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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Screening-Assays zur Detektion von Inhibitoren
der Proteinkinase Expression oder Aktivität.
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Hintergrund der Erfindung
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Apoptose,
oder programmierter Zelltod, ist ein bedeutendes Merkmal des Nervensystems,
das Umweltstress ausgesetzt ist, während der normalen Entwicklung
und im adulten Gehirn (X.). Stress induzierte Apoptose wurde mit
einer Vielzahl von neurologischen Krankheiten in Verbindung gebracht
(X.) und setzt de novo Protein- und RNA-Synthese voraus (X.). Die
erhöhte
Expression des c-Jun Proteins wird mit neuronaler Schädigung infolge
globaler Ischämie
(X.) oder Transsektion von Nervenaxonen in vivo (X.) in Verbindung
gebracht. Die erhöhte
Expression und Phosphorylierung von c-Jun wurden in vitro vor dem
apoptischen Tod von sympathischen Neuronen, denen die Nerven Wachstumsfaktoren
(NGF) entzogen worden waren, beobachtet (X). Weiterhin schützt die
Expression eines dominant negativen mutanten c-Jun, oder die Behandlung mit einem c-Jun
Antikörper
sympathische Neuronen, denen NGF entzogen wurde, vor Apoptose (X.).
Jedoch wurde das Erfordernis von c-Jun fit die stressinduzierte
neuronale Apoptose nicht in vivo getestet, da c-Jun defiziente Mäuse während der
Midgestation sterben (X).
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Proteinphosphorylierung
ist ein wichtiger Mechanismus der in die Aktivierung von c-Jun in
Antwort auf Umweltstresssignale involviert ist (X.). C-Jun N-terminale
Kinase (JNK, auch als SAPK bekannt) ist eine Serin/Threonin Proteinkinase,
die zwei Reste (Ser-63 und Ser-73) an der NH2-terminalen Aktivierungsdomäne von c-Jun
phosphoryliert (X.). Map Kinase Kinase (MKK) 4 (auch bekannt als
SEK1) ist ein direkter Aktivator von JNK in Antwort auf Umweltstress
und mitogenischen Faktoren (X.). JNK phosphoryliert auch ATF2 und andere
Jun-Familien Proteine, die als Komponenten des AP-1 Transkriptionsfaktor-Komplexes
funktionieren (X.). Die Phosphorylierung dieser Transkriptionsfaktoren
durch JNK führt
zu einer erhöhten
AP-1 transkriptionalen Aktivität
(X.). Umgekehrt ist die Induktion von AP-1 transkriptionaler Aktivität in Zellen,
denen es an MKK4 mangelt, selektiv blockiert (X.).
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JNK
ist mit der Apoptose von NGF-differenzierten PC12 Pheochromocytomzellen
in Verbindung gebracht worden (X.), ein Modellsystem für neuronalen
Zelltod in vivo (X.). Wenn differenzierten PC12 Zellen Nervenwachstumsfaktoren
(NGF) entzogen werden, wird vor dem apoptischen Tod die JNK Aktivierung
beobachtet (X.). Transfektionsstudien unter Verwendung von konstitutiv
aktivierten und dominant negativen Mutantenkomponenten der JNK Signalwegs
zeigten, dass JNK in die durch NGF-Entzug induzierte Apoptose von PC12
Zellen involviert ist (X.)
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Zehn
JNK Isoformen, die von alternativem Splicing von drei unterschiedlichen
Genen herrühren,
wurden identifiziert (X.). Obwohl die JNK1 und JNK2 Isoformen weit
gehend in murinen Geweben, einschließlich des Gehirns, exprimiert
werden, werden die JNK3 Isoformen vor allem im Gehirn und zu einem
geringeren Ausmaß im
Herzen und im Hoden exprimiert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass Mäuse, die das JNK3 Gen nicht
besitzen (JNK3 (–/–)), sich
normal entwickeln und resistent gegenüber excitotoxischer Schädigung sind
und, dass JNK3 eine Rolle bei der stress-induzierten Anfallaktivierung,
der AP-1 transkriptionalen Aktivierung und der Kainat-induzierten Apoptose
hippocampaler Neuronen spielt. Daher ist JNK3 ein Mediator der Kainat/Glutamat-Excitotoxizität und ein
Ziel zur Beschränkung
oder Verhinderung excitotoxischer Schädigung.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifizierung einer
Verbindung, die die Excitotoxizität moduliert, das Verfahren
umfassend: Inkubieren einer neuronalen Zelle, die ein JNK3 Protein
exprimieren kann, mit einer Verbindung unter Bedingungen und für eine Zeit
die ausreichen, damit die neuronale Zelle ein JNK3 Protein ohne
die Verbindung exprimieren kann; Inkubieren einer Kontrollzelle
unter den gleichen Bedingungen und für die gleiche Zeit in der Abwesenheit
der Verbindung; Messung der JNK3 Expression in der neuronalen Zelle
in der Gegenwart der Verbindung; Messung der JNK3 Expression in
der Kontrollzelle; und Vergleichen der Menge der JNK3 Expression
in der Gegenwart und in der Abwesenheit der Verbindung, wobei ein Unterschied
in der Höhe
der Expression anzeigt, dass die Verbindung Excitotoxizität moduliert.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung erniedrigt die Verbindung die Expression
von JNK3.
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In
einer anderen Ausführungsform
von diesem ersten Aspekts der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin
Auswählen
der Verbindung, wenn es einen Unterschied in der Höhe der Expression
in der Gegenwart und in der Abwesenheit der Verbindung gibt; und
Verabreichung der ausgewählten
Verbindung an ein Tiermodel für
eine excitotoxische Störung
und Untersuchen des Tieres auf Excitotoxizität hin, wobei eine Erniedrigung in
der Excitotoxizität
im Tier anzeigt, dass die Verbindung die JNK3 Expression moduliert.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifikation
einer Verbindung, die Excitotoxizität moduliert, das Verfahren
umfassend: Inkubieren einer neuronalen Zelle, die JNK3 Aktivität aufweist,
mit einer Verbindung unter Bedingungen und für eine Zeit die ausreichend
sind, dass die Zelle JNK3 Aktivität in der Abwesenheit der Verbindungen
exprimiert; Inkubieren einer Kontrollzelle unter den gleichen Bedingungen
und für
die gleiche Zeit ohne die Verbindung; Messung der JNK3 Aktivität in der
neuronalen Zelle in der Gegenwart der Verbindung; Messung der JNK3
Aktivität
in der Kontrollzelle; und Vergleichen der Menge an JNK3 Aktivität in der
Gegenwart und in der Abwesenheit der Verbindung; wobei ein Unterschied
in der Höhe
der Aktivität
anzeigt, dass die Verbindung Excitotoxizität moduliert.
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In
einer Ausführungsform
dieses zweiten Aspekts der Erfindung erniedrigt die Verbindung die
JNK3 Aktivität.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin Auswählen der
Verbindung, wenn es einen Unterschied in der Höhe der Aktivität in der
Gegenwart und in der Abwesenheit der Verbindung gibt; und Verabreichung
der ausgewählten
Verbindung an ein Tiermodel für
eine excitotoxische Störung
und untersuchen des Tieres auf Excitotoxizität hin, wobei eine Erniedrigung
in der Excitotoxizität
im Tier anzeigt, dass die Verbindung JNK3 Aktivität moduliert.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung die Excitotoxizität moduliert; besagte Methode
umfassend Vergleichen der Menge eines JNK3 Polypeptids, das an ein
Substrat gebunden ist, in der Gegenwart und in der Abwesenheit einer
ausgewählten
Verbindung, wobei ein Unterschied in der Menge des Bindens eines
JNK3 Polypeptid an ein Substrat anzeigt, dass besagte ausgewählte Verbindung
die Excitotoxizität
moduliert, wobei das JNK3 Polypeptid aus einer neuronalen Zelle
aufgereinigt wurde.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist die Bindung eines JNK3 Polypeptids
an ein Substrat erniedrigt.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin Auswählen der
Verbindung wenn ein Unterschied in der Menge an das Substrat gebundenen
JNK3 Polypeptids in der Gegenwart und in der Abwesenheit der Verbindung
gibt; und Verabreichung der ausgewählten Verbindung an ein Tiermodell
für eine
excitotoxische Störung
und untersuchen des Tieres auf Excitotoxizität hin, wobei eine Erniedrigung
in der Excitotoxizität
im Tier anzeigt, dass die ausgewählte
Verbindung die Bindung eines JNK3 Polypeptid an das Substrat moduliert.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung einer
totipotenten Mauszelle, umfassend wenigstens ein inaktiviertes JNK3
Gen, das Verfahren umfassend:
- a. Zur Verfügung stellen
einer Vielzahl von totipotenten Mauszellen;
- b. Einführen
eines DNA-Konstrukts in die Zellen, umfassend ein zertrenntes Maus
JNK3 Gen, wobei das JNK3 Gen durch Insertion einer Nukleotidsequenz
in das Gen zertrennt ist, das die Expression eines funktionalen
JNK3 verhindert;
- c. Inkubieren der Zellen, so dass homologe Rekombination zwischen
der chromosomalen Sequenz, die für JNK3
kodiert, und dem eingeführten
DNA-Konstrukt auftritt;
und
- d. Identifizierung einer totipotenten Mauszelle umfassend wenigstens
ein inaktiviertes JNK3 Gen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
einer Maus, die homozygot für
ein inaktiviertes JNK3 Gen ist, umfassend:
- a.
Zur Verfügung
stellen einer totipotenten Mauszelle umfassend wenigstens ein inaktiviertes
JNK3 Gen;
- b. Einbringen der Zelle in einen Mäuseembryo und Implantation
des Embryos in eine weibliche Maus;
- c. Zulassen, dass der Embryo sich in eine neonatale Maus entwickelt;
- d. Zulassen, dass die neonatale Maus die Geschlechtsreife erreicht;
und
- e. Paaren zweier geschlechtsreifer Mäuse aus Schritt d., um eine
Maus zu erhalten, die homozygot für das inaktivierte JNK3 Gen
ist (–/–), wobei
die Maus resistent gegenüber
excitotoxischer Schädigung
ist.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Verbindung, die die JNK3 Expression inhibiert,
wobei die Verbindung ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Antisense-Nukleinsäure, Ribozym
und Antikörper
oder eines Fragments davon, zur Herstellung eines Medikamentes zur
Behandlung eines Patienten, der eine Störung hat, die Excitotoxizität involviert,
oder ein Risiko für
eine solche Störung
hat.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist besagte Störung mit der stress-induzierten Anfallsaktivität, der AP-1
transkriptionalen Aktivierung und der kaininsäure-induzierten Apoptose von hippocampalen
Neuronen assoziiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Störung
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Alzheimer, Huntington, Ischämie, amytrophische
laterale Sklerose, Trauma, Erkrankungen der Motoneuronen, Parkinson
oder Epilepsie.
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Ein
siebter Aspekt der Erfindung ist ein transgenes, nicht menschliches
Säugetier,
das eine transgene disruptierte Expression eines JNK Gens hat, wobei
das Transgen chromosomal in die Keimzellen des Säugetiers integriert ist.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist das Säugetier eine Maus.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung resultiert die Disruption in einer
Nullmutation.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Zelllinie, die von einer
Zelle des Säugetiers
des siebten Aspekts der Erfindung abstammt.
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Wenn
nicht anderweitig spezifiziert, kann sich „JNK3" sowohl auf Nukleinsäuren, als auch auf Polypeptide
beziehen, sowie die Sequenzen, die in 1A-5B gezeigt
sind (SEQ ID NOS: 1-12, siehe auch GenBank Hinterlegungsnummer:
U34819, die SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 entspricht; U34820, die
SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO: 5 entspricht; U07620, die SEQ ID NO:
7 und SEQ ID NO: 8 entspricht; L27128, die SEQ ID NO: 9 und SEQ
ID NO: 10 entspricht; und L35236, die SEQ ID NO: 11 und SEQ ID NO:
12 entspricht). SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 6 repräsentieren
abgeleitete Nukleotidsequenzen, die auf dem angenommenen Überlapp
zwischen den von SEQ ID NOS: 1 und 4 repräsentierten Sequenzen mit der
von SEQ ID NO: 7 repräsentierten
Sequenz beruhen. JNK3 bezieht sich ebenfalls auf Polypeptide, die
wenigstens 85% identisch zu den oben aufgelisteten Aminosäuresequenzen
und den Nukleinsäuren,
die diese Polypeptide encodieren, sind. Beispiel dieser Sequenzen
und Verfahren zu deren Isolierung sind in Gupta et al., supra, 1996;
Kiriakis et al., supra; Martin et al., Brain Res. Mol. Brain Res.,
35:45-57, 1996; und Mohit et al., Neuron, 14:67-68, 1995 zu finden.
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Eine „Kontrollzelle" ist eine Zelle,
die generell gleich, z.B. genotypisch und phänotypisch, zu der Zelle ist,
mit welcher sie verglichen wird (z.B. können die Zellen Schwesterzellen
sein), die jedoch nicht einer Testverbindung ausgesetzt wird.
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Wenn
nicht anderweitig definiert, haben alle hierin verwendeten wissenschaftlichen
Terme dieselbe Bedeutung, wie sie gewöhnlich vom durchschnittlichen
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung verstanden werden. Obwohl
Verfahren, die ähnlich
oder gleich denen, die hier beschrieben werden, zur Ausführung oder Testung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden geeignete Verfahren
und Materialen unten beschrieben. Im Falle eines Konflikts soll
die vorliegende Beschreibung inklusive der Definitionen maßgeblich
sein. Weiterhin sind die Materialien, Verfahren und Beispiele nur
illustrativ und sollen nicht limitierend sein.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der folgenden
detaillierten Beschreibung und der Ansprüche ersichtlich werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1A ist
eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
U34819 (SEQ ID NO: 1).
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1B ist
eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
U34819 (SEQ ID NO: 2).
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1C ist
eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 3.
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2A-B
ist eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
U34820 (SEQ ID NO: 4).
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2C ist
eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
U34820 (SEQ ID NO: 5).
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2D ist
eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NO: 6.
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3A-B
ist eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
U07620 (SEQ ID NO: 7).
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3C ist
eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
U07620 (SEQ ID NO: 8).
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4A ist
eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
L27128 (SEQ ID NO: 9).
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4B ist
eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
L27128 (SEQ ID NO: 10).
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5A ist
eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
L35236 (SEQ ID NO: 11).
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5B ist
eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz der GenBank Hinterlegungsnummer
L35236 (SEQ ID NO: 12).
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6 ist
ein Diagramm des wildtyp JNK3 Genlocus, des Targeting Vektors und
des mutierten oder zerstörten
JNK3 Genlocus.
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7 ist
ein Balkendiagramm, das die zeitlichen Antworten von wildtyp und
JNK3 (–/–) Mäusen auf Kaininsäure (KA)
Injektion zeigt.
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8 ist
ein Balkendiagramm, das die zeitlichen Antworten von wildtyp und
JNK3 (–/–) Mäusen auf Pentetrazol
(PTZ) Injektion zeigt.
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9A ist
eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz des murinen c-Jun
(GenBank Hinterlegungsnummer X12740; SEQ ID NO: 13).
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9B ist
eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz des murinen c-Jun
(GenBank Hinterlegungsnummer X12740; SEQ ID NO: 14).
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10A-B ist eine schematische Darstellung der Nukleinsäuresequenz
des murinen c-Fos (GenBank Hinterlegungsnummer V00727; SEQ ID NO:
15).
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10C ist eine schematische Darstellung der Aminosäuresequenz
des murinen c-Fos (GenBank Hinterlegungsnummer V00727; SEQ ID NO:
16).
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11 ist
ein Balkendiagramm, das das Level von KA-induzierter AP-1 Aktivität zu verschiedenen Zeitpunkten
nach KA Induktion, wie angezeigt durch die Luziferase Aktivität in JNK3
(–/–) Mäusen, die
mit transgenen AP-1 Luziferase-Mäusen
gekreuzt wurden, zeigt.
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12 ist
ein Balkendiagramm, das das Level von KA-induzierter AP-1 Aktivität zeigt,
wie angezeigt durch das relative Level der Luziferase Aktivität im Hippocampus
(HP) und im Cerebellum (CB) von JNK3 (–/–) Mäusen und wildtyp (+/+) Mäusen.
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13 ist ein Diagramm der vorgeschlagenen Kette
molekularer Ereignisse, die durch KA ausgelöst werden und die zur neuronalen
Apoptose führen.
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14 ist ein Diagramm der trisynaptischen Verbindung
innerhalb der hippocampalen Formation.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
JNK Proteinkinase phosphoryliert c-Jun und erhöht in Folge dessen die AP-1
transkriptionale Aktivität
in Antwort auf eine spezifische Gruppe von Stresssignalen (Whitmarsh
et al., supra; Yang et al., supra). Die neural-spezifische Expression
von JNK3 kann Neuronen besonders empfänglich für physiologischen Stress machen.
In den hierin beschriebenen Experimenten, wurde in JNK3-defizienten
Mäusen
eine erhebliche Resistenz gegenüber
Kaininsäure
(KA) induzierten Verletzungen und Apoptose beobachtet. Die Resistenz gegenüber KA Neurotoxizität kann in
der Eliminierung eines spezifischen Stress-Antwort-Signalwegs, der durch
die JNK3 Isoform der JNK Proteinkinase vermittelt wird, begründet liegen.
Erstens verursachte die Verabreichung von KA die Phosphorylierung
der NH2-terminalen Aktivierungsdomäne von c-Jun
und erhöhte
die AP-1 transkriptionale Aktivität in wildtyp Mäusen, aber
nicht in JNK3-defizienten Mäusen,
markant. Zweitens zeigte sich eine andauernde Expression an phosphoryliertem
c-Jun innerhalb des am meisten verletzlichen Bereichs des Hippocampus,
was zusätzlich
darauf hindeutet, dass JNK Aktivität zu neuronaler Apoptose führen kann.
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Die
hierin beschriebenen Ergebnisse stimmen mit der Abhängigkeit
der KA Neurotoxizität
vom excitatorischen Kreislauf überein
(Nadler et al., Brain Res. 195:47-56, 1980). Da JNK3 im Nervensystem
weitläufig exprimiert
wird und seine Aktivität
durch viele verschiedene Stresssignale erhöht wird (Gupta et al., supra), könnte JNK3
in die stress-induzierte Apoptose, die dutch eine Vielzahl von umweltbedingten
Schädigungen verursacht
wird, involviert sein.
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Die
Identifikation von JNK3 als einen kritischen Vermittler der KA-induzierten
excitatorischen Neurotoxizität
hat klinische Auswirkungen. Die Aminosäuresequenz von murinem, Ratten-
und humanem JNK3 ist hoch konserviert (Kyriakis et al., supra; Gupta
et al., supra; Martin et al., supra; Mohit et al., Neuron. 14:67-78, 1995).
Außerdem
ist die Expression des humanen JNK3 Gens auch auf das nervöse und das
Nerven- und das Neuroendokrinsystem beschränkt und in vielen Gehirnunterregionen
weitläufig
exprimiert (Gupta et al., supra; Mohit et al., supra). Daher ist
es wahrscheinlich, dass humane und Nager-JNK3 Proteinkinasen verwandte oder
identische physiologische Funktionen haben. Eine Neurotoxizität der excitatorischen
Aminosäuren
wurde für
viele neurologische Störungen
vermutet, die von akuter Ischämie
bis zu chronischen neurodegenerativen Krankheiten reichen (Choi,
Neuron, 1:623-634, 1988; Lipton et al., N. Engl. J. Med. 330:613-622,
1994; Rothman et al., Annu. Neurol. 19:105-111, 1986). Bisherige
therapeutische Strategien waren auf die Verhinderung des Kalziumeinstroms
durch die Zelloberflächenkanäle fokussiert,
wie den NMDA-Typ Glutamatrezeptor. Bis heute haben diese Ansätze lediglich
gemischte Ergebnisse erzielt (Lipton et al., supra). Daher ist JNK3
ein Ziel für
therapeutische Interventionen, wenn excitatorische Neurotoxizität JNK3-vermittelte
Apoptose involviert.
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In
den unten beschriebenen Experimenten wurde die homologe Rekombination
dazu verwendet, JNK3-defiziente Mäuse zu erzeugen und deren Antworten
auf gesundheitsschädliche
Reize wurden untersucht. KA, eine starke excitotoxische Chemikalie,
ruft limbische Verletzungen und neuronalen Zelltod hervor. Die Neurotoxizität von KA
rührt von
der direkten Stimulation des Glutamatrezeptor an postsynaptischen
Stellen und einer indirekten Erhöhung
der Freisetzung an excitatorischen Aminosäuren von präsynaptischen Stellen her. Es
ist gut belegt, dass die systemische Verabreichung von KA die Expression
verschiedener zellulärer
immediate early Gene (cIEGs), einschließlich c-Jun und c-Fos, induziert.
Daher löst
die Verabreichung von KA in vivo einen Stressantwortsignalweg im
Gehirn aus. Die unten ausgeführten
Experimente demonstrieren, dass KA die Phosphorylierung von c-Jun
und eine Erhöhung
in AP-1 transkriptionaler Aktivität im Gehirn von Wildtypmäusen induziert.
Diese Effekte von KA sind jedoch in den Gehirnen von JNK3-defizienten
Mäusen
merklich unterdrückt.
Weiterhin zeigen JNK3 defiziente Mäuse eine bemerkenswerte Resistenz
gegenüber
KA-induzierten Verletzungen und der Apoptose von hippocampalen Neuronen.
Diese normalen mit KA behandelten Mäuse stellen ein nützliches
Modell für
menschliche Störungen
des Nervensystems dar, die Excitotoxizität involvieren.
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Auf
diesen experimentellen Ergebnissen beruhend wurde JNK3 als ein außergewöhnliches
Ziel zur Einschränkung
von excitotoxischer Schädigung
identfiziert. Im Besonderen ist JNK3 ein Ziel in Screeningprotokollen
einschließlich
Protokolle zur Screening auf Moleküle, die die JNK3 Genexpression,
das Binden von JNK3 an seine Substrate und die JNK3 Aktivität regulieren,
wie unten beschrieben. Die durch diese Screeningverfahren gefundenen
Moleküle,
welche wirksam die JNK3 Expression oder Aktivität erniedrigen, die für die Behandlung
von Störungen
des Nevensystems verwendet werden können, welche Excitotoxizität involvieren, einschließlich Anfallsleiden
wie Epilepsie, zerebrovaskulare Störungen einschließlich Ischemie,
metabolisches Ungleichgewicht (z. B. Hypoglykemie), Verletzungen,
die auf extremer Hitze oder Kälte
beruhen, Traumen (z. B. Bestrahlung, Verletzungen der Wirbelsäule, Druck
und ionisches Ungleichgewicht). Hirnleistungsschwachen wie Alzheimer,
Parkinson und neurodegenerative Störungen (z. B. Huntington) und
motoneuronale Erkrankungen (einschließlich amytrophische laterale
Sklerose) (Thompson, Science, 267:1456-1462, 1995; Coyle et al.,
Science, 262:689-695, 1993).
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Verfahren zum Screening auf Moleküle, die
die JNK3 Aktivität
inhibieren
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Die
folgenden Assays und Screeningverfahren können verwendet werden, um Verbindungen
zu identifizieren, die wirksame Inhibitoren der JNK3 Aktivität sind.
Die Assays und Screeningverfahren können mittels physikalischer
Auswahl von Molekülen
aus Bibliotheken und mittels Computervergleichen von digitalen Modellen
von Verbindungen in molekularen Bibliotheken und einem digitalen
Modell der JNK3 Aktivierungsstelle durchgeführt werden. Die in den Assays
und Screeningverfahren identifizierten Inhibitoren können, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, mittels Binden an JNK3 (z. B. von Maus oder Mensch), binden
an intrazelluläre Proteine,
die JNK3 binden, Verbindungen, die mit der Interaktion zwischen
JNK3 und seinen Substraten interferieren, Verbindungen, die die
Aktivität
eines JNK3 Gens modulieren, oder Verbindungen, die die Expression eines
JNK3 Gens oder eines JNK3 Proteins modulieren, wirken.
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Assays
können
auch dazu verwendet werden, Moleküle zu identifizieren, die an
JNK3-regulatorische Sequenzen
(z. B. Promotorsequenzen) binden, und damit die Genexpression modulieren.
Siehe z. B. Platt, J. Biol. Chem., 269:28558-28562, 1994.
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Die
Verbindungen, welche mit den hierin beschriebenen Verfahren gescreent
werden können,
schließen
ein, sind jedoch nicht darauf limitiert, Peptide und andere organische
Verbindungen (z. B. Peptidomimetics), die an ein JNK3 Protein binden
oder dessen Aktivität
in jeglicher Weise inhibieren. Solche Verbindungen können einschließen, sind
jedoch nicht darauf limitiert, Peptide; z. B. lösliche Peptide einschließlich doch
nicht limitiert auf Mitglieder von zufälligen Peptidbibliotheken (siehe
z. B. Lam et al., Nature 354:82-84, 1991; Houghten et al., Nature
354:84-86, 1991) und kombinatorische chemieabgeleitete molekulare
Bibliotheken, die aus D- und/oder
L-Aminosäuren,
Phosphopeptiden (einschließlich
jedoch nicht limitiert auf Mitglieder von zufälligen oder teilweise degenerierten
gerichteten Phosphopeptidbibliotheken bestehen; siehe z. B. Songyang
et al., Cell 72:767-778, 1993) und kleine organische oder anorganische
Moleküle.
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Verbindungen
und Moleküle
werden gescreent um diejenigen zu identifizieren, die die Expression
eines JNK3 Gens oder eines anderen Gens beeinflussen, welches in
die Regulation der Expression von JNK3 involviert ist (z. B. dutch
Interaktion mit der regulatorischen Region oder den Transkriptionsfaktoren
eines Gens). Verbindungen werden auch dazu gescreent um diejenigen
zu identifizieren, die die Aktivität von solchen Proteinen (z.
B. durch Inhibierung der JNK3 Aktivität) oder der Aktivität eines
Moleküls,
das in die Regulation von JNK3 involviert ist, zu beeinflussen.
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Computergestützte Modelierungs-
oder Suchtechnologien werden verwendet, um Verbindungen zu identifizieren,
oder modifizierte Verbindungen zu identifizieren, die die Expression
oder Aktivität
eines JNK3 Proteins modulieren oder Kandidaten für eine solche Modulierung sind.
Z. B. werden Verbindungen identifiziert, die wahrscheinlich mit
der aktiven Stelle des JNK3 Proteins interagieren. Die aktive Stelle
von JNK3 kann mittels in der Technik bekannter Verfahren identifiziert
werden, einschließlich,
z. B. Analyse der Aminosäuresequenz
eines Moleküls
und von einer Studie von Komplexen, die von JNK3 mit einem nativen
Liganden (z. B. ATF2 oder c-Jun) gebildet werden. Chemische oder
röntgenkristallographische
Verfahren können
verwendet werden, um die Aktive Stelle von JNK3 zu identifizieren, über die
Lokalisierung eines gebundenen Liganden, wie c-Jun oder ATF2.
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Die
dreidimensionale Struktur der aktiven Stelle kann bestimmt werden.
Dieses kann unter Verwendung von bekannten Verfahren durchgeführt werden,
einschließlich
Röntgenkristallographie,
die dazu verwendet werden kann, eine komplette molekulare Struktur
zu bestimmen. Fest- oder Flüssigphasen
NMR kann verwendet werden, um bestimmte intramolekulare Entfernungen
zu bestimmen. Andere Verfahren der strukturellen Analyse können verwendet
werden, um teilweise oder komplette geometrische Strukturen zu bestimmen. Geometrische
Strukturen können
bestimmt werden mit einem JNK3 Protein, gebunden an einen natürlichen (z.
B. c-Jun oder ATF2) oder künstlichen
Liganden, was eine genauere Bestimmung der Struktur der aktiven Stelle
erlauben kann.
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Computerbasiertes
numerisches Modelling kann verwendet werden, um eine unvollständige oder
nicht ausreichend akkurate Struktur zu vervollständigen. Modellierungsverfahren,
die verwendet werden können sind
z. B. parametrisierte Modelle, die für bestimmte Biopolymere wie
Proteine oder Nukleinsäuren
spezifisch sind, molekulardynamische Modelle, die auf der Berechnung
molekularer Bewegung basieren, statistische mechanische Modelle,
die auf thermalen Ensembles beruhen, oder kombinierte Modelle. Für die meisten
Arten von Modellen sind standardmolekulare Kraftfelder, die die
Kräfte
zwischen den einzelnen Atomen und Gruppen repräsentieren nötig und können aus Kraftfeldern ausgewählt werden,
die in der physikalischen Chemie bekannt sind. Informationen über unvollständige oder
weniger genaue Strukturen, die wie oben beschrieben bestimmt wurden,
können
als Einschränkungen
bei den Strukturen berücksichtigt
werden, die mit diesen Modellierungsverfahren berechnet werden.
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Nachdem
die Struktur der aktiven Stelle eines JNK3 Proteins entweder experimentell,
durch Modellierung oder mittels einer Kombination von Verfahren
bestimmt worden ist, können
Kandidaten für
modulierende Verbindungen mittels Durchsuchen von Datenbanken, die
Verbindungen zusammen mit Informationen bezüglich derer molekularer Struktur
enthalten, identifiziert werden. Die bei einer solchen Suche identifizierten
Verbindungen sind diejenigen, die Strukturen haben, die der Struktur
der aktiven Stelle entsprechen, in die aktive Stelle passen, oder
mit Gruppen interagieren, die die aktive Stelle definieren. Die
durch diese Suche identifizierten Verbindungen sind potentielle
JNK3 modulierende Verbindungen.
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Diese
Verfahren können
auch dazu verwendet werden, verbesserte modulierende Verbindungen
von bereits bekannten modulierenden Verbindungen oder Liganden zu
identifizieren. Die Struktur der bekannten Verbindungen wird modifiziert
und die Effekte werden unter Verwendung der hier beschriebenen experimentellen
und Computermodellierungsverfahren bestimmt. Die veränderte Struktur
wird mit der Struktur der aktiven Stelle eines JNK3 Proteins verglichen,
um zu bestimmen oder vorherzusagen, wie eine bestimmte Modifikation
des Liganden oder der modulierenden Verbindung deren Interaktion
mit dem Protein beeinflussen wird. Systematische Veränderung
in der Zusammensetzung, so wie durch Veränderung von Seitengruppen,
können ausgewertet
werden, um modifizierte modulierende Verbindungen oder Liganden
von bevorzugter Spezifität oder
Aktivität
zu erhalten.
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Angesichts
der hier offenbarten Lehre können
weitere experimentelle und Computermodellierungsverfahren, die nützlich sind,
modulierende Verbindungen aufgrund der Identifizierung der aktiven
Stellen eines JNK3 Proteins und verwandter Transduktions- und Transkriptionsfaktoren
zu identifizieren, vom Fachmann entwickelt werden.
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Beispiele
für molekulare
Modellierungssysteme sind die QUANTA Programme, z. B. CHARMm, MCSS/HOOK,
und X-LIGAND (Molecular Simulations, Inc., San Diego, CA). QUANTA
stellt eine Modellierungsumgebung für zweidimensionale und dreidimensionale
Modellierung, Simulation und Analyse von Makromolekülen und
kleinen organischen Molekülen
zur Verfügung.
Insbesondere analysiert CHARMm energieminimierungs- und molekulardynamische Funktionen.
MCSS/HOOK charakterisiert die Fähigkeit
einer aktiven Stelle einen Liganden zu binden unter Verwendung von
Energetiken, die mittels CHARMm berechnet wurden. X-LIGAND passt Ligandenmoleküle im elektronendichten
Muster von Protein-Ligandenkomplexen
ein. Das Programm erlaubt weiterhin auch die interaktive Erstellung,
Modifizierung, Visualisierung, und Analyse des Verhaltens von Molekülen miteinander.
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Artikel,
die die Computermodellierung von Verbindungen, die mit spezifischen
Proteinen interagieren, besprechen, können eine zusätzlich Anleitung
geben. Z. B. siehe Rotivinen et al., Acta Pharmaceutical Fennica
97:159-166, 1988; Ripka, New Scientist 54-57 (June 16, 1988); McKinaly
und Rossmann, Ann. Rev. Pharmacol. Toxicol. 29:111-122, 1989; Perry
und Davies, OSAR: Quantiative Structure-Activity Relationships in Drug
Design pp. 189-193 (Alan R. Liss, Inc., 1989); Lewis und Dean, Proc.
R. Soc. Lond. 236:125-140, 141-162, 1989; und bezüglich eines
Modellrezeptors für
Nukleinsäurekomponenten
siehe Askew et al., Am. J. Chem. Soc. 111:1082-1090. Computerprogramme,
die zum Screening und zur Darstellung von Chemikalien entworfen
wurden, sind von Firmen wie MSI (supra), Allelix, Inc. (Mississauga,
Ontario, Canada) und Hypercube, Inc. (Gainesville, FL) erhältlich.
Diese Anwendungen wurden im Weitesten für Wirkstoffen entwickelt, die für bestimmte
Proteine spezifisch sind; sie können
jedoch an das Design von Wirkstoffen, die spezifisch für identifizierte
Regionen von DNA oder RNA sind, angepasst werden. Kommerzielle Quellen
von chemischen Bibliotheken können
als Quellen für
Kandidatenverbindungen verwendet werden. Solche chemischen Bibliotheken
können
von z. B. ArQule, Inc. (Medford, MA) erhalten werden.
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Zusätzlich zu
dem Design und der Herstellung von Verbindungen, die die Bindung
verändern,
wie oben beschrieben, können
Bibliotheken von bekannten Verbindungen, einschließlich natürlicher
Produkte, synthetischer Chemikalien und biologisch aktiver Materialien
einschließlich
Peptide nach Verbindungen gescreent werden, die Inhibitoren oder
Aktivatoren sind.
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Verbindungen,
die mittels oben beschriebener Verfahren identifiziert wurden, können nützlich sein,
um z. B. die biologische Funktion von JNK3 Genprodukten und die
Behandlungen von Störungen,
bei denen JNK3 Aktivität
schädlich
ist, zu ergründen.
Assays zum Testen der Effektivität
von Verbindungen, sowie die hierin beschriebenen, werden weiter
unten beschrieben.
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In Vitro Screening Assays nach Verbindungen,
die an JNK3 Proteine und Gene binden
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In
vitro Systeme können
verwendet werden, um Verbindungen zu identifizieren, die mit JNK3
Proteinen oder Genen, die diese Proteine enkodieren, interagieren
(z. B. binden). Solche Verbindungen können z. B. nützlich sein
zur Modulierung der Aktivität
von JNK3 Polypeptiden oder Nukleinsäuren, zur Aufklärung ihrer Biochemie,
oder zur Behandlung von Störungen,
die durch JNK3 Expression ausgelöst
oder verschlimmert werden. Diese Verbindungen können selber normale Funktionen
unterbinden, oder können
im Screeningverfahren nach Verbindungen verwendet werden, die die
normale Funktion unterbinden.
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Assays
zur Identifikation von Verbindungen, die an JNK3 Proteine binden,
erfordern die Herstellung eines Reaktionsgemisches des Proteins
und der Testverbindung unter Bedingungen die ausreichend sind, um diese
zwei Komponenten interagieren und binden zu lassen und damit einen
Komplex zu bilden, der detektiert und/oder isoliert werden kann.
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Screeningassays
nach Molekülen,
die an ein JNK3 Protein oder eine JNK3 Nukleinsäure binden können, können unter
Verwendung einer Vielzahl von Verfahren durchgeführt werden. Z. B. kann ein
JNK3 Protein, Peptid oder Fusionsprotein auf einer festen Phase
immobilisiert werden, mit der Testverbindung zur Reaktion gebracht
werden, und die Komplexe mittels direkter oder indirekter Markierung
der Testverbindung detektiert werden. Alternativ kann die Testverbindung
immobilisiert werden, mit dem JNK3 Polypeptid zur Reaktion gebracht
werden und jegliche Komplexe detektiert werden. Mikrotiterplatten
können
als feste Phase verwendet werden und die immobilisierten Bestandteile
können
mittels kovalenter oder nicht-kovalenter Interaktionen verankert
werden. Die nicht-kovalente Befestigung kann mittels Beschichtung
der festen Phase mit einer Lösung enthaltend
das Molekül
und Trocknung erreicht werden. Alternativ wird ein für JNK3 spezifischer
Antikörper verwendet,
um das Molekül
an die feste Phase zu verankern. Solche Oberflächen können in Vorbereitung auf die
Verwendung hergestellt und gelagert werden. JNK3 Antikörper können unter
Verwendung konventioneller Verfahren, wie diese, die in Coligan
et al. (Current Protocols in Immunology, John Wiley & Sons, Inc., 1994, siehe
Volume 1, Kapitel 2) beschrieben sind, hergestellt werden.
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Im
Assay wird der nicht-immobilisierte Bestandteil zu der beschichteten
Oberfläche,
die den immobilisierten Bestandteil enthält, hinzugegeben unter Bedingungen,
die die Interaktion und das Binden zwischen den beiden Bestandteilen
erlaubt. Bestandteile, die nicht reagiert haben, werden dann entfernt
(z. B. mittels Waschen) unter Bedingungen, sodass jegliche gebildeten
Komplexe immobilisiert an der festen Phase verbleiben. Die Detektion
der Komplexe kann mittels einer Vielzahl von Verfahren durchgeführt werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Z. B. kann der nicht-immobilisierte
Bestandteil des Assays zuvor mit einer radioaktiven oder enzymatischen
Markierung markiert werden und unter Verwendung angebrachter Mittel
detektiert werden. Falls die nicht-immobilisierte Einheit nicht
zuvor markiert wurde, wird ein indirektes Verfahren verwendet. Wenn
z. B. die nicht-immobilisierte Einheit ein JNK3 Polypeptid ist,
wird ein gegen JNK3 gerichteter Antikörper verwendet, um das gebundene
Molekül
zu detektieren und ein sekundärer,
markierter Antikörper
wird verwendet, um den gesamten Komplex zu detektieren.
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Alternativ
kann eine Reaktion in der flüssigen
Phase durchgeführt
werden, die Reaktionsprodukte von den Bestandteilen, die nicht reagiert
haben, getrennt werden und Komplexe detektiert werden (z. B. unter
Verwendung eines immobilisierten Antikörpers, der für ein JNK3
Protein spezifisch ist).
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Zellbasierte
Assays können
verwendet werden um Verbindungen zu identifizieren, die mit JNK3
Proteinen interagieren. Zelllinien, die natürlicherweise solche Proteine
exprimieren, oder gentechnisch verändert wurden, solche Proteine
zu exprimieren (z. B. mittels Transfektion oder Transduktion mit
JNK3 DNA) können verwendet
werden. Z. B. können
Testverbindungen an Zellkulturen verabreicht werden und die Phosphorylierung
von ATF2 oder c-Jun gemessen werden wie infra beschrieben. Eine
Erniedrigung in der Menge der Phosphorylierung eines JNK3 Substrats
in der Gegenwart der Testverbindung verglichen mit Kontrollen, die
nicht die Testverbindung enthalten, zeigt an, dass die Testverbindung
ein Inhibitor der JNK3 Aktivität
ist.
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Inhibitoren
der JNK3 Expression, die auf den JNK3 Promotor wirken, können unter
Verwendung eines chimären
Gens, in welches genomische Sequenzen einschließlich des JNK3 Promotors an
einen Reporter fusioniert sind, z. B. die Glühwürmchenluziferase, identifiziert
werden. Kultivierte Zellen (einschließlich Neuronen), die mit dieser
DNA transformiert sind, werden auf die Expression der Luziferase-Aktivität hin gescreent. Verbindungen,
die die Luziferase-Aktivität
in diesem Hochdurchsatzassay inhibieren, können mittels direkter Messung
des endogenen JNK3 Proteins (mittels Western Blotting) und JNK3
mRNA (mittels Northern Blotting) unter Verwendung von Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind (z. B. siehe Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, 1994), bestätigt werden.
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Kandidaten
für inhibitorische
Verbindungen können
weiterhin in Zellen oder Zellkulturen sowie in Tiermodellen getestet
werden. Z. B. werden Zellen, die JNK3 exprimieren, mit einer Testverbindung
inkubiert. Lysate werden von behandelten und unbehandelten Zellen
hergestellt und gemäß bekannter
Verfahren einem Western Blot unterzogen. Die Blots werden dann mit
Antikörpern,
die spezifisch für
JNK3 sind, sondiert. Eine Abnahme in der Menge der JNK3 Expression
in Kulturen, die mit der Testverbindung behandelt wurden, im Vergleich
zu unbehandelten Kontrollen zeigt an, dass die Testverbindung ein
Kandidat für
einen Wirkstoff ist, um Störungen,
die mit JNK3 Expression assoziiert sind, zu behandeln.
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Assays
auf Verbindungen, die mit JNK3/JNK3 Substrat-Interaktionen interferieren
Moleküle,
die die Interaktion zwischen JNK3 und seinen Substraten stören, können unter
Verwendung von Assays identifiziert werden, die Protein-Protein
Interaktionen detektieren. Z. B. detektiert das Hefe Two-Hybrid
Verfahren Protein-Interaktionen in vivo. Ein in vitro Assay ist
jedoch bevorzugt, die Hefezellwand nicht permeabel für die Kandidatenmoleküle sein
kann. Ein Beispiel für
einen in vitro Assay für
solche Testmoleküle,
die die Interaktion zwischen JNKC3 und einem Substrat stören, schließt die Verwendung
von immobilisiertem JNK3 oder immobilisiertem Substrat (z. B. c-Jun)
und Inkubation des immobilisierten Bestandteils mit Zelllysaten
oder aufgereinigten Proteinen in der Gegenwart oder Abwesenheit
eines Testmoleküls
ein. Im Allgemeinen wird das Testmolekül im Bereich eines 100fachen
molaren Überschusses über den
am meisten vorhandenen Bestandteil (z. B. den Bestandteil, der immobilisiert
oder in Lösung
ist) getestet. Wenn für
das Testmolekül
vorhergesagt wurde, dass es mit dem immobilisierten Bestandteil
des Assays interagiert, so kann es mit diesem Bestandteil vorinkubiert
werden, bevor das Zelllysat oder das aufgereinigte Protein hinzugegeben
wird. Nach dem Wegwaschen von ungebundenem Material werden die gebundenen
Proteine mit Antikörpern
(z. B. ELISA oder Western Blot), oder mittels der Verwendung von
markierter Proteine (z. B. radioaktiv oder fluoreszent) unter Verwendung
von Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, detektiert. Testmoleküle, die
die Menge an JNK3 gebundenem Substrat vermindern, werden somit als
Moleküle
identifiziert, die mit JNK3/JNK3 Substratwechselwirkungen interferieren.
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Assays nach Verbindungen, die die Effekte
von JNK3 in vivo verbessern
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Verbindungen,
die wie oben beschrieben identifiziert wurden, oder andere Kandidatenverbindungen, die
JNK3 Aktivität
in vitro inhibieren, können
nützlich
sein, um Störungen
zu behandeln, die JNK3 Aktivität
involvieren. Diese Verbindungen können in in vivo Assays getestet
werden, z. B. in Tiermodellen für
Störungen, die
JNK3 Aktivität
involvieren. Z. B. sind transgene Mausmodelle für ALS beschrieben worden (Bruijn
und Cleveland, Neuropathol. Appl. Neurobiol. 22:373-387, 1996; Dal
Canto und Gurney, Brain Res. 676: 25-40, 1995; Cleveland et al.,
Neurology 47:Suppl 2, S54-61), sowie auch transgene Modelle für Alzheimer
beschrieben worden sind, wie die PDAPP Maus und andere (z. B. siehe
Loring et al., Neurobiol. Aging 17:173-182, 1996). MPTP (1-Mehtyl-4-Phenyll-1,2,3,6-Tetrahydropyridin)- induzierte dopaminergische
Neurotoxizität
wurde als Modell für
Parkinson in Nagetieren und nicht-humanen Primaten verwendet (z.
B. Przedborski et al., Proc. Nat'l.
Acad. Sci. USA 93:4565-4571, 1996).
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Testverbindungen,
von denen vorhergesagt wurde, dass sie die JNK3 Aktivität inhibieren,
werden an Tiere verabreicht, z. B. wie oben beschrieben, die als
Modelle für
die verschiedenen Krankheitsbeispiele dienen. Behandelte Tiere werden
dann einem Assay auf die Inhibition von JNK3 Aktivität hin unterzogen.
Solche Assays können
indirekt oder folgernd sein, z. B. zeigt eine verbesserte Gesundheit
oder ein Überleben
des Tiers die Wirksamkeit einer Testverbindung an. Assays können auch
direkt sein, z. B. kann eine Erniedrigung in der JNK3 oder c-Jun
Expression mittels Northern Analyse von neuronalem Gewebe gemessen
werden, das von einem Tier entnommen wurde, welches mit einer Testverbindung
behandelt wurde. Eine Erniedrigung in der Menge von JNK3 mRNA, die
in der Probe von dem behandelten Tier vorhanden ist im Vergleich
zu unbehandelten Kontrollen zeigt an, dass die Testverbindung die
JNK3 Expression inhibiert. Eine Erniedrigung in der Menge von c-Jun
zeigt an, dass die Testverbindung die JNK3 Expression oder Aktivität inhibiert.
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Antisense Konstrukte und Therapien
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Behandlungskuren,
die auf einem „Antisense" Ansatz basieren,
involvieren das Design von Oligonukleotiden (entweder DNA oder RNA),
die komplementär
zu JNK3 mRNA's sind.
Diese Oligonukleotide binden an die komplementären mRNA Transkripte und verhindern
die Translation. Eine absolute Komplementarität ist nicht nötig, obwohl
diese bevorzugt ist. Eine Sequenz, die „komplementär" zu einem Teil einer
RNA ist, wie hierin verwendet, ist eine Sequenz, die ausreichend
komplementär
ist, um fähig
zu sein, mit der RNA zu hybridisieren und eine stabile Duplex zu
bilden; im Fall von doppelsträngigen
Antisense-Nukleinsäuren
kann ein einzelner Strang der Duplex DNA getestet werden, oder die
Bildung einer Triplex kann geprüft
werden. Die Fähigkeit
zur Hybridisierung wird sowohl von der Höhe der Komplementarität als auch
der Länge
der Antisense-Nukleinsäure
abhängen.
Im Allgemeinen gilt, dass je länger
die hybridisierende Nukleinsäure
ist, desto mehr Basenfehlpaarungen mit einer RNA sie enthalten kann
und immer noch eine stabile Duplex bilden kann (oder ggfs. Triplex).
Der Fachmann kann unter Verwendung von Standardprozeduren ein zulässiges Ausmaß an Fehlpaarungen
sicherstellen, um den Schmelzpunkt des hybridisierten Komplexes
zu bestimmen.
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Oligonukleotide,
die komplementär
zu dem 5' Ende der
Boten-RNA sind, z. B. der 5' untranslatierten Sequenz
bis hin zu und einschließlich
des AUG Startkodons, sind im Allgemeinen am wirkungsvollsten für die Inhibition
der Translation. Jedoch wurde auch für Sequenzen, die komplementär zu den
3' untranslatierten
Sequenzen von mRNA's
sind gezeigt, dass diese wirkungsvoll für die Inhibition der Translation
sind (Wagner, Nature, 372:333, 1984). Daher könnten Oligonukleotide, die
komplementär
zu den 5' oder 3' nicht-translatierten, nicht-kodierenden Regionen
von JNK3 sind, in einem Antisense Ansatz verwendet werden, um die
Translation des endogenen humanen Homologes der JNK3 mRNA zu inhibieren.
Oligonukleotide, die komplementär
zu der 5' untranslatierten
Region der mRNA sind, sollten das Kompliment des AUG Startkodons
enthalten. Beispiele für
Kandidaten-Antisense-Sequenzen für
die 5' und 3' Regionen sind: 5'-AAG AAA TGG AGG
CTC ATA AAT ACC ACA GCT-3' (SEQ
ID NO: 17) bzw. 5'-ATT
GGA AGA AGA CCA AAG CAA GAG CAA CTA-3' (SEQ ID NO: 18).
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Obwohl
Antisense-Nukleotide, die komplementär zu der kodierenden Region
eines JNK3 Gens sind, verwendet werden könnten, sind diese, die komplementär zu den
transkribierten untranslatierten Regionen sind, am meisten bevorzugt.
Beispiele für
diesen Typ von Kandidaten-Sequenzen
sind: 5'-TAA GTA
AGT AGT GCT GTA TGA ATA CAG ACA-3 (SEQ ID NO: 19) und 5'-TAC TGG CAA TAT
ATT ACA GAT GGG TTT ATG-3' (SEQ
ID NO: 20).
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Anisense-Oligonukleotide,
die komplementär
zu mRNA kodierenden Regionen sind, sind weniger wirkungsvolle Inhibitoren
der Translation, können
jedoch in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden. Egal ob sie entworfen sind,
an die 5', 3' oder kodierende
Region einer JNK3 mRNA zu hybridisieren, sollten Antisense-Nukleinsäuren wenigstens
sechs Nukleotide Länge
haben und sind vorzugsweise Oligonukleotide, die eine Länge im Bereich
von 60 bis ungefähr
50 Nukleotiden haben. In spezifischen Aspekten ist das Oligonukleotid
wenigstens 10 Nukleotide oder wenigstens 50 Nukleotide lang. Unabhängig von
der Wahl der Zielsequenz werden in vitro Studien gewöhnlich als
erstes durchgeführt,
um die Fähigkeit
von einem Antisense-Nukleotid zu bestimmen, die Genexpression zu
inhibieren. Im Allgemeinen verwenden diese Studienkontrolle, die
zwischen Antisense-Geninhibition und nichtspezifischen biologischen
Effekten der Oligonukleotide unterscheiden. In diesen Studien werden
die Level der Ziel RNA oder des Zielproteins gewöhnlich mit denen von einer
internen Kontroll RNA oder einem internen Kontrollprotein verglichen.
Zusätzlich
ist es vorgesehen, dass die Resultate, die unter Verwendung des
Antisense-Oligonukleotides erhalten wurden, mit denen verglichen
werden, die unter Verwendung des Kontoll-Oligonukleotides erhalten
wurden. Es ist bevorzugt, dass das Kontroll-Oligonukleotid ungefähr die selbe
Länge hat,
wie das Test-Oligonukleotid und dass die Nukleotidsequenz des Oligonukleotides
nicht mehr als nötig
von der Antisense-Sequenz abweicht, um eine spezifische Hybridisierung
zu der Zielsequenz zu verhindern.
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Die
Oligonukleotide können
DNA oder RNA oder chimärische
Mixturen oder Derivate oder modifizierte Versionen davon sein, einzelsträngig oder
doppelsträngig.
Das Oligonukleotid kann modifiziert sein an der Baseneinheit, der
Zuckereinheit oder dem Phosphatrückrad,
z. B. um die Stabilität
des Moleküls
oder der Hybridisierung zu verbessern. Das Oligonukleotid kann andere
angehängte
Gruppen beinhalten, wie Peptide (z. B. für das Targeting von Wirtszellrezeptoren
in vivo) oder Agentien, die den Transport über die Zellmembran ermöglichen
(wie beschrieben z. B. in Letsinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 86:6553, 1989; Lemaitre et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:648,
1987; PCT Publikations Nr.
WO
88/09810 ) oder der Blut-Hirn-Schranke (siehe z. B. PCT
Publikations Nr.
WO 89/10134 )
oder hybridisierungs-getriggerte Spaltungsagentien (siehe z. B.
Krol et al., BioTechniques 6:958, 1988) oder interkalierende Agentien
(siehe z. B. Zon, Pharm. Res. 5:539, 1988). Zu diesem Zweck können die
Oligonukleotide an ein anderes Molekül konjugiert sein, z. B. ein
Peptid, ein hybridisierungs-getriggertes quervernetzendes Agents,
ein Transportagents oder ein hybridisierungs-getriggertes Spaltungsagents.
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Das
Antisense-Oligonukleotid kann wenigstens eine modifizierte Baseneinheit
enthalten die ausgewählt
ist aus der Gruppe einschließlich
aber nicht limitiert auf 5-Fluorouracil, 5-Bromouracil, 5-Chlorouracil, 5-Iodouracil,
Hypoxanthin, Xantin, 4-Acetylcytonsin, 5-(Carboxyhydroxylmethyl) Uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-Thiouridin,
5-Carboxymethyl-Aminomehtyluracil,
Dihydrouracil, Beta-D-Galactosylqueosin, Inosin, N6-Isopentenyladenin,
1-Methylguanin,
1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin, 2-Methyladenin, 2-Methylguanin, 3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin,
N6-Adenin, 7-Methylguanin, 5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-Thiouracil,
Beta-D-Mannosylqueosin, 5-Methoxycarboxymethyluracil, 5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-Isopentenyladenin,
Uracil-5-Oxyacetic Acid (v), Wybutoxosin, Pseudouracil, Queosin,
2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-Theouracil, 2-Thiouracil, 4-Thiouracil,
5-Methylurecil,
Uracil-5-Oxyacetic Acid Methylester, Uracil-5-Oxyacetic Acid (v),
5-Methyl-2-Thiouracil,
2-(3-Amino-3-N-2-Carboxypropyl) Uracil, (acp3)w, und 2,6-Diaminopurin.
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Das
Antisense-Oligonukleotid kann ebenfalls wenigstens eine modifizierte
Zuckereinheit enthalten, ausgewählt
aus der Gruppe einschließend
aber nicht limitiert auf Arabinnose, 2-Fluoroarabinose, Xylulose und Hexose.
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Das
Antisense-Oligonukleotid kann auch wenigstens ein modifiziertes
Phosphatrückgrat
enthalten, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Phosphorothioat, einem Phosphorodithioat,
einem Phosphoramidothioat, einem Phosphoramidat, einem Phosphordiamidat,
einem Methylphosphonat, einem Alkyl-Phosphotriester und einem Formacetal
oder ein Analog von irgend einem dieser Rückgrate.
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Das
Antisense-Oligonukleotid kann ein α-anomerisches Oligonukleotid
beinhalten. Ein α-anomerisches Oligonukleotid
bildet spezifische doppelsträngige
Hybride mit komplementärer
RNA in welchen, entgegengesetzt zu den gewöhnlichen β-Einheiten, die Stränge parallel
zueinander laufen (Gautier et al., Nucl. Acids. Res. 15:6625, 1987).
Das Oligonukleotid ist ein 2-O-Methylribonukleotid
(Inoue et al., Nucl. Acids Res. 15:6131, 1987) oder ein chimärisches
RNA-DNA Analog (Inoue et al., FEHS Lett. 215:327, 1987).
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Die
Antisense-Oligonukleotide der Erfindung können mittels Standardverfahren,
die in der Technik bekannt sind, synthetisiert werden, z. B. unter
Verwendung eines automatisierten DNA Synthesizers (solche sind kommerziell
erhältlich
von Biosearch, Applied Biosystems, etc.). Beispielsweise können Phosphorothioat
Oligonukleotide nach dem Verfahren von Stein et al. (Nucl. Acids
Res. 16:3209, 1988) synthetisiert werden und Methylphosphonat Oligonukleotide
können
unter Verwendung von Glaspolymerträgern mit kontrollierten Poren hergestellt
werden (Sarin et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:7448, 1988).
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Die
Antisense-Moleküle
sollten an Zellen verabreicht werden, die JNK3 Proteine in vivo
exprimieren. Eine Vielzahl von Verfahren ist für die Verabreichung von Antisense
DNA oder RNA an Zellen entwickelt worden; z. B. können Antisense-Moleküle direkt
in die Gewebsstelle injiziert werden oder modifizierte Antisense-Moleküle, die
designed sind auf die gewünschten
Zellen abzuzielen (z. B. Antisense gebunden an Peptide oder Antikörper, die
spezifisch Rezeptoren oder Antigene binden, die auf der Zielzelloberfläche exprimiert
werden) können
systemisch verabreicht werden.
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Es
ist jedoch häufig
schwierig, intrazelluläre
Konzentration des Antisense-Moleküls zu erreichen, die ausreichend
sind, die Translation von endogenen mRNA's zu unterdrücken. Daher kann ein Ansatz
verwendet werden, in dem ein rekombinantes DNA Konstrukt ein Antisense-Oligonukleotid umfasst,
welches unter die Kontrolle eines starken pol III oder pol II Promotors
gestellt ist. Die Verwendung von solchen Konstrukten, um Zielzellen
in einem Patienten zu transfizieren, wird in der Transkription von
ausreichenden Mengen von einzelsträngigen RNA's resultieren, die komplementäre Basenpaare
mit den endogenen JNK3 Transkripten bilden werden und damit die
Translation von dieser mRNA verhindern werden. Z. B. kann ein Vektor
in vivo eingebracht werden, sodass er von einer Zelle aufgenommen
wird und die Transkription einer Antisense RNA leitet. Ein solcher
Vektor kann episomal bleiben oder chromosomal integriert werden,
so lange er transkribiert werden kann, um die gewünschte Antisense
RNA zu produzieren.
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Solche
Vektoren können
mittels Verfahren der rekombinanten DNA-Technologie, die dem Fachmann bekannt
sind. Die Vektoren können
Plasmidvektoren sein, viral sein oder andere dem Fachmann bekannten, die
für die
Replikation und Expression in Säugetierzellen
verwendet werden. Die Expression der Sequenz, die für die Antisense
RNA enkodiert, kann mittels jeglichen Promotors, von dem dem Fachmann
bekannt ist, dass dieser in Säugetieren,
bevorzugt humanen Zellen fungiert, erreicht werden. Solche Promotoren
können
induzierbar oder konstitutiv sein. Geeignete Promotoren schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf: SV40 Early Promoter Region (Bernoist
et al., Nature 290:304, 1981); den Promotor, der in dem 3' Long Terminal Repeat
des Rous Sarcoma Virus enthalten ist (Yamamoto et al., Cell 22:787-797,
1988); den Herpes Thymidin Kinase Promotor (Wagner et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78:1441, 1981); und die regulatorischen Sequenzen
des Metallothionein Gens (Brinster et al., Nature 296:39, 1988).
Die Konstrukte können
ebenfalls auf einem künstlichen
Chromosom enthalten sein (z. B. künstliche Säugetierchromosomen; MAC; Harrington
et al., Nature Genet. 15:345-355, 1997).
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Die
Produktion eines JNK3 Antisense Nukleinsäuremoleküls mittels eines jeglichen
gentherapeutischen Ansatzes, der oben beschrieben ist, resultiert
in einem zellulären
Level von JNK3 Proteinen, welches weniger ist, als die Menge, die
in einem unbehandelten Individuum vorhanden ist.
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Ribozyme
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Ribozymmoleküle, die
entworfen sind, um katalytisch JNK3 mRNA's zu spalten, können ebenfalls verwendet werden,
um die Translation von diesen mRNA's und die Expression von JNK3 mRNA's zu verhindern (siehe
z. B. PCT Publikation WO90/11364; Saraver et al., Science 247:1222,
1990) Während
verschiedene Ribozyme, die die mRNA an Stellen spezifischen Erkennungssequenzen
spalten, verwendet werden können,
um spezifische mRNA's
zu zerstören,
ist die Verwendung von Hammerkopfribozymen bevorzugt. Hammerkopfribozyme
spalten mRNA's an
Stellen, die durch flankierende Regionen vorgegeben werden, die
komplementäre Basenpaare
mit der Ziel mRNA bilden. Die einzige Voraussetzung ist, dass die
Ziel mRNA die folgende Sequenz von zwei Basen hat: 5'-UG-3'. Die Konstruktion
und Produktion von Hammerkopfribozymen ist dem Fachmann wohl bekannt
(Haseloff et al., Nature 334:585, 1988). Vorzugsweise ist das Ribozym
so gestaltet, dass die Spaltungserkennungsstelle in der Nähe des 5' Endes der JNK3 mRNA
lokalisiert ist, d. h. um die Effizienz zu erhöhen und die intrazelluläre Ansammlung
von nicht-funktionalen mRNA Transkripten zu minimieren.
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Beispiele
für potentielle
Ribozymstellen in humanen JNK3 schließen 5'-UG-3' Stellen ein, die mit dem Initiator
Methionin Codon an, z. B. in humanem JNK3, ungefähr den Nukleotiden 224-226
dem Codon für
eine stromabwärts
potentielle Initiationsstelle (Nukleotide 338-340) und zusätzlichen
Codons in der kodierenden Region, einschließlich Nukleotide 698-670, 740-742
und 935-937, korrespondieren.
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Die
Ribozyme der vorliegenden Erfindung schließen ebenfalls RNA Endoribonukleasen
ein (nachstehend „Chech-Typ
Ribozyme") wie die,
die natürlich
in Tetrahymena Thermophila (bekannt als die IVS oder L-19 IVS RNA)
vorkommt und die umfangreich durch Chech und seine Mitarbeiter beschrieben
wurde (Zaug et al., Science 224:574, 1984; Zaug et al., Science,
231:470, 1986; Zug et al., Nature 324:429, 1986; PCT Anmeldung Nr.
WO88/04300 und Been et al.,
Cell 47:207, 1986). Die Chech-Typ Ribozyme haben eine acht Basenpaar
Sequenz, die mit einer Ziel RNA Sequenz hybridisiert, wonach die
Spaltung der Ziel RNA stattfindet. Die Erfindung schließt jene
Chech-Typ Ribozyme ein, welche acht Basenpaar aktive Stellensequenzen
anziehen, die in JNK3 Proteinen vorhanden sind.
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Wie
beim Antisense-Ansatz können
die Ribozyme aus modifizierten Oligonukleotiden bestehen (z. B. für die verbesserte
Stabilität
oder das verbesserte Targeting) und sollten an Zellen verabreicht
werden, die in vivo ein JNK3 Gen exprimieren, z. B. das Gehirn und
die Wirbelsäule.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Verabreichung involviert die Verwendung
eines DNA Konstrukts „kodierend" für das Ribozym
unter der Kontrolle eines starken konstitutiven pol III oder pol
II Promotors, so dass die transfizierten Zellen ausreichende Mengen des
Ribozyms produzieren werden, um die endogenen JNK3 mRNA's zu zerstören und
die Translation zu verhindern. Da Ribozyme im Gegensatz zu Antisense-Molekülen katalytisch
sind, ist eine niedrigere intrazelluläre Konzentration für die Wirksamkeit
nötig.
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Für jeden
der obigen Ansätze
wird das therapeutische JNK3 Antisense oder Ribozym Nukleinsäuremolekülkonstrukt,
vorzugsweise direkt in der Zielregion angewendet (z. B. der fokalen
Stelle der Aktivität
bei einem Anfallsleiden, der Hippokampus bei Alzheimer, der Substantia
Nigra in Patienten mit Parkinson), es kann jedoch auch an Gewebe
in der Nachbarschaft der Zielregion verabreicht werden, oder sogar
an ein Blutgefäß, das die
Zielregion versorgt.
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Für die Gentherapie
wird die Antisene oder Ribozym JNK3 Expression mittels jeglichem
geeigneten Promotor kontrolliert (z. B. dem humanen Zytomegalovirus,
Simian Virus 40 oder Metallothionein Promotoren) und sie wird mittels
jeglichem gewünschten
säugetierregulatorischem
Element reguliert. Z. B. können,
wenn dies gewünscht
ist, Enhancer, die eine bevorzugte Genexpression in Zellen unter
exitotoxischer Induktion kontrollieren, verwendet werden, um die
Antisense JNK3 Expression in einem Patienten mit einem Anfallsleiden zu
kontrollieren.
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Die
JNK3 Antisense oder Ribozymtherapie kann auch mittels direkter Verabreichung
der Antisense JNK3 oder Ribozym RNA an die Zielregion bewerkstelligt
werden. Diese mRNA kann mittels jeglicher Standardtechnik produziert
und isoliert werden, sie ist jedoch am bequemsten mittels in vitro
Transkription produzierbar, unter Verwendung einer Antisense JNK3
DNA unter der Kontrolle eines hochwirksamen Promotors (z. B. der
T7 Promotor). Die Verabreichung von Antisense JNK3 RNA an Zielzellen
wird mittels jeglichen Verfahrens für die direkte Verabreichung
von therapeutischen Verbindungen, die hierin beschreiben sind, durchgeführt.
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Verfahren zur Behandlung von Störungen,
die JNK3 Expression oder Aktivität
involvieren
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Die
Erfindung umfasst weiterhin die Behandlung von Störungen,
besonders in Säugetieren
wie Menschen, in denen JNK3 eine schädigende Rolle spielt. Eine
Anzahl von Störungen
des Nervensystems, die Exitotoxizität involvieren, wie Anfallsleiden
(z. B. Epilepsie), Demenz, wie neurogenerative Störungen (z.
B. Alzheimer, Huntington), zerebrovaskulare Störungen wie Ischemie, motorneuronale
Krankheit (einschließlich ALS),
Verletzungen, die durch extreme Hitze oder Kälte verursacht wurden, Traumen
(z. B. Bestrahlung, Verletzungen der Wirbelsäule, Druck und ionisches Ungleichgewicht),
metabolisches Ungleichgewicht (z. B. Hypoglychemie) Parkinson können mit
den hier beschriebenen Verfahren behandelt werden. Ohne die Erfindung durch
eine Bindung an eine bestimmt Theorie zu limitieren, ist eine bedeutende
Zahl von neurologischen Störungen
wenigstens teilweise der Excitotoxizität zurechenbar, die über den
JNK3 Signalweg vermittelt wird. Daher sind Inhibitoren dieses Signalwegs,
die wie oben beschrieben identifiziert wurden, nützlich zur Behandlung von Störungen,
die Excitotoxizität
involvieren.
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Die
Therapie kann ausgelegt sein, das Level an endogener JNK3 Genexpression
zu reduzieren, z. B. unter Verwendung von Antisense oder Ribozymansätzen, um
die Translation von einer JNK mRNA zu inhibieren oder zu verhindern.
Triele Helix Ansätze
um die Transkription des Gens zu verhindern; oder gezielte homologe
Rekombination um ein Gen oder seinen endogenen Promotor zu inaktivieren
oder „auszuknocken". Die Antisense,
Ribozym oder DNA Konstrukte, die hierin beschrieben werden, können direkt
an die Stelle verabreicht werden, die die Zielzellen enthält; z. B.
bestimmte Regionen des Gehirns oder der Wirbelsäule. Antikörper oder Fragmente von Antikörpern, die
JNK3 oder ein JNK3 Substrat erkennen und die modifiziert wurden exprimiert
zu werden oder anderweitig in die Zelle zu gelangen, können ebenfalls
therapeutisch verwendet werden.
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Wirksame Dosis
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Die
Toxizität
und therapeutische Wirksamkeit der Verbindungen der Erfindung, z.
B. Verbindungen, die die JNK3 Expression oder Aktivität modulieren,
können
mittels pharmazeutischer Standardprozeduren bestimmt werden unter
entweder Verwendung von Zellen in Kultur oder Versuchstieren, um
den LD50 (die Dosis, die lethal für 50 % der
Population) und den ED50 (die Dosis, die
therapeutisch wirksam für
50 % der Population ist) bestimmt. Das Verhältnis der Dosis zwischen toxischem
und therapeutischem Effekt ist der therapeutische Index und kann
als das Verhältnis
von LD50/ED50 ausgedruckt
werden. Polypeptide oder andere Verbindungen, die große therapeutische
Indexes besitzen, sind bevorzugt. Obwohl Verbindungen verwendet
werden können, die
toxische Nebeneffekte aufweisen, sollte darauf geachtet werden,
dass ein Verabreichungssystem entwickelt wird, das solche Verbindungen
zu der Stelle des betroffenen Gewebes leitet, um eine potentielle
Schädigung
von unbetroffenen Zellen zu minimieren und damit die Nebeneffekte
zu reduzieren.
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Die
Daten, die aus den Zellkultur Assays und den Tierstudien erhalten
wurden, können
bei der Formulierung eines Dosierungsbereichs für die Verwendung in Menschen
verwendet werden. Die Dosierung von solchen Verbindungen liegt vorzugsweise
innerhalb eines Bereichs von zirkulierenden Konzentrationen, die
den ED50 mit wenig oder keiner Toxizität einschließt. Die
Dosierung kann innerhalb dieses Bereiches variieren, abhängig von
der Dosierungsform die verwendet wird und der Verabreichungsroute,
die verwendet wird. Für
jegliche im Verfahren der Erfindung verwendeten Verbindung kann
die therapeutisch wirksame Dosis eingangs aus Zellkultur Assays
geschätzt
werden. Eine Dosierung kann in Tiermodellen ausgestaltet werden,
um einen Konzentrationsbereich im zirkulierenden Plasma zu erhalten,
der den IC50 einschließt (d. h. die Konzentration der
Testverbindung, die eine halbmaximale Inhibition der Symptome erreicht)
wie in der Zellkultur bestimmt. Solche Informationen können verwendet
werden, um nützliche
Dosen für
Menschen genauer zu bestimmen. Die Plasmalevels können z.
B. mittels High Performance Liquid Chromatography gemessen werden.
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Formulierungen und Verwendung
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen für
die Verwendung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
auf gebräuchliche
Art und Weise unter Verwendung von einem oder mehrerer physiologisch verträglicher
Träger-
oder Hilfsstoffe formuliert werden.
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Daher
können
die Verbindungen und ihre physiologisch verträglichen Salze und Solvate für die Verabreichung
durch Inhalation oder Insufflation (entweder durch den Mund oder
die Nase) oder orale, buccale, parenterale oder rektale Verabreichung
formuliert werden.
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Für die orale
Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen die Form annehmen von, z.
B., Tabletten oder Kapseln, die auf konventionelle Weise hergestellt
wurden, mit pharmazeutisch verträglichen
Hilfsstoffen wie Bindeagentien (z. B. prägelatinisierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon
oder Hydroxypropyl Methylzellulose); Füllstoffen (z. B. Laktose, mikrokristalline
Zellulose oder Kalziumhydrogenphosphat); Gleitmittel (z. B. Magnesiumstearat,
Talkum oder Kieselerde); sich zersetzende Stoffe (z. B. Kartoffelstärke oder
Natirum Stärkeglycolat);
oder Befeuchtungsagentien (z. B. Natriumlaurylsulfat). Die Tabletten
können
mittels in der Kunst wohl bekannten Verfahren beschichtet werden.
Flüssige
Präparate
für die
orale Verabreichung können
die Form annehmen von z. B. Lösungen,
Sirup oder Suspensionen, oder sie können als ein Trockenprodukt
vorliegen, für
die Zusammensetzung mit Wasser oder mit einem anderen geeigneten
Transportstoff vor der Verwendung. Solche flüssigen Präparate können mittels konventioneller
Methoden hergestellt werden mit pharmazeutisch verträglichen
Zusatzstoffen wie Stellmitteln (z. B. Sorbitolsirup, Zellulosederivative oder
hydrierte essbare Fette); emulgierende Agentien (z. B. Lecithin
oder Acacia); nicht-wässrige
Bindemittel (z. B. Mandelöl, ölige Ester,
Ethylalkohol oder fraktionierte Gemüseöle); und Konservierungsstoffe
(z. B. Methyl oder Propyl-p-Hydroxybenzoate oder Sorbinsäure). Die
Präparationen
können
auch Puffersalze, Aromastoffe, Farbstoffe und Süßstoffe enthalten, wie angemessen.
Präparationen
für die
orale Verabreichung können
geeignet formuliert werden, um eine kontrollierte Abgabe der aktiven
Verbindung zu erreichen.
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Für die buccale
Verabreichung können
die Verbindungen die Form von Tabletten oder Pastillen annehmen,
die auf konventionelle Art und Weise hergestellt werden.
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Die
bevorzugten Verfahren für
die Verabreichung der Zusammensetzungen der Erfindung sind die direkte
Zuführung
der Verbindungen an das zentrale Nervensystem, vorzugsweise an das
Gehirn, insbesondere nah oder direkt an die Stelle der Störung, z.
B. den Hippokampus im Fall von Alzheimer, die Substantia Nigra im
Fall von Parkinson und die fokale Stelle für Anfallsleiden. Dem entsprechend
kann die Verabreichung in ein Ventrikel, intrathekal oder intrazerebral
ventrikulär
erfolgen. Z. B. kann ein Omaya Reservoir-Shunt mit In-Line Filter
chirurgisch in den Zisternenraum platziert werden. Eine therapeutische
Verbindung in einem angemessenen Trägerstoff (z. B. phosphatgepufferte
Kochsalzlösung)
wird mittels Injektion auf vorgeschriebener Grundlage in den Shunt
eingeflöst.
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Für die Verabreichung
durch Inhalation werden die Verbindungen für die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung bequemerweise in Form eines Aerosolsprays aus unter Druck
stehenden Verpackungen oder eines Zerstäubers unter Verwendung eines
geeigneten Treibgases z. B. Dichlorodifluoromethan, Trichlorofluoromethan,
Dichlorotetrafluoroethan, Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes
Gas abgegeben. Im Falle eines unter Druck stehenden Aerosols kann
die Dosierungseinheit durch die Bereitstellung eines Ventils bestimmt
werden, um eine gemessene Menge abzugeben. Kapseln und Patronen
aus z. B. Gelatine für
die Verwendung in einem Inhalator oder Insuflator können formuliert
werden, eine Pudermix der Verbindung und einer geeigneten pudrigen
Basis, wie Laktose oder Stärke,
zu enthalten.
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Die
Verbindungen können
formuliert werden für
die parenterale Verabreichung mittels Injektion, z. B. mittels Bolusinjektion
oder kontinuierlicher Infusion. Formulierungen für die Injektion können in
Form von Einheitsdosierungen zur Verfügung gestellt werden, z. B.
in Ampullen oder in Mehrfachdosenbehältern mit einem zugefügten Konservierungsmittel.
Die Zusammensetzungen können
Formen annehmen wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder
wässrigen
Bindemitteln und können
formulierende Agentien wie Stellmittel, stabilisierende und/oder
dispergierende Agentien. Alternativ können die aktiven Bestandteile
in Puderform vorliegen für
die Zusammensetzung mit einem geeigneten Trägerstoff vor der Verwendung,
z. B. sterilem pyrogen-freiem Wasser.
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Die
Verbindungen können
auch in rektalen Zusammensetzungen formuliert werden, wie Zäpfchen oder
Einbehaltungseinläufen,
z. B. enthaltend konventionelle suppositorische Grundstoffe wie
Kakaobutter oder andere Glycerine.
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Zusätzlich zu
den zuvor beschriebenen Formulierungen können die Verbindungen auch
als Depotpräparationen
formuliert werden. Solche langwirkenden Formulierungen können mittels
Implantation verabreicht werden (z. B. subkutan oder intramuskulär) oder
mittels intramuskulärer
Injektion. Daher können
z. B. die Verbindungen formuliert werden mit geeigneten polymerischen
oder hydrophoben Materialien (z. B. als eine Emulsion in einem geeigneten Öl) oder
Ionenaustauschharzen, oder als schlechtlösliche Derivative, z. B. als
ein schlechtlösliches
Salz.
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Wenn
gewünscht,
können
die Zusammensetzungen in einer Packung oder einem Spender zur Verfügung gestellt
werden, die oder der ein oder mehrere Einheitsdosierungen enthält, die
den aktiven Bestandteil enthalten. Die Packung kann z. B. Metall
oder Plastikfolie umfassen, wie eine Blisterverpackung. Die Packung oder
der Spender können
zusätzlich
Anleitungen für
die Verabreichung enthalten.
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen der Erfindung können auch
einen Trägerstoff
oder ein Hilfsmittel enthalten, von denen dem Fachmann viele bekannt
sind. Hilfsstoffe, die verwendet werden können, schließen ein
Puffer (z. B. Zitratpuffer, Phosphatpuffer, Acetatpuffer und Bikarbonatpuffer),
Aminosäuren, Harnstoff,
Alkohole, Ascorbinsäure,
Phospholipide, Proteine (z. B. Serumalbumin) EDTA, Natriumchlorid,
Liposomen, Mannitol, Sorbitol und Glycerin. Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, Polypeptide,
Antikörper oder
modulatorischen Verbindungen können
mittels jeglicher Standardverabreichungsroute verabreicht werden.
Z. B. kann die Verabreichung parenteral, intravenös, subkutan,
intramuskulär,
intrakranial, intraorbital, ophtalmisch, intraventrikulär, intrakapsulär, intraspinal,
intrazisternal, intaperitoneal, transmukosal oder oral erfolgen.
Die modulatorische Verbindung kann entsprechend der korrespondierenden
Route der Verabreichung auf verschiedenen Wegen formuliert werden.
Z. B. können
flüssige
Lösungen
für die
Aufnahme oder Injektion hergestellt werden; Gels oder Puder können für die Aufnahmeinhalation
oder topische Anwendung hergestellt werden. Verfahren zur Herstellung
solcher Formulierungen sind gut bekannt und können z. B. in „Remington's Pharmaceutical
Sciences" gefunden
werden. Es wird erwartet, dass besonders nützliche Routen der Verabreichung
die nasale oder direkte Infusion in das zentrale Nervensystem sind.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. JNK3 Expression
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Eine
von der 5' Region
der Maus JNK3 cDNA abgeleitete 351-bp Sequenz (Nukleotide 62-412)
wurde mit [32P] mittels zufälligem Priming
markiert und als Sonde verwendet, um die Gewebeexpressionsmuster
des JNK3 Gens zu bestimmen. Eine Northern Blot Analyse wurde unter
Verwendung von Standardverfahren mit 2 mg Proben von Poly(A)+mRNA durchgeführt, die aus Hoden, Niere,
Skelettmuskulatur, Leber, Lunge, Milz, Hirn und Herz isoliert wurde.
Alle Northern Blots wurden mit [32P]-markiertem β-Aktiv als
Kontrolle sondiert, um das Laden von ähnlichen Mengen von RNA in
jeder Spur sicherzustellen. Ein starkes Signal, korrespondierend
zu einem 2.7 kb Transkript, sowie ein schwaches Signal, korrespondierend
zu einem 7.0 kb Transkript, wurden im Gehirn detektiert. Ein schwaches
Signal korrespondierend zu einem 2.7 kb Transkript wurde auch im
Herzen detektiert. Ein Signal korrespondierend zu einem 2.4 kb Transkript
wurde in den Hoden detektiert. JNK3 Expression wurde in keinen anderen
untersuchten Geweben detektiert.
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In
situ Hybridisierungsanalyse hat darauf hingewiesen, dass JNK3 in
vielen Regionen des Gehirns exprimiert ist (Martin et al., supra).
Totale RNA (10 mg) wurde daher aus unterschiedlichen Regionen des
Mäusehirns
isoliert (Cerebellum, cerebraler Cortex, Hippocampus, Mesenzeffalon,
Thalamus und Stammhirn) unter Verwendung des TRIzol Reagents (Gibco-BRL)
und im Northern Blot unter Verwendung der JNK3 Sonde wie oben beschrieben,
analysiert. Ein Signal korrespondierend zu einem 2.7 kb Transkript
wurde in allen Lektionen des untersuchten Hirns detektiert und war
im Hippokampus am meisten vorhanden.
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Beispiel 2. Gezielte Disruption des JNK3
Gens
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Um
JNK3-defiziente Mäuse
zu erzeugen, wurde ein Targeting-Vektor erzeugt, um ein internes
4 kb Msc1-Spe1 JNK3 genomisches Fragment mit einer PGKneo Kassette
zu ersetzen. Eine Karte des JNK3 Gens, des JNK3 Tarketing Vektors
und der vorhergesagten Struktur des mutierten JNK3 Gens sind diagrammatisch in 6 gezeigt.
Die Restriktionsenzymstellen sind angegeben (B, BamHI; Hp, HpaI;
M, MscI; Nco, NcoI, R, EcoRI; Spe, SpeI). Ein 10-kb NotI-EcoRI JNK3
Fragment (die NotI Stelle war vom Vektor abgeleitet) wurde aus einer λ FixII Phagenbibliothek
eines 129/Sv Mäusestamms
(Stratagene Inc.) kloniert. Der Targeting Vektor wurde mittels Insertion
eines 4.0 kb MscI Fragments vom 5' Ende des JNK3 genomischen Fragments,
einer 1.6 kb PGK-Neokassette (Negishi et al., Nature 376:435-438,
1995) und eines 1.8 kb SpeI-NcoI Fragments des 3' Endes des JNK3 Fragments in den pBluescript
KS Vektor (Stratagene, Inc.) unter Verwendung von entsprechenden
Linkern konstruiert. Der Targeting Vektor enthält eine 2.6-kb PGK tk Kassette
(Negishi et al., supra) der das 5' Ende der JNK3 genomischen Sequenz für die negative
Selektion von mutanten ES Zellen flankiert (Mansour et al., Nature
336:348-352, 1988). Die durch den Targeting Vektor im JNK3 Gen ersetzte
Region umfasst 1 ½ Exons,
die die Aminosäuren
211-267 von JNK3 kodieren (wie in 5B gezeigt).
Diese Region schließt
das Tripeptid Dual Phosphorylierungsmotiv Thr-Pro-Tyr (TPY) ein,
dass für
die JNK Gruppe charakteristisch ist und für die Proteinkinase Aktivität erforderlich
ist (Dèrijard
et al., supra). Die zwei im JNK3 Lokus gezeigten schraffierten Boxen
korrespondieren zu den Unterdomänen
VIII und IX (kodierend die Aminosäurereste 189-267 im JNK3 Protein,
das in 5B gezeigt ist) von JNK3.
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Der
Targeting Vektor wurde mit NotI linearisiert und in W9.5 embryonische
Stamm (ES) Zellen elektroporiert. Genomische DNA von Transfektanten,
die resistend gegenüber
G418 (200 mg/ml) (Gibco, BRL) und Gancyclovir (2 mM) (Syntex, Palo
Alto, CA) waren, wurden isoliert und mittels Southern Blot Analyse
gescreent. Die Southern Blot Analyse von vier unabhängigen G418-
und gancyclovir-resistenten Klonen ergab drei Klone, die das gewünschte homologe
Rekombinationsereignis enthielten (Targetingfrequenz 2.9 %). Chimärische Mäuse wurden
mittels Injektion dieser ES Zellen in C57BL/6 (B6) Mäuseblastozysten
erzeugt.
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Southern
Blots von EcoRI-verdauter DNA, die von den Schwänzen dieser chimärischen
Mäuse erhalten
waren, wurden mit der radiomarkierten 351 bp JNK3 Sonde sondiert.
Der EcoRI Verdau resultierte in einer 12 kb Bande, die zu dem Wildtyp
(endogenes Allel) korrespondierte und einer 4.2 kb Bande, die zu
der Mutante (zertrenntes Allel) korrespondierte.
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Zwei
Klone vermittelten die Keimbahnübertragung
des zertrennten JNK3 Allels in die nächste Generation von Mäusen. Heterozygote
(+/–)
wurden untereinander gekreuzt, um homozygot mutante Mäuse (–/–) zu erzeugen,
die mittels Southern Blot Analyse von genomischer DNA identifiziert
wurden. Totale RNA, die aus Mäusehirn
isoliert worden war, wurde mittels Nothern Blot Analyse untersucht.
Der Blot wurde mit einer zufällig geprimten 32p markierten Maus JNK3 cDNA Sonde sondiert,
dann gestrippt und folgend mit Maus JNK1 und β-Aktin cDNA Sonden erneut sondiert.
Das Haupt JNK3 Transkript im Hirn ist 2.7 kb und die JNK1 Transkripte im
Mäusehirn
sind 2.3 und 4.4 kb groß.
Blots, die mit einer JNK3 cDNA Sonde hybridisiert wurden, detektierten Transkripte
in Wildtyp (+/+) aber nicht in homozygoten Knockout (–/–) Mäusen.
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Reverse
Transriptase-Polymerase Kettenreaktion (RT-PCR) Analyse wurde verwendet
um zu bestätigen,
dass JNK Transkripte im Homozygoten JNK3 (–/–) Hirn abwesend waren. Eine
JNK1 Sonde (447 bp) wurde aus Maushirn RNA mittels RT-PCT (Yang
et al., supra) amplifiziert unter Verwendung der Amplimere 5'-GTGTGCAGCTTATGATGCTATTCTTGAA-3' (SEQ ID NO: 21)
und 5'CGCGTCACCACATACGGAGTCATC-3' (SEQU ID NO:22).
Die RT-PCR Detektion (Yang et al., supra) von JNK3 mRNA in Mausgewebe
wurde mittels RT-PCR unter Verwendung der Amplimere: 5'-CTGGAGGAGTTCCAAGATGTCTACT-3' (SEQ ID NO: 23)
und 5'-TGGAAAGAGCTTGGGGAAGGTGAG-3' (SEQU ID NO: 24)
durchgeführt,
um ein spezifisches 537 bp DNA Produkt zu erhalten. Aus Mäusehirn
isolierte RNA wurde mit für
HPRT spezifischen Primern als eine Kontrolle amplifiziert. Diese
Experimente bestätigten
die Abwesenheit von JNK3 Transkripten im homozygoten JNK3 (–/–) Hirn.
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Proteinkinase
Assays wurden durchgeführt
um zu zeigen, dass JNK3 (–/–) Mäusehirn
defizient für JNK3
Aktivität
war. In diesen Experimenten wurde die JNK3 Kinase Aktivität in Hirnlysaten
nach Immunodeletion von JNK1 und JNK2 mittels In-Gel Protein Kinase
Assays unter Verwendung des Substrats GST-cJun (Dèrijard
et al., supra) gemessen. Wenn murine hippokampale Lysate (30 μg) aus Wildtyp
(+/+) und homozygoten Knockout (–/–) Hirnen im Assay untersucht
wurden, wurden die 55 kD und 46 kD JNK3 Isoformen in Wildtyp aber
nicht JNK3 (–/–) Mäusen detektiert,
was bestätigt,
dass JNK3 (–/–) Mäusehirn
defizient für
JNK3 Kinaseaktivität
war. Zusammen demonstrieren diese Daten, dass die gezielte Disruption
des JNK3 Gens in einem Null-allel resultierte.
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Die
JNK3 (–/–) Mäuse waren
fruchtbar und von normaler Größe. Die
histologlische Begutachtung einer Auswahl von Geweben zeigte keine
offensichtliche Abnormalität
bei Verwendung von Hematoxilin und Eosin (H&E) Färbung von Herz, Lunge, Thymus,
Milz, Lymphknoten, Leber, Niere und Skelettmuskulatur. JNK3 (–/–) und Wildtyp
Mäusehirne
wurden mittels immunozytochemischer Analyse eines Pyramidyl neuronalen
Markers (MAP-2), interneuronalen Markern Kalbindin und Parvalbumin,
einem Astrozytenmarker (Glial Fibrillary Acidic Protein, GFAP; Hsu
et al., J. Histochem. Cytochem. 29:577-580, 1981) und Nissl's Färber (Hsu
et al., supra) untersucht. Diese Studien zeigten, dass JNK3 (–/–) Mäuse offensichtlich
eine normale Entwicklung und strukturelle Organisation des Hirns
haben. Eine vergleichbare Anzahl von motorischen Neuronen wurden
im Nukleus des Gesichtsnervs in Wildtyp und JNK3 (–/–) Mäusen gefunden
(2150-2300 Neuronen pro Nukleus am Tag 10 nach Geburt n = 4). Die
Neuronen wurden anhand der Morphologie identifiziert und mittels
eines doppelt blinden Assays von seriellen Sektionen durch die Gesichtsnerv
Nuklei von Wildtyp und JNK3 (–/–) Mäusen gezählt. Daher
besteht keine offensichtliche Abnormalität, einschließlich Zelltod,
in der Entwicklung bei JNK3 (–/–) Mäusen.
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Beispiel 3. JNK3 defiziente Mäuse sind
gegenüber
KA-induzierten Anfällen
resistent
-
JNK3
(–/–) Mäusen und
ihren Wildtyp Geschwistern aus gleichem Wurf wurde intraperitoneal
(i.p.) 30 mg/kg KA injiziert um Anfälle zu induzieren. Ben-Ari,
supra). In Wildtyp Mäusen
induzierte die Verabreichung von KA zunächst „starre Anfälle" mit abnormaler Körperhaltung
und schritt dann zu Kopfnicken („wet-dog shakes"), zittern der Vorderpfoten,
rearing, Verlust des Gangbildes, und schließlich anhaltenden Krämpfen fort. Die
Anfallsaktivitäten
flauten typischerweise 1 Stunde nach Injektion ab. Wildtyp und heterozygote
Mäuse entwickelten motorische
Symptome von Anfällen,
einschließlich
rearing, nach 30-40 Minuten Postinjektion. Im Gegensatz dazu entwickelten
die JNK3 (–/–) Mäuse viel
mildere Symptome, die hauptsächlich „starre" Anfälle und gelegentlich
myoklonischem Zittern bestanden. Bei dieser Dosis entwickelten JNK3
(–/–) Mäuse keine
Grand Mal Anfälle
und erholten sich viel schneller als die Wildtyp und heterozygoten
Mäuse taten.
JNK3 (–/–) Mäuse entwickelten
Anfälle,
die in ihrer Schwere denen von Wildtyp Mäusen vergleichbar waren, lediglich
bei höheren Dosierungen
von KA (45 mg/kg, i. p.). Bei dieser Dosis von KA starben jedoch
mehr als 60 % der Wildtyp Mäuse
durch anhaltende tonisch-klonische Krampfanfälle, während alle der JNK3 (–/–) Mäuse überlebten.
Diese Resultate weisen darauf hin, dass JNK3 (–/–) Mäuse resistent gegenüber dem
Effekt von exitotoxischem KA waren. Weiterhin erholten sich JNK3
(–/–) Mäuse viel
schneller von der Verabreichung des Wirkstoffs als Wildtyp Mäuse (7).
Die Klassifizierung der Anfälle,
wie in 7 und 8 gezeigt sind: 1, Hemmung der
Bewegung; 2, myoklonische Zuckungen des Kopfes und des Halses mit
kurzen zuckenden Bewegungen; 3, unilaterale klonische Aktivität; 4, bilaterale
tonische und klonische Aktivität
der vorderen Extremitäten;
und 5, allgemeine tonisch-klonische
Aktivität
mit Verlust der Haltungsspannung, oft im Tod resultierend.
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Beispiel 4. Resistenz gegenüber Pentetrazol
(PTZ)-induzierten Anfällen
-
Da
die Resistenz gegenüber
KA-induzierten Anfällen
zwischen Tieren aus dem gleichen Wurf unterschiedlich war (+/+ und
+/– sind
weniger resistent als –/– Mäuse), kann
die beobachtete differenzielle Suszeptibilität nicht einem Unterschied zwischen
Mausstämmen
zugerechnet werden (Schauwecker und Steward, Proc. Nat. Acad. Sci.
USA 94:4103-4108, 1997). Jedoch könnte die Resistenz von JNK3
defizienten Mäusen gegenüber KA-induzierten
Anfällen
aufgrund einer erniedrigten Durchdringung des Wirkstoffs über die
Bluthirnschranke oder einem erhöhten
GABA (Gamma Aminobuttersäure)
inhibitorischen postsynaptischen Potential (IPSP) oder der Entfernung
eines spezifischen Signaltransduktionswegs, der durch die JNK3 Proteinkinase
vermittelt wird, auftreten. Um zwischen diesen Möglichkeiten zu unterscheiden,
wurde die Antwort von JNK3 (–/–) und Wildtyp
Mäusen
auf ein weiteres epileptogenischen Agents, Pentetrazol (PTZ) (Sigma)
untersucht. PTZ wurde aufgrund seiner Fähigkeit ausgewählt, Anfälle über die
Blockierung der GABA-IPSPs zu induzieren (Ben-Ari et al., Neurosci.
6:1361-1391, 1981).
-
JNK3
(–/–) Mäuse und
Wildtyp Tiere aus dem gleichen Wurf entwickelten Anfälle von
vergleichbarer Stärke über alle
getesteten Dosierungen von PTZ (30, 40, 50, 60 mg/kg, i.p., 8).
Weiterhin und im Gegensatz zum langsamen Voranschreiten den motorischen
Symptome, die bei KA-induzierten Anfällen gesehen wurden, induzierte
PTZ abrupte allgemeine tonisch-klonische
Krampfanfälle
innerhalb von 5 Minuten nach Injektion, was vermutlich wiederspiegelt,
dass ein epileptogener Mechanismus alleine über die extrazelluläre Inhibition
der GABA-IPSP arbeitet. Daher kann die differentielle Suszeptibilität gegenüber der
KA Toxizität
in JNK3 (–/–) Mäusen weder
als eine Konsequenz von schlechter Wirkstoffverabreichung an das
Nervensystem, noch durch starke GABA-IPSPs im neuralen Kreislauf
erklärt
werden. Weiterhin untersuchten wir die Expression der Kairat-Typ
Glutamatrezeptoruntereinheiten GluR5-7 (Parmingen Kat. Nr. 60006E)
mittels Immunozytochemie unter Verwendung von Standardverfahren.
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Pyramidale
Neuronen im hippokampalen CA1 Unterfeld wurden am meisten hervorstehend
durch den Glu5-7 Antikörper
markiert. Wildtyp als auch JNK3 (–/–) Mäuse zeigten markant markierte
apikale Dendriten, die sich aus leicht markierten Somata im CA1
Unterfeld des Hippokampus ergaben, ein Muster, das ähnlich zum
Primatenhippokampus ist (Good et al., Brain Research 624:347-353,
1993). Zusätzlich
zu den Kainat-Typ Untereinheiten GluR5-7 waren auch das Expressionsmuster
der GluR1 Untereinheit, die essentiell für verschiedene Glutamatrezeptor-Subtypen
ist, und von Kalbindin, das den Einfluss von extrazellulärem Kalzium Puffern
kann, ununterscheidbar zwischen JNK3 (–/–) und Wildtyp Mäusen. Zusammen
weisen diese Resultate auf keine ersichtliche strukturelle Abnormalität hin, die
verantwortlich für
die Resistenz von JNK3 (–/–) Mäusen gegenüber KA-induzierter
Exitoxizität
sein könnte.
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Beispiel 5. Attenuierung von KA-induzierter
Phosphorylierung von c-Jun
-
Die
systemische Verabreichung von KA an Wildtyp Mäuse kann einen Stress-Antwort-Signalweg
induzieren, der dutch die JNK3 Proteinkinase vermittelt wird. Um
diese Möglichkeit
zu untersuchen, wurde die Expression der immediate-early Gene c-fos
und c-jun (Morgan et al., Annu. Rev. Neurosci. 14:421-451, 1991; Smeyne
et al., Nature 363:166-169, 1993; Kasof et al., J. Neurosci. 15:4238-4249,
1995) untersucht, um zu bestimmen, ob KA Wildtyp und JNK3 (–/–) Mäusen ein
gleichwertiges Maß an
schädlicher
Stimulation aufbürdet.
Totale RNA wurde aus den Hippocampi von Mäusen extrahiert, die vor und
nach 0.5, 2, 4 oder 8 Stunden nach KA Injektion (30 mg/kg, i.p.)
getötet
wurden und Northern Blots wurden mit murinen c-fos und c-jun Sonden sondiert.
Die c-Jun Sonde war ein 207 bp Fragment, korrespondierend zu Nukleotiden
888-1094 (9) der murinen C-Jun cDNA.
Die c-Fos Sonde war ein 347 bp Fragment des murinen c-Fos Gens (Exon
4; Basenpaare 2593-2939) (10). Sowohl
JNK3 (–/–) als Wildtyp
Mäuse zeigten
ein vergleichbares Level von schneller Induktion von c-fos und c-jun Transkripten,
welches allmählich
vier Stunden nach Injektion abfiel.
-
Um
dieses Phänomen
weiter zu definieren, wurde die Verteilung von KA-induzierter c-Fos
und c-Jun Immunoreaktivität
entlang des synaptischen Kreislaufs des Hippokampus untersucht.
In diesen Experimenten wurden homozygot mutante und Kontroll-Wildyp
Mäuse getötet und
mittels transkardialer Perfusion von 4 % Paraformaldehyd bei 2 oder
6 Stunden nach der Injektion von KA (30 mg/kg i.p.) fixiert. Die
Gehirne von beiden Gruppen wurden entfernt, für eine Stunde post-fixiert
und auf einem Vibratom geschnitten (40 mm dick). Die Gewebeschnitte
wurden mittels Immunozytochemie aufgearbeitet, um die Expression
von c-Jun (Santa Cruz, Kat# sc-45), c-Fos (Santa Cruz, Kat# sc-52)
und phospho-spezifische c-Jun (Ser-73) (New England Biolabs, #9164S)
zu detektieren. Die Schnitte wurden in einer Lösung des primären Antikörpers (verdünnt 200X
in PBS) schwimmen gelassen und über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Die Inkubation mit dem sekundären Antikörper, Avidin-Biotin
konjugierte Peroxidase (Vectastain Elite ABC kit, Vector Lab.) und
DAB (3,3'Diaminobenzidin,
Sigma) Reaktion wurden unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt (Hsu
et al., supra). In der Abwesenheit von KA gab es keine detektierbare
c-Fos Expression und lediglich ein paar c-Jun positive Zellen innerhalb
des Gyrus Dentatus. Zwei Stunden nach KA Injektion (30 mg/kg, i.p.)
gab es eine große
Erhöhung
in c-Fos Immunoreaktivität,
die die gleiche war in Wildtyp sowie JNK3 (–/–) Mäusen, in der gesamten Hippokampalregion.
Gleichzeitig gab es eine Erhöhung
in der Anzahl von c-Jun positiven Zellen im Gyrus Dentatus und der
CA3 Region des Hippokampus in Wildtyp sowie JNK3 (–/–) Mäusen. Sechs
Stunden nach KA Injektion erstreckte sich die Expression von c-Jun
auf die CA1 Region in sowohl Wildtyp als auch JNK3 (–/–) Mäusen. Die
Induktion von c-Fos und c-Jun wird allgemein als ein Indikator von
neuronaler Aktivität
akzeptiert, der schädlicher
Stimulation folgt (Morgan et al., supra). Das vergleichbare Induktionslevel,
der vergleichbare Zeitablauf und die vergleichbare Verteilung von
c-Jun und c-Fos-markierten
Zellen, deutet an, dass JNK3 (–/–) und Wildtypmäuse einem
equivalenten Level an schädlichem
Stress durch die systemische Verabreichung von KA ausgesetzt waren.
-
C-Jun
wird dutch Phosphorylierung der NH2-terminalen
Aktivierungsdomäne
durch JNK aktiviert. Die Expression von phosphoryliertem C-Jun stellt
ein weiteres Maß zur
Verfügung,
ob JNK-ähnliche
Aktivität
in JNK3 (–/–) Mäusen vorhanden
war. Die Expression von phosphoryliertem C-Jun wurde untersucht
unter Verwendung eines Antikörpers,
der gegen C-Jun gerichtet war, das an Ser-73 phosphoryliert war,
eine der Stellen, die durch JNK phosphoryliert werden (Whitmarsh
et al., supra; Dèrijard
et al., supra; Kyriakis et al., supra). Vor der Anregung mit KA
wurden keine Zellen durch den Antikörper, entweder in Wildtyp oder
in JNK3 (–/–) Mäusen, markiert.
Zwei Stunden nach KA Injektion gab es ein hohes Level an phosporyliertem
c-Jun im Gyrus tentatus und der CA3/CA4 Region des Hippocampus in
Wildtypmäusen.
Im Gegensatz dazu wurden lediglich Spuren von phosphoryliertem c-Jun
in den JNK (–/–) Mäusen detektiert.
Daher gab es entweder ein erniedrigtes Level oder eine weniger lang
anhaltende Phosphorylierung von c-Jun in den JNK-3 (–/–) Mäusen.
-
Zusätzlich gab
es eine dynamische Änderung
der Verteilung von phosphoryliertem c-Jun im Wildtypmaus Hippocampus.
Sechs Stunden nach KA Injektion Hang die Expression an phosphoryliertem
c-Jun im Gyurs tentatus und schritt zu einem eingeschränkten Bereich
in der hippokampalen CA3 Region fort. Bei größerer Vergrößerung wurden offensichtlich,
dass die Expression von phosphoryliertem c-Jun einen Fokus von Zellzerstörung umrundete.
Im Gegensatz dazu wurde keine Markierung von phosphoryliertem c-Jun
in den JNK3 (–/–) Mäusen zum
gleichen Zeitpunkt detektiert. Es ist gut belegt, dass die hippocampale
CA3 Region, die am meisten verletzliche Struktur gegenüber KA Excitotoxizität ist, vermutlich
aufgrund von sowohl einer hohen KA Bindungsaffinität (Berger
et al., supra) sowie einer starken excitatorischen synaptischen
Verbindung zwischen CA3 pyramidalen Neuronen (Westbrook et al.,
Brain Research 273:97-109, 1983). Diese Ergebnisse weisen darauf
hin, dass JNK3 erforderlich ist für die Phosphorylierung von
c-Jun, die durch KA induziert wird.
-
Beispiel 6. Attenuierung von KA-induzierter
AP-1 transkriptionale Aktivität
-
Da
die Phosphorylierung von c-Jun ein wichtiges anfängliches Ereignis während der
Induktion von AP-1 transkriptionale Aktivität ist (Whitemarsh et al., supra;
Yang et al., supra), wurde untersucht, ob die beobachtete Attenuierung
von c-Jun Phosphorylierung zu einer erniedrigten Induktion von AP-1
transkriptionaler Aktivität
in JNK3 (–/–) Mäusen führen würden. JNK
(–/–) Mäuse wurden
mit transgenen AP-1 Luziferase (AP1-Luc) Mäusen gekreuzt (Rincon et al.,
Embo. J. 13:4370-4381, 1994) und die Nachkommenschaft wurde zurückgekreuzt.
Die JNK-3 (–/–)-AP1-Luc
(–/+)
Mäuse wurden
zusammen mit JNK3 (+/+) Mäusen
in Experimenten verwendet, um das Level von KA induzierter AP-1
transkriptionaler Aktivität
in der Gegenwart oder Abwesenheit von JNK3 zu vergleichen. Die AP1-Luc
Mäuse enthalten
das Luziferasegen aus dem Glühwürmchen unter
der Kontrolle von vier Kopien einer Konsensus AP-1 Bindestelle im
Kontext des minimalen Ratten Prolaktinpromoters. Es wurde gezeigt,
dass die Expression von Luziferase in diesen Mäusen auf das Vorhandensein
des AP-1 regulatorischen Elements zurückzuführen ist.
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Im
Luziferaseassay wurden Mäuse
zu Intervallen nach der Injektion von KA (30 mg/kg, i.p.) getötet und die
relative Luziferaseaktivität
mit der verglichen, die hippocampalen Lysaten detektiert wurde,
die von Mäusen erhalten
wurde, denen Trägersubstanz
(Kochsalzlösung)
injiziert wurde. Die Mäuse
wurden enthauptet, die Gehirne wurden zerschnitten und die Gehirngewebe
wurden sofort in Puffer lysiert, der 25 mM Hepes pH 7.4 1% Trinton®X-100,
1mM EDTA, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und 10 μg/ml Leupeptin
(Promega, Madison, WI) enthielt. Die Luziferaseaktivität wurde
wie in Rincon und Flavell (Embo. J. 13:4370-4381, 1994) beschrieben,
gemessen. Die Injektion von KA (30 mg/kg, i.p.) verursachte eine
große
Induktion von AP-1 transkriptionaler Aktivität im Hippocampus von Wildtypmäusen, wie
durch die Induktion von Luziferaseaktivität bewiesen wurde. Die Luziferaseaktivität in Wildtypmäusen war
nach sechs Stunden detektierbar, stieg allmählich bis zum Höchstwert
bei drei Tagen an und verblieb für
wenigstens sieben Tage (11). Kontrollexperimente
demonstrierten, dass die Injektion von Trägersubstanz (Kochsalzlösung) keine
Induktion von Luziferaseaktivität
in den AP-1 Luc Mäusen
auslöste.
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Die
relative Luziferaseaktivität
im Hippocampus und Cerebellum, die von Wildtyp (+/+) und JNK3 (–/–) Mäusen präpariert
wurde, wurde nach KA Injektion gemessen. Die Ergebnisse sind in 12 gezeigt.
Jeder Zeitpunkt repräsentiert
den Mittelwert von drei bis fünf
(+ SEM) individuellen Tieren. Die Induktion von Luziferaseaktivität war am
ausgeprägtesten
im Hippocamus, wo eine deutlich größere Induktion der Phosphorylierung
von c-Jun beobachtet wurde, verglichen mit dem Cerebellum und dem
cellebralen Cortex. Die Induktion von AP-1 Aktivität war signifikant
erniedrigt in den JNK3 (–/–) Mäusen mit
dem AP-1 Luc Transgen im Vergleich zu den Wildtypmäusen. 15
Stunden nach Injektion von KA war die AP-1 Aktivität im Hippocampus
von Wildtypmäusen
ungefähr
vierfach größer verglichen
mit den JNK3 (–/–) Mäusen. Drei
Tage nach Injektion war die AP-1 Aktivität mehr als sechsmal höher im Hippocampus
von Wildtyp verglichen mit JNK3 (–/–) Mäusen. Zusammen demonstrieren
diese Daten, dass die Disruption des JNK3 Gens die KA induzierte
Phosphorylierung von c-Jun und AP-1 Transkriptionsaktivität im Hippocampus
in vivo unterdrückt.
-
Beispiel 7. Resistenz gegenüber KA induzierter
Apoptose
-
Eine
einzigartige Eigenschaft von KA unter anderen epileptogenen Agentien
ist seine Stärke,
neuronalen Zelltod zu induzieren (Ben-Ari, supra; Schwob et al.,
supra). Da diese Eigenschaft der Zellzerstörung von einem anhaltenden
Level von AP-1 transkriptionaler Aktivität begleitet wird, wurde vorgeschlagen,
dass AP-1 den KA induzierten neuronalen Tod induziert (Kasof et
al., supra; Schwarzschild et al., J. of Neurosci. 17:3455-3466,
1997). Daher wurden Wildtyp und JNK3 (–/–) Mäusehirne nach Behandlung mit
KA untersucht, um zu bestimmen, ob die Attenuierung von AP-1 transkriptionaler
Aktivität
in JNK3 (–/–) Mäusen das
Ausmaß an
neuronaler Schädigung
veränderte
(Ben-Ari, supra; Ben-Ari et al., supra; Schwob et al., Neurosci. 5:991-1014,
1980).
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Diese
Experimente wurden wie folgt ausgeführt: Wildtyp und JNK3 (–/–) Mäuse wurden
drei Tage nach der Injektion von KA (30 mg/kg i.p.) getötet und
mittels transkardialer Perfusion von 4 % Paraformaldehyd und 1.5
% Glutaraldehyd fixiert. Mitteldünne
und dünne
Schnitte des Hirns wurden unter Verwendung eines Vibratoms hergestellt
und in Epon eingebettet. Gewebsblöcke wurden unter Verwendung
eines Mikrotoms mit einer Diamantröhre präpariert und bei 1μm dicken
halbdünnen
Schnitten mittels Toluidinblaufärbung
untersucht und bei ultradünnen
Schnitten mittels Elektronenmikroskopie untersucht. Nissl's Färbelösung wurde
für die
eingängliche
Untersuchung von Schädigung
am Hippocampus verwendet (Kluver et al., J. Neuropath. Exp. Neuro.
12:400-403, 1953). GFAP Immunozytochemie wurde ebenfalls verwendet,
um die Zellzerstörung
im Hippocampus zu bewerten (Hsu et al., supra). Die Nissel's Färbung wurde
ebenfalls wie oben beschreiben durchgeführt. TUNEL Assays, die zur
Bewertung von Apoptose verwendet wurden, wurden unter Verwendung
von Cryostatschnitten (50 μm)
von cerebralen Hemisphären
durchgeführt,
die mit Sucrose cryoprotektiert waren. Der TUNEL Assay wurde vom
terminalen Deoxynucleotidyl Transferase (TdT)-vermittelten dUTP
nick Endmarkierungsassay modifiziert (Gavrieli et al., J. Cell.
Biol. 119:493-501, 1992). In Kürze
wurden Gewebsschnitte, die direkt auf einem salinierten Objektträger angebracht
waren mit 2 % TRITON® X-100 (20 Minuten bei
Raumtemperatur) permeabilisiert und dann für die nick Endmarkierung für zwei Stunden
beim 37 °C
unter Verwendung von 0.32 U/μl
TdT (Boehringer Mannheim, Kat# 220582) und 2 μM Digoxigenin-11-dUTP (Boehringer Mannheim,
Kat# 1573152) in einem Gesamtvolumen von 40 μl inkubiert. Die Gewebe wurden
mit Anti-Digoxigenin
Antikörper
(Boehringer Mannheim, Kat# 1333062) 500-fach verdünnt, inkubiert
und für
die Immunocytochemie unter Verwendung von Standardverfahren weiterverarbeitet
(Hsu et al., supra).
-
Die
durch KA verursachte Schädigung
des Hippocampus wurde eingangs mittels Nissel's Färbelösung untersucht.
Der KA-induzierte Zellverlust verursachte entweder eine Lücke in der
Färbung
in der pyramidalen Neuronen in der CA3 Region oder eine diffuse
und zerstreute Färbung
durch das gesamte CA1 Unterfeld. Um die durch die Nissel's Färbelösung aufgedeckte
Zellzerstörung
zu bestätigen,
wurde das TUNEL Verfahren zur Detektion von Apoptose angewandt.
Gruppen von Zellen mit pyknotischen Nuklei und positiv TUNEL-markierten
Zellen wurden im hippocampalen CA3 Unterfeld, das ohne Nissel's Anfärbung war,
gefunden.
-
Gleichsam
war ein hoher Prozentsatz an pyramidalen Neuronen, die pyknotische
Nuklei zeigten und zerstörte
apikale Dendriten und eine große
Zahl an stark TUNEL-markierten Zellen im hippokampalen CA1 Unterfeld
lokalisiert, welches eine erniedrigte Nissel's Färbung
zeigte. Da das TUNEL Verfahren und die pyknotische Morphologie nur
das Ausmaß an
Zellschädigung
zu einem Zeitpunkt eines dynamischen Prozesses anzeigten, wurde
weiterhin die Immunoanfärbung
von schaden-induziertem GFAP als eine alternative Abschätzung für das Ausmaß der Zellzerstörung im
Hippocampus verwendet. Konsistent mit den Mustern von Nissel's, Toluidin und TUNEL
Anfärbung
wurde eine erhöhte
Anzahl von stark GFAP markierten Astrocyten entweder in der hippocampalen
CA3 oder CA1 Region gefunden. Somit wurde eine Kombination von Nissel's Färbung, GFAP
Immunocytochemie, TUNEL Verfahren und Toluidinfärbung von halbdünnen Schnitten
verwendet, um die KA-induzierte Schädigung im Maus Hippocampus
zu klassifizieren.
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Eine
Gesamtzahl von 17 Wildtyp und 18 JNK3 (–/–) Mäusen wurde untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 (unten) gezeigt. Die Tabelle wurde
aus zwei Datensätzen
zusammengetragen.
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Erstens
wurden Wildtyp (n = 11) und JNK (–/–) (n = 10) Mäuse am fünften Tag
nach einer einzelnen Injektion von KA (30 mg/kg, i.p.) getötet. Zweitens
erhielten Wildtyp (n = 6) und JNK3 (–/–) (n = 8) Mäuse eine Injektion
von KA (30 mg/kg, i.p.) für
fünf aufeinanderfolgende
Tage und wurden zwei Tage nach der letzten Injektion untersucht.
Das Ausmaß der
hippocampalen Schädigung
in Wildtypmäusen
war in den Experimenten unter Verwendung beider Protokolle vergleichbar.
Das Verhältnis
von keinem Zellverlust CA3 Läsion/CA3
+ CA1 Läsion
war 2/7/2 in den Experimenten mit Einzelinjektion und 2/2/2 in den
Experimenten mit mehrfacher Injektion. Tabelle 1 Kainat-induzierte neuronale
Schädigung
(Anzahl an Tieren)
JNK3 Genotyp | +/+ | –/– |
Kein erkennbarer Zellverlust | 4 | 18 |
Selektiver CA3 Zellverlust | 9 | 0 |
Einschließlich CA1
Zellverlust | 4 | 0 |
-
Die
hippocampale CA3 Region war der KA-induzierten Schädigung am
meisten zugänglich
in den Wildtypmäusen
(9/17, 53 %). Der Zellverlust wurde durch Kristallviolettfärbung in
der CA3 Region angezeigt. Unter Verwendung des TUNEL-Verfahrens
(Gavrieli et al., supra), das die DNA Fragmentierung in den sterbenden
Zellen identifiziert, wurden Gruppen von markierten Zellen in der
geschädigten
Region gefunden. Eine Anhäufung
von pyknotischen Nuklei wurde in der CA3 Region in Toluidin gefärbten halbdünnen Schnitten
gefunden. Als ein Resultat der KA induzierten Schädigung gab
es selektive gliale Proliferation, die auf die CA3 Region beschränkt war,
wie durch die starke Immunoanfärbung
von GFAP angezeigt wurde. In einigen Wildtyptieren wurde ein massiver
Zellverlust über
die gesamte hippocampale CA1 Region hinweg beobachtet (4/17; 24
%). Gleichermaßen
wurde die Schädigung
der CA1 Region durch erniedrigte Kristallviolettfärbung, positiv
TUNEL-markierte Zellen, pyknotische Nuklei, zerstörten apikalen
Dendriten von pyramidalen Neuronen und sowohl Hypertophie und Poliferation
von GFAP-positiven Astrocyten aufgedeckt.
-
Im
Gegensatz dazu wurde keine ersichtlich hippocampale Schädigung in
irgendeiner der JNK3 (–/–) Mäuse untersucht
(n = 18). Das Muster von Nissel's
Färbelösung, TUNEL
Assay, Toluidinblaufärbung
von halbdünnen
Schnitten und GFAP Immunofärbung
der hippocampalen Region in den JNK3 (–/–) Mäusen war ununterscheidbar von
dem von unbehandelten Wildtypmäusen.
Weiterhin wurde Zellschädigung
nichts desto trotz in einem viel kleineren Prozentsatz von Tieren
gefunden (2/15, 13 %; p < 0,005
nach der Chi-Quadrat-Analyse, d.f. = 1), obwohl JNK2 (–/–) Mäuse Anfälle von
vergleichbarer Schwere bei der sublethalen Dosis von 45 mg/kg KA
entwickelten (eine Dosis, die lethal für mehr als 60 % von Wildtypmäusen ist
als eine Folge von anhaltenden Konvulsionen).
-
Verfahren
zur Bewertung von Apoptose (z. B. TUNEL Assay) können verwendet werden um zu
evaluieren, ob ein JNK3 Modulator die Apoptose beeinflusst.
-
Beispiel 8. Elektronenmikroskopische Analyse
von ultrastrukturellen Änderungen,
die mit KA-induzierter neuronaler Schädigung assoziiert sind
-
In
vitro machen kortikale Neuronen abhängig von der extrazellulären Konzentration
des Glutamatanalogs N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) entweder Apoptose
oder Nekrose durch. (Bonfoco et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
92:7162-7166, 1995). Die Unterscheidung zwischen Apoptose versus
Nekrose bei der KA-induzierten neuronalen Schädigung ist entscheidend, da
Nekrose im Allgemeinen dafür
gehalten wird, eine Konsequenz einer akuten mechanischen Verletzung
zu repräsentieren,
was unvereinbar mit einem aktiven Zelltod-Programm ist, das eine de
novo Proteinsynthese involviert. Die TUNEL Ergebnisse (supra) zeigen
die Beteiligung von Apoptose an. Um weiter zu untersuchen, ob der
neuronale Tod in vivo als Folge der KA-Induktion apoptotisch oder nekrotisch
war, wurde Elektronenmikroskopie eingesetzt, um die ultrastrukturellen Änderungen
in degenerierten hippokampalen Neuronen zu untersuchen. Die mikroskopische
Analyse deutete auf eine Reihe von morphologischen Änderungen
hin, die auf eine neuronale Schädigung
in den Wildtypmäusen
als eine Konsequenz von Apoptose hinwiesen. Das anfängliche
Ereignis nach KA-Injektion (30 mg/kg i.p.) schien die Verdichtung
und die Segregation von Chromatin in den pyramidalen Neuronen in
elektronendichte Massen zu sein, die an der inneren Oberfläche der
Zellhülle
anlagen. Im Gegensatz dazu enthielten die Nuklei der hippokampalen
Neuronen in den JNK3 (–/–) Mäusen nach
KA-Injektion ein homogenes elektronendurchsichtiges Euchromatin.
In späteren
Stadien trat in Wildtypmäusen
eine Faltung der Zellkernkontur und eine Kondensation des Zytoplasmas
statt. Die doppelschichtige Struktur der Zellkernhülle verblieb
den Wildtypmäusen
in allen diesen morphologischen Stadien weitgehend in Takt. Schließlich lösten sich
die degenerierten Neuronen auf, was zu einer Vielzahl von membrangebundenen
apoptotischen Körpern
führte.
Diese morphologischen Eigenschaften sind alle mit den Kennzeichen
für Apoptose
konsistent (Kerr et al., Br. J. Cancer 26:239-257, 1972). Daher
schien es, dass KA innerhalb der geschädigten Neuronen ein genetisches
Programm auslöste, das
zur Apoptose führte,
was in JNK3-defizienten Neuronen aufgehoben war.
-
Diese
Resultate deuten darauf hin, dass die KA-induzierte Phosphorylierung
der NH2-terminalen Aktivierungsdomäne von c-Jun
zu einer erhöhten
AP-1 transkriptionalen Aktivität
und zu neuronaler Apoptose führt.
Ohne Beschränkung
auf eine bestimmte Theorie wird in 13 eine
vorgeschlagene Kette von molekularen Ereignissen, die durch KA verursacht
werden gezeigt, die zu neuronaler Apoptose führen.
-
Obwohl
die systemische Verabreichung von KA vornehmlich Zellschädigung verursacht,
die im hippokampalen CA3 Bereich lokalisiert ist, ist die Signifikanz
von JNK3 für
die stress-induzierte neuronale Apoptose nicht nur auf diese Region
beschränkt.
Viele Beweise weisen darauf hin, dass die besondere Verletzlichkeit der
CA3 hippokampalen Neuronen durch KA in deren einzigartigen zellulären und
synaptischen Eigenschaften begründet
liegt. Erstens haben die hippokampalen CA3 und CA4 Regionen die
höchste
Dichte an KA Rezeptoren (Berger et al., Neurosci. Lett. 39:237-242,
1983). Zweitens ist die wiederkehrende synatische Erregung besonders
wirksam in der hippokampalen CA3 Region (Miles et al., J. Physiol.
(London) 373:397-418,
1986). Die wiederkehrende Erregung der CA3 pyramidalen Neuronen
kann die JNK3 Signalisierung aufrechterhalten und daher schnell
eine KA Excitotoxizität
induzieren. Der beobachtete Fortschreiten der c-Jun Phosphorylierung
vom Gyrus dentatus zu der CA3 Region erinnert an den synaptischen
Kreislauf des Hippokampus. Ein Diagramm der trisynaptischen Verbindung
innerhalb der hippokampalen Formation ist in 14 gezeigt.
Die erste synaptische Übergabe
(1) erfolgt vom afferenten perforanten Pfad (pp) auf die Granulatzelle
des Gyrus dentatus (DG). Die zweite Übergabe (2) folgt der Mossy
Fiber (mf) vom Gyrus dentatus zu den CA3 hippokampalen Neuronen.
Die dritte Übergabe
(3) findet von der hippokampalen CA3 zu der CA1 Region entlang den Schaffer
Kollateralen (Sch) statt. Es gibt wiederkehrende synaptische Interaktionen
von pyramidalen Neuronen in der CA3 Region.
-
Beispiel 9. Assays zur Detektion von Inhibitoren
der JNK3 Protein Kinase Aktivität
-
Inhibitoren
von JNK3 können
in Protein Kinase Assays identifiziert werden. Diese Assays können unter
Verwendung von JNK3 das aus Gewebe (z. B. Gehirn) aufgereinigt worden
ist, oder mit rekombinantem Enzym durchgeführt werden. Das rekombinante
JNK3 kann aus Bakterien-, Hefe- Insekten- oder Säugetierzellen isoliert werden,
unter Verwendung von Standardverfahren. Assays mit endogenem (natürlichem)
JNK3 sind in der Kunst bekannt und Assays mit rekombinantem JNK3
sind zuvor beschrieben worden (Gupta et al., EMBO J. 15:2760-2770,
1996).
-
Die
Protein Kinase Aktivität
von JNK3 kann unter Verwendung von ATP und Proteinsubstraten für JNK3 in
einem in vitro Assay gemessen werden. Diese Substrate schließen ein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt,
die Transkriptionsfaktoren ATF2 und Elk-1 (Gupta et al., 1996, supra).
Der Einbau von Phosphat in die Substrate kann mittels verschiedener
Verfahren gemessen werden. Bin Beispiel ist es, den Einbau von radioaktivem
Phosphat (z. B. 32P) in das Substrat zu
messen. Der Einbau in das Substrat kann nach Entfernen von nicht
eingebauter Radioaktivität
durch Präzipitation
mit Trichloressigsäure
und Wiedergewinnung auf Phosphozellulosepapier oder durch Polyacrylamidgelelektrophorese
gemessen werden. Die Radioaktivität kann mittels Szintillationszählung, Phosphorimager
Analyse oder mittels Autoradiografie beobachtet werden. Im Allgemeinen
würden
Verfahren für
automatisierte Hochdurchsatzscreenings keine radioaktiven Materialien verwenden.
Zu diesem Zweck wird ein Verfahren verwendet, das phophorylierte
Substrat ohne eine radioaktive Sonde zu detektieren. In einem Ansatz
wird die elektrophoretische Mobilität des Substrats untersucht.
Z. B. zeigt ATF2 eine deutliche Reduktion in der elektrophoretischen
Mobilität
nach Phosphorylierung durch JNK an Thr-69 und Thr-71 (Gupta et al.,
Science 267:389-393, 1995).
-
Ein
zweiter Ansatz ist die Detektion der Phosphorylierung des Substrats
unter Verwendung von immunochemischen Verfahren (z. B. ELISA). Antikörper, die
spezifisch an die phosphorylierten Substrate binden, werden hergestellt
(monoklonal und polyklonal) und sind kommerziell erhältlich (z.
B. New England Biolabs, Promega Corp., und Upstate Biotechnology
Inc.). Der Umfang der Substratphosphorylierung wird dann mittels Standard
ELISA Assay unter Verwendung von sekundären Antikörpern, die unter Verwendung
von Verfahren, die in der Kunst bekannt sind, an Moleküle gekoppelt
sind, die für
die spektrophotometrische oder fluorometrische Detektion geeignet
sind, gemessen.
-
Moleküle, die
JNK3 inhibieren, können
in einem Hochdurchsatzscreening identifiziert werden. Ein Molekül, das ein
bevorzugter Kandidat für
die Behandlung von excitotoxischen Störungen ist, inhibiert JNK3,
aber keine anderen Proteinkinasen, einschließlich verwandte MAP Kinasen.
Einmal identifizierte Kandidatenmoleküle können unter Verwendung von kombinatorischen
chemischen Verfahren oder durch die Synthese von verwandten Molekülen optimiert
werden. Diese Moleküle
repräsentieren
Kandidatenwirkstoffe, die für
eine JNK3 Therapie getestet werden können.
-
Beispiel 10. Assays für die Detektion von Inhibitoren
der JNK3 Aktivierung
-
Die
JNK Proteinkinasen werden durch duale Phosphorylierung an Thr und
Tyr innerhalb der Proteinkinase Unterdomäne VIII aktiviert (Davis, Trends
Biochem. Sci. 19:470-473, 1994). Diese Stellen der Aktivierung der
Phosphorylierung sind in JNK3 konserviert (Gupta et al., 1996, supra).
Moleküle,
die die Aktivierung von JNK3 über
eine Beeinträchtigung
der Phosphorylierung von JNK3 inhibieren, können mittels Messung der JNK3
Aktivierung in der Gegenwart und Abwesenheit von Kandidatenmolekülen identifiziert
werden. Zellen, die JNK3 exprimieren, z. B. neuronale Zellen, neuroendokrine
Zellen oder Zellen, die hergestellt wurden, um rekombinantes JNK3
zu exprimieren (Gupta et al., 1996, supra) werden Umweltstress ausgesetzt
(z. B. Depolarisation, excitotoxischen Agentien, UV-Strahlung, Hitze
und Anoxie) um JNK3 zu aktivieren. Der Zustand der JNK3 Aktivierung
kann über
verschiedene Verfahren bestimmt werden. Z. B. kann JNK3 isoliert
werden, durch Waschen vom Kandidateninhibitor befreit werden und
der Aktivierungszustand von JNK3 kann über ein Proteinkinase Assay
(supra) bestimmt werden. Alternativ kann die Aktivierung von JNK3
unter Verwendung von immunologischen Verfahren unter Verwendung
von Antikörpern,
die an die Thr und Tyr phosphorylierte (aktivierte) Form von JNK3
binden, sondiert werden. Antikörper,
die spezifisch an das Thr und Tyr phosphorylierte Enzym binden,
können
hergestellt werden (monoklonal und polyklonal) und sind kommerziell
erhältlich
(z. B. von New England Biolabs und Promega Corp.). Das Ausmaß an Substratphosphorylierung
kann dann über
einen Standard ELISA Assay unter Verwendung von sekundären Antikörpern, gekoppelt
an spektrophotometische oder fluorometrische Detektion gemessen
werden.
-
Andere Ausführungsformen
-
Obwohl
die Erfindung im Zusammenhang mit der detaillierten Beschreibung
erläutert
wurde, dient diese nur zur Illustration und schränkt nicht den Schutz des durch
die Ansprüche
bestimmten Schutzbereichs ein. SEQUENZPROTOKOLL