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Diese
Erfindung betrifft transgene Tiere und ihre Verwendung als Modelle
für die
Alzheimer-Erkrankung.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Hauptproteinkomponente der amyloiden Plaques, die im Gehirn von
Patienten mit Alzheimer-Erkrankung (AD) gefunden werden, ist Aß, ein Peptid
mit 4 kDa, das aus hauptsächlich
vierzig und zweiundvierzig Resten (Aβ1-40,
Aβ1-42) besteht, die von dem amyloiden Vorläuferprotein
abgeleitet sind (APP). APP kann am N-Terminus von Aβ von einem
Enzym gespalten werden, das β-Sekretase
genannt wird, wobei lösliches APP
und das C-terminale Fragment A4CT (C99) gebildet wird. Das 99 Reste
lange Membranprotein A4CT (Ref. 1), welches der direkte Vorläufer von
Aβ ist,
enthält
die gesamte Aβ-Domäne, die
Membrandomäne
und den cytoplasmatischen Schwanz von APP. Von β-Sekretase nimmt man an, daß sie ein
Protein ist, das Aspartyl-Protease 2 (Asp 2) genannt wird. Es gibt
widersprüchliche
Daten, ob das hoch homologe Protein Aspartyl-Protease 1 (Asp 1)
auch β-Sekretase-Aktivität hat (Refs.
2,3). Man nimmt an, daß Asp
1 eine Rolle bei der Amyloidogenese eher in peripherem Gewebe als
in Hirngewebe spielen könnte.
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Die
beiden C-terminale Fragmente von APP, A4CT und p3CT, werden innerhalb
der Membrandomäne durch
eine γ-Spaltaktivität gespalten,
wobei Aβ und
p3 in das Medium freigesetzt werden (Refs. 4,5). In Zellen, die
Wildtyp-APP exprimieren, ist die Stelle der γ-Spaltung hauptsächlich die
Peptidbindung Val(40)-Ile(41)
von A4CT und in kleinerem Ausmaß die
Bindung Ala(42)-Thr(43). In Zellen, die APP mit den mit familiärer AD in Zusammenhang
stehenden Mutationen an Val 717 (basierend auf APP770,
Val 46 von A4CT) exprimieren, tritt nach Val(42) eine erhöhte γ-Spaltung
auf, wobei größere Mengen
an Aβ1-42 (Ref. 6) produziert werden.
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Mehrere
Gruppen haben versucht, transgene Mausmodelle zu entwickeln, die
eine überzeugende
Pathologie zeigen, die indikativ für die Alzheimer-Erkrankung
(AD) ist, wie die PDAPP-Mäuse,
Tg2576, TgAPP/Sw,1 usw. (Übersicht
in Ref. 7). Es wurden jedoch noch keine transgenen Mausmodelle produziert,
die menschliche β-Sekretase (Asp 2) überexprimieren.
Dieses Enzym ist eines der beiden Schlüsselenzyme, die das Amyloide
Vorläuferprotein
spalten, um das β-amyloide
Peptid freizusetzen, den Hauptbestandteil der amyloiden Plaques
im Gehirn mit Alzheimer-Erkrankung. Es ist wahrscheinlich, daß solche
Mäuse eine überzeugende
Pathologie entwickeln werden, da die Überexpression dieses Enzyms
das Niveau der Spaltung des Amyloiden Vorläuferproteins an der β-Stelle erhöhen wird.
Deshalb würde
dies ein neues Modell der AD darstellen, da alle existierenden transgenen
Tiermodelle auf der Expression von mutanten Formen von menschlichen
Genen beruhen, die mit dem frühen
Auftreten der Alzheimer-Erkrankung verknüpft sind (Amyloides Vorläuferprotein
und Presenilin 1). Ein solches Modell sollte ein zuverlässiges Modellsystem
für die
Produktion und die Ablagerung von amyloiden Ablagerungen darstellen,
die charakteristisch sind für
die Alzheimer-Erkrankung.
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Die
erhaltenen Ergebnisse hängen
von der Quelle des Promotors und der verwendeten das Protein codierenden
Sequenz ab. Wir fanden, daß die
Verwendung eines spezifischen neuronalen Promotors die Möglichkeit
der Entwicklung einer Pathologie erhöht, die der klinischen Situation ähnelt.
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Eine kurze Beschreibung der Figuren:
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1:
diese beschreibt in darstellender Form die Clonierungsstrategie,
die zur Erzeugung des Vektors IRES β-gal verwendet wurde.
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2:
die Resultate zeigen die Expression von LacZ und somit das Transgen
in Knockout-Mäusen, bei
denen LacZ unter der Kontrolle des endogenen Asp2-Promotors (a und
b) exprimiert wurde, und in den überexprimierenden
transgenen Mäusen
der Erfindung (d und e). Die Figur zeigt auch, daß in den
Wildtyp-Mäusen
(c) keine LacZ-Expression gesehen wurde.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegenden Erfindung stellt demgemäß ein nicht-menschliches transgenes
Tier bereit, dessen Genom eine Nucleotidsequenz enthält, die
das menschliche ASP2-Protein codiert, wobei die Nucleotidsequenz
funktionell mit dem CaM-Kinase-II-Promotor der Maus verknüpft ist.
Mit dem Ausdruck "ASP2-Protein" ist ein Protein
oder Polypeptid gemeint, das die grundlegende biologische Funktionalität des menschlichen ASP2-Proteins
hat. Eine solche grundlegende biologische Funktionalität würde vom
Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet so eingeschätzt werden,
daß sie
die Fähigkeit
zur Spaltung von APP bedeutet, wie hier beschrieben. Der Ausdruck
ASP2-Protein umfaßt
die Wildtypform des ASP2-Enzyms ebenso wie modifizierte Formen des
ASP2-Enzyms. Eine Modifikation kann zum Beispiel mittels herkömmlicher
molekularbiologischer Techniken wie der Addition, Substitution oder
Deletion von einer oder von mehreren Aminosäuren vorgenommen werden; oder
in der Tat Fragmente des ASP2-Enzyms, mit der Maßgabe, daß solche modifizierten Formen
oder Fragmente die grundlegende biologische Funktionalität des Wildtyp-ASP2-Proteins
haben. Ein Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet wäre leicht
in der Lage zu testen, ob solche modifizierten Formen oder Fragmente
eine solche grundlegende biologische Funktionalität behalten
haben, indem sie auf die Spaltung des amyloiden Vorläuferproteins
testen, von dem bekannt ist, daß es
das Substrat des Enzyms ist. Vorzugsweise ist das ASP2-Protein jedoch
das Wildtypprotein mit der Sequenz, die in SEQ ID 1 und Referenz
42 dargestellt ist. Vorzugsweise ist die Nucleotidsequenz, die das
menschliche ASP2-Protein codiert, so, daß sie das Protein mit der Sequenz
codiert, wie sie in SEQ ID 1 und Referenz 42 dargestellt ist.
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Die
Nucleotidsequenz, die das menschliche ASP2-Protein codiert, kann
aus der folgenden Gruppe ausgewählt
werden:
- a) einem Polynucleotid, das eine Polynucleotidsequenz
umfaßt,
die eine Polypeptidsequenz codiert, die zu mindestens 95%, 96%,
97%, 98% oder 99% Identität
mit der Polypeptidsequenz von SEQ ID NO:1 hat;
- b) einem Polynucleotid, das eine Polynucleotidsequenz umfaßt, die
das Polypeptid von SEQ ID NO:1 codiert;
- c) einem Polynucleotid, das eine Polypeptidsequenz codiert,
die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% Identität mit der
Polypeptidsequenz von SEQ ID NO:1 hat;
- d) einem Polynucleotid, das das Polypeptid von SEQ ID NO:1 codiert;
- e) einem Polynucleotid, das eine Polynucleotidsequenz hat oder
umfaßt,
die eine Polypeptidsequenz codiert, die einen Identitätsindex
von 0,95, 0,96, 0,97, 0,98 oder 0,99 im Vergleich mit der Polypeptidsequenz von
SEQ ID NO:1 hat.
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Der
CamKII-Promotor ist in den Referenzen 32 und 33 beschrieben. Die
transgenen Tiere der Erfindung können
amyloide Plaques entwickeln und sind daher nützliche Modelle für die Alzheimer-Erkrankung
und andere neurodegenerative Störungen.
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Ein "Transgen" umfaßt ein Polynucleotid,
aus der Natur isoliert, das in-vitro manipuliert wurde und das anschließend in
der nativen oder in modifizierten Formen in das Genom derselben
oder einer anderen Art eingebracht wurde, so daß es stabil und vererbbar in
diesem Genom enthalten ist. Das Polynucleotid codiert vorzugsweise
ein Protein von Interesse und ist im allgemeinen funktionell mit
einer regulatorischen Sequenz verknüpft. Der Ausdruck Transgen
wird hier so verwendet, daß er
das Polynucleotid und die regulatorischen Sequenzen betrifft, mit
denen es funktionell verknüpft
ist. Das Transgen kann weiterhin andere Polynucleotide umfassen,
die zum Beispiel Reportergene codieren, um die Expression des Transgens
zu überwachen.
Ein Organismus, in den ein Transgen eingebracht wurde, wird als
ein "transgener
Organismus" bezeichnet.
Ein transgenes Konstrukt ist ein Vektorkonstrukt, das das Transgen
enthält.
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Der
Ausdruck "transgene
DNA", wie hier verwendet,
betrifft ein Polynucleotid, das innerhalb des Transgens enthalten
ist, wobei das Polynucleotid das Protein von Interesse codiert.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Verwendung eines Nucleinsäurekonstrukts
zur Erzeugung eines transgenen Tieremodells für die Durchmusterung von Mitteln
für eine
mögliche
Verwendung bei der Behandlung von neurologischen Störungen,
insbesondere der Alzheimer-Erkrankung. Das Konstrukt umfaßt eine Nucleotidsequenz,
die das menschliche ASP2-Protein codiert, funktionell verknüpft mit
dem CaM-K-II-Promotor der Maus. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Nucleinsäurekonstrukt
weiterhin eine interne ribosomale Eintrittstelle (IRES) stromabwärts (3') des Nucleotids,
das das menschliche ASP2-Protein
codiert, und eine Nucleinsäuresequenz,
die ein Reportergen codiert, stromabwärts von der IRES. Dieser Typ
von Konstrukt wird als bi-cistronisch bezeichnet und ermöglicht die
separate Expression des menschlichen ASP 2- Proteins und des Reporterproteins. Das
Reporterprotein kann zum Beispiel Luciferase, grünes fluoreszierendes Protein
oder Derivate davon oder β-Galactosidase sein,
ist aber vorzugsweise β-Galactosidase.
Der Vorteil eines solchen Konstrukts ist, daß es einem ermöglicht,
die Expression von menschlichem ASP2 zu beobachten, indem man die
Expression des Reportergens verfolgt. Der Zusammenbau des transgenen
Konstrukts folgt Standardclonierungstechniken, die im Stand der
Technik wohl bekannt sind (vergleiche zum Beispiel Ref. 8) Das ASP2
codierende Polynucleotid kann aus cDNA oder genomischer DNA bestehen.
Wenn es cDNA ist, kann die cDNA, die überexprimiert werden soll,
von einer mRNA gewonnen werden, die aus relevantem Gewebe extrahiert
wurde, vorzugsweise einem Gewebe, von dem bekannt ist, daß das ASP2-Protein
exprimiert wird, oder sie kann alternativ durch Sondierung einer
menschlichen cDNA-Bibliothek extrahiert werden.
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Die
DNA, zusammen mit dem CamKII-Promotor und allen anderen gewünschten
Komponenten, wie künstlichen
Introns, der IHRES, oder einem Reportergen kann dann durch Restriktionsverdau
und Ligierung in einen Clonierungsvektor inseriert werden. Geeignete
Clonierungsvektoren für
den Zusammenbau von Transgenen sind diejenigen, die annehmbare Ausbeuten
an DNA bereitstellen. Jeder kommerziell verfügbare Plasmidvektor oder Phage,
der eine cDNA aufnehmen kann und der manipuliert werden kann, damit
er einen Selektionsmarker enthält,
ist geeignet.
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Der
Cam-K-II-Promotor ist funktionell mit der codierenden Sequenz des
ASP2 codierenden Polynucleotids auf eine Weise verknüpft, die
die erforderliche zeitliche und räumliche Expression des Polynucleotids erlauben
wird. Es können
intervenierende Sequenzen zwischen dem verknüpften Polynucleotid und dem
Promotor sein oder auch nicht, mit der Maßgabe, daß der Promotor die Expression
des so mit ihm verknüpften, ASP2
codierenden Polynucleotids steuert. Verfahren für die Verknüpfung von regulatorischen Sequenzen
mit cDNAs, um deren Expression zu erleichtern, sind im Stand der
Technik wohl bekannt. Solche Verfahren umfassen zum Beispiel die
direkte Ligierung der Nucleinsäure,
die den CamK-II-Promotor umfaßt,
mit der codierenden Region des ASP2 codierenden Polynucleotids.
Zusätzliche
Nucleinsäuresequenzen
können
eingeschlossen werden, die die Expression in der erforderlichen
Weise modulieren. Beispiele für
zusätzliche
Sequenzen umfassen verstärkende
Elemente, künstliche
Introns und andere.
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Zusätzlich kann
die Nucleotidsequenz des CamK-II-Promotors oder eine andere regulatorische
Sequenz modifiziert werden, um das Niveau der Expression zu erhöhen. Solche
Modifikationen können
zum Beispiel durch stellengerichtete Mutageneseverfahren erreicht
werden, die im Stand der Technik wohl bekannt sind (vgl. Ref. 8
vorstehend).
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Zusätzlich zu
der Modifikation der Sequenz von regulatorischen Elementen zur Erhöhung oder
anderweitigen Veränderung
des Expressionsniveaus kann die codierende Sequenz des ASP2 codierenden
Polynucleotids modifiziert werden, um die Expressionsniveaus zu
erhöhen
oder anderweitig zu verändern.
Wenn zum Beispiel die transgene DNA von einer anderen Art als der
Wirt ist, kann die Codonverwendung der transgenen DNA so verändert werden,
daß sie
besser zu der des Wirts paßt.
Es ist im Stand der Technik wohl bekannt, daß verschiedene Organismen die
64 codierenden und Stop-Codons mit unterschiedlicher Häufigkeit
verwenden. Codons, die in einem Organismus nicht häufig verwendet
werden, werden als "seltene
Codons" bezeichnet.
Wenn die transgene DNA ein Codon enthält, das in dem Wirt ein seltenes
Codon ist, können
die Expressionsniveaus beträchtlich
reduziert werden. Eine Lösung
ist der Ersatz von einem oder mehreren seltenen Codons in der transgenen
DNA durch Codons, die in dem Wirt häufig verwendet werden. Andere
Modifikationen der transgenen DNA-Sequenz umfassen die Modifikation
der Polynucleotidsequenz, die das Start-Codon umgibt (das Codon,
das das Start-Methionin codiert), um diese besser passend zu machen
zu der Consensus-"Kozak"-Sequenz (A/G CCATGG,
wobei das fettgedruckte ATG das Start-Codon ist; vgl. zum Beispiel
Ref. 9. Man glaubt, daß in
dem transkribierten mRNA-Molekül
die Kozak-Sequenz die optimale Umgebung für die Initiierung der Translation
des Polypeptids bereitstellt.
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Vorzugsweise
werden vor der Einbringung des Transgens in die Wirtszelle die Vektorteile
durch Verdau mit Restriktionsenzymen entfernt, zum Beispiel unter
Verwendung von Restriktionsstellen im Vektor, die das Transgen flankieren.
Somit wird das genetische Material, das tatsächlich in die Wirtszelle eingebracht
wird, vorzugsweise die codierenden Sequenz des ASP2 codierenden
Polynucleotids umfassen und die regulatorischen Sequenzen, mit denen
sie funktionell verknüpft
ist, zusammen mir anderen potentiellen Komponenten des Transgens,
zum Beispiel einem Reportergen. Ein Beispiel für diese Technik ist in Referenz
10 gegeben.
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Es
kann auch ein induzierbares System wie das in Ref. 11 beschriebene
verwendet werden, das den Vorteil der Regulation der Genexpression
(Induktion/Repression) hat. Zum Beispiel verwendet das durch Tetracyclin
induzierbare System (Refs. 12, 13) zwei Konstrukte: einen minimalen
Promotor (PhCMV*-1), fusioniert mit sieben Tetracyclin-Operator-Sequenzen
und der fraglichen cDNA; und ein Transgen, das die codierende Sequenz
für das
durch Tetracyclin kontrollierte tran-Aktivatorprotein (tTA) unter
der Kontrolle eines Promotors enthält, der zum Beispiel von der
folgenden Liste genommen wurde: Menschliches APP (Ref. 14); Neuron-spezifische
Enolase der Ratte (Neuronen) (Ref. 15); menschliches β-Actin (Ref. 16);
menschliches PDGFβ (Ref.
17); Thy 1 der Maus (Ref. 18); der Prionprotein-Promotor der Maus
(PrP) (Ref. 19); der Prionprotein-Promotor des Syrischen Hamsters
(Refs. 20 und 21); Synapsin 1 der Ratte (Ref. 22); menschliches
FMR1 (Gehirn) (Ref. 23); menschliches niedriges Neurofilament (Ref.
24), mittleres (Gehirn) (Ref. 25); NEX-1 (Gehirn) (Ref. 26); APLP2
der Maus (Gehirn) (Ref. 27); alpha-Tubulin der Ratte (Ref. 28);
Transferrin der Maus (Ref. 29); HMGCR der Maus (3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym
A-Reduktase, Oligodendrocyten) (Ref. 30), basisches Myelinprotein
der Maus (Ref. 31), CaM-Kinase-II-Promotor der Maus (Refs. 32 und
33), menschlicher thy-1-Promotor (Ref. 34), die frühe Region
des viralen JC-Promotors (Ref. 35), oder die transkriptional regulatorischen
Sequenzen des menschlichen Neurofilaments NF-L (Ref. 36). Jedes
Konstrukt wird verwendet, um eine transgene Maus zu erzeugen. Die
Kreuzung der zwei homozygoten Mäuse
erzeugt eine doppelt transgene Linie, die das tTA gemäß dem ausgewählten Promotor
exprimiert. Dieses tTA induziert die Expression der cDNA durch Aktivierung
von PhCMV*-1, aber nur in Abwesenheit von Tetracyclin. In der Gegenwart
von Tetracyclin gibt es nur eine Grundexpression.
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Die
Erzeugung von transgenen nicht-menschlichen Säugern der Erfindung kann in
herkömmlicher Weise
erfolgen, zum Beispiel wie beschrieben in
WO 93/14200 ,
WO 91/19810 ,
WO 93/02189 ,
WO 89/00689 ,
WO 92/06187 ,
EP 0451700 ,
WO 92/13069 und
WO89/06689 .
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Es
gibt eine Reihe von Techniken, die die Einbringung von genetischem
Material wie einem Transgen in die Keimbahn erlauben. Das am häufigsten
verwendete und bevorzugte Protokoll umfaßt die direkte Injektion des
Transgens in den männlichen
Pronucleus des befruchteten Eis (Ref. 10), was in der zufälligen Integration
einer verschiedenen Anzahl an Kopien in einem Locus resultiert, üblicherweise
in einer Kopf zu Schwanz-Anordnung (Ref. 37). Die injizierten Eier
werden dann wieder in den Uterus der pseudo-schwangeren Empfängermütter transferiert.
Einige der resultierenden Nachkommen können eine oder mehrere Kopien des
Transgens in ihr Genom integriert enthalten, üblicherweise an einer Integrationsstelle.
Diese "Gründer"-Tiere werden dann
gezüchtet,
um transgene Linien zu erzeugen und in den genetischen Hintergrund
der Wahl rückzukreuzen.
Es ist einfach, wenn man die transgene Insertion auf beiden Chromosomen
hat (homozygot), da dies die Notwendigkeit der wiederholten Genotypisierung
im Verlauf der routinemäßigen Partnersuche
bei den Mäusen überflüssig macht.
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Alternativ
können
für die
Produktion von transgenen Mäusen
Transgene unter Verwendung der Elektroporation, von retroviralen
Vektoren oder Lipofektion für
den Gentransfer über
embryonale Stammzellen (ES) eingebracht werden. Dem folgt die zufällige Inserierung
in das Genom der pluripotenten embryonalen Stammzellen (ES), gefolgt
von der Produktion von chimären
Mäusen
und anschließender Übertragung
in die Keimbahn. Transgene von bis zu mehreren Hundert Kilobasen
von Nager-DNA wurden für
die Produktion von transgenen Mäusen
auf diese Weise verwendet (zum Beispiel Refs. 38, 39). Der letzte
Weg kann so zugeschnitten werden, daß das Transgen an einem vorbestimmten
Locus inseriert wird (nicht zufällig,
zum Beispiel ROSA26 oder HPRT), was die allgemeine ebenso wie die
gewebespezifische Expression des Transgens unterstützt (Ref.
40).
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Bei
einem Aspekt wird das transgene, nicht-menschliche Säugetier
erzeugt durch Einbringen des transgenen Konstrukts in einen Embryo,
Einpflanzen des Embryo in eine Ersatzmutter und Zulassen der Entwicklung
des Embryo bis zur Entbindung.
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Das
Konstrukt für
die Übertragung
auf das Wirtstier wird durch Spaltung des Vektors, der das Konstrukt
enthält,
und Reinigung der DNA gewonnen (Ref. 8).
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Die Übertragung
wird herkömmlich
durchgeführt,
vorzugsweise unter Verwendung der Mikroinjektion, wie im Detail
in Referenz 8 beschrieben.
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Bei
einem alternativen Aspekt wird das elterliche transgene, nicht-menschliche
Säugetier
durch Einbringung des Konstrukts in embryonale Stammzellen mit herkömmlichen
Verfahren wie der Calciumphosphat/DNA-Fällung, der direkten Injektion
oder der Elektroporation produziert (Ref. 9), gefolgt von Injektion
der transformierten Zellen in Blastocyten und Einpflanzung des resultierenden
Embryos in eine Ersatzmutter, wie vorstehend beschrieben.
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Transgene
Tiere können
durch Testen identifiziert werden, um sicherzustellen, das die erforderliche genotypische
Veränderung
erreicht wurde. Das kann in geeigneter Weise erfolgen, zum Beispiel
durch den Nachweis der Anwesenheit des Transgens mittels PCR mit
spezifischen Primern, oder mit Southern-Blotting, vorzugsweise mit
DNA vom Schwanz, mit einer spezifischen Sonde.
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Nachdem
der gewünschte
Genotyp bestätigt
wurde, kann die transgene Tierlinie verschiedenen Tests unterzogen
werden, um den Phänotyp
zu bestimmen. Die bei dieser phänotypischen
Charakterisierung verwendeten Tests hängen davon ab, welche genotypische
Veränderung
erreicht wurde und können
zum Beispiel morphologische, biochemische oder Untersuchungen zum
Verhalten umfassen. Die transgenen Tiere der vorliegenden Erfindung
können
eine erhöhte
Spaltung von APP an der β-Stelle
aufweisen, was zu erhöhten
Spiegeln von Aß an
den C-terminalen Fragmenten von APP führt. Dies würde zu erhöhter χ-Spaltung und einer erhöhten amyloiden
Belastung führen.
Auffällige
erwartete phänotypische
Effekte können
ein Nachlassen bei der Wahrnehmung sein, die in herkömmlichen
Verhaltenstests getestet werden können, wie dem Morris Water Maze
und dem Y Maze.
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Diese
Erfindung umfaßt
auch alle Zellen, die von dem transgenen, nicht-menschlichen Tier gezüchtet werden.
Die Zellen werden in vitro gezüchtet.
Das Genom der Zellen kann somit das Konstrukt der Erfindung umfassen.
Das menschliche ASP2-Polypeptid wird typischerweise in solchen Zellen
in einer Menge von mindestens 2, vorzugsweise 3, 4 oder 5 mal größer exprimiert
als die Menge von endogenem ASP2-Polypeptid, die in den Zellen exprimiert
wird.
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Zellen,
die in vitro von einem transgenen Tier gezüchtet werden, können mit
jedem geeigneten Verfahren hergestellt werden. Die Zellen sind typischerweise
Nager- und vorzugsweise Mauszellen. Kulturen von neuronalen Zellen
können
daher bereit gestellt werden, zum Beispiel Kulturen von primären Hippocampus-Zellen.
Die Zellen können
für die
Einbringung von anderen Genen von Interesse mittels jedes bekannten
Verfahrens (einschließlich
der viralen Verabreichung) verwendet werden.
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Das
transgene, nicht-menschliche Säugetier
ist vorzugsweise ein Nager wie eine Ratte oder eine Maus, mehr bevorzugt
eine Maus.
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Die
geeignete transgene DNA-Sequenz kann mittels einer Reihe von Prozeduren
in den Vektor inseriert werden. Im allgemeinen wird die transgene
DNA-Sequenz mittels
Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, in eine geeignete
Restriktions-Endonucleasestelle/geeignete Restriktions-Endonucleasestellen
inseriert. Solche Verfahren und andere sollten im Anwendungsbereich
des Durchschnittsfachmanns auf dem Fachgebiet sein.
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Die
Verwendung von nicht-menschlichen Tiermodellen, die mehr als ein
Gen überexprimieren
oder denen mehr als ein Gen fehlt, kann wichtige Einblicke in die
Wechselwirkung von verschiedenen genetischen Loci bei speziellen
Krankheiten, zum Beispiel der Alzheimer-Erkrankung, bereit stellen.
Folglich kann die Kreuzung der bezüglich ASP2 transgenen, nicht-menschlichen
Tiere der vorliegenden Erfindung mit nicht-menschlichen Tiermodellen,
die ein unterschiedliches Gen überexprimieren
oder unterexprimieren, alternative und potentiell überlegene
Tiermodelle für
Krankheiten wie Alzheimer produzieren. Zum Beispiel können die
bezüglich ASP2
transgenen, nicht-menschlichen Tiere der vorliegenden Erfindung
mit Mäusen
gekreuzt werden, die ein Transgen tragen, das ein Nucleotid umfasst,
das das mutante menschliche Amyloide Vorläuferprotein K670N, M671L codiert
(die "Schwedische" Mutation) (solche
Mäuse sind
beschrieben in der Europäischen
Patentanmeldung
EP1063298 ).
Bei einem anderen Aspekt können
die bezüglich
ASP2 transgenen, nicht-menschlichen Tiere der vorliegenden Erfindung
mit Mäusen
gekreuzt werden, die ein Transgen tragen, das ein Nucleotid umfasst,
das das mutante menschliche Amyloide Vorläuferprotein V717I codiert (die "London" Mutation) (solche Mäuse sind
beschrieben in Ref. 41).
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Geeignete
Promotoren für
das zweite Transgen umfassen: Menschliches APP (Ref. 14); Neuron-spezifische
Enolase der Ratte (Neuronen) (Ref. 15); menschliches β-Actin (Ref.
16); menschliches PDGFβ (Ref. 17);
Thy 1 der Maus (Ref. 18); der Prionprotein-Promotor der Maus (PrP)
(Ref. 19); der Prionprotein-Promotor des Syrischen Hamsters (Refs.
20 und 21); Synapsin 1 der Ratte (Ref. 22); menschliches FMR1 (Gehirn)
(Ref. 23); menschliches niedriges Neurofilament (Ref. 24), mittleres
(Gehirn) (Ref. 25); NEX-1 (Gehirn) (Ref. 26); APLP2 der Maus (Gehirn)
(Ref. 27); alpha-Tubulin der Ratte (Ref. 28); Transferrin der Maus
(Ref. 29); HMGCR der Maus (3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym A-Reduktase,
Oligodendrocyten) (Ref. 30), basisches Myelinprotein der Maus (Ref.
31), CaM-Kinase-II-Promotor der Maus (Refs. 32 und 33), menschlicher
thy-1-Promotor (Ref. 34), die frühe
Region des viralen JC-Promotors (Ref. 35), oder die transkriptional
regulatorischen Sequenzen des menschlichen Neurofilaments NF-L (Ref.
36).
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Es
ist jedoch bevorzugt, wenn beide Vorläufer der transgenen, nicht-menschlichen Tierlinien
Transgene umfassen, die funktionell mit einem neuronalspezifischen
Promotor verknüpft
sind, zum Beispiel dem CamKII-Promotor. Dies stellt sicher, daß in dem
durch die Kreuzung produzierten nicht-menschlichen Tier die beiden
transgenen DNAs auf neuronal-spezifische Weise exprimiert werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein nicht-menschliches transgenes Tier durch Kreuzung der ASP2-Linien
der vorliegenden Erfindung mit einem nicht-menschlichen transgenen
Tier erzeugt, dessen Zellen ein Transgen enthalten, das ein Nucleotid
umfaßt,
das das menschliche Amyloide Vorläuferprotein codiert. Besonders
bevorzugt ist es, wenn das besagte, APP-codierende Nucleotid funktionell
mit dem CamKII-Promotor oder mit dem Thy 1-Promotor verknüpft ist.
Das besagte APP kann Wildtyp-APP sein oder es kann Mutationen wie
die Schwedische oder die London-Mutation enthalten, oder jede andere
Mutation, wie in Ref. 7 beschrieben.
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Solche
transgenen, nicht-menschlichen Tiere, die mehr als ein Transgen
enthalten, wobei eines der Transgene ein Nucleotid umfaßt, das
das menschliche Asp2-Protein codiert, funktionell verknüpft mit
dem CamKII-Promotor, sind auch Teil dieser Erfindung und können wie
hier beschrieben verwendet werden.
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Die
transgenen, nicht-menschlichen Säuger
oder Zellen der vorliegenden Erfindung können für die Durchmusterung auf therapeutischen
Mitteln verwendet werden, die die Aktivität von ASP2 hemmen und folglich
die Bildung von APP und amyloiden Plaques, indem man diese therapeutischen
Testmittel dem Säuger oder
dem Zellkulturmedium verabreicht und die Veränderungen bei der Aktivität von ASP2
beobachtet. Solche Veränderungen
können
zum Beispiel durch die Beobachtung einer Verminderung bei der Aβ-Produktion
gemessen werden, die biochemisch gemessen werden kann, oder durch
die Beobachtung einer Verminderung bei der Plaque-Belastung oder
einer Verzögerung
bei der Ablagerung von Plaques, was mit physikochemischen Techniken
gemessen werden kann. Die Wirkung von therapeutischen Mitteln kann
auch mittels Verbesserungen bei Verhaltesntests gemessen werden.
Geeignete Tests sind in Ref. 41 angegeben. Die Erfindung erstreckt
sich auf solche Verfahren der Durchmusterung. Geeignete Techniken
für die
Durchführung
solcher Beobachtungen sind in der
WO
93/14200 beschrieben.
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Potentiell
therapeutische Mittel können
die Aktivität
des ASP2-Proteins hemmen (antagonistisch wirken). Vorzugsweise wird
das besagte therapeutische Mittel auch an einem nicht-menschlichen
transgenen Tier getestet, das Aspartylprotease 1 überexprimiert,
um zu bestätigen,
daß das
therapeutische Mittel nicht auch asp 1 hemmt, oder daß, wenn
es asp 1 hemmt, durch diese Inhibition keine schädlichen Effekte entstehen.
Ein Beispiel für
die Produktion eines transgenen nicht-menschlichen Tieres, das asp
1 überexprimiert,
wird in den Beispielen dieser Beschreibung gegeben.
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Es
kann somit ein Verfahren für
die Identifizierung eines therapeutischen Mittels für die Behandlung eines
Zustands bereitgestellt werden, der durch ein Anwachsen bei der
Prozessierung von APP, ein Anwachsen der amyloiden Ablagerungen
und einen Verlust der Wahrnehmung charakterisiert ist, umfassend:
- – die
Verabreichung eines Kandidaten für
eine Testsubstanz an ein Tier und
- – Bestimmung,
ob die Kandidatensubstanz (i) den Verlauf des Zustands verhindert
oder verzögert
oder (ii) den Zustand behandelt.
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Auf
die Option (ii) kann durch die Bestimmung getestet werden, ob die
Kandidatensubstanz eine Verminderung bei irgendeiner der durch den
Zustand verursachten zellulären
oder physiologischen Veränderungen
verursacht. Solche zellulären
oder physiologischen Veränderungen
können
eine Veränderung
bei der Prozessierung von APP, der amyloiden Ablagerung oder der
Wahrnehmung umfassen.
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Ein
Verfahren für
die Identifizierung eines therapeutischen Mittels für die Behandlung
eines Zustands, der durch ein Anwachsen bei der Prozessierung von
APP, ein Anwachsen der amyloiden Ablagerungen und einen Verlust
der Wahrnehmung charakterisiert ist, kann auch bereitgestellt werden,
umfassend:
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- – das
Inkontaktbringen der Kandidatensubstanz mit einer Zelle der Erfindung,
und
- – die
Bestimmung, ob die Kandidatensubstanz (i) den Verlauf der zellulären oder
physiologischen Veränderungen,
die mit dem Zustand assoziiert sind, verhindert oder verzögert oder
(ii) eine Verminderung bei irgendeinem der zellulären Veränderungen,
die von dem Zustand verursacht werden (wie alle der zellulären Veränderungen,
die hier erwähnt
werden, insbesondere das Niveau der Prozessierung von APP), verursacht.
-
Bei
dem Verfahren, bei dem die Kandidatensubstanz mit einer Zelle der
Erfindung in Kontakt gebracht wird, kann das Verfahren das Ziel
haben, Proteaseinhibitoren als Antagonisten von ASP2 zu identifizieren, oder
es kann das Ziel haben, neuroprotektive Mittel zu identifizieren.
Es ist wahrscheinlich, daß Zellen
der Erfindung, die ASP2 überexprimieren,
sensitiv sind gegenüber
neurotoxischen Angriffen wie mit Glutamat, Kainat, Serum und Kaliumentzug.
Die Umkehrung oder Verhinderung der Effekte dieser Mittel in einer
Zelle der Erfindung durch eine Kandidatensubstanz ist ein Hinweis,
daß die
Kandidatensubstanz ein neuroprotektives Mittel sein kann.
-
Geeignete
Kandidatensubstanzen, die mit den vorstehenden Verfahren getestet
werden können,
umfassen Antikörperprodukte
(zum Beispiel monoclonale und polyclonale Antikörper, Einzelkettenantikörper, chimäre Antikörper und
CDR-verpflanzte
Antikörper).
Darüber
hinaus können
auch kombinatorische Bibliotheken, definierte chemische Identitäten, kleine
Moleküle,
Peptide und Peptidimitatoren, Oligonucleotide und Bibliotheken von
natürlichen
Produkten wie Displaybibliotheken (z. B. Phagen-Displaybibliotheken)
getestet werden. Die Kandidatensubstanzen können chemische Verbindungen
sein. Mengen der Kandidatensubstanzen können bei einer vorläufigen Durchmusterung
verwendet werden, zum Beispiel zehn Substanzen pro Reaktion, und
die Substanzen von Mengen, die Inhibition zeigen, individuell getestet
werden.
-
Mittel,
die die phänotypischen
Veränderungen
wie ein Anwachsen bei der Prozessierung von APP, ein Anwachsen der
amyloiden Ablagerungen und Defizite bei der Wahrnehmung, die bei
dem transgenen Tier der Erfindung zu sehen sind, umkehren, können in-vivo
getestet werden oder in Zellen oder Gewebepräparationen in-vitro. Die Verbindungen
können
unter Verwendung der Assays und Tests getestet werden, die für die Charakterisierung
der Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel kann die Reaktion des
transgenen Tieres nach der Verabreichung eines potentiell therapeutischen
Mittels durch zum Beispiel die Beobachtung einer Verbesserung bei der
Wahrnehmung oder eine Verminderung der Prozessierung von APP oder
der amyloiden Ablagerungen bewertet werden, wie in den Beispielen
beschrieben. Verfahren für
die Durchmusterung von potentiell therapeutischen Mitteln unter
Verwendung von Zelllinien oder Tieren sind etabliert. Es können ELISA-Methoden
oder Methoden der Homogenen Zeitaufgelösten Fluoreszenz (HTRF) verwendet
werden.
-
Mittel,
die mit den Durchmusterungsverfahren der vorliegenden Erfindung
identifiziert werden, können verwendet
werden, um die vorstehend diskutierten Krankheiten zu verhindern
oder zu behandeln, insbesondere die Alzheimer-Erkrankung. Der Zustand eines Patienten,
der an einer solchen Krankheit leidet, kann daher durch die Verabreichung
eines solchen Produkts verbessert werden. Die Formulierung des Produkts
für die
Verwendung bei der Verhinderung oder Behandlung der Krankheit wird
von Faktoren wie der Natur des identifizierten Mittels und der zu
verhindernden oder zu behandelnden Krankheit abhängen. Typischerweise wird das
Mittel für
die Verwendung mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger oder Verdünnungsmittel
formuliert. Zum Beispiel kann es für die intracraniale, parenterale,
intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane, transdermale oder orale Verabreichung formuliert werden.
Ein Arzt wird zur Bestimmung des erforderlichen Verabreichungswegs
für jeden
speziellen Patienten in der Lage sein. Der pharmazeutische Träger oder
das Verdünnungsmittel
kann zum Beispiel eine isotonische Lösung sein.
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Die
Dosis des Produkts kann gemäß einer
Reihe von Parametern bestimmt werden, insbesondere der verwendeten
Substanz; dem Alter, Gewicht und Zustand des zu behandelnden Patienten;
dem Verabreichungsweg; und dem erforderlichen Schema. Eine geeignete
Dosis kann jedoch von 0,1 bis 100 mg/kg Körpergewicht sein, wie 1 bis
40 mg/kg Körpergewicht.
Wiederum wird ein Arzt zur Bestimmung des erforderlichen Verabreichungswegs
und Dosis für
jeden speziellen Patienten in der Lage sein.
-
Das
Konstrukt, die Zellen oder die therapeutischen Mittel der Erfindung
können
in einer im Wesentlichen isolierten Form vorhanden sein. Es sollte
verstanden werden, daß sie
mit Trägern
oder Verdünnungsmitteln
gemischt werden können,
die nicht mit ihrem beabsichtigten Zweck interferieren und dennoch
als im Wesentlichen isoliert anzusehen sind. Somit können das
Konstrukt, die Zellen oder das therapeutische Mittel der Erfindung
auch dann in einer im Wesentlichen isolierten Form sein, in welchem
Fall sie im allgemeinen mehr als 90 Gew.-%, d. h. mehr als 95 Gew.-%,
98 Gew.-% oder 99 Gew.-% der jeweiligen Präparation umfassen.
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Beispiele
-
Herstellung von transgenen Mäusen, die
ASP2 exprimieren
-
Die
ASP2-cDNA mit der Sequenz von Ref. 42 wurde gemäß herkömmlicher Techniken präpariert.
Um die Asp2 mis-Expressionstransgene herzustellen, wurde die ASP2-cDNA
in den Vektor pCamKIRESbgal cloniert.
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Dieser
Vektor enthält
den Calcium-Calmodulin-abhängige
Kinase IIα (CamKIIα)-Promotor
der Maus, von dem kürzlich
gezeigt wurde, daß er
die Transgenexpression auf den Hippocampus und Neocortex des Vorhirns
der Maus richtet (Ref. 32).
-
Der
Promotor wurde auf die Weise isoliert, die in Ref. 32 beschrieben
ist (vgl. Referenznote 20). Dann wurde ein SalI-Promotorfragment
von 8,5 kb durch Restriktionsverdau isoliert. Dieses wurde in den
Arm3-Vektor ligiert (ein Derivat von pBluescript mit den angezeigten
Stellen, die den SacI-KpnI-pBluescript-Polylinker flankieren), der
mit XhoI und SalI verdaut war. Dies erzeugte Arm3-CamKII (die 5'SalI-Stelle wird
zerstört).
Die 5Isolat–Form
AS210S (ein Derivat von Plasmid AS210 (erhalten von Stem Cell Science,
Melbourne) enthält das
IRES-bgal-Intron–polyA-Fragment als ein
XbaI-XhoI-Restriktionsfragment. Die XbaI-Stelle wurde in eine SalI-Stelle umgewandelt
(um AS210S zu erzeugen), und das resultierende SalI/XhoI-Fragment, das die IRES-bgal-Intron-polyA-Kassette
enthält,
wurde in die SalI-Stelle von Arm3-CamKII ligiert, um CamKII-IRES-bgal
zu erzeugen. Dies enthält
einzigartige NotI- und SalI-Stellen für die Inserierung von cDNAs.
In dem resultierenden Vektor liegt der Promotor stromaufwärts einer
Kassette, die die interne Ribosomen-Eintrittstelle (IRES) (Ref.
35) von Picornavirus enthält
und das Gen für
beta-Galactosidase und die SV40-Transkriptionsterminationssignale.
Die Asp2-cDNA wurde dann unter Verwendung der NotI- und SalI-Stellen
zwischen dem CamKII-Promotor
und der IRES inseriert. Die Transkription, die an der CamKIIα-Promotorcap-Stelle
beginnt und an den SV40-Polyadenylierungssignalen endet, resultiert
daher in einer dicistronischen Botschaft, die APPV46F- und beta-Galactosidase-Proteine codiert.
Das letztere kann leicht nachgewiesen werden, um zu bestätigen, daß die Transgenexpression
stattgefunden hat. Der Einschluß eines
beta-Galactosidase-Reportergens
in dem Konstrukt ermöglicht
den einfachen, genauen und sensitiven Nachweis der zellulären Stellen
der Transgenexpression. Dieser Clonierungsprozess ist schematisch
in 1 gezeigt.
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Das
vorstehende Konstrukt wurde verwendet um gemäß der folgenden Prozeduren
transgene Mäuse zu
erzeugen:
Das Kontrukt wurde hergestellt und gereinigt.
Bei
weiblichen Mäusen
wurde eine Superovulation induziert und Embryos gewonnen. In den
Pronucleus der Embryos wurde DNA injiziert.
Die Embryos wurde
in pseudoschwangere Mäuse
verpflanzt (weibliche Mäuse,
die zuvor mit Männchen
mit durchtrennten Samenleitern gepaart worden waren).
Man ließ die Embryos
sich normal entwickeln und Mäuse
werden geboren.
Ursprungsmäuse
wurden mit Southern Blot und PCR identifiziert und weitergezüchtet.
-
Geeignete
Mauslinien sind wie folgt;
Spendermäuse (Embryos für die Pronucleus-Injektion):
[C57B1/6 × CBA]F2-Hybrid.
Empfängermäuse: [C57B1/6 × CBA]F1-Hybrid.
Mäuse für die Weiterzüchtung:
C57B1/6
-
Bestätigung,
daß die
transgenen Mäuse
Asp 2 in neuronenspezifischer Weise exprimieren
-
Das
für die
Expression von Asp2-cDNA verwendete Kontrukt wurde so geplant, daß der Nachweis
der Gewebespezifität
der Expression durch die Färbung
von Schnitten von transgenen Tieren auf β-Galactosidase ermöglicht wurde.
Um die Expression des Transgens mit der Expression von endogenem
Asp2 zu vergleichen, wurde eine Knockout-Maus mit dem LacZ-Reportergen
erzeugt, das in einem Vektor verwendet wurde, der den endogenen
Asp2-Promotor umfaßte.
Dies stellte einen einfachen Weg für die Überprüfung der Expression von dem
endogenem Asp2-Promotor
bereit, wiederum durch Färbung
auf β-Galactosidase.
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Gesamte
Gehirne wurden von der Asp2 überexprimierenden
Linie und der vergleichbaren Knockoutlinie gewonnen und für die Färbung auf β-Galactosidase
verarbeitet.
-
Es
wurden parasaggitale Schnitte geschnitten, um klar die Verteilung
der Färbung
innerhalb des Gehirns zu zeigen. Die Resultate sind in 2 gezeigt.
In den Wildtyp-Gehirnen wurde keine Färbung auf LacZ gesehen (2c). Die Schnitte des Gehirns von Knockout-Maus
zeigen klar, daß die
LacZ-Expression im Hippocampus und dem Cortex lokalisiert ist und
eine reduzierte LacZ-Expression im Caudate Striatum, der Medulla
und dem Vorhirn (2a, b). In den Gehirnen
der Asp2 überexprimierenden
Mäuse (2d, e) ist die LacZ-Expression eindeutig
auf den Hippocampus und Caudate Striatum in Linie 17 lokalisiert
mit einer stärkeren
Färbung,
die sich in den Cortex in Linie 4 erstreckt. Das Expressionsmuster
des Transgens, gezeigt in den Linien 17 und 4, unter der Kontrolle
des camKII-Promotors, spiegelt eindeutig das wieder, wie es in den
Knockout-Mäusen
zu sehen ist, wo der endogene Promotor die LacZ-Expression steuert.
In Patienten mit Alzheimer-Erkrankung
werden die Plaques und Verflechtungen am häufigsten im Cortex und Hippocampus
gesehen. Somit ist die Überexpression
des Asp2-Proteins in geeigneter Weise so lokalisiert, um zuverlässig die
endogene neuronale Expression von Asp2 zu reproduzieren.
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Herstellung von Mäusen, die Asp1 überexprimieren
-
Die
asp1-DNA mit der Sequenz von Referenz 43 wurde mit herkömmlichen
Verfahren gewonnen. Diese wurde dann, wie vorstehend beschrieben,
in den Vektor pCamKIRESβgal
cloniert.
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Das
transgene asp1-Konstrukt wurde verwendet um gemäß der folgenden Prozeduren
transgene Mäuse
zu erzeugen:
Das Kontrukt wurde hergestellt und gereinigt.
Bei
weiblichen Mäusen
wurde eine Superovulation induziert und Embryos gewonnen.
In
den Pronucleus der Embryos wurde DNA injiziert.
Die Embryos
wurde in pseudoschwangere Mäuse
verpflanzt (weibliche Mäuse,
die zuvor mit Männchen
mit durchtrennten Samenleitern gepaart worden waren).
Man ließ die Embryos
sich normal entwickeln und Mäuse
werden geboren.
Ursprungsmäuse
wurden mit Southern Blot und PCR identifiziert und weitergezüchtet.
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Geeignete
Mauslinien sind wie folgt;
Spendermäuse (Embryos für die Pronucleus-Injektion):
[C57B1/6 × CBA]F2-Hybrid.
Empfängermäuse: [C57B1/6 × CBA]F1-Hybrid.
Mäuse für die Weiterzüchtung:
C57B1/6
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Züchtung
von Mäusen,
um Träger
von zwei Transgenen zu erzeugen
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Die
transgenen Mäuse,
die Asp2 und das weitere gewünschte
Transgen exprimieren, zum Beispiel das amyloide Vorläuferprotein,
das Wildtyp-APP sein kann, oder APP, das eine familiäre Mutation
wie die Schwedische oder London-Mutation trägt, werden gekreuzt und die
Nachkommen genotypisiert, um diejenigen mit beiden Transgenen zu
selektieren. Vorzugsweise sind beide Transgene unter der Kontrolle
des CamKII-Promotors. Wenn das Asp2-Transgen 'a' und
das zweite Transgen 'b' ist, dann ist von
heterozygoten Eltern mit zwei unabhängig segregierenden Genen das
folgende Kreuzungsmuster möglich:
Allele | b | - |
a | ab | a- |
- | -b | -- |
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Einer
von vier Nachkommen wäre
ein doppelter Überexprimierer,
zwei von vier wären
ein einfacher Überexprimierer
(einer für
jedes Transgen) und einer von vier Nachkommen wäre eine Wildtypmaus. Diese Kreuzung
kann verwendet werden, um die erforderliche Menge an Eltern zu kalkulieren,
um eine experimentelle Kohorte von doppelten Überexprimierern zu produzieren.
-
Durchmusterung von Arzneistoffen unter
Verwendung von transgenen Mäusen
-
Die
vorstehend beschriebenen transgenen Mäuse können verwendet werden, um Testarzneistoffe
auf potentielle Aktivität
bei der Behandlung der Alzheimer-Erkrankung
und anderer neurodegenerativer Störungen zu durchmustern.
-
Die
APP-Expression und -Prozessierung kann unter Verwendung des Nachweises
von mRNA mittels Northern Blot und des Nachweises der Polypeptide
unter Verwendung von polyclonalen und monoclonalen Antikörpern, die
spezifisch für
die Zielpeptide sind, untersucht werden.
-
Histopathologische
Untersuchungen können
unter Verwendung der immunhistologischen Techniken durchgeführt werden,
um die Identifizierung von amyloiden Plaques und verwandten Ablagerungen
wie hyperphosphoryliertem Tau zu erlauben, und der in situ-Hybridisierung
unter Verwendung von markierten Sonden für Ziel-mRNA.
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Analysen von Mausgehirn
-
Tiere
werden mit einer Überdosis
Anästhetikum
getötet.
Die Gehirne werden entnommen und entlang der Mittelinie halbiert.
Die Hälften
werden entweder in 10% Standardsalzlösung plaziert oder blitzgefroren.
-
Extraktion von Aß und APP von Mausgehirn für Immuntests
-
Blitzgefrorene
Gehirnhälften
werden gewogen und dann unter Verwendung eines Polytron-Homogenisators
bei Maximalgeschwindigkeit 30 Sekunden homogenisiert. Es werden
Homogenisate mit 20% Gew./Vol. in 50 mM Tris-HCl, 150 mM NaCl, pH
8 mit vollständigem
TM-Proteaseinhibitor (Boehringer Mannheim) hergestellt, der an dem
Tag entsprechend den Vorschriften des Herstellers zugegeben wurde.
Die Homogenisate werden dann mit einem gleichen Volumen von 50 mM
Tris-HCl, 150 mM NaCl, pH 8 verdünnt,
das 1% Nonidet P40 (10%-ige Lösung,
Pierce), 1% Desoxycholat, 0,4% Natriumdodecysulphat und vollständigem TM
(wie vorstehend) enthält.
Die Homogenisate werden dann in einem Wasserbad-Ultraschallbehandlungsgerät 45 Minuten
mit Ultraschall behandelt und dann 10 Minuten in einem größeren Becherglas
mit Wasser 10 Minuten gekocht. Die Homogenisate werden dann in Eppendorf-Röhrchen von
1,5 ml übertragen
und 10 Minuten bei 12000 U./Min. zentrifugiert. Die Überstände werden
entnommen und in Teilmengen bei –20°C aufbewahrt.
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Immuncytochemische Bewertung von Gehirnen
von transgenen Mäusen
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Ein
halbes durchtrenntes Hausgehirn, das in Standardsalzlösung aufbewahrt
war, wird in Paraffinwachs eingebettet und in einem Mikrotom in
Schnitte von 10 μm
auf mit Gelatine beschichtete Objektträger aufgebracht. Für die Immuncytochemie
werden die Schnitte entwachst und mit Standardtechniken rehydriert. Die
Schnitte, die hinsichtlich ihres Gehalts an Aβ oder APP untersucht werden,
werden nach der Rehydrierung mit 80%-iger Ameisensäure behandelt.
Bei den anderen Schnitten erhöht
10 Minuten Kochen in 0,1 M Citratpuffer in einem Mikrowellenherd
die Immunreaktivität.
Die endogene Peroxidase wird durch Inkubation mit Wasserstoffperoxid
(0,3% in phosphatgepufferter Salzlösung für 30 Minuten) blockiert. Primäre Antikörper gegen
Aβ (1E8 – monoclonaler
gegen Aβ 13-27;
G210 – monoclonaler
gegen ABeta 33-40; 20G10 und 5G5 – monoclonale gegen Aβ 35-42),
APP (22C11 – Weidemann
et al, 1989), gliales fibrilläres
saures Protein (anti-GFAP, Boehringer Mannheim), neuronale Marker
(Synaptophysin, MAP-2, Cholinacetyltransferase – Boehringer Mannheim) und
normales oder hyperphosphoryliertes Tau (Innogenetics) werden Obernacht
bei 4°C mit
den Schnitten inkubiert. Die Schnitte werden unter Verwendung von
DAB (Vektor Labs) sichtbar gemacht und nach der Dehydratisierung
in dem wäßrigen Fixiermittel
DPX fixiert.
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Proteintest
-
Homogenisate
von Hausgehirn werden vor der Gelelektrophorese auf Protein getestet,
um innerhalb der Proben eine gleiche Beladung mit Protein für den Vergleich
der Expressionsniveaus sicher zu stellen. Die Proteine werden unter
Verwendung des Bio-Rad (Herts, UK)-Farbreagenskonzentrats mittels
des Bradford-Farbbindungsverfahrens
gemessen (Ref. 28). Der Test wird auf einer Platte mit 96 Vertiefungen
durchgeführt,
wobei die Adsorption unter Verwendung eines Spectramax-Plattenlesegeräts mit Software
zur Analyse der Resultate bei 595 nm gemessen wird. Da verschiedene
Reagentien, insbesondere Detergentien, mit dem Bradford-Test interferieren,
wird die Kalibrierung in den geeigneten Probenvehikeln durchgeführt.
-
SDS-PAGE
-
Die
Proteine werden unter Verwendung eines Novex Minigel-Systems (R & D Systems Europe
Ltd, Oxon, UK) fraktioniert. Es wird eine gleiche Menge an Protein
für den
Vergleich der Expressionsniveaus von APP zwischen den Tieren aufgetragen.
Die Proben werden mit 2 × reduzierendem
Probenpuffer verdünnt,
der 0,1M Tris pH 6,8, 10% Natriumdodecylsulphat (SDS), 0,1% Bromphenolblau
in Glycerin und 50% β-Hercaptoethanol
enthält.
Die Proteine werden dann auf einem 6%-igen Tris-Glycin-Polyacrylamidgel,
das SDS enthält (Ref.
29), 90 Minuten bei 125 Volt aufgetrennt.
-
Proteinstandards
mit bekanntem Molekulargewicht (Sigma) werden eingeschlossen, ebenso
wie sezernierte APP-Standards (in Pichia exprimiert, vgl. Ref. 32).
-
Western Blot-Analyse
-
Nach
der SDS-PAGE werden die Gele 5 Minuten in Transferpuffer gewaschen,
der 2,5 mM Tris, 19,2 mM Glycin, 20% Methanol bei pH 8,3 enthält. Die
Proteine werden dann von dem Gel unter Verwendung eines Bio-rad-halbtrocken-Systems
2 Stunden bei 0,8 mA/cm2 auf eine Nitrocellulosemembran
von 0,45 μm
(Schleicher & Schuell)
transferiert. Nach dem Transfer werden die Proteine auf der Membran
durch 2 Minuten Färben mit
10%-iger Lösung
von Ponceau S (Sigma) sichtbar gemacht. Diese wird durch Spülen mit
destilliertem Wasser entfärbt.
-
Die
Membran wird mindesten 1 Stunde bei Raumtemperatur mit phosphatgepufferter
Salzlösung (PBS),
die 10% Trockenmilchpulver enthält,
blockiert. WO2, ein monoclonaler Antikörper, der gegen menschliches
Aβ 1-16
gebildet worden war, wird mit 1 μg/ml
in PBS übernacht
bei 4°C
inkubiert. Dem folgt dreimal 10 Minuten Waschen in PBS. Dann wird
der sekundäre
Antikörper
zugegeben, dies war Anti-Maus-Meerrettichperoxidase (Amersham NA931)
mit einer Verdünnung
1/3000 in PBS, das 4% Rinderserumalbumin und 0,1% Tween 20 enthält, es wird
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Das Waschen mit PBS wird
wie vorstehend wiederholt und dann wird die Membran für die Zugabe
von verstärktem
Chemilumineszenzsubstrat (Amersham RPN2106) in ein sauberes Gefäß übertragen.
Die immunreaktiven Banden wurden unter Verwendung eines Hyperfilm-ECL
(Amersham) nachgewiesen, der unter Verwendung eines automatisierten
Prozessors (X-OGraph Compact X4) entwickelt wurde. Die APP-Banden
werden unter Verwendung eines Fluor-S Multilmager (Bio-rad) aufgezeichnet,
der mit einem Computer mit Software für die Datenverarbeitung verbunden
war.
-
Bestimmung der Konzentration von Aβ 1-40 und
1-42 mit einem Immuntest
-
Für den Immuntest
auf Aβ 1-40
werden Platten (Gibco BRL, Platte mit 96 Vertiefungen mit flachem Boden,
Katalog # 1-67008-A) mit dem Einfangantikörper 2F12, der gegen das Peptid
1-16 von Aβ gebildet
worden war, mit 0,8 μg/ml
in PBS beschichtet (Obernacht bei 4°C). Nach der Beschichtung wurde
die Antikörperlösung abgesaugt
und die Platten durch 60 Minuten Inkubation bei 37°C mit 1%-iger
Gelatine (Vol./Vol.) (Amersham RPN416) in Testpuffer (50 mM Tris
HCl, 150 mM NaCl, 0,5% Rinder-Gammaglobulin, 0,05% Tween 20, pH
7,4, vor der Verwendung durch ein Filter von 0,2 μm gegeben)
blockiert. Nach dem Blockieren werden die Platten 4 × mit 250 μl phosphatgepufferter
Salzlösung
mit Tween 20 (Sigma Kat. No. P3563) gewaschen. Es werden Proben
des Mausgehirnextrakts, die wie vorstehend gewonnen worden waren,
zu den Platten zugegeben, zusammen mit dem Nachweisantikörper, mit
Biotin markierter G210 (1 μg/ml
in Testpuffer), der gegen ein Aß 40-C-terminales
Peptid (Ref. 30) gebildet worden war. Die mit 2F12 beschichtete
Platte, die den Gehirnextrakt und 150 μl des Nachweisantikörpers enthält, wird übernacht
bei 4°C
inkubiert. Die Platten werden anschließend mit phosphatgepufferter
Salzlösung
mit Tween 20 gewaschen (4 × 250 μl).
-
Die
Quantifizierung der Komplexbildung Peptid/Antikörper wird durch die Bindung
von Streptavidin-Europium erreicht. Zu jeder Vertiefung werden 200 μl Streptavidin-Europium
(Wallac, Katalog # 1244-360) zugegeben, 1:500 verdünnt mit
0,5% BSA, 0,05% Globulin, 0,01% Tween 20, 20 μM DTPA (Sigma D 6518) in Trisgepufferter
Salzlösung,
pH 7,4. Die Platten werden bei Raumtemperatur 60 Minuten inkubiert,
bevor sie mit phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen werden. Schließlich werden
zu jeder Vertiefung 200 μl
Verstärkerlösung (Wallac,
Katalog # 1244-105) zugegeben und die Platte vor der Messung der
Emission mittels zeitaufgelöster
Fluoreszenz mit einem Wallac 1234 Delfia Fluorometer 5 Minuten bei
Raumtemperatur geschüttelt.
-
Für die Bestimmung
von Aβ 1-42
werden die Platten mit dem monoclonalen Antikörper 5G5 (1 μg/ml in phosphatgepufferter
Salzlösung)
beschichtet, der gegen das Aβ-35-42-Peptid
gebildet worden war. Der Nachweis erfolgt mit dem Biotin-6E10-Antikörper (Senetek
PLC). Alle andern Details sind wie bei der Bestimmung von Aβ-1-40.
-
Aβ-1-40 und
-1-42 (California Peptide Research Inc) werden für die Konstruktion der Standardkurven verwendet.
Die Peptide werden in Dimethylsulphoxid gelöst und mit dem geeignetem Gehirnextraktpuffer
verdünnt.
Die Standards von Aβ-1-40
und -1-42 werden mit jedem Ansatz von Mausgehirnextrakt getestet.
Die Konzentration von Aβ-1-40
und -1-42 wird durch Bezugnahme auf das Immuntestsignal berechnet,
das von bekannten Konzentrationen an Peptid produziert wird.
-
Bestimmung der Konzentration von APP voller
Länge und
von mit alpha-Sekretase
gespaltenem APP mit einem Immuntest
-
Für den Immuntest
von APP voller Länge
plus mit alpha-Sekretase gespaltenem APP (FL + sAPPα) werden
Platten (Gibco BRL, Platte mit 96 Vertiefungen und flachem Boden,
Katalog # 1-67008-A) mit dem WO2-Einfangantikörper (Ref.
37), der gegen das Aβ-1-16-Peptid
gebildet worden war, mit 2,7 μg/ml
in PBS beschichtet (übernacht
bei 4°C).
Nach der Beschichtung wurde die Antikörperlösung abgesaugt und die Platten
durch 60 Minuten Inkubation bei 37°C mit 1%-iger Gelatine (Amersham
RPN416) (Vol./Vol.) in Testpuffer (50 mM Tris HCl, 150 mM NaCl,
0,5% Rinder-Gammaglobulin, 0,05% Tween 20, pH 7,4, vor der Verwendung durch
ein Filter von 0,2 μm
gegeben) (Vol./Vol.) blockiert. Nach dem Blockieren werden die Platten
4 × mit
250 μl phosphatgepufferter
Salzlösung
mit Tween 20 (Sigma Kat. No. P3563) gewaschen. Es werden Proben
des Mausgehirnextrakts, die wie vorstehend gewonnen worden waren,
zu den Platten zugegeben, zusammen mit dem Nachweisantikörper, einem
polyclonalen, der gegen APP gebildet worden war (Ref. 31). Die mit
2F12 beschichtete Platte, die den Gehirnextrakt und 150 μl des Nachweisantikörpers enthält, wird übernacht
bei 4°C inkubiert.
Die Platten werden anschließend
mit phosphatgepufferter Salzlösung
mit Tween 20 gewaschen (4 × 250 μl).
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Die
Quantifizierung der Komplexbildung Peptid/Antikörper wird durch die Bindung
von Europium-anti-Kaninchen-IgG erreicht, 1:500 verdünnt mit
0,5% BSA, 0,05% Globulin, 0,01% Tween 20, 20 μM DTPA (Sigma D 6518) in Tris-gepufferter
Salzlösung,
pH 7,4. Die Platten werden bei Raumtemperatur 60 Minuten inkubiert,
bevor sie mit phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen werden. Schließlich werden
zu jeder Vertiefung 200 μl
Verstärkerlösung (Wallac,
Katalog # 1244-105) zugegeben und die Platte vor der Messung der
Emission mittels zeitaufgelöster
Fluoreszenz mit einem Wallac 1234 Delfia Fluorometer 5 Minuten bei
Raumtemperatur geschüttelt.
-
Mit
alpha-Sekretase gespaltenes sezerniertes APP, das aus Pichia pasioris
gewonnen wurde (vgl. Ref. 32) wird für die Konstruktion der Standardkurve
verwendet. Die Konzentration von FL + sAPPα (dieses Antikörperformat
unterscheidet nicht zwischen APP voller Länge und alpha-gespaltenem APP)
wird durch Bezugnahme auf das Immuntestsignal berechnet, das von
bekannten Konzentrationen an Peptid produziert wird.
-
Beobachtung von Veränderungen im Verhalten
-
Beobachtung
von Veränderungen
im Verhalten können
herkömmliche
Tests verwenden, die verwendet werden, um Lern- und Gedächtnisdefizite
zu bewerten (Ref. 44).
-
Referenzen
-
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