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STAND DER
TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im wesentlichen auf die Kunst
elektrolytischer Formation von Beschichtungen auf metallischen Teilen.
Insbesondere bezieht sie sich auf elektrolytische Formation einer
Beschichtung auf einem metallischen Substrat durch kathodischen
Niederschlag von gelösten
metallischen Ionen in dem Reaktionsmedium (Elektrolyt) auf dem metallischen
Substrat (Kathode) oder durch anodische Umwandlung des metallischen
Substrates (Anode) in eine haftende keramische Beschichtung (Oxidschicht).
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
ist wohl bekannt, dass viele metallische Komponenten oder Bauteile
eine letzte Oberflächenbehandlung
benötigen.
Solch eine Oberflächenbehandlung
steigert durch Verbesserung einer oder mehrer Eigenschaften des
Bauteils, wie bspw. Wärmewiderstand,
Korrosionsschutz, Verschleissfestigkeit, Härte, elektrische Leitfähigkeit,
Schlüpfrigkeit,
oder einfach durch Erhöhung
des kosmetischen Wertes die Funktionalität und die Lebenszeit des Bauteils.
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Ein
Beispiel eines Bauteils, welches üblicherweise oberflächenbehandelt
wird, ist der Kopf von Aluminiumkolben, welche in Verbrennungsmotoren
verwendet werden. (Wie hierin verwendet, ist eine Aluminiumkomponente
eine Komponente, welche zumindest teilweise aus Aluminium, einschliesslich
Aluminiumlegierungen, besteht.) Solche Kolbenköpfe stehen in Kontakt mit der
Verbrennungszone und sind somit relativ heissen Gasen ausgesetzt.
Das Aluminium ist Gegenstand hoher innerer Spannungen, was in Deformation
oder Veränderungen
in der metallurgischen Struktur resultieren und die Funktionalität und Lebenszeit
der Bauteile negativ beeinflussen kann. Es ist wohl bekannt, dass
die Formation einer anodischen Oxidbeschichtung (Anodisieren) das
Risiko verringert, dass Aluminiumkolben unzufriedenstellend arbeiten.
Daher werden viele Aluminiumkolbenköpfe anodisiert.
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Es
gibt einen Nachteil beim Anodisieren von Kolbenköpfen. Herkömmliches Anodisieren mit Gleichstrom
oder Gleichspannung erhöht
die Oberflächenrauhigkeit
der ursprünglichen
Aluminiumoberfläche
durch Auftragen einer anodischen Beschichtung. Der Anstieg der Oberflächenrauhigkeit
kann in der Höhe
von 400% liegen, abhängig
von der Aluminiumlegierung und den Verfahrensbedingungen. Die Menge
von VOC (flüchtige organische
Verbindungen) im Abgas eines Verbrennungsmotors hängt mit
der Oberflächenbeschaffenheit
des anodisierten Aluminiumkolbens zusammen: höhere Oberflächenrauhigkeit reduziert die
Effizienz der Verbrennung, da ein grösserer Anteil organischer Komponenten
leichter in Mikrokavitäten
eingeschlossen werden kann. Deshalb wird eine glatte Oberfläche benötigt, welche
nicht immer durch Anodisieren vorgesehen werden kann.
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Eine übliche Energieversorgung
nach dem Stand der Technik für
die Umwandlung von metallischem Aluminium in eine keramische Beschichtung
(Aluminiumoxid oder Alumina) liefert Gleichstrom, normalerweise zwischen
3 und 4 A/dm2. Üblicherweise wird eine Schichtdicke
von 20 bis 25 Mikrons nach 30 bis 40 Minuten erreicht.
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Herkömmliches
Anodisieren beinhaltet das Aussetzen des Aluminiums einem sauren
Elektrolyt, üblicherweise
zusammengesetzt aus Schwefelsäure
oder mit Schwefel- und Oxalsäure
gemischtem Elektrolyt. Der Anodisierungsprozess wird im wesentlichen
in Elektrolyten durchgeführt,
welche 12 bis 15% v/v Schwefelsäure
bei relativ geringer Verfahrenstemperatur, wie bspw. zwischen –5 bis +5°C enthalten.
Höhere
Konzentrationen und Temperatur senken üblicherweise die Formationsrate
signifikant. Auch sinkt die Formationsspannung mit höherer Temperatur,
was die Dichtigkeit und die technischen Eigenschaften der Oxidschicht
nachteilig beeinflusst.
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Das
Durchführen
eines Anodisierungsprozesses bei (relativ) geringer Temperatur und
ziemlich hoher Stromdichte lässt
die Dichtigkeit und technische Qualität der Beschichtungsleistung
(höhere
Härte und
Verschleissfestigkeit) ansteigen. Das Anodisieren produziert eine
signifikante Menge an Wärme.
Einige Wärme
ist das Ergebnis der exothermischen Natur des Anodisierens von Aluminium.
Jedoch wird der Hauptteil der Wärme
durch den Widerstand des Aluminiums gegen das Anodisieren erzeugt. Üblicherweise
ist die Reaktionspolarisation hoch, wie bspw. von 15 bis 30 Volt,
abhängig
von der Zusammensetzung der Legierungselemente und der Verfahrensbedingungen.
Angesichts üblicher
Spannungsdichten werden zwischen 80% und 95% der Gesamtwärmeproduktion
aus Widerstandswärme
sein.
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Das
Elektrolyt ist sauer und löst
somit das Aluminiumoxid chemisch auf. Daher hängt die Nettoformation der
Beschichtung (Aluminiumoxid) von dem Gleichgewicht zwischen elektrolytischer
Umwandlung des Aluminiums in Aluminiumoxid und der chemischen Auflösung des
geformten Aluminiumoxides ab.
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Die
Rate der chemischen Auflösung
steigt mit Wärme
an. Somit ist die Gesamtproduktion an Wärme ein signifikanter Faktor,
welcher dieses Gleichgewicht beeinflusst und dabei hilft, die schlussendliche
Qualität der
anodischen Beschichtung zu bestimmen. Wärme sollte aus Bereichen der
Produktion in Richtung der Hauptlösung mit einer Rate verteilt
werden, welche überschüssige Wärme des
Elektrolyten nahe des Aluminiumbauteils verhindert. Falls das Gleichgewicht
zwischen Formation und Auflösung
nicht genau getroffen wird und die Auflösung begünstigt wird, kann die Oxidschicht
Löcher
ausbilden, welche die Legierung dem Elektrolyt aussetzen. Dies passiert
oft bei Anodisierungsverfahren nach dem Stand der Technik und ist
als „Brenn-Phänomen" bekannt.
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Die
an der Aluminiumoberfläche
erzeugte Wärme
wird durch Luftbewegung oder mechanisches Durchmischen des Elektrolyts,
in welchem die Oxidation von Aluminium nach dem Stand der Technik
stattfindet, verteilt, um das gewünschte Gleichgewicht zu erreichen.
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Eine
andere Art des Verteilens der Wärme
erfolgt durch Spritzen des Elektrolyts in Richtung der Aluminiumoberfläche (US
Patent 5,534,126 und US Patent 5,032,244). Das Elektrolyt wird in
einem Winkel von 90°C
in Richtung der Aluminiumoberfläche
gespritzt, wobei Wärme
in Richtung der Produktionsbereiche bewegt wird und dann symmetrisch
von der Aluminiumoberfläche
weg verteilt wird.
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Ein
anderer Weg, um Wärme
zu verteilen, ist, das Elektrolyt über das Aluminiumsubstrat zu
pumpen (US Patent 5,173,161). Das Elektrolyt wird parallel zu der
Aluminiumoberfläche
bewegt, wobei Wärme
von dem unteren Bereich des Aluminiumsubstrates über die gesamte Oberfläche bewegt
wird, bevor sie schlussendlich von der Aluminiumoberfläche weg
verteilt wird.
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Ein
stabiler Transportmechanismus bei elektrochemischen Analyse- (nicht
Anodisierung) Techniken, welche auf Wanddüsen-Verfahren basieren, kann
entweder durch Drehen der Arbeitselektrode oder durch Lenken des
Flusses in Richtung einer stationären Elektrode in einem Winkel
zwischen 60 und 70°C
erreicht werden. Durch Ausrichten des Jetstreams des Reaktionsmediums
auf 60 bis 70°C,
wo stabile Bedingungen obligatorisch sind, können elektrochemische Analysen
gemacht werden. Stabile Bedingungen bei einem Jetstream orthogonal
zu der Arbeitselektrode ist weniger geeignet für elektrochemische Analysen
von Wanddüsen.
Der Erfinder ist sich nicht bewusst, dass diese Information auf
einen elektrolytischen Prozess angewandt wurde.
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Die
Antriebskraft der Ladungstransportreaktion, welche auf der Substratoberfläche in dem
in den US Patenten 5,032,244, 5,534,126 und 5,173,161 beschriebenen
Verfahren stattfindet, war Gleichstrom. Das Reaktionsmedium war
bei dem
US 5,032,244 eine
Lösung
aus Schwefelsäure
oder eine Kombination aus Schwefel- und Oxalsäure. Die elektrolytische Rezeptur
war 180 g/l Schwefelsäure
und die Verfahrenstemperatur betrug +5°C. Eine Stromdichte von 50 A/dm
2 produzierte eine Beschichtung mit einer Dicke
von 65 Mikrons in 3 Minuten. Die Mikrohärte der erzielten Beschichtung
betrug zwischen 200 und 300 HV.
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Ein
zweiter Prozess schloss den Zusatz von 10 g/l Oxalsäure bei
derselben Stromdichte ein. Eine Beschichtung mit einer Dicke von
mehr als 60 Mikrons und einer Mikrohärte grösser als 400 HV wurde in 5
Minuten erreicht.
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Nach
dem Anodisieren wurden die Aluminiumteile üblicherweise gespült und getrocknet.
Sowohl das Anodisieren, das Spülen
und das Trocknen wurde bei allen drei oben genannten US Patenten
in derselben Verfahrenskammer durchgeführt. Einige Kammern weisen
zumindest zwei Aluminiumbauteile auf (siehe US Patent Nrn. 5,534,126
oder 5,173,161). Andere weisen ein einzelnes Bauteil in jeder Kammer
auf (siehe US Patent Nr. 5,032,244).
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Bei
herkömmlichem
Batch-Anodisieren wurde Rechteckwellen-Wechselstrom oder -spannung
verwendet. Dies ermöglicht
die Durchführung
eines Anodisierens bei höheren
Stromdichten verglichen mit einer Anodisierung mit Wechselstrom.
Das Pulsanodisieren ist gekennzeichnet durch einen periodischen
Wechsel zwischen einer Periode mit Hochstrom oder -spannung, während welcher
die Schicht gebildet wird, und einer Periode mit Schwachstrom oder
Niederspannung, während
welcher Wärme
verteilt wird (US Patent 3,857,766). Diese Technik verwendet den „Recovery-Effekt", nach einer Periode
hoher Formationsrate (eine Pulsperiode) kann sich Wärme während der
folgenden Periode mit geringer Formationsrate (eine Pausenperiode)
verteilen und Fehler in der Beschichtung werden repariert, bevor
der Strom während
des nächsten
Pulses ansteigt. Die relativen Zeiten der höheren Magnituden- und niedrigeren
Magnitudenströme
bestimmen die relative Menge von Oxidformation und Wärmeverteilung.
Ein solcher Typ eines einfachen Pulsmusters kann in dem US Patent
3,857,766 oder Anodic Oxidation of Al. Utilizing Current Recovery
Effect, Yokohama, et al. Plating and Surface Finishing 1982, 69
No. 7, 62–65
gefunden werden.
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Das
US Patent 3,983,014 mit dem Titel Anodizing Means And Techniques,
welches am 28. September 1976 für
Newman et al. erteilt wurde, offenbart eine andere Art von Pulsmuster.
Das bei Newman beschriebene Pulsmuster weist einen hohen positiven
Strombereich auf, gefolgt von einem Nullstrombereich, gefolgt von
einem geringen negativen Strombereich, wieder gefolgt durch einen
Nullstrombereich. Jeder der Pulsbereiche repräsentiert ein Viertel des Zyklus.
Somit weist der Strom während
des ersten Viertels des Zyklus einen hohen positiven Wert auf. Während des
nächsten
Viertels des Zyklus ist kein Strom vorgesehen. Der Strom weist einen
geringen negativen Wert während
des dritten Viertels des Zyklus auf. Nullstrom ist während des
letzten Viertels des Zyklus vorgesehen.
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Ein
anderes Pulsmuster nach dem Stand der Technik ist in dem US Patent
4,517,059 beschrieben, welches am 14. Mai 1985 für Loch et al. erteilt wurde.
Loch offenbart ein Pulsmuster, welches eine Rechteckwelle beschreibt,
die zwischen einem relativ hohen positiven Strom und einem relativ
geringen negativen Strom wechselt. Die Dauer der positiven und negativen
Bereiche des Pulses werden bei einem Versuch, den Anodisierungsprozess
zu steuern, kontrolliert verwendet.
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Das
US Patent 4,414,077, am 08. November 1983 für Yoshida et al. erteilt, beschreibt
einen Pulsgang, welcher einem Gleichstrom hinzugefügt wurde.
Die Pulse sind von einer Vielzahl entgegengesetzt zu dem des Gleichstrom-Stroms.
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Andere
Verfahren nach dem Stand der Technik verwenden eine sinusförmige Spannungswelle
oder Bereiche davon, welche auf die Spannungsbusse angewendet werden,
die zum Erzeugen der Anodisierungsströme verwendet werden (d.h. potentiostatische
Pulse). Jedoch verwenden solche Systeme nach dem Stand der Technik
keine Strompulse zum Steuern des Anodisierungsprozesses. Beispiele
solcher Systeme nach dem Stand der Technik können in dem US Patent 4,152,321
mit dem Titel Anodizing Method, erteilt am 01. Mai 1979 für Schädel; dem
US Patent 4,046,649 mit dem Titel Forward-Reverse Pulse Cycling
Pulse Anodizing And Electroplating Process, erteilt am 06. September
1977 für
Elco et al.; und dem US Patent 3,975,254 mit dem Titel Forward-Reverse
Pulse Cycling Anodizing And Electroplating Process Power Supply,
erteilt am 17. August 1976 für
Elco et al., gefunden werden.
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Jedes
der zuvor genannten Verfahren nach dem Stand der Technik liefert,
während
es einen Puls irgendeiner Art verwendet, keine adäquate Härte und
Dicke, während
sie eine geringe Ausschussrate beibehalten. Darüber hinaus sind solche Systeme
nach dem Stand der Technik relativ langsam und benötigen eine
relativ lange Zeitperiode, um den Anodisierungsprozess zu vervollständigen.
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Die
Zeit einer jeden Periode bewegen sich beim Stand der Technik üblicherweise
von 1 bis 100 Sekunden, abhängig
von dem Aluminiumsubstrat. Der Stand der Technik beschreibt keinen
Zusammenhang zwischen einem Pulsmuster (Pulsstrom, Pulsdauer, Pausenstrom
und Pausendauer) und dem Ergebnis des Anodisierungsprozesses (siehe
Yokogama, oben). Somit wurden die optimalen Pulsbedingungen durch
Versuch und Fehler bestimmt. Die Beschichtungsqualität des pulsanodisierten
Aluminiums ist im wesentlichen besser als anodische Beschichtungen,
welche mit Gleichstrom gemäss
dem Stand der Technik hergestellt wurden (Surface Treatment With
Pulse Current, Dr. Jean Rasmussen, Dezember 1994).
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Ein
Anodisierungsverfahren und eine Vorrichtung, welche die Bearbeitungszeit
mit hohen Formationspotentialen und minimalem Handling reduzieren,
um Beschichtungen begehrter Qualität und Konsistenz zu erzielen,
sind wünschenswert.
Das Verfahren und die Vorrichtung werden vorzugsweise Herstellungskosten
verringern und eine geschlossene Regelprozessausgestaltung aufweisen,
welches die Auswirkung des Elektrolyts auf die innere und äussere Umgebung
reduziert. Das Verfahren wird bevorzugt Wärme aus der Nähe der Komponente,
welche anodisiert wird, entfernen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Gemäss der Erfindung
umfasst eine Vorrichtung zum Anodisieren einer Aluminiumkomponente
eine Einrichtung zum Pulsanodisieren und eine Reaktionskammer, welche
zumindest einen Bereich der darin platzierten Komponente aufweist.
Die Reaktionskammer kann eine Reaktionsflüssigkeit oder Elektrolyt enthalten. Eine
Transportkammer ist in Fliessverbindung mit der Reaktionskammer.
Die Flüssigkeit
dringt von der Transportkammer aus über eine Vielzahl von Einlässen in
die Reaktionskammer ein, welche in Richtung der Komponente in einem
Winkel zwischen 15 und 90° ausgerichtet
sind. Die Flüssigkeit
folgt einer Rückleitung,
so dass die Flüssigkeit
von der Reaktionskammer in die Transportkammer zurückfliesst.
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Bei
einer Alternative ist ein Flüssigkeitsbehälter vorgesehen.
Der Behälter
steht in Fliessverbindung mit der Transportkammer und die Rückleitung
beinhaltet den Flüssigkeitsbehälter. Eine
Pumpe zwischen dem Flüssigkeitsbehälter und
der Transportkammer pumpt Flüssigkeit
zu der Transportkammer, wodurch die Flüssigkeit durch die Einlässe zu der
Komponente in einer Vielzahl von Düsen gedrückt wird, welche in einer Variation
auf die Komponente gerichtet sind.
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Die
Reaktionskammer weist einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
auf, wie auch die Transportkammer in unterschiedlichen Alternativen.
Die Transportkammer kann im wesentlichen konzentrisch zu der Reaktionskammer
angeordnet sein.
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In
einem Ausführungsbeispiel
wird die Flüssigkeit
in Richtung der Komponente in einem Winkel zwischen 15 und 90° gerichtet.
In einem anderen Ausführungsbeispiel
wird die Flüssigkeit
in Richtung der Komponente in einem Winkel zwischen 60 und 70° geführt.
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Die
Reaktionskammer ist im wesentlichen vertikal angeordnet und weist
zumindest eine Seitenwand und zumindest eine untere Wand in einem
anderen Ausführungsbeispiel
auf. Die Einlässe
sind in der Seitenwand angeordnet, so dass die Flüssigkeit
im wesentlichen horizontal in die Reaktionskammer eindringt. Die Reaktionskammer
weist zumindest einen Auslass unterhalb der Einlässe auf. Der Auslass kann in
der unteren Wand angeordnet sein.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
ist die Seitenwand eine gewöhnliche
Wand der Transportkammer. Auch weist die Reaktionskammer eine Oberseite
mit einem entfernbaren Bereich in einer Alternative auf. Die Oberseite
ist geeignet, um die Komponente darin anzuordnen und ein Bereich
der Komponente erstreckt sich in die Reaktionskammer und ein Bereich
erstreckt sich über
die Reaktionskammer hinaus. Die Einlässe sind in derselben Höhe wie zumindest
ein Bereich der Komponente in einer Alternative angeordnet.
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Die
Komponente wird in unterschiedlichen Alternativen mechanisch oder
pneumatisch in einer montierten Position festgehalten.
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Der
Einlass ist die Kathode und die Komponente ist die Anode, wodurch
Strom zwischen der Kathode und der Anode in einem anderen Ausführungsbeispiel
fliesst.
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Andere
prinzipielle Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden den
Fachmännern
nach Durchsicht der folgenden Zeichnungen, der detaillierten Beschreibung
und der beigefügten
Ansprüche
ersichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines allgemeinen Verfahrens, welches die vorliegenden
Erfindung ausführt;
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2 zeigt
einen schematischen Querschnitt eines Verfahrensbehälters, welcher
die vorliegenden Erfindung ausführt;
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3 zeigt
einen detaillierten schematischen Querschnitt einer Arbeitselektrode,
welche in einer Montagevorrichtung angeordnet ist, in Übereinstimmung
mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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4 zeigt
einen detaillierten schematischen Querschnitt einer Arbeitselektrode,
welche in einer Montagevorrichtung angeordnet ist, in Übereinstimmung
mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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5 ist
ein Schaubild, welches ein Strompulsmuster in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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6 ist
ein Schaubild, welches die Formationsrate im Vergleich zur Stromdichte
bei zwei Temperaturen zeigt;
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7 ist
ein Schaubild, welches die Oberflächenrauhigkeit im Vergleich
zur durchschnittlichen Stromdichte für zwei- und drei-Punkt-Pulsmuster
zeigt;
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8 ist
ein Schaubild, welches die Formationsrate im Vergleich zur durchschnittlichen
Stromdichte für
zwei Verfahren nach dem Stand der Technik zeigt;
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9 ist
Schaubild, welches die Oberflächenrauhigkeit
im Vergleich zur durchschnittlichen Stromdichte für zwei Verfahren
nach dem Stand der Technik zeigt; und
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10 zeigt
einen oberen Querschnitt einer äusseren
Wand einer Reaktionskammer mit Einlässen in Übereinstimmung mit dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel.
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Bevor
zumindest ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Detail erklärt
wird, soll verstanden werden, dass die Erfindung in ihrer Anwendung
nicht auf die Details der Konstruktion und Anordnung der Komponenten,
welche in der folgenden Beschreibung fortgeführt oder in den Zeichnungen
gezeigt werden, begrenzt ist. Die Erfindung eignet sich für andere
Ausführungsbeispiele
oder kann in unterschiedlichen Weisen praktiziert oder ausgeführt werden.
Auch ist zu verstehen, dass die Phraseologie und Terminologie, welche
hierin angewendet wurde, zum Zwecke der Beschreibung vorgesehen
ist und nicht als limitierend betrachtet werden sollte. Gleiche
Bezugszahlen werden verwendet, um gleiche Komponenten anzuzeigen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Während die
vorliegende Erfindung mit Bezug auf einen bestimmten Prozess zum
Anodisieren und einer bestimmten Befestigung zum Halten eines Aluminiumbauteils
und zum Führen
des Elektrolyts daran illustriert werden wird, sollte von vorneherein
verstanden werden, dass andere Verfahrensparameter, wie bspw. alternatives
Material oder Lösungen
oder eine andere Vorrichtung angewendet werden können, um die Erfindung auszuführen.
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Das
hier beschriebene Verfahren und die Vorrichtung werden im wesentlichen
durch ein Blockschaltbild nach 1 gezeigt.
Das Anodisieren tritt in einem Verfahrensbehälter 100 auf (wird
später
detaillierter beschrieben). Eine Arbeitselektrode 102 (d.h.
das zu anodisierende Bauteil) wird in einem Reaktionsbehälter 104 angeordnet,
welcher Teil des Behälters 100 ist.
Nach dem Anodisieren wird das Bauteil 102 zu einem Spültank 110 bewegt,
in welchem die Arbeitselektrode mit entionisiertem Wasser gespült wird,
welches aus einem Spülbehälter 112 durch
eine Druckpumpe 114 in eine Spülkammer 116 durch
eine Reihe von Spraydüsen 118 gepumpt
wird. Das Spülwasser
verlässt
die Spülkammer 116 durch
einen Spülauslass 119 und
kehrt zu dem Spülbehälter 112 zurück. Die
Arbeitselektrode oder das Bauteil 102 wird während dem
Spülen
mechanisch in Position gehalten. Nach dem Spülen wird die Arbeitselektrode 102 zu
einem Trocknungsbehälter 120 überführt, wo
sie mit warmer Luft aus einem Heizer 122 getrocknet wird,
welche in den Trocknungsbehälter 120 durch
verschiedene Trocknungseinlässe 124 gepumpt
wird.
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Alternativen
umfassen die Durchführung
mehrerer Schritte (wie das Anodisieren und das Spülen) in einem
einzigen Behälter
oder sehen eine Station (nachfolgend dem Trocknungsbehälter 120 bspw.)
vor, welche die Komponente als eine Qualitätskontrollmessung abtastet.
Das Abtasten kann unter Verwendung bekannter Techniken, wie bspw.
neuronale Netzwerkanalyse, automatisch durchgeführt werden.
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Nun
bezugnehmend auf 2 wird eine schematische Darstellung
eines Querschnittes eines Verfahrensbehälters 100 und zugehöriger Komponenten
gezeigt, welche eine äussere
kreisförmige
Transportkammer 201 und eine innere Reaktionskammer 104 umfassen.
Das Reaktionsmedium (elektrolytische Lösung) wird von einem Mediumsbehälter 202,
welcher unterhalb des Verfahrensbehälters 100 angeordnet
ist, durch einen Druckpumpe 203 durch verschiedene Einlasskanäle 205 in
die Transportkammer 201 transportiert. Alternativen umfassen
anders geformte Kammern, wobei auch die Einlässe und Auslässe an unterschiedlichen Stellen
angeordnet sind.
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Transportkanal 101 und
Reaktionskammer 104 werden durch eine innere Wand getrennt,
bestehend aus einem unteren Bereich 206 aus einem inerten
Material und einem oberen, elektrochemisch aktiven Bereich 207,
welcher die Gegenelektrode darstellt. Alternativ dazu kann die gesamte
Wand die Elektrode sein. Das Reaktionsmedium dringt in den Reaktionsbehälter 104 durch
eine Reihe von Reaktionseinlässen 210 durch
die Gegenelektrode 207 ein. Das Reaktionsmedium dringt
in den Reaktionsbehälter 104 relativ
zu der Oberfläche des
Bauteils, Aluminiumsubstrat oder Arbeitselektrode 102,
ein. Der Winkel zu dem Bauteil liegt innerhalb des Bereiches von
15 bis 90°,
bevorzugt 60 bis 70°.
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Das
Reaktionsmedium verlässt
den Reaktionsbehälter 104 durch
einen Reaktionsauslass 212 und kehrt zu dem Mediumsbehälter 202 zurück. Die innere
Wand (bestehend aus den Bereichen 206 und 207)
und eine äussere
Wand 213 sind an einer unteren Wand 214 angebracht.
Wände 206, 213 und 214 bestehen
aus einem inerten Material, wie bspw. Polypropylen. Der Reaktionsbehälter 104 wird
durch einen bewegbaren oberen Deckel aus einem inerten Material,
wie bspw. Polypropylen, geschlossen, welcher einen Abdeckdeckel 219 und
eine Montagevorrichtung 220 umfasst, und in welchem die
Arbeitselektrode 102 angeordnet ist. Die Montagevorrichtung 220 ist
austauschbar und speziell für
die bestimmten Bauteile oder die Arbeitselektrode 102, welche
zu anodisieren ist, ausgebildet.
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Der
obere Bereich der Arbeitselektrode 102 ist, die Verteilung
von Wärme
fördernd,
welche sich in der Arbeitselektrode 102 während dem
Verarbeiten sammelt, Luft ausgesetzt. Die Arbeitselektrode 102 ist
mit einem üblichen
Gleichrichter (wie unten diskutiert gesteuert) durch einen elektrischen
Kontakt 230 verbunden, welcher gegen die Arbeitselektrode 102 nach
Befestigung gepresst wird.
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Selektive
Formation von Beschichtungen an der Arbeitselektrode 102 wird
durch eine obere Abdeckung, bestehend aus einer inerten oberen Spannvorrichtung 225,
welche eine Gummiabdeckung 226 hält, die an die untere Fläche der
Arbeitselektrode 102 anstösst, gesichert. Die obere Abdeckung
ist in der Montagevorrichtung 220 durch eine Anzahl von
einstellbaren Befestigungen 228, welche aus einem inerten
Material bestehen, befestigt.
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Die
Arbeitselektrode 102, welche in der Montagevorrichtung 220 angeordnet
ist, wird in 3 detaillierter gezeigt. Die
Arbeitselektrode 102 wird gegen die obere Abdeckung, insbesondere
die Gummiabdeckung 226, gepresst und durch einen Gummi-O-Ring 301 in
Position gehalten. Der Gummi-O-Ring 301 wird mittels eines
Befestigungsringes 303 mechanisch gegen die obere Abdeckung
gedrückt.
Die Arbeitselektrode 102 wird durch Lösen des Druckes auf den Gummi-O-Ring 301,
durch Bewegen des befestigten O-Ringes 302 weg von der
oberen Abdeckung, entfernt.
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4 zeigt
eine pneumatische Befestigungsanordnung, bei welcher der O-Ring 301 durch
Pumpen von Druckluft in einen Drucktank 401 durch verschiedene
Lufteinlässe 402 gegen
die Arbeitselektrode 102 gedrückt wird. Der Druck auf die
Arbeitselektrode 102 wird durch Öffnen eines Druckventils 403 gelöst, so dass die
Arbeitselektrode 102 entfernt werden kann.
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Das
Reaktionsmedium wird durch Öffnungen
in der Gegenelektrode in einer Weise auf das metallische Substrat
gespritzt, dass das Reaktionsprodukt (Wärme) von dem metallischen Substrat
(Arbeitselektrode) weggetragen wird. 10 zeigt
einen oberen Querschnitt der Reaktionskammer 104. Eine
Vielzahl von Einlässen 1001 ist
gezeigt und gewinkelt zwischen 60 und 70°. Die Montage- und Abdeckungsvorrichtung
ermöglicht
eine selektive Formation von Beschichtungen auf dem metallischen
Substrat bei hoher Geschwindigkeit durch Anwendung einer speziell
ausgestalteten Modulation von Gleichstrom oder -spannung, welche
durch periodischen Wechsel von zumindest einer Periode von hohem
Reaktionspotential und Perioden von keinem, geringem oder negativem
Reaktionspotential gekennzeichnet ist.
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Die
bis hierher diskutierte Vorrichtung weist einige vorteilhafte (obwohl
nicht notwendige) Eigenschaften auf. Zunächst sieht der Verfahrensbehälter den
Fluss des Reaktionsmediums von einer Hauptlösung unterhalb des Behälters durch
die Reaktionskammer und zurück
in den Behälter
vor. Zweitens bewegt sich das Reaktionsmedium in Richtung der Arbeitselektrode
in einem Winkel, so dass Wärme
schnell von der Arbeitselektrode weg verteilt werden kann. Drittens
ermöglicht
die Befestigung, während
sie einfach zu handhaben und ökonomisch
ist, es der Wärme,
von der Oberfläche
der Arbeitselektrode weg verteilt zu werden, welche der Luft ausgesetzt
ist. Viertens wird das Reaktionsmedium durch Öffnungen in der Gegenelektrode
in Richtung des metallischen Substrates in einer Weise gespritzt,
dass Reaktionsprodukte, zusätzlich
zur Wärme,
von dem metallischen Substrat (Arbeitselektrode) weggetragen werden.
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Zusätzlich zu
der oben beschriebenen Vorrichtung verwendet das erfindungsgemässe Verfahren
ein Reaktionsmedium, welches eine Lösung aus Schwefelsäure oder
Mischungen aus Schwefelsäure
und geeigneten organischen Säuren
wie Oxalsäure
umfasst. Die Konzentration von Schwefelsäure reicht von 1% v/v bis 50%
v/v, jedoch vorzugsweise von 10% v/v bis 20% v/v. Der Konzentrationsbereich
einer oder mehrerer organischer Säuren, welche dem Schwefelsäureelektrolyt
zugeführt
wurden, reicht von 1% v/v bis 50% v/v, jedoch vorzugsweise von 10%
v/v bis 15% v/v. Die Arbeitselektrode 102 ist ein Aluminiumkolben
(Aluminium 1295 oder 1275 bspw.), welche als Anode agiert (positiv
verbunden mit dem Gleichrichter) und die Gegenelektrode 201 ist
aus Aluminium 6062 (oder Titan), welche als Kathode agiert (negativ
verbunden mit dem Gleichrichter). Die Komponente kann aus anderen
Materialien hergestellt sein.
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Das
Elektrolyt wird in einem Behälter
unterhalb des Reaktionsbehälters
gelagert und auf eine geeigneten Verfahrenstemperatur gekühlt, welche
von –10°C bis +40°C reicht,
vorzugsweise von +10°C
und +25°C. Das
Elektrolyt wird in die Reaktionskammer bei einer Fliessrate von
4 LPM (Liter pro Minute) bis 100 LPM, jedoch bevorzugt von 30 LPM
bis 50 LPM, gepumpt und zu dem Behälter zurückgeführt.
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Die
Fliessrichtung des Elektrolyts ist in Richtung der Aluminiumoberfläche, so
dass Wärme
weg von den Bereichen der Wärmeproduktion
transportiert wird. Ein stabiler Zustand der Wärmeverteilung wird durch Spritzen
des Reaktionsmediums in einem Winkel zwischen 15 und 90°, jedoch
bevorzugt zwischen 60 und 70° relativ
zu der Aluminiumsubstratoberfläche
erzeugt.
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Das
Elektrolyt wird nach oben zu der Reaktionsstelle in einer äusseren
kreisförmigen
Einlasskammer und durch die Gegenelektrode in Richtung des Aluminiumkolbens
transportiert. Die Gegenelektrode enthält ein bis 50, bevorzugt jedoch
8 bis 12 Transporteinlässe
zu der Reaktionskammer und ist bspw. aus Aluminium AA 6062 oder
anderen Materialien (wie bspw. Titan) hergestellt. Die Gegenelektrode
ist mit dem Gleichrichter verbunden und agiert als Kathode (negativ).
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Der
Elektrolyt-Jetstream, welcher in Richtung der Kolbenoberfläche gewinkelt
ist, erzeugt eine stabile Verteilung von Wärme weg von den Bereichen der
Herstellung. Des weiteren wird die Verteilung von Wärme gravitational
verbessert, wenn das Elektrolyt in den unteren Bereich der Reaktionskammer
eindringt. Das Elektrolyt verlässt
die Reaktionskammer an dem Auslass in dem Boden der Reaktionskammer
und kehrt zu dem Speicherbehälter
unterhalb der Reaktionskammer zurück.
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Der
Kolben ist in der Montagevorrichtung befestigt und gegen die obere
Abdeckung gepresst, um das Abdecken des Kolbenkopfes zu sichern.
Der Kolben wird durch Druck des Gummi-O-Ringes in Position gehalten.
Der Druck auf den O-Ring erfolgt entweder mechanisch, wie in 3 gezeigt,
oder pneumatisch, wie in 4 gezeigt. Der Kolben wird dann
mit dem Gleichrichter als Anode (positiv) verbunden.
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Nach
dem Anodisieren wird der elektrische Kontakt mit dem Kolben entfernt
und der Druck von dem O-Ring entfernt. Der Kolben wird dann zu dem
Spülbehälter transferiert,
nach welchem er mit warmer Luft getrocknet wird.
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Die
Ausgestaltung des Pulsstrommusters des bevorzugten Ausführungsbeispiels
ist ein periodischer Wechsel zwischen Perioden sehr hoher Stromdichte
(bevorzugt mehr als 50 A/dm2), hoher Stromdichte
(bevorzugt mehr als 4 A/dm2) und geringer
Stromdichte (bevorzugt weniger als 4 A/dm2).
Die Dauer einer jeden individuellen Stromdichte reicht von 0.12
Sekunden bis 40 Sekunden, jedoch bevorzugt von 1 Sekunde bis 5 Sekunden.
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Die
schlussendliche Anzahl wiederholter Pulszyklen wird durch die vorgegebene
nominale Dicke der Oxidschicht bestimmt.
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Die
Dauer der Periode zwischen einem Puls, d.h. die Ausregelzeit, welche
für neue
stabilisierte Bedingungen an dem Boden der Poren für die neuen
Stromkonditionen notwendig ist, hängt mit dem Unterschied zwischen
Puls- und Pausenstromdichte zusammen. Erhöhter Unterschied zwischen den
zwei Stromdichten reduziert die notwendige Zeit für eine 100%ige
Verwendung des Recovery-Effektes. Auch steigert eine Erhöhung der
Temperatur der Anodisierungslösung
die Ausregelzeit für
den Recovery-Effekt. Die Ausregelzeit für die Recovery-Effekte während dem
Batch-Anodisieren für
gegossenes Aluminium mit hohen Anteilen von Silizium (7% w/w) liegt
zwischen 10 und 25 Sekunden, abhängig
von den Verfahrensbedingungen.
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Eine
Formationsrate in dem Bereich von 25 Mikrons pro Minute, nahezu
doppelt so schnell wie herkömmliches
Gleichstrom-Batch-Anodisieren, erfordert einen grossen Unterschied
bei den Pulsstromdichten, insbesondere, falls die Verfahrenstemperatur
oberhalb des üblichen
Bereiches von herkömmlichem
Anodisieren liegt (>+5°C). Dann
hat der Erfinder festgestellt, dass ein Pulsmuster, welches periodischen
Wechsel zwischen drei Stromdichten in Verbindung mit erhöhter Verfahrenstemperatur
(zwischen +10°C
und +15°C)
und eine Konzentration von Schwefelsäure (17% v/v) aufweist, in
einer Dicke der Beschichtung von 25 Mikrons in weniger als einer
Minute resultiert. Tabelle 2 unten zeigt unterschiedliche experimentelle
Daten. Die Temperatur und die Menge von Schwefelsäure in dem
Anodisierungselektrolyt sind im wesentlichen höher als die Maximumwerte bei
dem Anodisieren nach dem Stand der Technik.
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Ein
pulsmoduliertes Strommuster (ein Zyklus) in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung ist in 5 gezeigt. Jeder Zyklus enthält Wechsel
zwischen einer mittleren Stromdichte 501 und einer hohen Stromdichte 502,
gefolgt von einer Dauer geringer (oder keiner) Stromdichte 503.
Dieses Muster wird einige Male wiederholt, bis die endgültige Dicke
der anodischen Beschichtung erreicht ist.
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Der
durchschnittliche Strom der Pulsmuster bestimmt die Formationsrate.
Ein Vergleich von Formationsrate, Oberflächenrauhigkeit und Mikrohärte von
Aluminiumkolben, welche unter Gleichstrombedingungen und mit pulsmoduliertem
Strom diskontinuierlich betrieben wurde, ist in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
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Der
Erfinder hat erfahren, wie in Tabelle 1 gezeigt, dass Batch-Anodisieren
von Aluminiumkolben bei hoher Stromdichte (>>3
A/dm2) möglich
ist, falls der Recovery-Effekt verwendet wird, wie bei dem Pulsstromverfahren
der vorliegenden Erfindung. Die Bildung von Wärme während dem Gleichstromanodisieren
stört das Gleichgewicht
zwischen Formation und Ablösung
des Oxidfilmes, was zu einer Beschädigung der Beschichtung führt (das
Brenn-Phänomen).
Die geringe Mikrohärte
für den
pulsanodisierten Kolben ist ein Ergebnis von hoher Wärmeproduktion
und unzureichender Entfernung von Wärme in einem Batchverfahren.
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6 ist
ein Schaubild, welches zeigt, dass die Formationsrate von der durchschnittlichen
Stromdichte für
unterschiedliche Pulsmuster (in Übereinstimmung
mit dem Muster von 5) abhängt, und dass die Formationsrate
im wesentlichen unabhängig
von Verfahrenstemperaturen zwischen +7°C und +13°C ist.
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Bei
herkömmlichem
Batch-Anodisieren unter Verwendung von Gleichstrom steigt Oberflächenrauhigkeit
mit Verfahrenszeit und Stromdichte an. Die Oberflächenrauhigkeit,
welche als Ra gemessen wird, steigt mit durchschnittlicher
Stromdichte für
Pulsgestaltungen an, welche Wechsel zwischen einer Pulsperiode und
einer Pause (ein zwei-Punkt-Pulsmuster) enthalten. Jedoch ist die
Oberflächenrauhigkeit
unabhängig
von der durchschnittlichen Stromdichte für Pulsgestaltungen, welche
zwei Pulse und eine Pausenperiode (ein drei-Punkt-Pulsmuster, wie
das von 5) enthalten. Dies ist in dem
Schaubild von 7 gezeigt, welches Oberflächenrauhigkeit
verglichen mit Stromdichte für
zwei- und drei-Punkt-Pulse aufzeichnet. Die Oberflächenrauhigkeit
für drei-Punkt-Pulsmuster änderte sich
von 1,6 Mikrons vor dem Anodisieren auf 2.2 Mikrons nach dem Anodisieren,
was ein ungefähr
38%iger Anstieg ist. Die Pulsgestaltungen der Experimente sind in Tabelle
2 unten gezeigt und enthalten im wesentlichen ein Pulsmuster, welches
zwei relativ hohe Strombereiche (33 A/dm2 und
(33 A/dm2 bspw.) aufweist und ein dritter
Bereich weist einen im wesentlichen geringeren Strombereich (weniger
als eine Hälfte
und bevorzugt über
ein Zehntel bspw.) auf. Das Elektrolyt enthielt 17% v/v Schwefel.
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Tabelle 2
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- 1) 10s bei 20 A/dm2,
5s bei 2 A/dm2, 3 Mal bei 15°C wiederholt
- 2) 10s bei 26 A/dm2, 5s bei 2 A/dm2, 3 Mal bei 15°C wiederholt
- 3) 10s bei 33 A/dm2, 5s bei 2 A/dm2, 3 Mal bei 15°C wiederholt
- 4) 5s bei 33 A/dm2, 2s bei 53 A/dm2, 3s bei 33 A/dm2,
5s bei 2 A/dm2, 3 Mal bei 15°C wiederholt
- 5) 2s bei 33 A/dm2, 2s bei 53 A/dm2, 1s bei 33 A/dm2,
2s bei 53 A/dm2, 3s bei 33 A/dm2,
5s bei 2 A/dm2, 3 Mal bei 7°C wiederholt
- 6) 2s bei 33 A/dm2, 2s bei 53 A/dm2, 1s bei 33 A/dm2,
2s bei 53 A/dm2, 1s bei 33 A/dm2,
2s bei 53 A/dm2, 5s bei 2 A/dm2,
3 Mal bei 7°C
wiederholt
- 7) 2s bei 33 A/dm2, 2s bei 59 A/dm2, 1s bei 33 A/dm2,
2s bei 59 A/dm2, 1s bei 33 A/dm2,
2s bei 59 A/dm2, 5s bei 2 A/dm2,
3 Mal bei 7°C
wiederholt
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Alternativen
enthalten weniger Wiederholungen, die Reihenfolge der unterschiedlichen
Magnituden variierend, ein von den anderen Pulsmustern unterschiedliches
Pulsmuster aufweisend und Nullstrom in dem unteren Strombereich
aufweisend.
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Die
Formationsrate und Oberflächenrauhigkeit
der mit Gleichstrom anodisierten Kolben gemäss den Verfahrensprinzipien
der US Patente 5,534,126 und 5,032,244, in welchen das Elektrolyt
orthogonal in Richtung des Kolbenkopfes gespritzt wird, ist in den 8 und 9 gezeigt.
Die Rauhigkeit und Formationsrate, welche durch diese Verfahren
nach dem Stand der Technik geliefert werden, sind nicht so gut,
wie die Rauhigkeit und Formationsrate, welche durch die vorliegende
Erfindung geliefert wird. Die Formationsrate nach dem Stand der
Technik erhöht
sich mit Stromdichte in Schwefelsäureelektrolyten. Auch gibt
es einen leichten Anstieg der Formationsrate durch Zusatz von Oxalsäure. Die
Oberflächenrauhigkeit
steigt mit Stromdichte und durch Zusatz von Oxalsäure an.
Anodisieren bei 20 A/dm2 in einem Schwefelsäureelektrolyt,
welcher 10 g/l Oxalsäure
enthält,
produziert in 90 Sekunden 24 μm
Oxidbeschichtung in 90 Sekunden. Die Oberflächenrauhigkeit beträgt 2.64 μm. Erhöhen der
Stromdichte auf 30 A/dm2 lässt die
Formationsrate ansteigen und 23 μm Beschichtung
werden in 1 Minute hergestellt, jedoch steigt die Oberflächenrauhigkeit
auf 3.01 μm
an. Zum Vergleich beträgt
die Oberflächenrauhigkeit
von Kolben bei herkömmlichem
Gleichstromanodisieren bei 0°C
und bei 3 A/dm2 2.66 Mikrons.
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Verschiedene Änderungen
können
bei der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden, welche noch immer
in ihren vorgesehenen Rahmen fallen. Somit sollte ersichtlich sein,
dass in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Anodisieren von Bauteilen vorgesehen wurde, welche eine Befestigung
vorsehen, die Wärme
von dem Bauteil verteilt und einen Anodisierungsstrom in einem Pulsmuster
liefert, so dass das Anodisieren schneller vonstatten geht und/oder
wünschenswerte
Eigenschaften aufweist, welche vollkommen die Ziele und Vorteile,
welche oben genannt wurden, befriedigt. Obwohl die Erfindung im
Zusammenhang mit spezifischen Ausführungsbeispielen davon beschrieben
wurde, ist es ersichtlich, dass viele Änderungen und Variationen für Fachmänner ersichtlich
sein werden.