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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verfahren zur Herstellung des
(4S)-Enantiomers von 4-(3,4-Dichlorphenyl)-3,4-dihydro-1(2H)-naphthalinon (hierin
nachstehend auch als „chirales
Tetralon" oder „(4S)-Tetralon" bezeichnet) und
insbesondere betrifft sie die stereoselektive mikrobielle Reduktion
von racemischem 4-(3,4-Dichlorphenyl)-3,4-dihydro-1(2H)-naphthalinon (hierin
nachstehend auch als „racemisches
Tetralon" bezeichnet)
zu chiralem Tetralon.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
durch die erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte chirale Tetralon kann weiter umgesetzt werden, um reines
(1S)(4S)-N-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-1,2,3,4-tetrahydro-1-naphthalinamin, üblicherweise als
Sertralin bezeichnet, herzustellen. Sertralin ist bekanntlich z.B.
als antidepressives und anorektisches Mittel und bei der Behandlung
von Chemikalienabhängigkeiten,
durch Angstzustände
bedingten Störungen,
vorzeitiger Ejakulation, Krebs und nach Herzinfarkt nützlich.
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Auf
dem Fachgebiet sind Verfahren zur Herstellung von Sertralin bekannt,
wie beispielsweise jene, die in US-Patenten-Nr. 4536518, 4777288,
4839104, 4855500, 4940731, 4962128, 5082970, 5130338, 5196607, 5248699,
5442116, 5463126, 5466880, 5597826 und 5750794 und in dem Artikel
von W.M. Welch jun. et al., der in dem Journal of Medicinal Chemistry,
Band 27, Nr. 11, Seite 1508 (1984) erschien, beschrieben wurden.
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Einige
der vorstehend erwähnten
Patente betreffen die Synthese von Gemischen von cis- und trans-Isomeren
von racemischem N-Methyl-4-(3,4-dichlorphenyl)-1,2,3,4-tetrahydro-1-naphthalinamin. Wie darin
beschrieben, können
die cis- und trans-Isomeren sowie deren (S)- und (R)-Enantiomere
durch dem Fachmann bekannte Verfahren, einschließlich beispielsweise fraktionierte
Kristallisation oder Chromatographie, getrennt werden.
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Es
ist ebenfalls bekannt, die letztendlich gewünschte Chiralität schon
früh bei
der Synthese von Sertralin auszuwählen. Beispielsweise offenbart
das vorstehend genannte US-Patent-Nr.
5750794 ein Verfahren zur Herstellung von chiralem Tetralon durch
Umsetzen von racemischem Tetralon mit einem asymmetrischen Ketonreduktionsmittel,
um die entsprechenden cis- oder trans-Alkohole in Abhängigkeit
von der Chiralität
des angewendeten asymmetrischen Reagens zu erhalten, und dann Abtrennen
der Alkohole und Oxidieren der (1S, 4S)- und/oder (1R, 4S)-Alkohole
zu (4S)-Tetralon.
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Es
ist auf dem Fachgebiet ebenfalls bekannt, dass chirale Verbindungen
unter Anwendung von Mikroorganismen, wie Pilze, beispielsweise Hefe,
synthetisiert werden können.
Zum Beispiel ist die Verwendung von Hefen zum Reduzieren von Ketonen
zu chiralen Alkoholen gut bekannt. Jedoch, wie durch den Fachmann
eingeschätzt,
variieren die chemischen und optischen Ausbeuten, beispielsweise
von bestimmten Enantiomeren und Mengen davon, von solchen mikrobiellen
Reduktionen im Allgemeinen im Wesentlichen in Abhängigkeit von
beispielsweise den ausgewählten
besonderen Mikroorganismen sowie den Substituenten des Ausgangsmaterials.
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US-Patent-Nr.
5049497 offenbart ein Verfahren zum Trennen eines racemischen Derivats
von Bicyclo[4.2.0]octan durch In-Kontakt-Bringen. des Derivats mit
Bäckerhefe
unter Bedingungen, die ausreichend sind, um ein Gemisch von Keton
und Alkohol von hoher Enantiomerenreinheit zu ergeben. Wie hierin
beschrieben, wird nur ein Enantiomer des racemischen Zielketons
zu einem Alkohol reduziert.
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US-Patent-Nr.
5580764 offenbart ein asymmetrisches Reduktionsverfahren, das einen
intakten Mikroorganismus anwendet oder eine Zubereitung aufgebrochener
Zellen davon, um ein cyclisches Keton zu dem entsprechenden chiralen
Alkohol umzuwandeln.
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US-Patent-Nr.
5618707 offenbart ein Verfahren für die stereoselektive Reduktion
von Ketonsubstraten durch Hinzufügen
der Substrate zu einer Kulturbrühe
von entweder Zygosaccharomyces bailii ATCC (American Type Culture
Collection) Nr. 38924 oder Schizosaccharomyces octosporus ATCC Nr.
2479 unter Inkubieren des erhaltenen Gemisches und Isolieren der
Hydroxyverbindung durch herkömmliche
Mittel, wie beispielsweise Extraktion mit organischen Lösungsmitteln,
Adsorption an Harze oder Chromatographie zur anschließenden Verwendung
als ein Zwischenprodukt bei der Herstellung eines Serumcholesterinabsenkenden
Mittels. Die hierin beschriebene isolierte Hydroxyverbindung wurde
durch chirale Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC), Umkehrphasen-HPLC oder beide analysiert. In Übereinstimmung
mit dem, was vom Fachmann auf dem hierin beschriebenen Fachgebiet
verstanden würde,
konnten viele von der Vielzahl von Mikroorganismen, die auf ihre
Fähigkeit,
die Ketongruppe an dem ausgewählten
Substrat zu reduzieren, untersucht wurden, die Ketongruppe nicht
mit der gewünschten
Spezifität
oder Produktivität
reduzieren.
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Es
wurde nun unerwarteterweise gefunden, dass ein Bereich von Mikroorganismen,
einschließlich
Pilze, beispielsweise Hefen und Actinomycetes, ein racemisches Tetralon
im Wesentlichen stereoselektiv reduzieren. Insbesondere reduziert
die vorliegende stereoselektive mikrobielle Reduktion selektiv das
(4R)-Tetralon des racemischen Gemisches, während das (4S)-Tetralon im
Wesentlichen nicht umgesetzt zurück
bleibt. Darüber
hinaus kann das unerwünschte
(4R)-Tetralol, das durch das vorliegende Verfahren hergestellt wurde, oxidiert
und dann zu racemischem Tetralon racemisiert werden und das vorliegende
Verfahren wiederholt werden, um auch weiteres (4S)-Tetralon zu ergeben.
Das durch das vorliegende Verfahren hergestellte (4S)-Tetralon kann
in der Synthese von Sertralin verwendet werden.
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Alle
von den hierin zitierten Dokumenten, einschließlich der vorangehenden, sind
durch Bezug hierin in ihrer Gesamtheit einbezogen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine mikrobiologische Reduktion von
Carbonylgruppen, umfassend das In-Kontakt-Bringen einer Ketonverbindung, dem racemischen
Tetralon der Formel (I), mit einem Mikroorganismus oder einem Enzymreduktionssystem,
das die vorliegende Reduktion ausführen kann, welches ein von
dem Mikroorganismus abgeleitetes Enzym und einen Co-Faktor für das Enzym
umfasst, und Inkubieren des erhaltenen Gemisches unter geeigneten
Bedingungen, sodass eine Verbindung mit einer Hydroxygruppe, insbesondere
das (4R)-Tetralol
der Formel (II), in dem Medium gebildet und akkumuliert werden kann,
und eine Verbindung mit der gewünschten
Stereochemie, das (4S)-Tetralon der nachstehenden Formel (V), im
Wesentlichen nicht umgesetzt verbleibt. Das (4S)-Tetralon der nachstehenden
Formel (V), das heißt
chirales Tetralon, kann dann durch jedes geeignete Verfahren, beispielsweise
Chromatographie oder Kristallisation, isoliert werden. Zusätzlich kann
das (4R)-Tetralol der Formel (II) von den Verbindungen der Formeln
(III) bis (V) getrennt, zu racemischem Tetralon oxidiert und racemisiert
werden und die vorliegende stereoselektive mikrobielle Reduktion
wiederholt werden, um wiederum das gewünschte chirale Keton zu ergeben.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Ausführen der
nachstehenden stereospezifischen mikrobiellen Reduktion bereit:
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das
umfasst: In-Kontakt-Bringen einer Verbindung der Formel (I) mit
einem Mikroorganismus oder einem Enzymreduktionssystem, das die
Reduktion ausführen
kann, umfassend ein von dem Mikroorganismus abgeleitetes Enzym und
einen Cofaktor für
das Enzym, und Inkubieren des erhaltenen Gemisches unter ausreichenden
Bedingungen, um mehr von der Verbindung der Formel (II) als von
der Verbindung der Formel (III) zu erhalten, wobei somit mehr von
der Verbindung der Formel (V) nicht umgesetzt als der Verbindung
der Formel (IV) nicht umgesetzt verbleibt.
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Die
betreffende stereospezifische Reduktion kann ebenfalls wiedergegeben
werden durch:
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die
umfasst: In-Kontakt-Bringen einer Verbindung der Formel (I) mit
einem Mikroorganismus oder einem Enzymreduktionssystem, das die
Reduktion ausführen
kann, umfassend ein von dem Mikroorganismus abgeleitetes Enzym und
einen Cofaktor für
das Enzym, und Inkubieren des erhaltenen Gemisches unter ausreichenden
Bedingungen, um das (4R)-Tetralol der Formel (II) zu ergeben und
im Wesentlichen das (4S)-Tetralon der Formel (V) nicht umgesetzt
zu hinterlassen.
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Die
stereoselektive Reduktion umfasst weiterhin gegebenenfalls die Trennung
des (4S)-Tetralons der Formel (V) von dem (4R)-Tetralol der Formel
(II). Das (4R)-Tetralol kann dann oxidiert werden, um das (4R)-Tetralon
hergestellt werden, das dann beispielsweise mit einer Base umgesetzt
wird, um racemisches Tetralon der Formel (I) herzustellen, und die
vorliegende stereoselektive mikrobielle Reduktion kann wiederholt
werden, um ebenfalls mehr von dem gewünschten (4S)-Tetralon der Formel
(V) zu ergeben, d.h. das (4S)-Enantiomer des racemischen Tetralons
der Formel (I).
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren bereit, die die stereoselektive
mikrobielle Reduktion einer Verbindung der Formel (I) zu einer Verbindung
der Formel (II) umfassen durch: In-Kontakt-Bringen einer Verbindung
der Formel (I) mit einem Mikroorganismus oder einem Enzymreduktionssystem,
das die vorliegende Reduktion ausführen kann, umfassend ein von
dem Mikroorganismus abgeleitetes Enzym und einen Co-Faktor für das Enzym,
und Inkubieren des erhaltenen Gemisches unter ausreichenden Bedingungen,
um eine Verbindung der Formel (II) zu ergeben, wobei im Wesentlichen
mehr von der Verbindung der Formel (V) nicht umgesetzt verbleibt
als von der Verbindung der Formel (IV) und im Wesentlichen mehr
von der Verbindung der Formel (II) hergestellt wird als von der
Verbindung der Formel (III).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt das In-Kontakt-Bringen
der Verbindung der Formel (I) mit einem Enzymreduktionssystem. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt das In-Kontakt-Bringen der Verbindung der Formel (I) mit
einem Enzymreduktionssystem, worin das Enzym immobilisiert wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das In-Kontakt-Bringen
der Verbindung der Formel (I) mit einem Enzymreduktionssystem, das
von Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012 abgeleitet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Mikroorganismus eine Zubereitung von aufgebrochenen Zellen
davon. In einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Mikroorganismus
eine enzymatische Acetonpulverzubereitung davon.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein intakter Mikroorganismus verwendet.
In einer bevorzugten Ausführungsform,
worin der Mikroorganismus ein intakter Mikroorganismus ist, wird
die Verbindung der Formel (I) mit einem Fermentationsmedium, einer
Kulturbrühe
oder einem Lösungsmittel,
umfassend den Mikroorganismus, in Kontakt gebracht. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform,
worin der Mikroorganismus ein intakter Mikroorganismus ist, wird
die Verbindung der Formel (I) mit gewaschenem intakten Mikroorganismus
in Kontakt gebracht. In einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform,
worin der Mikroorganismus intakt ist, wird die Verbindung der Formel
(I) mit dem immobilisierten intakten Mikroorganismus in Kontakt
gebracht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Mikroorganismus ein intakter
Mikroorganismus, der in einem Fermentationsmedium wachsen lassen
wird, und das In-Kontakt-Bringen findet durch Zusatz der Verbindung
der Formel (I) dazu statt.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Mikroorganismus ein intakter Mikroorganismus,
der in einem Wachstumsmedium für
etwa 84 Stunden wachsen lassen wird, und das In-Kontakt-Bringen in solchem
Wachstumsmedium durch Zusatz der Verbindung der Formel (I) dazu
stattfindet und die Inkubation für
etwa fünf
Tage erfolgt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Mikroorganismus entweder ein
Pilz, beispielsweise eine Hefe, oder ein Actinomycet oder ein Mutant
davon, der die stereoselektive Reduktion ausführen kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Mikroorganismus ein Pilz. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
wobei der Mikroorganismus ein Pilz ist, ist der Pilz Absidia coerulea
ATCC Nr. 20137.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Mikroorganismus eine Hefe. In
einer speziell bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, worin der Mikroorganismus eine Hefe
ist, ist die Hefe Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012, auch als
ATCC Nr. 74449 hinterlegt.
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Wenn
Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012, auch als ATCC Nr. 74449 hinterlegt,
als Mikroorganismus angewendet wird, reduziert die betreffende stereoselektive
mikrobielle Reduktion nennenswert nur ein Enantiomer der Verbindung
der Formel (I), um den entsprechenden Alkohol, d.h. die Verbindung
der Formel (II), zu ergeben, während
das andere Enantiomer der Verbindung der Formel (I), d.h., die Verbindung
der Formel (V) im Wesentlichen nicht umgesetzt verbleibt.
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Wie
früher
erörtert,
schließen
die erfindungsgemäßen Verfahren
weiterhin gegebenenfalls die Trennung, beispielsweise ausgeführt unter
Anwendung von Cyclisierung oder Chromatographie der Verbindung der
Formel (V), von Verbindungen der Formeln (II) bis (IV) und die Verwendung
von solcher abgetrennten Verbindung der Formel (V) bei der Synthese
von Sertralin unter Anwendung von beliebigen dafür bekannten Verfahren ein.
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Wie
ebenfalls früher
erörtert,
ist es bevorzugt, das isolierte (4R)-Tetralol der Formel (II) zu
dem (4R)-Tetralon der Formel (IV) zu oxidieren. Es ist dann weiterhin
bevorzugt, vorzugsweise durch Umsetzten des (4R)-Tetralons mit einer
Base, das (4R)-Tetralon der Formel (IV) zu dem racemischen Tetralon
der Formel (I) zu racemisieren. Die Oxidation und Racemisierung
führt das
unerwünschte
(4R)-Tetralol für
eine weite Runde von stereoselektiver mikrobieller Reduktion gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
zurück.
Das Zurückfüh ren des
unerwünschten
(4R)-Tetralols erhöht
die Menge des gewünschten
(4S)-Tetralons und senkt die Menge an unerwünschtem verworfenem (4R)-Tetralol.
Die Oxidation und die Racemisierung des oxidierten Produkts kann
unter Anwendung von beliebigen geeigneten bekannten Verfahren dafür ausgeführt werden.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG IM EINZELNEN
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Der
Fachmann wird die Begriffe, die hierin verwendet werden, um die
vorliegende Erfindung zu beschreiben, vollständig verstehen, trotzdem werden
die nachstehenden hierin verwendeten Begriffe wie unmittelbar nachstehend
beschrieben.
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„Co-Faktor" bedeutet jeder geeignete
Co-Faktor, umfassend das Enzymreduktionssystem, wie beispielsweise
NADH, NADPH, FADH, FMNH, und/oder PQQ, oder beliebiger geeigneter
Co-Faktor, der mit dem Enzym in dem Mikroorganismus vorkommt.
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„Enzymreduktionssystem" bedeutet ein geeignetes
mikrobielles Oxidoreduktaseenzym und die reduzierte Form eines Co-Faktors
für das
Oxidoreduktaseenzym, wobei der Co-Faktor entweder von dem ausgewählten Mikroorganismus
abgeleitet sein kann oder von jeder geeigneten Quelle sein kann.
Das Enzym, das das Enzymreduktionssystem umfasst, kann entweder
in freier oder immobilisierter Form vorliegen, beispielsweise in
einer Säule
oder gebunden an eine Kugel.
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„Mikrobielle
Reduktion" bedeutet
die stereoselektive Reduktion der vorliegenden Erfindung, wie durch das
Enzymreduktionssystem ausgeführt,
wobei die mikrobielle Reduktase das Enzymreduktionssystem, den intakten
Mikroorganismus oder eine beliebige Zubereitung davon und dergleichen
umfasst.
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„Mikroorganismus" schließt jeden
intakten Mikroorganismus oder die Herstellung davon ein, einschließlich beispielsweise
einer aufgebrochenen Zellzubereitung des Mikroorganismus, einer
entwässerten Zubereitung
des Mikroorganismus, beispielsweise einer enzymatischen Acetonpulverzubereitung,
Mikroorganismus, der freigewaschen ist von beispielsweise Fermentationsmedium,
Kulturbrühe
und dergleichen, Mikroorga nismus, immobilisiert beispielsweise in
einer Säule
gebunden, an Kugeln und dergleichen.
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Die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten Verfahren umfassen
die stereoselektive mikrobielle Reduktion einer Verbindung der Formel
(I) zu einer Verbindung der Formel (II).
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durch
In-Kontakt-Bringen einer Verbindung der Formel (I) mit einem Mikroorganismus
oder einem Enzymreduktionssystem, das die Reduktion ausführen kann,
umfassend ein von dem Mikroorganismus abgeleitetes Enzym und einen
Cofaktor für
das Enzym, und Inkubieren des erhaltenen Gemisches unter ausreichenden
Bedingungen, um eine Verbindung der Formel (II) zu erhalten, wodurch
im Wesentlichen mehr von der Verbindung der Formel (V) nicht umgesetzt
als der Verbindung der Formel (IV) nicht umgesetzt verbleibt, und im
Wesentlichen mehr von der Verbindung der Formel (II) hergestellt
wird als der Verbindung der Formel (III).
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Wie
vom Fachmann verstanden werden würde,
ist die Verbindung der Formel (I), racemisches Tetralon, ein Gemisch
von (4S)-Tetralon und (4R)-Tetralon, wie nachstehend gezeigt:
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Die
Verbindungen oder insbesondere die Tetralole der Formel (II) sind:
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Die
Verbindungen oder insbesondere die Tetralole der Formel (III) sind:
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Die
Verbindungen der Formeln (II) und (III) werden in dem vorstehend
erwähnten
US-Patent-Nr. 5750794 offenbart und beansprucht.
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Die
erwünschte
Verbindung der Formel (V) kann wie nachstehend beschrieben von den
unerwünschten
Verbindungen der Formel (II) und beliebigen der Verbindungen der
Formeln (III) oder (IV), die entweder hergestellt bzw. nicht umgesetzt
verbleiben können,
in Abhängigkeit
von beispielsweise dem ausgewählten
Mikroorganismus und den Inkubationsbedingungen, isoliert werden.
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Die
Verbindungen der Formel (II) können
zu einer Verbindung der Formel (I), beispielsweise durch Oxidation
und Racemisierung, umgewandelt werden und durchlaufen die vorliegende
stereoselektive mikrobielle Reduktion, um eine weitere Menge des
(4S)-Tetralons der Formel (V) zu ergeben.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird leicht ausgeführt. Somit
wird der Mikroorganismus entweder fermentiert (intakter Mikroorganismus)
oder inkubiert (Zubereitung aufgebrochener Zellen, entwässerte Zellzubereitung
oder beliebige geeignete Herstellung des Mikroorganismus) in Gegenwart
des racemischen Tetralons, das durch Formel (I) wiedergegeben wird,
um racemisches Tetralon zu modifizieren oder spezieller das unerwünschte (4R)-Enantiomer
des racemischen Ketons zu dem entsprechenden durch Formel (I) wiedergegebenen
Alkohol zu reduzieren, wobei das gewünschte durch Formel (V) wiedergegebene
(4S)-Enantiomer im Wesentlichen nicht umgesetzt verbleibt, wodurch
in einem Schritt das optisch angereicherte (4S)-Enantiomer erhalten
wird. Das (4S)-Enantiomer kann dann durch dem Fachmann gut bekannte
Verfahren umgesetzt werden, wie jene beispielsweise in dem vorstehend
erwähnten
US-Patent-Nr. 4536518, 4777288, 4839104, 4855500, 4940731, 4962128,
5082970, 5130338, 5196607, 5248699, 5442116, 5463126, 5466880, 5597826
und 5750794 und in dem vorstehend erwähnten Artikel von W.M. Welch
jun. et al., um letztendlich Sertralin zu ergeben.
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Die
Aktivität,
Verfahren zum Testen von Aktivitäten,
Dosierungen, Dosierungsformen, Verabreichungsverfahren und Hintergrundinformation,
die Sertralin betreffen, werden beispielsweise in dem vorstehend
erwähnten
US-Patent-Nr. 4536518, 4777288 und 4839104 und dem vorstehend erwähnten Artikel
von W.M. Welch jun. et al. angegeben.
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Jeder
geeignete Mikroorganismus kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Wie früher
beschrieben, kann der in dem vorliegenden Verfahren verwendete Mikroorganismus
intakt sein, jede geeignete Zubereitung davon, beispielsweise eine
Zubereitung aufgebrochener Zellen davon, eine entwässerte Zubereitung
davon, und entweder frei oder immobilisiert sein. Wenn jedoch ein
nicht intakter Mikroorganismus in der vorliegenden Erfindung angewendet
wird, wie beispielsweise eine gebrochene Zellzubereitung, beispielsweise
Zellextrakt, enzymatische Acetonpulverzubereitung oder das daraus
abgeleitete Enzym, würde der
Fachmann verstehen, dass ein geeigneter Co-Faktor für das Enzym
ebenfalls eingeschlossen ist.
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Jener
Fachmann wird aus der hierin bereitgestellten Beschreibung und dem
relevanten Wissen verstehen, wie eine geeignete Zubereitung aufgebrochener
Zellen, wie jene beispielsweise von R.N. Patel et al. in dem Artikel „Oxidation
of Secondary Alcohols to Methyl Ketones by Yeasts", veröffentlicht
in, Applied and Environmental Microbiology, 38(2): 219–223 (1979),
beschrieben, herzustellen ist.
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Der
Fachmann wird aus der darin bereitgestellten Beschreibung und deren
relevantem Wissen verstehen, wie eine geeignete enzymatische Acetonpulverzubereitung,
wie jene beschrieben beispielsweise von K. Nakamura et al. in dem
Artikel „Asymmetric
Reduction of Ketones by the Acetone Powder of Geotrichum candidum", veröffentlicht
in Tetrahedron Letters, 37(10): 1629–1632 (1996), herzustellen
ist.
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Zusätzlich kann
ein Enzym (beispielsweise eine Oxidoreduktase) von jedem geeigneten
Mikroorganismus auch in den vorliegenden Verfahren angewendet werden,
und dieses Enzym kann aus dem Mikroorganismus durch jedes geeignete,
dem Fachmann bekannte Verfahren isoliert und kann wie für den intakten
Mikroorganismus in dem vorliegenden Verfahren in entweder freier
oder immobilisierter Form verwendet werden. Der Fachmann wird aus
der darin bereitgestellten Beschreibung und deren verwandtem Wissen
verstehen, wie das Enzym des geeigneten Mikroorganismus, wie im
Allgemeinen beispielsweise in den Artikeln beschrieben von M. Wada
et al., „Purification
and Characterization of NADPH-Dependent Carbonyl Reductase, Involved
in Stereoselective Reduction of Ethyl 4-Chloro-3-oxo-butanoate, from Candida
magnoliae", veröffentlicht
in Biosci. Biotechnol. Biochem, 62(2): 280–285 (1998), P. Trost et al., „Purification
and Properties of NAP(P)H:(quinone-acceptor) oxidoreductase of sugarbeet
cells", veröffentlicht
in Eur. J. Biochem., 234: 452–458
(1995), K. M. Madyastha und T. L. Gururaja, „Purification and Some of
the Properties of a Novel Secondary Alcohol Dehydrogenase from Alcaligenes
eutrophus", veröffentlicht
in Biochemical and Biophysical Research Communications, 211(2):
540–546
(1995), O. Bortolini et al., „Ki netic
resolution of vic-diols by Bacillus stearothermophilus diacetyl
reductase", veröffentlicht
in Tetrahedron: Asymmetry, 9: 647–651 (1998), R.N. Patel et
al., „Stereospecific
microbial reduction of 4,5-dihydro-4-(4-methoxyphenyl)-6-(triflurormethyl-1H-1)-benzazepin-2-one", veröffentlicht
in Enzyme Microb. Technol., 3: 906–912 (1991), und R.N. Patel
et al., „Stereoselective
microbial/enzymatic oxidation of (exo, exo)-7-oxabicyclo[2.2.1]heptane-2,3-dimethanol
to the corresponding chiral lactol and lactone", veröffentlicht in Enzyme Microb.
Technol., 14: 778–784
(1992); und durch US-Patent-Nr. 5523223
und das vorstehend erwähnte
5580764, zu isolieren und zu reinigen ist.
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Geeignete
Mikroorganismen schließen
Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012, Hansenula polymorpha ATCC Nr.
74449, Absidia coerulea ATCC Nr. 20137, Geotrichum candidum ATCC
Nr. 34614, Geotrichum candidum ATCC Nr. 62401, Mortierella isabellina
ATCC Nr. 42613, Mortierella isabellina ATCC Nr. 38063, Mortierella
vinacea ATCC Nr. 09515, Penicillium notatum ATCC Nr. 36740, Blastoschizomyces
capitatus ATCC Nr. 28575, Monosporium olivaceum v. major ATCC Nr.
36300, Aureobasidium pullulans ATCC Nr. 16623, Debaryomyces polymorphus
ATCC Nr. 20280, Saccharomyces cerevisiae ATCC Nr. 15248, Candida
schatavii ATCC Nr. 24409, Pichia fabianii ATCC 16755 und Streptomyces
rimosus ss. rimosus ATCC Nr. 10970 und Mutanten davon, die bekannt
oder anderweitig durch den Fachmann erhältlich sind, und trotz solcher
Mutation die stereoselektive mikrobielle Reduktion, die hierin offenbart
wurde, ausführen
können,
ein.
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Bevorzugte
intakte Mikroorganismen werden jene ein, die im Wesentlichen das
(4R)-Tetralon reduzieren, während
sie das (4S)-Tetralon im Wesentlichen nicht umgesetzt hinterlassen,
wobei umgesetzt Reduktion oder beliebige andere innewohnende Aktivität einschließt, die
das gewünschte
(4S)-Tetralon bei jeder Stufe des vorliegenden Verfahrens abbauen
oder anderweitig negativ beeinflussen könnte. Wie durch den Fachmann
aus der Offenbarung hierin eingeschätzt werden würde, kann solche
unerwünschte
Reaktion des (4S)-Tetralons im Wesentlichen verhindert werden, beispielsweise
durch Anwendung des von dem ausgewählten Mikroorganismus abgeleiteten
Enzyms gegenüber
dem intakten Mikroorganismus.
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Der
zur Verwendung in der vorliegenden stereospezifischen mikrobiellen
Reduktion geeignete Mikroorganismus kann durch jedes geeignete dem
Fachmann bekannte Verfahren hergestellt werden. Ein Beispiel für ein geeignetes
Verfahren für
die Herstellung eines Mikroorganismus aus einem kommerziell bezogenen Stamm
wird nachstehend bereitgestellt. Das nachstehend bereitgestellte
Verfahren kann für
jeden zur Verwendung in dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren
geeigneten Mikroorganismus angewendet werden und jener Fachmann
würde aus
der darin bereitgestellten Beschreibung verstehen, wie jeder Teil
des Verfahrens modifiziert werden muss, beispielsweise Verfahren
zur Herstellung des Mikroorganismus intakt oder Herstellung von
beispielsweise aufgebrochenen Zellen oder entwässerten davon, frei oder immobilisiert,
Verfahren zur Herstellung eines geeigneten von solchen Mikroorganismen
abgeleiteten Enzyms, Verfahren des In-Kontakt-Bringens des racemischen
Tetralons mit dem Mikroorganismus oder dem Enzym, umfassend das hiervon
abgeleitete Enzymreduktionssystem, Wachstumsmediumkomponenten und
Bedingungen, beispielsweise Temperatur, pH-Wert und dergleichen,
oder Inkubationsbedingungen, um das gewünschte Ergebnis in jedem einzelnen
Verfahren zu erreichen.
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Der
Fachmann wird aus der hierin bereitgestellten Beschreibung und deren
verwandtem Wissen verstehen, wie geeignete immobilisierte intakte
Mikroorganismen, wie hierin beschrieben, beispielsweise von A. Bauer
et al. in dem Artikel „Polyvinyl
alcohol-immobilized whole-cell preparations for biotransformation
of nitrites", veröffentlicht
in Biotechnology Letters, 18(3): 343–348 (März 1996), herzustellen sind.
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Jedes
geeignete Verfahren des In-Kontakt-Bringens der Verbindung der Formel
(I) mit dem Mikroorganismus oder Enzymreduktionssystem kann in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die Verbindung der Formel
(I) kann mit dem Mikroorganismus oder dem Enzymreduktionssystem
in jeder geeigneten Reihenfolge in Kontakt gebracht werden. Beispielsweise
kann die Verbindung der Formel (I) zu einem Medium, wie einer Kulturbrühe; die
den Mikroorganismus, frei oder immobilisiert oder in einiger Kombination
davon, umfasst, zugesetzt werden oder das Medium kann die Verbindung
der Formel (I) umfassen, und der Mikroorganismus kann dann zu solchem
Medium gegeben werden oder die Verbindung der Formel (I) und der
Mikroorganismus können
zusammen zu solchem Medium gegeben werden oder die Verbindung der
Formel (I) kann zu einer Zubereitung aufgebrochener Zellen davon
gegeben werden oder die Verbindung der Formel (I) kann zu einer
entwässerten
Zubereitung von dem Mikroorganismus gegeben werden oder entweder
die Verbindung der Formel (I) oder der Mikroorganismus oder das
Enzymreduktionssystem können
zu einem geeigneten den anderen umfassenden Lösungsmittel und dergleichen
gegeben werden. Der Fachmann wird aus der hierin bereitgestellten
Beschreibung verstehen, wie jeder Teil des vorliegenden Verfahrens
wie erwünscht
zu modifizieren ist.
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Es
ist in der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, dass der
Mikroorganismus oder das Enzymreduktionssystem von Hansenula polymorpha
ATCC Nr. 26012 abgeleitet ist. Eine lyophilisierte Probe von Hansenula
polymorpha ATCC Nr. 26012 (ursprünglich
von D.W. Levine beigetragen) wurde mit dem ATCC, das sich am 10801
University Boulevard, Manassas, Va., 20110-2209, U.S.A. befindet,
unter den Maßgaben des
Budapester Vertrags am 26. Juni 1998 hinterlegt. Dieser neu hinterlegten
Kultur wurde die neue Hinterlegungsnummer von ATCC Nr. 74449 gegeben.
Folglich ist es ebenfalls besonders in der vorliegenden Erfindung bevorzugt,
dass der Mikroorganismus Hansenula polymorpha ATCC Nr. 74449 ist.
Alle Beschränkungen
hinsichtlich der Verfügbarkeit
der so hinterlegten Mikroorganismenkultur für die Öffentlichkeit fallen unwiderruflich mit
der Veröffentlichung
eines Patents aus der Beschreibung der vorliegenden Erfindung.
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Kulturen
von Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012 können von dem ATCC erhalten
werden und ein Beispiel für
ein geeignetes Verfahren für
dessen Herstellung von einem solchen kommerziell bezogenen Stamm
wird unmittelbar nachstehend bereitgestell. Eine so erhaltene Kultur
wird zu einem geeigneten Wachstumsmedium gegeben und wird mit Schütteln, bis
Wachstum auftritt, inkubiert, beide Schritte wie von dem Fachmann
eingeschätzt.
Die so hergestellte Kultur kann verwendet werden, um Schrägkulturen
zu inokulieren mit Anteilen von diesen Schrägkulturen gefroren als Masterstämme. Alternativ
können
flüssige
Stammkulturen hergestellt werden, zu denen Glycerin mit etwa 10
% bis etwa 20 % gegeben wird, welche dann bei etwa –80°C vorzugsweise
in schmalen Cryoröhrchen
gefroren werden.
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Wie
für den
Fachmann verständlich,
ist für
jeden ausgewählten
Mikroorganismus und wie speziell hierin nachstehend in den Beispielen
für Absidia
coerulea ATCC Nr. 20137 und den speziell bevorzugten Hansenula polymorpha
ATCC Nr. 26012 oder ATCC Nr. 74449 ein geeignetes Herstellungsverfahren
der Mikroorganismus wie nachstehend: Der Mikroorganismus wird aus
einer gefrorenen Stammkultur wie vorstehend beschrieben (etwa ein
17%iger Glycerinstamm) in einem Kolben oder einem Glasrohr mit einem
Metallverschluss, der ein Medium enthält (enthaltend eine aliquote
Menge aus einer sterilen Lösung,
die Tween® 80,
Glycerin und destilliertes Wasser einschließt), dessen Zusammensetzung
nachstehend genauer beschrieben wird, inokuliert. Die Fermentation
wird bei Temperaturen im Bereich von etwa 22°C bis etwa 32°C und vorzugsweise
bei etwa 29°C
unter geeignetem Schütteln,
vorzugsweise etwa 200 U/min bis etwa 220 U/min und besonders bevorzugt
bei etwa 210 U/min ausgeführt.
Falls erwünscht,
kann der pH-Wert des Wachstumsmediums durch die Verwendung von geeigneten
Puffern, die in das Fermentationsmedium und/oder periodisch eingestellt
durch Zusatz von entweder einer Base oder einer Säure, falls
erforderlich, eingearbeitet werden, gehalten werden.
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Jede
geeignete Dauer des Wachstums des Mikroorganismus unter In-Kontakt-Bringen
des Mikroorganismus mit der Verbindung der Formel (I) und Inkubation
der Verbindung der Formel (I) mit dem Mikroorganismus kann in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden. Geeignetes Wachstum des
Mikroorganismus kann beispielsweise innerhalb 24 Stunden erreicht
werden, wobei zu der Zeit eine geeignete aliquote Menge einer Lösung von
racemischem Tetralon in einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise Ethanol,
zu der Kultur gegeben werden kann. Die Fermentation kann dann fortgesetzt
werden, beispielsweise für
etwa zwei bis etwa sechs Tage und vorzugsweise beispielsweise für etwa fünf Tage,
wobei zu der Zeit die Fermentationsbrühe unter Anwendung von beliebigem
geeigneten Extraktionsverfahren extrahiert werden kann, wobei ein
geeignetes Lösungsmittel,
wie beispielsweise Essigsäureethylester,
Methylisobutylketon, Methylethylketon, Methylenchlorid und dergleichen,
vorzugsweise Essigsäureethylester,
die organischen Komponenten aus der Fermentationsbrühe entfernt.
Nach Extraktion der Fermentationsbrühe und Abtrennung der organischen
und wässrigen
Phasen können
die den organischen Rest umfassenden Verbindungen unter Anwendung
von jedem geeigneten Verfahren, wie beispielsweise Chromatographie,
vorzugsweise chirale HPLC, bestimmt werden.
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Jedes
geeignete Wachstumsmedium kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden und das geeignete Wachstumsmedium wird eine Quelle
oder Quellen für
assimilierbaren Kohlenstoff, assimilierbaren Stickstoff und anorganische
Salze, die wesentliche Mineralien enthalten, enthalten. Im Allgemeinen können viele
Kohlenhydrate, wie beispielsweise Glukose, Maltose, Mannose, Saccharose,
Stärke,
Glycerin, Hirsegelee, Melassen, Sojabohne und dergleichen, als Quellen
für assimilierbaren
Kohlenstoff verwendet werden. Quellen für assimilierbaren Stickstoff
schließen
beispielsweise Materialien, wie Hefe und Caseinhydrolysate, Primärhefe, Hefeextrakte,
Baumwollsamenmehl, Sojabohnenfeststoff, Weizenkeim, Fleischextrakte, Pepton,
Maisquellwasser und Ammoniumsalze, ein. Geeignete anorganische Salznährmedien
zur Verwendung in dem Kulturmedium der vorliegenden Erfindung schließen beispielsweise
die üblichen
Salze, die Natrium, Eisen, Magnesium, Kalium, Kobalt, Phosphat und
dergleichen enthalten, ein. Insbesondere schließen Wachstumsmedien, die zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, beispielsweise
ein:
- (a) Dextrose (etwa 20 Gramm (g)), Hefeextrakt
(etwa 5 g), Sojamehl (etwa 5 g), NaCl (etwa 5 g), K2HPO4 (etwa 5 g) und destilliertes Wasser (etwa
1 Liter (l)), pH eingestellt auf etwa pH 7,0 mit H2SO4(aq.)
- (b) Dextrin (etwa 10 g), Rindfleischextrakt (etwa 3 g), Ardamin
pH (etwa 5 g), NZ-Amintyp E (etwa 5 g), MgSO4·7H2O (etwa 0,5 g), KH2PO4 (etwa 0,37 g), CaCO3 (etwa
0,5 g) und destilliertes H2O (etwa 1 l),
pH eingestellt auf etwa 7,1 mit HCl(aq.),
gefolgt von einer zweiten Stufe von Glukose (etwa 10 g), Hy-Case
SP® (etwa
2 g), Rindfleischextrakt (etwa 1 g), Maisquellwasser (etwa 3 g)
und destilliertes H2O (etwa 1 l), pH eingestellt
auf etwa pH 7,0;
- (c) Glukose (etwa 10 g), Maisquellwasser (etwa 6 g), KH2PO4 (etwa 3 g),
CaCO3 (etwa 3,5 g), Sojabohnenöl (roh,
etwa 2,2 Milliliter (ml)), Hefeextrakt (etwa 2,5 g) und destilliertes
H2O (etwa 1 l), pH eingestellt auf etwa pH
7,0 bis etwa pH 7,3 mimt HCl(aq);
- (d) Malzsirup (etwa 20 g), Sojabohnenmehl (etwa 5 g), Casein
(etwa 1 g), getrocknete Hefe (etwa 1 g), NaCl (etwa 5 g) und destilliertes
H2O (etwa 1 l);
- (e) Laktose (etwa 75 g), Pharmamedia® (substituierter
Hefeextrakt, etwa 40 g), CaCO3 (etwa 10
g), Na2SO4 (etwa
4 g) und destilliertes H2O (etwa 1 l);
- (f) ISP Nr. 2 (siehe beispielsweise Seite 460 von dem Handbook
of Microbial Media by R.M. Atlas, Hrsg. von L.C. Parks, CRC Press,
Inc., 1993, („Handbuch"));
- (g) ISP Nr. 3 (siehe Seite 460 des Handbuchs);
- (h) ISP Nr. 4 (siehe Seite 461 des Handbuchs);
- (i) ISP Nr. 5 (siehe Seiten 461–462 des Handbuchs) und dergleichen.
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Ein
besonders bevorzugtes Wachstumsmedium ist 2X von vorstehend bereitgestelltem
(a).
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Ein
Bezug auf bestimmte Puffer, Medien, Reagenzien, In-Kontakt-Bringen
oder Kulturbedingungen und dergleichen ist nicht als begrenzend
vorgesehen, sollte jedoch so verstanden werden, dass alle solche relevanten
Materialien eingeschlossen sind, die der Fachmann im besonderen
Zusammenhang mit der hierin wiedergegebenen Diskussion als von Interesse
oder Wert erkennen würde.
Beispielsweise ist es häufig
möglich,
ein Puffersystem oder Kulturmedium gegen ein anderes auszutauschen,
sodass ein anderer, jedoch bekannter Weg verwendet wird, um die
gleichen Ziele wie jene, auf die die Anwendung des vorgeschlagenen
Verfahrens, Materials oder Zusammensetzung gerichtet ist, zu erreichen.
Darüber
hinaus sollte es verständlich sein,
dass die vorliegende Erfindung das Erhöhen des Maßstabs des vorliegenden Verfahrens
für kommerzielle
Zwecke einschließt.
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Folglich,
wie durch den Fachmann verstanden werden würde, kann Variation des Wachstumsmediums,
der Fermentationsbedingungen und/oder der Menge an racemischem Tetralon
verändert
werden, um die Ausbeute der sich ergebenden Verbindungen und deren
relative Herstellungsgeschwindigkeiten zu verändern. Im Allgemeinen werden
die in der vorliegenden Erfindung angewendeten Techniken bezüglich der
industriellen Wirksamkeit ausgewählt.
Die hierin beschriebenen Wachstumsmedien, Fermentationsbedingungen
und relativen Mengen an Mikroorganismus oder Enzymreduktionssystem
und racemischem Tetralon sind für
eine breite Vielzahl von Medien, Fermentationsbedingungen und Mengen
an Ausgangsmaterialien, die geeigneterweise in der vorliegenden
Erfindung angewendet werden können,
wie durch den Fachmann eingeschätzt,
nur veranschaulichend und sind nicht vorgesehen, sie in irgendeiner
Weise zu begrenzen.
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Beliebige
geeignete Verfahren zum Isolieren und/oder Puffern von beliebigen
der Produkte des vorliegenden Verfahrens können in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, einschließlich
Filtration, Extraktion, Kristallisation, Säulenchromatographie, Dünnschichtchromatographie,
präparative
Niederdruckflüssigchromatographie
oder HPLC oder jede geeignete Kombination von solchen Verfahren.
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Weiterhin
würde es
der Fachmann schätzen,
dass der unerwünschte
entsprechende Alkohol von dem (4R)-Tetralon, die Verbindung der
Formel (II), die durch die hierin offenbarten Verfahren hergestellt
wurde, zurückgeführt werden
kann, beispielsweise oxidiert und racemisiert, wie hierin früher offenbart,
durch jedes geeignete bekannte Verfahren zu einem racemischen Tetralon
der Formel (I) und die erfindungsgemäßen Verfahren wiederholt, um
ein weiteres Mal das gewünschte
(4S)-Tetralon der Formel (V) zu ergeben. Die Oxidation des (4R)-Tetraols
zu dem (4R)-Keton kann durch dem Fachmann bekannte Verfahren ausgeführt werden.
Die Racemisierungsreaktion kann in jeder geeigneten Weise ausgeführt werden,
wird jedoch im Allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 0°C bis etwa
100°C, vorzugsweise
etwa 25°C
bis etwa 65°C,
ausgeführt.
Das (4R)-Tetralon wird mit einer Base bei einer Temperatur von etwa
25°C bis
etwa 85°C,
vorzugsweise etwa 50°C bis
etwa 65°C,
umgesetzt. Geeignete Basen für
diese Racemisierungsreaktion schließen Kalium-t-butoxid, Natriumhydroxid,
Natriummethoxid und Kaliumhydroxid ein. Eine bevorzugte Base ist
Kalium-t-butoxid.
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Die
detaillierten nachstehend bereitgestellten Beispiele zeigen, dass
ein Bereich von Mikroorganismen, einschließlich Pilze, beispielsweise
Hefen und Actinomyceten, stereoselektiv racemisches Tetralon reduzieren,
um das gewünschte
(4S)-Tetralon der Formel (V) zu ergeben, d.h. chirales Tetralon,
das dann aus den unerwünschten
Verbindungen abgetrennt werden kann und gemäß auf dem Fachgebiet gut bekannten
Verfahren weiter zu Sertralin umgesetzt wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert. Die
vorangehende und nachstehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung
und die verschiedenen Ausführungsformen
sind nicht vorgesehen, die Erfindung zu be grenzen, sondern sind
eher veranschaulichend dafür.
Folglich ist es verständlich,
dass die Erfindung nicht auf die besonderen Einzelheiten von diesen
Beispielen beschränkt
ist.
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BEISPIEL I
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Reduktion von einem racemischen
Tetralon unter Anwendung von Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012
-
A. Fermentation von dem
Hefe-Hansenula-polymorpha ATCC Nr. 26012
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Eine „Kontroll"kultur (C1) und eine „Test"kultur (T1) wurden
wie nachstehend hergestellt: etwa 2,5 ml steriles Wachstumsmedium
(etwa 40 g/l Dextrose, etwa 10 g/l Nährsojamehl, etwa 10 g/l Hefeextrakt,
etwa 10 g/l NaCl und etwa 10 g/l K2HPO4, wobei der pH-Wert mit H2SO4 auf etwa 7, 0 eingestellt wird) wurden
zu jeweils zwei 16-x-125-mm-Glasröhrchen, jedes mit einem Metallverschluss
(C1, T1), gegeben, gefolgt von der Zugabe von etwa 0,2 ml einer
Lösung
A (etwa 25 g Tween® 80, etwa 100 g Glycerin
und etwa 250 ml destilliertes Wasser, filtersterilisiert) zu jeder
der zwei Kulturen.
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Etwa
25 μl von
etwa einem 17%igen gefrorenen Glycerinstamm von Hansenula polymorpha
ATCC Nr. 26012 wurden in T1 inokuliert. Die zwei Röhrchenkulturen
wurden bei etwa 29°C
unter Schütteln
bei etwa 210 U/min inkubiert. Nach etwa 24 Stunden wurden etwa 50 μl einer Stammlösung (etwa
5 mg/ml in etwa 100 % Ethanol, Endkonzentration etwa 100 mg/ml)
von einem racemischen Tetralon (Verbindung der Formel (I), umfassend
die Verbindungen der Formeln (IV) und (V), bei etwa 5 mg/ml in Ethanol)
zu C1 und T1 gegeben.
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Nach
etwa 5 Tagen wurde 1 ml NaCl (gesättigt) zu jeder der zwei Röhrchenkulturen
gegeben. Die Fermentationsbrühe
von jeder Röhrchenkultur
(etwa 3,6 ml) wurde mit einem gleichen Volumen Essigsäureethylester
(unverdünnt)
extrahiert: Der Essigsäureethylester
wurde zugegeben, die Röhrchenkultur
wurde Vortex-behandelt und dann bei etwa 2000 U/min (IEC®-Zentrifuge, 300 Second
Avenue, Needham Heights, Mass. 02194) zentrifugiert. Die Essigsäureethylesterschicht
wurde entfernt und die wässrige
Schicht ein zweites Mal extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte wurden heruntergetrocknet unter Stickstoff in einem Wasserbad
bei etwa 50°C.
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B. Konfiguration des zurückbleibenden
Ketons: Verbindungen der Formeln (IV) und (V)
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Jeder
von den wie vorstehend beschrieben hergestellten Extrakten wurde
in etwa 1 ml Ethanol resuspendiert und etwa 20 μl von jedem resuspendierten
Extrakt wurden durch Einspritzung auf eine HPLC-Säule analysiert:
Chiralcel-OK-Guard-Säule (4,6 × 50 mm,
Diacel Chemical Industries, LTD., 730 Springdale Drive, P.O. Box
564, Exton, Pa. 19341), gekuppelt an eine Chiralcel-OK-Säule (4,6 × 250 mm,
Daicel). Die innerhalb von jedem eingespritzten resuspendierten
Extrakt enthaltenen Verbindungen wurden getrennt isokratisch bei etwa
0,8 ml/min in einer mobilen Phase (Ethanol:Essigsäureethylester,
85:15) getrennt und die die Extrakte umfassenden Verbindungen wurden
unter Anwendung eines 996-PDA-Detektors (Waters®, 34
Maple Street, Milford, Mass. 01757), eingestellt auf 254 nm, nachgewiesen.
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Wie
durch die Daten von C1 und T1 in nachstehender Tabelle 1 erläutert, zeigt
chirale HPLC-Analyse, dass der Einschluss des Mikroorganismus, d.h.
Hansenula polymorpha ATCC Nr. 26012, ein Verhältnis von 16:1 ((4S)-Tetralon
der Formel (V) nicht umgesetzt gegen (4R)-Tetralon der Formel (IV)
nicht umgesetzt) ergibt, was weiterhin die Stereospezifität des vorliegenden
mikrobiellen Reduktionsverfahrens erläutert. Die nachstehend berichteten
Ergebnisse werden auf der bekannten Menge von jedem zugegebenen
Enantiomer (etwa 50 μg/ml
von jeder der Verbindungen der Formeln (IV) und (V)) basieren. Wie
vorstehend erwähnt,
hatte das racemische Ausgangstetralon der Formel (I) eine Konzentration
von etwa 100 μg/ml.
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Die
Ergebnisse aus der chiralen Analyse zeigen, dass die Kultur Hansenula
polymorpha ATCC Nr. 26012 (T1) im Wesentlichen das (4R)-Tetralon
reduziert, wobei das (4S)-Tetralon im Wesentlichen nicht umgesetzt
verbleibt (etwa 4,7 % (4R)-Tetralon verbleibt gegenüber etwa
76 % des (4S)-Tetralons). Das (4S)-Tetralon wurde als in etwa 88
% ee („Prozentmenge
an enantiomerem Überschuss") durch solche chirale
HPLC vorliegend bestimmt. Wie auch durch die Daten von Tabelle 1
gezeigt, verbleibt speziell durch das Verhältnis von (4S) : (4R), d.h.
16, im Wesentlichen mehr (4S)-Tetralon nicht umgesetzt als (4R)-Tetralon.
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Folglich
ergab der Einschluss des intakten Mikroorganismus, d.h. Hansenula
polymorpha ATCC Nr. 26012, die stereospezifische Reduktion von wesentlich
mehr des Ausgangs-(4R)-Tetralons
der Formel (IV) als das Ausgangs-(4S)-Tetralon der Formel (V) ((4S):(4R))
und ergab das meiste von dem (4R)-Tetralol der Formel (II) gegenüber dem
(4S)-Tetralol der Formel (III) (Daten nicht gezeigt). Die Mehrheit
des gewonnenen (4R)-Tetralols war das (1S, 4R)-Tetralol und die
Mehrheit von der geringen Menge an gewonnenem (4S)-Tetralol war das
(1S, 4S)-Tetralol.
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BEISPIEL II
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Reduktion von einem racemischen
Tetralon unter Anwendung von Absidia coerulea ATCC Nr. 20137
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A. Fermentation von dem
Pilz Absidia coerulea ATCC Nr. 20137
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Eine „Kontroll"kultur (C2) und eine „Test"kultur (T2) wurden
wie nachstehend hergestellt: etwa 2,5 ml steriles Wachstumsmedium
(etwa 20 g/l Dextrose, etwa 5 g/l Nährsojamehl, etwa 5 g/l Hefeextrakt,
etwa 5 g/l NaCl und etwa 5 g/l K2HPO4, wobei der pH-Wert mit H2SO4 auf etwa 7, 0 eingestellt wurden) wurden
zu jeweils zwei 16-x-125-mm-Glasröhrchen, jedes mit einem Metallverschluss
(C2, T2), gegeben.
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Etwa
25 μl von
etwa einem 17%igen gefrorenen Glycerinstamm von Absidia coerulea
ATCC Nr. 20137 wurden in T2 inokuliert. Die zwei Röhrchenkulturen
wurden bei etwa 29°C
unter Schütteln
bei etwa 210 U/min inkubiert. Nach etwa 48 Stunden wurden etwa 50 μl (etwa 5
mg/ml in Ethanol, Endkonzentration etwa 100 mg/ml) eines racemischen
Tetralons (wie in Beispiel 1 hierin beschrieben, bei etwa 5 mg/ml
in etwa 100 % Ethanol) zu C2 und T2 gegeben.
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Nach
etwa 5 Tagen wurde 1 ml NaCl (gesättigt) zu jeder der zwei Röhrchenkulturen
gegeben. Die Fermentationsbrühe
von jeder Röhrchenkultur
(etwa 3,6 ml) wurde mit etwa 3 ml Essigsäureethylester (unverdünnt) extrahiert:
Der Essigsäureethylester
wurde zugegeben, die Röhrchenkultur
wurde Vortexbehandelt und dann bei etwa 2000 U/min (IEC-Zentrifuge)
zentrifugiert. Die Essigsäureethylesterschicht
wurde entfernt und die wässrige
Schicht für
eine zweite Zeit extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte
wurden heruntergetrocknet unter Stickstoff in einem Wasserbad bei
etwa 50°C.
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B. Konfiguration des zurückbleibenden
Ketons: Verbindungen der Formeln (IV) und (V)
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Jeder
der wie vorstehend beschrieben hergestellten Extrakte wurde in etwa
1 ml Ethanol resuspendiert und etwa 20 μl von jedem resuspendierten
Extrakt wurden durch Einspritzung in eine HPLC-Säule analysiert: Chiralcel-OK-Guard-Säule (4,6 × 50 mm),
gekuppelt an eine Chiralcel-OK-Säule
(4,6 × 250
mm). Die innerhalb von jedem eingespritzten resuspendierten Extrakt
enthaltenen Verbindungen wurden isokratisch bei etwa 0,8 ml/min
in einer mobilen Phase (Ethanol:Essigsäureethylester, 85:15) getrennt
und die die Extrakte umfassenden Verbindungen wurden unter Anwendung
eines 996-PDA-Detektors (Waters®),
eingestellt auf 254 nm, nachgewiesen.
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Wie
durch die HPLC-Daten von C2 und T2 nachstehend erläutert, ergab
der Einschluss der Mikroorganismen, d.h. Absidia coerulea ATCC Nr.
20137, die stereospezifische Reduktion von mehr als dem Ausgangs-(4R)-Tetralon
der Formel (V) als von dem Ausgangs-(4S)-Tetralon der Formel (V).
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Insbesondere
zeigen die Ergebnisse aus der chiralen Analyse, dass die Kultur
Absidia coerulea ATCC Nr. 20137 das (4R)-Tetralon reduziert, wobei
das (4S)-Tetralon (etwa 13,6 % (4R)-Tetralon verbleiben gegenüber etwa
40,5 % des (4S)-Tetralons)
im Wesentlichen nicht umgesetzt verbleibt. Das (4S)-Tetralon wurde
als in etwa 50 % ee durch solche chirale HPLC vorliegend bestimmt.
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Wie
durch die Daten für
C2 und T2 von nachstehender Tabelle II veranschaulicht, zeigt chirale HPLC-Analyse,
dass der Einschluss des Mikroorganismus, d.h. Absidia coerulea ATCC
Nr. 20137 (T2) zu einem Verhältnis
von mindestens zweimal so viel von dem (4S)-Tetralon, das nicht
reduziert verbleibt gegenüber dem
nicht reduzierten (4R)-Tetralon, was weiterhin die Stereospezifität des vorliegenden
mikrobiellen Reduktionsverfahrens verdeutlicht. Die nachstehend
berichteten Ergebnisse basieren auf der bekannten Menge von jedem
zugegebenen Enantiomer (etwa 50 μg/ml
jeweils wie in Beispiel I hierin beschrieben). Wie vorstehend erwähnt, hatte
das racemische Ausgangstetralon eine Konzentration von etwa 100 μg/ml.
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BEISPIEL III
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Reduktion von einem racemischen
Tetralon unter Anwendung von Pilzen, Hefen und einem Actinomyceten
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Wie
dem Fachmann verständlich
sein würde,
wurden für
die in Tabelle III angeführten
Mikroorganismen, die in der vorliegenden Reduktion verwendet wurden,
Geotrichum candidum ATCC Nr. 62401, Mortierella isabellina ATCC
Nr. 38063, Mortierella vinacea ATCC Nr. 09515, Penicillium notatum
ATCC Nr. 36740, Blastoschizomyces capitatus ATCC Nr. 28575, Monosporium
olivaceum v. major ATCC Nr. 36300, Aureobasidium pullulans ATCC
Nr. 16623, Pichia fabianii ATCC Nr. 16755 und Streptomyces rimosus
ss. rimosus ATCC Nr. 10970 wie in Beispiel II beschrieben hergestellt;
Geotrichum candidum ATCC Nr. 34614, Mortierella isabellina ATCC
Nr. 42613, Debaryomyces polymorphus ATCC Nr. 20280 und Saccharomyces
cerevisiae ATCC Nr. 15248 wurden wie in Beispiel II beschrieben
hergestellt mit der Ausnahme, dass die Extraktion wiederholt wurde;
und Candida schatavii ATCC Nr. 24409 wurde wie nachstehend bereitgestellt
hergestellt.
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Candida
schatavii ATCC Nr. 24409 wurde gemäß der vorliegenden Erfindung
wie nachstehend hergestellt und verwendet: Etwa 2,5 ml steriles
Wachstumsmedium (etwa 20 g/l Dextrose, etwa 5 g/l Nährsojamehl, etwa
5 g/l Hefeextrakt, etwa 5 g/l NaCl und etwa 5 g/l K2HPO4, wobei der pH-Wert mit H2SO4 auf etwa 7,0 eingestellt wurde) wurden
zu einem 16-x-125-mm-Glasröhrchen mit
einem Metallverschluss gegeben, gefolgt von der Zugabe von etwa
0,1 ml einer filtersterilisierten Lösung von etwa 25 g Tween® 80,
etwa 100 g Glycerin und etwa 250 ml destilliertem Wasser zu der
Kultur. Nun wurden etwa 25 μl
von etwa 17%igem gefrorenem Glycerinstamm von Candida schatavii
ATCC Nr. 24409 in der Kultur inokuliert. Die Kultur wurde unter
Schütteln
bei etwa 210 U/min bei etwa 29°C
wachsen lassen. Nach etwa 48 Stunden wurden etwa 50 μl einer Stammlösung (etwa
5 mg/ml in etwa 100%igem Ethanol, Endkonzentration von etwa 100 μg/ml) von
einem racemischen Tetralon (Verbindung der Formel (I), umfassend
die Verbindungen der Formeln (IV) und (V), bei etwa 5 mg/ml in etwa
100%igem Ethanol) zu der Kultur gegeben.
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Nach
weiteren vier Tagen wurde die Fermentationsbrühe der Kultur (etwa 2,6 ml)
mit einem gleichen Volumen Essigsäureethylester (unverdünnt) extrahiert.
Die Kultur wurde Vor tex-behandelt und dann bei etwa 2000 U/min (IEC®-Zentrifuge)
zentrifugiert. Die Extraktion wurde wiederholt. Die Extrakte wurden
unter Stickstoff in einem Wasserbad bei etwa 50°C heruntergetrocknet. Der Extrakt
wurde dann in etwa 1 ml Ethanol resuspendiert und etwa 5 μl des resuspendierten
Extrakts wurden durch Einspritzung auf eine HPLC-Säule Chiralcel-OD-Guard-Säule (4,6 × 50 mm,
Diacel Chemical Industries, LTD.), gekuppelt an eine Chiralcel-OD-Säule (4,6 × 250 mm,
Daicel), analysiert. Die innerhalb des eingespritzten resuspendierten
Extrakts enthaltenen Verbindungen wurden isokratisch bei etwa 0,9
ml pro Minute in einer mobilen Phase (Hexan:Isopropanol, 95:5) getrennt
und die den Extrakt umfassenden Verbindungen wurden unter Anwendung
eines 996-PDA-Detektors (Waters®),
eingestellt auf 210 nm, nachgewiesen.
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Wie
durch die in Tabelle III mitgeteilten chiralen HPLC-Daten (durchgeführt wie
in Beispiel I und II) gezeigt, verminderte jeder der in nachstehend
in Tabelle III angeführten
Mikroorganismen stereospezifisch mehr von dem (4R)-Tetralon als
von dem (4S)-Tetralon und ergab im Allgemeinen ein Verhältnis von
mindestens etwa dem Zweifachen so viel von dem (4S)-Tetralon, was
nicht umgesetzt hinterlassen wurde, gegenüber nicht umgesetztem (4R)-Tetralon.
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Es
sollte angemerkt werden, dass obwohl intaktes Monosporium olivaceum
v. major ATCC Nr. 36300, wie durch die Daten von Tabelle III erläutert, wesentlich
mehr von dem (4R)-Tetralon gegenüber
dem (4S)-Tetralon reduzierte und als solches ein bevorzugter Mikroorganismus
zur Verwendung in dem vorliegenden Verfahren sein würde, wurde.
trotzdem ein unerwünschter
Abbau von sowohl dem (4R)-Tetralon als auch dem (4S)-Tetralon auch
für diese
Kultur mitgeteilt. Der unerwünschte
Abbau kann aufgrund von beispielsweise den anderen Enzymen und dergleichen,
die den intakten Mikroorganismus umfassen, erfolgen. Deshalb ist
es, wie dem Fachmann von der hierin bereitgestellten Beschreibung
verständlich
werden wird, bevorzugt, das Enzym aus dem Monosporium olivaceum
v. major ATCC Nr. 36300 gegenüber
intaktem Monosporium olivaceum v. major ATCC Nr. 36300 zu isolieren.