DE2166843C3 - Verfahren zur Vorbehandlung von Leichtmetallen für die galvanische Abscheidung von Aluminium - Google Patents
Verfahren zur Vorbehandlung von Leichtmetallen für die galvanische Abscheidung von AluminiumInfo
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- DE2166843C3 DE2166843C3 DE19712166843 DE2166843A DE2166843C3 DE 2166843 C3 DE2166843 C3 DE 2166843C3 DE 19712166843 DE19712166843 DE 19712166843 DE 2166843 A DE2166843 A DE 2166843A DE 2166843 C3 DE2166843 C3 DE 2166843C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung von Leichtmetallen für die galvanische Abscheidung von Aluminium aus wasserfreiem metallorganischen Elektrolytinediun, das gegebenenfalls anodisch
oder chemisch oxidiert, verdichtet und/oder eingefärbt wird.
Die Oberflächen von Formstücken bzw. Bauteilen aus
Leichtmetallen und -legierungen, insbesondere aus Beryllium, Magnesium, Zink. Aluminium, Titan und
deren Legierungen können aufgrund ihrer chemischen Materialeigenschaften in wäßrigen oder protischen
Medien nicht oder nur unzureichend veredelt bzw. beschichtet werden.
Eine Beschichtung und Oberflächenveredelung von Beryllium, Magnesium, Zink, Aluminium und Titan-Werkstoffbauteilen sind aber in erster Linie wegen der
Stoff- und Oberflächeneigenschaften dieser Materialien erforderlich, da es sich bei ihnen durchwegs um relativ
unedle Metalle handelt, deren Oberflächen unter der Einwirkung der Atmosphärilien ziemlich rasch eine im
wesentlichen oxidische Deckschicht ausbilden, die das darunterliegende Metall im allgemeinen vor weiterem
korrosiven Angriff schützt.
So bildet sich bereits bei dem Versuch, diese DeckschichJ durch Sandstrahlen zu entfernen, bei
relativ unedlem sauerstoffaffinem Material durch die umgebende Luft sofort wieder eine Oxidschicht, die ein
nachfolgendes Galvanisieren erschwert oder gar verhindert. Dies ist ein großer Nachteil, da infolge ihrer
vorzüglichen mechanischen Eigenschaften und ihres geringen spezifischen Gewichts der Einsatz dieser
Werkstoffe vor allem in Luft» und Raumfahrt, Automobil- und Fahrzeugbau immer mehr an Bedeutunggewinnt.
Die Korrosionsschutzwirkung hängt dabei sehr vom Reinheitsgrad des Metalls und bei Legierungen von der
Art der Legierungsbestandteile ab. Allgemein gilt, daß die Korrosionsrate mit zunehmendem Reinheitsgrad
des Metalls abnimmt und die Legierungsbestandteile
nicht allein nach ihrem günstigen Einfluß auf das
Korrosionsverhalten des Grundwerkstoffes ausgewählt werden können, sondern meist die mechanischen,
verarbeitungs- oder gießtechnischen Eigenschaften des Grundmetalls verbessern sollen. Durch Zonenziehen
und Schwebeschmelzen extrem rein erhaltenes Eisen rostet an feuchter Luft praktisch nicht mehr; Elektronmetall, eine Legierung mit 90% und mehr Magnesium
und — je nach Verwendungszweck — Zusätzen von AI,
ίο Zn, Cu und Silizium, läßt sich sehr leicht spanabhebend
bearbeiten, unterliegt jedoch rasch der atmosphärischen Korrosion. Die fertigungstechnisch besonders vorteilhaften Aluminium-Druckgußlegierungen, wie DGAL-SiIO(Cu), DGALSi 12 und DGSi 6 Cu 3, lassen sich
durch Anodisieren nicht oder nur in unbefriedigender Qualität und in unansehnlich grauem Farbton beschichten.
Beryllium und Berylliumlegierungen, wegen ihrer hervorragenden Festigkeit bei sehr geringem spezifi
sehen Gewicht (1,86) begehrte moderne Werkstoffe,
entbehren eines dichten, festhaftenden und ungiftigen Oberflächenschutzfilmes, der sie vor stärkerem korrosiven Angriff schützt
Titan- und Titan-Legierungen finden wegen ihrer
ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften bei relativ kleinem spezifischen Gewicht (4,51) zunehmend
stärkere Verwendung in Luft- und Raumfahrt sowie im Maschinenbau und der chemischen Industrie. Der sich
rasch bildende dünne Oxidfilm (Rutil) verleiht ihm in
oxidierenden Medien einen hervorragenden Korrosionsschutz. Dieser Oxidfilm läßt sich zwar durch
anodische Oxidation verstärken, zeigt aber im Unterschied zum Aluminium (Eloxalschicht) eine tiefviolettblaue bis blaurote Färbung und besitzt nicht die dem
Aluminium eigene Wabenstruktur, die das vorzügliche Einfärbevermögen der farblosen Eloxalschicht und das
Verdichten derselben ermöglicht. Die Titanwerkstoffe erreichen auch nicht den hellen Farbton des Aluminiums
und dessen gute elektrische Leitfähigkeit.
Auch Zink* und Zinklegierungen bilden an der Oberfläche unter dem Einfluß der Atmosphärilien
oxidische Schutzschichten aus, die das darunterliegende Metall vor weitergehender Korrosion schützen. Im
Unterschied zum Aluminium sind jedoch für Zinkwerk
stoffe bisher keine Verfahren bekanntgeworden, die
eine Verstärkung dieser Schutzschicht durch anodische Oxidation ermöglichen noch Oxidschichten aufzubauen
vermögen, deren Struktur eine Einlagerung von Farbstoffen zuläßt.
so Einer galvanischen Beschichtung und f'berflächenveredlung der vorgenannten Leichtmetallwerkstoffe in
wäßrigen bzw. protischen Elektrolytbädern steht die sehr rasche Ausbildung oxidischer bzw. hydroxidischer
Oberflächendeckschichten an Luft oder in den wäßrigen
Vorbehandlungs- und Elektrolytmedien sehr störend
entgegen. Die in wäßrigen Medien stets vorhandenen Deckschichten verhindern oder erschweren zumindest
sehr die unmittelbare galvanische Beschichtung des Grundmetalls und beeinträchtigen die Elcktrokristalli-
bo sation, Haftfestigkeit und Homogenität des aufwachsenden Metalls, Das Galvanisieren von LeiGhtmetallwerkstoffen, insbesondere von Beryllium- und Magnesium-Werkstoffen aus wäßrigen Elektrolytmedien ist deshalb
auch heute noch ein weithin ungelöstes Problem. Vor
hi allem bereitet auch das galvanische Beschichten von Al-
und Al-Legierungen mit anderen Metallen noch erhebliche Schwierigkei'en.
deckschichtfreie Oberflächen bei Leiehtmetallwerkstoffen herbeizuführen, die eine haftfeste und homogene
Beschichtung mit Galvanoaluminium ermöglichen.
Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung dadurch, daß die Oberfläche von Formstükken und Bauteilen aus Leichtmetallen, insbesondere aus
Leichtmetallegierungen durch Druckstrahlen mit Hartstoffpartikeln in einem wasserfreien aprotischen Medium behandelt wird.
Durch die erfindungsgemäße Vorbehandlung erhält man blanke deckschichtfreie Leichtmetalloberflächen,
die nicht korrodieren und somit eine ideale Abscheidung des Schutzmetalls auf der Leichtmetalloberfläche
ermöglichen.
Die Oberflächenvorbehandlung der Formstücke oder Bauteile kann erforderlichenfalls unter Luftausschluß in
Inertgasatmosphäre erfolgen. Dadurch wird eine blanke, deckschichtfreie Oberfläche bei diesen Leichtmetallwerkstoffen gewährleistet, die sonst in wäßrigen
oder protischen Medien und an der Luftreagieren und oxidisch-hydroxidische oder salzartige Deckschichten
ausbilden, die eine weitere galvanische Beschichtung verhindern oder zumindest stören und die Haftfestigkeit
des Schutzmetalls herabsetzen bzw. beeinträchtigen.
Die Vorbehandlung nach der Erfindung wird gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform durch Druckstrahlen mit Hartstoffpartikeln in Öl oder in anderen
inerten Flüssigkeiten, wie z. B. Paraffinöle, hochsiedende reine und chlorierte Kohlenwasserstoffe, Siliconöle
u. dgl, insbesondere mit Korundpulver in dünnflüssigen
Ölen mit Strahldrücken zwischen 136 und 10,78 bar, vorzugsweise 3,92 bis. 7,84 bar, und Partikelgrößen
zwischen 50 und 200 μ erfolgei?. Als Ar.triebsmedium
kann dabei das Öl selbst umgepumpt oder mit Preßluft
oder Inertgas (Stickstoff) beschleunigt werfen.
Der die Hartstoffpartikeln umgebende hydrophobe, luft- und feuchtigkeitsabhaltende Flüssigkeitsfilm verdrängt beim Aufprall auf die zu reinigende Metalloberfläche Luft und Feuchtigkeit, so daß das Hartstoffpartikel innerhalb des Flüssigkeitsfilms die oxidische
Deckschicht durchbricht und die blanke Metalloberfläche freilegt, die durch den Flüssigkeitsfilm vor Luft- und
Feuchtigkeitszutritt geschützt wird.
Die Vorbehandlung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine sehr schonende mechanischen
Bearbeitung der Oberflächenabtragung bewegt sich im Bereich von nur einigen zehntein bis einigen μπι
Schichtdicke. Dickere Oxid- und Zunderschichten können vorher durch Sandstrahlen oder chemische
Vorbehandlung entfernt werden. Bei frisch gefertigten, befetteten Werkstücken ist das jedoch nicht erforderlich; auch die bei Raumtemperatur auf trockener
Oberfläche wachsenden Oxidschichten lassen sich unmittelbar durch Druckstrahlen mit Hartstoffpartikeln
in Öl entfernen. Daß die befetteten Werkstücke unmittelbar der erfindungsgemäßen Oberflächenvorbehandlung zugeführt werden können, ist ein besonderer
fertigungstechnischer Vorteil unseres Verfahrens.
Das praktisch auf alle Werkstoffe anwendbare erfindungsgemäße Oberflächenvorbehandlungsverfahren des Druckstrahlens in Öl weist folgende Behänd^
lungsschritteauf:
mechanische Fertigung des Werkstückes,
2 öliges oder befettetes Werkstück wird druckgestrahlt,
durch Eintauchen in PER (Perchloräthylen) wird der partikel-
30
35
40
45
50
5r>
hi)
Behandlungsschritt
Behandlungsschritt
Behandlungsschritt
haltige Ölfilm abgelöst und
Behandlungsschritt 4 durch PER-Dampfentfettung
restlos entfettet,
Behandlungsschritt 5 sofort in Toluol eingetaucht, eventuell unter Ultraschalleinwirkung darin gespült
Behandlungsschritt 6 unmittelbar in das Aluminierbad eingesenkt zur Beschichtung mit
Galvano-Aluminium.
Durch die Variationsmöglichkeiten von Art und Größe der Hartstoffpartikeln, Viskosität des Öls und
Strahldruck lassen sich für jedes Material und jede Oberflächenbeschaffenheit geeignete Arbeitsbedingungen einstellen und blanke, deckschichtfreie Metalloberflächen erhalten.
Bemerkenswert ist, daß durch die erfindungsgemäße Oberflächenvorbehandlung mit wenig Behandlungsschritten und unter Verzicht auf wäßrige Ätz- und
Spülbäder gearbeitet wird und somit auch keine Abwasserprobleme aufgeworfen werden.
Bei der galvanischen Aluminierung aus sauerstoff-
und wasserfreien aprotischen aluminiumorganischen Elektrolytmedien, vorzugsweise aluminiumalkylhaltigen
Elektrolyten, kann durch Anwendung spezieller Strom und Elektrolysebedingungen, insbesondere von Impulsstrom mit Umpolcyclen die Abscheidungsforni des
galvanisch abgeschiedenen Aluminiums vorteilhaft beeinflußt werden. Es ist günstig, unter Verwendung
eines Impulsstromes mit Umpolcyclen im Frequenzbereich von 100 bis 200 Hz zu aluminieren
Durch die besondere Form der Elektrokristallinität
wird eine matte blendfreie Oberfläche erhalten. Normalerweise liegt der Abscheidungspegel zwischen I
und 2A/dm2. Gute Abscheidungen können aber auch noch bei bis zu 6 A/dm2 erhalten werden. Bei höherer
Stromdichte ist eine intensive Bewegung der Kathode bzw. des Elektrolyten zweckmäßig, insbesondere zur
Abführung der entstehenden Stromwärme.
Für die Aluminiumabscheidungsind alle aluminiumorganischen Elektrolyte geeignet, die der folgenden
allgemeinen Formel entsprechen
wobei M sein kann Na+, K+, Rb+, Cs+ oder ein
quartäres Oniumion mit N, P, As oder Sb als
/7>l, vorzugsweise 2 bis 3 ist, und R stets ein
ein Halogenid(F-,Cl-,CN-, N3-)sein;
verschiedenen Rest darstellen;
m kann 0,1,2,3,4 oder 5 sein (Mol).
Geeignete Lösungsmittel sind z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Toluol und Xylol und
auch Äther, vorzugsweise höher siedende Äther wie Tetrahydrofuran, Dipropyl=, Dibutyläther, Dioxane usw.
Elektrolyte dieser Art sind beispielsweise in den deutschen Patentschriften 12 00 817 und 12 36 208
beschriebenen. Die aluminiumorganischen Elektrolyte können allein oder im Gemisch angewendet werden. Sie
können zur Anhebung ihrer Leitfähigkeit mit aromatischen Kohlenwasserstoffen, beispielsweise Toluol, verdünnt werden.
Die obere Grenze der Badtemperatur während des Aluminierens ist durch die thermische Stabilität der
aluminiumorganischen Electrolyte und durch den Siedepunkt des eventuell verwendeten Lösungsmittels
bedingt. Sie liegt oberhalb 1300C, Auf dem zu
beschichtenden Metall erhält man unter Ausschluß von Sauerstoff und Feuchtigkeit sowie korrosiven Medien
und somit in Abwesenheit störender Zwischenschichten galvanisch einen festhaftenden Überzug aus hochreinem Aluminium, das silberhell, außergewöhnlich duktil
und korrosionsträge ist Die Dicke beträgt normalerweise to bis 30 μσι. Dieser besonderen, vorteilhaften
Eigenschaften wegen wird es »Galvano-AI« genannt. Aufgrund dieses hohen Reinheitsgrades von mindestens
99,99%. Aluminium gewährleistet das Galvano-Aluminium unabhängig von der Eigenart des Grundmaterials
der Formstücke und Bauteile aus Leichtmetallwerkstoffen stets einen hohen Korrosionsschutz und ein
silberhelles, sehr dekoratives Aussehen, eine echte Oberflächenveredlung. Das trifft gleichermaßen für Be-,
Mg-, Zn-. Ti- als auch für Al-Werkstoffe zu. Darüber
hinaus weisen die Galvanoaluminiumschichten sehr gute elektrische Oberflächenleitfähigkeit, aufgrund
ihrer hohen Duktilität (20kp/mm2 HV=200 Newton/
mm2 HV) eine ausgezeichnete Ultraschallschweißbarkeit und nach Glänzen oder Polieren ein hohes
Reflexionsvermögen auf. Die hohe Duktilität des Galvano-Aluminiums vermittelt Bauteilen aus hochfesten, harten Werkstoffen, insbesondere aus Beryllium,
Magnesium- und Titanlegierungen, eine gleitfähige Oberfläche und eine metallische Abdichtung bei
entsprechenden Anpreßdruck. Sie zeigen ferner eine vorzügliche Anodisierbarkeit. Hierdurch werden die
Möglichkeiten der Oberflächenveredlung der galvano-Al-beschichteten Leichtmetallwerkstoffe in ganz besonderem Maße erweitert. Zur Korrosionsschutzwirkung
des silberhellen, aber relativ weichen Galvano-Aluminiums kommt durch die Korrosionsschutzwirkung der
glasklaren, transparenten und mit über 4000 N/mm2 HV überraschend harten und abriebfesten Galvano-Aluminium-Eloxalschicht, die die Leichtmetalloberflächen
auch vor mechanischer Beschädigung schützt. Diese durch anodische Belastung des Galvano-Aluminium-Überzuges in den an sich bekannten Eloxierbädern in
nahezu beliebigen Schichtdicken erzeugbaren Schutzschichten verdanken der hohen Reinheit des Galvano-Aluminiums ihre besonderen Eigenschaften: diese sind
insbesondere glasklare Transparenz, hohe Homogenität und Härte der Eloxalschicht, gutes Isolationsvermögen
und Wärmeleitfähigkeit, farbklare Einfärbbarkeit der in
GS-Bädern erzeugten Eloxalschichten und sehr gutes Verdichtvingsverhalten der Galvano-Aluminium-Eloxalschichten aus GS- und GX-Bädern.
Die besonderen Eigenschaften des Aluminiums, die seine breite technische Anwendung bedingen, lassen
sich somit auf die Oberflächen anderer Leichtmetall· werkstoffe übertragen. Beispielsweise läßt sich die nur
dem Aluminium eigene Einfärbbarkeit der im GS-Bad durch Anodisieren erzeugbaren Schichten auf die
anderen Leichtmetalle und die grau oder schwarz eloxierenden Aluminiuni-Legiefungen übertragen. Den
Oberflächenoxidschichten der Be-, Mg-, Zn- und Ti-Werkstoffe fehlt diese Möglichkeit der Einfärbbarkeit.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß Leichtmetalle und -legierungen, insbesondere Beryllium- und Magnesium-Werkstoffe und hochlegierte
Aluminiumwerkstoffe, die sich wegen ihrer hohen
Festigkeit und guten mechanischen Bearbeitbarkeit
oder ihren vorteilhaften Verarbeitbarkeit in Kokillen-, Strang- oder Druckgußverfahren besonders eignen, die
hervorragenden Oberflächeneigenschaften des hochrei
nen Aluminiums, des Galvanoaluminiums, verliehen
werden können. Durch eine Beschichtung gemäß der Erfindung wird nicht nur ein dauerhafter Korrosionsschutz erreicht, sondern vielfach erst der Einsatz solcher
Bauteile in der Technik ermöglicht So konnten z. B.
ίο Magnesium und Magnesiumlegierungen bislang nicht
galvanisch beschichtet werden.
Hervorzuheben ist ferner, daß die Galvanoaluminiumabscheidung völlig frei von Wasserstoff erfolgt
Diese Tatsache ist unter den hier in Betracht stehenden
Leichtmetallwerkstoffen insbesondere für die Ti-Werkstoffe von Wichtigkeit, weil diese im statu nascendi
angebotenen Wasserstoffe in ihr Metallgitter aufnehmen und dadurch ihre mechanischen Eigenschaften
nachteilig verändern. Wasserstoffsprödigkeit und da
durch induzierte Spannungskorrrrion kann bei galva
nisch aluminierten Werkstoffen nicht auftreten; ein außerordentlich bedeutsamer Vorteil des Galvano-Aluminiums. Die aus wäßrigen Galvanikbädern stattfindenden Metallabscheidungen sind fast immer von einer
mehr oder weniger starken Wasserstoffabscheidung begleitet die zugleich die Kathodenstromausbeute
mindert. Die Galvano-Aluminium-Abscheidung erfolgt frei von ^-Abscheidung mit Kathodenstromausbeulen
nahe 100% der Theorie.
Zur Nachbehandlung können die aluminiumbeschichteten Musterstücke und Bauteile, die vorzugsweise aus
Beryllium, Magnesium, Zink, Aluminium, Titan und deren Legierungen bestehen, anodisiert werden. Bei
Einhalten der obenerwähnten speziellen Strom- und
Elektrolytbedingungen für die Abscheidung des Aluminiums wird eine dichte und vollwertige Eloxierung mit
den in der Technik gebräuchlichen Verfahren erreicht. Die erhaltenen GS-Eloxalschichten können nachfolgend eingefärbt und verdichtet werden.
Sofern nicht eingefärbt wird, wird mit siedendem Wasser oberhalb 95°C oder mit überhitztem Wasserdampf verdichtet.
Die erhaltenen glasklaren Eloxalschichten zeichnen sich insbesondere durch außergewöhnliche Härte
(400 kp/mm2 HV 4000 Newton/mm HV) und Abriebfestigkeit aus. Sie sind farbklar einzufärben und
bedruckbar. Ferner haben sie eine gute Wärmeleitfähigkeit bei hohem Isolationsvermögen und ein hohes
Korrosionsschutzvermögen, und können leicht mecha
nisch poliert werden.
In manchen Fällen, wo ein Korrosionsschutz unabhängig von einem dekorativen Oberflächenaussehen
gewünscht wird, können auch bei Galvanoaluminium durch die in der Technik üblichen chemischen
Oxidationsverfahren, beispielsweise Chromatierungsverfahren gelbliche oder grünliche Schutzschichten
erzeugt werden. In anderen Fällen, beispielsweise bei Titan und Titanlegierungen kann durch Eindiffundieren
der galvanisch aufgebrachten Aluminiumschicht eine
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht ein
Beschichten und Oberflächenveredelr. "on verschiedenen Formteilen aus unedlem sauerstoffaffinem Material.
Es wird ein Oberflächenschutz mit dekorativ vorieilhaf-
o5 ten Aussehen e.'reicht, was für Bauteile in der
Dentaltechnik, in der Elektronik, der Automobilindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt von besonderer
Bedeutung ist. Aufgrund seiner hohen Duktilität kann
das Galvanoaluniinium auch als Gleit- und Schmierfilm
verwendet werden. Darüber hinaus läßt es sich auf mechanischem Wege, beispielsweise durch Schwabbeln,
wie auch durch Trommelpolieren, zu einem Oberflächenglanz bringen. Die glänzenden Flächen können
durch anschließendes Eloxieren vor mechanischer Beschädigung geschützt werden. Ein weiterer Vorzug
der hohen Duktilität ist auch bei der Verbindungstechnik des Ultraschallschweißens gegeben. Durch Galvarioalutniniumeloxalschichten können beispielsweise
Griffteile. Frontplaticn. Substrate und Druckgußteile in
nrer Oberfläche veredelt werden. Ferner bildet die Galvanoaluminiumeloxalschicht auf den Oberflächen
eier l.eichtmetallwerkslücke einen idealen Haftgrund
für Lackierungen. Kiinststoffbeschichtungen. Klebungen
und Imprägnierungen.
Die Erfindung uird durch die folgende Beispiele
näher erläutert.
GaIvanische Aluminierung. Eloxierung und
Einfärbung von Berv ilium-Quadern
Einfärbung von Berv ilium-Quadern
Im Ti-Kathodengestell werden vier Quader
(I) χ b .' Ib mm) aus Be-Werkstoff mit Hilfe von
jeweils /wei Titan Spn/kontakten über die quadratischen
Endflächen fixierte und mittels Druckstrahlen in Ol (Pdraffinöl-Siiicf.nc)l-Gemtsch 1 : 1) mit 70 μπι Elektrokorund
bei einem Strahldruck von 6.96 bar oberflächenbehiindelt.
Anschließend wird sofort im PER-Tauchbad gc-v.asi.hcn. Im PF.R-Dampfbad entfettet und
in Toluol gesp'ili. To'uolfeucht werden die eingespannten
Be-Quader unter trockenem N2-Gas in die
Aluminier/eile eingesenkt, die mit dem Elektrolyten
Na[ICH-).AIFAI(CHOi] 3.4CJHiCH1
beschick' ist Bei 95-100 C Elektrolytbadtemperatur
wird nrrer mechanischer Kathodenbewegung mit ca.
1.0 A dm- Stromdichte galvanisch aluminiert und in 3 Stwniler ^e; einem I rr.poltakt von 4 : 1 eine ca. 30 μπι
Jicke fj.:!virn-Ai-Schicht auf der Oberfläche des
Be-W'erk'.'offes haftfest und homogen abgeschieden.
Diirch Waschen in Toluol. Trockenblasen und kurzzeitiges
Eintauchen :n verdünnte Salpetersäure wird anhaftender Elektro';.: entfernt.
I nmi"e!Ear anschließend erfolgt unter Beibehaltung
tier Ano-iin .ng der Be-Teile im Ti-Gestell die
Anodisier'.ir.g :m 18 C warmen GS-Eloxierbad
( ^GieichstroT-Sch'Aefelsäure-Bad). In 35 min wächst
eine farblose, glasklare GaKano-Al-Eloxalschicht von
ca. Ί2 um Dicke auf.
Vor dem Verdichten in siedendein entionisiertem Wasser (ca. 30 min) wird ein beschichteter Be-Quader in
einer roten Farblösung enthaltend 5 g/I eines wasserlöslichen Azofarbstoffes 10 min bei Raumtemperatur
eingefarbt. Während die nicht beschichteten Be-Quader
einen bleigrauen Oberflächenton aufwiesen, zeigen die
nicht eingefärbten, mit Galvanoaluminium-EIoxaischicht
bedeckten Quader einen mattsilberhellen Farbton.
In gleicher Weise wie Reinberyllium lassen sich auch
Formstücke aus Berylliumiegierungen. insbesondere auch hochprozentige Beryüiumaiuminiumlegienjngen
mit 48 bis 52% Berylliumgehait beschichten und einfärben, bedrucken oder beschriften. Geeignete
Farbstoffe sind z. B. wasserlösliche Azofarbstoffe.
Galvanische Aluminierung von Zylinderstücken
aus Magnesium-Legierung
An einer Drehhalterung aus Ti-Gestänge werden zwei Zylinderstücke von 70 mm Durchmesser und
100 mm Höhe aus Magnesium-Legierung befestigt und ihre Oberflächen durch Druckstrahlen mit 80 μπι
to Glasstrahlperlen in PER bei einem Strahldruck von 6.86 bar oberflächenvorbehandelt. Nach Abbrausen mit
heißem PER und schließlich PER-Dampf werden die noch heißen Teile mitsamt Drehhalterung sofort in das
1000C heiße Aluminierbad eingesenkt und zwischen zwei Al-Anodenplatten (Abstand voneinander 15 cm)
bei einer Kathodenbewegung von lOcm/sec und Drehung der Teile aluminiert. Als Stromquelle dient ein
Impulsgenerator, der bei einem kathodisch/anodischen Umpoltakt von 4 : I (Gleichrichtwert des Kathoden-
2(i Stroms 12 A. des Anodenstroms 3 A) und 50 Hz Abscheidungsfrequenz unter ca. ±5 V Abscheidungsspannung
(Amplitudenhöhe) eine mittlere Stromdichte von etwa 1.5 A/dm2 an den Aluminierobjekten anliegen
läßt. In zwei Stunden Abscheidungszeit wird auf der
2r> Mantelfläche ein ca. 30 μηι starker silberheller, porenfreier
und festheftender Galvano-Al-Überzug erreicht. Das in trockerer NrGas-Atmosphäre aus dem Aluminierbad
hochgefahrene Kathodengestell samt den beschichteten Mg-Zylindern wird mit Toluol abgespritzt
to und so von anhaftendem Elektrolyt gereinigt. In gleicher
Weise können beliebige Magnesiumwerkstoffe, die aufgrund ihrer gießtechnischen Verformbarkeit vielfach
eingesetzt werden, mit einer Ahiminiumschicht versehen werden, wodurch die Anwendungsbreite dieser
ι spezifisch leichten Werkstoffe noch vergrößert wird.
Galvanische Aluminierung. Eloxierung. Bedrucken
und Einfärben von Artikeln aus Zink-Druckgut
und Einfärben von Artikeln aus Zink-Druckgut
Spielzeugauto (ca. 60 χ 28 χ 20 mm) aus Zn-Druckgußlegierung.
etwa DGZnAI 4 oder DGZnAI 4 CuI, werden mit einem gegenseitigen Abstand von 20 mm
längs in das Ti-Gestell mit jeweils zwei Spitzbügeln aus
<i Titan eingespannt und durch Druckstrahlen mit
Elektrokorund (70 μπι) in dünnflüssigem Paraffinöl bei
einem Strahldruck von 5.88 bar oberflächenbehandelt. Nach dem Waschen in PER und Entfetten in
PER-Dampf wird in Toluol gespült und das toluolfeuch-
V' te Ti-Gestell mit den Teilen unter N2-Gas in den
Aluminierelektrolyten übergeführt. Bei einer Kathodenbewegung von lOcm/sec werden die Zn-Druckgußteile
auf ihren Außenflächen unter den in Beispiel 3 angegebenen Strombedingungen mit einer ca. 30 μπι
starken Galvano-Al-Schicht überzogen.
Die eine Stückzahlhälfte der aluminierten Zn-Druckgußteile wird durch Trommelpolieren mit Stahlkugeln
von 2 mm Durchmesser in einer rotierenden Polyäthylentromme!
geglänzt und dann im GS-Bad von 15° C
t>° eloxiert, die andere Hälfte unmittelbar eloxiert.
Für das Eloxieren werden die Innenflächen des Spielzeugautos mit einem schwefelsäurebeständigen
Abdecklack bedeckt und dann die Außenfläche mit einer 15 — 20 μπι dicken Eloxalschicht überzogen.
ίιΐ Sodann werden die ^ut susiTewaschenen Eloxsioberflächen
mittels eines schwarzen wasserlöslichen Azofarbstoffes mit Kennzeichen und Aufschriften bedruckt und
hernach in einem Färbebad bei Raumtemperatur 5 min
lang blau eingefärbt. Anschließend wird 30 min in siedendem Wasser mit einem pH-Wert von 5,5
verdichtet.
Auf diese Weise lassen sich sowohl glänzende als auch biendfreimatte, abriebfeste, bedruckte und eingefärbte
Galvano-Al-Eloxalschichtoberflächen erzielen.
Galvanische Aluminierung und Eloxierung
von Hohlzylindern aus Al-Knetlegierung
von Hohlzylindern aus Al-Knetlegierung
Mit Schraubteilen aus Titan werden im Ti-Gcstell der
80-Lilcr-Aluminierzelle 5 Säulen mit je 8 Stück
Hohlzylindern (20 mm AuDendurchmcsser, 54 mm lang, 1,5 mm stark) aus AIZnCu 1,5 F53 übereinander fixiert
und zugleich kontaktiert. Im Druckstrahlgerät werden
die Teile unter Drehen der Säulen mit 120^im-Korundpulver
im 6,86 bar beschleunigten Paraffin-Siliconölten über die Schmalseiten fixiert und im Druckstrahlgerät
bei einem Strahldruck von 5,88 bar mit einer Elektrokorund (SN 120)-öl-Suspension oberflächenbehandelt.
Wäsche und Entfettung wie im Beispiel 4 angegeben. Die toluolfeuchten Teile werden dann im
1000C heißen Aluminierbad ausTriäthylphenylammoniumchlorid
und 2,2 Al-triäthyl, gelöst im gleichen Volumen Toluol, bei einer Kathodenbewegung von
I5cm/sec und beidseitig 5 cm Al-Anodenabstand mit
ίο 1,0 A/dm2 Stromdichte 3 Stunden aluminiert.
Galvanische Aluminierung von Titan-Blechband
und Oberflächcnvercdlung durch Al-Diffusion
und Oberflächcnvercdlung durch Al-Diffusion
Titan-Blechband von 160 mm Breite und 0,5 mm Dicke läuft zur Oberflächenvorbehandlung und beidseiiigen
Aluminierung durch eine kontinuierlich arbeitende
gefertigt, ölbenetzt angeliefert und können sofort eingespannt werden, so daß nur eine μπι-dünne
Oberflächenschicht abgenommen werden muß.
Nach PER-Dampf-Entfetttung und Spülen in Toluol unter Ultraschalleinwirkung (ca. 6 min insgesamt)
werden die eingespannten, toluolfeuchten Teile über die Inertgasschleuse in das Aluminierbad eingebracht. Bei
einer Kathodenbwegung von 13cm/sec wird unter Anwendung eines Impulssiromes von der mittleren
Stromdichte 1,2 A/dm2 und einem Umpoltakt von 4 : 1 bei 50 Hz 1,5 Stunden aluminiert. Die Galvano-Al-Schic,
itdicke beträgt ca. 15 μπι und hat ein feinkörniges
silberhelles Aussehen.
Nach Waschen mit Toluol, Tauchen in verdünnte Salpetersäure und Wasserspülen wird im GS-Bad von
18°C 20 min (17,5V1 1,5 A/dm2) anodisiert und eine
glasklare Eloxalschicht von ca. 6 μπι erhalten. Die Teile
werden 20 min im überhitzten Wasserdampf von 1100C
verdichtet.
Reinstaluminium und Raffinal, die üblicherweise reinsten, technisch verfügbaren Aluminiumsorten, sind
für die meisten technischkonstruktiven Anwendungen zu weich und zu wenig mechanisch fest. Beim Versuch,
sie mechanisch durch Bohren, Fräsen, Schleifen etc. zu bearbeiten, »schmieren« sie und verziehen sie sich.
Außer für Drücken, Stanzen und Walzen sind sie als Werkstoff nur beschränkt einsetzbar. Bei den Aluminiumlegierungen,
beispielsweise Al-Mg-, Al-Cu-, Al-St- und Al-Zn-Legierungen, die ihrer hohen Festigkeit,
guten mechanischen Bearbeitbarkeit und Verformbarkeit durch Warmpressen, Schmieden und Gießen wegen
im Fahrzeug-, Schiffs- und Flugzeugbau und praktisch allen anderen Bereichen der Technik außerordentlich
große Bedeutung erlangt haben, sind es die Legierungspartner und Verunreinigungen insbesondere Si, Mn, Cu,
Fe, Pb, die sich beim Anodisieren des Al-Werkstückes
störend bemerkbar machen, beispielsweise durch reduzierte Härte oder Eigenfarbe. Es läßt sich durch das
erfindungsgemäße Verfahren stets das gleiche, hochreine Galvanoaluminium mit seinen wertvollen Eigenschaften
auf diese Werkstoffe aufbringen. Die Anwendungstechnik des Aluminiums wird wesentlich bereichert.
Galvanische Aluminierung von
Ai-Druckguß-Lochpiatten
Ai-Druckguß-Lochpiatten
Im Ti-Gestell werden 3 Lochplatten in der Größe von
110 χ 60 χ 3 mm aus DGAlSi 12 mit Ti-Spitzkontak-Die Oberflächenvorbehandlung des einlaufenden
Ti-Bandes kann durch Druckstrahlen mit 100 μηι feinen
Siliciumcarbid-Partikeln, suspendiert in Trichlorfluoräthan oder einem höher siedenden Fluorkohlenstoff, bei
einem Strahldruck von 10,78 bar mit beidseitig andeordneten Strahldüsen unter N2-Gas vorgenommen werden.
Das Band wird nach der Oberflächenvorbehandlung mit Trichlorfluoräthan von Partikeln freigewaschen und
unter N2-Gas getrocknet. Das blanke, deckschichtfreie
Ti-Band läuft dann in die Aluminierzelle und den Elektrolyten ein und wird bei max. 6 A/dm2 Stromdichte
in 10 min Durchlaufzeit mit beidseitig ca. ΙΟμιη
Galvano-Al beschichtet. Um diese relativ hohe Abscheidungsrate zu ermöglichen, sind die Kathoden/Anoden-Abstände
auf 10 mm reduziert worden, und die Elektrolytflüssigkeit wird im Gegenstrom zwischen
Blechkathode und den beiden Al-Anoden rasch umgepumpt.
Das beschichtete Blechband wird mit Toluol abgespült und getrocknet und im lose aufgespulten Zustand
4(i das Galvano-Al bei 600°C in 2 Stunden 5-10μπι tief
eindiffundiert.
Die Oberflächenvorbehandlung, Aluminierung und Diffusion werden hierbei völlig frei von Wasserstoff
vorgenommen.
Analog werden Titanlegierungen, die in Turbinen- und Motorenbau, in der Raketen- und Reaktortechnik
wie auch im Flugzeugbau eine noch ständig zunehmende Bedeutung erlangen, oberflächenveredelt werden.
Bei den technisch wichtigen Ti-Legierungen ist Aluminium der mengenmäßig stärkste Legierungspartner,
beispielsweise bei
Ti Al Mo 8-1-1
Ti Al Mo 74
Ti Al 64
Ti Al Sn Zr Mo 6-2-4-2
7,5-8,5% Al,
6,5 -7,3% AI,
5,75-6,75% Al,
5,5-6,5% Al,
6,5 -7,3% AI,
5,75-6,75% Al,
5,5-6,5% Al,
weil Aluminium die Festigkeit des Titans steigert. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können nun die
meist noch gut verformbaren unlegierten Titansorten mit Galvano-Al beschichtet werden. Durch Eindiffundieren
des Al in die Werkstückoberfläche werden besonders harte Ti-Al-Legierungen erzeugt. Für den
Behälterbau und bei Flugzeugbeplankungen verwendete Ti-Bleche können so mit einer härteren, thermisch
beständigeren und abriebfesteren Oberfläche versehen werden. Galvano-Al- und Galvano-Al-Eloxalschichten
auf Ti-Werkstückoberflächen erhöhen den Korrosionsschutz, insbesondere gegenüber Salzwasser, und ermög-
lichen eine technische und dekorative Oberflächenveredlung des stahlharten Leichtmetalls.
Galvanisches Aluminieren, Eloxieren und
Einfärben von Kupplungszapfen aus Ti-Legierung
Einfärben von Kupplungszapfen aus Ti-Legierung
Im Ti-Drehgesteil werden die mit einer Längsbohrung
von 7 mm Durchmesser versehenen zylindrischen Kupplungszapfen aus TiAIV 64 in 4 Säulen zu je 8 Stück
angeordnet und durch Druckstrahlen mit Siliciumcarbid (ΙΟΟμηι) in Trichlortrifluoräthan mit 8,82 bar Strahlcndruck
oberflächen vorbehandelt.
Nach PER-Wäsche und Toluolspülen kommen die
Teile in das Aluminierbad und werden unter Hin- und Herbewegung des Ti-Gestelles und Drehen der Säulen
mit einer ca. 15 μηι dicken Galvano-Al-Schicht überzogen.
Anschließend werden sie im GS-Bad ca. 7 μπι stark
eloxiert (Bedigungen wie oben angegeben) und in einem Färbebad enthaltend 2 g/l eines wasserlöslichen blauen
Azofarbstoffes bei Raumtemperatur 2,5 min lang eingefärbt. Die 30 min in siedenden Wasser verdichtete
Galvano-Al-Eloxalschichtoberfläche sieht homogen, heilblau und blendfrei aus.
Dies ist besonders wichtig, wenn ein einheitliches, dekoratives Obcrfliichenbild bei einem aus Aluminiumlegierung,
Messing und Titanwerkstoff gefertigten Kombinationsteil gefordert wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Vorbehandlung von Leichtmetallen für die galvanische Abscheidung von Aluminium
aus wasserfreien metallorganischen Elektrolytmedien, das gegebenenfalls anodisch oder chemisch
oxidiert, verdichtet und/oder eingefärbt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
von Formstücken und Bauteilen aus Leichtmetallen, insbesondere aus Leichtmetallegierungen durch
Druckstrahlen mit Hartstoffpartikeln in einem wasserfreien aprotischen Medium behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstrahlen in öl mit Drücken
zwischen 1,96 bis 10,78 bar, vorzugsweise 3,92 bis
7,84 bar, durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstrahlen in reinen und
halogenierten Kohlenwasserstoffen sowie in Perhalogenkohlenwasserstoffen durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstrahlen unter Luft-
und Feuchtigkeitsaasschluß in Inertgasatmosphäre durchgeführt wird.
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- 1971-05-07 DE DE19712166843 patent/DE2166843C3/de not_active Expired
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DE2166843B2 (de) | 1978-02-02 |
DE2122610B2 (de) | 1976-05-20 |
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