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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft genomische DNA-Fragmente, enthaltend regulatorische
Sequenzen für
den neuronalen β2-Untereinheit-nAChR,
und transgene Tiere, hergestellt unter Verwendung dieser Fragmente oder
mutierter Fragmente. Die 5'-flankierenden
Sequenzen enthalten einen Promotor, der eine neuronen-spezifische
Expression vermittelt. Die genomischen Klone zeigen die Wichtigkeit
des β2-Untereinheit-Gens
in dem nikotinischen System und in der pharmakologischen Antwort
auf Nikotin. Die Erfindung betrifft auch Vektoren, enthaltend die
DNA-Sequenzen, mit den Vektoren transformierte Zellen, transgene
Tiere, welche die Sequenzen tragen, und Zelllinien, welche aus diesen
transgenen Tieren abgeleitet sind. Darüber hinaus beschreibt die Erfindung
die Anwendungen von all dem oben Genannten.
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In
dieser Beschreibung zitierte Bezugsstellen erscheinen am Ende nach
Autor und Veröffentlichungsjahr
oder nach der Zitat-Nummer.
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Neuronenspezifische
Expression. Viele auf rekombinanter DNA basierende Vorgehensweisen
erfordern eine gewebespezifische Expression. Ungewollte oder potenziell
gefährliche
Nebenwirkungen von Gentransfer-Therapien und -Vorgehen können durch
eine korrekte gewebespezifische Expression verringert werden. Darüber hinaus
bringt das Vermögen,
die Expression von bestimmten Proteinen auf allein einen Zelltyp zu
dirigieren, die Fähigkeit
von Wissenschaftlern voran, diese Zellen für wichtige therapeutische oder
analytische Zwecke zu kartieren, zu identifizieren oder zu reinigen.
Falls die Zellen von Interesse Neuronen oder eine besondere Untergruppe
von Neuronen sind, besteht ein Bedarf für DNA-Sequenzen, welche neuronenspezifische
oder untergruppenspezifische Expression vermitteln.
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Proteine,
welche überall
in einem Organismus exprimiert werden, werden von Neuronen häufig für spezifische
Zwecke verwendet. Durch Expremieren einer besonderen Untereinheit
oder Komponente dieser Proteine lediglich in neuronalem Gewebe schneidert
das Neuron die Pro teinaktivität
für seine
Zwecke zurecht. Das Finden der besonderen neuronenspezifischen Untereinheiten
oder Komponenten und das Enträtseln,
warum diese lediglich in neuronalem Gewebe hergestellt werden, birgt
den Schlüssel
zu DNA-Elementen, welche neuronenspezifische Expression vermitteln.
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Das
Wissen der Erfinder um die Biologie von Acetylcholin-Rezeptoren
stellte eine wichtige Grundlage für diese Erfindung bereit (siehe
Changeux, The New Biologist, Band 3, Nr. 5, S. 413–429). Verschiedene
Typen von Acetylcholin-Rezeptoren werden in unterschiedlichen Geweben
gefunden und sprechen auf unterschiedliche Agonisten an. Ein Typ,
der nikotinische Acetylcholin-Rezeptor (nAChR) spricht auf Nikotin
an. Eine Untergruppe dieses Typs wird lediglich in Neuronen gefunden
und wird als der neuronale nAChR bezeichnet.
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Im
Allgemeinen bauen fünf
Untereinheiten einen Acetylcholin-Rezeptor-Komplex auf. Der Typ
der Untereinheiten in dem Rezeptor bestimmt die Spezifität gegenüber Agonisten.
Es ist das Expressionsmuster dieser Untereinheiten, welches die
Lokalisierung von jeweiligen Acetylcholin-Rezeptor-Typen auf bestimmte
Zellgruppen reguliert. Die bei der Erwerbung dieser spezifischen
Expressionsmuster beteiligten genetischen Mechanismen könnten zu
einer Fähigkeit
führen,
die gewebespezifische oder sogar eine noch definiertere Zellgruppenspezifische
Expression zu steuern. Die Arbeit der Erfinder weist darauf hin,
dass definierte Elemente in der Promotorsequenz die neuronenspezifische
Expression für
die β2-Untereinheit
vermitteln.
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Die
pharmakologischen Effekte von Nikotin. Wie obenstehend bemerkt,
spricht nAChR auf den Agonisten Nikotin an. Nikotin ist mit vielen
Aspekten des Verhaltens in Verbindung gebracht worden, einschließlich Lernen
und Erinnerungsvermögen
(1, 2). Die pharmakologischen und verhaltensmäßigen Effekte von Nikotin beteiligen
die neuronalen nAChRs. Untersuchungen unter Verwendung von geringen
Dosen an Nikotin (23) oder nikotinischen Agonisten (16) legen nahe,
dass Hochaffinitäts-nAChRs
im Gehirn die Effekte von Nikotin auf das passive Vermeidungsverhalten
vermitteln. Modellsysteme, in welchen neuronaler nAChR verändert worden
ist, können
deshalb nützliche
Informationen über
die pharmakologischen Auswirkungen von Nikotin, die Rolle von neuronalem
nAChR bei kognitiven Prozessen, Nikotin-Abhängigkeit und Demenz-Arten,
welche Defizite im nikotinischen System beteiligen, bereitstellen.
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Funktionelle
neuronale nAChRs sind pentamere Proteinkomplexe, enthaltend mindestens
einen Typ von α-Untereinheit
und einen Typ von β-Untereinheit
(3–5)
(obwohl die α7-Untereinheit funktionelle
Homooligomere in vitro bilden kann6, 7).
Die β2-Untereinheit
wurde für
diese Untersuchung unter den 7 bekannten α-Untereinheiten und 3 bekannten β-Untereinheiten (3)
aufgrund ihrer weiten Expression im Gehirn (8–10) und der Abwesenheit der
Expression von anderen β-Untereinheiten
in den meisten Hirnregionen (10) ausgewählt. Die Mutation dieser Untereinheit
sollte deshalb zu signifikanten Defiziten im nikotinischen System
des ZNS führen. Die
Erfinder haben die Beteiligung der β2-Untereinheit an Pharmakologie
und Verhalten untersucht. Gen-Targeting wurde angewandt, um die β2-Untereinheit
in transgenen Mäusen
zu mutieren.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass Hochaffinitäts-Bindungsstellen für Nikotin
von den Gehirnen von Mäusen
abwesend sind, welche hinsichtlich der β2-Untereinheit-Mutation homozygot, β2–/–, sind.
Ferner enthüllt
die elektrophysiologische Aufzeichnung aus Gehirnscheiben, dass
Thalamus-Neuronen aus diesen Mäusen
nicht auf Nikotin-Applikation ansprechen. Schließlich demonstrieren Verhaltenstests,
dass Nikotin das Leistungsverhalten von β2(–/–)-Mäusen
beim Test der Passiv-Vermeidung, einem Maß des assoziativen Lernens,
nicht länger
erhöht.
Paradoxerweise sind mutante Mäuse
bei dieser Aufgabe in der Lage, eine bessere Leistung aufzuzeigen
als ihre nicht-mutanten Geschwister.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung und ihrer Nützlichkeit
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In
einem Aspekt dieser Erfindung beschreiben wir ein 15 kb großes DNA-Fragment,
welches regulatorische und codierende Regionen für die β2-Untereinheit des neuronalen
nAChR trägt.
Wir charakterisieren den Promotor des β2-Untereinheit-Gens in vitro
und in transgenen Mäusen.
Wir beschreiben mehrere DNA-Elemente, einschließlich einer E-Box und anderer
Konsensus-Proteinbindungs-Sequenzen, welche an der Positiv-Regulierung
dieses Gens beteiligt sind. Darüber
hinaus zeigen wir, dass die zellspezifische Transkription des β2-Untereinheit-Promotors mindestens
zwei negative regulatorische Elemente beteiligt, einschließlich eines
solchen, welches in der transkribierten Sequenz lokalisiert ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
dieser Aspekte betreffen spezifische Promotorsequenzen und ihre Verwendung
bei der Steuerung von neuronenspezifischer Expression in verschiedenen
Zellen und Organismen. Eine 1163 bp große Sequenz und eine 862 bp
große
Sequenz vermitteln beide neuronenspezifische Expression. Andere
Ausführungsformen
schließen
die Sequenz von –245
bis –95
von 1 ein, enthaltend ein essentielles Aktivatorelement,
und die Sequenz von –245
bis –824
von 1, welche einen Repressor enthält. Ein Repressorelement, aufgebaut
aus der NRSE/RE1-Sequenz, ist ebenfalls in der transkribierten Region
vorhanden. Bestimmte Plasmide, welche diese genomischen Sequenzen
umfassen, werden gleichfalls beschrieben.
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Die
Promotorsequenzen sind hinsichtlich ihres Vermögens bedeutsam, Protein-, Polypeptid- oder Peptid-Expression
in bestimmten definierten Zellen zu lenken. Beispielsweise können in
den transgenen Mäusen,
wie nachstehend gezeigt, Proteine, welche Toxine oder dergleichen
codieren, zu Neuronen gelenkt werden, um den Abbau dieser Zellen
in Krankheitszuständen
nachzuahmen. Andere werden aus den nachstehend beschriebenen Daten
offensichtlich werden.
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Alternativ
dazu können
die Promotoren codierte Wachstumsfaktoren oder onkogenische, tumorerzeugende
oder immortalisierende Proteine zu bestimmten Neuronen lenken, um
die Tumorentstehung nachzuahmen. Diese Zellen können dann isoliert und in Kultur
gezüchtet
werden. In einer anderen Anwendung können die Promotorsequenzen
funktionstüchtig
an Reportersequenzen verknüpft
werden, um spezifische Neuronen in situ zu identifizieren oder Neuronen
mittels Zellsortierungstechniken zu isolieren. Die isolierten gereinigten Neuronen
können
dann für
eine biochemische oder genetische Analyse in vitro verwendet werden.
Reportersequenzen, wie LacZ und Luciferase, werden nachstehend beschrieben.
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Die
Erfinder sehen die genomischen Klone für die Maus-β2-Untereinheit des neuronalen
nAChR vor. Diese Klone sind nützlich
in der Analyse des nikotinischen Systems bei Säugern und der Pharmakologie
von Nikotin. Die Erfinder beschreiben Assays unter Verwendung transgener
Mäuse,
worin die genomischen Klone der β2-Untereinheit
verwendet worden sind, um die Hochaffinitäts-Bindung von Nikotin "auszuknocken" bzw. zu beseitigen.
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Zusätzlich zu
den beschriebenen Deletionsmutanten werden in die Exons oder regulatorischen
Sequenzen für
die β2-Untereinheit
eingebrachte Mutationen zu nützlichen
mutanten transgenen Tieren führen. Diese
Mutationen können
Punktmutationen, Deletionen oder Insertionen sein, welche zu einer
nicht-effizienten Aktivität
des nAChR oder sogar einem nicht-aktiven Rezeptor führen. Mit
derartigen mutanten Tieren sind Verfahren zum Bestimmen der Fähigkeit
einer Verbindung, die nAChR-Aktivität oder -Funktion wiederherzustellen oder
zu modulieren, möglich
und können
konzipiert werden. Die Modulation der Funktion kann entweder durch Hochregulieren
oder Niederregulieren der Rezeptorzahl, der Aktivität oder andere
kompensierende Mechanismen vorgesehen werden. Des Weiteren können Verfahren
zum Bestimmen der Fähigkeit
einer Verbindung zum Wiederherstellen oder Modulieren von Wildtyp-Verhalten
in den beschriebenen oder bekannten Verhaltenstests (siehe 17, 22,
18, 2, 19, 21, 23, 24) mit den mutanten Tieren entwickelt werden.
Verhaltenstests umfassen, ohne darauf jedoch eingeschränkt zu sein,
das Testen des Erinnerungsvermögens,
Lernens, Angstverhaltens, der lokomotorischen Aktivität und der
Aufmerksamkeit im Vergleich zu dem unbe handelten Tier oder Patienten.
Pharmakologische Assays (siehe 12, 13, 14, 15, 20) zum Auswählen von
Verbindungen, welche mit nAChR zusammenhängendes) Aktivität oder Verhalten
wiederherstellen oder modulieren, können somit mit den von dieser
Erfindung vorgesehenen Mutanten-Tieren durchgeführt werden. Dosis und Menge
von möglichen
therapeutischen Mitteln werden durch gut etablierte Techniken bestimmt
(siehe zum Beispiel Bezugsstelle 16).
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Die
vorliegenden Modellsysteme, umfassend transgene Tiere oder aus diesen
Tieren abgeleitete Zellen, können
angewandt werden, um die Rolle von Nikotin auf das Lernen und das
Verhalten, die Pharmakologie von Nikotin, Nikotin-Abhängigkeit
und Krankheitszustände,
welche Defizite im nikotinischen System beinhalten, zu analysieren.
Darüber
hinaus können
potenzielle Therapien für
Nikotin-Abhängigkeit
oder Defizite im nikotinischen System mit den transgenen Tieren
oder den aus ihnen abgeleiteten Zellen und Zelllinien oder jeglicher
Zelllinie getestet werden, welche mit einem DNA-Fragment oder der
vollständigen
DNA des Phagen β2
(CNCM-Zugangsnummer I-1503) transfiziert worden ist, getestet werden.
Diese Zelllinien würden
alle diejenigen einschließen,
welche direkt aus homozygoten oder heterozygoten transgenen Tieren
erhalten werden, welche die β2-Untereinheit-Sequenzen
tragen oder darin mutiert sind. Darüber hinaus würde dies
Zelllinien einschließen,
welche in Kultur unter Verwendung natürlicher β2-Untereinheit-Sequenzen oder
mutierter β2-Untereinheit-Sequenzen erzeugt
wurden. Angewandte Techniken könnten
beispielsweise diejenigen sein, die in der PCT WO 90/11354 zitiert
werden.
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Demenzen,
wie die Alzheimer-Krankheit, in welchen die Hochaffinitäts-Nikotin-Bindungsstellen
vermindert sind, legen nahe, dass das vorliegende Modell angewandt
werden kann, um Arzneimittel hinsichtlich einer Kompensation dieses
Defizits zu screenen. Folglich können
Verfahren zum Screening von Verbindungen hinsichtlich der Fähigkeit
zur Wiederherstellung oder nachweisbaren Beeinflussung der Aktivität des neuronalen
nikotinischen Acetylcholin-Rezeptors
entwickelt werden, welche das Zusetzen der Verbindung zu einer geeigneten
Zelllinie oder das Einbringen der Verbindung in ein transgenes Tier
umfassen. Transgene Tiere und Zelllinien, welche aus dieser Erfindung
erzeugt werden, können
in diesen Verfahren verwendet werden. Solche Tier- oder Zellliniensysteme
können
auch verwendet werden, um Verbindungen zu selektieren, welche in
der Lage sein könnten,
die Aktivität
des β2-Gens
wiederherzustellen oder zu modulieren.
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Die
mit der β2-Untereinheit-Gensequenz
(Wildtyp oder mutierte Fragmente davon) erhaltenen transgenen Tiere
können
verwendet werden, um doppelt transgene Tiere zu erzeugen. Für diesen
Zweck können hinsichtlich
der β2-Untereinheit
transgene Tiere mit anderen transgenen Tieren der gleichen Art oder
mit natürlich
vorkommenden mutanten Tieren der gleichen Art gepaart werden. Das
resultierende doppelt transgene Tier, oder aus selbigem abgeleitete
Zellen, können
in den gleichen Anwendungen verwendet werden, wie das hinsichtlich
der β2-Untereinheit transgene
Eltern-Tier.
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Sowohl
die Promotorsequenzen als auch die genomischen Klone können verwendet
werden, um einen Assay hinsichtlich der Gegenwart oder Abwesenheit
von Regulator-Proteinen vorzunehmen. Die nachstehenden Gel-Shift-Assays
exemplifizieren eine solche Verwendung. Die Sequenzen oder Klone
können
ebenfalls als Sonden verwendet werden durch Einbauen oder Verknüpfen von
Markern, wie radioaktiven Nukliden, fluoreszierenden Verbindungen
oder vernetzenden Proteinen oder Verbindungen, wie Avidin-Biotin.
Diese Sonden können
verwendet werden, um Proteine, Nukleinsäuren oder andere Verbindungen,
welche an der Neuronen-Wirkung oder dem Acetylcholin-Rezeptor-System
beteiligt sind, zu identifizieren oder zu assayen.
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Bekannte
Verfahren zum Mutieren oder Modifizieren von Nukleinsäuresequenzen
können
im Zusammenhang mit dieser Erfindung angewandt werden, um nützliche β2-mutante
Tiere, Zelllinien oder Sequenzen zu erzeugen. Derartige Verfahren
schließen,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, Punktmutationen, ortsgerichtete Mutagenese, Deletionsmutationen,
Insertionsmutationen, Mutationen, welche aus homologer Rekombination
erhältlich
sind, und Mutationen, welche aus chemischer oder Strahlungs-Behandlung
von DNA oder die DNA tragenden Zellen erhältlich sind. Eine DNA-Sequenzierung
wird verwendet, um die erzeugte Mutation zu bestimmen, falls gewünscht oder
notwendig. Die mutanten Tiere, Zelllinien oder Sequenzen werden
dann in den DNA-Sequenzen, Systemen, Assays, Methoden oder Verfahren
verwendet, welche die Erfinder beschreiben. Die mutierte DNA wird,
per Definition, unterschiedlich oder nichtidentisch zur genomischen
DNA sein. Mutante Tiere werden auch durch Paaren eines ersten transgenen
Tiers, enthaltend die hier beschriebenen Sequenzen oder verfügbar gemacht
durch diese Erfindung, mit einem zweiten Tier erzeugt. Das zweite
Tier kann DNA enthalten, welche sich von der DNA unterscheidet,
die im ersten Tier enthalten ist. Auf eine derartige Weise können verschiedene
Linien von mutanten Tieren erzeugt werden.
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Weiterhin
sind rekombinante DNA-Techniken verfügbar, um die hier beschriebenen
DNA-Sequenzen, wie
obenstehend, zu mutieren, diese DNA-Sequenzen an Expressionsvektoren
zu verknüpfen
und das β2-Untereinheit-Protein
oder eine Mutante, abgeleitet aus den β2-Untereinheit-Sequenzen, zu exprimieren.
Die β2-Untereinheit
oder -Mutante kann somit hinsichtlich der biochemischen oder verhaltensmäßigen Aktivität analysiert
werden. Auf eine solche Weise können
mutierte DNA-Sequenzen erzeugt werden, welche die Expression eines
wirksamen nAChR verhindern.
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Alternativ
dazu können
die beschriebenen Promotorsequenzen in Expressionsvektoren oder
Systemen verwendet werden, um die Expression von anderen Proteinen
anzutreiben. Erhältliche
DNA-Sequenze können
somit an die Promotor- oder regulatorischen Sequenzen verknüpft werden,
welche die Erfinder beschreiben, um diese DNA-Sequenzen zu transkribieren
oder Protein, Polypeptid oder Peptide herzustellen, welche von diesen
DNA-Sequenzen codiert werden.
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Beschreibung
des betroffenen Fachgebiets
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Frühere Untersuchungen
mittels in situ-Hybridisierung (Wada et al., 1989; Hill et al.,
1993; Zoli et al., 1994) und Immunhistochemie (Hill et al., 1993)
demonstrieren, dass alle der neuronalen nAChR-Untereinheiten, welche
bis heute kloniert wurden, eine strikte neuronenspezifische Verteilung
aufzeigen. Verschiedene Untereinheiten zeigen jedoch eine noch schmalere
Verteilung auf lediglich kleine Untergruppen von Neuronen im Gehirn.
Beispielsweise werden die nAChR-α2-Untereinheit-Transkripte
nur im Nucleus spiriformis lateralis im Hühner-Diencephalon (Daubas et al., 1990) oder
dem Nucleus interpeduncularis in der Ratte (Wada et al., 1988) nachgewiesen.
Auch die β3-, β4- und α3-Untereinheit-Transkripte
werden nur in einer kleinen Gruppe von Strukturen im Wirbeltiergehirn
nachgewiesen (Referenzen in Zoli et al., 1994).
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Die
Gentranskripte für
die nAChR-Unterheiten α4, α5, α7 und β2 zeigen
im Vergleich eine viel weitere Verteilung (Wada et al., 1989; Referenzen
in Zoli et al., 1994). Zum Beispiel werden die β2-Untereinheit-Transkripte im
Großteil
der Neuronen im ZNS und in allen peripheren Neuronen, welche den
nAChR exprimieren, gefunden (Role, 1992; Hill et al., 1993).
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Als
eine Folge der differenziellen Expression dieser Untereinheiten
tritt eine große
Diversität
von nAChR-Spezies in Wirbeltieren auf. Jede Spezies besitzt ein
definiertes Expressionsmuster, welches diverse Kategorien oder Gruppen
von Neuronen beteiligt. Zum Beispiel sind die Neuronen aus der medialen
Habenula mit denjenigen aus dem Interpeduncularis-Kern verbunden
und exprimieren dennoch jeweils unterschiedliche Sätze von
nAChR-Untereinheiten (siehe Role, 1992, Übersichtsartikel), welche unterschiedliche
physiologische und pharmakologische Profile aufzeigen (Mulle et
al., 1991).
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Bis
heute sind nur begrenzte Informationen über die genetischen Mechanismen
verfügbar,
welche für die
Regulierung der nAChR-Gentranskription in Neuronen verantwortlich
sind. Frühere
Arbeiten am in vitro analysierten Promotor des Hühner-α7-Untereinheit-Gens versagten
darin, die für
transkriptionelle Regulierung verantwortlichen DNA-Elemente zu charakterisieren
(Matter-Sadzinski et al., 1992). In einer anderen Untersuchung wurde
der Promotor des α2-Untereinheit-Gens
teilweise charakterisiert, und ein Silencer wurde beschrieben und
sequenziert (Bessis et al., 1993, siehe auch Daubas et al., 1993).
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Wir
stellen fest, dass gewisse Beweise zur Untersuchung insbesondere
der β2-Untereinheit
führen. Diese
wird im Großteil
der Neuronen im Gehirn exprimiert (Hill et al., 1993). Auch ist
die Zeitgebung des Auftretens der β2-Transkripte in enger Weise
parallel zu demjenigen der neuronalen Differenzierung (Zoli et al., 1994).
Daher entschieden wir uns, die genetischen Mechanismen, welche ihre
Transkription regulieren, zu untersuchen.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Genstruktur
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Wir
haben ein genomisches Fragment kloniert, welches die regulatorischen
Sequenzen und Sequenzen, codierend das Maus-nAchR-β2-Untereinheit-Gen,
enthält.
Die Erfinder haben herausgefunden, dass wenigstens ein Teil der
regulatorischen Region unter verschiedenen Säugerspezies konserviert ist;
insbesondere die Region zwischen +16 und +38 bp, entsprechend dem
NRSE/RE1, wie beschrieben in der 1. Unter
Verwendung von RNase-Schutz und Amplifikation von Primer-Verlängerungsprodukten
haben wir eine hauptsächliche
und drei nebenrangige Transkriptions-Startstellen gefunden (1).
Die Primer-Verlängerungsexperimente
wurden unter Verwendung von zwei verschiedenen reversen Transkriptasen,
mit unterschiedlichen Ansätzen
von mRNA und mit unterschiedlichen Primern durchgeführt. Diese
PCR-basierenden Techniken erlaubten uns, selbige Fragmente, welche
vielmehr den Transkriptions-Startstellen als den Reverse-Transkriptase-Stopps
entsprachen, zu amplifizieren und subklonieren. Die Transkriptions-Startstellen,
welche wir charakterisiert haben, sind stromabwärts von der Position des 5'-Endes der längsten β2-cDNA aus
Ratten (Deneris et al., 1988) und Menschen (Anand und Lindstrom,
1990) lokalisiert (siehe 1). Dies impliziert, dass in
Menschen und Ratten eine andere Transkriptions-Startstelle verwendet
wird. Eine solche Diskrepanz zwischen Spezies ist bereits für die ε-Untereinheit
des Muskel-nAChR demonstriert worden (Dürr et al., 1994, siehe auch Dong
et al., 1993; Toussaint et al., 1994). Im Gegensatz zu dem α2-Untereinheit-Gen
(Bessis et al., 1993) konnte kein stromaufwärts gelegenes Exon nachgewiesen
werden.
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Die
Strukturanalyse einer 1,2 kbp großen flankierenden Region offenbarte
viele Konsensusmotive für Zellkernprotein-Bindung,
einschließlich
einer Sp1-Stelle und einer E-Box. Ungefähr 90 bp des undeletierten 1,2-kb-Promotors
werden transkribiert, und diese Region enthält eine NRSE/RE1-Sequenz (Kraner
et al., 1992; Mori et al., 1992). Es sind bereits regulatorische
Elemente stromabwärts
der Transkriptionsstartstelle in verschiedenen Systemen beschrieben
worden, wie dem Polyomavirus (Bourachot et al., 1989) oder dem fos-Gen
(Lamb et al., 1990).
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Die
Promotorregion liegt zwischen der im Exon 1 gelegenen Eco47III-Stelle
(siehe 1) und der 4,5 kb stromaufwärts befindlichen BamHI-Stelle.
Eine bevorzugte Ausführungsform
ist die 1163-bp-Sequenz, beschrieben in der 1, zwischen
den EcoRI- und Eco47III-Stellen.
Regulatorische Sequenzen können
in den 2 kb stromabwärts
von der Eco47III-Stelle lokalisiert sein. Die regulatorischen Elemente
aus den nAchR-β2-Untereinheit-Sequenzen
können
verwendet werden, um die neuronenspezifische Expression einer Nukleotidsequenz,
codierend ein Protein, Polypeptid oder Peptid, welche an selbige
verknüpft
ist, zu steuern. Bei dem Protein, Polypeptid oder Peptid kann es
sich um Toxine, trophische Faktoren, Neuropeptide, Tumor-erzeugende,
onkogene oder immortalisierende Proteine oder jedwedes andere Protein,
das die Funktion des Neurons verändern
kann, handeln.
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Ein 1163-bp-Promotor erzielt
zellspezifische Transkription
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Der
1163-bp-Promotor enthält
regulatorische Sequenzen sowohl für gewebespezifische als auch
zeitpunkt-spezifische Transkription des β2-Untereinheit-Gens. Transiente
Transfektionsexperimente zeigten, dass das 1163-bp-Fragment ausreichend
Information enthält,
um eine zellspezifische Expression des nAchR-β2-Untereinheit-Gens zu vermitteln.
Wir zeigten, dass derselbe Promotor eine strikt zellspezifische Transkription
des β-Galactosidase(β-Gal)-Reportergens steuert.
Darüber
hinaus scheint das transgene Konstrukt mit demselben Timing aktiviert
zu werden, wie das endogene β2-Untereinheit-Gen
während
der Entwicklung des frühen
embryonalen Nervensystems (Zoli et al., 1994). In späteren Stadien
der Entwicklung sind die meisten der peripheren β2-exprimierenden Neuronen noch
markiert (4C, D).
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Die
Promotorsequenz wurde in transgenen Mäusen durch Erzeugen von zwei
Linien (13 und 26) getestet, welche β-Gal unter der Steuerung des β2-Untereinheit-Promotors
exprimieren.
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Im
ZNS ist das Expressionsmuster von β-Galactosidase zwischen den
zwei Linien unterschiedlich. Nur eine Untergruppe der Zellen, welche β2 normalerweise
exprimieren, exprimiert das Transgen. Dieser Typ von Diskrepanz
zwischen der Expression des Transgens und des endogenen Gens ist
bereits für
den Promotor des Dopamin-β-Hydroxylase-Gens
(Mercer et al., 1991; Hoyle et al., 1994) oder für das GAP-43-Gen (Vanselow
et al., 1994) beschrieben worden. Eine unerwartete Expression ist
in der transgenen Linie 13 im Geschlechtshöcker und in Hautmuskeln beobachtet
worden. Diese Expression beruht wahrscheinlich auf der Integrationsstelle
des Transgens, da diese Gewebe in der Linie 26 nicht gefärbt sind.
Nach unserem Wissensstand zeigen die meisten der mittels Transgenese
untersuchten neuronalen Promotoren eine ektopische Expression in
einem gewissen kleinen Prozentsatz der transgenen Linien (Forss-Petter
et al., 1990; Kaneda et al., 1991; Banerjee et al., 1992; Hoesche
et al., 1993; Logan et al., 1993, Vanselow et al., 1994). Allerdings gewähren Techniken
auf dem Fachgebiet die Konstruktion von Linien, worin das Expressionsmuster
des Transgens in enger Weise dasjenige des Originalgens widerspiegelt
oder verdoppelt; siehe Bezugsstellen für weitere Details, welche den
Erfolg des Transgenese-Vorgehens zeigen.
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Durch
Vergleichen der β-gal-positiven
Zellverteilung mit derjenigen von anderen bekannten neuronalen Markern
wird es offensichtlich, dass eine Ähnlichkeit mit der Verteilung
von Cholin-Acetyltransferase, TrkA (den Hochaffinitäts-Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor)
und p75 (den Niederaffinitäts-Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor)
exprimierenden Zellen besteht (Yan und Johnson, 1988; Pioro und
Cuello, 1990a, b; Ringstedt et al., 1993). Insbesondere wird in
sich entwickelnden Ratten p75 in fast allen
der peripheren Ganglien- und Zentral-Kernen (mit Ausnahme der zona
incerta und der hypothalamischen Kerne) exprimiert, welche das Transgen
exprimieren (Yan und Johson, 1988). Es ist ebenfalls interessant,
zu bemerken, dass die p75-Expression (wie
die Expression des β2-Promotor-Transgens)
in vielen peripheren Ganglien und Hirnkernen vorübergehend ist, wobei sie im
perinatalen oder frühen
postnatalen Alter auf nicht nachweisbare Spiegel absinkt. Es ist
deshalb möglich,
dass der β2-Untereinheit-Promotor ein Element
enthält,
kontrolliert durch die Aktivierung von p75,
oder dass beide, das β2-Transgen
sowie das p75-Gen, von einem gemeinsamen
Regulator gesteuert werden.
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Zusammenfassend
sind, obwohl dem Promotor einige im Gehirn aktive regulatorische
Elemente zu fehlen scheinen, die existierenden regulatorischen Elemente
ausreichend, um eine zell- und entwicklungsspezifische Expression
von β-Galactosidase
im PNS, im Rückenmark
und in mehreren Hirnstrukturen zu gestatten. Der Promotor kann auch
in Assays verwendet werden, um Regulatorproteine in neuronalem Gewebe
zu identifizieren.
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Regulatorische
DNA-Elemente
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Um
die bei der Transkription des β2-Untereinheit-Gens
beteiligten DNA-Elemente weiter zu charakterisieren, deletierten
oder mutierten wir den 1163-bp-Promotor und analysierten die resultierenden
Konstrukte durch transiente Transfektion. Ein in der distalen 5'-Ende-Region vorhandenes
Repressorelement ist in Fibroblasten aber nicht in Neuroblastomen
aktiv. Dieses Element ist daher wenigstens teilweise für die neuronenspezifische
Expression des β2-Untereinheit-Gens
verantwortlich. Eine weitere Analyse des Promotors zeigt, dass ein
Deletieren von 589 bp die Aktivität in Neuroblastomen, aber nicht
in Fibroblasten erhöht
(6, vergleiche 862E und 283E-Luci).
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Ein
NRSE/RE1-Element ist an der 3'-Extremität des Promotors
lokalisiert. Von diesem Element ist bereits gezeigt worden, die
Aktivität
von Promotoren in neuralen Zellen einzuschränken (Kraner et al., 1992;
Mori et al., 1992; Li et al., 1993). In dem 1163-bp-Promotor des β2-Untereinheit-Gens
führt die
Punktmutation dieser Sequenz zu einer ~100fachen Erhöhung der
transkriptionalen Aktivität
in Fibroblasten, was impliziert, dass diese Sequenz an der neuronenspezifischen
Expression des β2-Untereinheit-Gens
beteiligt ist. Darüber
hinaus zeigt der Sequenzvergleich, dass diese Sequenz in Ratten-
und Menschen-β2-Untereinheit-cDNAs
(Deneris et al., 1988; Anand und Lindstrom, 1990), ebenso wie in
mehreren Promotoren von im Nervensystem exprimierten Genen, wie
dem Mittelgewicht-Neurofilament-Gen, dem CAM-L1-Gen, dem Calbinbin-Gen oder dem cerebellaren
Ca-bindenden-Protein-Gen, hoch konserviert ist (siehe Tabelle 1B).
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Die
in der 6 beschriebenen Deletionsexperimente zeigen, dass
ein essentielles Aktivatorelement zwischen den Nukleotiden –245 und –95 vorhanden
ist. Eine Sp1-Bindungsstelle und eine E-Box konnten in dieser Region
nachgewiesen werden. Sp1-Stellen sind ubiquitäre Faktoren, wohingegen E-Boxen
mit mehreren genetischen Regulationsmechanismen im Muskel (siehe
Bessereau et al,, 1994, für
die nAchR α1-Untereinheit)
sowie in Neuronen (Guillemot et al., 1993) in Zusammenhang gebracht
worden sind. Auch in einigen neuronalen Promotoren wurde über Dyaden-Elemente
berichtet, wie denjenigen des Tyrosinhydroxylase-Gens (Yoon und Chikaraishi, 1994), des
SCG10-Gens (Mori et al., 1990), des GAP 43-Gens (Nedivi et al., 1992)
oder in der flankierenden Region des N-CAM-Gens (Chen et al., 1990).
Die in der Tabelle 1A gezeigten Ergebnisse demonstrieren, dass in
Neuroblastomen der in der E-Box/Dyade mutierte 1163-bp-Promotor
signifikant weniger aktiv ist als der Wildtyp-Promotor. Darüber hinaus zeigt ein Gel-Shift-Assay
(7) ferner, dass die E-Box/Dyade fähig ist,
spezifische Komplexe zu binden. Dies legt nahe, dass die E-Box/Dyade
für wenigstens
einen Teil der Aktivierung der Transkription des Gens für die β2-Untereinheit
verant wortlich ist. Allerdings legen Transaktivierungs-Experimente
mit heterologen Promotoren nahe, dass die E-Box mit der 27 bp stromaufwärts gelegenen
Sp1-Stelle kooperiert, um die Transkription positiv zu aktivieren.
Dieser Typ von Kooperation zwischen einer E-Box und einer Sp1-Bindungsstelle
ist bereits für
die Regulierung der Transkription der α1-Untereinheit von Muskel-nAchR
gezeigt worden (Bessereau et al., 1993).
-
Als
Schlussfolgerung haben wir gezeigt, dass das Gen für die β2-Untereinheit
hauptsächlich
durch negativ wirkende Elemente und durch ein positives Element,
welches eine E-Box umfasst, reguliert wird. Diese Doppelregulierung
scheint ein allgemeines Merkmal zu sein, welches mehrere neuronale
Gene gemeinsam haben (Mandel und Mckinnon, 1993), und gestattet
eine Feineinstellung der Transkription von neuronalen Genen. Darüber hinaus
zeigen unsere transgenen Untersuchungen, dass der 1163-bp-Promotor
eine strikte neuronenspezifische Expression vermittelt, ihm jedoch
einige entwicklungsmäßige oder
ZNS-spezifische regulatorische Elemente fehlen.
-
Beschreibung
der Figuren
-
1:
Nukleotidsequenz der Region, welche das Initiator-ATG des β2-Untereinheit-Gens
umgibt.
-
Die
vier vertikalen Pfeilköpfe
zeigen die vier Extremitäten,
welche unter Verwendung von RACE-PCR und SLIC gefunden wurden, entsprechend
den Transkriptions-Startstellen. Die vertikalen Pfeile zeigen die
Position, entsprechend dem 5'-Ende
der längsten β2-Untereinheit-cDNA-Klone aus Ratte
(r) und Mensch (h) (Deneris et al., 1988). Die Endpunkte der Deletionen,
welche in den in 3 beschriebenen Experimenten
verwendet wurden, sind über
der Sequenz angezeigt. Im Intron lokalisierte Nukleotide sind in
Kleinbuchstaben angegeben.
-
2:
Kartierung des 5'-Endes
der β2-Untereinheit-mRNA.
- A. RNase-Schutz-Experimente. Gesamt-RNA aus
DBA2-Maus-Gehirn (5 und 15 μg,
Spur 2 bzw. 3) und Hefe-tRNA (15 μg,
Spur 1) wurden an eine 32P-markierte RNA-Sonde
hybridisiert, enthaltend 158 Nukleotide von Intron 1 und 789 Nukleotide
von stromaufwärts
gelegenen Sequenzen (–634/+155).
Die Größe der geschützten Banden
wurde gemäß der geringeren
Mobilität
von RNA in Acrylamid im Vergleich zu DNA (Ausubel et al., 1994)
und durch den Vergleich mit der Sequenz von M13mp18, geprimed mit
dem Universalprimer, abgeschätzt.
Der Pfeil auf dem linken Teil des Gels zeigt auf die größere geschützte Bande.
- B. Identifizierung der Transkriptionsstartstelle unter Anwendung
von SLIC. Der untere Teil der Figur zeigt die Strategie und beschreibt
die Oligonukleotide, welche für
die SLIC oder die RACE-PCR verwendet wurden. In dem SLIC-Experiment
wurde eine Primerverlängerung
unter Verwendung des Oligonukleotids pE × 3 durchgeführt. Der
erste Strang der cDNA wurde anschließend an das Oligonukleotid
A5' ligiert, und
das resultierende Fragment wurde unter Verwendung der Oligonukleotide
A5'-1/p0 und dann
A5'-2/p1 amplifiziert.
Das amplifizierte Fragment wurde danach auf ein 1,2%iges Agarosegel
aufgetragen. Das Gel wurde geblottet und an das Oligonukleotid p2
hybridisiert. Spur 1: 5 μg
DBA2-Mausgehirn-Gesamt-RNA. Spur 2–3: Jeweilige Kontrollen ohne
reverse Transkriptase bzw. ohne RNA. Minus: Die T4-RNA-Polymerase wurde
weggelassen. Das gleiche Ergebnis wurde unter Anwendung von RACE-PCR
erhalten.
-
3:
Zellspezifische Expression des β2-Untereinheit-Promotors
in vitro.
-
Die
Luciferaseaktivität
der Plasmide wurde hinsichtlich der Aktivität des promotorlosen Plasmids
normiert (KS-Luci, beschrieben in Materialien und Methoden). Die
RACE-PCR an mRNA, extrahiert aus SK-N-Be, transfiziert mit EE1.2-Luci,
unter Verwendung von Luciferase-Oligonukleotiden (beschrieben in
Material und Methoden), zeigte, dass das amplifizierte Fragment
die für
die korrekte Transkriptionsinitiationsstelle erwartete Größe besaß.
-
4:
Zellspezifische Expression des β2-Untereinheit-Promotors
in transgenen Mäusen.
- A. "Whole
mount"- bzw. Ganzkörper-Färbung von
E13-Embryonen. Die Pfeilköpfe
weisen auf ektopische Expression in Hautmuskeln.
- B. Nachweis der β-Galactosidase-Aktivität in einem
Parasagittal-Schnitt eines E13-Embryos auf der lumbo-sakralen Ebene.
Die Pfeilköpfe
zeigen die Markierung im ventralen und dorsalen Horn des Rückenmarks.
C. Nachweis der β2-Untereinheit-Transkripte
in einem benachbarten Schnitt desselben Embryos. dr: Dorsalwurzelganglion;
t: Tectum; og: orthosympathische Ganglion-Kette; tr: Trigeminus-Ganglion.
-
5:
Expression von β-Galactosidase
in transgenen Mäusen.
- A. Färbung
der Retina (re) und der Trigeminus-Ganglien (tr) (E14.5). B. Färbung der
parasympathischen ganglionischen Herz-Neuronen (pg) (E14.5). C.
Querschnitt des Rückenmarks
(P1). dr: Dorsalwurzelganglion, og: orthosympathisches Ganglion.
D. Ventralansicht des Rückenmarks
(P1). Die kleineren Pfeile zeigen Neuronen, welche nicht identifiziert
worden sind.
-
6:
Expression der Luciferase-Fusionsgene, enthaltend 5'-Ende-Deletionen
des β2-Untereinheit-Promotors.
-
Die
Plasmide werden als nnnE-Luci bezeichnet, wobei nnn die Größe der Insertion
in Nukleotiden ist, und E die 5'-Ende-Restriktionsstelle
(Eco47III) ist. Der Pfeil gibt die Transkriptionsstartstelle an.
Die Aktivitäten von
EE1.2-Luci stammen aus 3.
-
7:
Gel-Shift-Experiment. Autoradiogramm des Mobilitätsverschiebungs-Experiments.
Die verwendete Sonde war ein mit 32P markiertes
doppelsträngiges
E-D-Oligonukleotid. Dieses Oligonukleotid trägt lediglich das E-Box/Dyaden-Element,
wohingegen das Oligonukleotid S-E die Sp1-Bindungsstelle sowie das E-Box/Dyaden-Element
trägt.
Die Kompetitor-Oligonunkleotide
wurden in 10- und 100-fachem molaren Überschuss verwendet, mit Ausnahme
für S-E,
welches nur in 100-fachem molaren Überschuss verwendet wurde.
-
Tabelle 1: Positive und
negative regulatorische Elemente in der proximalen Region des 1163-bp-Promotors.
-
- A. Effekt von Mutationen im proximalen Teil
des 1163-bp-Promotors. Die Aktivitäten der Wildtyp- oder mutierten
Promotoren werden hinsichtlich der Luciferase-Aktivität des promotorlosen
KS-Luci-Plasmids normiert. Die Aktivitäten von EE1.2-Luci stammen
von 3.
- B. Alignierung des proximalen Silencers des β2-Untereinheit-Promotors mit
anderen neuronalen Promotoren. Die Sequenzen wurden entnommen aus
(Maue et al., 1990, Na-Kanal, Zugangs-Nummer M31433), (Mori et al.,
1990; SCG10, M90489), (Sauerwald et al., 1990; Synapsin I, M55301),
(Kohl et al., 1992; CAML1-Gen, X63509), (Gilt und Christakos, 1993,
Calbindin-Gen, L11891), (Zopf et al., 1990; Neurofilament-Gen, X17102,
reverse Orientierung). Die Nummerierung bezieht sich auf die Sequenzen
in der Genbank/EMBL-Bibliothek.
-
8:
Disruption des Gens, welches die β2-Untereinheit
des neuronalen nAChR codiert. a-i, Normale genomische Struktur des
Maus-β2-Untereinheit-Gens.
Der durch das Rekombinationsereignis entfernte Abschnitt des Exons
1 ist hellgrau schattiert. ATG – Initiator-Methionin.
Die Rechtecke repräsentieren
die Exons I–IV.
a-ii, Targeting-Ersetzungsvektor, verwendet zum Disruptieren des
endogenen β2-Untereinheit-Gens.
Das Initiator-Methionin und der Rest des ersten Exons wurden durch
die codierende Region von NLS-lacZ und der MCl-neoR-Expressionskassette25 ersetzt. Das Konstrukt war in der Lage,
die lacZ-Expression nach einer stabilen Transfektion von PC12-Zellen
zu steuern (nicht gezeigt), aber eine lacZ-Expression wurde nie
in rekombinanten Tieren nachgewiesen, trotz der Abwesenheit einer
offensichtli chen Rekombination in der lacZ-DNA. Diphtherietoxin-A-Gen
(DTA)26 wurde verwendet, um gegen eine zufällige Integration
zu selektieren. a-iii, Struktur des mutierten β2-Gens. Restriktionsstellen:
H, HindIII; R, EcoRI; E, Eco47III; P, PstI. Schwarze Pfeile: Primer,
verwendet zum Nachweisen von Rekombinationsereignissen in embryonalen
Stammzellen (ES). Graue Pfeile: Primer, verwendet zum Nachweisen
der Wildtyp- oder mutierten β2-Gene.
b, PCR-Analyse von Tail-DNA
aus den Mäusen
a +/+, +/– und
a –/–. c, Southern-Blot-Analyse
von Tail-DNA, restriktionsbehandelt mit HindIII, aus denselben Mäusen, welche
in Tafel b analysiert wurden. d, Western-Blot-Analyse von Gesamt-Hirnprotein
unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, der gegen die β2-Untereinheit
gewonnen wurde.
-
Methoden:
a: Der β2-Targetingvektor
wurde durch Inserieren einer Mehrfach-Klonierungsstelle (MCS) in
die MC1-Neo-Kassette konstruiert (GTC GAC GGT ACC GCC CGG GCA GGC
CTG CTA GCT TAA TTA AGC GGC CGC CTC GAG GGG CCC ATG CAT GGA TCC).
Ein 4,1 kB großes
genomisches EcoRI-Eco47III-β2-Fragment,
5' vom ATG, und
ein 1,5 kB großes
genomisches PstI-β2-Fragment,
beginnend innerhalb des ersten Introns des β2-Gens, wurden in die MCS kloniert. HM127,28-Embryostammzellen (5 × 107) wurden mit dem linearisierten Targetingvektor
mittels Elektroporation wie beschrieben25 transfiziert.
Vierundzwanzig überlebende
G418-resistente Klone wurden mittels PCR gescreent (β2-Primer:
GCC CAG ACA TAG GTC ACA TGA TGG T; neo-Primer: GTT TAT TGC AGC TTA
TAA TGG TTA CA). Vier waren positiv und wurden später mittels
Southern-Blot-Analyse bestätigt.
Klone wurden in 3,5 Tage alte Blastocysten aus Nicht-Agouti-C57BL/6-Mäusen injiziert
und in empfängnisbereite
Weibchen eingepflanzt. Alle resultierenden männlichen chimären Mäuse wurden
mit F1-C57BL/6 × DBA/2-Nicht-Agouti-Weibchen
gekreuzt. Von 15 Chimären
zeigte Eine eine Keimbahn-Transmission. β2(+/–)-Heterozygoten wurden gekreuzt
und die Nachkommenschaft wurde mittels PCR-Analyse ausgewertet (Tafel
b). b: Die PCR bestand aus 35 Zyklen von 94°/1 min., 65°/2 min. und 72°/1 min. c:
Das Southern-Blotting wurde durchgeführt, wie beschrieben29. Das 1,5 kB große genomische PstI-Fragment,
welches für
das Targetingkonstrukt verwendet wurde, wurde durch statistisches
Priming markiert. d: Ein Western-Blot wurde wie beschrieben29 unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers 27011 durchgeführt.
-
9: Kartierung des neuronalen nAChR in
Mausgehirn unter Verwendung von in situ-Hybridisierung und Bindung von tritiummarkiertem
Nikotin. A, In-situ-Hybridisierung unter Verwendung von Antisense-Oligonukleotidsonden,
basierend auf der Sequenz der cDNAs, codierend die Untereinheiten β2, α4 und β4 des nAChR,
um deren jeweilige mRNAs in Serienschnitten von den Gehirnen von β2(+/+)-,
(+/–)-
und (–/–)-Mäusen nachzuweisen.
Es sind Schnitte des mittleren Thalamus gezeigt. Weiße Pfeile
geben die MHb, markiert durch das β4- Antisense-Oligonukleotid, an. B, Rezeptor-Autoradiographie
unter Verwendung von tritiummarkiertem Nikotin, wobei Hochaffinitäts-Bindungsstellen
in den Gehirnen von Wildtyp-, heterozygoten und β2-mutanten Mäusen aufgezeigt werden. Jeweilige
Schnitte in der Ebene des Striatum, Thalamus und Tectums sind gezeigt.
-
Methoden,
A, Die in situ-Hybridisierung wurde wie folgend durchgeführt:
In
situ-Hybridisierungs-Vorgehensweise. Tiefgefrorene Gewebe wurden
auf einem Cryostat [14 μm
dicke Schnitte] geschnitten, auf mit Poly-1-lysin beschichteten
Objektträgern
taumontiert und 1 bis 3 Tage lang bei –80°C aufbewahrt. Das Vorgehen wurde
gemäß Young
et al. (1986) durchgeführt.
Kurz gesagt, wurden die Schnitte mit 4% Paraformaldehyd 5 Minuten
lang bei Raumtemperatur fixiert, in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
gewaschen und dann acetyliert und Ethanol und Chloroform delipidiert
(5 Minuten). Sie wurden 2–4
Stunden lang bei 37°C
unter Parafilm-Deckblättchen
vorhybridisiert. Die Zusammensetzung der Vorhybridisierungs- und
Hybridisierungsmischungen bestand aus 50% Formamid, 0,6 M NaCl,
0,1 M Dithiothreitol, 10% Dextransulfat, 1 mM Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
1 × Denhardt-Lösung (50
x = 1% Rinderserumalbumin/1% Ficoll/1% Polyvinylpyrrolidon), 0,1
mg/ml PolyA (Boehringer), 0,5 mg/ml Hefe-RNA (Sigma), 0,05 mg/ml
Heringssperma-DNA
(Promega) in 0,02 M Tris-HCl, pH 7,5. Die Sonden wurden bei einer
Konzentration von 2000–3000
Bcq/30-μl-Schnitt
angewandt (entsprechend ungefähr
15 fmol/Schnitt). Nach Entfernen der Deckblättchen und einem anfänglichen
Spülen
in 2 × standardmäßiger Kochsalzlösung-Citrat-Lösung (SSC)
(3 M NaCl/03 M Natriumcitrat) bei Raumtemperatur (zweimal 5 Minuten
lang) wurden die Schnitte viermal 15 Minuten lang in 2 × SSC/50%
Formamid bei 42°C
und danach zweimal 30 Minuten lang in 1 × SSC bei Raumtemperatur gewaschen.
1 mM Dithiothreitol wurde allen Waschlösungen zugesetzt. Nach Spülen in eiskaltem
destilliertem Wasser und Trocknen wurden sie 10–20 Tage lang an Hyperfilm βmax (Amersham)
und dann 1–2
Monate lang an eine fotografische Emulsion (NTB2, Kodak) exponiert.
-
Analyse
der histologischen Präparationen.
Die Analyse des Markierungsmusters für die verschiedenen mRNAs wurde
sowohl an Film- als auch Emulsions-Autoradiogrammen durchgeführt.
-
Die
Identifizierung von anatomischen Strukturen wurde nach Gegenfärben der
Serienschnitte des gesamten Embryos mit Toluidin-Blau durchgeführt. Die
Definition von anatomischen Bereichen im Gehirn und die Erkennung
von Strukturen des peripheren Nervensystems (PNS) beruhte auf verschiedenen
Atlanten, einschließlich "The Rat Brain in
Stereotaxic Coordinates" (Paxinos
und Watson, 1986), "The
Atlas of Developing Rat Brain" (Paxinos
et al, 1991), "The Atlas
of Mouse Development" (Kaufman,
1992), und "The
Atlas of the Prenatal Mouse Brain" (Schambra et al., 1992). Für die kraniale
Nervenganglion-Entwicklung wurden die Tafeln und Beschreibungen
von Altman und Bayer (1982) konsultiert. Um die Identifikation von
gewissen zentralen und peripheren Strukturen (z.B. kraniale Nerven-Motor-Kerne,
autonome motorische Ganglien) zu bestätigen, wurde an einigen Schnitten
eine in situ-Hybridisierung hinsichtlich Cholinacetyltransferase
durchgeführt.
-
Eine
Bewertung von 1 + (niedrige Intensität) bis 3 + (hohe Intensität) wurde
der Markierung der anatomischen Strukturen, basierend auf der subjektiven
Bewertung von zwei Experimentatoren, zugewiesen. Die Hintergrund-Markierung
wurde als die Korndichte in nicht-neuralen Geweben mit hoher Zellularität (wie der
Leber und den Muskeln) oder mit einer hohen Dichte der extrazellulären Matrix
(wie Knorpel) oder als die Dichte der Markierung über neuralen
Strukturen nach einer Verdrängung
mit 20 × kalter
Sonde berücksichtigt.
In Abwesenheit einer Korn-Zählung
auf dem zellulären
Niveau müssen
die Bewertungen mit Vorsicht betrachtet werden. Zum Beispiel können Verringerungen
der Markierungsintensität
einer in Entwicklung befindlichen Struktur auf der Zerstreuung positiver
Zellen in der Struktur beruhen, welche durch die Vermehrung negativer Zellen
oder die Ausbildung von Nervenfortsätzen verursacht wird. Obwohl
die Oligonukleotide die gleiche Länge hatten und sie gemäß des gleichen
Protokolls markiert worden waren, wurde kein Versuch, die Signalintensität von unterschiedlichen
Transkripten zu vergleichen, unternommen. Außer es ist anderweitig angegeben, ist
die in den Bildern gezeigte Markierung durch Verwendung der Oligonukleotide
Nr. 31 (α3),
47 (α4),
51 (α2) und
62 (α4)
erhalten worden (siehe Tabelle 1 für Oligonukleotid-Merkmale).
-
Spezifitätskontrollen.
Für jede
mRNA wurden zwei bis vier Oligonukleotide in einmaligen Teilen der
Sequenz ausgewählt
(z.B. die vermutliche cytoplasmatische Schleife zwischen M3 und
M4 für
nAChR-Untereinheiten). Eine anfängliche
Einschätzung
der Spezifität
wurde durchgeführt
durch Suchen nach einer möglichen Homologie
mit anderen bekannten Sequenzen in Genbank/EMBL. Als histologische
Tests auf Spezifität
wurden die folgenden in Betracht gezogen: 1. Zwei oder mehrere Oligonukleotidsonden
für jede
mRNA ergaben das gleiche Hybridisierungsmuster (1).
2. Das Muster der Markierung in zentralen Strukturen in der ausgewachsenen
Ratte stand in Übereinstimmung
mit demjenigen, welches von anderen Autoren beobachtet wurde (Wada
et al., 1989; Dineley-Miller und Patrick, 1992). 3. Angesichts der
Tatsache, dass die meisten verwendeten Oligonukleotide 45-mere mit ähnlichem
GC-Gehalt waren (Tabelle 1), bildete jede Oligonukleotidsonde eine
Kontrolle für
die Spezifität
der anderen. 4. Die Zugabe eines 20-fachen Überschusses an kalter Sonde
zur Hybridisierungsmischung rief ein vollständiges Verschwinden der Markierung
hervor (2).
-
Die
verwendeten Oligonukleotidsonden erfüllten alle diese Kriterien,
mit der Ausnahme der vier Sonden gegen α3-mRNA, welche das Kriterium
2 nicht erfüllten.
Frühere
Untersuchungen, basierend auf cRNA-Sonden, zeigten eine verhältnismäßig weit
verbreitete Verteilung dieser Untereinheit-mRNA in adulten Ratten,
insbesondere hohe Spiegel in der cerebralen Kortexschicht IV, der
entorhinalen Kortexschicht II, den anterioren und ventralen Thalamus-Kernen, medialen
und lateralen Kniehöckern,
der medialen Habenula, posterioren Hypothalamus- und Supramammilar-Kernen,
der Zirbeldrüse,
den motorischen Kernen der Nerven V und VII, im Locus coeruleus,
Nucleus ambiguus und der Area postrema (Wada et al., 1989). Im Widerspruch zu
diesen Beobachtungen konnten wir in adulten Ratten hohe Spiegel
von α3-mRNA-Signal
nur in der medialen Habenula, intermediäre Spiegel in der Zirbeldrüse, Area
postrema, im motorischen Kern des Nervs V und im Cerebellum, und
niedrige Spiegel in einigen wenigen thalamischen Kernen und dem
Locus coeruleus nachweisen. Ein Teil der Diskrepanz kann einer geringeren
Empfindlichkeit von Oligonukleotidsonden im Vergleich zu Ribo-Sonden
zugeschrieben werden. In Anbetracht der Schwierigkeit des Ausführens von
Spezifitätskontrollen
für cRNA-Sonden,
speziell wenn eine Hydrolyse der Sonde in dem histologischen Vorgehen
durchgeführt
wird (Wada et al., 1989), ist es jedoch möglich, dass eine gewisse Markierung,
welche früher
der α3-mRNA
zugeschrieben wurde, tatsächlich
aus der Hybridisierung an andere (nAChR-verwandte) RNA-Sequenzen
stammt.
-
Oligonukleotide: β2: 5'-TCG CAT GTG GTC
CGC AAT GAA GCG TAC GCC ATC CAC TGC TTC CCG-3'; α4:
5'-CCT TCT CAA CCT
CTG ATG TCT TCA AGT CAG GGA CCT CAA GGG GGG-3; β4: 5'-ACC AGG CTG ACT TCA AGA CCG GGA CGC
TTC ATG AAG AGG AAG GTG-3'.
B, 3H-Nikotin-Bindung wurde durchgeführt, wie
beschrieben von Clarke et al30. 14-μm-Koronal-Schnitte
wurden 30 Minuten lang bei Raumtemperatur in 50 mM Tris pH 7,4/8
mM CaCl2/4 nM 3H-L-Nikotin
inkubiert. Die nicht-spezifische Bindung wurde in Gegenwart von
10 μm L-Nikotin-Bitartrat
ausgewertet. Im Anschluss an die Inkubation wurden die Schnitte 2 × 2 Minuten
in eiskaltem PBS gespült
und kurz in eiskaltem Wasser gespült. Die Objektträger wurden
60 Tage lang an Hyperfilm 3H exponiert.
-
10: Patch-Clamp-Aufzeichnung von durch
Nikotin hervorgerufenen Strömen
in der MHb und im anterioren Thalamus von β2(+/+)- und (–/–)-Mäusen. A,
Repräsentative
Aufzeichnungen aus Zellen in der MHb und dem anterioren Thalamus
von Wildtyp- und β2(–/–)-Mäusen. Die Abschalt-Rate bzw.
Off-Rate des Agonisten ist in der MHb signifikant größer als
im anterioren Thalamus, was zu einer unterschiedlichen Kinetik der Antwort
in den zwei Strukturen führt.
Die Antwort der MHb auf nikotinische Agonisten wird in β2(–/–)-Tieren aufrechterhalten,
während
die Antwort auf nikotinische Agonisten des anterioren Thalamus in β2(–/–)-Mäusen vollständig eliminiert
ist. B, Tabelle der Antworten auf nikotinische Agonisten in verschiedenen
Kernen von β2(+/+)-
und (–/–)-Mäusen.
-
Verfahren,
Koronal-Scheiben wurden aus dem Thalamus von 8 – 12 Tage alten Mäusen unter
Verwendung eines Dosaka-Scheibenschneiders in eiskaltem ACSF-Medium
(125 mM NaCl/26 mM NaHCO3/25 mM Glukose/1,25
mM NaH2PO4/2,5 mM
KCl 2,5/2 mM CaCl2/1 mM MgCl2,
pH 7,3) erhalten. Die Scheiben wurden 1–8 Stunden lang im gleichen
Medium gehalten. Die Zellen in den Scheiben wurden durch ein Zeiss-Mikroskop sichtbar
gemacht. Ganzzell-Aufzeichnungen wurden mit 2–4 MOhm-Hartglaspipetten erhalten,
welche 150 mM CsCl/10 mM EGTA/10 mM HEPES/4 mM Dinatrium-ATP/4 mM
MgCl2 enthielten, wobei der pH mit KOH auf
7,3 eingestellt war. Fünf
bis zehn Sekunden lange Pulse mit Arzneimittel wurden an die Zelle
schnell durch eine Pipette mit einem Durchmesser von 50 μm oberhalb
der Scheibe aufgebracht, wobei die Zuführung durch Schwerkraft mit
einer Lösung
erfolgte, welche 150 mM NaCl/10 mM Hepes/2,5 mM KCl/2 mM CaCl2/1 mM MgCl2 enthielt.
Aufzeichnungen wurden in Gegenwart von CNQX (5 μm) und des GABAA-Antagonisten SR-95531
(10 μm)
durchgeführt.
Die Ströme
wurden mit einem Axopatch ID (Axon Instrument) Patch-Verstärker aufgezeichnet,
auf einem Compaq-PC digitalisiert und ferner mit dem Programm PClamp
(Axon Instrument) analysiert.
-
11: Leistungsverhalten von β2(–/–)-Mäusen und
ihren Wildtyp-Geschwistern im passiven Vermeidungs-Test. A, Antwort
auf verschiedene Höhen
von Fuß-Schock
im Retentionstest im Anschluss an eine nach einem Training erfolgende
Injektion von entweder Vehikel oder Nikotin (10 μg/kg). Die durchschnittliche Übertritts-Latenz
während
des Trainings-Versuchs
belief sich auf 17,0 +/– 3,6
Sekunden für
Mutanten-Mäuse
und 15,0 +/– 3,5
Sekunden für
ihre nicht-mutanten Geschwister. B, Säulengrafik, welche den Unterschied
in der Retentions-Latenz zwischen Wildtyp- und Homozygoten-β2-Mutanten-Mäusen, injektionsbehandelt
entweder mit Vehikel oder Nikotin (10 μg/kg), bei einer Fuß-Schock-Intensität von 2,00
mAmp zeigt. Die Daten sind als Mittelwerte +/– Standardabweichung vom Mittelwert
bzw. S. E. M. der folgenden Gruppen repräsentiert: Wildtyp + Vehikel
(n = 27); Wildtyp + Nikotin (n = 23); β2-mutante Mäuse + Vehikel (n = 17); β2-mutante
Mäuse + Nikotin
(n = 17). Eine statistische Analyse wurde unter Verwendung einer
gemischten faktoriellen Varianzanalyse, gefolgt von a-posteriori-Testen
von einfachen Effekten ausgeführt.
# p < 0,05, Wildtyp
gegenüber
mutanten Mäusen
im Anschluss an Vehikel-Injektion; * p < 0,01, Nikotin gegenüber Vehikel
in Wildtypmäusen.
-
Verfahren:
Der passive Vermeidungs-Test wurde, wie beschrieben im Text, gemäß Nordberg
und Bergh20 und Faiman et al20 durchgeführt. Nikotin
(Bitartrat, Sigma) wurde frisch in PBS gelöst. Eine IP-Injektion desselben
Volumens entweder von Nikotin oder Vehikel folgte unmittelbar auf
den Fuß-Schock
während
des Trainings-Versuchs.
-
12:
Phage und Plasmide, enthaltend die Gesamtheit oder einen Teil des β2-Untereinheit-Gens und den Promotor.
In den Namen der Plasmide geben die Ziffern die Größe des Fragments
an, und die Buchstaben geben die zu seiner Erzeugung verwendeten
Restriktionsstellen an.
-
Ausführliche
Beschreibung
-
Die
nachstehenden Beschreibungen und Beispiele sind exemplarisch für die Ausführungsformen
und den Umfang dieser Erfindung. Die Erfindung ist nicht auf den
Umfang dieser Beschreibung eingeschränkt. Weiterhin ermöglicht diese
Beschreibung zusammen mit den begleitenden Abschnitten dieser Spezifikation
und dem durch Bezugnahme einbezogenen Material die Ausführung aller
Patentansprüche,
welche folgen.
-
Die
Beispiele und Ausführungsformen,
welche folgen, können
selbstverständlich
durch im Fachgebiet bekannte Techniken modifiziert werden. Variationen
in den beschriebenen oder beanspruchten Nukleinsäuresequenzen können durch
bekannte Verfahren erzeugt werden, ohne die Effekte oder Vorteile
zu verändern, welche
die Erfinder aufgezeigt haben. Solche Variationen sind deshalb innerhalb
des Umfangs dieser Beschreibung und Erfindung eingeschlossen.
-
Materialien
und Methoden
-
Isolierung genomischer
Klone.
-
Das
PCX49-Plasmid (Deneris et al., 1988), enthaltend die gesamte Ratten-cDNA
(freundlicherweise zur Verfügung
gestellt von Drs. J. Boulter und S. Heinemann, The Salk Institut,
San Diego, CA) wurde mit EcoRI geschnitten, das ~2,2 kb große Fragment
wurde isoliert und als eine Sonde verwendet, um eine EMBL3-Bakteriophagenbibliothek
von genomischer Maus-DBA2-DNA zu screenen. Man erhielt einen einmaligen
Klon, welcher ~15 kb DNA stromaufwärts und ~5 kb stromabwärts des
ersten Exons überspannte.
Die 1 zeigt die Nukleotidsequenz 1,2 kb stromaufwärts des
Initiator-ATG.
-
Hybridisierungsbedingungen
können
durch bekannte Techniken29 modifiziert werden,
um stringente Bedingungen für
diese Sonde zu bestimmen. Änderungen
in den Hybridisierungsbedingungen, wie Temperatur (von etwa 45°C bis etwa
65°C) und
SSC-Pufferkonzentration (von etwa 0,1 × SSC bis etwa 6 × SSC) sowie Änderungen
in der Temperatur und dem Puffer für die Waschbedingungen können vorgenommen
werden, um ausreichend stringente Bedingungen zu entwickeln, welche
die Hybridisierung an die β2-Untereinheit-Sequenzen
gestatten. Andere verwandte Sequenzen können somit aus anderen Bibliotheken
basierend auf diesem Hybridisierungsvorgehen isoliert werden. Humane
Sequenzen werden unter Anwendung von Hybridisierungsbedingungen,
wie 45°C
und 6 × SSC,
isoliert werden.
-
Am
13. Dezember 1994 wurden drei Hinterlegungen bei der Collection
Nationale de Cultures de Microorganismes (CNCM), Institut Pasteur,
25 Rue du Docteur Roux, 75724 PARIS CEDEX 15, Frankreich, vorgenommen.
Ein Phage, λβ2 nAchR,
wurde unter der Zugangsnummer I-1503 hinterlegt. Dieser Phage enthält 15–20 kb genomische
DNA, einschließlich
der Promotorsequenzen und der codierenden Sequenzen für alle Exons
der murinen β2-Untereinheit des
neuronalen nAchR. Zwei E.coli-Kulturen, welche Plasmide trugen,
sind ebenfalls hinterlegt worden. Das Plasmid pSA9 in E.coli DH5α besitzt
die Zugangsnummer I-1501
und enthält 9
kb genomische Maus-DNA, einschließlich der regulatorischen Sequenzen
und der Regionen, codierend für die
Exons 1, 2 und 3 der β2-Untereinheit.
Das Plasmid pEA5 in E.coli DH5α besitzt
die Zugangsnummer I-1502 und enthält 5 kb genomische Maus-DNA,
einschließlich
einer Region von etwa 1,2 kb stromaufwärts der Eco47-III-Stelle und
einer Region, codierend für
die Exons 1 bis 5 der β2-Untereinheit.
Die Erfinder beabsichtigen, die hier berichteten Nukleotidsequenz-Daten
in den Nukleotidsequenz-Datenbanken EMBL, GenBank und DDBJ unter
der Zugangsnummer: X82655 zu hinterlegen.
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Kartierung der Transkriptions-Initiationsstelle.
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Für die mRNA-Kartierung
verwendeten wir unterschiedliche Ansätze von Gesamt-RNA, extrahiert
aus DBA2-Embryonen im Stadium E13 oder E15. Die RNA-Proben wurden
zuerst mit DNase I verdaut, um eine DNA-Kontamination zu vermeiden.
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RNase-Protektion.
Ein XbaI/PstI-Fragment, enthaltend einen Teil des Introns 1, wurde
in Blueskript SK (Stratagene) eingefügt. Das Plasmid wurde dann
durch BglII linearisiert, und eine RNA-Sonde wurde unter Verwendung
des T7-Promotors synthetisiert. Die Schutzexperimente wurden dann
wie beschreiben in Ausubel et al. (1994) durchgeführt.
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RACE-PCR
(Frohman et al., 1988). Die mRNA wurde 5 Minuten bei 80°C mit 10
pMol Primer hybridisiert. Die Synthese der cDNA wurde unter Verwendung
von 400 u MMLV (Gibco) 45 Minuten lang bei 37°C in dem vom Hersteller empfohlenen
Puffer durchgeführt.
Nach einer Phenol/Chloroform-Extraktion wurde die cDNA mit Ethanol
gefällt.
Die Terminale-Transferase-Reaktion
wurde in 0,2 M Kaliumcacodylat; 25 mM Tris-HCl pH 6,6; 25 mg/ml
BSA; 1,5 mM CoCl2; 50 nM dATP und 50 u terminale
Transferase (Boehringer) 30 Minuten lang bei 37°C durchgeführt. Nach Phenol/Chloroform-Extraktion
und Ethanolfällung
wurde ein Zehntel der Terminale-Transferase-Reaktion unter Verwendung
von Promega's Taq-DNA-Polymerase amplifiziert
(30 Zyklen, 1 Minute bei: 94°C;
55°C; 72°C). Das amplifizierte
Fragment wurde dann auf ein Agarosegel aufgetragen. Das Gel wurde
geblottet und und mit Oligonukleotid p2 hybridisiert. Wir verwendeten
pE × 2
als einen Primer für
die cDNA-Synthese, und p0/BEpT für
PCR zur Kartierung von mRNA aus Gehirn. OLUCI3 (Synthese von cDNA)
und OLUCI2/BEpT (PCR) wurden zur Kartierung von mRNA aus transfizierten
Zellen verwendet.
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SLIC
(Dumas Milnes Edwards et al., 1991). Die cDNA wurde zuerst aus 5 μg Gesamt-RNA
unter Verwendung von pE × 3
(6 pmol) als einem Primer in 50 mM Tris-HCl, pH 8,3; 8 mM KCl; 1,6
mM MgCl2; 5 mM Spermidin; 0,5 mM dNTP; 1
u/μl RNasin;
0,1 mg/ml BSA; 70 mM β-Mercaptoethanol;
80 u AMV-Reverse-Transkriptase (Promega) bei 42° während 45 Minuten synthetisiert.
Die RNA wurde anschließend
in NaOH abgebaut. Der Erststrang der cDNA wurde dann mit dem Oligonukleotid
A5' ligiert. Die
resultierende einzelsträngige cDNA
wurde dann zwei Runden PCR-Amplifikation mit den Oligonukleotiden
A5'-1/p0 und A5'-2/p1 unterzogen (35
Zyklen 94°C
1 Minute; 60°C
30 Sekunden; 72°C
45 Sekunden).
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Die
Sequenz der Oligonukleotide war die Folgende:
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Konstruktion von Plasmiden.
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KS-Luci:
Das HindIII/KpnI-Restriktionsfragment des Plasmids pSVOAL (de Wet
et al., 1987) wurde in die entsprechende Stelle von Blueskript KS
subkloniert. Das am meisten 5' liegende
EcoRI/BsmI-Fragment (45 bp) des Luciferase-Gens wurde dann gemäß (de Wet
et al., 1987) deletiert und durch eine SalI-Stelle ersetzt. Anschließend wurde
das 342 bp große
Pvu-II/HindIII-Restriktionsfragment
von SV40, enthaltend die Polyadenylierungsstellen, unter Verwendung
von Adaptern in die EagI-Stellen subkloniert.
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EE1.2-Luci:
Das 1,2 kbp große
EcoRI/Eco47II-Fragment des λβ2-Phagen
wurde in die EagI/SalI-Stellen von KS-Luci unter Verwendung von
Adaptern inseriert. Die 5'-Enden-Deletionen des Promotors
wurden unter Verwendung der Exonuklease Bal3.1 erhalten, wie in
Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel et al., 1994).
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Die
Mutationen wurden unter Verwendung des Sculptor-Kit (Amersham) eingeführt. In
der NRSE/RE1-Sequenz war die mutierte Sequenz: +24 ACCACTTACA anstelle von ACCACGGACA, da von dieser Mutation gezeigt wurde,
die Aktivität
des NRSE-Elements zu verringern (Mori et al., 1992). In der E-Box-Sequenz
war die mutierte Sequenz: –120
TCCTCAGG anstelle von TCCACTTG.
Die 7 zeigt, dass ein Zellkernprotein in der Lage
ist, an die Wildtypsequenz zu binden, aber nicht an die mutierte
Sequenz.
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Transfektion von Zellen.
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Die
Neuroblastome N1E115, humanes SK-N-Be, HeLa- und 3T6-Fibroblasten,
293-Nierenzellen vom Menschen und SVLT-Striatumzellen (Evrard et
al., 1990) wurden in DMEM + 10% FCS, supplementiert mit 1% Glutamin
und 1% Streptomycin, wachsen gelassen. PC12-Zellen wurden in DMEM + 10% HS + 5%
FCS, supplementiert mit 1% Glutamin und 1% Streptomycin, herangezogen.
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Die
Zellen wurden bei 105 bis 4 × 105 Zellen/60 mm2-Platten
ausplattiert. Am nächsten
Tag wurden die Zellen in 750 μl
DMEM + 2% Penizillin/Streptomycin 5 bis 12 Stunden lang mit 1 μg DNA, gemischt
mit 2,5 μl Tranfectam
(IBF/Sepracor) in 150 mM NaCl, transfiziert. Die Luciferase-Aktivität wurde
48 Stunden später
gemessen. DNA wurde unter Verwendung von Qiagen- oder Wizard-Prep(Promega)-Kits
hergestellt. Als die Plasmidaktivitäten verglichen wurden, wurden
alle Plasmide am selben Tag präpariert.
Mindestens zwei verschiedene DNA-Präparationen
wurden für
jedes Plasmid getestet. Alle Transfektionen wurden in zweifacher Ausfertigung
vorgenommen und mindestens dreimal wiederholt.
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Herstellung von transgenen
Mäusen.
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Das
Luciferase-Gen aus EE1.2-Luci wurde herausgeschnitten und durch
das nlsLacZ-Gen (Kalderon et al., 1984) ersetzt. Das β2-Promotor/nlsLacZ-Fragment
wurde aus einem TAE-Agarose-Gel
elektroeluiert, danach durch Ethanolfällung weiter gereinigt und
schließlich
in Tris-HCl, 10 mM, pH 7,5; 0,1 mM EDTA, resuspendiert. Die DNA-Lösung (3
ng/ml) wurde in befruchtete Oozyten von C57BL6 × SJL-Hybriden injiziert. Die Färbung der
Gewebe wurde durchgeführt,
wie beschrieben in Mercer et al., 1991.
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Siehe
auch die Verfahren unter 8.
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Gel-Shift-Assay
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Oligonukleotide
wurden entweder mit γ[32P]-ATP und T4-Polynukleotid-Kinase, oder
mit α[32P]-CTP und Klenow-Enzym markiert, wie in
Current Protocols in Molecular Biology. Zellkernextrakte wurden
aus ~107 Zellen wie beschrieben hergestellt
(Bessis et al., 1993). Für
die Bindung wurde 1 nMol markiertes Oligonukleotid mit 0,5 μg Proteinextrakt
in 10 mM Hepes pH 8, 10% Glycerol, 0,1 mM EDTA, 0,1 M NaCl, 2 mM
DTT, 0,1 mg/ml BSA, 4 mM MgCl2, 4 mM Spermidin,
1 mM PMSF, 1 μg
polydIdC, in 20 μl
gemischt. Die Reaktion wurde 10 Minuten lang auf Eis inkubiert.
Die DNA-Protein-Komplexe wurden dann auf einem 7%igem Polyacrylamid analysiert.
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Die
in diesen Experimenten verwendeten Oligonukleotide waren doppelsträngig mit
den folgenden Sequenzen (die unterstrichenen Nukleotide werden zwischen
den mutierten und den Wildtyp-Oligonukleotiden ausgetauscht):
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-
Ergebnisse
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Charakterisierung der
5'-flankierenden
Sequenzen des Gens, welches die β2-Untereinheit codiert
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Ein λ-Phage, enthaltend
das für
die β2-Untereinheit
codierende Gen, wurde kloniert, und eine Region, welche das Initiator-ATG
umgibt, wurde sequenziert (1). Die
Transkriptionsinitiationsstelle wurde zuerst durch RNase-Protektion
kartiert (2A). Dieses Verfahren gestattete
uns, mindestens drei Initiationsstellen nachzuweisen. Allerdings
könnten
nebenrangige weitere Startstellen in diesen Experimenten nicht nachgewiesen
worden sein. Die Größe der hauptsächlichen
geschützten
Bande wurde auf etwa 150 Nukleotide geschätzt. Um die Initiationsstellen
zu bestätigen
und genauer zu lokalisieren, führten
wir sowohl eine RACE-PCR ("Rapid
Amplification of cDNA Ends";
Frohman et al., 1988) als auch eine SLIC ("Single Strand Ligation of cDNA"; Dumas Milnes Edwards
et al., 1991) durch, welche in der Amplifizierung des Primer-Verlängerungsprodukts
bestand (2B). Beide Techniken ermöglichten
es uns, dieselben Fragmente zu subklonieren und zu sequenzieren,
entsprechend den vier Initiationsstellen, welche in der 1 beschrieben
sind. Es ist möglich,
dass die –13-Startstelle sehr
selten ist und durch RNase-Kartierung nicht nachgewiesen wurde.
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Eine
Analyse der Sequenz der flankierenden Region (1)
enthüllte
mehrere Konsensus-DNA-Bindungselemente:
eine Sp1-Stelle (–146),
eine cAMP-Responsives-Element-Bindungsstelle (CREB) (–287; Sassone-Corsi,
1988), ein nukleäres
Rezeptor-Response-Element (–344
bis –356;
Parker, 1993), eine GATA-3-Stelle (–1073; Ko und Engel, 1993)
und ein schwach degeneriertes Octamer-Motiv (–522). Darüber hinaus konnte eine E-Box
(–118),
enthalten in einem dyadenartigen symmetrischen Element, erkannt
werden. Die proximale Region (–245
bis +82) besitzt des Weiteren einen ungewöhnlich hohen GC-Gehalt (67%)
und eine hohe Anzahl von Dinukleotid-CpG, welche eine gewisse regulatorische
Bedeutung besitzen können
(Antequera und Bird, 1993). Schließlich wurde eine 20-bp-Sequenz,
identisch zur Sequenz von NRSE (Neural Restrictive Silencer Element;
Mori et al., 1992) oder RE1 (restriktives Element; Kraner et al.,
1992), im 3'-Ende des
1,2-kbp-Fragments gefunden (+18 bis +38).
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Ein 1,2 kbp großes Fragment
von flankierender Sequenz des β2-Untereinheit-Gens
fördert
die neuronenspezifische Expression in Vitro.
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Ein
Konstrukt wurde erzeugt, enthaltend das 1163 bp große EcoRI/Eco47III-Fragment
(von –1125
bis +38) der 5'-flankierenden
Region der β2-Untereinheit,
fusioniert an das Luciferase-Gen
(de Wet et al., 1987) (Plasmid EE1.2-Luci). Die Polyadenylierungsstellen
von SV40 wur wurden stromaufwärts
von den β2-Untereinheit-Sequenzen
inseriert, um ein Durchlesen bzw. "Readthrough" zu vermeiden. Die transkriptionale
Aktivität des
Plasmids EE1.2-Luci wurde dann durch transiente Transfektion in
Pheochromocytom(PC12)-Zellen, Neuroblastom-Zelllinien NIE 115 und SK-N-Be, SVLT,
einer Striatum-Zelllinie (Evrard et al., 1990), NIH3T6- oder HeLa-Fibroblasten
und der humanen Nieren-Zelllinie 293 getestet. Unter Verwendung
von RT-PCR bestätigten wir,
dass die Neuroblastome und die PC12-Zellen die β2-Untereinheit-mRNA normal exprimieren,
jedoch nicht die Striatum-SVLT-Zelllinien oder die 3T6-Fibroblasten.
Die 3 zeigt, dass in PC12-Zellen und Neuroblastomen
das 1,2-kbp-Fragment
20- bis 180-fach aktiver bei der Vermittlung der Transkription des
Reportergens als in den anderen Zelllinien ist. In Fibroblasten,
293-Zellen und SVLT-Zellen ist die transkriptionale Aktivität des 1,2-kbp-Fragments
nicht signifikant höher
als jene des promotorlosen Vektors (3). Deshalb
ist der β2-Untereinheit-Promotor
in diesen Zelllinien nicht aktiv. Diese in vitro-Transfektions-Experimente
zeigen, dass das 1163-bp-Fragment das Expressionsmuster des endogenen β2-Untereinheit-Gens
nachahmt und somit einen zellspezifischen Promotor enthält.
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Der 1163-bp-Promotor in
transgenen Mäusen
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Um
den 1163-bp-Promotor in vivo zu testen, wurde das EcoRI/Eco47III-Fragment
stromaufwärts
des nls-β-Galactosidase-Reportergens
(Kalderon et al., 1984) verknüpft.
Die Polyadenylierungssignale aus SV40 wurden stromabwärts der
codierenden Sequenzen ligiert. Das resultierende 4,7 kb große Fragment
wurde anschließend
in die männlichen
Vorkerne von befruchteten Eiern aus F1-Hybrid-Mäusen (C57B16 × SJL) mikroinjiziert.
Aus den Schwänzen
der Nachkommenschaft extrahierte DNA wurde auf die Gegenwart des β-Galactosidase-Gens
mittels der Polymerasekettenreaktion (PCR) analysiert. Es wurden
drei unabhängige
Gründer erhalten
und auf Expression analysiert.
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Zwei
Linien (13 und 26) wiesen eine Expression in Neuronen auf, und eine
dritte Linie zeigt überhaupt keine
Expression. Dies zeigt, dass der 1163-bp-Promotor ausreichende regulatorische
Elemente enthält,
um eine neuronen-spezifische Expression in vivo zu steuern. Im peripheren
Nervensystem PNS exprimierten beide Linien in derselben Struktur.
Im ZNS ist dahingegen das Markierungsmuster von Linie 26 eine Teilmenge desjenigen
von Linie 13. Wir werden nur die Linie 13 ausführlich beschreiben. Wie erwartet,
exprimierten die meisten peripheren β2-exprimierenden Ganglien β-Galactosidase
(β-Gal),
wohingegen im ZNS nur eine Untergruppe von β2-positiven Regionen die β-Gal exprimierte.
Zum Beispiel zeigt 4C, dass die große Mehrheit
der Neuronen des lumbo-sakralen Rückenmarks die β2-Untereinheit- Transkripte exprimiert,
wohingegen nur eine Untergruppe von Neuronen in den ventralen und
dorsalen Hörnern β-Gal-Aktivität aufzeigt.
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Die
Expression des Transgens konnte in den peripheren Ganglien in E10.5-
und E11-Embryonen nachgewiesen
werden. Die Markierung wurde in E13-Gesamtembryonen ( 4A) und in Gehirnen der späteren Altersstufen
(E17, PO und Erwachsenenalter) untersucht. Bei E13 war die Markierung
im PNS vorherrschend: Eine starke Markierung wurde in den Dorsalwurzelganglien
(DRG, 4 und 5C, D); einigen mit den Kranialnerven
assoziierten Ganglien (den Trigeminus-, siehe 5A,
Kniehöcker-,
Glossopharyngeal- und Vagus-Ganglien);
den Ganglien der sympathischen Kette (5C,
D), den ganglionischen Zellen der Netzhaut (5A);
und den vermeintlichen parasympathischen Ganglien in der Herzwand
(5B) beobachtet. Bei E13 waren Cluster
von positiven Zellen auch in mehreren Ebenen des Neuraxis bzw. Neuraxons
vorhanden, und zwar sowohl im Hirnstamm als auch im Proenzephalon.
Cluster von gefärbten
Neuronen wurden auch im ventralen und lateralen Rückenmark
beobachtet.
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Später in der
Entwicklung (E17) wurden positive Neuronen gehäuft in mehreren basalen Telencephalon-Kernen
gefunden, wohingegen verstreute Zellen im Caudate-Putamen gefärbt waren.
Auf der Ebene des Dienzephalons waren positive Cluster in der Zona
incerta und im retikularen thalamischen Kern und in vielen hypothalamischen
Kernen vorhanden. Im Hirnstamm zeigten die meisten motorischen Kerne
der Kranial-Nerven (mit Ausnahme des dorsalen motorischen Kerns
des Nervus vagus) eine gewisse bis hohe Markierung. Darüber hinaus
erschienen die verstreuten Zellen des V-Mesencephalon-Kern stark
gefärbt,
ebenso wie die Brücken-Kerne,
der Präpositus-Hypoglossal-Kern
und einige wenige verstreute Zellen in dem Tegmentum pontis.
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Bei
PO in der Linie 13, erschien die Verteilung von positiven Zellen
bereits eingegrenzter als in früheren
Altersstufen (beispielsweise war die Markierung im basalen Telencephalon
und den oculomotorischen Kernen deutlich vermindert). Im ZNS von
erwachsenen Tieren wurden markierte Zellen nur im Hypothalamus nachgewiesen.
In der Linie 13 waren einige Cluster von Zellen in der Schleimhaut
des Magen-Darm-Trakts (Magen und Duodenum) und in der Bauchspeicheldrüse gefärbt. Eine
ektopische Markierung wurde im Geschlechtshöcker und in mehreren superfiziellen
Muskeln der Linie 13 nachgewiesen, aber keines dieser Gewebe war
in der Linie 26 gefärbt.
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Identifikation
eines minimalen zellspezifischen Promotors
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Um
die an der Promotoraktivität
beteiligten regulatorischen Elemente ausführlicher zu untersuchen, erzeugten
wir eine Reihe von Plasmiden, enthaltend 5'-Deletionen des 1163-bp-Promotors. Diese
Plasmide wurden durch transiente Transfektion in Fibroblasten und
SK-N-Be-Zellen getestet.
Diese zwei Zelllinien wurden ausgewählt, da sie die am einfachsten
transfizierten Zelllinien waren. Darüber hinaus wurde die Neuroblastom-Linie
anfänglich
aus peripheren Strukturen isoliert (Biedler et al., 1978) und ist
ein zweckmäßiges Werkzeug,
um die von dem 1163-bp-Promotor getragenen regulatorischen Elemente
zu untersuchen.
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Als
157 bp aus dem 5'-Ende
des 1163-bp-Promotors deletiert wurden (Plasmid 1006E-Luci, beschrieben
in 1), veränderte
sich die Luciferaseaktivität
in Neuroblastomen nicht signifikant, stieg jedoch in Fibroblasten
an (6). Als weitere 301 bp deletiert wurden, stieg
die Aktivität
des verbleibenden Promotors in den Fibroblasten fortgesetzt an,
jedoch nicht in Neuroblastomen (siehe Plasmid 862E-Luci, 6).
Somit tragen die um 157 und 301 bp deletierten Plasmide Repressor-Elemente,
welche nur in Fibroblasten aktiv sind. Allerdings zeigte der trunkierte
862-bp-Promotor noch eine neuronenspezifische Aktivität (6,
vergleiche Aktivität
von 862E-Luci in beiden Zelllinien), welche zeigt, dass zusätzliche
regulatorische Elemente von dem 1,2-kbp-Promotor getragen werden.
Darüber
hinaus könnte
ein Repressor zwischen –824
und –245
vorhanden sein (vergleiche die Aktivitäten von 862E- und 283E-Luci
in den Neuroblastomen). Dieses vermutliche regulatorische Element
wurde nicht weiter analysiert. Tatsächlich ist ein 283-bp-Promotor
(Plasmid 283E-Luci) noch ~160mal aktiver in Neuroblastomen als in
Fibroblasten, was die Gegenwart anderer neuronenspezifischer regulatorischer
Elemente in diesem proximalen Abschnitt des Promotors bestätigt.
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Als
150 bp vom 5'-Ende
des proximalen 283-bp-Promotors deletiert wurden, wurde ein sehr
starkes Absinken der transkriptionalen Aktivität sowohl in Fibroblasten als
auch Neuroblastomen nachgewiesen (siehe Aktivität des Plasmids 133E-Luci).
Dies zeigt, dass entscheidende positive regulatorische Elemente
deletiert worden sind. Diese positiven und negativen Elemente wurden
durch Deletions- und Mutations-Untersuchungen des proximalen Abschnitts
des Promotors weiter untersucht.
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Negative und positive
regulatorische Elemente in der proximalen Region.
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Das
3'-Ende des β2-Untereinheit-Promotors
enthält
vermeintliche Proteinfaktor-Bindungsstellen. Um die Rolle dieser
Elemente in der β2-Untereinheit-Genregulation
zu analysieren, erzeugten wir Plasmide, welche Mutationen in diesen
Bindungsstellen enthalten. Unter Ver wendung von Deletionsexperimenten
wurde ein Aktivator zwischen –95
und –245
nachgewiesen (siehe 3, der Unterschied zwischen
283E- und 133E-Luci). Da die E-Box, lokalisiert an nt-118, ein guter
Kandidat war, analysierten wir den Effekt von Mutationen in diesem
Element auf die transkriptionale Aktivität. Die Tabelle 1A zeigt eine
40%ige Reduktion der transkriptionalen Aktivität des mutierten Promotors,
verglichen mit derjenigen des Wildtyp-Promotors. Die Rolle der E-Box in nicht-neuronalen
Geweben war schwieriger zu untersuchen, da der basale Spiegel der
Transkription in Fibroblasten bereits niedrig war.
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Um
die Rolle der E-Box in der Regulierung des Promotors weiter zu verstehen,
untersuchten wir die Proteinkomplexe, die in der Lage waren, mit
dieser Sequenz zu interagieren. Gel-Shift-Assays wurden unter Verwendung
der 33-bp-Sequenz (nt-135 bis –103,
Oligonukleotid E-D) als Sonde durchgeführt. Als das 32P-markierte
Oligonukleotid mit Zellkernextrakten aus Neuroblastomen oder Fibroblasten
gemischt wurde, wurden drei Komplexe beobachtet ( 7).
Alle von ihnen wurden durch einen Überschuss des unmarkierten Oligonukleotids
E-D vollständig
verdrängt.
Im Gegensatz dazu wurde keine Kompetition beobachtet, als das Kompetitor-Oligonukleotid
innerhalb der E-Box/Dyade mutiert wurde (Oligonukleotid Mut.E, siehe 7,
Spur "Mut-E"). Dies zeigt, dass
die E-Box/Dyade das einzige Element ist, enthalten innerhalb der –135/103-Sequenz,
das in der Lage zur Bindung an Zellkern-Protein ist. Diese Sequenz
ist wahrscheinlich an der Aktivität des β-Untereinheit-Promotors beteiligt.
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Eine
NRSE/RE1-Sequenz ist ebenfalls in der proximalen Region vorhanden
und wirkt gezeigtermaßen als
ein Silencer in Fibroblasten, aber nicht in PC12-Zellen oder Neuroblastomen
(Kraner et al,; 1992, Li et al., 1993; Mori et al., 1992). Die Punktmutation
dieser Sequenz im Kontext des 1163-bp-Promotors führte zu
einem 105-fachen Zuwachs der transkriptionalen Aktivität in Fibroblasten
und zu einem nur 3-fachen Zuwachs in Neuroblastomen (Tabelle 1A).
Diese Sequenz ist somit für
wenigstens einen Teil der zellspezifischen Expression des β2-Untereinheit-Gens
verantwortlich.
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Eliminierung
des Hochaffinitäts-Nikotinrezeptors
in transgenen Mäusen
führt zur
Veränderung
des Vermeidungs-Lernens
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Die β2-Untereinheit
des nAChR wurde in embryonalen Stammzellen (ES) disruptiert, und
anschließend
wurden hinsichtlich dieser Untereinheit defiziente Mäuse erzeugt
(8). β2(–/– )-Mäuse waren
lebensfähig,
paarten sich normal und zeigten keine offensichtlichen körperlichen
Mängel.
Die Gesamthirngröße und -organisation
waren normal (siehe zum Beispiel 9,
A und B). Eine Western-Blot-Analyse von Gesamthirn-Homogenaten unter
Verwendung von monoklonalem Anti-β2-27011 (8d) und
Immuncytochemie über
das gesamte Gehirn hinweg unter Verwendung eines polyklonalen Anti-β2-Antikörpers9 zeigten, dass die in Kontrollmäusen nachgewiesene
Immunreaktivität
in β2(–/–)-Mäusen abwesend
war und in β(+/–)-Mäusen vermindert war. β2-codierende
mRNA war in β(–/–)-Mäusen mittels
in situ-Hybridisierung
unter Verwendung von β2-Antisinn-Oligonukleotiden
nicht nachweisbar ( 9A).
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Die
Verteilungen der α4-
und β2-Untereinheiten überlappen
sich im Gehirn im großen
Maße,
und diese Untereinheiten kombinieren angenommenermaßen unter
Bildung der vorherrschenden nAChR-Isoform im ZNS12.
Basierend auf Oozyten-Expressions-Experimenten6,
ist β4 die
einzige bislang identifizierte Untereinheit, welche auch in der
Lage sein könnte,
funktionelle Heteropentamere mit der α4-Untereinheit zu bilden. Die β4-Untereinheit
wurde in den Gehirnen von β2(+/–)-Mäusen oder β2(–/–)-Mäusen normal
exprimiert, mit einer Expression in der medialen Habenula (MHb)
und dem Nucleus interpeduncularis (IPN)10,
und ohne Hochregulierung andernorts im Gehirn unter Ersetzung der β2-Untereinheit
(9A). Ebenso wenig war die Expression der α4- (9A), α5- oder β3-Untereinheit-mRNAs
in mutanten Mäusen
signifikant verändert.
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Gleichgewichts-Bindungsexperimente
haben gezeigt, dass Nikotin an eine Population von Hochaffinitäts-Stellen
(KD nahe 10 nM13,14) bindet, deren Verteilung
gut mit derjenigen der α4-
und β2-Untereinheiten13-15 übereinstimmt.
Eine quantitative Rezeptor-Autoradiographie wurde unter Verwendung
von 3H-Nikotin (4 nM) durchgeführt, um
Hochaffinitäts-nAChR
in Gehirnschnitten aus β2(+/+)-,
(+/–)-
und (–/–)-Mäusen sichtbar
zu machen (9B). Die Nikotinbindung in situ
war in β2(–/–)-Tieren
vollständig
eliminiert und war in β2(+/–)-Tieren
um ungefähr
50% in allen Gehirnbereichen vermindert, was die β2-Untereinheit
mit der Vermittlung dieser Hochaffinitäts-Bindung in Verbindung bringt.
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Elektrophysiologie von
transgenen Mäusen.
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Neuronen
des anterioren Thalamus, welche sehr hohe Spiegel an β2- (und α4)-UntereinheitmRNAs exprimieren
(9A), wurden hinsichtlich einer elektrophysiologischen
Antwort auf Nikotin untersucht. Dieses Areal, in einer Scheiben-Präparation
leicht zugänglich,
antwortete konsistent auf 10 μm
Nikotin in Wildtyp-Tieren mit einem durchschnittlichen Einwärts-Strom
von 155+/–73
pA, welcher durch 1 μM
Dihydro-β-erythroidin blockiert
wurde. Die Agonisten-Rangfolge der Antwort war mit derjenigen kompatibel,
welche für α4/β2-enthaltende
nikotinische Rezeptoren in vitro6 beobachtet
wurde (Nikotin > DMPP > Cytisin) (10A). Anteriore thalamische Neuronen benötigten mehrere
Minuten bis zu einer Stunde für
eine vollständige
Erholung der Agonisten-Antwort, was nahelegt, dass die Rezeptor-Antwort
einer Desensitivierung unterliegt. Darüber hinaus war eine relativ
hohe Dosis von 1 μm
für eine
reproduzierbare Antwort erforderlich, was impliziert, dass Nikotin nicht
an seine Hochaffinitäts-Stelle
bindet, um eine Aktivierung durchzuführen. Hochaffinitäts-Nikotin-Bindungsstellen
können
deshalb nAChRs in einer desensitivierten Konformation sein.
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In β2(–/–)-Mäusen war
die Antwort von anterioren thalamischen Neuronen auf Nikotin in
100% der getesteten Neuronen vollständig eliminiert (10B). Als eine Kontrolle wurden Neuronen in der
MHb, wo sowohl α3
als auch β4
stark exprimiert sind, ebenfalls getestet. Nikotin verursachte einen
durchschnittlichen Einwärtsstrom
von 505 +/– 132
pA in Wildtypmäusen,
und die Agonistenwirksamkeit dieser Antwort folgte der Rangfolge
für den α3/β4-enthaltenden Rezeptor
(Cytisin = Nikotin > DMPP)
(10A). Wie erwartet, wurde die Antwort von Zellen
in der MHb auf Nikotin in mutanten Mäusen beibehalten.
-
Die β2-Untereinheit
wird in den Ganglien von Wildtyptieren8-10 exprimiert,
aber es gab keinen offensichtlichen Unterschied in der Herzgeschwindigkeit
oder basalen Körpertemperatur.
Die spontane lokomotorische Aktivität, welche gegenüber hohen
Nikotindosen empfindlich ist und nicht von Arzneimitteln modifiziert wird,
welche selektiv für
die β2/α4-Isoform
des nAChR16 sind, war in β2(–/–)-, β(+/1)- und β(+/+)-Mäusen nicht signifikant
unterschiedlich.
-
Kognitive und das Verhalten
betreffende Ergebnisse.
-
Das
Lernen und das Erinnerungsvermögen
wurden unter Anwendung von zwei Vorgehensweisen in mutanten und
Wildtypmäusen
untersucht. Das Morris-Wasserlabyrinth17, 18 untersucht
das Lernen der räumlichen
Orientierung. Das Leistungsverhalten von mutanten Mäusen in
diesem Test unterschied sich nicht von denjenigen von Wildtyp-Mäusen, bei
Testen in der sichtbaren Plattform-Aufgabe oder mit der versteckten
Plattform-Aufgabe (minimale Schwimmzeit, erreicht nach 5 Tagen Training:
Mutanten (n = 8): 7,4 +/– 1,4
Sekunden; Wildtyp (n = 8): 8,2 +/– 2,0 Sekunden). In dem Transfertest
verbrachten beide Tiergruppen ungefähr 35% der Zeit in dem Plattform-Quadranten,
mit der gleichen Anzahl von Plattform-Überquerungen
(Mutanten: 4 +/– 0,4; Wildtyp:
3,9 +/– 0,6).
-
Die
Retention einer inhibitorischen Vermeidungsantwort wurde unter Verwendung
des Passiv-Vermeidungs-Tests untersucht, welcher auch wegen seiner
pharmakologischen Empfindlichkeit auf Nikotinverabreichung gewählt wurde19, 20. Dieser Test bestand aus einem Trainings-Versuch,
in welchem die Maus in eine gut beleuchtete Kammer einer Shuttle-Box
gebracht wurde und die Latenz des Eintretens in die benachbarte
dunkle Kammer gemessen wurde. Nach dem Eintritt in die dunkle Kammer
wurde ein milder unausweichlicher Fuß- Schock abgegeben, und Vehikel oder Nikotin
(10 μg/kg)
wurde in die Maus injiziert. Vierundzwanzig (24) Stunden später wurde
die Retention durch Messen der Latenz, in die dunkle Kammer einzutreten, überprüft. Die
in der beleuchteten Kammer verbrachte Zeit (Retentions-Latenz) nahm sowohl
in mutanten als auch in Wildtyp-Mäusen proportional zum abgegebenen
Fuß-Schock
zu. Allerdings erleichterte die Behandlung mit Nikotin in konsistenter
Weise die Retention (p < 0,01)
durch Aufwärts-Verschieben
der Kurve um ungefähr
80 Sekunden nur in Wildtyp-Mäusen
(10A). Die Nikotinverabreichung war in mutanten
Mäusen
völlig
unwirksam. Interessanterweise war die Retentionslatenz für mutante
Mäuse signifikant
höher als
für ihre
nicht-mutanten, mit Vehikel injektionsbehandelten Geschwister (p < 0,05) (10B).
-
Eine
erhöhte
Retention im Passiv-Vermeidungs-Test kann in Tieren mit einer verringerten
Schmerzschwelle oder einer erhöhten
Emotionalität
beobachtet werden. Deshalb wurden weitere Verhaltenstests an allen,
in diesem Experiment eingeschlossenen, Mäusen durchgeführt. Mutante
Mäuse unterschieden
sich nicht von ihren nicht-mutanten Geschwistern hinsichtlich Zurückschreck-,
Vokalisations- oder Sprung-Antwort auf einen Fuß-Schock. Die Emotionalität wurde
durch Messen der explorativen Aktivität in einer Zwei-Abteilungs-Vorrichtung
15 Minuten lang getestet21,22. Die durchschnittliche,
im dunklen Abteil verbrachte Zeit, die lokomotorische Aktivität in dem
dunklen Abteil und die Übergänge zwischen
den Abteilen unterschieden sich nicht zwischen den Mutanten- und
den Wildtyp-Mäusen.
Deshalb können
weder Änderungen
in der Schmerzempfindlichkeit noch Änderungen in der Emotionalität für den Unterschied
in der Retentionslatenz verantwortlich sein, welcher in dem Passiv-Vermeidungs-Test
beobachtet wurde.
-
Untersuchungen
unter Verwendung von niedrigen Dosen an Nikotin23 oder
spezifischen nikotinischen Agonisten16 legen
nahe, dass Hochaffinitäts-nAChRs
im Gehirn die Effekte von Nikotin auf die Passiv-Vermeidung vermitteln.
Folglich kann Nikotin die Leistung von β2(–/– )-Mäusen in diesem Test nicht verändern, da ihnen
Hochaffinitäts-Bindungsstellen
fehlen. Die erhöhte
Leistung von mutanten Mäusen
gegenüber
Wildtyp-Mäusen
ist allerdings ziemlich überraschend.
Mehrere Erklärungen
für den
paradoxen Effekt der β2-Untereinheit-Mutation
können
vorgeschlagen werden. Eine Hypothese besteht darin, dass eine Nikotininjektion
die Leistung von Wildtyp-Mäusen
bei der Passiv-Vermeidung als Ergebnis einer Desensitivierung, und
somit Inaktivierung von nAChRs, welche zu der erhöhten Leistung
im Test führt,
verbessert. Deshalb könnte
das Verhalten von Mäusen,
denen der Rezeptor fehlt, jenes von Mäusen, deren Rezeptoren desensitiviert
worden sind24, nachahmen. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, dass nAChRs in mindestens zwei Wegen vorhanden sein können, welche
mit entgegengesetzten Effekten interagieren, um das in der Passiv-Vermeidung
gemessene Verhalten zu erzeugen. Wenn ein Weg physiologisch aktiver
als der andere ist, wird der inaktive Weg präferenziell durch Injektion
von Nikotin in Wildtyp-Tiere stimuliert werden, wohingegen der aktivere
Weg präferenziell
von β2-Gen-Inaktivierung
beeinflusst werden wird.
-
Die
obenstehend beschriebenen Experimente demonstrieren, dass nAChRs,
welche die β-Untereinheit enthalten,
die Effekte von Nikotin auf die Passiv-Vermeidung, eine spezifische
Lernaufgabe, vermitteln. Diese Mäuse
sehen ein Modellsystem zur Untersuchung der pharmakologischen Effekte
von Nikotin im ZNS vor und sind nützlich bei der Aufklärung der
Rolle von Hochaffinitäts-nAChRs
in kognitiven Prozessen, Nikotinabhängigkeit und Demenz-Formen, an denen
Defizite des nikotinischen Systems beteiligt sind.
-
Bezugsstellen
-
Jede
nachfolgende Bezugstelle ist hierin spezifisch durch den Bezug darauf
in dieser Beschreibung einbezogen.
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