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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Gebiete der
biochemischen Endokrinologie, Molekularbiologie und Proteinchemie.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf neuartige
Verfahren zur Charakterisierung von Verbindungen, die die STF-1-Expression
in Pankreasinselzellen stimulieren.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Glucosehomöostase
erfordert das Zusammenspiel zahlreicher neuroendokriner Systeme.
Die Pankreasinseln gelten als primärer „Glucosesensor" bei Säugetieren.
Pankreasinseln enthalten vier Zellpopulationen, die hauptsächlich als
Insulin, Glucagon, Somatostatin und Pankreaspolypeptide erzeugende
Zellen charakterisiert sind. Darunter sind die insulinerzeugenden β-Zellen vorherrschend.
Insulinsezernierung und -erzeugung werden durch einen Anstieg der
Serumglucose stimuliert, der für
die nachfolgende Glucoseaufnahme in bestimmten Geweben unerlässlich ist.
Daher führt
eine Fehlfunktion bzw. Zerstörung
der β-Zellen
zu einem erhöhten
Serumglucosespiegel und resultiert letztlich in der Entwicklung
eines Diabetes mellitus.
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Die
Analyse der genetischen Verknüpfung
deutet darauf hin, dass erbliche Faktoren die Anfälligkeit
für den
Erwerb des diabetischen Status stark beeinflussen. Beispielsweise
weisen mindestens 18 Genorte einen gewissen Verknüpfungsgrad
mit insulinabhängigem
Diabetes mellitus (IDDM) auf. Ein als IDDM2 bezeichneter Genort
für Krankheitsanfälligkeit
umfasst das humane Insulingen und steht mit einer veränderten
Transskriptionsregulierung der Insulinpromotorfunktion in Zusammenhang.
Daher kann der Abbruch der die Insulingenexpression regulierenden
Prozesse teilweise ursächlich
für die
Diabetogenese sein. In Übereinstimmung
mit dieser Hypothese tritt eine Funktionsstörung der β-Zellen bei Diabetes sehr häufig auf.
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Man
geht davon aus, dass nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus (NIDDM)
Folge sowohl externer als auch komplexer genetischer Einflüsse ist.
Interessanterweise wurden Allelvarianten am Insulingenort selbst
mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Diese Varianten scheinen
ein normales Insulingen zu enthalten, weisen aber hinsichtlich der
Transskriptionsregulierung veränderte
Eigenschaften auf.
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Schätzungen
deuten darauf hin, dass bis zu 20 Millionen Amerikaner an nicht-insulinabhängigem Diabetes
mellitus (Diabetes mellitus Typ II) leiden. Die Progredienz der
Erkrankung scheint sowohl auf Umfeldfaktoren als auch bestimmten,
bislang weitestgehend nicht identifizierten Diabetesanfälligkeitsgenen
zu beruhen, die zur peripheren Insulinresistenz des Typ II-Diabetes
beitragen, bei der das Gewebe die Glucose als Reaktion auf das Insulinsignal
nicht mehr richtig nutzen kann. Alternativ können auch genetische Faktoren
zu der reduzierten Glucoseempfindlichkeit der insulinerzeugenden β-Zellen des
Pankreas bei diesen Personen führen.
Das Endergebnis dieser beiden physiologischen Zustände ist
eine ausgeprägte
Hyperglykämie,
das Hauptmerkmal des Diabetes.
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Die
Transskriptionssteuerung des Insulingens erfolgt mittels einer kurzen
Flanken-DNA-Region,
die mit zellspezifischen und glucoseempfindlichen Signalmolekülen interagiert.
Wie diese regulatorische Organisation funktioniert, versteht man
nach wie vor nicht genau, auch wenn allgemein anerkannt ist, dass
basische Helix-Schleife-Helix (bHLH) und Homöodomänen enthaltende Faktoren wichtige
Komponenten der Transskriptionsmaschinerie sind, die die β-zell-spezifische
Insulinexpression steuert. Ein inselspezifischer basischer Helix-Schleife-Helix-Komplex
steht mit einer proximalen E-Box
in Wechselwirkung, die Nir, IEB1 oder ICE heißt; dieses Element kommt im
Insulin-I-Gen von
Ratten zweimal vor, im Insulin-II-Gen der Ratte und dem menschlichen
Insulingen jedoch nur einmal.
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Kurztests
mit insulinerzeugenden Zelllinien weisen darauf hin, dass E-Box-Bindungsfaktoren
mit β-zell-spezifischen
Proteinen, die sich an eine benachbarte AT-reiche Sequenz (FLAT) binden, die die
Merkmale einer Homöodomänenerkennungssequenz
aufweist, synergistisch interagieren. Es hat sich gezeigt, das sich
verschiedene charakterisierte Homöodomänenproteine an das FLAT-Element binden, z.B.
Isl-1, 1mx-1, cdx-3 und STF-1. Darüber hinaus entspricht letzteres
Protein der Hauptbindungsaktivität
einer evolutionär
erhalten gebliebenen AT-reichen Sequenz, dem sogenannten P-Element.
Isl-1 geht mit dem FLAT-Element eine schwache Bindung ein und scheint
in den mittels Extrakten insulinerzeugender Zellen nachgewiesenen FLAT-Bindungskomplexen
nicht vorzuliegen. Neueste Hinweise deuten darauf, dass Isl-1 bei
der neuralen Entwicklung eine wichtigere Rolle spielt. Die Homöodomänenfaktoren
lmx-1 und cdx-3 verfügen
hinsichtlich der Insulinpromotorfunktion in heterologen Zellen über interessante
Transaktivierungseigenschaften, doch ihre Zellverteilung und FLAT-Bindungsfähigkeit
innerhalb der β-Zelle
sind nach wie vor ungeklärt.
Darüber
hinaus liegen kaum Daten zur Funktion dieser Faktoren in β-Zelllinien
vor.
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Innerhalb
der Gruppe von Faktoren mit Insulinpromotor-Bindungsaktivität ist STF-1
vielleicht der vielversprechendste Kandidat für einen Bona-fide-Regulator
der Insulinpromotorfunktion. Bei Mäuseembryos wird STF-1 erstmals
am Tag 8,5 in den Zellkernen von Urzellen, aus denen der Pankreas
entsteht, nachgewiesen, kurz vor der frühesten erfassten Insulinexpression
in dieser Region. Während
der gesamten nachfolgenden Entwicklung des endokrinen Pankreas werden
STF-1 und Insulin weitestgehend gleichzeitig exprimiert. Darüber hinaus
scheint STF-1 in Extrakten insulinerzeugender Zelllinien eine Komponente
der endogenen DNA-Bindungsaktivität des FLAT- und P-Elementes
in dem Insulinpromotor zu sein. STF-1 interagiert außerdem mit
dem E-Box-Bindungsfaktor Pan-1 stark synergistisch, wie es von einem
FLAT-Bindungsfaktor
zu erwarten ist. DNA-Bindungstests zeigen jedoch, dass andere unbekannte
Faktoren der β-Zellextrakte
ebenfalls einen großen
Beitrag zu der nachgewiesenen FLAT-Bindungsaktivität leisten.
Es ist nach wie vor unklar, ob eine FLAT-vermittelte Insulinpromotoraktivität die Gesamtheit
oder nur einen Teil dieser erfassten Spezies benötigt.
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Zwar
wird STF-1 anfangs sowohl in exokrinen als auch in endokrinen Zellen
des sich entwickelnden Pankreas exprimiert, doch die Erzeugung von
STF-1 wird zunehmend auf die Insulin und Somatostatin erzeugenden
Inselzellen beschränkt.
In diesen Zellen scheint die STF-1-Wirkung für die Aufrechterhaltung der
starken Expression der Somatostatin- und Insulingene wichtig zu
sein.
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STF-1
erkennt zwei genau definierte inselspezifische Elemente auf dem
Insulinpromotor, nämlich FLAT
und P. Bei der Bindung daran stimuliert STF-1 die Insulintransskription
zusammen mit E47, einem Helix-Schleife-Helix-Protein, das zwei E-Box-Elemente
(Far und Nir) erkennt. In ähnlicher
Weise reguliert STF-1 die Somatostatinexpression in Inselzellen
mittels zweier inselspezifischer Elemente (TSEI und TSEII).
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Es
hat sich herausgestellt, dass Homöodomänenproteine wie STF-1 eine
wichtige Rolle bei der Entwicklung spielen, indem sie eine Zell-
bzw. Segmentidentität
erzeugen. Im Gegensatz zu ihren spezifischen und eindeutigen Wirkungen
in vivo weisen die meisten Homöodomänenproteine
in vitro eine geringe und überlappende
DNA-Bindungsspezifität
auf. Neueste Studien haben jedoch bestimmte Protein-Kofaktoren als
Determinanten der Homöodomänen-DNA-Bindungsspezifität in vivo
impliziert. Es wurde beispielsweise gezeigt, dass das Extradentikel
(exd) der Drosophila die Aktivität
homöotischer
Proteine moduliert, ohne ihr Expressionsmuster zu verändern. Das
Extradentikel scheint vielmehr die Zielgenselektion durch Verbesserung
der DNA-Bindungsspezifität
bestimmter Homöodomänenproteine
zu fördern.
Das Extradentikel ist de facto bei Wirbeltieren in hohem Maße erhalten
geblieben und weist eine ausgeprägte
Sequenzähnlichkeit
(71%) mit dem menschlichen Proto-Onkogen Pbx1 auf.
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Die
Verknüpfung
der Zellen mit einer spezifischen Abstammung während der Entwicklung wird
größtenteils
durch die relative Expression verschiedener Homöodomänen(HOX)-Selektorproteine bestimmt,
die die Aktivierung bestimmter genetischer Programme vermitteln.
Die Mechanismen, nach denen einzelne HOX-Gene selbst zum Ziel für die Expression
in unterschiedlichen Zelltypen werden, ist jedoch nach wie vor weitgehend
unklar.
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Der
Wirbeltierpankreas besteht aus endokrinen und exokrinen Komponenten,
die aus einer gemeinsamen Vorläuferzelle
in der Duodenumanlage entstehen (1). In der endokrinen Komponente
des Pankreas wird eine pluripotente Vorläuferzelle, die anfänglich verschiedene
Inselhormone exprimiert, zunehmend auf die Bildung der vier, die
adulten Langerhans'schen
Inseln enthaltenden Zellunterpopulationen – Insulin, Somatostatin, Glucagon
und Pankreaspolypeptide erzeugende Zellen – beschränkt (2, 3). Der Mechanismus,
nach dem diese Entwicklungswege aktiviert werden, ist unklar, doch
neueste Hinweise deuten auf den Homöobox-Faktor STF-1 (IPF-1/IDX-1)
als wichtige Determinante in diesem Prozess. Die Tatsache, dass
STF-1 in der Tat für
die Entwicklung notwendig ist, wird durch homologe Rekombinationsstudien
gestützt,
in denen die gezielte Zerstörung
des SRF-1/IPF-1-Gens zu einem angeborenen Fehlen des Pankreas führt (4).
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Die
Expression von STF-1 (auch als Pdx1 bezeichnet) ist im Embryonalstadium
erstmals an Tag 8,5 in Zellen der Pankreasanlage sowie in pluripotenten
Vorläuferzellen
nachweisbar. Nach vorübergehender
Expression in endokrinen und exokrinen Komponenten des sich entwickelnden
Pankreas wird die STF-1-Erzeugung zunehmend auf die Insulin und
Somatostatin erzeugenden Inselzellen beschränkt (5, 6). In diesen Zellen scheint
STF-1 die Insulin- und Somatostatingene durch Bindung an funktionale
Elemente in dem Promotor zu regulieren (5, 7–16).
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Dem
Stand der Technik fehlt ein wirksames Mittel zur Regulierung der
Expression des Homöodomänenproteins
STF-1 in Pankreaszellen. Die vorliegende Erfindung erfüllt diesen
im Stand der Technik seit langem bestehenden Bedarf und Wunsch.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Zwar
ist STF-1 ein wichtiger Regulator der Pankreasgene, doch der Mechanismus,
nach dem die STF-1-Expression selbst auf Pankreaszellen ausgerichtet
wird, ist nach wie vor unklar. Die vorliegende Erfindung belegt,
dass ein 6,5 kb-Fragment des STF-1-Promotors ausreicht, die inselspezifische
Expression eines β-Galactosidase-Reportergens
in transgenen Mäusen
und gezüchteten
Duodenumzellen zu dirigieren. Innerhalb dieses 6,5 kb-Fragmentes
ist ein E-Box-Element bei –104
relativ zu der Haupttransskriptionsinitiationsstelle für die STF-1-Promotoraktivität besonders
wichtig.
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Dieses
Element wird von einem vorgeschalteten Aktivator erkannt, der für die Inselexpression
von STF-1 ausschlaggebend ist. In der Tat verstärkt dieser STF-1-Promotor die gezielte
Expression von STF-1 in Inselzellen um das 20- bis 100-fache. Die
Deletion der proximalen E-Box-Sequenz bei –104 brachte die STF-1-Expression
in HIT-Zellen vollständig zum
Erliegen. Weiterhin hemmte ein Anti-USF-Antiserum (USF = vorgeschalteter
Faktor) die Bildung von C1, C2 und C3, was darauf deutet, dass diese
Proteine durch das USF-Protein gebildet werden.
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Weiterhin
hat man ein STF-1-Verstärkerelement
in einer 530 bp-Region gefunden, das sich 600 bp oberhalb der Transskriptionsinitiationsstelle
erstreckt. Promotorkonstrukte, die dieses 530 bp-Fragment enthielten,
wurden mittels Dexamethasonbehandlung vollständig unterdrückt, nicht
jedoch ein minimales STF-1-Promotorkonstrukt, das die allgegenwärtige USF-1-Erkennungsstelle
enthielt. Die 530 bp-Region war in HIT-T15-Zellen 5–10 Mal so aktiv wie in COS-7-Zellen,
was belegt, dass dieses Fragment eine inselzell-spezifische Aktivität enthält. Daher
wird das STF-1-lacZ-Fusionsgen in der vorliegenden Erfindung für die Untersuchung
von Verbindungen eingesetzt, die die STF-1-Expression in Pankreasinselzellen
verstärken.
Verbindungen, die die STF-1-Produktion stimulieren, verstärken die
Funktion der Pankreasinsel-B-Zellen, d.h. die Produktion von Insulin.
Daher eignen sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens identifizierte
Verbindungen besonders für
Patienten mit Diabetes mellitus Typ II und einer Glucoseintoleranz
infolge einer grenzwertigen Inselzellfunktion.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Testen von Verbindungen,
die die STF-1-Transskription induzieren, bereitgestellt.
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Pankreasinselzelllinien,
die das STF-1/lacZ-Fusionsgen exprimieren, werden durch gleichzeitiges Ausfällen von
Calciumphosphat isoliert. Um die Wirkung verschiedener Verbindungen
auf die STF-1-Expression zu untersuchen, wird die jeweilige Verbindung
STF-1/lacZ exprimierenden Zellen zugegeben. Dann wird die lacZ-Aktivität in Kontrollzellen
und behandelten Zellen mittels eines Kolorimetrietests quantifiziert.
Mit Hilfe dieses Verfahrens können
eine große
Anzahl von Verbindungen untersucht und STF-1 induzierende Verbindungen
leicht identifiziert werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Verwendung des STF-1-Promotors
zur Markierung insulinerzeugender Pankreasinselzellen in vivo bereitgestellt.
Diesbezüglich diente
das grün
fluoreszierende Protein (GFP) als wichtiger Indikator. Die Expression
des grün
fluoreszierenden Proteins kann, wie von Ogawa et al., Proc. Natl.
Acad. Sci., 1995, 92: 11899–11903
beschrieben, zerstörungsfrei
nachgewiesen werden. Um die Rückgewinnung
der β-Zellen
aus dem Pankreas eines Tieres zu erleichtern, wurde der STF-1-Promotor
mit dem GFP codierenden Gen fusioniert. Das Einbringen des STF-I-GFP-Transgens
in Schweine ermöglicht
die effiziente und rasche Rückgewinnung
insulinproduzierender Zellen aus dem Pankreas. Kurz gesagt wird
der Pankreas aus Schweinen rückgewonnen
und mit Collagenase behandelt, um die Zellen zu dispergieren. Insulinerzeugende
Inselzellen lassen sich durch fluoreszenzaktivierte Zelltrennung
(FACS) auf der Basis der Expression des STF-1-GFP-Transgens effizient
rückgewonnen.
Die gereinigte β-Zellpopulation
kann nun bei der Zelltherapie von Diabetespatienten zum Einsatz
kommen.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Bestimmung
der Fähigkeit
einer Prüfverbindung,
die Pankreasinselzellen zur Induzierung der STF-1-Transskription zu
stimulieren, bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst: Bereitstellen
eines Transportsystems, das einen STF-1-Verstärker mit einer Sequenz, die
aus der Gruppe SEQ ID-Nr. 1 oder SEQ ID-Nr. 2 oder Fragmenten davon
ausgewählt
ist, sowie einen Promotor und ein Reportergen, das unter der Transskriptionssteuerung
sowohl des STF-1-Verstärkers
als auch des Promotors steht, enthält, wobei das Reportergen in
der Lage ist, ein erfassbares Signal auf die Wirtszelle zu übertragen;
Transferieren des Transportsystems in die Wirtszelle; Anlegen einer
Kultur der Wirtszelle im Beisein einer Prüfverbindung zur Bestimmung
der Fähigkeit
der Prüfsubstanz,
die Wirtszelle zur Erzeugung des Signals zu stimulieren; und Überprüfen des
Signals zur Bestimmung der Fähigkeit
der Prüfverbindung,
die Wirtszelle zum Erzeugen des erfassbaren Signals zu stimulieren,
wobei ein Vorhandensein des Signals anzeigt, dass die Prüfverbindung
Pankreasinselzellen zur Induzierung der STF-1-Transskription stimuliert,
und ein Nichtvorhandensein des Signals anzeigt, dass die Prüfverbindung
Pankreasinselzellen nicht zur Induzierung der STF-1-Transskription
stimuliert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das verwendete Reportergen
ein Enzym. In einer noch bevorzugteren Ausführungsform ist das Enzym aus
der Gruppe von Luciferase und β-Galactosidase
ausgewählt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt der Übertragungsschritt durch Einbringen
eines Transgens in Tiere mittels Transfektion oder Mikroinjektion.
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In
einer anderen Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Markierung insulinproduzierender Pankreasinselzellen in vivo
bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
Bereitstellen
eines Transportsystems, das einen STF-1-Promotor umfasst, der operativ
mit einem Reportergen verbunden ist, wobei die Expression des Reportergens
ein erfassbares Signal auf eine Pankreasinselzelle überträgt;
Einbringen
des Transportsystems als Transgen in einen Schweine- oder Mäuseembryo;
Heranwachsenlassen des Embryos zu einem Schwein oder einer Maus
mit Pankreasinselzellen; und
Überprüfen des erfassbaren Signals,
um zu bestimmen, ob irgendwelche der Pankreasinselzellen des Schweins
oder der Maus das Reportergen exprimieren, wobei ein Vorhandensein
des erfassbaren Signals das Vorhandensein insulinproduzierender
Pankreasinselzellen anzeigt und das Nichtvorhandensein des erfassbaren
Signals ein Nichtvorhandensein insulinproduzierender Pankreasinselzellen
anzeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Aufgabe der vorliegenden Erfindung erzeugt das Reportergen
ein fluoreszierendes Protein; das Verfahren schließt weiterhin
den Schritt des Trennens insulinproduzierender Pankreasinselzellen
von nicht-insulinproduzierenden
Pankreasinselzellen mittels fluoreszenzaktivierter Zelltrennung
(FACS) ein.
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Andere
und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
gehen aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hervor.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Damit
der Gegenstand mit den oben genannten erfindungsgemäßen Merkmalen,
Vorteilen und Aufgaben im Detail verständlich ist, ist durch Bezugnahme
auf bestimmte Ausführungsformen,
die in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind, eine genauere Beschreibung der zuvor
kurz zusammengefassten Erfindung möglich. Diese Zeichnungen sind
Teil der Beschreibung. Es ist jedoch zu beachten, dass die beigefügten Zeichnungen
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung darstellen und daher nicht als deren Umfang beschränkend gelten
sollen.
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1 stellt den Chomosomenort des STF-1-Gens
dar. 1A stellt in einem schematischen Diagramm, das
die Position von STF-1- (als Pdx1 bezeichnet) in Relation zu anderen
Markern auf dem Mäusechromosom
5 zeigt, dar, dass das STF-1-Gen durch ein in der distalen Region
des Mäusechromosoms
5 befindliches Orphan-Homöobox-Gen
codiert wird. Rechts befindet sich eine centiMorgan-Skala. 1B ist
eine Tabelle, die die Rekombinationshäufigkeit von STF-1 und verschiedenen
Markern auf Chromosom 5 darstellt. Die linke Spalte zeigt Marker
für die
Chromosomenzuordnung. STF-1- wird hier als Pdx1 bezeichnet.
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2 zeigt, dass der STF-1-Promotor keine
TATA enthält
und verschiedene Transskriptionsinitiationsstellen nutzt. 2A zeigt
schematisch den 15 kb-Genomklon von STF-1 mit der darüber befindlichen
kb-Skala. Dargestellt sind die 6,5 kb-5'-Flanke, das 4 kb-Intron und die 3 kb-3'-Flanke. IVS bezieht
sich auf das 4 kb-Intron, das Exon I (schattiert, I) und Exon II
(schattiert, II) unterbricht. 2B stellt
die Nukleotidsequenz der 5'-Flankenregion
des STF-1-Gens dar. Die mittels RNase-Schutz (dunkle Pfeile) und
Primerextension (leere Pfeile) lokalisierten Transskriptionsstartstellen
werden als S1 (Hauptinitiationsstelle, fett), S2 und S3 bezeichnet.
Potentielle Bindungsstellen vorgeschalteter Faktoren für bHLH/bHLH-ZIP-Proteine
(E-Box), CTF/NF-1 (CAAT) und C/EBP sind unterstrichen und ihre Position
in Relation zur Hauptstartstelle markiert. 2C stellt
einen RNase-Schutztest von Tu6-RNA (Tu6, Bahn 2) bzw. Kontrollhefe-tRNA
(Hefe, Bahn 3) mittels einer Antisense-STF-1-RNA-Sonde dar. Links (Bahn 1) ist eine unverdaute
Sonde dargestellt. 2D zeigt die Ergebnisse der
Primerextensionsanalyse von Hefe (Bahn 4), Tu6-mRNA (Bahn 5) bzw.
RIN-mRNA (Bahn 6) mittels eines Antisense-STF-1-Primers. Ganz rechts
ist eine Sequenzierleiter dargestellt (GATC, Bahnen 7–10). Die
Verbindung zwischen RNasegeschützen
Produkten und Primerextensionsprodukten ist markiert; dargestellt
sind die ersten drei Startstellen S1, S2 und S3 (siehe auch 2B unten).
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3 zeigt, dass ein 6,5 kb-Fragment des
STF-1-Promotors die Expression eines β-Galactosidase-Reportergens auf Pankreasinselzellen
transgener Mäuse
richtet. Repräsentative
Kryoschnitte eines adulten Pankreas transgener Tiere (oben) und
Kontrolltiere (unten) wurden unter Verwendung von XgaI als chromogenem
Substrat bezüglich
ihrer lacZ-Aktivität
bewertet. Die Pfeile deuten auf die Pankreasinselzellen.
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4 zeigt, dass die distalen und proximalen
Elemente in dem STF-1-Promotor die STF-1-Expression auf Pankreasinselzellen
dirigieren. 4A stellt die Aktivität eines
(–6500)-STF-1-Luciferase-Reporterplasmids
nach Transfektion in Pankreasinselzelllinien (βTC 3, HIT) versus Nicht-Inselzelllinien
(PC12, COS, HeLa) dar. Ein repräsentativer
Test zeigt die STF-1-Promotoraktivität in HIT-Zellen (100%) in Relation
zu anderen Zelllinien nach Normalisierung mit gleichzeitig transfiziertem
RSV-CAT-Kontrollplasmid.
Die Tests wurden mindestens dreimal wiederholt. 4B zeigt
einen repräsentativen
Test der STF-1-Luciferase-Promotorkonstrukte (STF luc) nach Transfektion
in HIT-Zellen. Die Konstrukte wurden nach der 5'-Promotorgrenze in Relation zur Haupttransskriptionsstartstelle
benannt (S1, siehe 2A und 2B). Schematische
Diagramme stellen die Position potentieller Bindungsstellen für Kernfaktoren
dar; die Haupttransskriptionsstartstelle ist durch den dunklen Pfeil
dargestellt. Das Sternchen bezeichnet eine nicht charakterisierte
Bindungsaktivität
in den distalen 3 kb. Bei jedem Konstrukt wurde die Aktivität in Relation
zu (–6500)-STF-Luc
(100%) nach Normalisierung zur Transfektionseffizienz mittels RSV-CAT
als interner Kontrolle berechnet. Die Tests wurden mindestens viermal
wiederholt.
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5 zeigt, dass sich ein proximales E-Box-Element
in dem STF-1-Promotor an den vorgeschalteten Faktor USF bindet. 5A stellt
die Ergebnisse eines DNase I-Schutztests
mit einem sich von –182
bis –37 (145
Basenpaare) erstreckenden und mit 32p markierten
STF-1-Promotorfragment dar. Das Autoradiogramm zeigt das Verdauungsmuster
ohne Extrakt (Bahnen 1 und 4), mit Kernextrakten aus HIT- oder HeLa-Zellen (Bahnen
2 bzw. 3) und mit rekombinantem USF-1 (Bahn 5).
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5B stellt
einen elektrophoretischen Mobilitätsverschiebungstest eines mit
einem 32p markierten, die STF-1-E-Box (–118/–95) enthaltenden
Doppelstrang-Oligonukleotid inkubierten HIT-Kernextraktes dar (Bahn
1). Unmarkierte Konkurrenz-Oligonukleotide (50-facher molarer Überschuss)
wurden den Bindungsreaktionen wie folgt zugesetzt (Bahnen 2–5): STF-E
ist das Wildtyp-STF-1-E-Box-Oligonukleotid, STF-E-MUT ist das Substitutionen
im E-Box-Motiv bei –106
(C/A) und –102
(T/G) enthaltende Mutanten-STF-E-Oligonukleotid,
Ins-1 (P) ist das P-Element des Insulin I-Promotors und Gal4 ist
die GAL4-Erkennungsstelle.
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5C links
stellt die Ergebnisse eines Gelverschiebungstests der HIT-Kernextrakte
unter Verwendung der STF-E-Box als Sonde dar (Bahn 1). Die Zugabe
von USF oder TFE-3-Antikörpern
zu den Reaktionen erfolgte wie angegeben (Bahnen 2 und 3). Komplexe
C1, C2 und C3 wie angegeben. 5C rechts
zeigt die Ergebnisse eines Gelverschiebungstests der HIT-Extrakte
(Bahnen 1–3)
unter Verwendung der STF-E-Sonde. Dargestellt
ist die Zugabe der USF-1- und USF-2-spezifischen Antiseren zu den
Bindungsreaktionen.
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6 stellt dar, dass die Bindung von USF
an die E-Box bei –104
für die
STF-1-Promotoraktivität wichtig
ist. 6A zeigt die Wirkung von E-Box-Mutationen auf
die USF-Bindungsaktivität.
Nachfolgend sind die Ergebnisse eines Gelverschiebungstests mit
HIT-Kernextrakt unter Verwendung von Wildtyp-(E-WT) oder Mutanten-(E-MUT)STF-1-E-Box-Sonden von –106 bis –102 dargestellt.
C1–3 =
Komplexe C1, C2 und C3. 6B zeigt
die Wirkung von E-Box-Mutationen auf die STF-1-Promotoraktivität in HIT-Zellen. Dargestellt
ist ein repräsentativer
Test mit Wildtyp-, Mutanten- oder deletierten (–118/–95) STF-1-E-Box-Motiven transfizierter HIT-Zellen
im Zusammenhang mit 6500 Basenpaaren bzw. 190 Basenpaaren des STF-1-Promotors.
Die Reporteraktivitäten
sind in Relation zu dem Wildtyp-(–6500)-STF-1-Luc-Konstrukt
(100%) nach Normalisierung für
die Transfektionseffizienz mit einem gleichzeitig transfizierten
RSV-CAT-Kontrollplasmid
dargestellt. Die Tests wurden mindestens dreimal wiederholt.
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7 zeigt, dass Glucocorticoide die STF-1-Expression über einen
inselspezifischen Verstärker
in der 5'-Flankenregion
des STF-1-Gens unterdrücken.
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7A zeigt
die Aktivität
von STF-1-Promotorkonstrukten nach Behandlung von HIT-T15-Zellen mit Dexamethason
(10–7 M)
oder einem Kontrollethanoltransportsystem über 18–24 Stunden. Die Aktivität des –6,2/–5,67-STF-Luc-Reporters
ist auf 100% festgelegt. Sämtliche
Konstrukte wurden im Zusammenhang mit einem STF-1-Luciferase-Transportsystem (STF-1-Luc)
bewertet, das 120 Basen der 5'-proximalen
Flankenregion enthält.
Die in den STF-1-Luc-Reporter eingesetzten STF-1-Sequenzen sind
mit Nukleotidzahlen gekennzeichnet. –6,5/–6,2-STF-Luc enthält z.B.
STF-1-Sequenzen von –6500
bis –6200,
die mit den proximalen 120 Basen der STF-1-5'-Flankenregion fusioniert sind. Distale
Regionen, die Aktivierungselemente enthalten, sind durch ein Oval
und ein Quadrat gekennzeichnet, der minimale STF-1-Promotor durch
ein Rechteck. Es sind Standardfehlerbalken dargestellt. Die Tests
wurden mindestens dreimal wiederholt. Die STF-1-Reporteraktivität wurde
durchgehend unter Verwendung eines gleichzeitig transfizierten CMV-βgal-Kontrollplasmids
zur Transfektionseffizienz normalisiert.
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7B (oben)
stellt die Ergebnisse eines Kurztransfektionstests von STF-1-Reporterkonstrukten
in HIT-T15-Zellen dar. Die Aktivität von (–6500)-STF-Luc, das 6500 Basen
der 5'-Flankensequenz
enthält,
ist auf 100% festgelegt. Sämtliche
Tests wurden mindestens viermal doppelt wiederholt. Standardfehler
wie angegeben (unten). Dargestellt ist die Aktivität der STF-1-Luciferase-Reporterplasmide
nach vorübergehender
Transfektion in COS-7-Zellen. Die Promotoraktivität ist auf
CMV-βgal-Kontrollaktivität normalisiert
und ermöglicht
so den direkten Vergleich mit der STF-Reporteraktivität in HIT-Zellen.
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7C zeigt
die Nukleotidsequenz des minimalen inselspezifischen Verstärkers in
dem STF-1-Gen, die sich von –6,2
bis –5,67
kb erstreckt. HNF-3- und E-Box-Bindungsmotive sind fett und unterstrichen
dargestellt.
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8 zeigt, dass der pankreasinsel-spezifische
Verstärker
in dem STF-1-Gen Bindungsstellen für HNF-3β und BETA-2 enthält.
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8A stellt
die Ergebnisse von DNAse I-Schutztests roher Kernextrakte von HIT-T15-Inselzellen, HeLa-
oder COS-7-Zellen mittels einer sich von –5870 bis –6100 des Ratten-STF-1-Promotors
erstreckenden 32p-markierten STF-1-Sonde
dar. KEINE = Kontrollreaktion ohne zugesetzten Extrakt, HNF-3α = Reaktion
mittels rekombinantem Protein.
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8B stellt
die Ergebnisse eines Gelmobilitätsverschiebungstests
von rohen Kernextrakten aus HeLa, HepG2, Glucagon erzeugenden αTC- oder
Insulin erzeugenden HIT- und RIN-Zelllinien dar (Bezeichnung über der
jeweiligen Bahn). Die Tests wurden mit einer 32p-markierten,
das H-Element enthaltenden STF-1-Oligonukleotidsonde durchgeführt. Nachfolgend
sind die Wildtyp(WT)-Nukleotidsequenz und Mutanten(MT)-H-Elemente
dargestellt. Die Zugabe des 100-fachen Überschusses nicht markierter
Wildtyp- oder Mutantenkonkurrenz-DNA erfolgte wie über den
Bahnen angegeben.
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8C zeigt
die Ergebnisse eines Gelmobilitätsverschiebungstests
von rohem Kernextrakt aus HIT-Insulinom-(HIT NE) und primären kultivierten
adulten Ratten-Inselzellen(ISLET
NE) mittels einer sich von –5907
bis –5927
erstreckenden 32p-markierten STF-1-H-Element-Sonde. Die
Zugabe von HNF3α, β- oder γ-Antiseren
zu Reaktionen erfolgte wie über
den Bahnen angegeben. – =
kein Antiserum zugegeben; I und II = Protein-DNA bzw. Antikörper-Supershift-Komplexe.
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8D stellt
die Ergebnisse eines Gelmobilitätsverschiebungstests
von rohem Kernextrakt aus HIT-T15-Zellen mittels einer sich von –5963 bis –5981 des
STF-1-Promotors
erstreckenden 32p-markierten B-Element-Sonde
dar. Die Zugabe von BETA-2-E2A-
oder STF-1-Antiserum zu Bindungsreaktionen ist über den einzelnen Bahnen angegeben.
Die Zugabe eines 100-fachen Überschusses
von nicht markierter Wildtyp (WT: 5'-TCAGTGACAGATGGAGTCCT-3')- oder Mutanten
(MT: 5'-TCAGTGAAAGACGGAGTCCT-3')-Konkurrenz-DNA
erfolgte wie angegeben. Die Bindungsaktivität, die von dem mit BETA-2-
und E47-cDNA programmierten Retikulozytenlysat stammt, ist in Bahn
7 dargestellt. Die oberste Bande in Bahn 7 gehört zu dem Retikulozytenlysat.
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9 belegt, dass Glucocorticoide die STF-1-Expression
durch Blockieren der HNF-3-Aktivität auf dem
inselspezifischen Verstärker
hemmen.
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9A zeigt
die Ergebnisse eines Kurztransfektionstests von STF-1-Reporterplasmiden
in HIT-T15-Insulinomzellen. Die Aktivität des –6,2/–5.7-STF-Luc-Konstrukts, das
den minimalen inselspezifischen Verstärker (–6200 bis –5700) enthält, ist auf 100% festgesetzt.
Konstrukte, die Punktmutationen in H- und B-Elementen enthalten,
die die Bindung von HNF-3β und
BETA-2/E2A zerstören,
sind mit einem X in einem Oval oder Quadrat gekennzeichnet. Die
Punktmutationen entsprechen bei Gelmobilitätsverschiebungstests eingesetzten
E-Box- und H-Elementmutationen (siehe 8).
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9B belegt
die Wirkung der HNF-3β-Überexpression
auf die STF-1-Reporteraktivität
(Wildtyp- = dunkle Balken, H-Element-Mutanten = helle Balken) bei
Kontroll- (–)
und mit Dexamethason (+) behandelten HIT-T15-Zellen. Die Aktivität des Wildtyp-(–6,2/–5,7)-STF-Luc-Konstrukts,
das den minimalen inselspezifischen Verstärker (–6200 bis –5700) in Kontrollzellen enthält, ist
auf 100% festgesetzt. Standardfehlerbalken dargestellt. Die Experimente
wurden mindestens viermal wiederholt.
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9C zeigt
die Wirkung eines steigenden HNF-3β-Effektorplasmid-Spiegels auf
die Wildtyp-STF-1-Reporteraktivität (–6500 STF-1-LUC) in HIT-T15-Zellen.
Die Menge des HNF-3β-Effektorplasmids (in μg) ist unter
dem jeweiligen Balken angegeben. Die Gesamtmenge des Effektorplasmids
in den einzelnen Tests wurde durch Austarieren mit einem leerem
CMV-Expressionstransportsystem konstant gehalten. Kontroll-(ETOH)
und mit Dexamethason (DEX) behandelte Zellen wie angegeben.
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In
der vorliegenden Erfindung wurde gezeigt, dass STF-1, ein Homöodomänenprotein,
das an der Pankreasmorphogenese und Glucosehomöostase beteiligt ist, von einem „Orphan"-Homöoboxgen
auf dem Mäusechromosom
5 codiert wird. Bei der Fusionierung mit einem β-Galactosidase-Reportergen zeigte
ein 6,5 kb-Genomfragment der 5'-Flankensequenz
des STF-1-Gens eine pankreasinsel-spezifische Aktivität bei transgenen
Mäusen.
Zwei eindeutige Elemente in dem STF-1-Promotor sind für die auf
die Inseln beschränkte
Expression notwendig – eine
distale Verstärkersequenz
zwischen –3
und –6,5
kb und eine proximale E-Box-Sequenz bei –104, die hauptsächlich von
dem Helix-Schleife-Helix(bHLH)/Leucinzipper(ZIP)-Kernfaktor USF
erkannt wird. Da Punktmutationen in der E-Box bei –104, die
die USF-Bindung zerstören, dementsprechend auch
die STF-1-Promotoraktivität
behindern, zeigt die vorliegende Erfindung, dass USF eine wichtige
Komponente des Regulationsapparates ist, der die STF-1-Expression
auf Pankreasinselzellen richtet. Weiterhin stellte man fest, dass
Glucocorticoide die Expression des STF-1-Gens durch Blockierung
der Aktivität
eines distalen inselspezifischen Verstärkers, der zwei endodermale
Faktoren, nämlich
HNF-3β und
BETA-2/E47 erkennt, stark unterdrückt. Mutationen im STF-1-Verstärker, die
die Bindung von HNF-3β und
BETA-2/E47 blockieren, zerstörten
dementsprechend auch die STF-1-Promotoraktivität. Die Fähigkeit eines HNF-3β-Expressionstransportsystems
zur Rettung der STF-1-Verstärkeraktivität in glucocorticoid-behandelten
Zellen zeigt, dass HNF-3β in
der Tat ein wichtiger Regulator der STF-1-Expression ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Prüfung
von Verbindungen, die eine STF-1-Transskription induzieren. Pankreasinselzelllinien,
die das STF-1/lacZ-Fusionsgen exprimieren, werden durch gleichzeitiges
Ausfällen
von Calciumphosphat isoliert. Um die Wirkung verschiedener Verbindungen
auf die STF-1-Expression zu untersuchen, wird die jeweilige Verbindung
STF-1/lacZ exprimierenden Zellen zugegeben. Dann wird die lacZ-Aktivität in Kontrollzellen
und behandelten Zellen mittels eines Kolorimetrietests quantifiziert.
Mit Hilfe dieses Verfahrens können
eine große
Anzahl von Verbindungen untersucht und STF-1 induzierende Verbindungen
leicht identifiziert werden.
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In
einer weiteren Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zum Einsatz des STF-1-Promotors zur Markierung insulinerzeugender
Pankreasinselzellen in vivo bereitgestellt. Diesbezüglich diente
das grün
fluoreszierende Protein (GFP) als wichtiger Indikator. Die Expression
des grün
fluoreszierenden Proteins kann, wie von Ogawa et al., Proc. Natl.
Acad. Sci., 1995, 92: 11899–11903
beschrieben, ohne Zerstörung
der Zellen nachgewiesen werden. Um die Rückgewinnung der β-Zellen aus
dem Pankreas eines Tieres zu erleichtern, wurde der STF-1-Promotor
mit dem GFP codierenden Gen fusioniert. Das Einbringen des STF-I-GFP-Transgens
in Schweine ermöglicht
die effiziente und rasche Rückgewinnung
von insulinproduzierenden Zellen aus dem Pankreas. Kurz gesagt wird
der Pankreas aus Schweinen rückgewonnen
und mit Collagenase behandelt, um die Zellen zu dispergieren. Insulinerzeugende
Inselzellen lassen sich durch fluoreszenzaktivierte Zelltrennung
(FACS) auf der Basis der Expression des STF-I-GFP-Transgens rückgewinnen. Die
gereinigte β-Zellpopulation
kann nun bei der Zelltherapie von Diabetespatienten zum Einsatz
kommen.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Bestimmung
der Fähigkeit
einer Prüfverbindung,
Pankreasinselzellen zur Induzierung der STF-1-Transskription zu stimulieren, bereitgestellt, das
folgende Schritte umfasst: Bereitstellen eines Transportsystems,
das einen STF-1-Verstärker
mit einer Sequenz, die aus der Gruppe SEQ ID-Nr. 1 oder SEQ ID-Nr.
2 oder Fragmenten davon ausgewählt
ist, sowie einen Promotor und ein Reportergen, das unter der Transskriptionssteuerung
sowohl des STF-1-Verstärkers
als auch des Promotors steht, enthält, wobei das Reportergen in
der Lage ist, ein erfassbares Signal auf die Wirtszelle zu übertragen;
Transferieren des Transportsystems in die Wirtszelle; Anlegen einer
Kultur der Wirtszelle im Beisein einer Prüfverbindung zur Bestimmung
der Fähigkeit
der Prüfsubstanz,
die Wirtszelle zur Erzeugung des Signals zu stimulieren; und Überprüfen des
Signals zur Bestimmung der Fähigkeit
der Prüfverbindung,
die Wirtszelle zum Erzeugen des erfassbaren Signals zu stimulieren,
wobei ein Vorhandensein des Signals anzeigt, dass die Prüfverbindung
Pankreasinselzellen zur Induzierung der STF-1-Transskription stimuliert,
und ein Nichtvorhandensein des Signals anzeigt, dass die Prüfverbindung
Pankreasinselzellen nicht zur Induzierung der STF-1-Transskription
stimuliert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das verwendete Reportergen
ein Enzym. In einer noch bevorzugteren Ausführungsform ist das Enzym aus
der Gruppe Luciferase und β-Galactosidase
ausgewählt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt der Übertragungsschritt durch Einbringen
eines Transgens in Tiere mittels Transfektion oder Mikroinjektion.
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In
einer anderen Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Markierung insulinproduzierender Pankreasinselzellen in vivo
bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
Bereitstellen
eines Transportsystems, das einen STF-1-Promotor umfasst, der operativ
mit einem Reportergen verbunden ist, wobei die Expression des Reportergens
ein erfassbares Signal auf eine Pankreasinselzelle überträgt;
Einbringen
des Transportsystems als Transgen in einen Schweine- oder Mäuseembryo;
Heranwachsenlassen des Embryos zu einem Schwein oder einer Maus
mit Pankreasinselzellen; und
Überprüfen des erfassbaren Signals,
um zu bestimmen, ob irgendwelche der Pankreasinselzellen des Schweins
oder der Maus das Reportergen exprimieren, wobei ein Vorhandensein
des erfassbaren Signals das Vorhandensein insulinproduzierender
Pankreasinselzellen anzeigt und das Nichtvorhandenseins des erfassbaren
Signals ein Nichtvorhandensein insulinproduzierender Pankreasinselzellen
anzeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Aufgabe der vorliegenden Erfindung erzeugt das Reportergen
ein fluoreszierendes Protein; das Verfahren schließt weiterhin
den Schritt des Trennens insulinproduzierender Pankreasinselzellen
von nicht-insulinproduzierenden
Pankreasinselzellen mittels fluoreszenzaktivierter Zelltrennung
(FACS) ein.
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Das
menschliche Genom enthält
vier Gencluster (HOX oder homöotische
Selektorgene), die kritische Determinanten der Axialkörpermusterbildung
während
der Embryogenese darstellen (Krumauf, 1994, Cell, 78: 191–201). Die
vier Cluster enthalten jeweils bis zu 13 Gene; eines der Gene eines
Clusters weist für
gewöhnlich
eine besonders starke Homologie mit einem Mitglied der anderen drei
Familien auf. Solche verwandten Gene werden als Paraloge bezeichnet;
HoxA1, HoxB1, HoxC1 und HoxD1 sind also allesamt eng verwandte Paraloge,
die sich in verschiedenen HOX-Clustern auf unterschiedlichen Chromosomen
befinden. Der HoxB-Komplex befindet sich auf dem langen Arm des
Chromosoms 17; HoxB1 bis HoxB9 beispielsweise wurden bereits identifiziert.
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Die
glucoseabhängige
Regulation des Insulingens scheint zusammen mit einem glucosevermittelten Anstieg
der Insulinsezernierung zu erfolgen. Dies kann teilweise Folge eines
intrazellulären
Calciumanstiegs sein. Darüber
hinaus kann eine glucose-responsive Insulinpromotorfunktion zumindest
teilweise durch Modulation der Aktivität der FLAT-Bindungsproteine erfolgen. HoxB13 bindet
sich mit hoher Affinität
an das funktionell wichtige FLAT-Element des Insulinpromotors. Weiterhin
aktivieren HoxB13 und der Insulin-ICE/Nir-Element-Bindungsfaktor
Pan-1 bei kombinierter Zugabe den Insulinpromotor stark. Dies stimmt
mit der Beobachtung überein,
dass die FLAT- und Nir-Elemente in insulinerzeugenden Zellen synergistisch
funktionieren. Zusammengenommen weisen diese Daten darauf hin, dass
calciumabhängige
Signalwege die Funktion von HoxB13 regulieren könnten.
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Erfindungsgemäß verfügt der Stand
der Technik über
angewandte herkömmliche
molekularbiologische, mikrobiologische und rekombinante DNA-Techniken.
Solche Techniken werden in der Literatur ausführlich erläutert (siehe z.B. Maniatis,
Fritsch & Sambrook, „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" (1982); „DNA Cloning:
A Practical Approach",
Band I und II (Hrsg. D. N. Glover, 1985); „Oligonucleotide Synthesis" (Hrsg. M. J. Gait,
1984); „Nucleic
Acid Hybridization" (Hrsg.
B. D. Hames & S.
J. Higgins, 1985); „Transscription
and Translation" (Hrsg.
B. D. Hames & S.
J. Higgins, 1984); „Animal
Cell Culture" (Hrsg.
R. I. Freshney, 1986); „Immobilized
Cells And Enzymes" (IRL
Press, 1986); B. Perbal, „A
Practical Guide To Molecular Cloning" (1984).
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Daher
sind die unten stehenden Begriffe – sofern sie hierin erscheinen – wie nachfolgend
definiert.
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Ein „Transportsystem" ist ein Replikon
wie z.B. ein Plasmid, ein Phage oder ein Cosmid, an das ein anderes
DNA-Segment angefügt
werden kann, um die Replikation des angefügten Segmentes hervorzurufen.
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Ein „DNA-Molekül" bezieht sich auf
die Polymerform der Desoxyribonukleotide (Adenin, Guanin, Thymin
und Cytosin) als Einzelstrang oder Doppelstranghelix. Dieser Begriff
bezieht sich ausschließlich
auf die primäre
und sekundäre
Struktur des Moleküls
ohne Beschränkung
auf eine bestimmte tertiäre
Form. Daher schließt
dieser Begriff unter anderem in linearen DNA-Molekülen gefundene
Doppelstrang-DNA (z.B. Restriktionsfragmente), Viren, Plasmide und
Chromosomen ein. Die Struktur wird nach dem üblichen Schema der ausschließlichen
Angabe der Sequenz in 5'-3'-Richtung entlang des
nicht transskribierten DNA-Strangs (d.h. des Strangs mit einer zur
mRNA homologen Sequenz) diskutiert.
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Ein „Replikationsursprung" bezieht sich auf
diejenigen DNA-Sequenzen, die an der DNA-Synthese teilnehmen.
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Eine
DNA-„Codiersequenz" ist eine Doppelstrang-DNA-Sequenz,
die bei Steuerung durch geeignete Regulationssequenzen in vivo in
ein Polypeptid transskribiert und translatiert wird. Die Grenzen
der Codiersequenz werden durch ein Startcodon am 5'-Ende (Aminoende) und ein Translationsstopcodon
am 3'-Ende (Carboxylende)
bestimmt. Eine Codiersequenz umfasst z.B. jedoch nicht ausschließlich prokaryontische
Sequenzen, cDNA eukaryontischer mRNA, Genom-DNA-Sequenzen eukaryontischer
DNA (z.B. Säugetier-DNA)
und sogar synthetische DNA-Sequenzen. Ein Polyadenylierungssignal
und eine Transskriptionsterminationssequenz befinden sich für gewöhnlich am
3'-Ende der Codiersequenz.
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Sequenzen
zur Steuerung von Transskription und Translation sind DNA-Regulationssequenzen
wie Promotoren, Verstärker,
Polyadenylierungssignale, Terminatoren und dergleichen, die die
Expression einer Codiersequenz in einer Wirtszelle hervorrufen.
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Eine „Promotorsequenz" ist eine DNA-Regulierungsregion,
die sich an RNA-Polymerase in einer Zelle binden und die Transskription
einer nachgeschalteten (3'-Richtung)
Codiersequenz initiieren kann. Zum Zweck der Definition der vorliegenden
Erfindung ist die Promotorsequenz an ihrem 3'-Ende durch die Transskriptionsinitiationsstelle
gebunden und erstreckt sich aufwärts
(in 5'-Richtung),
um die minimale Anzahl Basen oder Elemente einzuschließen, die
für die
Initiierung der Transskription auf einem vor dem Hintergrundrauschen
nachweisbaren Level notwendig sind. Innerhalb der Promotorsequenz
finden sich eine Transskriptionsinitiationsstelle (zweckmäßigerweise
durch Mapping mit Nuklease S1 definiert) sowie Proteinbindungsdomänen (Konsenssequenzen),
die für
die Bindung der RNA-Polymerase verantwortlich sind. Eukaryontische
Promotoren enthalten häufig,
aber nicht immer „TATA"-Boxen und „CAT"-Boxen. Prokaryontische
Promotoren enthalten zusätzlich
zu den –10-
und –35-Konsenssequenzen
Shine-Dalgarno-Sequenzen.
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Eine „Expressionssteuersequenz" ist eine DNA-Sequenz,
die die Transskription und Translation einer anderen DNA-Sequenz
steuert und reguliert. Eine Codiersequenz befindet sich „unter
der Steuerung" der Transskriptions-
und Translationssteuersequenzen in einer Zelle, wenn die RNA-Polymerase
die Codiersequenz in mRNA transskribiert, die dann in das von der
Codiersequenz codierte Protein translatiert wird.
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Eine „Signalsequenz" kann sich vor der
Codiersequenz befinden. Diese Sequenz codiert ein Signalpeptid am
N-Ende des Polypeptids, das mit der Wirtszelle kommuniziert, um
das Polypeptid an die Zelloberfläche
zu dirigieren oder das Polypeptid in die Medien zu sezernieren;
dieses Signalpeptid wird vor dem Austritt des Proteins aus der Zelle
von der Wirtszelle abgeschnitten. Signalsequenzen können zusammen
mit einer Vielzahl von Proteinen aus Prokaryonten und Eukaryonten
auftreten.
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Der
Begriff „Oligonukleotid", wie er hierin mit
Bezug auf die erfindungsgemäße Sonde
verwendet wird, ist definitionsgemäß ein Molekül, das aus zwei oder mehr,
vorzugsweise mehr als acht Ribonukleotiden besteht. Seine exakte
Größe hängt von
vielen Faktoren ab, die wiederum von der letztendlichen Funktion
und Verwendung des Oligonukleotids abhängen.
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Der
Begriff „Primer", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein Oligonukleotid – sei es natürlich vorkommend
wie in einem gereinigten Restriktionsdigest oder synthetisch hergestellt – das unter
Bedingungen, bei denen die Synthese eines zu einem Nukleinsäurestrang
komplementären
Primerextensionsproduktes induziert wird, d.h. im Beisein von Nukleotiden
und einem Induktionsmittel wie z.B. einer DNA-Polymerase und bei
geeigneter Temperatur und geeignetem pH, als Syntheseinitiationspunkt
dienen kann. Der Primer kann entweder aus einem Einzel- oder einem
Doppelstrang bestehen und muss ausreichend lang sein, um die Synthese
des gewünschten
Extensionsproduktes im Beisein des Induktionsmittels zu starten.
Die genaue Länge des
Primers hängt
von vielen Faktoren wie z.B. Temperatur, Primerquelle und Anwendungszweck
ab. Für diagnostische
Anwendungszwecke beispielsweise enthält der Oligonukleotid-Primer
je nach Komplexität
der Zielsequenz typischerweise 15–25 oder mehr Nukleotide, kann
aber auch weniger Nukleotide enthalten.
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Die
Primer werden hierin so ausgewählt,
dass sie „im
Wesentlichen" komplementär zu verschiedenen Strängen einer
bestimmten Ziel-DNA-Sequenz sind. Das heißt, dass die Primer ausreichend
komplementär sein
müssen,
um mit ihren jeweiligen Strängen
zu hybridisieren. Daher muss die Primersequenz nicht die genaue
Sequenz der Schablone widerspiegeln. Ein nicht-komplementäres Nukleotidfragment
z.B. kann am 5'-Endes
des Primers befestigt sein, während
der Rest der Primersequenz zum Strang komplementär ist. Alternativ können nicht-komplementäre Basen
oder längere
Sequenzen in dem Primer verteilt sein, vorausgesetzt dass die Primersequenz
zu der Sequenz ausreichend komplementär ist oder mit ihr hybridisiert
und so die Schablone für
die Synthese des Extensionsproduktes bildet.
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Die
Begriffe „Restriktionsendonukleasen" und „Restriktionsenzyme", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf bakterielle Enzyme, die Doppelstrang-DNA
an oder in der Nähe
einer spezifischen Nukleotidsequenz zerschneiden.
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Eine
Zelle wurde durch exogene oder heterologe DNA „transformiert", wenn eine solche
DNA in die Zelle eingebracht wurde. Die Transformations-DNA kann
in das Genom der Zelle eingebaut (kovalent gebunden) werden. Bei
Prokaryonten, Hefe und Säugetierzellen
z.B. kann die Transformations-DNA auf einem episomalen Element,
z.B. einem Plasmid gehalten werden. Bei eukaryontischen Zellen ist
eine stabil transformierte Zelle eine Zelle, bei der die Transformations-DNA
in ein Chromosom eingebaut wurde, so dass sie durch Tochterzellen
mittels Chromosomenreplikation vererbt wird. Diese Stabilität wird durch
die Fähigkeit
eukaryontischer Zellen zur Bildung von Zelllinien oder Klonen aus
einer Population Transformations-DNA enthaltender Tochterzellen
belegt. Ein „Klon" ist eine von einer
einzelnen Zelle oder einem gemeinsamen Vorfahren mittels Mitose
abgeleitete Zellpopulation. Eine „Zelllinie" ist ein Klon einer Primärzelle,
der über
viele Generationen in vitro stabil wachsen kann.
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Zwei
DNA-Sequenzen sind „im
Wesentlichen homolog",
wenn mindestens etwa 75% (vorzugsweise mindestens etwa 80% und am
bevorzugtesten mindestens etwa 90 oder 95%) der Nukleotide über die
definierte Länge
der DNA-Sequenzen übereinstimmen.
Sequenzen, die im Wesentlichen homolog sind, lassen sich durch Sequenzvergleich
mittels Standardsoftware (erhältlich
in Sequenzdatenbanken) oder in einem Southern-Hybridisierungsexperiment unter z.B.
stringenten Bedingungen, wie sie für dieses spezielle System definiert
sind, identifizieren. Die Definition geeigneter Hybridisierungsbedingungen
ist im Stand der Technik möglich
(siehe z.B. Maniatis et al., supra; DNA Cloning, Band I & II, supra; Nucleic
Acid Hybridization, supra).
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Eine „heterologe" Region des DNA-Konstrukts
ist ein identifizierbares DNA-Segment innerhalb eines größeren DNA-Moleküls, das
in der Natur nicht zusammen mit dem größeren Molekül vorkommt. Codiert also die
heterologe Region ein Säuretiergen,
ist das Gen für
gewöhnlich
von DNA flankiert, die die Säuretier-Genom-DNA
im Genom des Quellorganismus nicht flankiert. In einem anderen Beispiel
ist die Codiersequenz ein Konstrukt, bei dem die Codiersequenz selbst
in der Natur nicht vorkommt (z.B. eine cDNA, bei der die Genomcodiersequenz
Introns enthält,
oder synthetische Sequenzen mit anderen Codons als das native Gen).
Allelvariationen oder natürlich
vorkommende Mutationsereignisse führen nicht zu einer heterologen
DNA-Region, wie sie hierin definiert ist.
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Die
bei diesen Studien am häufigsten
angewandten Marker sind radioaktive Elemente, Enzyme, chemische
Substanzen, die bei Einwirkung von ultraviolettem Licht fluoreszieren,
und sonstige. Eine Reihe fluoreszierender Materialien ist bekannt
und kann als Marken eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Fluorescein,
Rhodamin, Auramin, Texas-Rot, AMCA-Blau und Lucifer-Gelb. Ein Material
mit besonderer Nachweiskraft sind in Ziegen erzeugte und mittels
eines Isothiocyanats mit Fluorescein konjugierte Anti-Kaninchen-Antikörper.
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Enzymmarker
sind ebenfalls nützlich
und können
mittels einer der derzeit zur Anwendung kommenden kolorimetrischen,
spektrophotometrischen, fluorspektrophotometrischen, amperometrischen
oder gasometrischen Techniken nachgewiesen werden. Das Enzym wird
mit dem ausgewählten
Teilchen durch Umsetzen mit Brückenmolekülen wie
z.B. Carbodiimiden, Diisocyanaten, Glutaraldehyd und dergleichen
konjugiert. Viele Enzyme, die bei diesen Verfahren eingesetzt werden
können,
sind bekannt und können
verwendet werden. Bevorzugt sind Peroxidase, β-Glucuronidase, β-D-Glucosidase, β-D-Galactosidase,
Urease, Glucoseoxidase plus Peroxidase und alkalische Phosphatase
(bezüglich
der Offenbarung alternativer Markermaterialien und -verfahren wird
beispielsweise Bezug auf die US-Patente Nr. 3,654,090, 3,850,752
und 4,016,043 genommen).
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Die
folgenden Beispiele sollen verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulichen, die vorliegende Erfindung jedoch in keiner Weise
einschränken.
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Es
erfolgte ein Chromosomen-Mapping des STF-1-Gens mittels eines (B6 × SPRET)
F1 × SPRET-Backcross-DNA-Panels
des Jackson Laboratory Backcross DNA Panel Map Service, wobei ein 32p-markiertes STF-1-cDNA-Fragment als Sonde
diente.
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Ein
6500 Basenpaare einer vorgeschalteten STF-1-Sequenz vor dem β-Galactosidase-Reportergen enthaltendes
Fusionsgen wurde mittels Standardkloniertechniken konstruiert und
in männliche
Pronuclei befruchteter Oozyten injiziert. Gründermäuse wurde mittels Southern
Blotting und PCR-Amplifikationstechniken identifiziert. Die Expression
des STF-1/β-Galactosidase-Gens
in transgenen Geweben wurde auf 20 μm dicken, auf Paraformaldehyd
fixierten Gewebeschnitten mittels X-gal als chromogenem Substrat
bewertet.
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In
Supershift-Experimenten verwendete, nicht unterscheidende USF-1,2-Antikörper wurden
von Santa Cruz Biotechnology bezogen. TFE-3-Antikörper wurden
von K. Jones bezogen. Antikörper,
die speziell USF-1 oder USF-2 erkennen, wurden von M. Sawadogo (17,
18) bezogen.
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Das
STF-1-Gen wurde mittels eines 32p-markierten
STF-1-cDNA-Fragmentes als Hybridisierungssonde aus einer EMBL-3-Rattengenombibliothek
isoliert. STF-1-positive Genomfragmente wurden in die EcoRI-Stellen
des SK-II-Plasmids (Stratagene) subkloniert.
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Poly-A+-RNA wurde mittels eines Oligotex(dT)-30-Systems
(Quiagen) hergestellt. Oligonukleotid-Primer zur Primerextensionsanalyse
wurden am 5'-Ende
mit γ-32p-ATP und T4-Polynukleotidkinase markiert.
5 μg PolyA+-RNA wurden mit am Ende markiertem Antisense-Primer
5 Minuten lang bei 80°C
und anschließend
16 Stunden lang bei 42°C
inkubiert. Die Primerextensionsreaktionen erfolgten mittels AMV-Reverser
Transkriptase bei 37°C über eine
Stunde; die Produkte wurden auf 5% denaturierendem Polyacrylamid
analysiert. Die Analyse des RNase-Schutzes erfolgte mittels 25 μg der gesamten,
aus Tu6-Zellen extrahierten RNA (19). Eine Antisense-STF-1-RNA-Sonde
wurde mittels eines sich von –185
bis +93 in Relation zu der Translationsstartstelle erstreckenden
STF-1-Genomfragmentes erzeugt. Die 32p-markierte
Antisense-STF-1-RNA wurde in vitro mittels T7-RNA-Polymerase und 32p-UTP synthetisiert. Die STF-1-Antisense-RNA-Sonde
und mRNA wurden bei 80°C
5 Minuten lang geglüht
und anschließend
16 Stunden lang bei 65°C
inkubiert. Die Glühreaktionen wurden
anschließend
mit 40 μg/ml
RNase bei Raumtemperatur eine Stunde lang behandelt und die Verdauungsprodukte
wurden mittels Elektrophorese auf 5% denaturierendem Polyacrylamid
analysiert.
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Sämtliche
Promotorfragmente wurden mittels Standardklonierverfahren in das
p(A)3- Luciferasegerüst von D.
Helinski (20) kloniert. 5'-Flankensequenzen
des STF-1-Promotors
wurden mit dem Luciferasegen bei +68 (–6500 STF Luc, –3500 STF
Luc, –540
STF Luc, –410
STF Luc, –225
STF Luc, –140
STF Luc) oder bei +78 (–190
STF Luc, –130
STF Luc, –120
STF Luc, –95
STF Luc, –35
STF Luc) in Relation zur Haupttransskriptionsinitiationsstelle fusioniert.
Die Plasmide wurden durch Calciumphosphatausfällung in HIT-T15-Zellen (ATCC), βTC3- (bereitgestellt
von D. Hanahan (21)), PC12-, COS- und HeLa-Zellen transfiziert.
Die Luciferasewerte wurden auf einem Monolight-Luminometer quantifiziert
und auf die CAT-Aktivität
eines gleichzeitig transfizierten internen RSV-CAT-Kontrollplasmids
normalisiert.
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Für elektrophoretische
Mobilitätsverschiebungstests
wurden Oligonukleotidsonden mit α32p-dCTP durch Einfüllreaktion mittels eines Klenow-Fragmentes
markiert. 4 μg
des Kernextraktes wurden mit 0,5 ng des 32p-markierten
Doppelstrang-Oligonukleotids inkubiert und, wie zuvor beschrieben,
einer nicht denaturierenden Polyacrylamid-Elektrophorese unterzogen (9). Für die Supershift-Analyse
wurden die Proteine vorab mit dem Antikörper und anschließend mit
einem radioaktiven Doppelstrang-Oligonukleotid inkubiert und einer Elektrophorese
unterzogen. Die DNase-Schutztests wurden wie zuvor beschrieben durchgeführt (22).
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Die
Figuren für
die DNA-Bindungstests wurden mit Hilfe eines HP ScanJet 3C von Originalphotos
eingescannt und mit Canvas-Software auf einem Macintosh zusammengesetzt.
Die gescannten Bilder wurde auf einem Tektronix Phaser II SDX reproduziert.
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Mit
Hilfe der STF-1-cDNA als Hybridisierungssonde auf einem Backcross-DNA-Panel
von Jackson Laboratories wurde das Einkopie-STF-1-Gen einem Mapping
bezüglich
der distalen Region des Mäusechromosoms
5 unterzogen (1A). An den distalen Markern
Pmv12 und Iapls3–9
wurden keine Rekombinanten gefunden, am distaleren Actb-Locus dagegen
sechs (1B). Diese Ergebnisse sagen
voraus, dass das STF-1-Gen dementsprechend auf dem Rattenchromosom
14 und dem menschlichen Chromosom 7q zu finden ist, Genorten, die
keinem der vier homöotischen
HOX-Cluster entsprechen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass
STF-1 als „Orphan"-Homöobox-Gen
klassifiziert werden sollte.
-
Um
das STF-1 codierende Gen zu isolieren, wurden 106 Bakteriophagenklone
aus einer Ratten-EMBL-3-Genombobliothek mit einer 32p-markierten
STF-1-cDNA-Sonde untersucht; man erhielt zwei positive Klone, die
jeweils ein Genominsert von 15 kb enthielten. Zusätzlich zu
den 6,5 kb der -5'-Flankensequenz
und den 3,5 kb der 3'-Flankensequenz enthielt
das 15 kb-STF-1-Genomfragment die gesamte STF-1-Codierregion, die von einem unmittelbar
oberhalb (Ala 135) der Homöobox-Codiersequenz (Aminosäure 140–215) eingefügten einzelnen
4 kb-Intron unterbrochen wurde (2A).
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Eine
Konsens-TATA-Box und Initiatorsequenzen in der 5'-Flankenregion des STF-1-Genomklons (2B)
waren nicht vorhanden. Als Nächstes
wurden die Transskriptionsinitiationsstellen bei diesem Gen einem
Mapping unterzogen. Mit Hilfe des RNase-Schutzes und der Primerextensionsanalyse
von mRNA aus den insulinerzeugenden Zelllinien RIN und Tu6 (2C und 2D)
wurden drei Hauptinitiationsstellen namens S1, S2 und S3 identifiziert,
die sich 91, 107 bzw. 120/125 Nukleotide oberhalb der Translationsstartstelle befanden.
Eine vierte kleine Transskriptionsinitiationsstelle 137 Nukleotide
oberhalb der Translationsstartstelle wurde ebenfalls beobachtet.
Wie andere Promotoren ohne TATA enthält der STF-1-Promotor G/A-
und G/C-reiche Sequenzen 30 Basenpaare oberhalb der S1- und S2-Startstellen
(23–25).
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Beispiel 9
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STF-1-Promotoraktivität in Pankreasinselzellen
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Um
zu bestimmen, ob die Sequenzen in der 5'-Flankenregion des STF-1-Gens ausreichen,
um die Expression von STF-1 auf Pankreasinselzellen zu richten,
wurden 6500 Basenpaare der 5'-Flanken-STF-1-Sequenz
mit dem β-Galactosidasegen
fusioniert und die Expression dieses STF-1-lacZ-Reporters in transgenen Mäusen untersucht.
Mit Hilfe von X-gal als chromogenem Substrat wurde die β-Galactosidaseaktivität in Pankreasinseln
der transgenen Mäuse,
nicht aber der Kontrollmäuse
aus drei unabhängigen
Gründerlinien
nachgewiesen (3A).
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Bei
Beibehaltung des zuvor beschriebenen Expressionsmusters für das endogene
STF-1-Protein wurde
keine signifikante β-Galactosidaseaktivität in exokrinen
azinösen
Zellen (3B) oder Nicht-Pankreasgeweben
wie Leber und Milz transgener Mäuse
nachgewiesen (nicht dargestellt). Bei Beibehaltung der berichteten
Expression des endogenen STF-1-Gens im Duodenum (8, 13) zeigten
in situ-Hybridisierungsstudien mit einer Antisense-β-Galactosidase-RNA-Sonde
ebenfalls eine transgene Expression in Epithelzellen des Duodenums
transgenen Tiere (nicht dargestellt). Diese Ergebnisse deuten darauf
hin, dass 6500 Basenpaare des STF-1-Promotors in der Tat ausreichen,
um die Expression von STF-1 auf Pankreasinselzellen und Duodenumzellen
zu richten.
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Zur
Definition funktioneller Elemente, die die STF-1-Expression auf
Pankreasinselzellen richten, wurde die Aktivität des (–6500)-STF-Luc-Reporters in
zwei bestimmten Pankreasinselzelllinien (βTC3, HIT) untersucht. Wie von
den Ergebnissen bei transgenen Mäusen
vorausgesagt, wies der STF-1-Reporter im Vergleich zu Nicht-Inselzelllinien
wie HeLa, PC12 und COS eine um das 20- bis 100-fach stärkere Aktivität in diesen
Inselzellen auf (4A). Im Gegensatz dazu wiesen
das 4 kb-Intron und die 3 kb-3'-Flankenregion des STF-1-Gens
beim Einsetzen in ein minimales SV40-CAT-Promotorplasmid (nicht dargestellt)
keine solche Aktivität
auf, was darauf schließen
lässt,
dass das 6,5 kb-STF-1-Promotorfragment speziell für die gezielte
Expression von STF-1 in Inselzellen verantwortlich ist.
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Um
Sequenzen in dem STF-1-Promotor zu entwerfen, die eine Inselzellexpression
bewirken, wurde eine Reihe von 5'-Deletionskonstrukten
erzeugt; diese Reporter wurden durch Transfektion in HIT-Zellen
analysiert (4B). Die Deletion der Sequenzen
von –6500
bis –3500
bp des (–6500)-STF-Reporterkonstruktes reduzierte
die STF-1-Reporteraktivität um das
4-fache, was für
die Gegenwart einer distalen Aktivierungssequenz in dieser Region
spricht. Eine weitere Reduktion des STF-1-Promotors von –3500 bp bis –190 bp
beeinträchtigte
die Reporteraktivität
in HIT-Zellen nicht signifikant (4B). Die
Deletion der STF-1-Promotorsequenzen von –190 bis –95 bp schwächte die Reporteraktivität in HIT-Zellen
stark, was darauf deutet, dass ein proximales Element für die STF-1-Promotorfunktion
ebenfalls notwendig ist. Die Untersuchung der Sequenz in der Region –190 bis –95 des
STF-1-Promotors zeigte drei Konsens-E-Boxmotive (2A).
Zwar reduzierte die Entfernung von zwei Tandem-E-Boxen bei –177 die Promotoraktivität nicht,
doch die Deletion der proximalen E-Box-Sequenz bei –104 (–95 STF luc) brachte die STF-1-Expression
in HIT-Zellen vollständig
zum Erliegen.
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Beispiel 10
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Eine proximale E-Box im
STF-1-Promotor erkennt einen USF-haltigen Komplex
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Zur
Charakterisierung vorgeschalteter Faktoren, die sich an funktionelle
Elemente in dem STF-1-Promotor binden, wurden DNase I-Schutztests
unter Verwendung von Kernextrakten aus HIT- und HeLa-Zellen durchgeführt (5A).
In beiden Extrakten wurde eine vorherrschende Footprint-Aktivität beobachtet,
deren Grenzen mit dem funktionell wichtigen proximalen E-Box-Motiv übereinstimmten
(–188/–95). Zur
weiteren Charakterisierung der Proteine, die sich an das wichtige
E-Boxmotiv bei –104
in HIT-versus HeLa-Extrakten binden,
wurden Gelmobilititätsverschiebungstests
durchgeführt.
Mit Hilfe eines sich von –118
bis –95
erstreckenden Doppelstrang-STF-1-Oligonukleotids wurden bei beiden
Kernextrakten drei Komplexe (C1, C2 und C3) beobachtet (5B,
rechte Tafel, Bahnen 1 und 4). Die Bildung von C1-, C2- und C3-Komplexen
wurde durch einen 50-fachen Überschuss
an nicht markiertem STF-1-E-Box-Konkurrenz-Oligonukleotid in Bindungsreaktionen
gehemmt. Mutanten-E-Box-Oligonukleotid bzw. nicht-spezifische Konkurrenz-DNA
hatten keine Wirkung auf diese Bindungsaktivitäten, zeigten aber, dass C1,
C2 und C3 in der Tat für
die STF-1-E-Box-Sequenz spezifisch sind (5B). Es
wurde kein qualitativer Unterschied bezüglich des Musters dieser Komplexe
zwischen HeLa- und HIT-Extrakten nachgewiesen (nicht dargestellt),
was darauf hinweist, dass das E-Boxmotiv bei –140 Faktoren, die in beiden
Zelltypen vergleichbar exprimiert werden, erkennen könnte.
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Frühere Berichte
zeigten, dass sich E-Boxen wie das (–118/–95)-STF-1-Motiv (CACGTG) vorzugsweise
an bHLH-ZIP-Proteine wie myc, max, TFE-3, TFE-B und USF binden.
Es wurde bestimmt, ob eines dieser Kandidatenproteine in den C1-,
C2- oder C3-Komplexen (26, 27) enthalten war. Die Fähigkeit
des (–118/–95)-E-Box-Bindungsproteins,
der Wärmedenaturierung
zu widerstehen (nicht dargestellt), führte zur Untersuchung dessen,
ob USF, ein wärmestabiler
vorgeschalteter Faktor, eine Komponente von C1, C2 oder C3 ist (28).
Bemerkenswerterweise hemmte die Zugabe eines Anti-USF-Antiserums
zu den Gelmobilitätsverschiebungsreaktionen
die Bildung aller drei Komplexe (5C). Das
Anti-TFE-3-Antiserum hatte jedoch keine Wirkung auf die Komplexe
C1, C2 oder C3, was darauf deutet, dass diese Komplexe höchstwahrscheinlich durch
USF-Proteine gebildet werden. Bei Gelverschiebungstests erzeugte
rekombinanter USF-1 einen Protein-DNA-Komplex, der an dieselbe relative
Position wie Komplex C2 wanderte (nicht dargestellt). In DNase I-Schutzstudien
stimmte die Footprint-Aktivität
des rekombinanten USF-1 mit der bei HIT-Extrakten beobachteten überein (5A).
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Zwei
Formen des USF (USF-1 und USF-2) scheinen in den meisten Zelltypen
exprimiert zu werden (18). Um zu unterscheiden, welches dieser USF-Proteine
in den C1-, C2- und C3-Komplexen enthalten war, wurde ein HIT- bzw.
HeLa-Extrakt mit entweder Anti-USF-1-spezifischem
oder Anti-USF-2-spezifischem Antiserum inkubiert (5D).
Zwar führte
das USF-1-Antiserum zu einem „Supershift" aller drei Komplexe,
doch das USF-2-spezifische
Antiserum hemmte nur die Bildung der C1- und C3-Komplexe. Diese
Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Komplexe C1 und C3 den
USF-1/USF-2-Heterodimeren
entsprechen, wohingegen C2 ein USF-1-Homodimer enthalten könnte.
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Um
zu verifizieren, ob die CACGTG-E-Box-Sequenz für die STF-1-Promotoraktivität wichtig
ist, wurde ein Mutanten-STF-1-Oligonukleotid konstruiert, bei dem
zwei Basenpaare der E-Box substituiert sind (–118/–95). Bei Gelmobilitätsverschiebungstests
mit HIT-Kernextrakten konnte dieses Mutanten-E-Boxmotiv (AACGTG)
keine C1-, C2- und
C3-Komplexe bilden und nicht mit dem Wildtyp-E-Box-Oligonukleotid
um die Bindung an USF-1 konkurrieren. Dementsprechend waren die
das Mutanten-STF-E-Motiv
enthaltenden Reporterplasmide (Volllänge: 6,5 kb-STF-1; reduziert:
(–190)-STF)
in Pankreasinselzellen um fast das 10-fache aktiver als der Wildtyp
(6B). Diese Ergebnisse belegen, dass die proximale
E-Box, die sich an USF bindet, in der Tat für die STF-1-Promotoraktivität ausschlaggebend
ist.
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Daher
scheinen zwei Elemente in den ersten 6500 Basenpaaren der STF-1-5'-Sequenz für die inselspezifische
Expression wichtig zu sein: ein distales Elemente zwischen –6500 und –3500 und
ein proximales Element bei –104.
Das proximale –104-Element
besteht aus einem Konsens-E-Box-Motiv, das den vorgeschalteten Aktivator
USF erkennt. Verschiedene Beweislinien deuten darauf hin, dass USF
für die
STF-1-Promotoraktivität
wichtig ist. Erstens erkennen sowohl USF-1/2 nicht unterscheidende
Antikörper
als auch USF-1- und USF-2-spezifische Antikörper die für die STF-1-E-Box spezifischen
Komplexe. Zweitens erinnern manche Eigenschaften der STF-1-E-Box-Bindungsaktivität in HIT-Kernextrakten
an USF: die Komplexe sind wärmestabil und
weisen eine ähnliche
Halbwertszeit wie rekombinanter USF-1 auf. Schließlich schwächen Punktmutationen,
die die Bildung von USF-Komplexen auf der STF-E-Box hemmen, die
STF-1-Reporteraktivität dementsprechend.
Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass USF-Komplexe in der Tat für die STF-1-Promoteraktivität und folglich
die Pankreasorganogenese wichtig sind.
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Andere
Kernfaktoren zusätzlich
zu USF, vor allem myc und max, können
sich ebenfalls mit hoher Affinität
an das STF-1-E-Boxmotiv (CACGTG) binden. Es hat sich gezeigt, dass
myc die Zielgentransskription durch Bindung an E-Box-Motive als
Heterodimer mit max stimuliert (32, 33). Da die myc-Genexpression
typischerweise in postmitotischen Zellen wie denen in Pankreasinseln
nicht nachweisbar ist, können myc-max-Komplexe
hier nicht an der STF-1-Promotorregulierung beteiligt sein. Während der
Entwicklung scheint die STF-1-Expression jedoch auf die Proliferation
duktaler Zellen konzentriert zu sein (6); myc kann demzufolge die
STF-1-Expression unter solchen Bedingungen stimulieren. Diesbezüglich spiegeln
die tiefgreifenden Veränderungen
der STF-1-Expression,
die während
der Entwicklung des Pankreas beobachtet werden, unter Umständen teilweise
Veränderungen
der E-Box-Bindungsaktivitäten
wider, die letztlich die STF-1-Produktion auf Pankreasinselzellen
beschränken.
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Beispiel 11
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Gelverschiebungstests
und DNase I-Schutztests
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Für elektrophoretische
Mobilitätsverschiebungstests
wurden Doppelstrang-Oligonukleotide
mit Hilfe einer 32PdCTP-Einfüllreaktion
mit Klenow-Fragment markiert. 5 Mikrogramm des Kernextrakts wurden
mit 0,5 ng des markierten Oligonukleotids und 1 μg der nicht-spezifischen Konkurrenz-DNA
30 Minuten lang auf Eis inkubiert und einer nicht-denaturierenden
Polyacrylamid-Elektrophorese unterzogen. Für Supershift-Tests wurden Kernextrakte
vorab mit Antiserum 30 Minuten bis eine Stunde lang auf Eis inkubiert
und anschließend mit
der markierten Sonde versetzt. Die Anti-HNF-3α-, HNF-3β-
und HNF-3γ-Antikörper wurden
freundlicherweise von S. Duncan und J. Darnell bereitgestellt. Der
Anti-BETA-2-Antikörper
war ein großzügiges Geschenk von
M. J. Tsai. Der Anti-E2A-Antikörper
wurde von Santa Cruz Biochemicals bezogen. Die DNase I-Schutztests wurden
wie zuvor beschrieben durchgeführt
(37). Das rekombinante HNF-3α war
ein Geschenk von K. Zaret.
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Beispiel 12
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Northern Blotting
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Somatostatinom/Insulinom-Tu6-Zellen
wurden unterschiedlich lang in Ethanol bzw. 10–7 Dexamethason
gezüchtet.
Die Gesamt-RNA wurde nach einem Guanidinium-Phenol-Verfahren extrahiert.
15 Mikrogramm der Gesamt-RNA ließ man auf Formaldehyd enthaltenden
Agarosegelen laufen und übertrug
sie auf eine Zeta-Sonde. Mit Hilfe des Random-Priming-Kits von Amersham
wurde nach dem Zufallsprinzip geprimte STF-1- und Tubulin-cDNA erzeugt.
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Beispiel 13
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Die endodermalen Faktoren
HNF-3β und
BETA-2 regulieren die STF-1-Expression mittels eines inselspezifischen
Verstärkers
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Sich
von –6200
bis –5670
des STF-1-Gens erstreckende, ein 530 bp-Fragment enthaltende Promotorkonstrukte
wurden durch Dexamethasonbehandlung vollständig unterdrückt, doch
bei einem die allgegenwärtige
USF-1-Erkennungsstelle enthaltenden minimalen STF-1-Promotoxkonstrukt
war dies nicht der Fall (7a). Dieselbe
530 bp-Region des STF-1-Gens war in HIT-T15-Zellen etwa 5- bis 10-fach
so aktiv wie in COS-7-Zellen, was belegt, dass dieses Fragment eine
inselzell-spezifische Aktivität
enthält
(7b). Die Untersuchung der Nukleotidsequenz in
dem zellspezifischen STF-1-Verstärker
zeigte Konsensmotive für E-Box-Bindungsproteine
(–5,98
bis –5,963)
und HNF-3 (–5,927
bis –5,907)
(7c). Die Sequenzen des E-Box-Motivs, des sogenannten
B-Elements, sind mit denen der NIR- und FAR-Elemente in den Insulin
I- und II-Promotoren von Ratten identisch (34). Die HNF-3-Stelle,
das sogenannte H-Element, stimmt mit der HNF-3-Konsensbindungsstelle an 9 von 12 Positionen überein.
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Um
zu bestimmen, ob die B- und H-Elemente tatsächlich durch inselspezifische
Kernproteine erkannt werden, führten
wir DNase I-Schutztests unter Verwendung eines sich von –5870 bis –6100 erstreckenden 32p-markierten STF-1-Verstärkerfragments
durch. Es stellte sich heraus, dass aus HIT-T15-Zellen hergestellte Kernextrakte
DNA-Bindungsaktivitäten über der
B-Stelle (E-Box-Motiv) und der H-Stelle (HNF-3-Motiv) enthalten
(8a, vergleiche Bahnen 1 und 2). Das B-Element
wurde in den DNase I-Schutztests
mit Kernextrakten aus HIT-, HeLa- und COS-7-Zellen vergleichsweise
geschützt,
wohingegen der Schutz des H-Elementes nur bei Extrakten aus HIT-Zellen
beobachtet wurde (8a, vergleiche Bahnen 2 und
4). Eine herausragende hypersensible Stelle, die den H-Element-Footprint
unterbrach, wurde bei gereinigtes rekombinantes HNF-3α-Protein
enthaltenden Reaktionen ebenfalls bemerkt, was uns zu der Vermutung
bewog, dass sich ein Mitglied der HNF-3-Regulatorfamilie an das
STF-1-H-Element
in HIT-T15-Zellen bindet (8a, vergleiche Bahnen
2 und 5).
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Zur
weiteren Charakterisierung der Kernfaktoren, die das H-Element auf
dem STF-1-Verstärker erkennen,
führten
wird Gelmobilitätsverschiebungstests
mit Hilfe einer 32p-markierten STF-1-H-Element-Sonde durch.
Einer der Hauptkomplexe geringer Mobilität wurde bei Reaktionen beobachtet,
die HIT- oder RIN-Kernextrakte enthielten; die Bildung dieses Komplexes
wurde durch Zugabe des 100-fachen molaren Überschusses des nicht markierten
Wildtyps, nicht aber der Mutanten-H-Element-Konkurrenz-DNA speziell
gehemmt (8b, vergleiche Bahnen 4–5, 9–10, 14–15). In
Reaktionen, die HeLa-Kernextrakte enthielten, wurden keine spezifischen
Protein-DNA-Komplexe beobachtet, was darauf deutet, dass das H-Element
Kernfaktoren mit eingeschränktem
Expressionsmuster erkennen könnte
(8b, vergleiche Bahnen 1, 6). Die Gegenwart eines H-Element-spezifischen
Komplexes in HepG2-Hepatomextrakten derselben Mobilität wie der RIN/HIT-T15-Komplex
deutete jedoch darauf hin, dass das H-Element-Bindungsprotein wohl im Allgemeinen in
Zellen endodermalen Ursprungs exprimiert wird (8b,
vergleiche Bahnen 3–5).
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Die
HNF-3-Familie der Kernaktivatoren besteht aus drei Genen (α, β und γ), die sich
mittels einer stark erhalten gebliebenen „winged helix"-Domäne an DNA
binden. Um zu bestimmen, ob die H-Element-Bindungsaktivität in HIT-Extrakten
der eines Mitglieds der HNF-3-Familie entspricht, führten wir
Gelmobilitätsverschiebungsstudien
mit spezifischen Antiseren gegen die einzelnen HNF-3-Mitglieder
durch. Zwar wurden alle drei HNF-3-Proteine in Kernextrakten von
HIT-T15-Insulinomzellen durch Western Blotting-Analyse nachgewiesen (nicht
dargestellt), doch es stellte sich heraus, dass bei Verwendung desselben
Extrakts mit einer H-Element-Sonde nur das HNF-3β-Antiserum die Bildung des Hauptprotein-DNA-Komplexes
blockiert (8c, Bahnen 1–4). Identische Ergebnisse
wurden bei Gelverschiebungstests von Kernextrakten erzielt, die
aus Primärkulturen
adulter Ratteninselzellen hergestellt worden waren (8c,
Bahnen 5–8).
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Das
B-Element in dem STF-1-Verstärker
enthält
ein Konsens-E-Box-Motiv, das mit den E-Box-Elementen in dem Insulinpromotor
identisch ist. Frühere
Arbeiten, die belegen, dass der inselspezifische Faktor BETA-2 die
Insulinpromotoraktivität
durch Bindung an diese Insulinpromotorelemente als Heterodimer mit
dem allgegenwärtigen
Faktor E47 aktiviert, führten
dazu, dass wir die BETA-2/E47-Heterodimerbildung auf dem STF-1-B-Element überprüften. Bei
Gelmobilitätsverschiebungstests
von HIT-Kernextrakten wurde beobachtet, dass eine 32p-markierte
B-Element-Sonde vier spezifische DNA-Proteinkomplexe bildet, die bei Zugabe
des nicht markierten Wildtyps, nicht aber von Mutanten-B-Element-Oligonukleotiden
miteinander in Konkurrenz treten können (8d, vergleiche
Bahnen 1, 5, 6). Der langsamste Komplex wanderte an dieselbe Position wie
der rekombinante E2A/BETA-2-Heterodimerkomplex (8d,
vergleiche Bahnen 1 und 7). Zwar hatte ein nicht verwandtes Antiserum
keine Wirkung auf die B-Element-Bindungsaktivitäten (8d,
Bahn 4), doch BETA-2- bzw. E2A-Antiseren hemmten speziell die Bildung
des langsamsten Komplexes (8d, Bahnen
2 und 3), was zeigt, dass das BETA-2/E47-Heterodimer das B-Element
in HIT-Kernextrakten tatsächlich
erkennt.
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Um
die Bedeutung der HNF-3β-
und E2A/BETA-2-Erkennungsstellen bei der Vermittlung der STF-1-Verstärkeraktivität zu bewerten,
erzeugten wir in den B- und H-Elementen
Punktmutationen, die die Bindung dieser Erkennungsfaktoren in vitro zerstören. Bei
Tests im Zusammenhang mit dem 530 bp-Verstärker waren die Mutationen im
B- oder H-Element enthaltenden STF-1-Reporterplasmide in HIT-T15-Zellen
im Vergleich zu dem Wildtypkonstrukt wesentlich weniger aktiv (9a).
Im Gegensatz dazu waren die Mutanten-B- und H-Elementkonstrukte
in COS-7-Zellen genauso aktiv wie der Wildtyp (–6500)-STF-1-Reporter; allerdings zeigt
dies, dass solche Mutationen speziell mit Inselzellen in Zusammenhang
stehende Transskriptionsaktivitäten
unterbrechen. Dementsprechend reagierten B- und H-Element-Mutanten-STF-1-Reporterplasmide
auch nicht auf eine Dexamethasoninduktion von HIT-T15-Zellen, was
zeigt, dass dieses Hormon E2A/BETA-2- bzw. HNF-3β-Aktivitäten speziell stören kann
(9b).
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Um
zu bewerten, ob Dexamethason die STF-1-Expression durch Unterbrechung
der HNF-3β-
bzw. BETA-2/E47-Aktivität
auf dem distalen Verstärker
hemmt, wurden Kurztransfektionstests mit HNF-3β- bzw. BETA-2- und E47-Effektorplasmiden
durchgeführt.
Eine Überexpression
von HNF-3β (9b)
oder BETA-2/E47 (nicht dargestellt) hatte nur eine minimale Wirkung
auf die STF-1-Reporterexpression in nicht stimulierten HIT-T15-Zellen
(9c, vergleiche Balken 1 und 5). Es stellte sich
heraus, dass HNF-3β die
hemmende Wirkung von Dexamethason auf die Wildtyp-STF-1-Reporteraktivität unterdrückt (9b,
vergleiche Balken 1, 3, 7), Aktivatoren wie BETA-2/E47, STF-1 und
HNF-4 die STF-1-Promotoraktivität
in mit Dexamethason behandelten Zellen jedoch nicht retteten (nicht
dargestellt). In Titrationsexperimenten mit steigenden Effektorplasmidmengen
stellte sich heraus, dass HNF-3β die
(–6500)-STF-1-Luc-Reporteraktivität dosisabhängig rettet
(9c). HNF-3β potenzierte
die Aktivität
des eine Mutation im H-Element enthaltenden Mutanten-STF-1-Reporterplasmids
jedoch nicht, was den Schluss zulässt, dass die suppressive Wirkung
dieses Aktivators aufgrund seiner Erkennungsstelle in dem STF-1-Verstärkers auftritt
(9b, vergleiche Balken 2, 4, G, 8).
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