5 oder pTE3.1 (jeweils in einem Verhältnis von
1:10). Man selektierte die Zellen in G418 (250 μ/ml, Gibco) und Tetracyclin
(1 μg/ml,
Sigma) enthaltendem Medium. Man klonierte und expandierte G418-resistente Kolonien,
wodurch man Saos-2-A3 und Saos-2-D4 erhielt.
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Anschließend etablierte
man das Luciferase-Reporter-Konstrukt mRE10 enthaltende Derivate
von Saos-2-A3 und Saos-2-D4 unter Verwendung von pBShygro (exprimiert
das bakterielle Hygromycin-Resistenzgen unter Kontrolle des frühen SV40-Promotors,
erhalten von Dr. Mark Lynch, Bristol-Myers Squibb) für positive
Selektion resistenter Zellen in Hygromycin B enthaltendem Medium
(150 U/ml), wodurch man die klonalen Linien Saos-2-A3B beziehungsweise
Saos-2-D4H erhielt.
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Von
P. Shaw [Shaw, P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4495–4499 (1992)]
erhaltene EB- und klonale EB1-Zellen hielt man bei 37°C und 9%
CO2 in DMEM (Gibco), das mit 10% fötalem Kälberserum
und Antibiotika wie oben beschrieben supplementiert war.
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3. Luciferase-Assay:
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Man
stellte Zellextrakte in 100 μl
2× Luciferase-Puffer
(30 mM Glycyl-glycin pH 7,8, 30 mM MgSO4,
1,0 mM EGTA [Ethylenglycol-bis(B-aminoethylether)N,N,N',N'-tetraessigsäure], 2,0
mM DTT [Dithiothreitol]) her, der 1% Triton X100 enthielt. Man bestimmte
die Luciferase-Aktivität
durch Auslesen der von 50 μl
Extrakt (der auf die Proteinkonzentration hin korrigiert war) erzeugten
relativen Lumineszenz in einem Luminometer (Berthold Modell LB 952
T/16 oder Dynatech Modell ML 1000) nach Injektion von 100 μl Assay-Puffer
(1 × Luciferase-Puffer
mit 2,0 mM ATP [Adenosintriphosphat, pH 7,0] und 5 mM Luciferin).
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4. Isolierung von RNA
und Northern Blot-Analyse:
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Man
stellte Gesamt-DNA unter Verwendung der sauren Guanidiniumthiocyanat-Isolierungsmethode
in einem Schritt her [Chomczynski, P. et al., Anal. Biochem. 162,
156–159
(1987)]. Man stellte polyadenylierte RNA unter Verwendung von Oligotex-dT
her (Quiagen). Die Northern Blot-Analyse erfolgte wie früher beschrieben
[Buckbinder, L. et al., J. Biol. Chem. 267, 25786–25791 (1992)].
Die Quantifizierung von Northern Blots erfolgte über Laserdensitometry (Molecular
Dynamics) der Autoradiogramme oder durch Inkontaktbringen der Blots
mit Phosphorimging-Platten und anschließende Analyse auf einem Phosphoimager
(Fujji).
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5. cNDA-Bibliotheken:
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Die
Vorgehensweise zur Subtraktion von cDNA-Bibliotheken entsprach im
Wesentlichen der beschriebenen Vorgehensweise [Wang, Z. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 11505–11509 (1991)], sofern es unten stehend
nicht anders angegeben ist. Man teilte die cDNA in drei Aliquots,
von denen eines mit HaeIII und eines mit RsaI verdaut wurde. Die
Zugabe von Linker, die PCR-Amplifizierung, die Herstellung biotinylierter
Treiber-DNA, die
Hybridisierung und die Entfernung von Hybriden erfolgten wie früher beschrieben
[Wang, Z. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 11505–11509 (1991);
Buckbinder, L. et al., J. Biol. Chem. 267, 25786–25791 (1992)]. Die Klonierung
und das Screenen von cDNA begann nach der dritten Subtraktionsrunde.
Dann gab man das identifizierte klonierte cDNA-Fragment (W4.5) zum Treiber, um das
Fragment zu unterdrücken,
so dass verschiedene cDNAs in einem Screening einer vierten Runde
angereichert werden konnten.
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6. Western Blot-Analyse:
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Kernproteine
(80 μg)
wurden über
SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (12%) aufgetrennt. Man übertrug
die Proteine durch Elektroblot auf eine PVDF-Membran (Gibco) und
führte
eine Immunblot-Analyse wie von Harlow, E. et al., Antibodies: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press (1988) beschrieben durch.
Als primärer
Antikörper
wurde der p53 monoklonale Antikörper
DO1 (mAB-6, Oncogene Science, Uniondale, NY) verwendet. Die Western
Blot-Reaktionen wies man über
ein Chemilumineszenz-gestützes Photoblot-System
nach (Gibco, Grand Island, NY). Die Quantifizierung des Autoradiogramms
erfolgte wie oben beschrieben.
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B. Ergebnisse
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1. Entwicklung von Zellllinien,
die induzierbare p53-Gene tragen:
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Aus
mehreren Gründen
wurden menschliche Saos-2-Osteosarkomzellen als Ausgangszelllinie
ausgewählt:
1) sie sind p53-negativ, 2) die Überexpression
von exogenem wt p53 in diesen Zellen inhibiert deren Wachstum [Diller
L. et al., Mol. Cell. Biol. 10, 5772–5781 (1990)], und 3) in transienten
Expressionsassays aktivieren mehrere temperatursensitive (ts) Mutanten
von menschlichem p53 bei der zulässigen
Temperatur (30°C)
ein Reportergen, das stromaufwärts
gelegene, auf p53 ansprechende Elemente trägt (Daten nicht gezeigt). Man
wählte
zwei natürlicherweise
auftretende Mutanten von p53 wurden für das Etablieren stabiler Zelllinien
aus: p53N247I (Substitution von Asparagin durch Isoleucin bei Codon
247) und p53V143A (Substitution von Valin durch Alanin bei Codon
143). Die Mutante p53N247I zeigte als Gal4-Fusionsprotein bei der
Transaktivierung einen ts-Phänotyp [Unger,
T., et al., EMBO J. 11, 1383–1390
(1992)]. Die Mutante p53V143A [Baker, S. J. et al., Science 249,
912–915
(1990)] war bis dahin nicht als eine ts-Mutante charakterisiert
worden. Jedoch zeigten DNA-Bindungsexperimente mit aufgereinigtem
p53V143A aus Baculovirus, dass es bei 30°C effektiv an DNA bindet (Takenaka,
Faha und Kley, unveröffentlichtes
Ergebniss), und Experimente mit transienter Transfektion zeigten,
dass es bei der erlaubten Temperatur ein auf p53 ansprechendes Reportergen
aktivierte (Daten nicht gezeigt).
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2. Tetracyclin-regulierte
p53-Expression
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Zur
Entwicklung stabiler Zelllinien wurde ein von Gossen und Bujard
[Gossen, M. und Bujard, H., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 5547–5551 (1992)]
etabliertes Tetracyclin (tet)-reguliertes
Expressionssystem verwendet. Man klonierte die p53-cDNAs stromabwärts von
einem Minimal-Promotor, der bakterielle Sequenzen des tet-Operators
(tOp) enthielt (siehe 1A). Ein CMV-Promotor steuert
die konstitutive Expression eines bakteriellen tet-Repressor-VP16 (tTA)-Aktivator-Fusionsproteins,
das bei Fehlen von Tetracyclin an tOp bindet und die Transkription
des p53-Expressionskonstrukts aktiviert. Die Zugabe von Tetracyclin
inaktiviert die tTA-DNA-Bindung und unterdrückt dadurch die p53-Expression.
Das Entfernen von Tetracyclin aus dem Zellkulturmedium führt somit
zu einer deutlichen Akkumulierung von p53-Protein. Man selektierte
und vemehrte die unterschiedlichen Klone Saos-2-A3 und Saos-2-D4,
die eine Tetracyclin-regulierte Expression der beiden mutierten
p53-Proteine (p53N247I beziehungsweise p53V143A) zeigen. 1B zeigt
die regulierte Expression von p53 in diesen Zellen bei 37°C nach Entfernen
von Tetracyclin aus dem Kulturmedium. Die Hintergrundexpression
ist in der Zelllinie Saos-2-D4 praktisch nicht nachweisbar. Bei
-D4H- Zellen ist die Induktion von p53 > 20-fach und bei Saos-2-A3-Zellen etwa
5-fach (1B), wobei die höchsten induzierten
Werte von p53 in beiden Zelllinien vergleichbar sind (1B).
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3. Funktionale Aktivität von ts-p53-Mutanten.
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Anschließend transfizierte
man sowohl die Zelllinie Saos-2-A3 als auch die Zelllinie Saos-2-D4
mit einem Luciferase-Reporter-Konstrukt, das zwei Kopien der RGC-p53-Bindungssequenzen
enthielt [Kern, S. E. et al., Science 252, 1708–711 (1991)]. Man selektierte
auf stabile Klone, die ein integriertes Reporterkonstrukt trugen,
Saos-2-A3B und Saos-2-D4H, und charakterisierte die p53-abhängige Luciferase-Induktion.
Die Luciferase-Expression
wurde nach Ändern
der Temperatur hin zur erlaubten Temperatur (30°C) bestimmt. Saos-2-A3B und
-DH4-Zellen, die ohne tet kultiviert wurden, zeigten eine starke
Induktion bei Inkubation bei 30°C (2A).
Die Induktion erfolgt schnell und ergibt bei Saos-2-A3B- bzw. Saos
2-D4H-Zellen eine 6- beziehungsweise 10-fache Steigerung nach 4
Stunden und eine 10- beziehungsweise 200-fache Induktion nach 24-stündiger Inkubation,
was zeigt, dass diese menschlichen ts-mutierten p53-Proteine tatsächlich die
sequenzspezifischen Transaktivierungsfunktionen von wt p53 nachahmen
können.
In Gegenwart von Tetracyclin wurde in Saos-2-D4H-Zellen keine Induktion
nachgewiesen, und in Saos-2-A3B-Zellen wurde eine schwache Induktion
nachgewiesen, die möglicherweise
auf einer niedrigen Hintergrundexpression von p53 beruhte (1B).
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Obwohl
diese Experimente zeigten, dass mutierte p53-Proteine bei Rückführung zu
einem wt-ähnlichen
Phänotyp
die Genexpression von einem exogenen, ein auf p53 ansprechendes
Element tragenden Promotor in einer künstlichen Situation aktivieren
können,
war es unklar, ob diese mutierten p53-Proteine tatsächlich endogene
Genexpression aktivieren konnten. 2B zeigt,
dass die Inkubation von Saos-2-D4H-Zellen (welche die p53-Mutante V143A
tragen) bei 30°C
mit einer deutlichen Induktion des endogenen hdm-2-Gens in einer
p53-abhängigen
Weise einhergeht. RNA wurde aus -D4H-Zellen isoliert, die mit oder ohne Tetracyclin gewachsen
waren und über
verschiedene Zeiträume
bei 30°C
inkubiert worden waren, und über
Northern Blot-Analyse charakterisiert. Die Induktion der hdm-2-mRNA-Mengen
war 8 Stunden nach der Temperturveränderung am stärksten
(10-fach, 2B). Die anschließende schnelle
Abnahme der hdm-2-mRNA-Mengen kann
teilweise auf der schnellen, in diesem Zeitraum auftretenden Abnahme
der p53-Expression beruhen. Die p53-RNA-Mengen nehmen nach der Temperaturveränderung
auf 30°C
schnell ab (Daten nicht gezeigt), was ein Ergebnis der Temperaturverringerung
und der damit einhergehenden Verringerung der Transkriptionsaktivität sein könnte, und/oder
der Effekt eines p53-vermittelten negativen Rückkopplung.
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4. Identifizierung neuartiger
p53-regulierter Gene:
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Die
oben beschriebenen Experimente legten nahe, dass die Zelllinie Saos-2-D4H
ein brauchbares Hilfsmittel für
die Isolierung p53-regulierter Gene darstellen würde. Dafür wurde RNA 8 Stunden nach
einer Temperaturveränderung
aus Zellen gewonnen, die unter 3 verschiedenen Bedingungen gehalten
wurden, die bezeichnet werden als: p53 „Null" (inkubiert mit tet bei 30°C), „Wildtyp" (inkubiert ohne
tet bei 30°C)
und „mutiert" (inkubiert ohne
tet und bei 37°C
gehalten). Die Vorgehensweise, die für die Anreicherung von Sequenzen verwendet
wurde, die durch Wildtyp-ähnliches
p53, d.h. Temperatur-revertiertes p53V143A, induziert werden, basierte
auf einer durch PCR getriebenen Bibliothek-Substraktionsmethode [Wang, Z. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., USA 88, 11505–11509 (1991)] (für Einzelheiten
wird auf Materialien und Methoden oben verwiesen). Kurz zusammengefasst
stellte man aus den drei RNA-Populationen cDNA her, verdaute mit
den Restriktionsenzymen RsaI oder HaeIII und amplifizierte nach
Zugabe von Linkern über
PCR, wodurch man das Ausgangs-cDNA-Bibliotheksmaterial erhielt.
Der Treiber wurde hergestellt, indem man Photobiotin an die „Null"- und „mutierten"-PCR-Fragmente koppelte,
die dann bei 20-fachem molarem Überschuss
mit „Wildtyp"-Fragmenten (tracer)
in einer Hybridisierungsmischung inkubiert wurden. Nach ausgiebiger
Inkubation entfernte man die Hybride und führte mit dem verbleibenden
nicht-hybridisierten Material einen zweiten Hybridisierungszyklus durch.
Nicht-hybridisiertes Material amplifizierte man über PCR, wodurch man das angereicherte
Material der ersten Runde herstellte. Dieses reicherte man durch
zwei zusätzliche
Zyklen des Treibens weiter an. Das hochregulierte Material war ausreichend
angereichert, um unter Verwendung der angereicherten Sonde der dritten
Runde über
Koloniehybridisierung charakterisiert zu werden.
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5. Identifizierung von
p53-regulierten Transkripten mit mittlerer Häufigkeit.
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Alle
Kolonien, die stark mit der angereicherten Sonde der dritten Runde
hybridisierten, bestanden aus einem cDNA-Fragment, das als W4.5
bezeichnet wurde. Northern Blot-Analyse unter Verwendung der markierten
W4.5-Sonde zeigte eine stark hybridisierende mRNA mit einer Größe von etwa
2,2 kb, die in „Null"- und „mutiert"-p53-exprimierenden Zellen
vorlag, und die nach Überführen der
Zellen auf die zulässige
Temperatur von 30°C
(„Wildtyp"-Status) stark induziert
wurde. 8 Stunden nach der Temperaturveränderung wurde ein 15-fache
Induktion erreicht (3). Ähnlich dem für die Induktion
von hdm-2-mRNA beobachteten Profil (siehe 2B) nahmen
die mRNA-Mengen
danach ab. Bei einer Suche in der Genbank-Datenbank entdeckte man anfänglich keine
DNA-Sequenzhomologien zu W4.5. Während
die Erfinder jedoch dieses neuartige Gen detailliert charakterisierten,
erschien eine Veröffentlichung
(EI Deiry, W. S. et al., Cell 75, 817–825 (1993)], welche die Identifizierung
eines p53-induzierten Gens beschrieb, das ein neuartiges Transkript
von etwa 2,1 kb kodierte und als WAF1 bezeichnet wurde. Ein Sequenzvergleich
zeigte, dass die DNA-Sequenz von W4.5 zu der Sequenz eines RsaI-Restriktionsfragments
von 466 bp identisch war, das in der 3'-nicht translatierten Region der veröffentlichten
cDNA-Sequenz von WAF1 vorlag. Die unabhängigen Klonierungsversuche der
Erfinder bestätigen,
dass WAF1 ein p53-reguliertes Gen ist, und zeigen, dass es auch
durch ein Temperatur-revertiertes menschliches p53V143A-Mutanten-Protein
effizient induziert wird. Beurteilt auf der Grundlage der Häufigkeit des
W4.5-Fragments in dem ursprünglichen
cDNA-Bibliothek-Ausgangsmaterial und der Intensität der hybridisierenden
mRNA-Spezies in Northern Blots im Vergleich zur Intensität des β-Actin-mRNA-Transkripts
(in großer
Häufigkeit
vorhanden, etwa 0,5% der Gesamt-mRNA-Population), gehört das W4.5
kodierende Transkript zu einer Klasse von Transkripten, die mit
mittlerer Häufigkeit
transkribiert werden (0,1–0,05%
der mRNA, auf der Grundlage des Vergleichs mit β-Actin).
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Die
Vorgehensweise der Bibliothekssubtraktion auf Grundlage von PCR
tendiert zur effizienten Anreicherung der häufigsten und differentiell
exprimierten Transkripte. Zur Anreicherung weniger häufiger,
aber regulierter cDNA-Sequenzen wurden W4.5-Fragmente aus der angereicherten
cDNA-Bibliothek ausgetrieben. Dies führte zur Identifizierung von
zwei nicht-überlappenden
cDNA-Fragmenten W5.5 und B26. Sowohl W5.5 und als auch B26 hybridisierten
auf Northern Blots mit einem regulierten Transkript einer Größe von etwa
6 kb (Daten nicht gezeigt). Eine Sequenzanalyse zeigte, dass W5.5
identisch ist mit einer Sequenz, die in der veröffentlichten hdm-2-cDNA-Sequenz
vorkommt. Die Sequenzanalyse von B26 zeigte keine Sequenzhomologie mit
der veröffentlichten,
partiellen hdm-2-cDNA-Sequenz.
Jedoch stellten die Erfinder bei Verwendung einer genomischen DNA
von einem menschlichen Tumor, für
den zuvor eine Amplifizierung des hdm-2-Gens festgestellt worden
war (erhalten von A. J. Levine, Princeton University, Princeton,
NJ) über
Southern Blot-Analyse das
Vorliegen eines amplifizierten genomischen DNA-Fragments fest. Sie
schlussfolgerten, dass B26 das zweite idenfizierte Fragment für hdm-2
darstellt und höchstwahrscheinlich
durch nicht-translatierte Regionen innerhalb des Gens kodiert wird,
die zuvor nicht kloniert worden waren. Ähnlich den mit der W4.5-Sonde
erhaltenen Ergebnissen gehört
das hdm-2-Transkript zur Klasse der Transkripte in diesen Zellen,
die mit mittelerer Häufigkeit
vorliegen.
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6. Identifizierung von
neuen p53-regulierten Transkripten mit geringer Häufigkeit
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Nach
wiederholtem Bibliothek-Screening identifizierte man einzelne Klone
für die
zwei nicht-überlappenden
cDNA-Fragmente, A26 und A28. Nach Hybridisierung mit dem Ausgangsmaterial
schienen beide Fragmente kodiert zur sein durch Transkripte, die
mit niedriger Häufigkeit
vorkamen, aber reguliert waren. Dies wurde über Northern Blot-Analyse bestätigt. Wegen
der extrem niedrigen Häufigkeit
dieser Transkripte (< 0,005%
der Gesamt-mRNA,
auf der Grundlage eines Vergleichs mit β-Actin) gewann man polyadenylierte
RNA aus -D4H-Zellen, die bei Fehlen von Tetracyclin kultiviert worden
waren und 7 Stunden bei 37°C
oder 30°C gehalten
worden waren.
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Eine
Northern Blot-Analyse unter Verwendung der Sonde A28 zeigte eine
hybridisierende mRNA mit etwa 2,5 kb, die durch Temperaturveränderung
in einer p53- abhängigen Weise
induziert wird (4, Spur 1 im Vergleich mit Spur
2). In Gegenwart von Tetracyclin wurde keine Induktion festgestellt
(Daten nicht gezeigt). Die Größe der mRNA
unterscheidet sich von anderen charakterisierten, p53-aktivierten
Transkripten und scheint durch ein neuartiges reguliertes Gen kodiert
zu sein. Bei Suche in der Genbank-Datenbank entdeckte man keine
Sequenzhomologien (Daten nicht gezeigt). Dass die A28-Sequenz kodierende
Gen scheint ein direkt auf p53 ansprechendes Gen zu sein. Dies wurde
in Zellen untersucht, die man wie zuvor behandelte, wobei man jedoch
den Proteinsyntheseinhibitor Cycloheximid (chx, 10 μg/ml) 30
Minuten vor der Temperaturveränderung
zugab (die Behandlung mit chx führte
zu > 95% Inhibition
der Proteinsynthese gemäß 35S-Methionin-Markierung der Zellen, Daten nicht gezeigt).
Die Behandlung mit chx steigerte die Hintergrundmengen (nicht-induziert)
des A28-kodierten Transkripts, verhinderte jedoch nicht die p53-abhängige Induktion
dieses Transkripts (12-fache Induktion, 4, Spur
3 im Vergleich mit Spur 4). Durch chx vermittelte RNA-Stabilisierung,
die als Superinduktion bezeichnet wird, wurde für eine Reihe von RNA-Spezies
beobachtet und besonders gut für
die „immediate-early
serum response genes" charakterisiert
[Lau, F. L. und Nathans, D., (1991). Hormonal Control: Regulation
of Gene Transcription (Cohen, P. und Faulks, J. G. Hrsg.), S. 757–793, Elsevier Sciences
Publishers, London]. Wie zuvor vorgeschlagen könnten das Fehlen einer Rückkopplungsinhibition oder
der Umsatz labiler Inhibitoren für
diese Stabilisierung sorgen.
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Die
Sonde A26 wies in der Northern Blot-Analyse zwei RNA-Spezies mit
einer Größe von etwa
3 und 4 kb nach. Beide RNA-Spezies werden spezifisch in einer p53-abhängigen Weise
bei Temperturveränderung von
-D4H-Zellen induziert (5-fach, 4, Spur
1 im Vergleich mit Spur 2). In Gegenwart von Tetracyclin stellte man
keine Induktion fest (Daten nicht gezeigt). Obwohl es reguliert
ist, ist es gegenwärtig
jedoch unklar, ob A26 durch ein direkt auf p53 ansprechendes Gen
kodiert wird. In chx-behandelten Zellen liegt das basale A26 kodierende
Transkript ebenfalls vermehrt vor, jedoch beobachtete man im Gegensatz
zu dem A28-kodierten Transkript keine Induktion bei anschließender Temperaturveränderung
(4, Spur 3 im Vergleich mit Spur 4). Vorläufige Sequenzinformationen
zeigen, dass A26 ebenfalls durch ein neuartiges Gen kodiert wird
(Daten nicht gezeigt).
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7. Die Induktion neuer
p53-regulierter Transkripte korreliert mit p53-induzierter Apoptose.
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Zur
Ergänzung
der Untersuchungen der Erfinder über
die Regulierung der A28 und A26 kodierenden Transkripte in Saos-2-Zellen,
deren Wachstumsrate nach Induktion von Wildtyp-ähnlichem p53 als Konsequenz
einer Temperaturveränderung
verringert, aber nicht aufgehoben wird (Daten nicht gezeigt), untersuchten
die Erfinder die Regulation dieser Transkripte in einer Colorectalkarzinom-Zelllinie
(EB), die ein induzierbares Wildtyp-p53-Gen trägt. In diesen EB-Zellen steht
die Expression von wt p53 unter der Kontrolle eines Metallothionein-Promotors,
der durch Metallionen wie beispielsweise Zink oder Cadmium aktiviert
wird [Shaw, P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 89, 4495–4499 (1992)].
Die Expression von p53 in diesen Zellen führt sowohl in Kultur als auch
bei in Tieren etablierten Tumoren zu Apoptose [Shaw, P. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci USA 89, 4495–4499 (1992)]. Man gewann polyadenylierte
RNA aus kultivierten Ausgangs-EB-Zellen und klonalen EB1-Zellen (die das wt
p53-Gen tragen), die ohne oder mit Cadmium (6 μM) 10 Stunden inkubiert worden
waren. Eine Northern Blot-Analyse zeigte, dass das A28 kodierende
Transkript stark und spezifisch in Cadmium-behandelten p53-positiven
klonalen EP1-Zellen induziert wird (> 20-fach, 5). In ähnlicher
Weise wurden mit der Sonde A26 hybridisierende Transkripte induziert
(5-fach, 5). Interessanterweise haben
die wesentlichen, durch die A26-Sonde nachgewiesenen RNA-Spezies
eine Größe von etwa
2 und 3 kb, im Vergleich mit etwa 3 und 4 kb bei Saos-2-D4H-Zellen.
Nach längerem
Kontakt ist auch eine RNA-Spezies von etwa 4 kb nachweisbar (Daten
nicht gezeigt). Eine mögliche
Erklärung
für diese
Ergebnisse besteht darin, dass das A26 kodierende Gentranskript
in verschiedenen Zelltypen alternativ gespleißt wird. Die WAF1/CIP1/p21-mRNA
wurde unter diesen Bedingungen 8-fach induziert (5).
Actin-mRNA wurde nicht induziert, und in EB1-Zellen, die mit oder
ohne Cadmium behandelt worden waren, stellte man ähnliche
Mengen fest (5).
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C. Diskussion
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Die
starke Korrelation zwischen der Fähigkeit von p53 zur Bindung
von DNA und der Aktivierung der Transkription in einer sequenzspezifischen
Weise und dessen Fähigkeit
zur Unterdrückung
des Zellwachstums oder der Induktion von Apoptose legt nahe, dass
p53-induzierte Gene
eine wesentliche Rolle bei der Vermittlung der Funktion von p53
als Tumorsuppressor spielen können.
In der vorliegenden Untersuchung strebten die Erfinder die Isolierung
und Charakterisierung solcher potentieller Effektoren im p53-Signalweg
an. Dies führte
zu der Isolierung von früher
identfizierten p53-regulierten Genen und ebenso zu der Identifizierung
zusätzlicher,
neuartiger p53-regulierter Transkripte.
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Die
Strategie der Erfinder beinhaltete die Etablierung genetisch veränderter
menschlicher Saos-2-Osteosarkomzellen (die defizient sind für die endogene
p53-Expression),
welche induzierbare Gene tragen, die temperatur-sensitive (ts) Mutanten
von p53 kodieren. Unter Verwendung eines Tetracyclin-regulierten
Expressionssystems, das von Gossen und Bujard entwickelt worden
war [Gossen, M. und Bujard, H., Proc. Natl. Acad. Sci. US 89, 5547-5551
(1992)], etablierte man stabile Zelllinien, die ein integriertes
p53-Gen enthalten, welches eine der beiden, natürlich auftretenden onkogenen
Mutanten von p53, p53N247I und p53V143A, kodieren. p53 wird durch
Tetracyclin streng reguliert, und bei Temperaturveränderung
(von 37°C
auf 30°C)
aktivieren beide mutierten Proteine effizient und spezifisch ein
integriertes Luciferase-Reporter-Konstrukt, das zwei Kopien des
auf p53 ansprechenden Elements RGC enthält [Kern. S. E. et al., Science
252, 1708–1711 (1991)], und
das endogene hdm-2-Gen. Es wurde früher gezeigt, dass die p53N2471-Mutante
temperatursensitiv für
die Transaktivierung als GAL4-Fusionsprotein ist [Unger T. et al.,
EMBO J. 11, 1383–1390
(1992)]. Die Ergebnisse der Erfinder bestätigen, dass diese Mutante ts-Eigenschaften
zeigt, wenn sie auf regulierte Weise als natives Protein exprimiert
wird. Weiterhin zeigen die Untersuchungen der Erfinder, dass die
p53V143A-Mutante [Baker, S. J. et al., Science, 249, 912–915 (1990)]
temperatursensitiv für
die Transaktivierung ist und aktiver zu sein scheint als die p53N2471-Mutante
in diesen klonalen Saos-2-Zellen. Jedoch wurde die Wildtyp-ähnliche
Aktivität
nur bei Inkubation der Zellen bei 30°C nachgewiesen, im Gegensatz
zu 34°C
für die p53N247I-Mutanten-Zellen
(Daten nicht gezeigt). Diese Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche
p53-Mutanten eine unterschiedliche Sensitivität hinsichtlich ihrer Fähigkeit
zur Revertierung zu einem Wildtyp-ähnlichen Phänotyp zeigen können. Untersuchungen
unter Verwendung von aufgereinigtem Baculovirus-p53V143A zeigen,
dass diese Mutante ts für
DNA-Bindung in vitro ist, was anzeigt, dass die Temperatursensitivität eine intrinsische
Eigenschaft dieser p53-Mutante ist (Takenaka, Faha und Kley, unveröffentlichte
Ergebnisse).
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Angesichts
ihrer Sensitivität
für p53-abhängige Transaktivierung
wurde die p53V143A-exprimierende Zelllinie Saos-2-D4H verwendet,
um neuartige, p53-hochregulierte Transkripte zu isolieren. Die von
den Erfindern über
eine von Wang und Brown [Wang, Z. und Brown, D. D., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88, 11505–11509 (1992)]
beschriebene Selektionsmethode klonierten cDNAs werden durch Transkripte
kodiert, die hauptsächlich
zu zwei Kategorien gehören,
d.h. p53-regulierte Transkripte mittlerer Häufigkeit und geringer Häufigkeit
(im Vergleich zu beispielsweise den β-Actin-Transkripten hoher Häufigkeit).
Klone, die von den Erfindern als Transkripte mittlerer Häufigkeit
isoliert wurden, stellten Sequenzen dar, die von dem kürzlich klonierten WAF1/CIP1/p21-Gen
[EI-Deiry, W. S. et al., Cell 75, 817–825 (1993)] kodiert werden, über das
während
der Charakterisierung der klonierten W4.5-Sonde berichtet wurde, sowie das hdm-2-Gen.
Die Erfinder bestätigten somit
unabhängig,
dass WAF1/CIP1/p21 ein p53-reguliertes Gen ist, und zeigten, dass
dessen Aktivierung durch menschliche, temperatur-revertierte mutierte
p53-Proteine ausgelöst
werden kann. Dies bestätigt
weiterhin, dass diese Mutanten-Proteine bei der zulässigen Temperatur
wirklich als Wildtyp-ähnliche
p53-Proteine fungieren. Von den Erfindern als Transkripte mit niedriger
Häufigkeit
isolierte Klone (die Expression liegt wenigstens eine Größenordnung
geringer als die der WAF1/CIP1/p21- und hdm-2-Transkripte) scheinen
durch neuartige p53-regulierte
Gene kodiert zu sein. Ein DNA-Fragment, A28, weist eine p53-spezifisch
regulierte mRNA von etwa 2,5 kb in Northern Blots nach. Ein weiteres
kloniertes cDNA-Fragment, A26, weist zwei p53-spezifisch hochregulierte
Transkripte mit einer Größe von etwa
3 kb und 4 kb in Saos-2-D4H-Zellen nach.
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Obwohl
beide Transkripte durch p53 reguliert werden, ist die Induktion
hinsichtlich ihrer Sensitivität
gegenüber
dem Proteininhibitor Cycloheximid unterschiedlich. Definitionsgemäß ist das
A28 kodierende Gen ein direkt auf p53 ansprechendes Gen, da für die Induktion
keine laufende Proteinsynthese erforderlich ist. Im Gegensatz dazu
ist es unklar, ob das A26 kodierende Gen ein direkt ansprechendes
Gen ist, da die Induktion durch p53 durch Cycloheximid blockiert
wird. Dies kann auf verschiedene Arten interpretiert. werden: 1)
das A26 kodierende Gen ist kein direkt ansprechendes Gen, 2) auf
Grund der Stabilisierung der A26 kodierenden RNA und der möglichen
Aktivierung alternativer Signalwege bei Behandlung mit Cycloheximid
kann die direkte Induktion durch p53 verschleiert werden, oder 3)
die Kinetik der Induktion des A26 kodierenden Transkripts durch
p53 ist vergleichbar mit der anderer direkt ansprechender Gene wie
beispielsweise WAF1/CIP1/p21, hdm-2, was nahe legt, dass das A26
kodierende Gen ein direkt ansprechendes Gen sein kann. In diesem
Fall würde
die direkte Aktivierung durch p53 die Gegenwart eines kurzlebigen
Co-Aktivator-Proteins erfordern und würde möglicherweise durch ein DNA-Antwortelement
vermittelt, das sich von der p53 20 bp-Consensus-Bindungsstelle unterscheidet [EI-Deiry,
W. S. et al., Nature Genetics 1, 45–49 (1992)], wie durch den
möglichen Co-Aktivator
vorgegeben wird. Die Klonierung und Charakterisierung des Promotors
würde dieses
Problem angehen.
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Die
vorliegende Untersuchung zeigt, dass p53 mehrere Zielgene in Saos-2-Zellen
aktiviert. Es bleibt zu ermitteln, ob die durch Transkripte niedriger
Häufigkeit
kodierten Proteine besonders starke Wachstumsinhibitoren sein könnten. Tatsächlich verringern
Saos-2-D4H-Zellen
ihre Wachstumsrate nach Induktion von p53 bei der zulässigen Temperatur
nur mäßig (Daten
nicht gezeigt). Der Grund dafür
ist unklar, kann aber damit zusammenhängen, dass diese Zellen auch
negativ sind hinsichtlich der endogenen Expression von RB. Die Erfinder
dehnten daher ihre Untersuchungen auf eine unterschiedliche Zellart
aus, eine Colorectalkarzinom-Zelllinie (EB-Zellen), für die nach
Cadmium-vermittelter Induktion eines integrierten wt p53-Gens sowohl in
vitro als auch in vivo als etablierter Tumor Apoptose gezeigt wurde
[Shaw, P. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4495–4499 (1992)].
Die Ergebnisse der Erfinder zeigen, dass die WAF1/CIP1/p21-RNA und die A28 und
A26 kodierenden Transkripte nach Induktion von wt p53 effizient
und spezifisch vermehrt werden. Die Induktion war bei der A28 kodierenden
RNA deutlicher als bei den WAF1/CIP1/p21 und A26 kodierenden RNAs. Da
die Induktion dieser Transkripte in einer Zellart auftritt, die
p53-vermittelte Adoptose vollzieht, ist es möglich, dass die kodierten Proteine
nachgeordnete Effektoren des p53-Signalwegs darstellen, die am programmierten Zelltod
beteiligt sind. Weitere Analysen sind erforderlich, um diese Möglichkeit
zu untersuchen.
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Zusammengefasst
zeigen die Erfinder, dass p53 über
dessen Fähigkeit,
als Transkriptionsaktivator zu fungieren, mehrere Signalwege aktivieren
kann. Die Aktivierung mehrerer Effektoren kann somit bei der Vermittlung
der Funktionen von p53 als Tumorsupressor beteiligt sein.
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BEISPIEL II
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Klonierung und Analyse
von cDNA voller Länge,
die dem A28-cDNA-Fragment entspricht
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Von
einem spezifischen cDNA-Fragment, das als A28 bezeichnet wurde (siehe
Beispiel I), wurde gezeigt, dass es ein p53-reguliertes Transkript
von etwa 2,5 kb erkennt. Diese Sonde wurde für die Klonierung der entsprechenden
cDNA voller Länge
verwendet. Die cDNA wurde sequenziert und das vorhergesagte kodierte
Protein identifiziert.
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A. Klonierung von cDNA,
die dem A28-cDNA-Fragment entspricht.
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Man
hybridiserte polyadenylierte RNA mehrerer menschlicher Gewebe enthaltende
Northern Blots (bezogen von Clonetech, Palo Alto, CA) mit dem A28-cDNA-Fragment
(Northern Blot-Analyse wie oben in Beispiel I beschrieben). Diese
Analyse zeigte, dass alle Gewebe, möglicherweise mit Ausnahme von
Leukozyten des peripheren Bluts, unterschiedliche Mengen eines Transkripts
exprimierten, das A28 entsprach und eine Größe von etwa 2,5 kb aufwies
(8). Eine starke Expression wurde im Gehirn nachgewiesen.
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Eine
cDNA-Bibliothek des menschlichen Gehirns wurde von Stratagene bezogen
(La Jolla, CA). Man screente 1 × 106 Phagen unter Verwendung einer 32P-markierten
A28-Sonde (1 × 106 cpm/ml) unter den vom Hersteller (Stratagene)
der Bibliothek beschriebenen Bedingungen mit den folgenden Modifizierungen.
Die Hybridisierungslösung
war: 50% Formamid, 5 × SSPE
(1 × SSPE
= 0,15 M NaCl, 0,01 M NaH2PO4,
1,25 mM EDTA, pH 7,4), 5× Denhardt's Lösung [Hrsg.
Ausubel et al., In Current Protocols In Molecular Biology, John
Wiley and Sons Publishers, New York, NY (1998)], und 50 μg/ml denaturierte
Heringssperma-DNA. Man führte
die Hybridisierung durch, indem man bei 42°C über Nacht inkubierte. Man wusch
die Blots 3 mal 15 Minuten mit einem Überschuss an Waschpuffer (2 × SSPE,
1% SDS) bei Raumtemperatur und anschließend 15 Minuten in 0,2 × SSPE,
0,1% SDS bei 65°C.
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Man
reinigte die hybridisierenden Plaques über eine zweite Screening-Runde.
Drei Klone, die cDNAs von 1,5 bis 2,0 kb enthielten, wurden weiter
analysiert. Den längsten
Klon, A28-15B gewann man als ein pBluescript-Plasmid (in den von
Stratagene bereitgestellten Methoden beschrieben). Man sequenzierte
A28-15B unter Verwendung vektorspezifischer Primer (T3, T7, KS,
SK, siehe Bluescript, Stratagene) und genspezifischen Primer (9).
A28-15B entsprach 1969 Nukleotiden (415–2383 der in 6 [SEQ
ID NO: 1] gezeigten Sequenz. Auf Grund des Größenunterschieds zu Northern
Blots und der Tatsache, dass die Sequenz mitten in dem möglichen
offenen Leserahmen begann, schien bei A28-15B kein Fragment voller
Länge vorzuliegen.
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B. 5' RACE von A28-Sequenzen
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Um
die fehlende 5'-Sequenz
zu erhalten, führte
man unter Verwendung eines von Clonetech bezogenen Kits eine Technik
durch, die auf einer Kombination von revers transkribierter RNA,
Primer-Ligation mit einzelsträngigem
Anker und PCR mit vernetzten Primern beruhte (kollektiv als 5' RACE bezeichnet).
Das Protokoll gemäß den Anweisungen
des Herstellers wurde eingehalten und ist nachfolgend kurz beschrieben.
Man führte
mit polyadenylierter RNA von EP1-Zellen (in Beispiel I oben beschrieben)
eine reverse Transkription unter Verwendung von LB57-Primer durch
(9). Man ligierte den Anker mit der Erststrang-cDNA.
Eine sequenzielle PCR führte
man dann mit dem Anker-Primer und LB57, und dann mit dem Anker-Primer
und LB44 durch (9). Man erhielt ein Produkt
von etwa 1000 Basenpaaren und sequenzierte mit dem Anker und LB50 wie
oben beschrieben. Die mit A28-B15 überlappende Sequenz war identisch,
erstreckte sich aber auch etwa 415 Basen weiter in Richtung 5' (6 und 9).
Man sequenzierte dieses Produkt, und die erhaltene Information sagte
voraus, dass es die Stelle des Translationsstarts und die fehlende
kodierende Region des Proteins enthielt (siehe unten). Darüber hinaus
legte bei Vergleich des 5' RACE-Produkts
mit der Sequenz von A28-15B dessen Größe nahe, dass es nahe am Produkt
voller Länge
lag.
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C. Konstruktion eines
A28-Klons voller Länge
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Der
Teil-cDNA-Klon von A28-15B enthält
eine einzige BglII-Restriktionsschnittstelle, die sich 16 Nukleotide
von dessen 5'-Ende
befindet. Daher verdaute man A28-15B mit BglII und SmaI, die nur
in dem Polylinker vorlagen (alle Restriktionsenzyme bezog man von
Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN, und verwendete sie gemäß den Angaben
des Herstellers). Man verdaute das PCR-5' cDNA-Fragment mit BglII und klonierte
in das verdaute A28-15B, wodurch man pBS-A28 erhielt. Die korrekte
Insertion verifizierte man durch Sequenzierung. Die Sequenz des
konstruierten Klons voller Länge
ist in 6 dargestellt [SEQ ID NO: 1]. Alle über PCR
erzeugten Sequenzen verifizierte man auch über Sequenzierung der entsprechenden
genomischen Sequenz, die von einem Cosmid-Klon abgeleitet wurde,
für den
das ursprüngliche
A28-cDNA-Fragment nachgewiesen wurde. Das Plasmid pBS-A28.7 in einer
Escherichia coli-Wirtszelle (Stamm D45a) wurde am 29. Juni 1994
gemäß dem Budapester
Vertrag bei der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland,
hinterlegt und dem Stamm die ATCC-Zugangs-Nr. 69649 zugewiesen.
Bei Erteilung eines Patents der Vereinigten Staaten werden alle
Beschränkungen
hinsichtlich der Verfügbarkeit
der hinterlegten Zelllinie für
die Öffentlichkeit unwiderruflich
aufgehoben. Die Hinterlegung wird ersetzt, wenn von der Verwahrungsstelle
keine lebensfähigen
Proben ausgegeben werden können.
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D. Analyse der A28-cDNA
voller Länge
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Das
von der A28-cDNA als kodiert vorhergesagte Protein weist 202 Aminosäuren auf
(7 [SEQ ID NO: 2]) und wird hiermit als PIGI-1-Protein
geführt.
Das abgeleitete Protein beginnt mit dem initiierenden Methionin
(ATG) bei Nukleotid 93 und setzt sich bis zu dem Stopcodon (TGA)
bei Nukleotid 740 fort. Dem ATG gehen Sequenzen voraus, die mit
Translationsstartstellen in Zusammenhang stehen [Kosak, M., Nucl.
Acids Res. 20, 8125–8132
(1987)]. Das abgeleitete Protein weist eine starke Aminosäurehomologie
mit zwei abgeleiteten Proteinen ähnlicher
Größe, aber
unbekannter Funktion auf, die in GenBank vorliegen (HUMGOS8PPC,
44,3% Identität über 185
Aminosäuren,
und Hslr20rna, 48,3% über
147 Aminosäuren).
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E. Expression von PIGI-1-Sense-
und -Antisense in vitro und in vivo.
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Man
klonierte PIGI-1-cDNA voller Länge
in einen eukaryotischen/prokaryotischen Expressionsvektor, pCDNA3
(Invitrogen, San Diego, CA). Dies erreichte man durch Subklonieren
der von EcoRI flankierten cDNAs von pBS-A28 (die 3'-EcoRI-Stelle war
die ursprüngliche
Klonierungsstelle für
die cDNA-Bibliothek und die 5'-EcoRI-Stelle
wurde durch den Anker-Primer bei der 5' RACE erzeugt) in pCDNA3 (Invitrogen,
San Diego, CA). Kurz zusammengefasst trennte man das 2,4 EcoRI-Fragment
in einem 0,8%-Agarosegel vom Vektor und reinigte die ausgeschnittene
DNA-Bande über
Gene Clean (Bio101, La Jolla, CA). Man bereitete den pCDNA3-Vektor
durch Verdau mit EcoRI und anschließende Behandlung mit intestinaler
Phosphatase des Kalbes (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und
Aufreinigung über
Gene Clean vor. Man mischte das Insert mit Phosphatasebehandeltem
Vektor in einem molaren Verhältnis
von 5:1 und ligierte 1 Stunde bei 14°C mit T4 DNA-Ligase (Boehringer
Mannheim). Zur Transformation kompetenter E. coli Stamm verwendete
man 10 ng ligierte DNA DH5a gemäß den Anleitungen
des Herstellers (GibcoBRL Life Technologies, Grand Island, NY).
Man selektierte die Rekombinanten auf LB-Ampillicin-Platten [Maniatis
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, NY (1982)]. Die Rekombinanten wurden analysiert, indem
man unter Verwendung von Quiagen Plasmidaufreinigungssäulen (Quiagen,
Chatsworth, CA) in Flüssigkulturen hergestellte
Plasmide herstellte und entweder mit ApaI oder BamHI verdaute, um
diagnostisch die Orientierung festzustellen (beide Enzyme schneiden
den Vektor und das Insert jeweils einmal), wodurch man pCDNA3-PIGI-1
und pCDNA3-PIGI1-AS (Antisense) erhielt.
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Man
verwendete diese Plasmide als Template für die Erzeugung von RNA und
anschließend
Protein, indem man eingekoppeltes in vitro-Transkriptions-/Translationssystem
gemäß den Anleitungen
des Herstellers verwendete (TNT, Promega, Madison, WI). Man verwendete
(gemäß den Herstellerangaben,
Promega) 35S-Methionin (Amersham, Arlington
Heights, IL) für
die Markierung der in vitro-Translationsprodukte, die man auf einem
SDS- Polyacrylamidgel
(Novex, San Diego, CA) auftrennte und nach Kontakt mit Phosphorimaging-Platten
(Fuji, Stamford, CT) sichtbar machte. Bei Extrakt nach Zugabe von
pCDNA-PIGI-1 wies man ein Produkt von etwa 23 kd nach (10).
Dies liegt nahe an der vorhergesagten Größe von 22,7 kd. Das Extrakt nach
Zugabe von Antisense zeigte kein spezifisches Proteinprodukt. Mit
dem PIGI-1-Antisense-Expressionsvektor (pCDNA3-PIGI-1AS) stellte man
kein Translationsprodukt fest.
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Bei
Translationsreaktionen nach Zugabe der verkürzten Form A28-15B wies man
ein Produkt von etwa 8 kd nach. A28-15B beginnt bei Nukleotidposition
416 von PIGI-1 voller Länge,
und es liegt ein ATG bei Nukleotid 493 vor, das den Initiationsregeln
von Kozak entsprechen zu scheint; jedoch würde dies nur ein Peptid von
5 Aminosäuren
kodieren, bevor ein Stopcodon erreicht wird, und ist somit nicht
für das
beobachtete Produkt verantwortlich. Das nächste mögliche initiierende Methionin
(ATG) befindet sich bei Position 517, entspricht den Regeln von
Kozak, liegt im Leserahmen des vorhergesagten PIGI-1-Proteins und kodiert
abgeleitet die 61 C-terminalen Aminosäuren. Die Größe dieses
Produkts würde
7,4 kd betragen und stimmt mit der Größe des beobachteten in vitro-Translationsprodukts überein,
das durch nach Zugabe von pCDNA3-A2815B hergestellt wird.
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F. PIGI-1-Protein unterdrückt das
Wachstum von Tumorzellen.
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Es
wurde gezeigt, dass PIGI-1-Protein direkt durch p53 induziert wird.
Da p53 ein bekannter Tumorsupressor ist, der erwiesenermaßen wenigstens
zwei Gene, WAF1/p21 und Gadd45 reguliert, die ihrerseits wachstumshemmende
Eigenschaften aufweisen, untersuchte man die Wirkungen von PIGI-1
auf das Wachstum von menschlichen Tumorzellen. Man transfizierte
die eukaryotischen Expressionsvektoren pCDNA3-PIGI-1, pCDNA3-PIGI-1AS,
Wildtyp-p53 oder den Vektor pCDNA3 unter Verwendung kationischen
Lipids (Lipofectamine, Gibco, Grand Island, NY) in EB-Colonkarzinomzellen
(erhalten von Dr. Phillip H. Shaw, Institut de Pathologie, Lausanne,
Switzerland), HeLa Cervixcarzinom- oder Saos-2-Osteosarkom-Zelllinien (beide bezogen
von ATCC, Rockville, MD). Man kultivierte die Zellen in Gegenwart
von G418 und beurteilte die Kolonien nach etwa zweiwöchiger Selektion.
Die Ergebnisse mit A28-15B legen nahe, dass die 61 carboxyterminalen Aminosäuren des
PIGI-1-Proteins
ebenfalls eine Unterdrückung
von Tumorzellwachstum zu vermitteln vermögen (Daten nicht gezeigt)
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Übereinstimmend
mit dessen Tumorsupressor-Funktion beobachtete man eine starke Verringerung des
Wachstums aller mit p53 transfizierten Zelllinien, die von 88–100% Verringerung
bei der Koloniebildung im Vergleich mit dem Kontrollplasmid pCDNA3
reichte (Tabelle 1). Die Expression der PIGI-1-RNA führt ebenfalls zu
einer Verringerung des Wachstums von Tumorzellen des Menschen, Saos-2
und EB (97 bzw. 82%), wie auch von Tumorzellen anderer Säugetierarten,
COS7-Zellen des Affen und NIH 3T3-Zellen der Maus (61 bzw. 90% Wachstumshemmung
durch PIGI-1). Die Expression von Antisense-PIGI-1 (PIGI-1-AS) hatte
keinen nennenswerten Effekt auf das Wachstum von COS7-Zellen (110%
des Vektors), schien aber in den menschlichen Linien Saos-2 und
EP tatsächlich
einen leichten Wachstumsvorteil zu verschaffen (200% bzw. 179%).
Dies kann anzeigen, dass Antisense-PIGI-1 endogene PIGI-1-mRNA inhibiert
(Stabilität
oder Expression), womit weiter angezeigt wird, dass endogenes PIGI-1
an zellulären
Wachstumsfunktionen beteiligt ist.
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In Übereinstimmung
mit der Rolle von p53 bei der Antwort auf DNA-Schäden fand
man, dass, vergleichbar mit WAF1 [EI-Deiry et al., Cancer Res. 54,
1169–1174
(1994)), PIGI-1
durch DNA-schädigende
Mittel wie beispielsweise Adriamycin oder Ultraviolett-Bestrahlung
induziert wird (Daten nicht gezeigt), und dass diese Induktion mit
dem p53-Status der Zelle korreliert. Die Aktivierung von PIGI-1
könnte
daher einen wichtigen Schritt bei der zellulären wachstumshemmenden und/oder
apoptotischen Antwort auf DNA-Schäden darstellen. Weiterhin können neuartige
Chemotherapeutika, die auf PIGI-1 gerichtet sind, herkömmliche
chemotherapeutische Wirkstoffe ersetzen, die direkt oder indirekt
auf p53 gerichtet sind. Diese neuartigen Chemotherapeutika sollten
selbst in Tumorzellen wirksam sein, denen die Expression von normalem
p53 fehlt.
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Man
transfizierte Zellen in Gewebekultur (3 × 105 pro
Well) mit dem angegebenen Plasmidkonstrukt (2 μg) und selektierte etwa 2 Wochen
in G418 enthaltendem Medium (500 U/ml, wobei jedoch bei EB-Zellen
800 U/ml verwendet wurden). Man wusch die Zellen und färbte sie
mit Formalin-Kristallviolett. Die Nummern stellen die durchschnittliche
Fraktion überlebender
Kolonien im Vergleich mit Zellen dar, die mit dem Kontrollplasmid pCDNA3
transfiziert waren (die Transfektionen wurden 3 mal in zweifachen
Wells wiederholt, wobei unterschiedliche DNA-Präparationen verwendet wurden,
wobei jedoch Antisense zweifache Transfektionen darstellt). Der
Bereich der Fraktion überlebender
Kolonien ist in Klammern angegeben. ND bezeichnet „nicht durchgeführt".
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