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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Kontrolle von Störungen des
Tagesrhythmus, wobei die Kontrolle durch das Inhibieren der Suppression
der BMAL1-Funktion
erreicht wird, wobei die Suppression durch die Phosphorylierung
von BMAL1 durch c-Jun N-terminale Kinase 3 (JNK3) aufgrund der Interaktion
zwischen BMAL1 und JNK3 verursacht wird.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Der
zirkadianische Rhythmus (Tagesrhythmus) ist ein Rhythmus, der einen
Zyklus aufweist, der ungefähr
24 Stunden dauert, und wird in verschiedenen physiologischen Phänomenen
unter physiologischen Funktionen innerhalb eines lebenden Organismus
beobachtet, wie z.B. Schlafen/Wachsein, Ernährung, Trinken, Körpertemperatur,
Endokrin, metabolische Funktion oder immunologische Funktionen.
Die biologische Uhr, die diesen Rhythmus aufrecht erhält, existiert
in allen lebenden Organismen. Es wurde gezeigt, daß sich die
biologische Uhr in Säugetieren
in den suprachiasmatischen Nuclei des Hypothalamus des Gehirns befindet.
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In
Menschen ist das sympathische Nervensystem im allgemeinen während des
Tages aktiv, was zur Erhöhung
des Blutdrucks, des Pulses und der Körpertemperatur führt und
in Bezug auf des endokrine System dazu führt, daß die Sekretion von Hormonen
aus der Nebenniere, der Schilddrüse
und den Fortpflanzungsorganen stimuliert wird. Umgekehrt wird die
Produktion von Lymphozyten und T-Zellen im Immunsystem während der
Nacht aktiviert. Die Rhythmen in Endokrin und Metabolismus produzieren
Rhythmen, z.B. in der Absorptionsrate und Clearance-Zeit von Wirkstoffen,
welche zum Auftreten von Rhythmen bei der Wirkstoffintensivität führen. Dementsprechend
führen
abnormale Tagesrhythmen zu verschiedenen Störungen, wie z.B. Schlafstörungen (Nicht-Patentreferenz
Nr. 1) und psychologischen Störungen
(Nicht-Patentreferenz Nr. 2), einschließlich Winterdepression, periodischer
Hypertension und irregulären
Ovulationszyklen. Des weiteren wurde von Verbindungen zwischen der
periodischen Natur der Insulinsekretion und Diabetes berichtet (Nicht-Patentreferenz
Nr. 3). Mittlerweile macht es die künstliche Manipulation dieses
zeitlichen Mechanismus nicht nur möglich, die oben beschriebenen
Störungen
zu behandeln, sondern auch Jet Lag-Syndrome zu eliminieren, die
vom Fliegen von Ost nach West resultieren (Nicht-Patentreferenz
Nr. 4), und die Ovulation und Geburtszeiten von Vieh zu modulieren.
Weiterhin ist es möglich,
die Wirkstoffeffizienz zu maximieren, während Nebeneffekte minimiert
werden, entsprechend dem Zeitintervall der Wirkstoffverabreichung.
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Kürzlich wurde
ein gewaltiger Umfang an genetischer Forschung auf dem Gebiet des
Tagesrhythmus durchgeführt,
was zum Auffinden von Genen führte,
die mit der biologischen Uhr von Säugetieren assoziiert sind,
wie z.B. Clock, Bmal1 (Mop3), Period (Per 2, Per 3), Time (Tim),
Cryptochrome (Cry1/Cry2) und Casein-Kinase Iε (Nicht-Patentreferenz Nr. 5
und Nicht-Patentreferenz Nr. 6). Um einen Mechanismus des Tagesrhythmus
aufzuklären,
wurden zudem Versuche unter der Verwendung von experimentellen Modellen
unternommen, wie z.B. Mäusen,
in welchen diese Gene ausgeknockt wurden; im Ergebnis wurde gezeigt,
daß der Mechanismus
transkriptionale Rückkopplungs-Kreisläufe für diese
Gene einschließt.
Konkret bilden BMAL1-Protein und CLOCK-Protein ein Heterodimer,
welches die Transkription von Per1 und Per2 (wobei beide dieser
Gene mit der biologischen Uhr assoziiert sind) durch Bindung an
die E-Boxen (CAC-GTG) an deren Promotoren verstärkt. PER1 und PER2 werden infolgedessen
produziert und binden an PER3 (welches konstant produziert wird)
und treten dann in den Nukleus ein. Innerhalb des Nukleus bindet
PER weiterhin an Proteine, wie z.B. TIM und CRY, und unterdrückt die
Transkription von BMAL und CLOCK (Nicht-Patentreferenz Nr. 7). Infolgedessen
sinken die Spiegel an BMAL und CLOCK, was die Transkription von
Per1 und Per2 unterdrückt.
Als ein Ergebnis dieser Suppression sinkt die Produktion von PER1
und PER2, was zum Rückerhalten
der Suppression von BMAL und CLOCK führt. Es wird angenommen, daß der Tagesrhythmus
aufgrund solcher Rückkopplungs-Kreisläufe etabliert
wird.
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c-Jun
N-terminale Kinase (hierin danach, JNK) ist ein Mitglied der MAP-Kinase-Superfamilie. Von MAP-Kinase
(MAPK) wird angenommen, daß sie
in einem Hauptstoffwechselweg unter intrazellulären Signaling-Stoffwechselwegen
für die
Kontrolle von Zellproliferation und Differenzierung teilnimmt und
bei der Modulierung von Zellproliferation und Differenzierung stromab
von onkogenen Produkten, Ras-Protein und Raf-1-Protein wirksam wird.
MAPK wird durch eine Kaskade aktiviert, wo MAP-Kinase-Kinase-Kinase (MAPKKK)
(MEKK) MAP-Kinase-Kinase (MAPKK)(MEK)(MKK) phosphoryliert, was zu
deren Aktivierung führt,
und die aktivierte MEK phosphoryliert MAPK. JNK wird durch eine ähnliche
Kaskade, wie oben beschrieben, aktiviert, wobei die Kaskade entsprechende
Enzyme davon umfaßt.
Zum Beispiel wird JNK3 (was eine Spezies von JNK ist) durch eine
Kaskade aktiviert, wo MEKK1 MKK4/MKK7 phosphoryliert, was zu deren
Aktivierung führt,
und die aktivierte MKK4/MKK7 phosphoryliert JNK3. Bis zum heutigen
Zeitpunkt wurde von drei Spezies von JNK berichtet: JNK1, JNK2 und
JNK3. Unter diesen ist JNK3 ein Protein, das spezifisch im zerebralen
Nervensystem und ähnlichem
exprimiert wird. Es wurde gezeigt, daß JNK3 in Stadien von Schock,
wie z.B. Hypoxie, exprimiert wird und zu beeinträchtigter Hirnfunktion führt. Dementsprechend
sind die Entdeckung von Proteinen, die mit JNK3 interagieren, und
die Kontrolle der Funktionen dieser Proteine nützliche Beiträge bei der
Aufklärung,
Prävention
und/oder Behandlung von Störungen,
die von JNK3 oder von den Proteinen, die mit JNK3 interagieren,
verursacht werden.
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Die
Referenzen, die in der Beschreibung des technischen Hintergrundes
zitiert wurden, werden unten aufgelistet.
- Nicht-Patentreferenz
Nr. 1: lyaku Zasshi (The Journal of Pharmacology), 1999, Vol. 122,
No. 2, S. 458–462.
- Nicht-Patentreferenz Nr. 2: Kawakami F., Molecular Medicine,
1999, Vol. 36, S. 1161–1165.
- Nicht-Patentreferenz Nr. 3: Shinkei Seishin Yakuri (Japanese
Journal of Neuropsychopharmacology), 1996, Vol. 18, No. 10, S. 703–710.
- Nicht-Patentreferenz Nr. 4: Rinsho Kensa (Journal of Medical
Technology), 2001, Vol. 45, No. 6, S. 636–639.
- Nicht-Patentreferenz Nr. 5: King D.P. et al., Annual Review
of Neuroscience, 2000, Vol. 23, S. 713–742.
- Nicht-Patentreferenz Nr. 6: Maureen K.B. et al., Cell, 2000,
Vol. 103, S. 1009–1017.
- Nicht-Patentreferenz Nr. 7: Lee C. et al., Molecular and Cellular
Bioglogy, 1999, Vol. 19, S. 5136–5325.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Als
Teil der vorliegenden Erfindung wurden verschiedene Studien mit
dem Ziel unternommen, Proteine zu entdecken, die mit JNK3 interagieren,
und Mittel für
die Kontrolle von Störungen
zur Verfügung
zu stellen, die durch Veränderungen
in den Funktionen dieser Proteine verursacht werden, wobei die Veränderungen durch
die Interaktion zwischen diesen Proteinen und JNK3 entstehen. Als
ein Ergebnis wurde die Interaktion von JNK3 mit BMAL1 (was ein Transkriptionsfaktor
ist, der in den Tagesrhythmus involviert ist) in silico vorhergesagt
und dann experimentell demonstriert. Weiterhin wurde entdeckt, daß als ein
Ergebnis dieser Interaktion BMAL1 durch JNK3 phosphoryliert wird,
was zu einer Suppression der Funktion von BMAL1 führt; infolgedessen
wurde die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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Das
heißt
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel für die Kontrolle
einer Störung
des Tagesrhythmus, wobei das Mittel charakterisiert wird durch die
Inhibierung der Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun N-terminate
Kinase 3.
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Weiterhin
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Mittel für die Kontrolle
einer Störung
des Tagesrhythmus, wobei das Mittel dadurch charakterisiert wird,
daß es
eine effektive Dosis eines c-Jun N-terminate Kinase 3 (JNK3) Expressionsinhibitors
und/oder seines Funktionsinhibitors umfaßt und daß es die Phophorylierung von
BMAL1 durch JNK3 inhibiert.
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Weiterhin
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Methode für die Kontrolle
einer Störung
des Tagesrhythmus, wobei die Methode charakterisiert wird durch
das Inhibieren der Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun N-terminale
Kinase 3.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Methode für die Kontrolle
einer Störung
des Tagesrhythmus, wobei die Methode charakterisiert wird durch
die Inhibierung der Phophorylierung von BMAL1 durch c-Jun N-terminale
Kinase 3 (JNK3) durch Mittel zur Inhibierung der Expression von
JNK3 und/oder Inhibierung der Funktion von JNK3.
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Weiterhin
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Mittel für die Behandlung
und/oder Vorbeugung einer Erkrankung, die durch eine Störung des
Tagesrhythmus verursacht wird, wobei das Mittel charakterisiert
wird durch das Inhibieren der Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun
N-terminale Kinase 3.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Methode für die Behandlung
und/oder Vorbeugung einer Erkrankung, die durch eine Störung des
Tagesrhythmus verursacht wird, wobei die Methode charakterisiert
wird durch das Inhibieren der Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun
N-terminale Kinase 3.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Methode für das Identifizieren
einer Verbindung, die die Interaktion zwischen c-Jun N-terminaler
Kinase 3 (JNK3) und BMAL1 inhibiert, wobei die Methode einschließt: in Kontakt
bringen einer Verbindung mit JNK3 und/oder BMAL1 unter Bedingungen,
die die Interaktion der Verbindung mit JNK3 und/oder BMAL1 erlauben,
und Bestimmen, ob die Verbindung die Interaktion zwischen JNK3 und
BMAL1 inhibiert, durch Verwendung eines Systems, das ein Signal
und/oder einen Marker verwendet, der durch die Interaktion zwischen
JNK3 und BMAL1 generiert wird, um die Anwesenheit oder Abwesenheit
oder Veränderung
des Signals und/oder des Markers zu detektieren.
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Weiterhin
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Methode zur Identifizierung
einer Verbindung, die die Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun
N-terminale Kinase 3 (JNK3) inhibiert, wobei die Methode einschließt: in Kontakt
bringen einer Verbindung mit JNK3 und/oder BMAL1 und Bestimmen,
ob die Verbindung die Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 inhibiert,
durch Verwendung eines Systems, das ein Signal und/oder einen Marker
verwendet, der in der Lage ist, die Phosphorylierung von BMAL1 zu
detektieren, um die Anwesenheit oder Abwesenheit oder Veränderung
dieses Signals und/oder Markers zu detektieren.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Verbindung, die die Interaktion
zwischen c-Jun N-terminaler Kinase 3 und BMAL1 inhibiert.
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Weiterhin
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Verbindung, die die
Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun N-terminale Kinase 3 inhibiert.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Mittel für die Inhibierung
der Interaktion zwischen c-Jun N-terminaler Kinase 3 und BMAL1.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Mittel für die Inhibierung
der Phosphorylierung von BMAL1 durch c-Jun N-terminale Kinase 3.
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Zusätzlich ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Methode für das Zurückerhalten
der unterdrückten
transkriptionalen Aktivität
eines Komplexes, umfassend BMAL1 und CLOCK, wobei die Methode charakterisiert
wird, durch das Inhibieren der Expression von c-Jun N-terminaler
Kinase 3 und/oder Inhibieren der Funktion derselben.
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Weiterhin
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Reagenzkit für die Verwendung
in besagter Identifizierungsmethode, wobei der Kit mindestens enthält: c-Jun
N-terminale Kinase
3 (JNK3) und/oder BMAL1 oder ein Polynukleotid, das JNK3 kodiert,
und/oder ein Polynukleotid, das BMAL1 kodiert, oder einen Vektor,
umfassend ein Polynukleotid, das JNK3 kodiert, und/oder einen Vektor,
umfassend ein Polynukleotid, das BMAL1 kodiert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 illustriert
das Ergebnis der in silico Vorhersage der Interaktion zwischen JNK3
und BMAL1. Es wurde ein lokaler Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1
durchgeführt
und Regionen mit hoher Punktzahl („scores") werden gezeigt. Die oberen und unteren
Reihen zeigen Sequenzen an, die in JNK3 bzw. in BMAL1 vorkommen.
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2 illustriert
das Ergebnis der in silico Vorhersage der Interaktion zwischen JNK3
und BMAL2. Es wurde ein lokaler Abgleich wischen JNK3 und BMAL2
durchgeführt
und Regionen mit hohen Punktzahlen („scores") werden gezeigt. Die oberen und unteren
Reihen zeigen Sequenzen an, die in JNK3 bzw. in BMAL2 vorkommen.
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3A zeigt die Ergebnisse (Pfeilspitzen)
der Detektion jedes gereinigten Glutathion S-Transferase (GST)-Fusionsproteins
(Spur 1: GST-BMAL1, Spur 2: GST, Spur 3: GST-c-Jun (1–79)) mittels SDS-PAGE gefolgt
durch Färbung
mit Coomassie Brilliant Blue. Spur M ist der molekulare Gewichtsmarker.
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3B zeigt, daß BMAL1 in vitro durch JNK3
phosphoryliert wird. GST-BMAL1 (Spur 2) und GST-c-Jun (1–79) (Spur
3) wurden durch JNK3 phosphoryliert, wohingegen GST (Spur 1) nicht
phosphoryliert wurde. Die Pfeilspitzen zeigen das phosphorylierte
GST-BMAL1 oder das
phosphorylierte GST-c-Jun (1–79) an.
Die Werte, die auf der linken Seite der Figur gezeigt werden, sind
die Molekulargewichte des Molekulargewichtsmarkers.
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4 zeigt,
daß BMAL1
durch JNK3 in einer Dosis-anhängigen
Weise phosphoryliert wird. Spur 1, Spur 2, Spur 3 und Spur 4 zeigen
die Phosphorylierung von BMAL1, wenn 0 ng, 14 ng, 28 ng bzw. 70
ng JNK3 addiert wurden. Die Pfeilspitze zeigt das phosphorylierte
GST-BMAL1. Die Zahlen auf der linken Seite der Figur sind die Molekulargewichte
des Molekulargewichtsmarkers.
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5 zeigt,
daß BMAL1
durch JNK3 phosphoryliert wird, wohingegen es nicht durch ERK2,
JNK1 oder JNK2 phosphoryliert wird. In der Phosphorylierungsreaktion
wurden GST-c-Jun (1–79)
(Spuren 1–4),
GST (Spuren 5–8),
Myelin-basisches Protein (MBP) (Spuren 9–12) und GST-BMAL1 (Spuren
13–16)
als Substrate verwendet, wohingegen JNK3 (Spuren 1, 5, 9 und 13),
ERK2 (Spuren 2, 6, 10 und 14), JNK2 (Spuren 3, 7, 11 und 15) und
JNK1 (Spuren 4, 8, 12 und 16) als Kinasen verwendet wurden. Jedes
phosphorylierte Protein wird durch eine Pfeilspitze angezeigt. Die
Zahlen an der linken Seite der Figur sind die Molekulargewichte
des Molekulargewichtsmarkers.
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6 zeigt,
daß transkriptionale
Aktivität
bestätigt
wurde, wenn beide Proteine BMAL1 und CLOCK in einem Reporter-Assay
exprimiert wurden. Transkriptionale Aktivität wurde durch die Detektion
von Luciferase-Aktivität
gemessen.
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7 zeigt,
daß transkriptionale
Aktivität,
resultierend aus der Koexpression von BMAL1 und CLOCK, unterdrückt wurde,
wenn JNK3 durch die Expression einer aktiven Form von MEKK1 aktiviert
wurde. Transkriptionale Aktivität
wurde durch die Detektion von Luciferase-Aktivität in einem Reporter-Assay gemessen.
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8 zeigt,
daß transkriptionale
Aktivität,
resultierend aus der Koexpression von BMAL1 und CLOCK, unterdrückt wurde,
wenn JNK3 durch die Expression einer aktiven Form von MKK7 aktiviert
wurde. Transkriptionale Aktivität
wurde durch die Detektion von Luciferase-Aktivität in dem Reporter-Assay gemessen.
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9A zeigt,
daß die
transkriptionale Aktivität,
resultierend aus der Koexpression von BMAL1 und CLOCK, durch die
Aktivierung von JNK3 durch eine aktive Form von MEKK1 unterdrückt wurde,
und daß die Suppression
nicht beobachtet wurde, wenn die Wirkung von JNK3 durch Koexpression
der JNK-bindenden Domäne
(JBD) von JIP1 inhibiert wurde.
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9B zeigt,
daß die
transkriptionale Aktivität,
resultierend aus der Koexpression von BMAL1 und CLOCK, durch die
Aktivierung von JNK3 durch eine aktive Form von MEKK1 unterdrückt wurde,
und daß die Suppression
nicht beobachtet wurde, wenn die Wirkung von JNK3 durch Koexpression
der JNK-bindenden Domäne
(JBD) von JSAP1 inhibiert wurde.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beansprucht die Priorität der Japanischen Patentanmeldung
Nr. 2002-022857.
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Technische
und wissenschaftliche Begriffe, die in der vorliegenden Beschreibung
verwendet werden, haben die Bedeutungen, die vom Fachmann auf dem
Gebiet normalerweise verstanden werden, wenn sie nicht separat definiert
werden. In der vorliegenden Beschreibung wird auf eine Vielzahl
von Methoden verwiesen, die dem Fachmann bekannt sind.
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Nachstehend
kann eine Art einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in größerem Detail
beschrieben werden. Die folgende detaillierte Beschreibung ist illustrativ
und nur erläuternd
und limitiert die vorliegende Erfindung auf keine Weise.
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Interaktion von BMAL1
mit JNK3 und Phosphorylierung von BMAL1 durch eine aktive Form von
JNK3
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In
der vorliegenden Erfindung wurde die Vorhersage der Proteine, die
mit JNK3 interagieren, gemäß der Methode
durchgeführt,
die in der Internationalen Patentveröffentlichung Nr. WO 01/67299
dargestellt ist; im Ergebnis wurde BMAL1 als ein solches Protein
gefunden. Weiterhin wurde durch Experiment gefunden, daß BMAL1
durch eine aktive Form von JNK3 phosphoryliert wird und daß die Phosphorylierung
von BMAL1 zur Suppression der transkriptionalen Aktivität des Komplexes,
der BMAL1 und CLOCK umfaßt
(nachstehend als BMAL1/CLOCK-Komplex bezeichnet) führt.
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Es
wurde berichtet, daß BMAL1
durch MAPK1 (was ein Mitglied von MAPK ist) phosphoryliert wird, was
zur Suppression seiner Funktion führt (Sanada K. et al, Journal
of Biological Chemistry, 2002, Vol. 227, S. 267–271). Jedoch macht es die
vorliegende Erfindung klar, daß die
Phosphorylierungs-Aktivität
von JNK3 an BMAL1 spezifischer ist, als die von MAPK1. Weiterhin
wird die Suppression der transkriptionalen Aktivität des BMAL1/CLOCK-Komplexes
(wo die Suppression aus der Aktivierung von MEKK1 resultiert, was
ein Faktor ist, der mit der Aktivierung von sowohl MAPK1 als auch
JNK3 assoziiert wird) nahezu vollständig durch Peptide zurückerhalten,
von denen bekannt ist, daß sie
einen dominant negativen Effekt auf die JNK3-Aktivität haben, wie
z.B. JIP-1 partielle Peptide. Diese Ergebnisse der vorliegenden
Erfindung machen deutlich, daß JNK3
in Bezug auf den Funktions-suppressiven Effekt durch die Phosphorylierung
von BMAL1 sowohl spezifischer als auch stärker als MAPK1 ist.
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Mittel und Methoden für die Prävention
und/oder Behandlung von Erkrankungen, die durch Tagesrhythmus-Störungen verursacht
werden, mittels Inhibierung der Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1
oder Inhibierung der Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3.
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BMAL1
ist ein Transkriptionsfaktor, der in die Modulierung des Tagesrhythmus
involviert ist. Es ist bekannt, daß die reduzierte transkriptionale
Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes von einer verringerten Expression von
Per und Cry begleitet wird, welche Regulatoren des Tagesrhythmus
sind (Gekakis N. et al. Science, 1998, Vol. 280, S. 1564–1569) und
daß die
verringerte Expression von Per und Cry zu Störungen des Tagesrhythmus führt (Nicht-Patentreferenz
Nr. 6).
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Indessen
wird von der MAPK-Kaskade berichtet, daß sie mit der Neueinstellung
des Tagesrhythmus assoziiert ist (Akashi Makoto et al., Cell Technology,
2001, Vol. 20, S. 822–827;
Okano Toshiyuki et al., Cell Technology, 2001, Vol. 20, S. 837–842. Hier
bedeutet der Ausdruck „Neueinstellung
des Tagesrhythmus" die Synchronisierung
des intrinsischen Rhythmus-Mechanismus in lebenden Organismen mit
der externen Zeit mittels externer Umgebungsfaktoren, wie z.B. Licht
und Temperatur. Spezifisch hat der intrinsische Rhythmus-Mechanismus
im Menschen eine Zeitspanne von 25 Stunden, die länger als
der tatsächliche
Tag ist, aber dies wird mit der externen Zeit von 24 Stunden als
Ergebnis der Aussetzung gegenüber
Licht und ähnlichem synchronisiert.
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Basierend
auf diesen Berichten und den Ergebnissen, die in der vorliegenden
Erfindung aufgedeckt wurden, glauben die Erfinder, daß: während der
Tagesrhythmus durch MAPK moduliert wird, wenn JNK3 als ein Ergebnis
von Stress oder ähnlichem
aktiviert wird, eine Phosphorylierungsreaktion von BMAL1 stattfindet (die
stärker
und spezifischer ist als diejenige durch MAPK1); anschließend eine
beträchtliche
Suppression der Transkription der Regulatoren des Tagesrhythmus
stattfindet und konsequenterweise Störungen des Tagesrhythmus auftreten.
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Es
ist daher möglich,
Störungen
des Tagesrhythmus mittels der Inhibierung der Phosphorylierung von BMAL1
durch JNK3 zu kontrollieren.
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Demgemäß ist die
vorliegende Erfindung in der Lage, eine Methode zur Kontrolle einer
Störung
des Tagesrhythmus und eine Methode für die Behandlung und/oder Verhinderung
einer Erkrankung, die durch diese Störung verursacht wird, sowie
ein Mittel für
die Kontrolle einer Störung
des Tagesrhythmus und ein Mittel für die Behandlung und/oder Verhinderung
einer Erkrankung, die durch diese Störung verursacht wird, zur Verfügung zu
stellen, wobei die Methode und das Mittel charakterisiert sind durch
die Inhibierung der Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3.
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Als
Beispiele für
eine Erkrankung, die durch eine Störung des Tagesrhythmus verursacht
wird, dient eine Störung
des Schlaf-/Wachrhythmus, zyklische/sich wiederholende Störungen und ähnliches;
ist jedoch nicht darauf limitiert. Beispiele für Störungen des Schlaf-/Wachrhythmus schließen verzögertes Schlafphasensyndrom
und Nicht-24-Stunden Schlafmuster ein. Beispiele für zyklische/sich
wiederholende Störungen
schließen
endogene manisch-depressive Psychose, saisonal abhängige Depression,
zyklische Katatonie, zyklischer Bluthochdruck, zyklische Geschwüre, irreguläre Ovulationszyklen
und Diabetes, das durch zyklische Abnormalitäten in der Insolinsekretion
verursacht wird, ein.
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Weiterhin
wird angenommen, daß eine
Störung
des Tagesrhythmus mit nächtlichem
Wandern („nocturnal
wandering") bei
zerebro-vaskulärer
Demenz und Alzheimerscher Erkrankung assoziiert ist. Zusätzlich können Streß, chronische
Ermüdung,
erniedrigte Resistenz gegenüber
Infektion, Jet Lag und ähnliches
einer Störung
des Tagesrhythmus zugeschrieben werden. Weiterhin glauben die Erfinder,
daß eine
Störung
des Tagesrhythmus mit der Wirkstoffwirksamkeit und dem Auftreten
von Nebeneffekten, wenn ein Wirkstoff verabreicht wird, assoziiert
sein kann.
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Methode für die Identifizierung
einer Verbindung für
die Inhibierung der Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 oder für die Inhibierung
der Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Methode für die Identifizierung einer
Verbindung für
die Inhibierung der Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 zur Verfügung, wobei
als Beispiel der Interaktion die Phosphorylierung von BMAL1 durch
JNK3 dient. Die Methode kann unter der Verwendung von Systemen für pharmazeutisches
Screening etabliert werden, die im Stand der Technik bekannt sind.
JNK3 und BMAL1, die für die
Identifizierung der Verbindung verwendet werden, können in
Zellen sein, in welchen diese mittels Gentechnik-Methoden exprimiert
werden, die Produkte von zellfreien Synthesesystemen, chemische
Syntheseprodukte oder diejenigen sein, die von den Zellen oder von
irgendeiner biologischen Probe erhalten werden. Diese können nachfolgend
weiter für
die Verwendung gereinigt werden. Solange wie die Interaktion zwischen
JNK3 und BMAL1 und die Funktion beider Proteine nicht gestört wird,
können
weiterhin JNK3 und BMAL1 diejenigen sein, an welche ein unterschiedlicher
Typ von Protein oder Peptid (z.B. β-Galaktosidase, ein Fc-Fragment eines
Immunoglobulins, wie z.B. Immunoglobulin G (IgG), His-tag, Myc-tag,
Flag-tag und ähnliches)
an ihren N-Terminus oder an ihren C-Terminus direkt oder indirekt über einen
Peptid-Linker ligiert wurden. Die Ligation dieser Proteine oder
Peptide kann unter der Verwendung bekannter Methoden, wie z.B. Gentechnik-Methoden,
durchgeführt
werden. Beispiele für
Verbindungen, die gescreent werden sollen, schließen Verbindungen, die
von chemischen Bibliotheken und natürlichen Substanzen abgeleitet werden,
sowie Verbindungen, die durch Wirkstoff-Design basierend auf den
dreidimensionalen Strukturen von JNK3 und BMAL1 erhalten wurden,
ein.
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Zum
Beispiel können
Verbindungen, die die Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 inhibieren,
identifiziert werden, durch: Auswählen von Bedingungen, die Interaktionen
einer Testverbindung mit JNK3 und/oder BMAL1 erlauben; in Kontakt
bringen von JNK3 und/oder BMAL1 mit der Verbindung unter den Bedingungen; Verwenden
eines Assay-Systems unter der Verwendung eines Signals und/oder
eines Markers, der es ermöglicht,
die Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 zu detektieren; und Detektieren
der Anwesenheit, der Abwesenheit, oder der Veränderung des Signals und/oder
des Markers. Der Begriff „Signal", wie hierin verwendet, bezieht
sich auf eine Substanz, die direkt an sich basierend auf ihren physikalischen
Eigenschaften oder chemischen Eigenschaften detektiert werden kann.
Der Begriff „Marker" bezieht sich auf
eine Substanz, die indirekt detektiert werden kann, wenn ihre physikalischen
oder biologischen Eigenschaften als ein Indikator verwendet werden.
Im Sinne von Signalen können
Luciferase, grünes
fluoreszierendes Protein (GFP), radioaktive Isotope und ähnliches
verwendet werden; im Sinne von Markern können Reportergene, wie z.B.
Chloramphenicol-Acetyl-Transferase (CAT)-Gen, oder detektierbare
Tags, wie z.B. der 6 × His-tag,
verwendet werden. Jedoch können
alle Substanzen, die bekannt sind, verwendet werden. Methoden für das Detektieren
dieser Signale und Marker sind dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt.
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Speziell
können
Verbindungen, die die Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 inhibieren,
identifiziert werden durch: in Kontakt bringen von JNK3 und/oder
BMAL1 mit der Verbindung; Verwenden eines Assay-Systems unter der
Verwendung eines Signals und/oder Markers, der es ermöglicht,
die Phosphorylierung von BMAL1 zu detektieren; und Detektieren der
Anwesenheit, der Abwesenheit oder der Veränderung des Signals und/oder
des Markers. Es wird bevorzugt, daß JNK3 zu dieser Zeit in der
aktiven Form vorliegt. Wenn JNK3 in einer inaktiven Form vorliegt,
kann ein Enzym, das JNK3 aktiviert aber BMAL1 nicht phosphoryliert, zusammen
mit JNK3 verwendet werden. Die Detektion der Phosphorylierung von
BMAL1 kann unter der Verwendung einer Protein-Phosphorylierungs-Analyse und quantitativen
Methode für
das Messen des phosphorylierten Proteins durchgeführt werden,
wobei die Methode im Stand der Technik bekannt ist. Z. B. kann in
einer einfachen Methode die Detektion der Phosphorylierung von MBAL1
dadurch quantitativ durchgeführt
werden, daß JNK3
dazu gebracht wird, mit BMAL1 bei Anwesenheit von [γ-32P] ATP zu reagieren; Separieren der Proteine
unter der Verwendung von SDS-PAGE nach der Reaktion; Detektieren
der Banden, die Protein durch Färbung
zeigen; und danach Messen der Radioaktivität der Bande, die mit dem phosphorylierten
BMAL1 korrespondiert. Die Reaktion, die oben beschrieben wurde,
kann, um die Ergebnisse zu vergleichen, bei Anwesenheit oder Abwesenheit
einer gegebenen Verbindung durchgeführt werden, was die Bestimmung
ermöglicht,
ob die Verbindung in Frage die Phosphorylierung von BMAL1 durch
JNK3 inhibiert.
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Alternativ
dazu können
Verbindungen, die die Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 inhibieren,
identifiziert werden unter der Verwendung von Zellen, in welchen
JNK3 und BMAL1 exprimiert werden; in Kontakt bringen der Zellen
mit der Verbindung; Verwenden eines Assay-Systems unter der Verwendung
eines Signals und/oder eines Markers, der es ermöglicht, die Interaktion zwischen
JNK3 und MBAL1 zu detektieren; und Detektieren der Anwesenheit,
der Abwesenheit oder der Veränderung
des Signals und/oder des Markers. Zum Beispiel kann die Interaktion
zwischen JNK3 und BMAL1 durch das Messen der Phosphorylierung von
BMAL1 detektiert werden. Andererseits kann diese durch das Koexprimieren
von CLOCK in der Zelle; Einführen
eines Reportergens für
den Zweck der Detektion der transkriptionalen Aktivität des BMAL1/CLOCK-Komplexes
und Messen der Reporter-Aktivität
detektiert werden. Ein Leuchtkäfer-Luciferase-Reporterplasmid,
welches drei E-Boxen aufweist, die stromauf des SV40-Promotors eingefügt wurden,
wird als das Reprotergen in einem Beispiel der vorliegenden Erfindung
verwendet. Jedoch ist das Reportergen nicht darauf limitiert und
kann frei ausgewählt
werden, solange es die Detektion der transkriptionalen Aktivität des BMAL1/CLOCK-Komplexes
erlaubt.
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Die
Identifizierungs-Methoden unter der Verwendung von Zellen, wie oben
beschrieben, können
in Kombination mit in vitro Identifizierungs-Methoden, wie diejenigen,
die oben beschrieben wurden, verwendet werden. Verbindungen (welche
die Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 inhibieren), die durch
in vitro Identifizierungs-Methoden
erhalten wurden, können
weiterer Experimentierung durch Identifizierungs-Methoden unter der Verwendung von Zellen
ausgesetzt werden, um die Verbindungen zu selektieren, die in Zellen die
Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 inhibieren und dadurch eine
Suppression der BMAL1-Funktion als ein Ergebnis der Phosphorylierung
erreichen.
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Mittel für die Inhibierung
der Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 oder für die Inhibierung der Phosphorylierung
von BMAL1 durch JNK3 und pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Verbindungen,
die durch die Identifizierungs-Methode, wie oben beschrieben, erhalten
wurden, können
als Mittel für
die Inhibierung der Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 verwendet
werden, wie z.B. Mittel für
die Inhibierung der Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3. Als Beispiele
für solche
Verbindungen können
Peptide und Oligopeptide dienen, die Aminosäuresequenzen an Stellen umfassen,
an welchen die zwei Proteine interagieren. Solche Peptide oder Oligopeptide
können
identifiziert werden durch: zuerst Entwerfen dieser Peptide oder
Oligopeptide basierend auf den Aminosäuresequenzen von JNK3 oder
BMAL1; Synthetisieren dieser Peptide oder Oligopeptide durch Peptidsynthese-Methoden,
die im Stand der Technik bekannt sind; und Testen, ob diese Peptide
oder Oligopeptide die Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 in der oben
beschriebenen Indentifizierungs-Methode
inhibieren. Als Beispiel für
die oben beschriebenen Verbindungen dient auch ein Antikörper, der
die Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 inhibiert. Der Antikörper kann z.B.
unter der Verwendung der Peptide oder der Oligopeptide (umfassend
Aminosäuresequenzen
an Stellen, an welchen die zwei Proteine interagieren) als Antigene
unter der Verwendung von Antikörper-Präparations-Methoden
produziert werden, die im Stand der Technik bekannt sind.
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Alternativ
dazu sind auch Verbindungen, die die Expression und/oder Funktion
von JNK3 inhibieren, in den Umfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen,
da solche Verbindungen in Wirklichkeit in der Lage sind, die Phosphorylierung
von BMAL1 durch JNK3 zu inhibieren. Verbindungen, die die Expression
von JNK3 inhibieren, können
unter der Verwendung von Screening-Systemen identifiziert werden,
die im Stand der Technik für
das Erhalten von Inhibitoren der Proteinexpression bekannt sind.
Als Beispiele für
Verbindungen, die die Expression von JNK3 inhibieren, können Antisense-Oligonukleotide
des JNK3-Gens dienen. Die Antisense-Oligonukleotide können aus
Oligonukleotiden erhalten werden, die basierend auf der Basensequenz
des JNK3-Gens entwickelt werden, und zwar durch Selektieren derjenigen,
die spezifisch die Expression des JNK3-Gens unter der Verwendung
eines JNK3-Genexpressionssystems inhibieren. Weiterhin können Verbindungen,
die die Funktion von JNK3 inhibieren, durch Verwendung von JNK3
erhalten werden, um Substanzen zu selektieren, die eine Funktion
von JNK3 inhibieren (wie z.B. die Kinase-Aktivität oder die Interaktion mit BMAL1)
unter der Verwendung der oben beschriebenen Indentifizierungsmethode.
Konkrete Beispiele solcher Verbindungen schließen ein: JNK-Bindungsdomäne (Jun-Kinase-Bindungs-Domäne, hiernach:
JBD) – partielle
Peptide von JIP1, JSAP1 und ähnlichen.
JIP1 und JSAP1 sind bekannt als Gerüstproteine für die JNK-Kaskade,
und von den JBD-partiellen Peptiden davon ist bekannt, daß sie einen
dominant negativen Effekt auf JNK3-Aktivität haben. Die vorliegende Erfindung
macht deutlich, daß JBD-partielle
Peptide fast vollständig
die unterdrückte
transkriptionale Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes wiederherstellen, wo die Suppression aus
der Aktivierung von MEKK1 resultiert, welche ein Faktor ist, der
sowohl in die Aktivierung von MAPK1 als auch von JNK3 involviert
ist. Ein Mittel zur Rückerhaltung
der unterdrückten
transkriptionalen Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes ist in den Umfang der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen, wobei das Mittel das zuvor erwähnte Mittel für die Inhibierung
der Expression von JNK3 und/oder das zuvor erwähnte Mittel für die Inhibierung
der Funktion von JNK3 umfaßt.
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Verbindungen,
die auf diese Weise selektiert wurden, Mittel für die Inhibierung der Interaktion
zwischen JNK3 und BMAL1, Mittel für die Inhibierung der Phosphorylierung
von BMAL1 durch JNK3 und Mittel zum Rückerhalten der unterdrückten transkriptionalen
Aktivität
von BMAL1/CLOCK, können
für Mittel
und Methoden für
die Kontrolle von Störungen
des Tagesrhythmus verwendet werden, indem sie allein oder in Kombination
verwendet werden. Weiterhin können
diese Verbindungen, Inhibitoren und Mittel für das Rückerhalten der unterdrücken transkriptionalen
Aktivität
als Reagenzien verwendet werden. Diese Reagenzien können z.B. bei
der Untersuchung des Tagesrhythmus und seinen Störungen verwendet werden.
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Verbindungen,
die auf diese Weise selektiert wurden, Mittel für die Inhibierung der Interaktion
zwischen JNK3 und BMAL1, Mittel für die Inhibierung der Phosphorylierung
von BMAL1 durch JNK3 und Mittel zum Rückerhalten der unterdrückten transkriptionalen
Aktivität
von BMAL1/CLOCK, können
als pharmazeutische Zusammensetzungen formuliert werden durch weitere
Selektion unter Berücksichtigung
des Gleichgewichtes zwischen biologischer Effektivität und Toxizität. Diese
Verbindungen, Inhibitoren und Mittel für das Rückerhalten der unterdrückten transkriptionalen
Aktivität
können
jedes einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Da
Störungen
des Tagesrhythmus auftreten können,
wenn JNK3 und BMAL1 interagieren und BMAL1 durch JNK3 phosphoryliert
wird, sind die oben beschriebenen pharmazeutischen Zusammensetzungen
nützlich
bei der Kontrolle von Störungen
des Tagesrhythmus. Weiterhin können
pharmazeutische Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
bei der Behandlung und/oder Verhinderung von Erkrankungen verwendet
werden, die durch Störungen
des Tagesrhythmus verursacht werden. Als Beispiele für Erkrankungen, die
durch Störungen
des Tagesrhythmus verursacht werden, dienen Störungen des Schlaf/Wachrhythmus,
zyklische/sich wiederholende Störungen
und ähnliches;
sind jedoch nicht darauf limitiert. Beispiele für Störungen des Schlaf/Wachrhythmus
schließen
verzögertes
Schlafphasensyndrom und Nicht-24-Stunden-Schlafmuster ein. Beispiele
für zyklische/sich
wiederholende Störungen
schließen
endogene manisch-depressive Psychose, saisonal abhängige Depression,
zyklische Katatonie, zyklischen Bluthochdruck, zyklische Geschwüre, irreguläre Ovulationszyklen
und Diabetes, was durch zyklische Abnormalitäten bei der Insulinsekretion
verursacht wird, ein. Von Störungen
des Tagesrhythmus wird weiterhin angenommen, daß sie mit nächtlichem Wandern („nocturnal
wandering") bei
der zerebro-vaskulären
Demenz und der Alzheimerschen Erkrankung assoziiert sind. Zusätzlich können Streß, chronische
Ermüdung,
erniedrigte Resistenz gegenüber
Infektion, Jet Lag und ähnliches
den Störungen
des Tagesrhythmus zugeschrieben werden. Dementsprechend können pharmazeutische
Zusammensetzungen für
diese Erkrankungen verwendet werden. Da Störungen des Tagesrhythmus mit Wirkstoff-Wirksamkeit und dem
Auftreten von Nebeneffekten, wenn ein Wirkstoff verabreicht wird,
assoziiert sind können,
können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen weiterhin in Kombination
mit oder separat von anderen Medikamenten verabreicht werden, um
damit den Wirkstoffeffekt zu erhöhen
und/oder die Nebeneffekte dieser anderen Medikamente zu verringern.
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In
Bezug auf die Formulierung der Mittel für die Inhibierung der Interaktion
zwischen JNK3 und BMAL1, die Mittel für die Inhibierung der Phosphorylierung
von BMAL1 durch JNK3, die Mittel für das Rückerhalten der unterdrückten transkriptionalen
Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes, die Mittel für die Kontrolle des Tagesrhythmus
und die pharmazeutischen Zusammensetzungen wird es bevorzugt, daß diese
in Kombination mit geeigneten pharmazeutischen Trägern formuliert
werden. Solche Formulierungen umfassen eine therapeutisch effektive
Dosis der zuvor erwähnten
Verbindung, des Inhibitors oder des Mittels für das Zurückerhalten der unterdrückten transkriptionalen
Aktivität,
des Kontrollmittels und/oder der pharmazeutischen Zusammensetzung
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder Vehikel. Beispiele
für solche
Träger
schließen
ein: physiologische Saline-Lösung,
gepufferte physiologische Saline-Lösung, Dextrose, Wasser, Glycerol,
Ethanol und Mischungen davon; sind aber nicht darauf limitiert.
Die Formulierung kann gemäß des Verabreichungswegs
selektiert werden und Formulierungen sind dem Fachmann auf dem Gebiet
gut bekannt. Die zuvor erwähnten
Inhibitoren, Mittel für
das Zurückerhalten
der unterdrückten
transkriptionalen Aktivität,
Kontrollmittel und/oder pharmazeutischen Zusammensetzungen können allein
oder zusammen mit anderen Verbindungen oder Medikamenten, die therapeutisch
effektiv sind, verwendet werden.
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In
Bezug auf die Art und Weise der Verabreichung der Mittel für die Inhibierung
der Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1, die Mittel für die Inhibierung
der Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3, die Mittel für das Rückerhalten
der unterdrückten
transkriptionalen Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes, die Mittel für die Kontrolle des Tagesrhythmus
und die pharmazeutischen Zusammensetzungen können diese systemisch oder
lokal verabreicht werden. Eine bevorzugte Weise der systemischen
Administration ist Injektion, wie z.B. intravenöse Injektion. Andere Injektionswege,
wie z.B. subkutane, intramuskuläre
oder intraperitoneale Injektion, können auch verwendet werden.
Eine andere Weise der Verabreichung kann perorale Verabreichung sein,
wenn eine enterische Formulierung oder Kapsel-Formulierung geeignet
formuliert werden kann. Zusätzlich
können
auch permukosale Verabreichung oder perkutane Verabreichung unter
der Verwendung eines Durchdringungsmittels, wie z.B. Gallensalz,
Fusidinsäure
oder andere oberflächenaktive
Mittel, verwendet werden. Topische Verabreichung kann in der Form
eines Pflasters, einer Paste, eines Gels etc. sein.
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Der
benötigte
Dosierungsbereich kann gemäß der Effektivität der Inhibitoren,
der Mittel für
das Zurückerhalten
der unterdrückten
transkriptionalen Aktivität,
der Kontrollmittel und der pharmazeutischen Zusammensetzungen; des
Verabreichungsweges; der Eigenschaften der Formulierung; der Art
der zu behandelnden Symptome und der Beurteilung des betreuenden
Arztes bestimmt werden. Spezifisch kann eine adäquate Dosis z. B. innerhalb
des Bereiches von 0,1 μg
bis 100 μg
pro 1 kg Körpergewicht
des Subjektes fallen. Jedoch können
diese Dosen mittels gebräuchlicher
konventioneller Experimente für
die Optimierung, welche im Stand der Technik bekannt sind, modifiziert
werden.
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In
Bezug auf die pharmazeutische Präparation
können
bekannte Mittel hierfür
gemäß den physikalischen
Eigenschaften der verschiedenen Ziele eingeführt werden, wie z.B. Peptide,
Proteine, Oligonukleotide, Verbindungen und ähnliche. Speziell können Methoden
für die
pharmazeutische Präparation,
wie z.B. gepulverte Wirkstoffe, Pillen, Tabletten, Kapseln, wäßrige Lösungen,
Ethanollösungen,
Liposomen-Präparationen, Fettemulsionen
oder Clathrate (wie z.B. diejenigen von Cyclodextrin) verwendet
werden.
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Gepulverte
Wirkstoffe, Pillen, Kapseln und Tabletten können unter der Verwendung von
Hilfsstoffen, wie z.B. Laktose, Glukose, Sukrose und Mannitol; Disintegrationsmitteln,
wie z.B. Stärke
und Natriumalginat; Gleitmitteln, wie z.B. Magnesiumstearat und
Talkum; Bindemitteln, wie z.B. Polyvinylalkohol, Hydroxypropyl-Zellulose
und Gelatine; oberflächenaktiven
Mitteln, wie z.B. Fettsäureester;
und Weichmachern, wie z.B. Glycerin, präpariert werden. Für die Präparation
einer Tablette oder einer Kapsel wird ein fester pharmazeutischer
Träger
verwendet.
-
Eine
Suspension kann unter der Verwendung von Wasser; Zucker, wie z.B.
Sukrose, Sorbitol und Fruktose; Glykolen, wie z.B. Polyethylen-Glykol
(PEG); und Ölen,
präpariert
werden.
-
Injizierbare
Lösungen
können
unter der Verwendung einer Saline-Lösung, einer Glukose-Lösung und eines
Trägers,
umfassend eine Mischung aus Salzwasser und Glukose-Lösung, präpariert werden.
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Der
Einschluß in
Liposomen kann z.B. durch die Addition einer Lösung, die durch das Lösen der
Substanz von Interesse in einem Lösungsmittel (z.B. Ethanol)
hergestellt wird, zu einer Lösung,
die durch Lösen der
Phosphorlipide in einem organischen Lösungsmittel (z.B. Chloroform)
hergestellt wurde; danach Entfernen des Lösungsmittels durch Verdampfung;
nachfolgend Addieren einer Phosphat-gepufferten Lösung dazu;
gefolgt von Agitation und Ultraschallbehandlung davon; und letztendlich
Zentrifugieren davon, um den Überstand zu
erhalten; und Filtrieren des Überstandes
zur Rückgewinnung,
durchgeführt
werden.
-
Fettemulsionen
können
z.B. durch Mischen der Substanz von Interesse, Ölinhaltsstoffen (pflanzliche Öle, wie
z.B. Bohnenöl,
Sesamöl
und Olivenöl,
sowie MCT und ähnliches),
emulgierenden Mitteln (z.B. Phosphorlipiden und ähnlichen), gefolgt durch Erhitzen,
um eine Lösung
zu erhalten; dann Addieren der notwendigen Menge von Wasser; und
Emulgieren/Homogenisieren mit einem Homogenisator (z.B. Hochdruck-Spray-Typ,
Ultraschall-Typ oder ähnliches)
präpariert
werden. Weiterhin kann dies auch lyophilisiert werden. Zusätzlich kann,
wenn Fett emulgiert wird, ein Hilfs-Emulgator addiert werden. Beispiele
für Hilfs-Emulgatoren
sind Glycerin und Zucker (wie z.B. Glukose, Sorbitol, Fruktose und ähnliches).
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Cyclodextrin-Clathrate
können
z.B. durch das Addieren einer Lösung,
die durch Lösen
von Cyklodextrin in Wasser oder ähnlichem
durch Erhitzen hergestellt wird, zu einer Lösung, die durch Lösen der
Substanz von Interesse in einem Lösungsmittel (z.B. Ethanol)
hergestellt wird; danach Abkühlen
und Filtrieren des Präzipitats
und Trocken-Sterilisieren präpariert
werden. An diesem Punkt kann das Cyklodextrin, das verwendet werden
soll, geeigneterweise aus Cyklodextrinen mit verschiedenen Leerdurchmessern
(„void
diameters") (α, β und γ-Typen) gemäß der Größe der Substanz
ausgewählt
werden.
-
Reagenz-Kits
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen Reagenz-Kit zur Verfügung, der
mindestens BMAL1 und JNK3 oder ein Polynukleotid, das JNK3 kodiert,
und ein Polynukleotid, das BMAL1 kodiert, oder einen Vektor, enthaltend
ein Polynukleotid, das JNK3 kodiert, und einen Vektor, enthaltend
ein Polynukleotid, das BMAL1 kodiert, umfaßt. Dieser Reagenz-Kit kann
in der oben beschriebenen Identifizierungs-Methode verwendet werden.
JNK3 und BMAL1 können
in Zellen sein, in welchen diese mittels Gentechnik-Verfahren exprimiert
werden, die Produkte von zellfreien Synthese-Systemen, chemische
Syntheseprodukte oder diejenigen sein, die aus den Zellen oder aus
irgendwelchen biologischen Proben erhalten werden. Diese können nachfolgend
weiter gereinigt werden. Solange die Interaktion zwischen JNK3 und
BMAL1 und die Funktion der beiden Proteine nicht gestört wird,
können
JNK3 und BMAL1 weiterhin auch diejenigen sein, an die ein verschiedener
Typ von Protein oder Peptid (z.B. β-Galactosidase, ein Fc-Fragment
oder ein Immunoglobulin, wie z.B. Immunoglobulin G (IgG), His-tag,
Myc-tag, Flag-tag und ähnliches)
an ihren N-Terminus oder an ihren C-Terminus direkt oder indirekt über einen
Peptidlinker ligiert ist,. Das Polynukleotid, das JNK3 oder BMAL1
kodiert, kann aus humanen cDNA Bibliotheken mittels Gentechnik-Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, präpariert werden. Der Vektor,
der das Polynukleotid enthält,
das JNK3 oder BMAL1 kodiert, kann durch Einführung des Polynukleotids in
geeignete Expressionsvektor-DNA (wie z.B: einen bakteriellen Plasmid-abgeleiteten
Vektor) mittels Gentechnik-Verfahren, die im Stand der Technik bekannt
sind, erhalten werden. Der Reagenz-Kit kann weiterhin Substanzen
enthalten, die für
die oben beschriebene Identifizierungs-Methode notwendig sind, wie z.B.
Signale und/oder Marker für
das Detektieren der Interaktionen zwischen JNK3 und BMAL1 (z.B.
Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 oder Unterdrückung der
Funktion von BMAL1 durch JNK3) und einen Puffer. In Bezug auf die
Präparation
davon ist es ausreichend, bekannte Mittel für die Präparation zu verwenden, die für jede Substanz,
die verwendet werden soll, geeignet sind.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung kann konkreter in den folgenden Beispielen
beschrieben werden, aber die vorliegende Erfindung ist nicht auf
diese Beispiele beschränkt.
-
Beispiel 1
-
In silico Suche nach Proteinen,
die mit JNK3 interagieren
-
Die
Vorhersage von Proteinen, die mit JNK3 interagieren, wurde gemäß der Methode
durchgeführt, die
in der Internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO 01/67299 ausgeführt
ist. Zuerst wurde die Aminosäuresequenz
von JNK3 in Oligopeptide zerlegt, die eine vorbestimmte Länge aufwiesen,
um eine Datenbank auf Proteine zu durchsuchen, die die Aminosäuresequenz
von jedem der Oligopeptide aufweisen oder die homologe Aminosäuresequenzen
zu diesen Aminosäuresequenzen
aufweisen. Als nächstes
wurde ein lokaler Abgleich zwischen den erhaltenen Proteinen und
JNK3 durchgeführt,
um vorherzusagen, daß die
Proteine, die eine hohe lokale Abgleich-Punktzahl („alignment
score") aufweisen,
diejenigen sein können,
die mit JNK3 interagieren. Die Kriterien für die lokale Abgleich-Punktzahl
waren die gleichen, wie diejenigen in der Methode, die in der Internationalen
Patentveröffentlichung
Nr. WO 01/67299 beschrieben wurden, das heißt nicht weniger als 25,0.
Des weiteren ist JNK3 ein Protein, das spezifisch im zerebralen
Nervensystem exprimiert wird und von dem bekannt ist, daß es die
Hirnfunktion beeinträchtigt,
wenn es im Schockzustand, wie zum Beispiel Hypoxie, exprimiert wird.
Daher wurden Kandidatenproteine, die mit JNK3 interagieren können, auf
Proteine eingegrenzt, von denen bekannt ist, daß sie im Gehirn exprimiert
werden und bedeutende Funktionen haben.
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Infolgedessen
wurde gefunden, daß das
Peptid KVKEQL (SEQ ID NO. 3), welches zu dem Oligopeptid KVIEQL
(SEQ ID NO. 2) Homologie aufweist, umfassend sechs Aminosäurereste,
die von JNK3 abgeleitet sind, in der Aminosäuresequenz des Proteins BMAL1
vorkommt, das mit dem Tagesrhythmus in Zusammenhang gebracht wird.
Zusätzlich
wurde ebenso gefunden, daß das
Oligopeptid KVKEQL (SEQ ID NO. 3) in der Aminosäuresequenz des Proteins BMAL2
vorkommt, das zu BMAL1 homolog ist. 1 und 2 zeigen
die Ergebnisse des lokalen Abgleichs zwischen JNK3 und BMAL1 beziehungsweise
zwischen JNK3 und BMAL2. Zwischen JNK3 und BMAL1 wurden sieben Fragmente
gefunden, die lokale Abgleich-Punktzahlen von 25,0 oder größer aufweisen;
zwischen JNK3 und BMAL2 wurden vier Fragmente gefunden. Folglich
wurde vorhergesagt, daß BMAL1
ein Protein ist, das mit JNK3 stärker
interagiert als BMAL2.
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Analyse der Interaktion
zwischen JNK3 und BMAL1 und Phosphorylierung von BMAL1
-
Um
experimentell zu bestimmen, ob BMAL1 ein Substrat für JNK3 ist,
wurden in vitro Phosphorylierungs-Experimente unter der Verwendung
von aktivem JNK3 durchgeführt.
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Materialien
-
Eine
aktive Form von humanem JNK3 wurde als ein N-terminales His-tagged
Protein (His-JNK3) in Sf9-Zellen exprimiert und danach unter der
Verwendung von Invitrogen Probond Harz gereinigt. Infolgedessen wurde
humane JNK3 (JNK3 α1)-cDNA
(welche durch eine reverse Transkriptionspolymerase-Kettenreaktion (RT-PCR)
unter der Verwendung einer humanen Hippocampus-cDNA-Bibliothek als
eine Matrize erhalten wurde) in pFASTBAC HT (Invitrogen) inseriert,
um einen rekombinanten Baculovirus für His-JNK3-Expression zu konstruieren,
gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Sf9-Zellen wurden mit dem rekombinanten Virus,
der konstruiert worden war, infiziert und danach wurden die infizierten
Zellen mit Lysepuffer (20 mM Tris·HCl, pH 7,6/0,15 M NaCl/1
% NP-40/1 mM Na3VO4/2,5
mM Na-Pyrophosphat/1 mM β-Glycerophosphat/1
mM Benzamidin/10 Einheiten/ml Aprotinin/Protease-Inhibitor-Cocktail)
solubilisiert, gefolgt von Zentrifugation, um den Überstand
zu sammeln. Der Überstand
wurde auf eine Probond Harz(Invitrogen)-Säule aufgetragen und mit einem
Puffer A (20 mM Tris·HCl,
pH 7,6/0,15 M NaCl/1 mM Na3VO4/1
mM Benzamidin/10 Einheiten/ml Aprotinin) gespült; das Zielprotein wurde durch
lineare Gradienten-Elution mit Puffer A, der 0–0,2 M Imidazol enthielt, erhalten.
Die Fraktion, die His-JNK3 enthält,
wurde bei –80°C bis zur
Zeit der Verwendung gelagert.
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c-Jun
(1–79)
(die N-terminale 79-Aminosäurenregion
von c-Jun, einschließlich
der Stelle, die durch JNK phosphoryliert wird) wurde in E.coli als
ein N-terminales GST-Fusionsprotein
(hierin danach GST-c-Jun (1–79))
exprimiert und danach mit Glutathion-Sepharose 4B (Amersham Pharmacia Biotech)
gereinigt; es wurde als eine positive Kontrolle für die Messung
der Kinase-Aktivität
von JNK3 verwendet.
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Humanes
BMAL1 wurde in E. coli als ein N-terminales GST-Fusionsprotein (hierin
danach GST-BMAL1) exprimiert und danach mit Glutathion-Sepharose
4B (Amersham Pharmacia Biotech) gereinigt. Konkret wurde zuerst
eine offene Leserahmen(ORF)-Region von BMAL1 (welche durch Mittel
der PCR aus einem C-terminalen V5/His-tagged humanen BMAL1-Expressionsplasmid,
pcDNA 3.1-BMAL1/V5-His (Invitrogen) amplifiziert wurde) in pGEX-4T
(Amersham Pharmacia Biotech) inseriert, um pGEX-BMAL1 zu konstruieren,
welches ein GST-BMAL1-Expressionsvektor für E.coli ist. Nach dem Kultivieren
des E.coli-Stammes BL21,
der pGEX-BMAL1 trägt,
bei 37°C
in 400 ml LB-Kulturmedium, das 100 μg/ml Ampicillin enthält, wurde, nachdem
der OD600 ungefähr 1,5 erreichte, Isopropyl-1-thio-β-D-galaktosid (IPTG) zu einer
Endkonzentration von 0,3 mM addiert; nach weiterem Kultivieren bei
25°C für sechs
Stunden wurden die Bakterien gesammelt. Nach dem Waschen der Bakterien
mit 40 ml von 1 % Sarkosyl/1 mM Ethylendiamin-Tetraacetat (EDTA)/Phosphat-gepufferter
physiologischer Saline (PBS) (pH 7,4), wurden die Bakterien in 40
ml TGEDS-Puffer (50 mM Tris·HCl,
pH 8,0/0,2 mM EDTA/1 mM Dithiothreitol (DTT)/150 mM NaCl/10 % Glycerol),
der einen Proteinase-Inhibitor-Cocktail enthält, suspendiert und mit Ultraschall
behandelt. Danach wurde Triton X-100 zu einer Endkonzentration von
1,0 % addiert. Diese Lösung
wurde für
15 Minuten auf Eis stehen gelassen und danach bei 20.000 g für 30 Minuten
zentrifugiert, um den Überstand
zu sammeln. Der Überstand
wurde zu Glutathion-Sepharose 4B in einer Menge von 2 ml (welche
mit TGEDS-Puffer vor-äquilibriert
wurden) addiert und durch Umwenden des Röhrchens für 1,5 Stunden bei 4°C gemischt,
um das Zielprotein dazu zu bringen, an das Harz anzuhaften. Nach
dem dreimaligen Waschen des Harzes mit einem 10-fachen Volumen an TGEDS/0,1
% Triton X-100, wurde dieses in eine Säule gepackt und das Protein
von Interesse wurde mit TGEDS/0,1 % Triton X-100, enthaltend 10
mM Glutathion, eluiert. Das Eluat wurde in 0,5 ml Aliquote fraktioniert; die
Fraktion, die das Zielprotein enthält, wurde durch SDS-PAGE identifiziert
und gesammelt. Das gesammelt Eluat wurde über Nacht mit TGEDS/0,1 % Triton
X-100 dialysiert und unter der Verwendung von Microcon YM-30 (Millipore)
konzentriert. Danach wurde es bei –80°C bis zur Zeit der Verwendung
gelagert.
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Methode
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Der
in vitro Kinase-Assay wurde durch Inkubieren von 1 μg von jedem
der zuvor erwähnten
GST-Fusionsproteine (GST-BMAL1, GST-c-Jun (1–79) oder GST) und einer aktiven
Form von JNK3 (70 ng) für
30 Minuten bei 30°C
in 20 μl
Kinationspuffer (25 mM Tris·HCl,
pH 7,5/5 mM β-Glycerophosphat/2
mM DTT/0,1 mM Na3VO4/10
mM MgCl2/10 μM ATP), der 5 μCi [γ-32P] Adenosin-Triphosphat (ATP) (3000 Ci/mmol,
NEN) enthält, durchgeführt. Nach
der Reaktion wurden 20 μl
2 × SDS-Probenpuffer
(4 % SDS/125 mM Tris·HCl,
pH 6,8/20 % Glycerol/0,01 % Bromphenol Blau (BPB)/10 % β-Mercaptoethanol)
addiert und für
5 Minuten bei 100°C
behandelt, danach wurden die Proteine durch 5 %–20 % SDS-PAGE separiert. Als
nächstes
wurden die phosphorylierten Proteine durch Autoradiographie mit
BAS 2000 (Fuji Film) detektiert. Zusätzlich wurde der Grad der Migration
des Zielproteins mit Coomassie Brilliant Blue (CBB)-Färbung verifiziert
nach dem Separieren von 1 μg
von jedem GST-Fusionsprotein (das verwendet wurde) durch 5 %–20 % SDS-PAGE.
Um die Dosisabhängigkeit
von JNK3 in der BMAL1-Phosphorylierungsreaktion zu testen, wurde
weiterhin die Detektion des phosphorylierten Proteins auf dieselbe
Weise ausgeführt,
und zwar mit 0 ng, 14 ng, 28 ng und 70 ng einer aktiven Form von
JNK3, die zum Reaktionssystem addiert wurde. Um die Spezifität von JNK3
in der BMAL1-Phosphorylierungsreaktion
zu testen, wurden weiterhin humanes JNK1 (143 μU, Upstate Biotechnology), humanes JNK2
(167 μU,
Upstate Biotechnology) oder Maus-ERK2 (2,7 mU, New England Biolabs)
zu dem Reaktionssystem an Stelle von JNK3 addiert und danach wurde
die Detektion des phosphorylierten Proteins auf dieselbe Weise durchgeführt. Bitte
beachten, daß 1 μg an Myelin-basischem
Protein (hierin danach MBP) (Sigma) als Substrat verwendet wurde,
um die Aktivität
von ERK2 zu bestätigen.
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Ergebnisse
-
JNK3
phosphorylierte GST-c-Jun (1–79),
das als eine positive Kontrolle verwendet wurde, aber phosphorylierte
nicht GST (3B). Von dem experimentellen
System, das in dem vorliegenden Beispiel verwendet wurde, wurde
daher bestätigt,
daß es
geeignet für
die Messung der JNK3-Aktivität
ist. Die Phosphorylierung von GST-BMAL1 wurde in diesem experimentellen
System beoabachtet (3B). Wie in 4 gezeigt wird,
wurde GST-BMAL1
in einer JNK3-Dosis-abhängigen
Weise phosphoryliert. Es wurde daher angenommen, daß die Phosphorylierung
von GST-BMAL keine Auto-Phosphorylierung ist, sondern eher eine
Phosphorylierung durch JNK3. Weiterhin wurde GST-BMAL1 durch JNK3
phosphoryliert, wurde aber im Wesentlichen weder durch JNK1 und
JNK2 (welches Mitglieder der JNK-Familie sind) noch durch ERK2 (welches
ein Mitglied der MAPK-Familie
ist) phosphoryliert (5). Es wurde daher angenommen,
daß GST-BMAL1
auf eine JNK3-spezifische Weise phosphoryliert wurde.
-
Experimentelles Beispiel
1
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Suppression der BMAL1/CLOCK-abhängigen Transkription
durch JNK3
-
BMAL1
ist bekannt als ein Transkriptionsfaktor, welcher die Expression
des Per-Gens durch Bildung eines Heterodimers mit CLOCK moduliert,
um an die E-Box (5'-CACGTG-3'), die in der 5' stromauf-Region des Per-Gens vorkommt,
zu binden (Gekakis N. et al., Science, 1998, Vol. 280, S. 1564–1569).
Um die Interaktion zwischen JNK3 und BMAL1 in der Zelle zu analysieren,
wurde daher ein Reporter-Assay verwendet, um zu testen, ob die Fähigkeit
des BMAL1/CLOCK-Heterodimers zur transkriptionalen Aktivierung durch
die Aktivierung von JNK3 modifiziert wird. Es war bekannt, daß JNK3 durch
eine Kaskade aktiviert wird, wobei MKK4/MKK7, das durch MEKK1 phosphoryliert
und aktiviert wird, JNK3 phosphoryliert. Demgemäß wurde analysiert, ob die
Aktivität
(Fähigkeit
zur transkriptionalen Aktivierung) des BMAL1/CLOCK-Komplexes variiert wurde
durch Aktivieren von JNK3 mittels Koexpression einer aktiven Form
von MEKK1 oder einer aktiven Form von MKK7.
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Materialien
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Ein
Säugetier-Expressionsplasmid
für humanes
CLOCK (pCI-CLOCK) wurde durch das Einfügen der ORF-Region von humanem
CLOCK (welches durch PCR unter der Verwendung eines cDNA-Klons,
der die ORF-Region von humanem CLOCK, HG01015, (KIAA0334, zur Verfügung gestellt
durch das Kazusa DNA Research Institute), als eine Matrize amplifiziert
wurde) in pCI (Promega) konstruiert, was ein Säugetier-Expressionsvektor ist. Durch Sequenzieren
unter der Verwendung des Big Dye Terminator Cycle Sequencing Kit
und des ABI 3100 Genetic Analyzer (beide von Applied Biosystems)
wurde bestätigt,
daß es
keine PCR-Fehler in der ORF-Region gab.
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Ein
Reporterplasmid (pGL3P-M34x3) für
die Detektion der transkriptionalen Aktivität des BMAL1/CLOCK-Komplexes
wurde durch Berufung auf die Berichte konstruiert, die von Hogenesch
et al., Proceedings of the National Academy of Sciences of the United
States of America, 1998, Vol. 95, S. 5474; Journal of Neuroscience,
2000, Vol. 20: RC83, S. 1 gegeben wurden. Speziell wurde es konstruiert
durch Einfügen
einer M34x3-Sequenz (welche drei E-Boxen enthält (5'-GGA CAC
GTG ACC ATT GGT CAC GTG TCC
ATT GGA CAC GTG ACC-3'; wobei die E-Boxen
durch Unterstreichen angegeben sind) (SEQ ID NO. 4)) in den stromauf des
Promoters von pGL3P (welcher einen SV40-Promoter und ein Luciferase-Gen
stromab davon hat). Zuerst wurde ein M34x3-DNA-Fragment, welches
die BMAL1/CLOCK-Erkennungssequenzen
an drei Stellen aufweist, auf folgende Weise produziert: synthetische
Oligo-DNA M34x3-S (5'-GAT
CGG ACA CGT GAC CAT TGG TCA CGT GTC CAT TGG ACA CGT GAC C-3') (SEQ ID NO. 5)
und M34x3-A (5'-GAT
CGG TCA CGT GTC CAA TGG ACA CGT GAC CAA TGG TCA CGT GTC C-3') (SEQ ID NO. 6)
wurden bei 100°C
für 2 Minuten
und danach 70°C
für 1 Stunde
in STE (10 mM Tris·HCl,
pH 7,5/1 mM EDTA/100 mM NaCl) erhitzt, anschließend wurde diese Lösung graduell
auf Raumtemperatur zurückgebracht,
so daß sich
die Oligo-DNAs anlagern können,
um das Fragment (dsM34x3) zu bilden. Nach der Phosphorylierung des
5'-Endes des dsM34x3,
produziert mit T4-Polynukleotid-Kinase (New England Biolabs), wurde
es in einen pGL3-Promoter (Promega)
an der Bgl-Stelle inseriert (welches ein Luciferase-Reporterplasmid
ist), um ein pGL3P-M34x3 zu konstruieren. Sequenzierung wurde verwendet,
um zu bestätigen,
daß die
M34x3-Sequenz in der korrekten Orientierung inseriert wurde.
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pcDNA3.1-BMAL1/V5-His
(C-terminal V5/His-tagged, Invitrogen) und pCI-CLOCK (nativer Typ,
siehe oben) wurden als das BMAL1-Expressionsplasmid und das CLOCK-Expressionsplasmid
verwendet. Das Reporterplasmid, pGL3P-M34x3 (siehe oben) (welches
ein Leuchtkäfer-Luciferase-Reporterplasmid
ist, das drei E-Boxen enthält,
welche stromauf des SV40-Promoters inseriert wurden) wurde für die Detektion
der Aktivität des
BMAL1/CLOCK-Komplexes verwendet.
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pFC-MEKK
(Stratagene) wurde als das Expressionsplasmid für die aktive Form von MEKK1
verwendet.
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SRα-MKK7-DED,
welches ein Expressionsplasmid für
die aktive Form von MKK7 ist, wurde durch das Einführen einer
Mutante des MKK7-Gens (GenBank; Zugangsnummer AB005654) in einen üblichen
Säugetier-Expressionsvektor
konstruiert, wobei die Mutante (SEQ ID NO. 1) diejenige ist, in
welcher in der Region, die das MKK7-Gen kodiert, die Basen der Nummern
859–860,
TC, in GA verändert
wurden, die Basen der Nummern 871–873, ACA, in GAG verändert wurden
und die Basen der Nummern 877–879,
AGT, in GAC verändert
wurden.
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JBD-JIP1,
welches ein Säugetier-Expressionsplasmid
für die
JNK-bindende Domäne
von JIP1 ist, wurde gemäß einer
Methode produziert, die in der Literatur beschrieben ist (Dickens
et al., Science, 1997, Vol. 277, S. 693–696).
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JBD-JSAP1,
welches ein Säugetier-Expressionsplasmid
für die
JNK-bindende Domäne
von JSAP1 ist, wurde unter der Verwendung des Echo Klonierungssystems
(Invitrogen) produziert. Zuerst wurde die JBD des Zielgens JSAP-1b
in pUni/V5-His-TOPO inseriert, danach wurde der Säugetier-Expressionsvektor
durch Rekombination unter der Verwendung von pcDNA 3.1-E als adaptierter
Vektor konstruiert.
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Eine
JNK3/293-Zelle wurde für
die Transfektion des Plasmids verwendet. Die Zelle ist eine 293EcR-Zelle
(293 Zelle, die den Ecdyson-Rezeptor exprimiert), in die Flag-JNK3/pcDNA 3.1 eingeführt wurde und
die stabile Expression zeigt. Jedoch wird JNK3 in einer inaktiven
Form exprimiert, die nicht aktiviert wird.
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Methode
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Die
Transfektion und der Reporter-Assay wurden wie folgt durchgeführt. 3 × 105 JNK3/293EcR-Zellen wurden über Nacht
in einer 6-Well-Platte kultiviert und danach für die Transfektion mit FuGENE6
(Roche Diagnostics) verwendet. pcDNA 3.1-BMAL1/V5-His (300 ng),
pCI-CLOCK (400 ng), pGL3P-M34x3 (10 ng), pFC-MEKK (0,1–2,0 ng)
und SRα-MKK7-DED (20–300 ng)
wurden als Plasmide verwendet und ph RL-CMV (0,1 ng, Promega), welches
ein Expressionsplasmid für
Renilla-Luciferase ist, wurde als eine interne Kontrolle verwendet.
Weiterhin wurde pcDNA3.1 (+) (Invitrogen) verwendet, um die Gesamtmenge
an DNA auf 1,0 μg einzustellen.
Um den dominant negativen Effekt auf JNK zu testen, wurden pFC-MEKK
(0,5 ng) und (JBD-JIP1 oder JBD-JSAP1 (beide 50–300 ng)) verwendet. Nach dem
Kultivieren für
48 Stunden wurde die Luciferase-Aktivität unter der Verwendung des
Dual-Luciferase Reporter Assay System (Promega) gemessen. Bitte beachten,
daß der
gemessene Wert mitttels Renilla-Luciferase-Aktivität korrigiert
wurde. Jedes Experiment wurde dreimal durchgeführt, in unabhängigen Duplikaten,
und die Ergebnisse wurden mit einem Standardfehler ausgedrückt.
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Ergebnisse
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Verstärkte transkriptionale
Aktivität
wurde in JNK3/293EcR-Zellen nur bei Anwesenheit von sowohl BMAL1
als auch CLOCK-Proteinen beobachtet, wodurch bestätigt wurde,
daß das
Assaysystem, das in dem vorliegenden experimentellen Beispiel verwendet
wurde, geeignet war (6). Weiterhin wurde keine Verstärkung der
transkriptionalen Aktivität
beobachtet, wenn ein Reporterplasmid (pGL3P) verwendet wurde, das
keine BMAL1/CLOCK-Erkennungssequenz enthielt (6).
In der Figur wird die Luciferase-Aktivität durch
relative Werte zu der Luciferase-Aktivität gezeigt, die von pGL3P-M34x3
bei Abwesenheit von BMAL1 und CLOCK als Wert 1 abgeleitet wurde.
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In
diesem experimentellen System, wenn das Expressionsplasmid für eine aktive
Form von MEKK1 oder eine aktive Form von MKK7 koexprimiert wurde,
um JNK3 zu aktivieren, wurde beobachtet, daß die Aktivität des BMAL1/CLOCK-Komplexes
in einer Dosisabhängigen
Weise entsprechend der Menge dieser verwendeten Expressionsplasmide
unterdrückt
wurde (7 und 8). In der Figur wird die Luciferase-Aktivität als relative
Werte zu der Luciferase-Aktivität
gezeigt, deren Wert bei Anwesenheit von BMAL1 und CLOCK aber Abwesenheit
einer aktiven Form von MKK1 als 100 gesetzt wird.
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Von
MEKK1 wurde berichtet, daß sie
in die Kaskade von ERK und p38 involviert ist. Um zu testen, ob die
Suppression der Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes, die aus der Koexpression der aktiven
Form von MEKK1 resultiert, durch JNK3 vermittelt wird, wurden demgemäß weitere
Tests unter der Verwendung von JIP1 und JSAP1 durchgeführt, von
denen bekannt ist, daß sie
Gerüstproteine
in der JNK-Kaskade sind. Es wurde berichtet, daß, wenn nur die JNK-Bindungsdomänen(JBD)-Teile
dieser Proteine mit JNK koexprimiert werden, diese einen dominat
negativen Effekt auf die JNK-Funktion zeigen (Dickens et al., Science,
1997, Vol. 277, S. 693–696;
Ito M. et al., Molecular and Cellular Biology, 1999, Vol. 19, S.
7539). Die Ergebnisse dieser Tests über den Einfluß der Koexpression
der JBD von JIP1 oder der JBD von JSAP1 zeigten, daß die Suppression
der Aktivität
des BMAL1/CLOCK-Komplexes,
die aus der Koexpression einer aktiven Form von MEKK1 resultiert,
durch die Expression der JBD von JIP1 oder der JBD von JSAP1 inhibiert
wurde (9A und 9B). Es
wurde in anderen Worten gefunden, daß die Suppression der Aktivität des BMAL1/CLOCK-Komplexes,
die aus der Koexpression einer aktiven Form von MEKK1 resultiert,
durch JNK3 vermittelt wird, welches von MEKK1 aktiviert wird.
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Diese
Ergebnisse schlagen vor, daß BMAL1
durch eine aktive Form von JNK3 phosphoryliert wird und daß im Ergebnis
die Fähigkeit
des BMAL1/CLOCK-Komplexes für
transkriptionale Aktivierung unterdrückt wird.
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Möglichkeiten
der industriellen Verwendung
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Die
vorliegende Erfindung entdeckte zuerst die Tatsache, daß JNK3 mit
BMAL1 interagiert und daß BMAL1
durch eine aktive Form von JNK3 phosphoryliert wird, was zur Suppression
der Funktion von BMAL1 führt.
BMAL1 ist ein Transkriptionsfaktor, der die Expression des Per-Gens
durch die Bildung eines Heterodimers mit CLOCK moduliert, um an
die E-Box (5'-CACGTG-3') zu binden, die
in der 5'-stromauf-Region
des Per-Gens vorkommt, welches ein Gen ist, das in Zusammenhang
mit der biologischen Uhr gebracht wird und in den Tagesrhythmus
involviert ist. Wenn BMAL1 durch JNK3 phosphoryliert wird und seine
Funktion unterdrückt
wird, treten demgemäß Störungen des
Tagesrhythmus auf. In anderen Worten können Störungen des Tagesrhythmus durch
die Inhibierung der Phosphorylierung von BMAL1 durch JNK3 kontrolliert
werden.
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Basierend
auf diesen Ergebnissen ist die vorliegende Erfindung in der Lage,
eine Methode für
die Kontrolle von Störungen
des Tagesrhythmus und eine Methode für die Behandlung und/oder Verhinderung
von Krankheiten, die durch diese Störungen verursacht werden, sowie
ein Mittel für
die Kontrolle der Störungen des
Tagesrhythmus und ein Mittel für
die Behandlung und/oder Verhinderung von Erkrankungen, die durch
diese Störungen
verursacht werden, zur Verfügung
zu stellen.
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Beispiele
für die
Erkrankungen, die durch Störungen
des Tagesrhythmus verursacht werden, sind Störungen des Schlaf/Wachrhythmus,
zyklische/sich wiederholende Störungen
und ähnliche.
Jedoch sind sie nicht auf diese Störungen eingeschränkt. Beispiele
für Störungen des
Schlaf/Wachrhythmus schließen
verzögertes
Schlafphasensyndrom und Nicht-24-Stunden-Schlafmuster
ein. Beispiele für
zyklische/sich wiederholende Störungen
schließen
endogene manisch depressive Psychose, saisonal abhängige Depression,
zyklische Katatonie, zyklischer Bluthochdruck, zyklische Geschwüre, irreguläre Ovulationszyklen
und Diabetes, verursacht durch zyklische Abnormalitäten bei
der Insulinsekretion, ein.
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Weiterhin
wird von Störungen
des Tagesrhythmus angenommen, daß sie mit nächtlichem Wandern („nocturnal
wandering") bei
der zere-brovaskulären
Demenz und der Alzheimerschen Erkrankung assoziiert sind. Weiterhin
können
Streß,
chronische Ermüdung,
erniedrigte Resistenz gegen Infektion, Jet Lag und Ähnliches
den Störungen
des Tagesrhythmus zugeschrieben werden. Weiterhin werden Störungen des
Tagesrhythmus manchmal mit der Wirksamkeit von Wirkstoffen und dem
Auftreten von Nebeneffekten, wenn der Wirkstoff verabreicht wird,
in Zusammenhang gebracht.
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Daher
ist die vorliegende Erfindung extrem nützlich bei der Kontrolle von
Störungen
des Tagesrhythmus, bei der Behandlung und/oder Verhinderung von
Erkrankungen, die durch die Störungen
verursacht werden, und bei der Erforschung der Störungen des
Tagesrhythmus.
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FREIER TEXT im SEQUENZPROTOKOLL
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- SEQ ID NO. 2: Teilpeptid von JNK3, welches hohe Homologie
zu dem von BMAL1 (SEQ ID NO. 3) aufweist.
- SEQ ID NO. 3: Teilpeptid von BMAL1, welche hohe Homologie zu
dem von JNK3 (SEQ ID NO. 2) aufweist.
- SEQ ID NO. 4: Konstruiertes Oligonukleotid, welches drei E-Boxen
aufweist.
- SEQ ID NO. 5: Konstruiertes Oligonukleotid für die Konstruktion von Doppelstrang-DNA,
die drei E-Boxen aufweist.
- SEQ ID NO. 6: Konstruiertes Oligonukleotid für die Konstruktion von Doppelstrang-DNA,
die drei E-Boxen aufweist.
- SEQ ID NO. 7: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 8: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 9: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 10: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 11: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 12: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 13: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 14: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 15: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 16: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 17: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 18: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 19: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 20: Teil-Oligopeptid von BMAL1, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL1 zeigt.
- SEQ ID NO. 21: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 22: Teil-Oligopeptid von BMAL2, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 23: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 24: Teil-Oligopeptid von BMAL2, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 25: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 26: Teil-Oligopeptid von BMAL2, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 27: Teil-Oligopeptid von JNK3, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
- SEQ ID NO. 28: Teil-Oligopeptid von BMAL2, das eine hohe Punktzahl
im lokalen Abgleich zwischen JNK3 und BMAL2 zeigt.
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