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Einführung
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Fachgebiet
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Die
Erfindung betrifft transgene nicht-humane Lebewesen mit einer progressiven,
degenerativen, neurologischen Erkrankung.
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Hintergrund
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Der
Ausdruck degenerativ wird in Bezug auf Erkrankungen des Nervensystems
verangewendet, um eine Gruppe von Erkrankungen zu bezeichnen, bei
der ein allmählicher,
im allgemeinen anhaltend fortschreitender Verfall von Strukturelementen
des Nervensystems vorliegt; wobei viele der so bezeichneten Zustände von
abnormalen Erbfaktoren abhängen.
Die degenerativen Krankheiten manifestieren sich selbst durch eine Vielzahl
von Syndromen, die sich durch ihre klinischen und pathologischen
Merkmale unterscheiden. Trotzdem gibt es bestimmt Aspekte, die allen
gemeinsam sind. Diese Aspekte umfassen einen allmählichen
progressiven Verlauf des Ausbruchs, eine bilateral symmetrische
Verteilung der Veränderungen,
die durch die Krankheit verursacht werden, und in vielen Fällen die
beinahe selektive Beteiligung von anatomisch oder physiologisch verwandten
Systemen von Neuronen. Typischerweise ist der pathologische Prozeß einer
mit langsamem Verfall der Nervenzellkörper oder ihrer Verlängerungen
als Nervenfasern.
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Unter
den degenerativen Krankheiten des Nervensystems befinden sich Syndrome,
bei denen das hervorstechende Merkmal die progressive Demenz ist;
wobei die Syndrome in dieser Gruppe senile Demenz und Alzheimer-Krankheit
umfassen. Die senile Demenz ist ein ziemlich häufiger Zustand im Alter. Die
Alzheimer-Krankheit ist eine pathologisch identische, aber viel
seltenere progressive Demenz, die vor der senilen Zeit auftritt.
Der Unterschied zwischen den beiden Zuständen ist rein klinisch; pathologisch
unterscheiden sie sich nur dahingehend, daß die charakteristischen Abnormalitäten in Fällen der
Alzheimer-Krankheit gewöhnlich
stärker
und weiter verbreitet sind, und in einem früheren Alter als der senilen
Zeit beginnen.
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Die
Alzheimer-Krankheit (AD) zeigt einen langsam progressiven geistigen
Abbau mit dem Versagen des Gedächtnisses,
Orientierungsstörungen
und Verworrenheit, was zu einer starken Demenz führt. Diese Krankheit umfaßt überwiegend
limbische und kortikale Bereiche des Gehirns. Es gibt mehrere histologische Merkmale,
aber zwei sind auffallend. Erstens werden argyrophile Plaques, bestehend
aus dem Amyloidogen-Aβ-Fragment
des Amyloid-Vorläuferproteins
(APP), durch die Hirnrinde und den Hippocampus verstreut. Zweitens
werden neurofibrilläre
Plaques in Pyramidenzellen gefunden, die überwiegend im Neokortex, Hippocampus
und Nucleus Basalis Meynert lokalisiert sind. Es gibt ebenso andere
Veränderungen.
Die granulovakuoläre
Degeneration in den Pyramidenzellen des Hippocampus betrachteten
einige als spezifischer für
AD als für
Plaques oder neurofibrilläre
Plaques. Schließlich
entsteht ein neuronaler Verlust und Gliose in der Rinde und im Hippocampus.
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Es
gibt Patienten mit Demenz, denen es an den pathologischen Merkmalen
von AD fehlt (und per definitionem eine unterschiedliche Krankheit
aufweisen), und umgekehrt gibt es Personen mit vielen der pathologischen
Merkmale von AD, die vor dem Tod nicht schwachsinnig waren. Die
Diagnose von AD erfordert, daß sowohl
die klinischen als auch die pathologischen Merkmale, die für die Krankheit
charakteristisch sind, bei dem Patienten vorhanden sind. Die Diagnose
kann nicht mit Sicherheit aus entweder den klinischen oder den pathologischen
Merkmalen alleine gestellt werden. Ob neurale Funktionsstörung und
klinische Abnormalitäten der
Entwicklung dieser pathologischen Merkmale vorausgehen, insbesondere
den Amyloidplaques und neurofibrillären Plaques, ist unbekannt.
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Die
klinischen Manifestationen von AD sagen die Bereiche der betroffenen
Gehirnstrukturen im Vorderhirn, einschließlich der Hirnrinde, Hippocampus,
Amygdala und Gyrus parahippocampalis, voraus. Diese Bereiche sind
als die cortico-limbischen Felder des Gehirns bekannt. Das Hinterhirn
wird verschont, einschließlich
dem Kleinhirn, dem Brücken-
und Medullakern. Innerhalb des zerebralen Neokortex bleibt das primäre kortikale
Feld relativ verschont, was der relativen klinischen Verschonung
der grundlegenden motorischen und sensorischen kortikalen Funktionen
entspricht.
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Die
Forschung über
progressive neurologische Erkrankungen wie AD ist durch den Mangel
an leicht verfügbaren
Tiermodellen ernsthaft erschwert worden. Einige Aspekte der Neuropathologie
von alten Menschenaffen sind der menschlichen AD ähnlich (Price,
et al., (1992) J. Neurobiol. 23: 1277–1294). Alte Menschenaffen
entwickeln Amyloidplaques und nicht voll ausgeprägte neurofibrilläre Plaques.
Keine anderen untersuchten Tiere entwickeln eine Krankheit, die
AD ähnelt,
so genau wie alte Menschenaffen. Jedoch ist die Untersuchung von
alten Menschenaffen in großer
Anzahl praktisch schwer machbar; ihre Verwendung erhebt sowohl moralische
als auch wirtschaftliche Fragen.
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Transgene
Mäuse,
die APP-Transgene beherbergen, wurden beschrieben; jedoch fehlt
es der angegebenen Transgenprodukt-Expression beträchtlich
an endogenen Niveaus von APP (die Gesamt-APP-Niveaus in anderen
transgenen Mäusen
haben 150% der endogenen Niveaus nicht überschritten), und es wurde kein
Krankheitsphänotyp
mit einer progressiven neurobehavioralen Störung, die durch die Pathologie
in den cortico-limbischen Regionen des Gehirns begleitet ist, erzeugt.
Bei diesen anderen transgenen Mäusen
gab es keine Anzeichen für
eine progressive neurologische Erkrankung oder neuropathologische
Veränderungen im
Gehirn, die als Beweis für
eine echte neurologische Krankheit betrachtet werden könnten. Missense-Punktmutationen
beim Gencodieren für
Amyloid-Vorläuferproteine
sind mit der familiären
AD verbunden. Jedoch umfassen, trotz der Entdeckung von Krankheits-assoziierten
Mutationen in APP, die meisten veröffentlichten Versuche, um transgene
Lebewesen mit AD zu erzeugen, nur APP-Transgene vom Wildtyp in Mäusen (Kawabata
et al., (1991) Nature 354, 476–478;
Quon et al., (1991); Nature 352, 239–41; Wirak et al., (1991) Science 253,
323–325;
Kammesheidt et al., (1992) Proc Natl Acad Sci USA 89, 10857–61; Lamb
et al., (1993) Nature Genetics 5, 22–30.). Leider wurden mehrere
der veröffentlichten
Studien, die Pathologie beinhalten, durch ungenaue Dokumentation
der Transgenprodukt-Expression und/oder Fehlinterpretation der Pathologie
verwechselt. Zwei sind zurückgezogen
worden (Kawabata, et al.., 1991; Wirak, et al., 1991).
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Frühere Bemühungen,
ein Modell von AD in transgenen Mäusen zu erzeugen, sind entmutigend.
In den meisten Fällen
wurde die Transgenprodukt-Expression, vergleichbar zu den endogenen
Niveaus von APP oder diese überschreitend,
nicht erreicht, und die Transgene codierten keine mutierten APPs. PCT/US92/11276
berichtet Verfahren zur Verwendung von mutanten Genen. In einigen
Fällen
wurde nicht das vollständige
APP-Gen exprimiert, sondern nur das Carboxylende (Kammesheidt, et
al., (1992) Proc Natl Acad Sci USA 89, 10857–61). Dies kann jegliche biologischen
Wirkungen, die der Rest des APP-Moleküls in AD ausüben kann, überragen.
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Voramyloid-APP-Plaques
sind in einigen transgenen Mäusen
beobachtet worden. Jedoch lassen die Voramyloid-APP-Plaques nicht
zwangsläufig
auf eine Krankheit schließen,
da sie routinemäßig in humanen Gehirnregionen
wie dem Kleinhirn beobachtet werden, die frei von anderen Anzeichen
von Pathologie oder klinischen Manifestationen sind. Es ist von
erhöhter
APP-Immunreaktivität,
die in vesikulären
Strukturen in Hippocampusneuronen von transgenen Mäusen lokalisiert
ist, berichtet worden, aber die Signifikanz dieser Immunreaktivität ist unklar,
da die Mäuse
weder eine progressive neurobehaviorale Störung noch den Beweis für echte
Neuropathologie zeigten.
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Im
allgemeinen ist der endlose progressive Verlauf der neurodegenerativen
Krankheit von den gegenwärtigen
Behandlungsmethoden unbeeinflußt.
Es ist daher von Interesse, ein transgenes nicht-humanes Säugermodell
für degenerative
neurologische Krankheiten wie senile Demenz und AD zu entwickeln,
wobei das Tier eine progressive, degenerative, neurologische Krankheit
des cortico-limbischen Gehirns entwickelt, die der Krankheit sowohl
klinisch als auch pathologisch ähnelt
(beispielsweise die Gliose und die speziellen betroffenen Gehirnregionen).
Es ist ebenso wünschenswert,
daß das
Tier eine neurologische Krankheit in einem ziemlich kurzen Zeitraum
von der Geburt an entwickelt, was die Analyse von Stammbäumen über mehrere
Generationen erleichtert. Das Modell kann verwendet werden, um die
Pathogenese und die Behandlung der degenerativen neurologischen
Krankheiten zu untersuchen, da es einen bestimmten und robusten
klinischen und pathologischen Phänotyp
gibt, der zu untersuchen und zu bewerten ist.
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Relevante
Literatur
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Quon
et al. (1991) Nature 352: 239 beschreibt transgene Mäuse, die
humane Amyloid-Vorläuferproteingene
enthalten. Lamb et al. (1993) Nature Genetics 5: 22 beschreibt transgene
Mäuse,
bei denen die Menge an exprimiertem Amyloid-Vorläuferprotein ungefähr 50% über den
endogenen Niveaus liegt. Die PCT-Anmeldung US 92/11276 offenbart
Verfahren zum Konstruieren von transgenen Mäusen und Ratten, die unter
verschiedenen Promotoren drei Formen des B-Amyloid-Vorläuferproteins
(APP), APP 69S' APP
751 und APP 770, exprimieren würden.
Es werden in der Beschreibung keine Daten bereitgestellt, ob die
Expression in vivo unter Verwendung dieser Verfahren erhalten wurde.
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Andere
Untersuchungen von Alzheimer-Amyloid-Vorläuferprotein (APP) von transgenen
Mäusen
umfassen folgendes. (Greenberg, B. D. (1993) Abstract 421.12, Society
for Neuroscience Abstracts 19: 1035.) Das APP-Proteingen wurde unter
Verwendung von MAPP- und mMt-I-Promotoren exprimiert. Schwartz,
et al. ((1993) Abstract 421.13, Society for Neuroscience Abstracts,
19: 1035) offenbart die Neuron-spezifische
Expression von humanem Beta-Amyloid-Vorläuferprotein (APP) bei transgenen
Mäusen.
Savage, et al. ((1993) Abstract 421.14 Society for Neuroscience
Abstracts 19: 1035) offenbart 5 humane Amyloid-Vorläuferprotein-Expressionen
bei transgenen Mäusen
als ein Modell der Alzheimer-Krankheit: Search for Pathology. Lieberburg,
I. ((1993) Abstract 421.15, Society for Neuroscience Abstracts 19:
1035) offenbart die Expression des humanen Proteins bei transgenen
Mäusen
unter Verwendung des NSE-Promotors. Fukuchi, K. et al. ((1993) Abstract
421.16, Society for Neuroscience Abstracts 19: 1035) offenbart Darm-beta-Amyloidose
bei transgenen Mäusen.
Ein Hühner-beta-Actin-Promotor
und ein CMV-Enhancer wurden zum Exprimieren des APP-Proteingens
verwendet.
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Wagner
et al. ((1981) Proc. Nat. Acad. Sci. USA 78: 5016) beschreiben transgene
Mäuse,
die humane Globingene enthalten. Scott et al. ((1989) Cell 59: 847)
beschreiben transgene Mäuse,
die Hamster-Prionproteingene enthalten. Hsiao et al. ((1990) Science
250: 1587) beschreiben transgene Mäuse, die humane Mutanten-Prionproteingene
enthalten. Hsiao offenbart ein Modell für die Gerstmann-Straussler-Scheinker-Krankheit
(GSS), eine seltene neurodegenerative Krankheit, die durch Mutationen
in dem Prionprotein-(PrP-)-gen verursacht wird, bei transgenen Mäusen, bei
denen die Niveaus des mutanten Transgenproduktes, die die endogenen
Niveaus überschreiten,
nicht benötigt
wurden, um einen klinischen und pathologischen Phänotyp zu erzeugen
(Hsiao et al., (1990) Science 250: 1587–1590); Hsiao, et al., (1994)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91: 9126–9130).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
transgenes nicht-humanes Tiermodell für die progressive neurologische
Krankheit wird zusammen mit Verfahren und Zusammensetzungen zum
Präparieren
des Tiermodells und Verfahren zu deren Verwendung bereitgestellt.
Die nicht-humanen Säuger
werden durch die Schritte des Einbringens von mehreren Kopien einer
Expressionskassette in den nicht-humanen Säuger im Embryonalstadium, und
des Entwickelns des Embryos, um es in einer pseudoschwangeren Pflegemutter
auszutragen, erhalten. Die Expressionskassette umfaßt eine
Amyloid-Vorläuferprotein-Codierungssequenz,
die operabel mit Regulationssequenzen zur Expression der Codierungssequenz
in neurologischen Geweben bei einem Niveau von mindestens dem zwei- bis
vierfachen der endogenen Niveaus des Amyloid-Vorläuferproteins
vom Wildtyp verbunden sind. Die resultierenden transgenen nicht-humanen
Säuger
entwickeln eine progressive neurologische Krankheit in den cortico-limbischen
Regionen des Gehirns. Die transgenen nicht-humanen Lebewesen finden
beispielsweise Verwendung in Screening-Protokollen zur Behandlung
und Vorbeugung von progressiven neurologischen Krankheiten.
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Zeichnungen
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1 zeigt
eine graphische Darstellung einer HuAPP-cDNA-Sequenz.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung von unterschiedlichen APP-Sequenzen,
die in transgenen Tieren exprimiert werden können (nicht erschöpfend).
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3 zeigt
eine graphische Darstellung eines Hamster-PrP-Cosmid-Vektors mit
einer Tetracyclin-resistenten Sequenz, flankiert durch SalI-Stellen,
die die PrP-Codierungssequenz
ersetzt.
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4 und 5 zeigen
graphische Darstellungen eines Hamster-PrP-Cosmid-Vektors, fusioniert
mit HuAPP-Sequenzen, modifiziert zur starken Translationsinitiation,
wie in den 6 und 7 dargestellt.
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6 und 7 zeigen
graphische Darstellungen von HuAPP-Sequenzen, modifiziert zur starken Translationsinitiation,
und flankierenden SalI-Restriktionsstellen.
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8 zeigt
eine graphische Darstellung von PCR-Primern, die verwendet werden
können,
um Transgene nachzuweisen.
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9 zeigt
altersabhängige
ZNS-Funktionsstörungen
bei transgenen und nicht-transgenen FVB-Mäusen. Bei
zwei Linien von Tg-Mäusen,
Tg(HuAPP695.TRImyc)1130H und Tg(HuAPP695.TRImyc)1118, die abweichendes
HuAPP bei 3,6- bzw. 1,4-fachen endogenen MoAPP-Niveaus exprimieren,
war der durchschnittliche Ausbruch der Krankheit in Bezug auf die
APP-Niveaus umgekehrt. Eine Teilmenge von Tg(HuAPP695.WTmyc)1874-Mäusen und
Nicht-Tg-Mäusen
entwickelte klinische und pathologische Abnormalitäten ähnlich denen
bei betroffenen Tg-Mäusen,
aber mit signifikant geringerer Häufigkeit bei jedem gegebenen
Alter.
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10 zeigt cortico-limbische, hypertrophe,
astrozytische Gliose bei transgenen und nicht-transgenen FVB-Mäusen, die
Verhaltensabnormalitäten
aufweisen. Koronaabschnitte von cortico-limbischen und Hirnstammstrukturen,
die mit Antikörper
zu GFAP umgesetzt wurden, zeigen hypertrophe Gliose in cortico-limbischen
Feldern von Tieren, die Verhaltensabnormalitäten zeigen. 10A, Tg(HuAPP695.TRImyc)1118-334 zeigt Verhaltensabnormalitäten (Bewegung
und niedrige Eckindexpunkte) bei einem Alter von 144 Tagen, getötet nach
206 Tagen; 10B, Nicht-Tg-Wurfpartner von
Tg1118-334 ohne Verhaltensabnormalitäten, Alter 206 Tage; 10C, Nicht-Tg #4565 zeigt Verhaltensabnormalitäten (Inaktivität und niedrige
Eckindexpunkte) bei einem Alter von 324 Tagen, getötet nach
334 Tagen; 10D, Nicht-Tg-Wurfpartner von
#4565 ohne Verhaltensabnormalitäten,
Alter 334 Tage.
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11 zeigt die transgene HuAPP-Proteinexpression
im Gehirngewebe. Die HuAPP-Proteinexpression wurde in einer semiquantitativen
Weise in vier Linien von Tg- Mäusen, Tg(HuAPP695.Wtmyc)466, Tg(HuAPP695.TRImyc)1056,
Tg(HuAPP695.TRImyc)1118, Tg(HuAPP695.TRImyc)1130H, die 40, 7, 21
bzw. 74 transgene Kopienzahlen beherbergen, gemessen. Relative Niveaus
von transgenen im Vergleich zu endogenen Gehirn-MoAPP wurden durch
Immunoblotting-Analyse mit zwei polyklonalen APP-Antiseren, CT15 (11A) und Anti-GID (11A),
und einem monoklonalen Antikörper,
22C11 (11B), überprüft. Ct15-Antiserum erkannte
die C-terminalen 15 Aminosäuren
von APP, eine Region, bei der Mäuse- und humanes APP
homolog sind. GID-Antiserum erkennt ein Epitop, 175–186 Reste
aus dem Aminoterminus von APP695, eine Region, bei der Mäuse- und
humanes APP identisch sind. Äquivalente
Mengen an Protein aus Detergens-extrahierten Gehirnhomogenaten von
Nicht-Tg- und Tg-Wurfpartnern wurden parallel durch Immunoblotting
analysiert. Der primäre
Antikörper
wurde durch 125I-Protein-A erkannt. Für monoklonale
Antikörper wurden
Blots zunächst
mit Kaninchen-Antiserum zu Mäuse-IgG inkubiert. Die
Menge an gebundenem 125I-Protein-A wurde
unter Verwendung eines Phosphorabbilders quantifiziert, der die
direkte Beziehung zwischen transgener Kopienzahl und transgener
Produktexpression darstellt. Um speziell das Niveau von HuAPP zu messen,
wurden Gehirnhomogenate mit 6E10-Antikörper geprüft, gezüchtet gegen Reste 1–17 von
humanen Aβ (Kim,
et al. (1990) Neuroscience Research Communications 7, 113–122). 11c zeigt die regionale Expression von HuAPP im
Gehirn. Die relative Menge von HuAPP in 10% G/V Homogenaten von
verschiedenen Geweben wurde speziell in Tg(HuAPP695.TRImyc)1130H-Mäusen unter
Verwendung des 6E10-Antikörpers nachgewiesen. Äquivalente
Mengen an Protein wurden in jeder Spur durch Immunoblotting analysiert.
Spuren 1, Endhirn; 2, Zwischenhirn; 3, Mittelhirn; 4, Gehirnbrücke; 5,
Kleinhirn; 6, Medulla; 7, Rückenmark.
Das höchste
HuAPP-Niveau im Endhirn betrug ungefähr das Zweifache von dem des
Kleinhirns.
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12 zeigt
die Abhängigkeit
der transgenen Gehirn-APP-Expression von der Spezies und der Kopienzahl.
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13 zeigt HuAPP-Expression in Neuronen
von transgenen Mäusen. 13A, Tg, Ameisensäurevorbehandlung, 6E10-Antikörper (Hippocampus); 13B, Nicht-Tg,
Ameisensäurevorbehandlung,
6E10-Antikörper
(Hippocampus); 13C, Tg, Ameisensäurevorbehandlung,
6E10-Antikörper
(Hirnrinde); 13D, AD-Plaque, Ameisensäurevorbehandlung,
6E10-Antikörper; 13E, AD-Plaque, keine Ameisensäurevorbehandlung, 6E10-Antikörper; 13F, AD-Plaque, Mikrowellenvorbehandlung, 8E5-Antikörper; 13G, Tg, Mikrowellenvorbehandlung, 8E5-Antikörper (Hippocampus); 13H, Nicht-Tg, Mikrowellenvorbehandlung, 8E5-Antikörper (Hippocampus).
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14 zeigt
die Abhängigkeit
der ZNS-Störung
von dem Niveau der transgenen Gehirn-APP-Expression und APP-Genotyp.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
Erfindung betrifft ein transgenes nicht-humanes eukariotisches Lebewesen,
vorzugsweise ein Nagetier wie eine Maus, zusammen mit Verfahren
und Zusammensetzungen zum Präparieren
und Verwenden des Tiers. Das Tier exprimiert eine Amyloid-Vorläuferprotein-(APP-)-Sequenz
bei einem Niveau im Gehirngewebe, so daß das Tier eine progressive
neurologische Erkrankung in einem kurzen Zeitraum von der Geburt an,
im allgemeinen innerhalb eines Jahres von der Geburt an, vorzugsweise
innerhalb von 2 bis 6 Monaten von der Geburt an, entwickelt. Die
APP-Proteinsequenz
wird in das Tier oder einen Vorfahren des Tieres in einem Embryonalstadium,
vorzugsweise das Einzellenstadium oder die befruchtete Eizelle,
und im allgemeinen nicht später
als etwa das 8-Zellstadium eingebracht. Die Zygote oder der Embryo
entwickelt sich dann und wird in einer pseudoschwangeren Pflegemutter
ausgetragen. Die Amyloid-Vorläuferproteingene
werden in ein Tierembryo eingebracht, damit sie chromosomal in ein
Stadium eingebracht werden, das zur supraendogenen Expression des
Amyloid-Vorläuferproteins
und der Entwicklung einer progressiven neurologischen Krankheit in
den cortico-limbischen Feldern des Gehirns führt, also den Regionen des
Gehirns, die überwiegend
bei progressiven neurologischen Krankheitsstadien wie AD betroffen
sind.
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Die
vorliegende Erfindung bietet mehrere Vorteile gegenüber existierenden
Modellen für
progressive neurologische Erkrankungen wie AD. Die transgenen Tiere
exprimieren hohe Niveaus von entweder natürlichem APP oder mutantem APP
und entwic keln eine neurologische Krankheit, die von vorzeitigem
Tod begleitet ist. Gliose und intrazelluläre APP/Aβ-Ablagerungen liegen im Hippocampus
und der Hirnrinde vor. Die Gliose und klinischen Manifestationen
bei betroffenen transgenen Tieren sind ein Anzeichen für eine echte
neurologische Krankheit. Die progressiven Aspekte der neurologischen
Krankheit sind durch das verminderte exploratorische/lokomotorische
Verhalten und die/den verminderte(n) 2-Deoxyglukose-Aufnahme/Umsatz
und die hypertrophe Gliose in den cortico-limbischen Regionen des
Gehirns gekennzeichnet. Außerdem
sind die gesehenen Veränderungen
denen ähnlich,
die in einigen alternden Tieren gesehen werden.
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Zu
transgenen nicht-humanen Tieren der Erfindung gelangt man über die
Konstruktion einer Expressionskassette, die in der 5'-3'-Richtung der Transkription
eine Transkriptions- und Translationsinitiationsregion, die mit
der Genexpression im Gehirngewebe assoziiert ist, DNA, die Mutanten-
oder Wildtyp-APP codiert, und eine in dem Wirtstier funktionale
Transkriptions- und Translationsterminationsregion umfaßt. Ein
oder mehrere Introns können
ebenso vorliegen.
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Zur
Expression sind die Initiationsregionen von besonderem Interesse
(manchmal auch als „Promotor" bezeichnet), die
eine bevorzugte oder zumindest im wesentlichen spezifische Expression
im Gehirn im Vergleich zu anderem Gewebe bereitstellen. Unter „zumindest
im wesentlichen" ist
zu verstehen, daß die
Expression im Gehirngewebe größer als
etwa das 10fache als in anderem Gewebe ist. Im Gehirn ist die Expression im
cortico-limbischen Feld von besonderem Interesse. Die Transkriptionsinitiationsregion
kann endogen zu dem Wirtstier oder fremd oder exogen zu dem Wirtstier
sein. Unter fremd ist zu verstehen, daß die Transkriptionsinitiationsregion
in dem Tierwirt vom Wildtyp nicht gefunden wird, in den die Transkriptionsinitiationsregion eingebracht
wird. Unter endogen sind sowohl die Sequenzen zu verstehen, die
dem Wirtstier angeboren sind (d. h. natürlich), als auch die, die in
dem Wirtstier aufgrund einer Infektionskrankheit, beispielsweise
viral, Prion und dergleichen, vorliegen.
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Der
Promotor umfaßt
vorzugsweise eine Transkriptionsinitiations-Regulationsregion und
Translationsinitiations-Regulationsregion von nicht-translatierten
5'-Sequenzen, „Ribosombindungsstellen", die für das Binden
von mRNA an Ribosome und die Translationsinitiation verantwortlich
sind. Die Transkriptionsinitiations-Regulationsregion kann aus cis-aktiven
Subdomänen
bestehen, die die Transkription als Antwort auf das Binden der transaktiven
Faktoren, die in variierenden Mengen in unterschiedlichen Zellen
vorliegen, aktivieren oder unterdrücken. Es ist bevorzugt, daß alle Transkriptions-
und Translations-funktionellen Elemente der Initiationskontrollregion
aus demselben Gen abgeleitet sind oder daraus erhältlich sind.
In einigen Ausführungsformen
wird der Promotor durch die Addition von Sequenzen, wie Enhancer,
oder Deletionen von unwesentlichen und/oder unerwünschten
Sequenzen modifiziert. Unter „erhältlich" ist ein Promotor
mit einer DNA-Sequenz zu verstehen, die der eines natürlichen
Promotors ausreichend ähnlich
ist, um die gewünschte
Spezifizität
der Transkription einer DNA-Sequenz von Interesse bereitzustellen.
Er umfaßt
natürliche
und synthetische Sequenzen sowie Sequenzen, die eine Kombination
aus synthetischen und natürlichen
Sequenzen sein kann.
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Die
Gewebe-spezifische Transkription läßt darauf schließen, daß Genregulationsroteine
an Enhancersequenzen und andere Upstream-Promotor-Elemente gebunden
werden können.
Unter Enhancer-Element („Enhancer") ist eine Regulations-DNA-Sequenz zu verstehen,
die fähig
ist, die Transkription von einem daran geknüpften Promotor zu aktivieren,
wobei die Synthese an der normalen RNA-Startstelle beginnt; die fähig ist, in
beiden Richtungen zu verlaufen (normal oder umgekehrt); und funktioniert,
selbst wenn sie entweder stromaufwärts oder -abwärts vom
Promotor bewegt wird. Sowohl Enhancer als auch andere Upstream-Promotor-Elemente binden Sequenz-spezifische
DNA-bindende Proteine, die ihre Wirkungen vermitteln. Um die genauen
Nukleotidsequenzen, die für
die Funktion des Enhancers und andere Upstream-Elemente wichtig
sind, nachzuweisen, werden Fragmente der nicht-translatierten 5'-Region, die ein
Protein codiert, welches in einem Gewebe von Interesse exprimiert
wird, hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
nukleare Proteine zu binden, und hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
mit einem heterologen Promotor zu funktionieren, gescreent. Bindungsexperimente
mit nuklearen Proteinen aus Gehirngewebe können angewendet werden, um
die Gegenwart von Enhancer- und Silencer-Sequenzen zu bestimmen;
die Proteinbindungsstudien können
angewendet werden, um die spezifischen Nukleotidsequenzen, die an
eine entsprechende Reihe von Genregulationsproteinen binden, genau
zu bestimmen.
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Die
Aktivität
von jedem Enhancer und anderen Upstream-Promotor-Elementen liegt
im allgemeinen auf einem DNA-Segment vor, das Bindungsstellen für mehrere
Proteine enthalten kann. Die Bindungsstellen können im allgemeinen durch Herstellen
kleinerer mutierter Versionen der Enhancersequenz, die mit einem Reportergen
verbunden ist, dessen Produkt leicht gemessen wird, durchtrennt
werden. Die Wirkung jeder Mutation auf die Transkription kann dann
getestet werden. Alternativ können
Fragmente dieser Region hergestellt werden. Jede der mutierten Versionen
der Enhancersequenz oder der Fragmente kann in eine geeignete Wirtszelle
eingebracht und die Wirksamkeit der Expression eines Reportergens
gemessen werden. Diese Nukleotide, die für die Enhancerfunktion in diesem
Test erforderlich sind, werden dann als Bindungsstellen für spezifische
Proteine mittels Gelmobilitätsverschiebung
und DNA-Footprint-Studien nachgewiesen.
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Ein
alternatives Mittel zur Prüfung
der Fähigkeit
von isolierten Fragmenten der Upstreamregion des Promotors, die
Expression des Reportergens zu verbessern, ist, nach Subdomänen der
Upstreamregion zu suchen, die fähig
sind, die Expressionsniveaus eines Testpromotors, der die TATA CAAT-Box
umfaßt,
aber wenig oder keine nachweisbare Aktivität zeigt, zu verbessern. Ein
Fragment der 5'-Region
wird vor dem Testpromotor in einer Expressionskassette eingefügt und die
Wirkung auf die Expression des Reportergens bewertet.
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Von
besonderem Interesse für
Gehirn-spezifische, Kopienzahl-abhängige Expression sind Regionen, die
zum Binden an nukleare Proteine in der Region bis zu etwa 20 kb
von der mRNA-Startstelle eines Gehirn-spezifischen Proteingens fähig sind.
In dieser Region kann es mehrere Subdomänen von Interesse mit den Merkmalen
von Gehirn-spezifischen
Enhancerelementen geben, die unter Verwendung von Konstrukten bewertet
werden können.
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Ein
Promotor aus einem Gen, das im Gehirngewebe des Wirtstieres exprimiert
wurde, kann zum Verändern
des Phänotyps
des Wirtstiers eingesetzt werden. Das Transkriptionsniveau sollte
ausreichend sein, um eine Menge an RNA bereitzustellen, die zur
Produktion in einem modifizierten Tier fähig ist. Unter „modifiziertem
Tier" ist in der
vorliegenden Erfindung ein Tier zu verstehen, das einen nachweisbaren
unterschiedlichen Phänotyp
zu einem nicht-transformierten Tier derselben Gattung auf weist,
beispielsweise eines ohne die Transkriptionskassette einschließlich der
APP-Codierungssequenzen
in seinem Genom. Verschiedene Veränderungen im Phänotyp sind
von Interesse. Diese Veränderungen
können
eine progressive neurologische Krankheit in den cortico-limbischen
Feldern des Gehirns, die in einem kurzen Zeitraum von Geburt an
exprimiert wurden, erhöhte
Niveaus an Expression eines APP-Gens über den
endogenen Expressionsniveaus und die Entwicklung einer neurologischen
Krankheit, die von vorzeitigem Tot begleitet ist, Gliose und intrazelluläre APP/Aβ-Ablagerungen,
die im Hippocampus und der Hirnrinde vorliegen, eine progressive
neurologische Krankheit, die durch das verminderte exploratorische/lokomotorische
Verhalten und die/den verminderte(n) 2-Deoxyglukose-Aufnahme/Umsatz
und die hypertrophe Gliose in den cortico-limbischen Regionen des
Gehirns gekennzeichnet ist, umfassen.
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Von
besonderem Interesse als eine Transkriptionsinitiationsregion ist
ein Prionproteingen, das in dem Gehirn des Wirtstieres funktionell
ist. Das Prionprotein ist an der Pathogenese und Transmission des
Gerstmann-Straussler-Syndroms und an Scrapie, eine äquivalente
Tierkrankheit, beteiligt. Gehirngewebe dient als eine Quelle für Nukleinsäure zur
Herstellung der gewünschten
Sequenzen. Um einen Prionpromotor mit den gewünschten Merkmalen nachzuweisen,
wo ein Prionprotein isoliert worden ist oder isoliert wird, kann
es teilweise sequenziert werden, so daß eine Probe zur Identifizierung
von mRNA, die für
das Prionprotein spezifisch ist, bestimmt wird. Sequenzen, die zu
der cDNA hybridisieren, können
dann isoliert, manipuliert und die 5'-nicht-translatierte
Region, die mit der Codierungsregion assoziiert ist, isoliert und
in den Expressionskonstrukten verwendet werden, um die Transkriptionsaktivität der 5'-nicht-translatierten Region zu identifizieren. Wenn
geeignet, können
die Sequenzen unter Verwendung von PCR-Verfahrensweisen, die dem
Fachmann bekannt sind, verstärkt
werden. In einigen Fällen
kann eine Probe direkt zum Screenen einer Genbibliothek und Identifizieren
von Sequenzen, die zu der Probe hybridisieren, eingesetzt werden.
Die Sequenzen werden manipuliert, wie oben beschrieben, um die nicht-translatierte
Region zu identifizieren. Prionpromotorsequenzen sind bei Basler,
et al. (1986), Cell 46: 417–428
und Scott, et al. (1992) Protein Science 1: 986–987 beschrieben.
-
Eine
Vielzahl von anderen Promotorsequenzen kann verwendet werden, um
die Expression von APP-Codierungssequenzen zu kontrollieren. Diese
umfassen die Metallothionin-(MT-)-Promotorexpression, die durch
die Modulation von Zink- und Glucocorticoidhormonniveaus reguliert
werden kann (Palmiter et al., Nature 300, 611–615 (1982)); den Rattenneuronen-spezifischen
Enolasegenpromotor (Forss-Petter et al., Neuron 5; 197–197 (1990));
den humanen β-Actin-Genpromotor
(Ray et al., Genes and Development (1991) 5: 2265–2273);
den humanen Blutplättchen-abgeleiteten
Wachstumsfaktor B-(PDGF-B)-Kettengenpromotor (Sasahara et al, Cell
(1991) 64: 217–227);
den Rattennatriumkanal-Genpromotor (Maue et al., Neuron (1990) 4:
223–231);
den humanen Kupfer-Zink-Superoxid-Dismutase-GenPromotor (Ceballos-Picot et al., Brain
Res. (1991) 552: 198–214);
und Promotor für
Mitglieder der Säuger-POU-Domäne-Regulationsgenfamilie
(Xi et al., (1989) Nature 340: 35–42). Die POU-Domäne ist die
Region mit Ähnlichkeit
zwischen den vier Säugertranskriptionsfaktoren
Pit-1, Oct-1, Oct-2 und unc-86, und stellt einen Teil der DNA-bindenden
Domäne
dar. Diese Promotoren stellen die spezifische Expression innerhalb
der Neuronen von transgenen Tieren bereit.
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Die
Terminationsregion, die in erster Linie eingesetzt wird, ist von
Vorteil, da die Terminationsregionen scheinbar relativ austauschbar
sind. Die Terminationsregion kann eine natürliche Transkriptionsinitiationsregion
sein, kann eine natürliche
DNA-Sequenz von
Interesse sein, oder kann von einer anderen Quelle abgeleitet sein.
Geeignete Terminationsregionen sind aus dem Prionproteingen erhältlich.
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Die
Expressionskassette, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, umfaßt
Promotor- und Enhancersequenzen aus einem Gen, das im Gehirn exprimiert
wird, und das vorzugsweise in einer Weise exprimiert wird, die zu
einer Anzahl dieser in das Chromosom eingebrachten Sequenzen verwandt
ist, daß nämlich höhere Transkription
mit einer größeren Anzahl
an in das Chromosom eingebrachten transgenen Kopien auftritt, die
operabel mit einer APP-Gensequenz und Translations- und Transkriptionsterminationsregionen
verbunden sind. Beispiele von Promotor- und Enhancersequenzen, die
im Gehirn exprimiert werden, und die die Kopienzahl-abhängige Expression
antreiben, umfassen den Prionproteinpromotor, wie der von Scott
et al. Protein Science (1992) 1: 986–987 beschrieben, zusammen
mit Sequenzen stromaufwärts
des Promotors, da es, um die Kopienzahl-abhängige Expression zu erhal ten,
im allgemeinen notwendig ist, eine ausreichend große Region
der DNA-Kontrolltranskription
einzubeziehen, um von den Positionswirkungen relativ unbeeinflußt zu sein.
Als ein Beispiel können
für das
Prionproteingen vom Hamster ungefähr 20 kb Sequenz stromaufwärts des
Promotors verwendet werden.
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Als
ein Beispiel der Konstruktion eines Cosmid-Vektors zur Verwendung
in der Erfindung umfassen Komponenten, die in der 5'- bis 3'-Richtung vereinigt
sind, Promotor- und
Enhancersequenzen des Prionproteingens, die Codierungsregion einer
APP-Gensequenz von
Interesse und Transkriptions- und Translationsterminationssequenzen,
operabel angelagert an einen Cosmid-Vektor zur Zufuhr der DNA-Konstrukte
in den Vorkern von Mauseiern zur Expression eines APP-Gens im Gehirngewebe.
Die Enhancersequenzen können
eine 20 kb Upstreamregion des Prionprotein-Promotors umfassen und können ebenso
das nicht-codierende Exon 1 und das 10 kb Intron stromabwärts des
Exon 1 von dem Prionproteingen umfassen oder können die Codierungssequenz
für mehr
als ein APP-Protein umfassen, wie beispielsweise in WO92/11276 beschrieben.
Unter Verwendung von in der Technik bekannten Molekulargentechniken
kann die Promotor/Enhancer-Region des Prionproteingens aus einem
Säuger-Genom-Cosmidklon,
der verwendet wird, um transgene Mäuse zu erzeugen, die das Prionprotein
exprimieren, isoliert werden. Die Codierungssequenz eines APP-Gens
wird zwischen die Promotor/Enhancer-Region und die Terminationssequenzen
bei einer einmaligen Restriktionsstelle oder -stellen eingefügt, so daß die Codierungssequenz
im Rahmen translatiert wird. Es kann bestätigt werden, daß ein APP-Protein
in transgenem Gehirngewebe, das unter Verwendung eines Cosmid-Vektors,
wie oben beschrieben, eingefügt
wurde, zumindest das Zwei- bis Vierfache der endogenen Niveaus ist.
-
Ein
Haupthindernis für
die Erzeugung eines transgenen Modells von AD ist die Unfähigkeit
gewesen, das transgene APP-Protein im Gehirn des transgenen Tieres überzuexprimieren.
In einigen Fällen
wird die mRNA gut exprimiert, aber das Protein wird schlecht exprimiert.
Dies zeigt, daß die
Stärke
der verwendeten Promotoren ausreichend sein kann, aber daß die Proteintranslation
nicht optimal sein kann. Schlechte Translation kann aus einer schwachen
Translationsinitiationssequenz resultieren. Folglich kann es notwendig
sein, eine Translationsinitiationssequenz einzubeziehen, worin die
Stellen bei minus drei und plus vier in Bezug auf das Initiationscodon
A bzw. G sind. Siehe nachstehend Tabelle 1.
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Table
1
Transgene Translationsinitiations-Sequenzoptimierung
-
Eine
beliebige Amyloid-Vorläuferproteinsequenz
kann verwendet werden, um die transgenen Tiere der Erfindung zu
erhalten. Eine APP-Proteinsequenz, wie der Ausdruck hierin verwendet
wird, bedeutet eine Sequenz der Codierungsregion des APP-Gens, die, wenn sie
in das Genom des Tieres in mehreren Kopien eingebracht und in dem
transgenen Tier bei supraendogenen Niveaus exprimiert wird, eine
progressive neurologische Krankheit bei dem transgenen Tier beschleunigt.
Die neurologische Krankheit ist durch eine neurobehaviorale Störung mit
Gliose und verminderter Glukoseaufnahme und/oder -umsatz in cortico-limbischen
Gehirnstrukturen gekennzeichnet. Die Codierungssequenz kann ein
Gen vom Wildtyp oder ein Gen, das ein oder mehrere Mutationen enthält, sein.
Die Codierungssequenz kann eine natürliche Sequenz oder eine synthetische
Sequenz oder eine Kombination aus natürlichen und synthetischen Sequenzen
sein. Unter Mutant ist irgendein APP zu verstehen, das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die sich von der des natürlichen APP unterscheidet und
Substitutionen, Deletionen und dergleichen umfaßt. Unter APP vom Wildtyp ist
natürliches APP
zu verstehen, so wie es in dem relevanten Wirtstier auftritt.
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Natürliches
humanes APP wird durch ein einzelnes 400-kb-Gen codiert, das aus
18 Exonen auf Chromosom 21 besteht. Alternativ ergibt das RNA-Spleißen drei
APP-Isoformen. Zwei
Formen, APP-751 und APP-770, enthalten eine Kunitz-Protease-Inhibitor-(KPI-)-Region;
der dritten, APP-695, fehlt es an dem KPI-Segment. Bevorzugte Sequenzen
sind die, die krankheitsabhängig
sind. Beispiele von krankheitsabhängigen Mutationen umfassen
eine Mutation bei APP-Codon 693 (von APP-770), verbunden mit Dutch-congophiler
Angiopathie (Levy et al., (1990) Science 248: 1124), eine Mutation
in APP, verbunden mit familiärer
AD, Valin-Isoleucin bei Codon 717 (von APP-770) (Goate et al., (1991)
Nature 349: 704–706),
eine Mutation, wobei das Valin bei Codon 717 durch Phenylalanin
oder Glycin ersetzt wird (Chartier-Harlin et al., (1991) Nature 353: 844–846; Murrell
et al., (1991) Science 254: 97–99);
und in einer Familie mit sowohl congophiler Angiopathie als auch
AD eine Mutation, wobei Alanin durch Glycin bei Codon 692 ersetzt
wird (Hendriks et al., (1992) Nature Genetics 1: 218–221). Bei
einem schwedischen Verwandten wurde eine Doppelmutation bei den
Codonen 670 und 671 festgestellt, was zu einer Substitution des
normalen Lysin-Methionindipeptids durch Asparagin-Leucin führt (Mullan
et al., (1992) Nature Genetics 1: 345–347). Es wird berichtet, daß APP mit M67ON-K67IL
mit erhöhter
AB 1–40-Sekretion
verbunden ist (Citron et al. (1992) Nature 360: 672–674; Cai
et al. (1993) Science 259: 514–516),
während
die verbesserte AB 1–42-Produktion für APP mit
der V717I-Mutation berichtet wird (Cai et al. (1993), supra; Suzuki
et al. (1994) Science 264: 1335–1340).
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Die
nachstehende Tabelle 2 listet einige der bekannten Amyloid-Vorläuferproteinsequenzen
auf, wobei einige von diesen genetisch an die familiäre Alzheimer-Krankheit gebunden
sind.
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Tabelle
2
Beispiele von APP-Transgenen
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Von
besonderem Interesse sind neue chimäre APP-Gene, bei denen humane
Aβ-Sequenzen die Aβ-Region von
Mäuse-APP
ersetzen. A158,5 ist ein 4-kDa-Peptid, das von APP abgeleitet ist.
Die Untersuchung von 5 humanen (Hu-), Mäuse-(Mo-) und chimären (Mo/Hu-)-APP,
das in Mauszellinien reift, zeigt, daß spürbare Unterschiede offensichtlich
sind. Es scheint, daß HuAPP
schlecht in Mauszellen in bezug auf Mo- oder Kombination Mo/HuAPP
reift. Jedoch beschleunigen die humanen Aβ-Sequenzen die Bildung von löslichen
Aβ-Peptiden,
die normalerweise hergestellt werden. Mo/HuAPP-chimäres Protein
reift effizienter als HuAPP und erzeugt löslicheres Aβ als MoAPP.
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Transgene
nicht-humane Säuger
werden in vielfältiger
Weise hergestellt. Ein transgener Organismus ist einer, der ein
Extra- oder exogenes DNA-Fragment in seinem Genom aufweist. Um stabile
Erbanlagen des Extra- oder exogenen DNA-Fragments zu erreichen,
muß der
Integrationsvorgang in einem Zelltyp stattfinden, der funktionelle
Keimzellen, entweder Spermien oder Eizellen, hervorruft. Zwei Tierzelltypen,
die Keimzellen bilden können,
und in die DNA ohne weiteres eingeführt werden können, sind
befruchtete Eizellen und embryonale Stammzellen.
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Embryonale
Stamm-(ES-)-zellen können
aus der in vitro-Kultur zu einem „Wirtsembryo" rückgeführt werden,
wo sie in das sich entwickelnde Tier eingebracht werden und transgene
Zellen in allen Geweben einschließlich Keimzellen entstehen
lassen. Die ES-Zellen werden in Kultur transfiziert, woraufhin die
Mutation in den Keim durch Injizieren der Zellen in den Embryo übertragen
wird. Die Tiere, die mutierte Keimzellen tragen, werden dann gezüchtet, um
transgene Nachkommen zu erzeugen.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Präparieren
von transgenen nicht-humanen Tieren ist die Zygoteninjektion. Dieses
Verfahren wird beispielsweise in USPN 4,736,866 beschrieben. Das
Verfahren umfaßt
das Injizieren von DNA in ein befruchtetes Ei oder Zygote und dann
die Entwicklung des Eis in einer pseudoschwangeren Mutter. Die Zygote
kann unter Verwendung von männlichen
und weiblichen Tieren desselben Stammes oder von männlichen
und weiblichen Tieren von unterschiedlichen Stämmen erhalten werden. Das transgene Tier,
das geboren wird, wird als Gründer
bezeichnet, und es wird gebrütet,
um mehr Tiere mit derselben DNA-Insertion zu erzeugen. In diesem
Verfahren zum Präparieren
von transgenen Tieren integriert sich die neue DNA typischerweise
zufällig
in das Genom durch einen nicht-homologen Rekombinationsvorgang.
Eine bis mehrere tausend Kopien der DNA können sich an einer Stelle in
das Genom integrieren.
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Im
allgemeinen wird die DNA in einen der Vorkerne, normalerweise den
größeren männlichen
Vorkern, injiziert. Die Zygoten werden dann entweder am selben Tag übertragen
oder über
Nacht kultiviert, um 2-Zell-Embryos zu bilden, und dann in die Eileiter
der pseudoschwangeren Weibchen übertragen.
Die geborenen Tiere werden auf das Vorhandensein der gewünschten
integrierten DNA gescreent. Unter pseudo-schwangeres Weibchen ist ein Weibchen
in der Brunst zu verstehen, das mit einem vasektomierten Männchen gepaart
wird; sie kann Embryos empfangen, aber enthält keine befruchteten Eier.
Pseudoschwangere Weibchen sind wichtig zum Präparieren von transgenen Mäusen, da
sie als Leihmütter
für Embryos
dienen, die mit DNA oder embryonalen Stammzellen injiziert wurden.
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Vermeintliche
Gründer
werden hinsichtlich der Gegenwart des Transgens auf mehrere Weisen
gescreent. Gehirn-APP-Protein und RNA-Expression werden analysiert und
die transgene Kopienzahl unter Verwendung von dem Fachmann bekannten
Verfahren bestimmt. Gehirn-APP-Protein, RNA-Expression und transgene
Kopienzahlen werden in kürzlich
entwöhnten
Tieren (4 bis 5 Wochen) bestimmt. Da der Prionprotein-Genpromotor
bei Tieren vom entwöhnten
Alter oder älter
wesentlich aktiv ist, wird nicht erwartet, daß es Veränderungen in den Niveaus von
transgenen APP-RNA-Expressionstieren über dem
entwöhnten
Alter geben wird. APP-Niveaus können überwacht
werden, um zu bestimmen, ob es eine konsistente Veränderung
in den Expressionsniveaus mit dem Alter gibt. Die transgenen Tiere
werden ebenso hinsichtlich der klinischen Veränderungen beobachtet. Beispiele
von neurobehavioralen Störungen
zur Bewertung sind schlechte Paarung, Bewegung, vermindertes exploratorisches
Verhalten bei neuen Einstellungen, Inaktivität, Krämpfe und vorzeitiger Tod. Hinsichtlich
der transgenen Kopienzahl sind ausreichende Kopien, um die gesamte
Gehirn-APP-Expression aus jedem Konstrukt von mindestens dem Zweifachen,
vorzugsweise mindestens dem Zwei- bis Vierfachen, von einem endogenen
natürlichen
Gen zu erreichen, bevorzugt. Diese Anzahl kann zwischen fünf Kopien
bis mehr als 60 Kopien in Abhängigkeit
von der Spezies des exprimierten APP und den speziell Krankheits-assoziierten
Mutationen in dem APP-Gen liegen. Ausreichende Kopien eines Transgens
bedeutet daher die Zahl, bei der die Expression von APP bei einer
Menge erzeugt wird, die zu einer progressiven neurologischen Störung führt.
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Es
ist eine Theorie der Erfindung, daß die klinischen Veränderungen,
die in transgenen Mäusen
beobachtet wurden, das Ergebnis einer Erhöhung der Menge an APP, das
exprimiert wird, sind, weshalb ausreichende Kopien eines APP-Gens
notwendig sind, um ein Expressionsniveau von speziellem APP-Gen
zu erreichen, das zu beobachtbaren klinischen und/oder Verhaltenssymptomen,
zusammen mit einer meßbaren
biochemischen Veränderung
der relevanten Gehirnstrukturen, führt. Weniger wünschenswert
würden
nur biochemische Veränderungen
erhalten werden. Unter ausreichenden Kopien ist zu verstehen, daß das gesamte Expressionsniveau
aus jedem Konstrukt mindestens das Zweifache, vorzugsweise mindestens
das Zwei- bis Vierfache von einem endogenen natürlichen Gen beträgt, oder
daß die
gesamte Kopienzahl so ist, um diese relative Erhöhung zu erreichen. In einigen
Fällen
können
zwei bis vier Kopien des Gens, insbesondere ein mutiertes krankheitsabhängiges Gen,
ausreichend sein, um eine gewünschte
relative Erhöhung
in APP zu erreichen, während
bei anderen, insbesondere wo ein natürliches Gen verwendet wird,
eine größere Kopienzahl erforderlich
sein kann. In einigen Fällen
kann eine geringere Menge an APP beim Herstellen einer progressiven
neurologischen Störung
wirksam sein, insbesondere wo die Mutation in dem APP in der Aβ-Region oder noch
stromaufwärts
der Aβ-Region
des Gens auftritt. Die Anzahl an Kopien eines speziellen Gens, die
ausreichend ist, um ein gewünschtes
Ergebnis zu erhalten, kann empirisch bestimmt werden. Als ein Beispiel
beträgt der
wirksame Bereich der Kopienzahl für HuAPP695.TRImyc ungefähr 20 bis
75; für
HuAPP695.SWE ungefähr
30 bis 50; und MoAPP.wg ist größer als
25.
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Die
Gründertiere
können
verwendet werden, um stabile Linien von transgenen nicht-humanen Tieren zu
erzeugen, die APP, entweder mutantes oder natürliches APP, superexprimieren.
Für die
Leichtigkeit der Fortpflanzung werden männliche Gründermäuse bevorzugt. Die Tiere werden
klinisch beobachtet. Analysen der transgenen Kopienzahl (um mehrere
transgene Einführungsstellen
auszuschließen),
mRNA-Expression, Proteinexpression,
Neuropathologie und Glukoseaufnahme werden bei diesen Tieren ebenso
durchgeführt. Diese
Untersuchungen stellen Informationen über das Alter des Krankheitsbeginns,
die Dauer der Krankheit, die Penetranz des Phänotyps, den Bereich der neuropathologischen
5 Befunde, die regionale Gehirnfunktionsstörung und die Abhängigkeit
des Phänotyps
von den Proteinexpressionsniveaus bereit.
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Die
Tiere werden auch unter Verwendung eines Spezies-geeigneten Verhaltenstests
gescreent. Beispielsweise sind die Untersuchungen des lokomotorischen/exploratorischen
Verhaltens bei Mäusen
ein Standardmittel zur Bewertung der Neuropsychologie (File and
Wardill, (1975) Psychopharmacologia (Berl) 44: 53–59; Loggi
et al., (1991) Pharmacol. Biochem. Behav. 38: 817–822). Beispielsweise
wird für
Mäuse der „Eckindex" (CI) verwendet.
Dies ist ein schneller und einfacher Neuroverhaltenstest, um die
Tiere hinsichtlich des Nachweises der Gehirnpathologie zu screenen.
Der CI bei transgenen Mäusen,
die mutantes und APP vom Wildtyp exprimieren, wird ebenso gemessen.
Ein geringer CI (≤ 4)
korreliert mit hohen mutanten APP-Transgen-Kopienzahlen, vorzeitigem Tod
und neuropathologischen Befunden. Der CI zeigt eine dosierungsabhängige Beziehung
zu der transgenen Kopienzahl, was die Gültigkeit ihrer Verwendung beim
Bewerten von neurobehavioralen Anzeichen bei transgenen Mäusen unterstützt.
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Die
Neuropathologie wird bei Tieren ebenso bewertet. Gehirnregionen,
die dafür
bekannt sind, von AD betroffen zu sein, wie die in der cortico-limbischen
Region, werden hinsichtlich Veränderungen
einschließlich APP/Aβ-Exkretionen,
Gliose und Veränderungen
bei der Glukoseaufnahme und -umsatz besonders überprüft. Immunohistologische Untersuchungen
von verschiedenen Gehirnregionen werden verwendet, um das transgene
Produkt nachzuweisen.
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Die
Tiere, die als einer Quelle für
befruchtete Eizellen oder embryonale Stammzellen als „Wirtstier" verwendet werden,
können
irgendein nicht-humanes Lebewesen sein, obwohl das bevorzugte Wirtstier
im allgemeinen eines ist, das sich für Multigenerationsuntersuchungen
eignet. Von besonderem Interesse sind Nagetiere, einschließlich Mäuse, wie
Mäuse des
FVB-Stammes und gekreuzt von kommerziell verfügbaren Stämmen, wie der (C57B6) × (SJL.F1)
Hybrid und der (Swiss Webster) × (C57B16/DBA-z.F1)
Hybrid. Die letztere parentale Linie wird ebenso als C57B16/D2 bezeichnet.
Andere Stämme
und Kreuzstämme
von Tieren können unter
Verwendung der hierin beschriebenen Techniken hinsichtlich der Eignung
zur Verwendung als ein Modell für
progressive neurologische Krankheiten wie AD bewertet werden. In
einigen Fällen
kann jedoch ein Menschenaffe, beispielsweise ein Rhesusaffe, als
das Wirtstier insbesondere für
therapeutische Tests wünschenswert
sein.
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Die
nicht-humanen Lebewesen der Erfindung können als Versuchstiere für Materialien
von Interesse, beispielsweise Antioxidationsmittel, wie Vitamin
E oder Lazaroide, verwendet werden, die dafür gedacht sind, Schutz gegen
die Entwicklung von AD zu verleihen. Ein Tier wird mit dem Material
von Interesse behandelt, und eine verminderte Häufigkeit oder verzögerter Ausbruch
der neurologischen Krankheit wird im Vergleich zu nicht-behandelten
Tieren als ein Anzeichen von Schutz nachgewiesen. Die Tiere können außerdem als
Versuchstiere für
Materialien von Interesse verwendet werden, die zur Verbesserung
oder Heilung der Alzheimer-Krankheit gedacht sind. Ein Tier mit
neurologischer Krankheit wird mit dem Material von Interesse behandelt,
und ein verzögerter
Tod oder die Verbesserung im neurologischen Verhalten, Gliose oder
Glukoseaufnahme/umsatz wird im Vergleich zu nicht-behandelten Tieren
mit neurologischer Krankheit als ein Anzeichen von Milderung oder
Heilung nachgewiesen.
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Die
nicht-humanen Lebewesen der Erfindung können verwendet werden, um ein
Material oder eine Situation zu testen, beispielsweise Oxidationsmittel
oder Schädeltrauma,
die für
die Förderung
oder Provozierung von Alzheimer-Krankheit verdächtig sind, indem das Tier
dem Material oder der Situation ausgesetzt wird und der neurobehaviorale
Verfall, vorzeitige Tod, Gliose und verminderte Glukoseaufnahme/umsatz
als Anzeichen der Kapazität
des Testmaterials, die Alzheimer-Krankheit zu induzieren, bestimmt
wird. Das Verfahren kann außerdem
das Testen von therapeutischen Mitteln umfassen, indem die Tiere
einem Material oder einer Situation ausgesetzt werden, die für die Provozierung
der Alzheimer-Krankheit verdächtig
sind, und die Wirkung des therapeutischen Mittels bewertet wird.
-
Die
sorgfältige
Charakterisierung der transgenen Tiere sollte zur Erklärung der
Pathogenese von AD führen.
Die Sequenz von molekularen Vorgängen
im mutanten APP-Stoffwechsel, die zur Krankheit führt, kann untersucht
werden. Die Tiere sind ebenso zur Untersuchung verschiedener vorgeschlagener
Mechanismen der Pathogenese, einschließlich horizontale Ausbreitung
der Krankheit (Prusiner, et al. (1987) Cell 63, 673–86), Oxidation
und Radikalherstellung (Blass and Gibson, (1991) Rev. Neurol (Paris)
147: 513–525;
Ames et al., (1993) Proc. Nat'l.
Acad. Sci. USA 90: 7915–7922),
Entzündung
(McGeer et al., (1993) Can. J. Neurol. Sci. 18: 376–379, Rogers
et al., (1992) Proc. Nat'l.
Acad. Sci. USA 89: 10016–10020);
Neurotrophiefaktorverarmung (Perry, (1990) Alzheimer's Disease and Associated
Disorders 4: 1–13;
Hefti and Schneider, (1991) Clinical Neuropharmacology 1: 62–76); Koliatsoess
et al., (1991) Ann. Neurol. 30: 831–840), Apolipoprotein-E4-Stoffwechsel
(Strittmatter et al., (1993) Proc. Nat'l. Acad. Sci. USA 90: 1977–1981),
und Kaliumkanal-Funktionsstörung (Etcheberrigaray,
et al., (1993) Proc. Nat'l.
Acad. Sci. USA 90: 8209–8213)
nützlich.
Dieses Wissen würde
zu besseren Behandlungsformen für
neurologische Erkrankungen führen.
-
Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
und aus den Ansprüchen
offensichtlich. Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung und
nicht als Einschränkung.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
PrP-HuAPP-Transgenkonstruktion
-
Die
humane APP-Codierungssequenz wurde aus einer humanen cDNA abgeleitet
(siehe Kang et al. (1987) Nature 325: 733; Goldgabar et al. (1987);
Science 235: 877; Tanzi et al. (1987); Science 235: 880; und Robakis
et al. (1987) Proc. Nat. Acad. Sci. (USA) 84: 4190) und wird in 1 dargestellt.
Sie tritt in drei Spleißformen
auf, die von einem Gen abgeleitet sind, das auf Chromosom 21 lokalisiert
ist, wie von Kitaguchi et al. (1988) Nature 331: 530; Tanzi et al.
(1988) Nature 331: 528; und Ponte et al. (1988) Nature 331: 525,
beschrieben. 2 stellt drei Merkmale dar,
die in die Amyloid-Verläuferprotein-Sequenzen
eingebracht werden können,
um die transgenen Tiere der Erfindung zu erzeugen: (1) Spleißformvarianten,
die aus dem Vorhandensein oder der Abwesenheit des Kunitz-Proteaseinhibitors
mit oder ohne OX-Region resultieren; (2) Amyloid-Vorläuferprotein-Varianten,
die Mutationen enthalten, welche mit Krankheiten in Familien mit
Alzheimer-Krankheit, wie von Goate (1991) Nature 349: 704; Chartier-Harlin
et al. (1991) Nature 353: 844; Murrell et al. (1991) Science 254:
97; Hendriks et al. (1992) Nature Genetics 1: 218; und Mullan et
al. (1992) Nature Genetics 1: 345 beschreiben, und Familien mit
congophiler Angiopathie verbunden gewesen sind, wie von Levy et
al. (1990) Science 248: 1124 beschrieben, und (3) eine myc-Markierung
am Carboxylende, die verwendet werden kann, um die Immunodetektion
von transgenen Produkten zu erleichtern, die aber vorzugsweise abwesend
ist.
-
Die
erforderlichen Hamster-Prionprotein-Genfunktionen wurden durch einen
Hamster-Prionprotein-Cosmid-Vektor bereitgestellt, bei dem eine
Tetracyclin-resistente Sequenz, flankiert von den SalI-Stellen,
die Prionprotein-Codierungsssequenz ersetzt, wie von Scott et al.
(1992) Protein Science 1: 986 beschrieben. Der Hamster-Prionprotein-Cosmid-Vektor
wird in 3 dargestellt. Eine 1,6-KB-Region
der DNA in der 3'-nicht-translatierten
Region des Prionproteingens wird als eine nützliche Probe zum Nachweis
von Transgenen aus diesem Cosmid angegeben.
-
Die
APP-Sequenzen und Cosmid wurden verwendet, um die zwei Fusionsgenkonstruktionen,
die in den 4 und 5 dargestellt
werden, zu konstruieren. Die APP-Sequenzen
wurden hinsichtlich der starken Translationsinitiation, die durch
die Abkürzungen
CS1 und CS2 dargestellt werden, modifiziert. Die Konstruktionen
wurden durch Substituieren der SalI- zu KpnI-DNA-Sequenz am 5'-Ende der APP-Codierungssequenz für DNA-Sequenzen,
die unter Verwendung von Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und zwei
Einheiten von Primern hergestellt wurden, hergestellt. Für die CS1-APP-Sequenz,
die in 6 dargestellt wird, war die verwendete Primer-Einheit 5'-AAGTCGACACCATGCTGCCCGGTTTGGCACT-3' und 5'-AAGGTACCTCCCAGCGCCCGAGCC-3'. Für die CS2-APP-Sequenz,
die in 7 dargestellt wird, war die verwendete Primer-Einheit S'-AAAAAAGTCGACACCATGGTGCCCGGTTTGGCACT-3' und 5'-AAGGTACCTCCAGCGCCCGAGCC-3'.
-
Verfahrensweisen
waren die konventionellen Techniken, beschrieben in Maniatis et
al. (1982) Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor
Laboratory), und die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), beschrieben
in Saiki et al. (1988) Science 239: 487. Die Restriktionsstellen,
die in den 1 bis 7 gezeigt werden,
sind SalI (S), KpnI (K), BglII (B), XhoI (X) und NotI (N). Die Lokation
der PCR-Oligomere, die zum Nachweis von Fusionskonstruktionen bei
Tieren verwendet werden, wird durch A und P in 8 angegeben. Jedes
PCR-Fragment, das für
die Konstruktionen synthetisiert wurde, wurde sequenziert. Die PCR-Fragmente,
die zur Verwendung in den Konstruktionen ausgewählt wurden, waren frei von
unbeabsichtigten Mutationen.
-
Die
obigen PrP-APP-Cosmide wurden mit NotI verdaut, das das PrP-APP-Fusionsgen
aus dem pcos6EMBL-Vektor freisetzt, dargestellt in den 3 bis 5.
Das PrP-APP-Fusionsgen wurde nach der Größenfraktionierung auf einem
Agarosegel isoliert und elektroeluiert. Das PrP-APP-Fusionsgen wurde
außerdem
in einer Reihe von organischen Extraktionen, einschließlich Phenolchloroform,
Chloroform und Butanol, gereinigt und in Ammoniumacetat und Ethanol
ausgefällt.
Vor der Embryoinjektion wurde das PrP-APP-Fusionsgen in 10 mM Tris-Cl
(pH 8,0) auf eine Endkonzentration von 3 bis 4 μg/ml gelöst.
-
Beispiel 2
-
Präparieren von transgenen Mäusen, enthaltend
PrP-HuAPP-Transgen
-
APP-Sequenz VM717/721/722IAV
-
Jedes
PrP-APP-Fusionsgen wurde separat in befruchtete Einzellmauseier
injiziert (Hogan et al. (1986) Manipulating the Mouse Embyro: A
Laboratory Manual, Cold. Spring Harbor Press, N.Y.; siehe auch USPN 4,736,866).
Embryospender und fruchtbare Zuchttiere waren Inzucht-FVB-Mäuse, die
von dem National Cancer Institute (NIH) erhalten wurden; dies führte zur
Integration von 1 bis 128 Kopien der PrP-APP-Fusionsgene in die Genome der Mäuse, die
sich entwickelten und ausgetragen wurden. Die injizierten Eier wurden
in pseudoschwangere Weibchen übertragen,
wie in Wagner et al. (1981) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 5016
beschrieben. Mäuse
wurden in einer ökologisch
kontrollierten Anlage untergebracht, die in einem Zyklus von 10 Stunden
Dunkelheit und 14 Stunden Licht betrieben wurde. Die Eier in den
Leihmüttern
konnten sich entwickeln und wurden ausgetragen.
-
Beispiel 3
-
Analyse von VVM717/721/722IAV-transgenen
Mäusen
-
Bei
einem Alter von vier Wochen wurde jedes geborene Junge in einer
PCR-Reaktion unter
Verwendung von DNA, die aus dem Schwanz entnommen wurde, analysiert.
In jedem Fall wurde Schwanz-DNA als eine Schablone für eine PCR-Reaktion unter Verwendung
der in 8 angegebenen Proben verwendet. Die DNA zur Analyse
wurde aus dem Schwanz durch das Verfahren, das in Hanley und Merlie
(1991) Biotechniques 10: 56 beschrieben wird, extrahiert. 1 ml des
Schwanz-DNA-Präparats (ungefähr 1 mg
DNA) wurden verwendet, um ein transgenes spezifisches DNA-Fragment
bei einer 25Z1-PCR-Reaktion, enthaltend die Primer A und P, wie
in 8 dargestellt, zu amplifizieren.
-
Die
PCR-Reaktionen zeigten, daß 15
Gründermäuse ein
injiziertes PrP-APP-Fusionsgen
behielten. Die APP-Sequenz bei diesen Tieren enthielt die VVM717/721/722IAV-Mutation
und die myc-Markierung, aber es fehlte an den KPI/OX-Regionen, die
in 2 dargestellt werden. Um die transgene Kopienzahl
zu bestimmen, wurde denaturierte DNA in einer exponentiell verdünnten Reihe
mit einem 1,6-Kilobase (KB) radioaktiv markierten Segment der DNA
aus der 3'-nicht-translatierten Region
des Hamster-PrP-Gens geprüft,
wie in 3 dargestellt. Unter den Gründermäusen mit den höchsten transgenen
Kopienzahlen (ungefähr
100 oder mehr) vermehrten sich zwei Gründermäuse nicht, und ein dritter
Gründer
zeugte Nachkommen, die sich wiederum nicht vermehrten. Daher ergaben
die 15 Gründermäuse 12 Linien
transgene Nachkommen. Ein Katalog von transgenen Gründern mit
APP-Transgenen ist in Tabelle III gezeigt.
-
Die
Gründertiere
wurden mit nichtinjizierten Tieren gepaart und die DNA der resultierenden
12 Linien transgener Nachkommen analysiert: Diese Analyse zeigte,
daß in
jedem Fall die injizierten Gene durch den Keim übertragen wurden.
-
Tabelle
III Katalog
der transgenen Gründer
mit APP-Transgenen
-
Sechs
Gründertiere
beherbergten > 20
Kopien der PrP-APP-Fusionsgene. Alle sechs entwickelten eine neurologische
Krankheit, die durch progressiv verminderndes exploratorisches/lokomotorisches
Verhalten und den vorzeitigen Tod bei einem Alter von fünf Monaten
gekennzeichnet ist. Im Gegensatz dazu entwickelte keines von neun
Gründertieren,
die < 20 Kopien
der PrP-APP-Fusionsgene beherbergen, die neurologische Krankheit
innerhalb der ersten fünf
Monate. Die neurologische Funktionsstörung wurde auf die folgenden
Generationen in einer autosomal-dominanten Weise übertragen.
-
Die
Expression von neu erlangten PrP-APP-Fusionsgenen in Geweben wurde
durch Western-Blot-Analyse unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers 6E10
bestimmt, gezüchtet
auf die ersten 17 Reste des humanen Aβ-Peptids (Kim, et al. (1990)
Neuroscience Research Communicating 7: 113–122). Das Fusionsgenprodukt
wurde im Gehirn, Rückenmark,
Skelettmuskel, Herz und minimal in der Lunge nachgewiesen. Es wurde
nicht in der Leber, Milz, Niere oder Hoden nachgewiesen.
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Die
Expression des PrP-APP-Fusionsgens im Gehirngewebe wurde durch Immunodot-Blot-Analyse quantitativ
bestimmt. Die relative APP-Expression im Gehirngewebe wurde in transgenen
und nicht-transgenen Mäusen
in einer exponentiell verdünnten
Reihe verglichen und mit Antikörper
umgesetzt, der die 15 Reste am Carboxylende von APP, CT15, erkennt,
die sowohl Mäuse-
als auch humanes APP erkennen (Sisodia, et al. (1993) J. Neurosciences
13: 3136–3142).
Das gesamte APP-Protein in den Mäuselinien,
die die neurologische Krankheit entwickelten, betrug mindestens
300% der endogenen Niveaus. Wo die Expression weniger als 300% war,
entwickelten die Tiere keine neurologische Krankheit.
-
Um
einen Index der Gehirnfunktion in betroffenen transgenen Mäusen zu
erhalten, wurde der Glukoseumsatz unter Verwendung einer Modifikation
des Sokoloff-Verfahrens,
beschrieben von Chmielowska et al. (1986) Exp. Brain Res. 63: 607,
regional bestimmt, was die/den Glukoseaufnahme/stoffwechsel in der
Maus, die gemessen werden soll, ermöglicht. Regional wurden 2-Deoxyglukosekonzentrationen,
die densitometrisch bestimmt wurden, auf das Kleinhirn, eine Region
ohne Pathologie, normalisiert. Ergebnisse bei transgenen Mäusen offenbarten
signifikante Verrin gerungen im Glukoseumsatz von 20 bis 30% im Hippocampus,
Amygdala und einigen Regionen der Hirnrinde im Vergleich zu alterspassenden
nicht-transgenen Wurfpartnern.
-
Beispiel 4
-
Analyse der Synthese und
Verarbeitung in vitro
-
Die
Synthese und Verarbeitung des VVM717/721/722IAV-Mutanten in kultivierten
Zellen wurde überprüft, um die
Wirkungen dieser Mutationen auf die Krankheitsentwicklung zu bestimmen.
Die Wildtyp-HuAPP695myc- und mutanten cDNA-Gene wurden zu dem Expressionsvektor
pEF-BOS geklont (Osaka Bioscience Institute. Osaka, Japan), dann
vorübergehend
in Mausneuroblastomzellen transfiziert, die dann kontinuierlich
mit [35S]-Methionin für 4 Stunden markiert wurden.
Markierte APP-Moleküle
wurden mit dem monoklonalen Antikörper 22C11 immunpräzipitiert
(Weidemann, et al. (1989) Cells 57: 115–126). In Extrakten von Zellen
wurden markierte APP-Moleküle
von entsprechender Größe in ähnlichen
Niveaus nachgewiesen. Medien aus diesen Kulturen wurden hinsichtlich
der Gegenwart von löslichen
APP-Fragmenten unter
Verwendung von mAb 6E10 und mAb 4G8 überprüft (Kim, et al. (1990) supra.).
Beide dieser Antikörper
erkennen die Aβ-Region
des humanen APP. Das mAb 6E10 erkennt Sequenzen in Aσ zwischen
Aβ 1–17, während mAb
4G8 Sequenzen zwischen Aβ 1–28 erkennt.
Die Sequenz von Aβ 17–28 ist
identisch mit Maus Aβ,
und daher kann 4G8 humanes und Mäuse-APP
nicht unterscheiden. Die Kulturmedien, transfiziert mit beiden Genen,
enthielten ein großes
Ektodomänefragment
von APP, das routinemäßig beobachtet
wird.
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Eine
der neuesten Entdeckungen, die für
das Verarbeiten von APP relevant ist, ist der Nachweis von löslichen
Aβ 1–40-Fragmenten
in dem Medium von kultivierten Zellen, die HuAPP exprimieren. Diese
Aβ-Fragmente ähneln Peptiden,
die in den AD-Amyloidplaqueläsionen
gefunden wurden. Daher scheint es, daß APP normalerweise zu amyloidogenen
Fragmenten verarbeitet wird. Außerdem
ist gezeigt worden, daß Mutationen,
die mit AD verbunden sind, das Verarbeiten von APP verändern, um
die Herstellung von löslichem
Aβ zu unterstützen. Um
zu bestimmen, ob sich die VVM717/721/722IAV-Mutationen auf das Verarbeiten
von APP auswirkten, wurde das Kulturmedium hinsichtlich kleiner
Aβ-enthaltender
APP-Peptide überprüft. Ein
Aσ-Peptidfragment,
das durch mAb 6E10 immunogereinigt wurde, war in dem Zellmedium,
das mit der mutanten Sequenz transfiziert wurde, vorherrschend.
Ebenso detektierte das mAb 4G8 erhöhte Niveaus an Aβ-Peptid in dem
Kulturmedium, das den Mutanten enthält.
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Eine
Prüfung
von Zellextrakten für
angesammelte APP-Fragmente wies erhöhte Niveaus eines 10-kDa-APP-Peptidfragments
nach der Immunopräzipitation
mit Anti-myc-polyklonalem
Antiserum in Zellen, die den Mutanten exprimieren (5C,
Linie 3), nach. Mutationen, die in mutantem HuAPP695myc erzeugt werden,
beeinflussen das Verarbeiten des resultierenden APP-Produktes, um
erhöhte
Niveaus an löslichem Aβ zu erzeugen,
und ein intrazelluläres
C-terminates Fragment von APP, das von ausreichender Länge ist,
um die Aβ-Region
zu umfassen. Daher ist der Phänotyp
von Tieren, der mit dem mutanten APP erzeugt wurde, viel ähnlicher
dem, der für
Menschen berichtet wurde, der ein mutantes humanes APP-Gen exprimiert,
das Mutationen codiert, die bei einem schwedischen Verwandten von
AD gefunden wurden. Bis heute berichteten keine Forscher über die
erhöhte
Herstellung von Aβ infolge
der Expression von HuAPP, das nur die V642I-AD-verbundene Mutation
codiert (Golde et al., (1993), Neuroscience Abstract 19: 431,182,7).
Jedoch verursacht diese Mutation scheinbar eine Veränderung
in der Länge
des löslichen
Aβ-Derivats,
was es auf Aβ1–42 erhöht. Daher
scheint es, daß die
VVM717/721/722IAV-Mutationen die Hauptursache der erhöhten Herstellung
von löslichem
Aβ ist.
Untersuchungen über
Aβ-Fibrillogenese
lassen darauf schließen,
daß längere Aβ-Peptide amyloidogener
sind.
-
Beispiel 5
-
Vergleich
der Verarbeitung von humanen und Mäuse-APP in Mäusezellen
-
Chimäre APP-Transgene,
bestehend aus Mäuse-APP695-
und humanen Aβ-Sequenzen, wurden
hergestellt und ihre Verarbeitung bewertet. Es ist eine Hypothese
der Erfindung, daß es
Unterschiede in der Weise gibt, wie Mäuse- und humanes APP in Mäusen verarbeitet
wird. Um humanisierte MoAPP-cDNA zu konstruieren, wurde ein MoAPP-Gen
geklont und mutiert, um es mit dem cosSHaPrP.535-Vektor kompatibel
zu machen. Mäuse-cDNA
wurde durch Umkehrtranskriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RTPCR) isoliert, und PCR-Primer
umfaßten
XhoI-Stellen an den 5'- und 3'-Enden für Klonierzwecke.
Um eine interne XhoI-Stelle in der Mäuse-cDNA zu entfernen, wurde
ein zusätzlicher
Primer einbezogen, der die interne XhoI-Stelle (Codon 397) überspannte
und eine Einzelbasensubstitution enthielt, die die XhoI-Stelle entfernte,
aber die korrekte Aminosäuresequenz
konservierte. Das PCR-Produkt
wurde anschließend
sequenziert, um nachzuweisen, daß ungewollte Mutationen nicht
in der PCR erzeugt werden.
-
Die
Aβ-Region
in HuAPP und MoAPP unterscheidet sich durch drei Aminosäurereste,
die das amyloidogene Potential des transgenen Produktes beeinflussen
könnten.
Um die Mäuse-Aβ-Region zu
humanisieren, wurde ein Segment des HuAPP-Gens, das die Aβ-Region umfaßt, durch
PCR unter Verwendung von Primern, die einen Sense-Primer umfassen,
der die BglII-Stelle am Codon 590 von HuAPP 695 umfaßt, und
einem Antisense-Primer, der zwei Punktmutationen enthielt, die eine
NarI-Stelle am Codon 626 erzeugten (eine verwandte NarI-Stelle wird
in der MoAPP-cDNA gefunden), amplifiziert, während die Aminosäuresequenz
aufrechterhalten wird (Tabelle 4, Primer 1 und 2). Dieses PCR-Produkt
wurde mit BglII- und NarI-Stellen digeriert und dann zu den BglII-
und NarI-Stellen der MoAPP-cDNA geklont.
-
Die
chimäre
(Mo/HuAPP)-cDNA wurde über
den BglII- und NarI-Stellen sequenziert, um nachzuweisen, daß diese
Region nun humane Aβ-Sequenzen
enthielt, und um nachzuweisen, daß keine anderen ungewollten
Mutationen erzeugt wurden. Um nachzuweisen, daß diese rekombinante cDNA zu
einem Protein in voller Länge
exprimiert werden könnte,
wurde die DNA zu einem modifizierten pEFBOS-Vektor geklont. Der pEF-BOS-Vektor
enthält
das Promotorelement, ein erstes Exon, ein erstes Intron und einen
Teil des zweiten Exons des Säugerverlängerungsfaktors
2α zusammen
mit einem SV40-Ursprung der Replikation, was die Replikation von
Vektoren und die hohe Expression von Genen in COS-1-Zellen ermöglicht.
COS-1-Zellen wurden mit pEF-BOSMo/HuAPP-695 transfiziert und Zellextrakte
wurden durch Immunoblotting analysiert. CT15 erkannte ein Mo/HuAPP-Polypeptid
in voller Länge, während die
Immunofärbung
mit monoklonalem Antikörper 6E10
nachwies, daß das
humanisierte Mäuse-cDNA-Produkt
tatsächlich
humane Aβ-Sequenzen
codiert.
-
Um
chimäre
Mo/HuAPP-cDNA zu erzeugen, die eine Doppelmutation, verbunden mit
frühzeitig
auftretender AD, codiert, wurde ein PCR-basierender Ansatz, ähnlich dem,
der oben erläutert
wird, unter Verwendung der Primer und 3 (Tabelle 4) eingesetzt.
Die Schablone für
Reaktionen war eine geklonte Kopie von Mo/HuAPP-695. Das mutierte
chimäre
Gen wurde über
den BglII- und NarI-Stellen sequenziert, um die Gegenwart von Mutationen
nachzuweisen, und um sicher zu sein, daß keine ungewollten Mutationen
in dem Transgen existieren. Die mutante Mo/HuAPP-cDNA wurde zu pEFBOS
geklont und in COS-1-Zellen transfiziert, um zu bestimmen, ob APP-Polypeptide synthetisiert
wurden. Ein APP-Polypeptid der vorhergesagten Größe reagierte sowohl mit CT15-
als auch 6E10-Antikörpern.
-
Eine
Prüfung
der Synthese und Verarbeitung von Mo-, Hu- und Mo/HuAPP in Mäuse-N2a-Zellen
offenbarte überraschenderweise
erkennbare Unterschiede. Was offensichtlich ist, ist, daß ein größerer Prozentsatz
an MoAPP gespalten wird, um ein lösliches Ektodomänefragment
zu erzeugen, als es HuAPP ist. Das Verhältnis von zellassoziiertem
gegen lösliches
MoAPP beträgt
ungefähr
1 zu 5, während
HuAPP dreimal mehr zellassoziiert als löslich ist. Der Prozentsatz
von Mo/HuAPP695, das gespalten wird, um lösliche Ektofragmente zu erzeugen,
scheint zwischen das von Mo- und HuAPP zu fallen, da das Verhältnis von
zellassoziierten zu löslichen
Mo/HuAPP 1 zu 1 näher
kommt. Die Mehrheit der löslichen
APP-Ektofragmente entsteht scheinbar aus einem Spaltungsvorgang
in Ad an der Zelloberfläche;
die Unterschiede in dem Verhältnis
von zellassoziierten APP gegen lösliche
Ektofragmente zeigen Unterschiede bei der Reifung der Polypeptide.
Speziell erreicht die Mehrheit von MoAPP die Zelloberfläche und
wird durch eine Sekretase gespalten. Im Gegensatz dazu kann HuAPP
die Zelloberfläche
nicht so effizient erreichen, wodurch die Sekretasespaltung ausgeschlossen
ist. Das Mo/HuAPP-Polypeptid scheint zwischen Mo- und HuAPP intermediär zu sein.
Alternativ ist es möglich,
daß Sequenzen
in der Aβ-Domäne die Effizienz
der Sekretasespaltung beeinflussen.
-
Zusätzlich zu
den Unterschieden bei der Herstellung von löslichen APP-Ektofragmenten
wurden Unterschiede bei dem Niveau der löslichen Aβ-Peptide bemerkt. Alle drei
Proteine verursachen lösliche
Aβ-Peptide,
die von einer Größe und einem
Charakter waren, die mit der Identifikation als Aβ1–40 übereinstimmen.
In Zellen, die mit MoAPP transfiziert wurden, wurde ein Fragment
nachgewiesen, das von einer Größe und einem Charakter
ist, die mit der Identifizierung als Aβ17–40 übereinstimmen. Das Aβ17–40-Fragment
entsteht nach der Membranspaltung von APP durch die vermeintliche
Asekretase, die sich zwischen Aβ16
und -17 spaltet. Nur die Hu- und
MoHuAPP-abgeleiteten Aβ1–40-Peptide
wurden durch mAb6E10 wie erwartet erkannt. Während MoAPP scheinbar die relativ
gleichen Mengen von Aβ1–40 und
Aβ17–40 verursacht,
wurden HuAPP und Mo/HuAPP vorzugsweise gespalten, um nur Aβ1–40 zu erzeugen.
Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, daß die Sequenzunterschiede in
der humanen Aβ-Domäne die APP-proteolytische
Spaltung beeinflussen.
-
Beispiel 6
-
Vergleich
von normal gealterten Mäusen
und transgenen Mäusen
-
Transgene Konstruktion
-
Die
PrP-APP-Transgene wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, durch Ersetzen
einer SalI-flankierten Tetracyclin-resistenten Sequenz in einem
Hamster-PrP-Cosmid-Vektor
(Scott et al, (1992), supra) mit SalI-flankierten humanen und Mäuse-APP-Codierungssequenzen
erzeugt. Tg-Mäuse
wurden unter Verwendung von einem von sechs unterschiedlichen PrP/APP-chimären Transgenen
hergestellt: murines APP695 vom Wildtyp (MoAPP695.WT); humanes APP695,
enthaltend zwei Mutationen bei M670N und K671L (APP770-Nummerierung)
(HuAPP695.SWE); humanes APP695, enthaltend zwei Mutationen bei M670N
und K671L (APP770-Nummerierung) (HuAPP695.SWE); humanes APP695,
enthaltend eine Mutation bei E693Q (HuAPP695.DUT); humanes APP770
mit M670N und K671L (HuAPP770.SWE); humanes APP695 mit einer dreifachen
Mutation bei V717I, V721IA und M722V mit einer 3'-myc-Markierung (HuApp695.TRImyc); und
humanes APP695 vom Wildtyp mit einer 3'-myc-Markierung (HuApp695.WTmyc). Die
CS1 HuAPP695.SWE-, CS1HuAPP770.SWE-, CS1 HuAPP695.TRImyc- und CS2HuApp695.TRImyc-APP-Sequenzen wurden
hinsichtlich der starken Translationsinitiation modifiziert.
-
Wie
die schwedische Mutation verbessern die drei V7171I-, V721A- und
M722V-Mutationen
in der Transmembrandomäne
von APP die Sekretation von Aβ um
das fünffache
in kultivierten Zellen. Es wurde gezeigt, daß die 3'-myc-Markierung, ein 12-Codonsegment des
c-myc-Proto-onkogens, in den kultivierten Zellen die Immunodetektion
von Transfektionsprodukten erleichtert (Wong and Cleveland, (1990)
The Journal of Cell Biology 111, 1987–2003). Bei Tg(HuAPP695.WTmyc)-
und Tg(HuAPP695.TRImyc)-Mäusen
war die myc-Markierung in den Western-Blots nicht so deutlich nachweisbar
und histologische Proben wie HuAPP reagierten mit human-spezifischen APP-Antikörpern. Die
myc-Markierung übte
keine offensichtliche Wirkung auf den Phänotypen aus, da Tg(HuAPP695.SWE)-,
Tg(HuAPP770.SWE)- und Tg(HuAPP695.DUT)-Mäuse, denen es an der myc-Markierung
fehlt, dieselben klinischen und pathologischen Abnormalitäten entwickelten.
Die Konstruktionen wurden durch Substituieren der SalI- zu der KpnI-DNA-Sequenz
an dem 5'-Ende der
APP-Codierungssequenz
für DNA-Sequenzen,
die unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und zwei Einheiten
von Primern hergestellt wurden, hergestellt. Für die CS1-APP-Sequenz war die
verwendete Primer-Einheit 5'-AAGTCGACACCATGCTGCCCGGTTTGGCACT-3' und 5'-AAGGTACCTCCCAGCGCCCGAGCC-3'. Für die CS2-APP-Sequenz
war die verwendete Primer-Einheit 5'-AAAAAAGTCGACACCATGGTGCCCGGTTTGGCACT-3' und 5'-AAGGTACCTCCAGCGCCCGAGCC-3'. Die HuAPP-Mutationen wurden
unter Verwendung von Standardverfahren von ortsgerichteter Mutagenese
hergestellt. Jedes PCR-Fragment, das für die Konstruktionen synthetisiert
wurde, wurde sequenziert. Die PCR-Fragmente, die zur Verwendung
in Konstruktionen ausgewählt
wurden, waren frei von unbeabsichtigten Mutationen. Die PrP-APP-Cosmide
wurden mit NotI digeriert (das das PrP-APP-Fusionsgen aus dem pcos6EMBL-Vektor
freisetzt). Die PrP-APP-Fusionsgene wurden nach der Größenfraktionierung
auf einem Agarosegel isoliert und elektroeluiert. Das PrP-APP-Fusionsgen
wurde außerdem
mit organischen Lösungsmitteln
gereinigt und in Ammoniumacetat und Ethanol ausgefällt. Die
PrP-APP-Fusionsgene wurden in 10 mM Tris-Cl (pH 8,0) auf eine Endkonzentration
von 3 bis 4 μg/ml
vor der Embryoinjektion gelöst.
-
1503:
5'-CTGACCACTCGACCAGGTTCTGGGT-3' und 1502: 5'-GTGGATAACCCCTCCCCCAGCCTAGACCA-3', lokalisiert in
der 3'-Region von
APP bzw. der 3'-nicht-translatierten Region
von PrP. Der 1503-Primer erkennt eine Region, die in Mäuse- und humanem APP
homolog ist, und kann daher verwendet werden, um sowohl PrP-MoAPP- als auch PrP-HuAPP-DNA
nachzuweisen. Unter Verwendung von Primern 1502 und 1501: 5'-AAGCGGCCAAAGCCTGGAGGGTGGAACA-3', wurde eine parallele
PCR-Reaktion, die ein Fragment von murinem PrP amplifiziert, als
eine positive Kontrolle durchgeführt.
-
Die
transgene Kopienzahlanalyse wurde unter Verwendung von 5 μg denaturierter
gereinigter Schwanz-DNA durchgeführt,
die auf Nitrocellulose wärmebehandelt
und zu einem radioaktiv markierten 1,3 kb SalI-XhoI-DNA-Fragment
hybridisiert wird, welches ein Segment der Hamster-PrP-3'-nicht-translatierten
Region codiert, die in der DNA-Sequenz am 5'-Ende der APP-Codierungssequenz für DNA-Sequenzen,
die unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR) und der
zwei Einheiten von Primern, die in Beispiel 1 beschrieben wurden,
hergestellt wurden, lokalisiert ist. Die HuAPP-Mutation wurde unter
Verwendung von Standardverfahren von ortsgerichteter Mutagenese
erzeugt. Jedes PCR-Fragment, das für die Konstruktionen synthetisiert
wurde, wurde sequenziert. Die PCR-Fragmente, die zur Verwendung
in der Konstruktion ausgewählt wurden,
waren frei von unbeabsichtigten Mutationen. Die PrP-APP-Cosmide
wurden mit NotI digeriert, und die PrP-APP-Fusionsgene wurden nach
der Größenfraktionierung
auf einem Agarosegel isoliert und elektroeluiert und außerdem gereinigt,
wie in Beispiel 1 beschrieben. Die PrP-APP-Fusionsgene wurden in
10 mM Tris-Cl (pH 8,0) auf eine Endkonzentration von 3 bis 4 μg/ml vor
der Embryoinjektion gelöst.
-
Erzeugung
und Screening einer transgenen Maus
-
Transgene
Linien wurden durch Mikroinjektion von Einzellmausembryos, wie beschrieben,
initiiert (Hogan et al., (1986) supra). Embryospender und fruchtbare
Zuchttiere waren Inzucht-FVB-Mäuse,
die vom National Cancer Institute (NIH) erhalten wurden. Nachentwöhnungs-Schwanzbiopsie-DNA
wurde erzeugt, wie beschrieben (Hanley and Merlie, (1991) Biotechniques
10, 56). Ein Mikroliter der ungereinigten DNA wurde in einer 25-μl-PCR-Reaktion
verwendet. Um die PrP-APP-Fusions- DNA nachzuweisen, wurde die PrP-APP-Fusions-DNA
unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion mit einem Paar an
Oligomerprimern, 1503: 5'-CTGACCACTCGACCAGGTTCTGGGT-3' und 1502: 5'-GTGGATAACCCCTCCCCCAGCCTAGACCA-3', lokalisiert in
der 3'-Region von
APP bzw. der 3'-nicht-translatierten
Region von PrP, amplifiziert. Der 1503-Primer erkennt eine Region,
die in Mäuse-
und humanem APP homolog ist, und könnte daher verwendet werden,
um sowohl PrP-MoAPP-
als auch PrP-HuAPP-DNA nachzuweisen. Unter Verwendung von Primern
1502 und 1501: 5'-AAGCGGCCAAAGCCTGGAGGGTGGAACA-3', wurde eine parallele
PCR-Reaktion, die ein Fragment von murinem PrP amplifiziert, als
eine positive Kontrolle durchgeführt.
-
Die
transgene Kopienzahl-Analyse wurde unter Verwendung von 5 μg denaturierter
gereinigter Schwanz-DNA durchgeführt,
die auf Nitrocellulose wärmebehandelt
und zu einem radioaktiv markierten 1,3 kb SalI-XhoI-DNA-Fragment
hybridisiert wird, welches ein Segment der Hamster-PrP-3'-nicht-translatierten
Region codiert, die in dem Hamster-PrP-Cosmid-Vektor lokalisiert
ist (Scott, et al., (1992) supra). Nach zwei hoch stringenten Waschungen
und Aussetzen einem strahlungsempfindlichen Film wurden die relativen
Intensitäten von
Signalen aus Genom-DNAs von transgenen Mäusen und Hamstern unter Verwendung
eines Phosphorabbilders verglichen, um transgene Kopienzahlen in
Bezug auf diploide Hamstergenom-DNA zu erhalten.
-
Analyse der
Transgenexpression
-
Die
APP-transgene Produktexpression wurde bei den Nachkommen von transgenen
Gründern,
die bei einem Alter von ein bis vier Monaten getötet wurden, überprüft. Quantitatives
Immunoblotting von Extrakten aus Gehirnhomogenaten wurde parallel
zu dem Extrakt, das aus alterspassenden nicht-transgenen Wurfpartnern
hergestellt wurde, durchgeführt.
20% (Gewicht/Volumen) Homomgenate von Gehirngewebe wurden in TNE-(50
mM Tris-Cl pH 8,0, 150 mM NaCl, 5 mM EDTA mit 2% PMSF)-Puffer unter
Verwendung eines Handpolytrons hergestellt. Homogenate wurden mit
einem gleichen Volumen an TNE 1% N40, 1% Deoxycholat, 0,4% SDS verdünnt und
in einem Ultraschallbad dem Ultraschall ausgesetzt, bis die gesamte
Viskosität
verloren ging. Homogenate wurden dann 10 Minuten gekocht und bei
10.000 × g
für 10
Minuten zentrifugiert.
-
Die Überstände wurden
mit einem gleichen Volumen von 2 × Probepuffer gemischt (Laemmli,
(1970) Nature 227,680–685),
2 min gekocht und unter Verwendung einer 6% SDS-PAGE fraktioniert.
Proteine wurden elektrophoretisch zu Immobilon-Membranen (Pierce) übertragen und mit polyklonalen
(CT15 und antiGID) und monoklonalen (22C11 und 6E10) APP-Antikörpern inkubiert.
Reaktive polyklonale Kaninchenantikörper wurden nach der Inkubation
mit sekundären
Kaninchenantikörpern
zu Mäuse-IgG
vor der Inkubation mit 125I-Protein A sichtbar
gemacht. Radiointensitäten
wurden auf einem Phosphorabbilder quantifiziert (Molecular Dynamics,
Inc.). APP-Expression in Gehirngewebe wurde bei Tg-Mäusen, die
unterschiedliche transgene Kopienzahlen beherbergen, durch Quantifizierung
von Immunoblots in Tg-Linien
mit drei Antikörpern,
die sowohl MoAPP als auch HuAPP, CT15 (11),
Anti-GID (11) und 22C11 (11) erkennen, gemessen. CT15 (Sisodia
et al., (1993) J. Neurosciences 13: 3136–3142; Borchelt et al., (1994)
J. Biol. Chem 269: 14711–14714);
anti-GID (Cole et al., (1989) Brain Res. Reviews 13: 325–349); und
22C11 (Weidemann et al., (1989) Cell 57: 115–126) erkennen sowohl Mäuse- als
auch humanes APP in gleicher Weise, aber 22C11 bindet ebenso APLP2,
ein enger Verwandter von APP, mit derselben Affinität (Slunt
et al., (1994) J. Biol. Chem 269: 2637–2644). Geringe Veränderungen
in HuAPP-Niveaus in Bezug auf die MoAPP-Expression, die mit unterschiedlichen
Antikörpern
erhalten wurden, können
Unterschiede in der Affinität
des Antikörperbindens
oder Unterschiede beim Nachtranslationsverarbeiten zwischen Wildtyp
und abweichenden HuAPP wiederspiegeln. Transgene Gehirn-APP-Proteinexpression
war von der Kopienzahl sowie der Spezies des exprimierten APP abhängig (12).
In Bezug auf HuAPP wurden äquivalente
Niveaus von MoAPP mit geringen Zahlen von transgenen Kopien erreicht.
-
Um
das Niveau von HuAPP speziell zu messen wurden Gehirnhomogenate
mit 6E10-Antikörper
geprüft,
gezüchtet
gegen Reste 1–17
von humanen Aβ (Kim,
et al. (1990) Neuroscience Res. Comm. 7, 113–122). Es wurde keine Reaktivität zu ~100
bis 125 kD APP-Molekülen
bei Nicht-Tg-Mäusen
nachgewiesen (11). Bei Tg1130H-Mäusen waren
die höchsten
Niveaus von HuAPP, nachgewiesen auf Immunoblots unter Verwendung
von 6E10-Antikörper,
im Gehirn und Rückenmark,
und viel kleinere Mengen (< 5%
der Gehirnniveaus) wurden in dem gestreiften Muskel, im Herz, in
der Haut und der Lunge gefunden. HuAPP wurde schlecht nachgewiesen
oder war in der Thymusdrüse,
Leber, Milz, Niere, Hoden und Dünndarm
abwesend.
-
Spezielle
Immunofärbung
für humanes
APP/Aβ unter
Verwendung des 6E10- oder 8E5-Antikörpers (Athena Neurosciences)
offenbarte HuAPP im gesamten Gehirn. 8E5 erkennt ein Segment von
APP-Spannresten 444 bis 592 (APP695-Nummerierung). Zwei unterschiedliche
Verfahren wurden verwendet, um die APP-Immunoreaktivität im Gehirngewebe
aus Tg-Linien-überexprimierenden
HuAPP zu verstärken.
Bei Linien von hohen Kopienzahlen lag entweder nach der Ameisensäurevorbehandlung
des Gewebes unter Verwendung einer 1 : 5000-Verdünnung des 6E10-Antikörpers oder
der Mikrowellenvorbehandlung des Gewebes unter Verwendung von entweder
1 : 100-6E10-Antikörper
oder 1 : 100 8E5-Antikörper
die APP-Färbung immer in
den Bläschenstrukturen
in großen
Pyramidenzellen des Hippocampus, den parahippocampalen Flächen, Amygdala
und der Hirnrinde vor (13A, C, H). Bei
einigen Gehirnen war eine schwache Immunoreaktivität ebenso
in kleineren Neuronen in den cortico-limbischen Regionen des Gehirns
und in großen
und kleinen Neuronen in den Basalganglien, Hirnstamm und Kleinhirn
sichtbar. Die Färbung
war in Nicht-Tg-Mäusen
(13B, H) und in unbehandelten
Gehirngewebe von betroffenen Tg-Mäusen abwesend. Die Muster der
erhaltenen HuAPP-Immunofärbung spiegelten
die weit verbreitete Expression von HuAPP im Gehirn mit den höchsten Niveaus
an Expression in dem Endhirn wieder, wie in regionalen Gehirnimmunoblots
unter Verwendung des 6E10-Antikörpers
unabhängig
bestätigt
(11).
-
Der
8E5-Antikörper
färbte
Amyloidplaques und intraneuronale Bläschenstrukturen in Mikrowellen-behandelten
Gewebesektionen von Patienten mit AD (13F).
Bei einer 1 : 5000-Verdünnung
färbte
der 6E10-Antikörper
Amyloidplaques von Patienten mit AD nur nach der Ameisensäurevorbehandlung
von Gehirngewebe (13D, E).
Jedoch offenbarte bei TgHuAPP-Mäusen
weder die Mikrowellen- noch die Ameisensäurevorbehandlung von Gehirngewebe
die HuAPP-Färbung,
die den extrazellulären
Amyloid- oder Voramyloidablagerungen unter Verwendung irgendeines
Antikörpers
gleicht. Der abnormale Phänotyp
bei diesen Tg-Mäusen
wurde deshalb durch die Amyloid- oder Voramyloidablagerung verursacht.
-
Um
die relativen Wirkungen von mutanter und Wildtyp-APP-transgener
Expression auf die Entwicklung einer ZNS-Störung zu bewerten, wurde der
Prozentsatz von kranken oder toten Tieren bei 100 und 200 Tagen
in den Linien, die unterschiedliche Niveaus von Wildtyp-HuAPP, mutantem
HuAPP oder Wildtyp-MoAPP exprimieren (Tabelle 5), bestimmt. Diese
Daten zeigen eine direkte Beziehung zwischen der APP-Expression und
der Entwicklung eines abnormalen Phänotyps (15).
Ein Vergleich von Tg-Mäusen,
die Wildtyp-HuAPP und mutantes HuAPP exprimieren, war über den
vollständigen
Bereich der APP-Expression nicht möglich. Jedoch zeigt ein Vergleich
der Tg-Mäuse-Expression
von ungefähr
dem zwei- bis vierfachen an mutantem HuAPP, (TgHuAPP695.TRImyc)1140
und (TgHuAPP695.TRImyc)1130 mit Tg-Mäusen, die ungefähr das dreifache
an Wildtyp-MoAPP, (TgMoAPP695.WT)1874, exprimieren, daß mutantes
HuAPP ohne weiteres den abnormalen Phänotypen provozieren wird. Diese
Beobachtung argumentiert gegen den abnormalen Phänotyp, der aufgrund einer nicht-spezifischen
Wirkung des Tg-Proteins gegenüber
der Expression vorliegt, da mutantes HuAPP der Erkrankung höhere Penetranz
als Wildtyp-MoAPP verleiht, was eine spezifische Wirkung der exprimierten
Tg-Proteinspezies zeigt. Diese Daten werden als Titrationskurven
dargestellt, die eine direkte Beziehung zwischen der APP-Expression
und der Entwicklung eines abnormalen Phänotyps zeigt (siehe 15). Jedoch zeigt die linksverschobene
Kurve für
Tg-Mäuse,
die mutantes APP in Bezug auf Wildtyp-APP exprimieren, daß die Expression
des mutanten APP ohne weiteres den abnormalen Phänotyp stärker provoziert.
-
Um
zu gewährleisten,
daß die Überexpression
einer fremden (humanen) Spezies an Protein den abnormalen Phänotyp den
Artefakt betreffend nicht herstellt, wurden Tg-Mäuse,
die Wildtyp-MoAPP überexprimieren,
erzeugt. Bei Tg-Mäusen
mit MoAPP-Niveaus,
die zu 3,1fachen endogenen APP-Niveaus äquivalent sind, trat derselbe
Phänotyp
auf, was zeigt, daß der
beobachtete Phänotyp
nicht aufgrund einer Überexpression
einer fremden Spezies an Protein vorlag.
-
-
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Verhaltensanalysen
-
Um
zu bestimmen, ob FVB-Mäuse
auf natürliche
Weise mit vorrückendem
Alter verhaltensbeeinträchtigt
werden (das Mäuseäquivalent
seniler Demenz zum Menschen), wurden FVB-Mäuse bis zu einem Jahr beobachtet,
und das Verhalten dieser gealterten Mäuse mit dem von transgenen
Mäusen
verglichen. Verhaltensanalysen wurden dreimal pro Woche unter Verwendung
des Eckindex-(CI-)-Tests durchgeführt. Der Test nutzt eine auffallende
neophobe Reaktion, die bei vielen betroffenen Tg-Mäusen auftritt.
Die neophobe Reaktion wird durch eine Verringerung in der exploratorischen
Aktivität
manifestiert, die für
das Testen in einer neuen Kammer spezifisch ist. Am Anfang des klinischen
Verlaufs erscheinen die betroffenen Mäuse oftmals normal in ihren
Heimkäfigen,
aber weisen vorübergehende
Unbeweglichkeit für
30 bis 60 Sekunden auf, nachdem sie allein in einen sauberen Käfig gesetzt
worden, im Gegensatz zu nicht betroffenen Mäusen, die typischerweise die
neue Umgebung untersuchen und rumschnüffeln. Eine charakteristische
Reaktion einer betroffenen Maus ist, den Nacken unten zu halten,
während
ihr Schwanz während
der vorübergehenden
Unbeweglichkeit steif ist. Alternativ rennt eine betroffene Maus
in eine Ecke und nimmt dann dort eine geduckte oder erfrorene Haltung
ein. Der (CI)-Test
mißt die
Häufigkeit
mit der eine Maus die Ecken eines sauberen Käfigs während der ersten 30 Sekunden,
nachdem sie allein in diesen Käfig
gesetzt worden ist, beschnüffelt.
Basierend auf den gemeinsamen Beobachtungen von > 2000 Tests von > 100 Tg-Mäusen und > 2500 Tests von > 140 Nicht-Tg-Mäusen stellten wir Kriterien
für die
Gegenwart einer Verhaltensstörung
auf, wobei diese als Werte von zwei „0's" oder „0 und
1" bestimmt wurden,
die innerhalb der drei aufeinanderfolgenden Tests auftreten. Der
Ausbruch der Krankheit ist auf die ersten von drei aufeinanderfolgenden
Testdaten, bei denen abnormale Werte erhalten werden, zurückzuführen.
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Um
den Eckindextest durchzuführen,
wird eine Testmaus, die am Schwanz gehalten wird, in die Mitte eines
sauberen Käfigs
plaziert, der sonst mit seinem Heimkäfig identisch ist. Die Häufigkeit
mit der die Maus die Ecken des Testkäfigs während der ersten 30 Sekunden,
nachdem sie in diesen Käfig
gesetzt wurde, beschnüffelt,
werden als CI aufgezeichnet. Tiere, die vorm Erreichen der CI-Kriterien
sichtlich moribund sind, und Tiere, die bewiesene Anfälle entwickeln,
werden ebenso als krank diagnostiziert. Tiere, die alleine untergebracht
sind, werden von der Analyse ausgeschlossen, weil mehrere Nicht-Tg-
und Tg-Mäuse
geringe Werte erhalten, während
die Alleinlebenden keine charakteristischen Erfrierungshaltungen
der betroffenen Tg-Tiere zeigen.
Wenn diese Mäuse
mit anderen Mäusen
untergebracht sind, erhöhen
sich ihre CI-Werte. Um die Veränderungen
in der täglichen
Aktivität
zu kontrollieren, werden alle Tiere zwischen 1430 h und 1830 h getestet.
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Eine altersabhängige ZNS-Störung bei
FVB-Mäusen
-
Verhaltensabnormalitäten
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Die
Lebenserwartung von FVB-Mäusen
beträgt
ungefähr
600 Tage, aber es ist wenig über
altersabhängige
ZNS-Störungen
bei FVB-Mäusen
bekannt. Um zu bestimmen, ob FVB-Mäuse auf natürliche Weise mit vorrückendem
Alter verhaltensbeeinträchtigt
werden, wurden 110 FVB-Mäuse
im Alter von 150 bis 500 Tagen aus drei unterschiedlichen Institutionen
(University of Minnesota, Minneapolis, MN, McLaughlin Research Institute,
Great Falls, MT, und Harlan Sprague Dawley, Inc. Indianapolis, IN)
beobachtet. Mit vorrückendem
Alter entwickelten 18 Mäuse
frühzeitig
im Alter von 154 Tagen Verhaltenabnormalitäten, einschließlich Bewegung,
Inaktivität,
Kämpfe
und Neophobie, wie durch den Eckindextest definiert, und vorzeitigen
Tod (Tabelle 6). Weitere sechs Mäuse
starben an Tumoren oder versehentlich. Obwohl die Bewegung und Inaktivität bei allen
betroffenen Tg-Mäusen
auftrat, waren dies subjektive Zeichen, die selten bei den meisten
normalen Mäusen
erscheinen. Der Ausbruch der Krankheit wurde durch Eckindextestergebnisse
zusammen mit der Beobachtung der Krämpfe, Bewegung oder Apathie
definiert. Es waren sowohl männliche
als auch weibliche Mäuse betroffen.
Drei unruhige Mäuse
starben vor der Diagnose durch die Eckindexkriterien. Der Tod trat
unmittelbar nach einem beobachteten Krampfanfall ein. Die übrigen Mäuse wuchsen
zunehmend weniger aktiv, und wurden für pathologische Studien zwischen
neun und 91 Tagen nach dem Ausbruch der abnormalen Verhaltenszeichen
getötet.
Die kumulative Häufigkeit
von Verhaltensabnormalitäten
und Tod (ausschließlich
versehentlicher und tumorvermittelter Tod) in dieser Kohorte von
FVB-Mäusen
betrug 23% im Alter von 500 Tagen (siehe 9). Gliose.
Gehirne aus sechzehn älteren
Nicht-Tg-FVB-Mäusen
im Alter von neun bis zwölf
Monaten, sieben, die die abnormalen Verhaltensmerkmale von betroffenen
Tg-APP-Mäusen zeigen,
und neun alterspassende verhaltensnormale Mäuse wurden in einer codierten
Weise untersucht. Sechs der sieben Gehirne von den verhaltensabnormalen
Mäusen
zeigten starke hypertrophe astrozytische Gliose im Hippocampus,
der parahippocampalen Fläche,
Amygdala und Hirnrinde (10). Keines
der Gehirne von den neun altersanpassenden, verhaltensnormalen Mäusen zeigte
diesen Grad an Gliose, obwohl mäßige Gliose,
die auf den Hippocampus beschränkt
ist, bei einigen Mäusen
beobachtet wurde. Diese Ergebnisse zeigen, daß die Verhaltensstörung bei
betroffenen älteren
Nicht-Tg-Mäusen
fest mit der cortico-limbischen Gliose assoziiert ist (Yates-korrigiert
X2 = 8,96, p = 0,003). Die Gehirne der Nicht-Tg-verhaltensbeeinträchtigten
FVB-Mäuse
zeigten keine Amyloidplaqueablagerung, neurofibrilläre Plaquebildung,
neuronale Abnormalitäten
oder qualitative Veränderungen
in Neuronen- oder Gliazahlen.
-
Regionale
Hirnglukoseutilisation. Um eine unabhängige funktionelle Bewertung
des abnormalen Verhaltens, das bei beeinträchtigten FVB-Mäusen beobachtet
wurde, zu erhalten, wurde die regionale Hirnglukoseutilisation unter
Verwendung einer Modifikation des Sokoloff-Verfahrens bestimmt (Sokoloff
et al., (1977) J. Neurochem 28, 897–916). Regionen, die mit Lernen,
Gedächtnis
und Emotionen assoziiert sind, wie die Hirnrinde, der Hippocampus,
endorhine Rinde und Amygdala, die am meisten bei kognitiv beeinträchtigen
gealterten Menschen und Patienten mit AD am stärksten beeinträchtigt werden,
wurden untersucht. Densitometrische Werte der 14C-Deoxyglukose-Verteilung
wurden auf Kleinhirnwerte normalisiert, da das Kleinhirn klinisch
und pathologisch nicht involviert schien. Die regionale Gehirnglukoseutilisation
in Gehirngewebe bei beeinträchtigten
FVB-Mäusen
wurde mit der in Gehirngewebe bei verhaltensnormalen, alterspassenden
FVB-Mäusen
verglichen. Signifikante Verringerungen (p < 0,05, Varianzanalysis) in der regionalen
Glukoseutilisation, insbesondere im Hippocampus (–42%), Amygdala
(–43%),
endorhinale Rinde (–46%),
parietale Rinde (–34%),
frontale Rinde (–19%)
und temporale Rinde (–18%),
wurden in dem Gehirngewebe bei beeinträchtigten FVB-Mäusen beobachtet.
Im Gegensatz dazu wurden keine signifikanten Verringerungen bei
mehreren Strukturen, einschließlich
Corpus callosum, medulläre
Formatio reticularis, Nucleus dentatus cerebelli und Vermis, beobachtet.
-
Die
Entwicklung des beeinträchtigten
Verhaltens, das von cortico-limbischer hypertropher Gliose und verminderter
regionaler Gehirnglukoseutilisation, insbesondere im Gehirn begleitet
ist, definiert bei FVB-Mäusen
eine charakteristische altersabhängige
ZNS-Störung
mit den Merkmalen der alternden Veränderungen, die bei anderen
Nagetierspezies beobachtet wurden, wie hypertrophe Gliose und verminderte
regionale Glukoseutilisation in limbischen und corticalen Strukturen.
Obwohl nicht beschrieben worden ist, daß die altersabhängigen Verhaltensabnormalitäten, die
bei beeinträchtigten
FVB-Mäusen
beobachtet wurden, natürlich
bei anderen Nagetierspezies auftreten, läßt die Hauptverringerung in
der regionalen Gehirnglukoseutilisation, die in den cortico-limbischen
Flächen
des Gehirns, die beim Lernen, Gedächtnis und Emotionen involviert
sind, gefunden wurden, stark darauf schließen, daß einige, wenn nicht die meisten,
der Verhaltensabnormalitäten bei
betroffenen FVB-Mäusen
Funktionsstörungen
in diesen Gehirnregionen wiederspiegeln. Da die Verhaltens-, pathologischen
und funktionellen Abnormalitäten,
die bei diesen Mäusen
beobachtet wurden, Merkmal teilen, die bei anderen gealterten, beeinträchtigten
Nagetieren und bei dementen Menschen gefunden wurden, stellt die
Konstellation der Ergebnisse eine Form der ZNS-Altersschwäche bei
FVB-Mäusen
dar.
-
Transgene Mäuse, die
mutantes und Wildtyp-APP exprimieren
-
Verhaltensabnormalitäten. Ein
abnormaler Phänotyp,
der dem bei gealterten, beeinträchtigten FVB-Mäusen ähnelt, entwickelte
sich bei Tieren, die hohe Niveaus an APP exprimieren. Kopienzahlen
waren an sich unwahrscheinlich die direkte Ursache der ZNS-Störung, da
eine zuvor veröffentlichte
Tg-Linie, die bei FVB-Mäusen
entwickelt wurde, Tg(HuPrP)FVB-152, die humanes PrP exprimieren,
angetrieben durch 30 bis 50 Kopien des Hamster-PrP-Gencosmids, keine
vorzeitigen Verhaltensabnormalitäten
oder Tod zeigten (Telling et al., (1994) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 91, 9936–9940).
Der Phänotyp
bei TgAPP-Mäusen
segregiert gemäß der Spezies,
des Erbbildes und dem Niveau an APP-Expression in vier Linien, die
ungefähr äquivalente Kopienzahlen
(20–30):
Tg(HuAPP695.WYmyc)466, Tg(MoAPP695.WTmyc)6209, beherbergen. Um zu
bestimmen, ob PrP-Niveaus durch die Gegenwart von überzähligen PrP-Genkomponenten
betroffen waren, wurden die Gehirn-PrP-Niveaus bei Tg(HuAPP695.TRImyc)1130-Mäusen mit
74 transgenen Kopien und Nicht-Tg-Mäusen gemessen. Es wurden keine
Unterschiede festgestellt, was zeigt, daß Änderungen bei der PrP-Expression
ebenso nicht die Ursache des abnormalen Phänotyps waren.
-
Betroffene
Tg-Tiere entwickelten alle klinischen Anzeichen, die bei gealterten,
beeinträchtigen Nicht-Tg-FVB-Mäusen beobachtet
wurden, einschließlich
Bewegung, erhöhte
Schreckreaktionsapathie und Neophobie (Tabelle 6), aber sie traten
mit signifikant hoher Penetranz im frühen Alter auf (9,
Tabelle 5). Später
im Verlauf entwickelten sich Inaktivität und Fehler beim Reproduzieren,
aber es gab keine Zitterbewegungen, Koordinationsstörungen,
Schwäche,
Lähmung
oder scheinbaren Wahrnehmungsverlust, wie aus ihrem Abbruch oder
Stimmreaktionen von Schwanz- oder
Fußquetschen
beurteilt. Krämpfe
wurden in einem kleinen Prozentsatz (3 (6/181)) von betroffenen
Tg(HuAPP695.TRImyc)-Mäusen
beobachtet. Es ist möglich, daß die aktuelle
Häufigkeit
von Krämpfen
höher ist,
und nachgewiesen werden würde,
wenn die Mäuse
für mehr
als 30 bis 60 Sekunden dreimal pro Woche beobachtet wurden.
-
Verhaltensabnormalitäten bei
Tg-Mäusen
entwickelten sich frühzeitig
im Alter von einem Monat. Es gab keinen signifikanten Unterschied
zwischen dem Ausbruch der Verhaltensabnormalitäten bei männlichen und weiblichen Mäusen. Einige
Tg-Mäuse
(= 14%), die APP überexprimieren,
starben frühzeitig
im Alter von einem Monat, ohne vorher Krämpfe oder Neophobie zu zeigen.
Eine neuropathologische Untersuchung von zwei dieser Mäuse wies
cortico-limbische Gliose, die nicht von Tg-Mäusen
zu unterscheiden war, nach, die, nachdem sie die charakteristischen
Anzeichen zeigten, starben. Daher ist es wahrscheinlich, daß diese
Mäuse infolge
derselben Erkrankung wie die anderen betroffenen Tg-Mäuse starben.
-
Geringer
Wuchs wurde bei Tieren mit transgenen Gehirn-APP-Niveaus, die die
endogenen Niveaus zweifach überschritten,
beobachtet (Tabelle 5). Dieser Unterschied in der Größe war bei
der Geburt nicht sichtbar, bei einem Alter von vier bis sechs Wochen
unübersehbar
und bei älteren
Tieren gering oder nicht vorhanden. Die Tg-Tiere schienen normal proportioniert.
Kleine Größe war nicht
erforderlich für
das Auftreten von Verhaltensabnormalitäten, da Tg(HuAPP695.TRImyc)1118-Mäuse vorzei tig
starben und Verhaltensabnormalitäten
entwickelten, trotz daß sie
hinsichtlich der Größe normal
waren.
-
Tabelle
6
Klinische und pathologische Zeichen bei gealterten, beeinträchtigten
FVB-Mäusen
und bei betroffenen FVB-Mäusen,
die APP-Transgene exprimieren
-
Pathologische Analysen
von transgenen Mäusen
-
Gehirne
von transgenen Mäusen,
die Verhaltensabnormalitäten
zeigen oder tot aufgefunden wurden, und alterspassenden nicht-transgenen
Wurfpartnern wurden hinsichtlich neuropathologischer Abnormalitäten untersucht.
Gehirne wurden mit 10%igem phosphatgepuffertem Formalin oder 4%igem
gepuffertem Paraformaldehyd immersionsfixiert oder perfundiert,
in Paraffin eingebettet und in Abschnitte von 5 bis 8 μm auf einem Rotationsmicrotom
geschnitten. Gewebeabschnitte wurden mit Hematoxylin und Eosin,
Cresylviolett, Thioflavin S oder Kongorot-Farben oder unter Verwendung
der Bielschowsky-Silber- oder TUNEL-(Gavrieli et al., (1992) Journal
of Cell Biology 119, 493–501)-Verfahren
eingefärbt.
-
Für immunohistologische
Studien wurden Paraffinabschnitte entparaffiniert und erneut durch
Xylol und reine Alkohole rehydratisiert. Endogene Peroxidase wurde
durch die Behandlung mit 6%igem Wasserstoffperoxid in Methanol für 10 Minuten
oder mit 3,0%igem Wasserstoffperoxid in Methanol (1 : 5) gequencht
und in vollentsalztem Wasser oder phosphatgepufferter Salzlösung gespült. Um die
APP- Antigendetektion
zu verbessern, wurden ausgewählte
Abschnitte in Wasser bei voller Energie für 15 Minuten mikrowellenbestrahlt,
auf Raumtemperatur abgekühlt,
in vollentsalztes Wasser in 0,5 M TBS (pH 7,6) übertragen und mit 0,4%igem TX/TBS
vorbehandelt, gefolgt von 3%igem normalen Ziegenserum in TBS. Primäre Antikörper 6E10
(1 : 100) und 8E5 (1 : 100 Aszitesfluid) wurden in 0,1%igem TX/TBS
mit 2%igem normalen Ziegenserum hergestellt.
-
Nach
der Inkubation für
24 Stunden wurden Objektträger
abgespült,
in Ziege-Anti-Kaninchen-
oder Anti-Maus-IgG (1 : 20) in 0,1%igem TX/TBS inkubiert und in
TBS gespült,
gefolgt von der Inkubation von einer Stunde in Kaninchen- oder Mausperoxidase-Antiperoxidase
(1 : 100) bei Raumtemperatur. Abgespülte Objektträger wurden
in der Gegenwart von 0,05% Diaminobenzidin in 0,01%igem Wasserstoffperoxid
umgesetzt, dreimal in TBS gespült,
durch eine reine Reihe von Alkoholen bis Xylol dehydratisiert. Die
jeweiligen Abschnitte wurden gemäß dem Fontana-Masson-Verfahren silbergefärbt (Masson
(1928) Am. J. Pats. H: 181–211)
und unter Durchlichtmikroskop und unterschiedlichen Interferenzkontrastoptiken
betrachtet. Andere Abschnitte wurden in 70%ige Ameisensäure für 10 Minuten
eingetaucht, in phosphatgepufferter Salzlösung gespült und in 10%iges normales
Pferdeserum für
1 Stunde eingetaucht. Primäre
Antikörper
6E10 (1 : 5000) wurden in phosphatgepufferter Salzlösung hergestellt.
Nach der Inkubation über
Nacht bei 4°C
wurden die Abschnitte in phosphatgepufferter Salzlösung gespült, mit
Antimaus-IgG inkubiert, gefolgt von Avidin-Biotin-Komplex (Vector
Labs, Inc). Abgespülte
Objektträger
wurden mit Diaminobenzidin umgesetzt und mit Harris-Hematoxylin
gegengefärbt.
GFAP wurde unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers von
GFAP bei einer Verdünnung von
1 : 60 in phosphatgepufferter Salzlösung nachgewiesen.
-
Gliose.
Unter Verwendung von codierten Proben wurden Gehirne von 21 betroffenen
Tg-Mäusen,
die die dreifache HuAPP-Variante, die niederländische HuAPP-Variante, die
schwedische HuAPP-Variante, Wildtyp-HuAPP exprimieren, sowie Gehirne
von 12 alterspassenden, nicht betroffenen Nicht-Tg-Mäusen untersucht.
Gehirne von 16 betroffenen Tg-Mäusen
zeigen auffallend hypertrophe astrozytische Gliose, überwiegend
lokalisiert in der parahippocampalen Fläche, Hippocampus, Amygdala
und Hirnrinde (10), mit geringer Häufigkeit
bei den Basalganglien. Die Astrozyten wiesen erweiterte, verlängerte Verfahren
auf, wenn sie hinsichtlich Gliafibrillensäure protein (GFAP) immunogefärbt werden,
aber es gab keine Erhöhung
der Anzahl von Astrozyten. Gehirne von alterspassenden Nicht-Tg-Mäusen waren
ohne die reaktive Gliose, was eine starke Assoziation zwischen Gliose
und abnormalem Verhalten zeigt (Yates-korrigiert X2 =
14,83, p = 0,00012). Bielschowsky-Silber-Färbung offenbarte keine neurofibrilläre Plaques,
dystrophe Nervenentzündung
oder neuritische Plaques. Neuronen scheinen mit NissI- und Hematoxylin-
und Esoin-Färbung
normal zu sein.
-
Makroskopische
und mikroskopische Untersuchungen von sechs tot aufgefundenen Tg-Mäusen offenbarten
charakteristische Gehirnpathologie (astrozytische Gliose im Hippocampus,
Hirnrinde, Amygdala und parahippocampalen Fläche, wie nachstehend beschrieben),
aber keinen Nachweis über
mikroskopische oder makroskopische Pathologie außerhalb des ZNS. Amyloid wurde
speziell durch Thioflavin S-Färbung in
dem Herzen, der Lunge, der Leber, der Milz, der Thymusdrüse, der
Niere, dem Dünndarm
und den Hoden bei vier von diesen Tg-Mäusen ausgeschlossen. Die Abwesenheit
der pathologischen Ergebnisse außerhalb des ZNS zeigt, daß die Todesfälle am wahrscheinlichsten
aufgrund von Ursachen waren, die von neurologischem Ursprung waren.
-
Regionale
Gehirnglukoseutilisation
-
Um
zu bestimmen, ob es funktionelle Unterschiede in den Gehirnen von
betroffenen Tg-Mäusen
gab, wurde die regionale Gehirnglukoseutilisation unter betroffenen
Tg-Mäusen mit
gealterten, beeinträchtigten Nicht-Tg-FVB-Mäusen und
alterspassenden Nicht-Tg-Mäusen
verglichen. Im Vergleich zu normalen, Nicht-Tg-Wurfpartnern wurden
signifikante Verringerungen (p < 0,05;
Varianzanalyse) der Glukoseutilisation in verschiedenen Vorderhirnregionen
bei Tg-Mäusen
beobachtet, einschließlich
Hippocampus (–31%),
Amygdala (–28%),
parietale Rinde (–34%),
temporale Rinde (–33%)
und okzipitale Rinde (–36%).
Viele Regionen zeigten im Gegensatz dazu keine signifikante Verringerung
(p > 0,05), einschließlich sensorisch-motorisches
Rindenfeld, Corpus callosum, Formatio reticularis, Vermis, Vorhofkomplex
und Nucleus dentatus cerebelli. Die Verringerung der regionalen
Glukoseutilisation war insbesondere im Hippocampus, Amygdala und
einigen Rindenregionen bei betroffenen Tg-Mäusen ausgeprägt, die
der sehr ähnelt,
die bei älteren,
beeinträchtigten Nicht-Tg-FVB-Mäusen auftritt.
-
Extrazellulare
Aβ-Färbung bei
einer Tg-Maus
-
Ein
Tier zeigt extrazelluläres
Färben
mit einem Antikörper,
der in Saido et al., JBC 269 (21): 15253–15257, 1994 beschrieben wird.
Dieser Antikörper
färbt speziell
das Aminoende von Aβ.
Es ist ein Affinitäts-gereinigter
polyklonaler Antikörper.
Das Färben
in unserer Tg-Maus kann durch spezifische Kompetition mit dem Aβ-Fragment
blockiert werden. Das Färbemuster
in unserer Tg-Maus ähnelt
dem, das in dem AD-Gehirn
gesehen wird, welches mit demselben Antikörper gefärbt wird. Es werden mehr Tiere
untersucht. Die weitere Charakterisierung mit anderen Antikörpern wird
durchgeführt.
Ultrastrukturelle Studien werden ebenso durchgeführt.
-
Beispiel 7
-
Testen von Medikamenten,
die progressiven neurologischen Erkrankungen vorbeugen
-
Die
Tiere der Erfindung werden verwendet, um Materialien hinsichtlich
der Fähigkeit,
Schutz gegen die Entwicklung der progressiven neurologischen Erkrankung
zu verleihen, zu testen. Ein Tier, das die progressive neurologische
Erkrankung zeigt, wird mit einem Testmaterial parallel zu einem
unbehandelten transgenen Kontrolltier, das die neurologische Erkrankung
aufweist, behandelt. Eine verhältnismäßig geringere
Häufigkeit der
progressiven neurologischen Erkrankung bei dem behandelten Tier
wird als Zeichen des Schutzes nachgewiesen. Behandelte und nicht-behandelte
Tiere werden hinsichtlich des verringerten exploratorischen/lokomotorischen
Verhaltens (CI-Test; siehe Beispiel 6) sowie der verringerten 2-Deoxyglukoseaufnahme/utilisation und
hypertrophen Gliose in den cortico-limbischen Strukturen des Gehirns
analysiert. Um zu bestimmen, wenn eine Behandlung den Ausbruch der
Krankheit vorbeugen oder verzögern
kann, kann die Hälfte
der transgenen Mäuse
in einem Wurf aus einer Linie von Mäusen, die dafür bekannt
sind, die neurologische Krankheit zu entwickeln, zufällig zugeordnet
werden, um die Behandlung zu erhalten, und die andere Hälfte erhielt
ein Scheinmedikament, beginnend bei einem Alter vor dem frühsten bekannten
Ausbruch der Krankheit für
die angegebene Linie von Mäusen.
Die Zahl an Würfen,
die verwendet werden soll, wird von dem Ausmaß der Unterschiede, die zwischen
behandelten und nicht-behandelten Mäusen beobachtet wurden, abhängen.
-
Die
Mäuse werden
täglich
beobachtet; ihre Diagnose wird durch die Verwendung des CI-Tests
(siehe Beispiel 6) erleichtert, der dreimal pro Woche durch Personen,
die an die Versuchsgruppe gebunden sind, verabreicht wird. Überlebenskurven
und Durchschnittsalter des Krankheitsausbruchs und Todes werden
aus den gesammelten klinischen Daten berechnet.
-
Die
klinischen Ergebnisse werden durch das Durchführen von neuropathologischen
und Glukoseaufnahmestudien in Proben der Versuchs- und Kontrollgruppen
bestätigt.
Gliose wird in immunohistologischen Studien unter Verwendung von
Antikörpern
für Gliafibrillensäureprotein
bewertet. Die Glukoseaufnahmestudien wurden unter Verwendung einer
Modifikation des Sokoloff-Verfahrens, das von Chmielowska et al.
(1986) Exp. Brain Res. 63: 607, beschrieben wird, durchgeführt.
-
Um
zu bestimmen, wenn eine Behandlung die Krankheit lindern oder heilen
kann, werden kranke Wurfpartner zufällig zugeordnet, um die Behandlung
von Interesse oder ein salziges Scheinmedikament zu erhalten. Das Überleben
und die klinische Verbesserung auf den CI-Test, der mit den neuropathologischen
und Glukoseaufnahmestudien verbunden ist, werden ermittelt, wie
oben beschrieben.
-
Beispiel 8
-
Testen von Medikamenten,
die die progressive neurologische Erkrankung heilen
-
Die
Tiere der Erfindung werden verwendet, um Materialien hinsichtlich
der Fähigkeit,
die progressive neurologische Erkrankung zu verbessern oder zu heilen,
zu testen. Ein Tier, das die progressive neurologische Erkrankung
zeigt, wird mit einem Testmaterial parallel zu einem nicht-behandleten
transgenen Kontrolltier, das die neurologische Erkrankung zeigt,
behandelt. Ein verhältnismäßig verzögerter Tod
oder eine Verbesserung im Neuroverhalten, pathologische und funktionelle
Anzeichen der Krankheit, wird als ein Anzeichen des Schutzes nachgewiesen.
Behandelte und nicht-behandelte Tiere werden hinsichtlich des verringerten
exploratorischen/lokomotorischen Verhaltens sowie der verringerten
2-Deoxyglukoseaufnahme/umsatz und hypertrophen Gliose in den cortico-limbischen
Strukturen des Gehirns analysiert.
-
Wie
durch die obigen Ergebnisse dargestellt, zeigen die klinischen und
pathologischen Ergebnisse bei nicht-humanen Säugern mit superendogenen Niveaus
von entweder mutantem oder nativem Amyloid-Vorläuferprotein eine unerwartete,
aber auffallende Parallele zu denen bei Menschen mit progressiven
neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit. Die einbezogenen
Regionen des Neokortex bei betroffenen transgenen Mäusen und
Menschen sind ähnlich.
Außerdem
war die Glukoseaufnahme in der sensorimotorischen Fläche der
Hirnrinde durch die neurologische Krankheit bei transgenen Mäusen nicht
betroffen. Dies war die einzige Region des geprüften Mausneokortex, die hauptsächlich eher
primären
Neokortex als ein Gemisch aus primären und Assoziationsneokortex
darstellt. Es ist eine allgemein bekannte Beobachtung, daß in Gehirnen
von Patienten mit Alzheimer-Krankheit der primäre Neokortex relativ frei on
neuropathologischen Befunden im Vergleich zu dem Assoziationskortex
ist.
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Der
ZNS-Phänotyp
der Tg-Mäuse ähnelt sehr
dem ZNS-Phänotyp
einer Untereinheit der gealterten Nicht-Tg-Mäuse desselben FVB-Stamms. Die
Gliose im Hippocampus ist astrozytische Gliose, die charakteristisch
in den Hippocampalformationen von gealterten, gedächtnisschwachen
Ratten (Landfield et al. (1977) J. Gerontology 32, 2–12) und
gealterten Nacktmäusen
(Mandybur et al., (1989) Acta Neuropathol (Berl.) 77, 507–513) gefunden
wird. Der regionale Glukosehypometabolismus bei sowohl den betroffenen
Tg-Mäusen
als auch den gealterten, beeinträchtigten
Nicht-Tg-Mäusen wurde
in dem Hippocampus, der Hirnrinde und Amygdala deutlich verringert,
was den Mustern des Glukosegypometabolismus, der bei Menschen mit
AD auftritt (de Leon et al. (1983) Am J. Neuroradiology 4, 568–571), und
in eingeschränkten
Flächen
des limbischen Systems bei gealterten, beeinträchtigten Sprague-Dawley-Ratten ähnelt (Gage
et al. (1984) J. Neuroscience 11, 2856–2865). Die auffallenden Ähnlichkeiten
in der neurologischen Krankheit, die die Tg-Tiere zeigen, und die natürlich vorkommende
Störung
bei älteren
Mäusen
desselben Stammes unterstützen
die Verwendung dieser Tg-Mäuse
als ein Modell für
progressive alternde Störungen
des Gehirns, einschließlich
Alzheimer-Krankheit.
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Tiere
sterben an der neurologischen Krankheit, die hypertrophe Gliose
in dem Hippocampus, Amygdala und einigen Flächen der Hirnrinde zeigt. Die
immunohistologische Genlokalisation von HuAPP bei transgenen Mäusen zeigte
eine weit verbreitete Expression im ganzen Gehirn. Jedoch entsprechen
die Verhaltenabnormalitäten
den umschriebenen Regionen der gliotischen Pathologie und Glukosehypoutilitsation,
die in ausgewählten
Vorderhirnregionen gefunden wurden. Die auffallenden Ähnlichkeiten
in Zielzell-Spezifizitäten
in den cortico-limbischen Bereichen des Gehirns (Hippocampus, Amygdala
und einigen Bereichen der Hirnrinde) bei diesen transgenen Mäusen und
die Alzheimer-Krankheit unterstützen
die Verwendung von diesen transgenen Mäusen als ein Modell für progressive
neurologische Störungen
wie Alzheimer-Krankheit.
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Zusammenfassend
exprimieren diese transgenen Mäuse
supraendogene Niveaus von APP. Bei diesen Linien, die die neurologische
Krankheit entwickeln, ist die APP-Transgenprodukt-Expression mit mindestens
200% endogenen Niveaus erreicht worden, oder mehr als das Doppelte,
das in irgendwelchen vorhergehenden Veröffentlichungen berichtet wurde.
Bedeutsamerweise weisen diese Mäuse
eine definitive progressive neurologische Störung auf. Selbst dort, wo die
APP-Expression bei anderen transgenen Mäusen erreicht worden ist, entwickelten
sie keine progressive Krankheit, die die cortico-limbischen Bereiche
des Gehirns befallen.
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Alle
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen, die in dieser Beschreibung erwähnt werden,
sind hierin als Verweis im gleichen Maße aufgenommen, als ob jede
einzelne Veröffentlichung
oder Patentanmeldung speziell und einzeln zur Aufnahme als Verweis
angezeigt wäre.
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Die
Erfindung wurde nun umfassend beschrieben. Es wird für einen
Fachmann des Gebiets offensichtlich sein, daß viele Veränderungen und Modifikationen
gemacht werden können,
ohne vom Geist oder Umfang der anhängenden Ansprüche abzuweichen.