-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur enantioselektiven
(stereoselektiven) Herstellung von aliphatischen azyklischen Estern
aus racemischen aliphatischen azyklischen Ketonen durch Baeyer-Villiger-Oxidation.
Ferner ist Gegenstand der Erfindung die kinetische enzymatische
Racematspaltung von racemischen aliphatischen azyklischen Ketonen.
-
1899
berichteten Baeyer und Villiger von einer Reaktion zyklischer Ketone
mit Peroxymonoschwefelsäure,
bei der Laktone dargestellt wurden (Baeyer und Villiger 1899). Die
Baeyer-Villiger-Reaktion
wurde seitdem bei organischen Synthesen verwendet. Die chemische
Baeyer-Villiger-Oxidation wird normalerweise durch Persäuren katalysiert
und findet in einem zweischrittigen Verfahren statt, das durch Criegee
beschrieben wurde (Criegee 1948).
-
Baeyer-Villiger
Monooxygenasen (BVMOs, E.C. 1.14.13.x) sind Enzyme, die zu der Klasse
der Oxidoreduktasen gehören
und aliphatische und zyklische Ketone unter Verwendung von Sauerstoff
in Ester und Laktone umwandeln können
(Mihovilovic et al., 2002).
-
BVMOs
sind Flavin-abhängig
(im allgemeinen FAD) und benötigen
NAD(P)H, um die Oxidationsreaktion zu katalysieren. BVMOs können von
einer Vielzahl von Bakterien und Pilzen gebildet werden. Die am
besten untersuchte BVMO ist bisher ein Enzym aus Acinetobacter calcoaceticus
NCIMB 9871, welches auch als Cyclohexanon Monooxygenase (CHMO) bezeichnet
wird. Dieses Enzym konvertiert eine Vielzahl von mono- und bizyklischen
Ketonen (Donoghue et al. 1976, Stewart 1998). Neben Monooxygenasen,
die Cycloketone umwandeln, welche auch in Comamonas (Griffin und
Trudgill 1976), Nocardia (Donoghue et al. 1976), Rhodococcus (Brzostowicz
et al. 2003, Kostichka et al. 2001,
WO
03/020890 ), Brevibacterium (Brzostowicz et al. 2002,
WO 03/020890 ), Arthrobacter
(Brzostowicz et al. 2003, Kyte et al. 2004,
WO 03/020890 ) und Xanthobacter sp.
(van Beilen et al. 2003) gefunden wurden, wurde auch von anderen
BVMOs berichtet, die aromatische Ketone, zum Beispiel die 4-Hydroxyacetophenon
Monooxygenase (Kamerbeek et al. 2001) und die Phenylaceton Monooxygenase
(Fraaije et al. 2005) oder aliphatische offenkettige Ketone (Britton
und Markovetz 1977, Fraaije et al. 2004) umwandeln können.
-
WO 2004/007750 offenbart
die Identifizierung neuer BVMO und deren Modifizierung mit Hilfe
der Homologie zu offenbarten Sequenzen von BMVO aus S. diversa und
die Verwendung dieser Enzyme. Fraaije et al. (2005) Appl. Biotechnol.
Vol. 66, Seiten 393–400
und Torres Pazmino et al. (2005) J. Biotechnol. Vol. 118, Suppl.
1, S. 129 beschreiben eine neue BVMO aus T. fusca und ihr Substratspektrum.
-
Da
es auch in industriellen Verfahren immer mehr von Interesse ist,
Baeyer-Villiger-Oxidationen enantioselektiv durchzuführen (Mihovilovic
et al. 2004), stellen BVMOs neben Metall- basierten chiralen Katalysatoren (Strukul
1998) eine Möglichkeit
dar, um enantioselektiv Ester und Laktone darzustellen.
-
Bisher
wurde beschrieben, dass Substrate für Baeyer-Villiger Monooxygenasen
(racemische oder prochirale) mono- und bizyklische Ketone (Alphand
und Furstoss 1992, Carnell et al. 1991, Mihovilovic et al. 2005, Taschner
und Black 1988, Taschner et al. 1993, Taschner und Peddada 1992)
und racemische aromatische Ketone (Kamerbeek et al. 2003, Fraaije
et al. 2005, Gonzalo et al. 2005) sein können, so dass hier eine enantioselektive
Baeyer-Villiger-Oxidationen möglich
ist.
-
Eine
enzymatische Konversion racemischer aliphatischer azyklischer Ketone
wurde demgegenüber bisher
nicht beschrieben.
-
Eine
chemische Baeyer-Villiger-Oxidation von aliphatischen azyklischen
Ketonen ist bekannt. Park und Kozikowski (1988) berichteten von
einer chemischen Baeyer-Villiger-Oxidation von β-Hydroxyketonen unter Verwendung
von Persäuren,
bei der acylierte Diole entstanden. Die Reaktionen wurden jedoch
nicht enantioselektiv durchgeführt.
-
Demgegenüber stellt
sich dem Fachmann die Aufgabe, ein Verfahren zur enantioselektiven
Herstellung von aliphatischen azyklischen Estern bereitzustellen.
Weiterhin besteht ein Bedarf, aliphatische azyklische Ketone enantioselektiv
bereitstellen zu können.
-
Die
vorliegende Erfindung löst
diese Aufgaben durch den Gegenstand der Anspüche, in allgemeiner Weise durch
den von Anspruch 1. Sie stellt ein Verfahren zur Herstellung von
aliphatischen azyklischen Estern aus racemischen aliphatischen azyklischen
Ketonen durch Baeyer-Villiger-Oxidation zur Verfügung, bei dem die Baeyer-Villiger-Oxidation
enantioselektiv verläuft
und man zur Oxidation Baeyer-Villiger Monooxygenasen (BVMO) verwendet.
-
Überraschenderweise
wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung gezeigt, dass optisch
aktive aliphatische azyklische Ketone überhaupt Substrate von Baeyer-Villiger
Monooxygenasen sein können,
und dass diese mit hoher Enantioselektivität umgesetzt werden können.
-
Damit
kann bei aliphatischen azyklischen Ketonen nun erstmals eine enantioselektive
Baeyer-Villiger-Oxidation durchgeführt werden.
-
Diese
wird als enantioselektiv bzw. als stereoselektiv bezeichnet, wenn
eine Enantioselektivität
E von mehr als 1, bevorzugt mehr als 2 erreicht wird, also ein Enantiomer
gegenüber
dem anderen im Überschuß vorliegt.
Eine industrielle Anwendung ist vor allem lohnend, wenn eine hohe
Enantioselektivität
E von mindestens 10, bevorzugt von mindestens 40 erreicht wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung konnte überraschenderweise gezeigt
werden, dass bei der enzymatischen Umsetzung aliphatischer azyklischer
Ketone mittels BVMO eine derartige Enantioselektivität erreicht
wird.
-
Enantiomerenüberschuß und Enantioselektivität werden
nach geeigneter, z. B. gaschromatographischer Analyse der Produkte
der Reaktion nach folgender Formel berechnet (Chen 1982): Enantiomerenüberschuss:
mit AR – Peakfläche des
(R)-Enantiomers und
As – Peakfläche des
(S)-Enantiomers Umsatz:
mit ee
S – Enantiomerenüberschuss
des Substrates
ee
P – Enantiomerenüberschuss
des Produktes Enantioselektivität:
-
Bevorzugt
ist die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Baeyer-Villiger Monooxygenase spezifisch für aliphatische
azyklische Ketone. Dabei weist die Bezeichnung aliphatische azyklische
Ketone darauf hin, dass die Ketogruppe weder direkt mit einer aromatischen
oder zyklischen Gruppe verbunden ist noch das Molekül aromatische
oder zyklische Substituenten enthält.
-
Die
Ketone weisen eine Formel
auf, bei der R1, R2, R3 und
R4 unabhängig
voneinander ein substituierter oder unsubstituierter, linearer oder verzweigter
Alkylrest, Alkenylrest, Alkinylrest, ein Hydroxyalkylrest, Carboxylrest,
Alkoxycarboxylrest, Aminorest, Aminoalkylrest, Aminocarbonylrest,
Hydroxylrest oder ein Halogenrest ist,
wobei R3 oder R4 auch
Wasserstoff sein können,
mit
der Maßgabe,
dass R2, R3 und R4 sich unterscheiden.
-
Bevorzugt
ist R1 ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1–6 C-Atomen,
insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl, oder Isobutyl.
-
R2
ist bevorzugt ein Hydroxylrest, Aminorest oder ein Halogenrest,
also z. B. Chlor, Brom oder Iod. Besonders bevorzugt ist es für das erfindungsgemäße Verfahren,
wenn R2 ein Hydroxylrest ist, das Keton also ein β-Hydroxyketon
ist.
-
Das
mit R2 verbundene C-Atom ist chiral, R2, R3 und R4 unterscheiden
sich also. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden als Edukte racemische Mischungen eingesetzt.
-
R3
oder R4 ist ein Alkylrest mit einer Kettenlänge von 1–4 C-Atomen, insbesondere 2,
3 oder 4 C-Atomen, und R3 oder R4 – also der jeweils andere Substituent – Wasserstoff.
Bevorzugt ist der Alkylrest linear und unsubstituiert. Als kurzkettige
Alkyreste werden in der Folge Alkylreste mit einer Kettenlänge von
1–10 C-Atomen,
als mittelkettige Alkylreste solche mit einer Kettenlänge von
11–14
C-Atomen bezeichnet.
-
Bevorzugt
ist n = 1, n kann jedoch z. B. auch 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder
10 sein.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das β-Hydroxyketon folgende
Formel auf:
wobei R3 ein Alkylrest mit
einer Kettenlänge
von 2–20
C-Atomen ist, insbesondere mit einer Kettenlänge von 2–10 C-Atomen. Ferner kann das β-Hydroxyketon
am α-C-Atom
anstelle der Methylgruppe einen Rest R1 entsprechend der obigen
Definition tragen.
-
Unter 'linearer oder verzweigter
Alkylrest' wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Kohlenwasserstoffrest der
allgemeinen Formel CnH2n+1 verstanden.
Explizit eingeschlossen sind die Reste Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, sek. Butyl, tert. Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl,
Hexyl, Decyl, Dodecyl.
-
Nicht
einschränkende
Beispiele für
ein erfindungsgemäßes lineares
oder verzweigtes Alkenyl, d. h. für einen Kohlenwasserstoffrest,
der eine oder mehrere C-C-Doppelbindungen enthält, sind Propenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl,
3-Pentenyl, 1,3-Hexadienyl
u. a..
-
'Alkinyl' steht für z. B.
Propinyl, 2-Butinyl, 3-Butinyl, 4-Hexinyl, 1-Decinyl u. a., d. h. für einen
Kohlenwasserstoffrest, der eine oder mehrere C-C-Dreifachbindungen
enthält.
-
Es
versteht sich, dass auch Kohlenwasserstoffreste eingeschlossen sind,
die sowohl Doppel- als auch Dreifachbindungen enthalten.
-
Alle
genannten Kohlenwasserstoffreste können gegebenenfalls ein- oder
mehrfach substituiert sein, z. B. durch Alkyl-, Halogen-, Hydroxy-
und/oder Amino-Gruppen.
-
Hydroxyalkyl-
steht für
einen vorstehend genannten Alkylrest, der hydroxyliert ist. Beispielsweise
sei hier Hydroxyethyl genannt.
-
Aminoalkyl-,
Alkylaminoalkyl- stehen jeweils für einen vorstehend genannten
Alkylrest der eine Aminogruppe trägt, die mono- aber auch dialkyliert
sein kann. Beispiele sind der Aminoethyl- und der Dimethylaminoethylrest.
-
Alkoxyalkyl
steht für
einen vorstehend genannten Alkylrest, an den eine Alkoxygruppe gebunden
ist. Beispiele hierfür
sind der Ethoxyethyl- und der Ethoxypropylrest.
-
Alkoxycarbonyl
steht für
einen Carbonylrest, an den eine Alkoxygruppe gebunden ist. Beispiele
sind der Methoxycarbonyl- und
der Ethoxycarbonylrest.
-
Alkoxycarbonylalkyl
steht für
einen vorstehend genannten Alkylrest an den eine Alkoxycarbonylgruppe gebunden
ist. Beispiele hierfür
sind der Ethoxycarbonylmethyl- und der Methoxycarbonylmethylrest.
-
Bevorzugt
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine Baeyer-Villiger Monooxygenase (BVMO) verwendet, die aus Pseudomonas
fluorescens (P. fluorescens) oder Pseudomonas putida (P. putida)
stammt oder ein funktionelles Derivat davon ist. Diese weisen eine
besonders hohe Spezifität
für aliphatische
azyklische Ketone auf und können
diese mit hoher Enantioselektivität zu Estern umsetzen.
-
Dabei
weist die BVMO aus P. fluorescens eine besonders hohe Spezifität für Ketone
auf, bei denen R3 ein kurzkettiger Alkylrest ist, z. B. mit 4, 6,
oder 8 C-Atomen, so dass dieses Enzym bevorzugt zur Umsetzung dieser
Ketone verwendet wird. Die BVMO aus P. putida weist eine gleichartige
Spezifität
auf. Bei beiden Enzymen sind β-Hydroxyketone
bevorzugte Substrate.
-
Bevorzugt
umfasst die Baeyer-Villiger Monooxygenase eine Sequenz, die eine
Homologie von mindestens 70%, mindestens 80%, mindestens 90% oder
mindestens 95% zu SEQ ID NO: 1 (BVMO aus P. fluorescens) oder SEQ
ID NO: 3 (BVMO aus P. putida) aufweist.
-
Bevorzugt
weist die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Baeyer-Villiger Monooxygenase die Sequenz nach SEQ ID
NO: 1 oder SEQ ID NO: 3 auf. Die Sequenz der BVMO aus P. fluorescens
ist unter der GenBank Zugangsnummer AAC36351 (Protein) bzw. AF090329
(Genom) und die Sequenz der BVMO aus P. putida unter AAN68413 (Protein)
bzw. AE015451 (Genom) veröffentlicht.
-
Als
funktionelles Derivat ist die BVMO in der Lage, aliphatische azyklische
Ketone in einer Baeyer-Villiger-Oxidation
zu Estern umzusetzen. Die Effektivität der Umsetzung liegt bevorzugt
mindestens bei C = 10% oder 30%, mehr bevorzugt bei mindestens C
= 50% der Umsetzung durch das natürlich vorkommende Enzym.
-
Das
Baeyer-Villiger Monooxygenase-Sequenzmotiv, das von Fraaije et al.
(2002, siehe auch
WO 03/020890 )
gefunden wurde, liegt auch in der Proteinsequenz der in dem erfindungsgemäßen Verahren
bevorzugt verwendeten Enzyms vor.
-
Es
war jedoch überraschend,
dass die BVMO aus P. fluorescens, keine zyklischen Baeyer-Villiger Substrate
wie Cycloketone oder aromatische Ketone umwandelt, da das Enzym,
wenn man es mit charakterisierten BVMOs mit einem bekannten Substratspektrum
vergleicht, die höchste
Sequenzähnlichkeit
zu 4-Hydroxyacetophenon
Monooxygenase (HAPMO, 37% Aminosäureidentität) aufweist.
Eine phylogenetische Analyse zeigte die gleiche enge Verwandtschaft
zwischen HAPMO und der BVMO von P. fluorescens DSM50106.
-
Eine ähnliche
Substratspezifität
wie bei dem Enzym aus P. fluorescens wurde auch für eine Baeyer-Villiger
Monooxygenase aus Pseudomonas cepacia (Tridecanon Monooxygenase)
gefunden. Im Gegensatz zu der BVMO aus P. fluorescens DSM50106 bevorzugt diese
Tridecanon Monooxygenase jedoch mittelkettige Ketone mit C12 bis C14 und wandelt
auch Cyclopentanon mit einer hohen spezifischen Aktivität um. Dieses
Enzym ist aus Britton und Markovetz (1977) bekannt.
-
Es
können
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch andere BVMOs verwendet werden, so etwa die Tridecanon Monooxygenase
aus P. cepacia (Britton und Markovetz 1977), die Cyclohexanon Monooxygenase (CHMO)
aus Acinetobacter calcoaceticus NCIMB 9871 (Donoghue et al. 1976)
oder die Cyclopentanon Monooxygenase (CPMO) aus Comamonas sp. NCIMB
9872 (Griffin und Trudgill 1976). Die Aktivität der CHMO und der CPMO gegenüber den β-Hydroxyketonen
nimmt jedoch bei steigender Kettenlänge der Substituenten deutlich
ab. CHMO kann industriell lohnend etwa für die Umsetzung eines β-Hydroxyketons
mit einem Rest R3 mit 1, 2, 3 oder 4 C-Atomen eingesetzt werden.
-
Die
Eignung einer BVMO für
die Umsetzung eines bestimmten Substrates bzw. Herstellung eines
bestimmten Esters für
einen spezifischen, z. B. industriellen Zweck kann getestet werden,
indem die BVMO, wie in den Beispielen beschrieben, mit dem Substrat
inkubiert und die Produkte der Reaktion analysiert werden.
-
In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Ketone bevorzugt oxidiert, indem sie mit wachsenden oder
ruhenden Zellen inkubiert werden, welche die Baeyer-Villiger Monooxygenasen
enthalten. Dadurch ist es nicht notwendig, das Enzym vor der Reaktion
aufzureinigen und gemeinsam mit Cofaktoren wie NADPH isoliert in
der Reaktion einzusetzen. Auch dies ist jedoch grundsätzlich möglich, wie
z. B. in Britton und Markovetz, 1977, gezeigt. Bevorzugt werden
ruhende Zellen eingesetzt. Um die Bildung von Einschlußkörpern zu verringern,
ist es bevorzugt, dass die Zellen ferner Chaperone überexprimieren, beispielsweise
durch Expression von GroES/GroEL aus Plasmidvektoren (Ikura et al.
2002, Lee et al. 2004, Nishihara et al. 1998, Nishihara et al. 2000).
-
Die
Zellen können
eukaryotische Zellen, etwa Hefen, sein, sind jedoch bevorzugt bakterielle
Zellen, wie Escherichia coli, Pseudomonas sp., Bacillus sp., Aspergillus
sp. Am meisten bevorzugt ist die Expression in E. coli, z. B. in
E. coli DH5α,
E. coli JM109, E. coli BL21 (DE3) oder E. coli OrigamiTM (DE3).
Bevorzugt ist die Expression des Enzyms induzierbar. Bevorzugte
Expressionsvektoren basieren auf pJOE- oder pET-Vektoren und sind in den Beispielen
im Detail beschrieben, wie z. B. der Expressionsvektor pJOE4072.6
oder pET22BVMO.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird bevorzugt bei ca. 20 bis 37°C
durchgeführt.
Besonders bevorzugt ist eine Inkubationstemperatur von ca. 25 bis
30°C, insbesondere
ca. 30°C,
da leicht flüchtige
Ketone und Ester hier nur zu einem geringen Ausmaß verdampfen.
Wie in den Beispielen beschrieben, kann die Temperatur auch für verschiedene
Schritte variiert werden.
-
Zur
Herstellung der Ester mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die
durch die Baeyer-Villiger-Oxidation erzeugten Ester isoliert und
aufreinigt werden. Es ist alternativ auch möglich, gegebenenfalls nach
Abtrennung der Zellen z. B. durch Oxidation oder ohne Aufreinigung
eine direkte Umsetzung der Ester in dem Reaktionsgemisch durchzuführen. Diese
weitere Umsetzung kann chemisch oder enzymatisch sein.
-
Die
Aufreinigung der Ester kann durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmittlen,
z. B. Dichlormethan erfolgen. Es wurde jedoch festgestellt, dass
bei einer Extraktion mit Ethylacetat eine bessere Ausbeute erhalten
wird. Anschließend
kann der Ester von gleichzeitig extrahiertem nicht umgesetzten Keton getrennt
werden, z. B. durch Säulenchromatographie
an Kieselgel, insbesondere unter Verwendung einer geeigneten Lösungsmittelmischung,
beispielweise von Hexan:Ethylacetat 5:1.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neben dem Verfahren zur enantioselektiven
Herstellung von aliphatischen azyklischen Estern gleichzeitig ein
Verfahren zur enantioselektiven Herstellung von aliphatischen azyklischen
Ketonen zur Verfügung.
Insbesondere wird das von dem jeweiligen Enzym nicht umgesetzte
Enantiomer erhalten. Bei der beschriebenen Baeyer-Villiger-Oxidation
der Ketone wird als Ausgangsstoff eine racemische Mischung von Ketonen
eingesetzt, von dem durch das Enyzm enantioselektiv ein Enantiomer
in den Ester umgesetzt wird. Wenn man die nicht umgesetzten Ketone
isoliert und aufreinigt, z. B. durch Extraktion und anschließende säulenchromatographische
Trennung, erhält
man damit das andere Enantiomer des Ketons.
-
Damit
ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch ein neues Verfahren zur Racematspaltung von aliphatischen azyklischen
Ketonen, also zur Trennung von Racematen in die Enantiomere. Das
Verfahren wird als katalytische kinetische Racematspaltung bezeichnet,
da durch das Enzym ein Enantiomer des Edukts schneller als das spiegelbildliche
Enantiomer des Ketons umgesetzt wird.
-
Um
eine möglichst
vollständige
Umsetzung und damit Abtrennung des einen Enantiomers zu erreichen,
kann es vorteilhaft sein, den entstehenden Ester abzutrennen oder
in einer anderen Reaktion weiter umzuwandeln, z. B. eine Hydrolyse
des Esters durchzuführen.
-
Bevorzugt
haben die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Ester und/oder Ketone eine Reinheit der Enantiomere von
mindestens 70%, bevorzugt mindestens 80%, 90% oder 95% oder 99%.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist damit auch deshalb besonders vorteilhaft, da mit nur einem Reaktionsschritt
sowohl eine enantioselektive Herstellung von aliphatischen azyklischen
Ketonen als auch aliphatischen azyklischen Estern möglich wird.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin auch die Verwendung von
Baeyer-Villiger Monooxygenasen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Besonders bevorzugt ist auch hier die Verwendung der oben beschriebenen
Baeyer-Villiger Monooxygenasen, insbesondere der BVMOs, die aus Pseudomonas
fluorescens (P. fluorescens) oder P. putida stammen oder funktionelle
Derivate davon sind.
-
Die
Erfindung betrifft damit auch die Verwendung von Baeyer-Villiger Monooxygenasen
zur steroeselektiven Baeyer-Villiger Oxidation von racemischen aliphatischen
azyklischen Ketonen, wie in Anspruch 16 beschrieben.
-
In
den folgenden Beispielen wird die Erfindung anhand der Baeyer-Villiger
Oxidation spezifischer β-Hydroxyketone
unter Verwendung spezifischer BVMOs beispielhaft illustriert. Es
ist dem Fachmann jedoch eine Vielzahl von Modifikationen möglich, die
ebenfalls im Rahmen der Erfindung liegen.
-
BEISPIELE
-
Baeyer-Villiger-Monooxygenase-katalysierte
kinetische Spaltung racemischer aliphatischer azyklischer Ketone
und enantioselektive Herstellung aliphatischer azyklischer Ester
-
Material und Methoden
-
Chemikalien
-
Alle
Chemikalien wurden, wenn nicht anderweitig angegeben, von Sigma-Aldrich
(Taufkirchen, Deutschland), Fisher Scientific (Schwerte, Deutschland),
VWR (Darmstadt, Deutschland), ABCR (Karlsruhe, Deutschland) und
Roth GmbH (Karlsruhe, Deutschland) erworben.
-
Bakterienstämme und Plasmide
-
E.
coli JM109 wurde von New England Biolabs (Beverly, MA, USA) erhalten.
E. coli BL21 (DE3), OrigamiTM (DE3) und
pET22b(+) wurden von Novagen erworben (Darmstadt, Deutschland).
P. fluorescens DSM 50106 ist allgemein erhältlich (zum Beispiel Khalameyzer
et al., 1999) und kann beispielsweise von der DSMZ (Braunschweig,
Deutschland) bezogen werden. Das Chaperon-Plasmid-Set, welches die Plasmide pG-KJE8, pGro7,
pKJE7, pG-Tf2 und
pTf16 enthält,
wurde vom TaKaRa Bio Inc. (Otsu, Japan) erworben.
-
Herstellung der Expressionsvektoren
-
Das
BVMO-Gen wurde ohne Stopcodon mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung der Oligonukleotide s3089 (5'-AAA ACA TAT GAA TGC CCA CAG TGA TT-3' (SEQ ID NO: 4) und
s3090 (5'-AAA AGG ATC CTG AGA GGC TGC CTT
CTG CC-3' (SEQ ID
NO: 5)) und TaqI DNA Polymerase (Biozym Diagnostik GmbH, Oldendorf,
Deutschland) aus P. fluorescens DNA amplifiziert. Die Sequenz des
Enzyms ist unter der Zugangsnummer AF090329 bei der GenBank-Datenbank
hinterlegt (siehe auch SEQ ID NO:1). Die Restriktionsstellen für NdeI und
BamHI in den Primer-Sequenzen
(unterstrichen) wurden verwendet, um das amplifizierte Fragment
zwischen die NdeI/BamHI Stellen des L-Rhamnose-induzierbaren Expressionsvektors pJOE3075
(Stumpp et al. 2000) zu klonieren. Dadurch wurde das BVMO Gen am
C-terminalen Ende im Leseraster mit sechs Histidin Codons verbunden
(His-Tag), die in
dem Vektor auf die BamHI Restriktionsstelle folgen. Dieses Plasmid
wurde als pJOE4072.6 bezeichnet.
-
Zur
Subklonierung des BVMO Gens in pET22b(+) wurde pJOE4072.6 mit NdeI
und HindIII verdaut und das erhaltene kleine Fragment (circa 1,6
kb), welches das Gen und den His-Tag trug, wurde mit pET22b(+) ligiert,
welches mit den gleichen Restriktionsenzymen verdaut wurde (pET22BVMO).
Konstrukte ohne C-terminalen His-Tag wurden hergestellt, indem das
Codon GGA aus der BamHI Stelle, die zwischen Gen und His-Tag eingefügt war,
in das Stopcodon TGA umgewandelt wurde, wobei Quik ChangeTM Site Directed Mutagenesis (Stratagene,
La Jolla, USA) verwendet wurde.
-
Genexpression
-
Durch L-Rhamnose induzierbare Genexpression:
-
E.
coli JM109 wurde mit pJOE-Konstrukten transformiert. Die Expression
wurde in 30 ml LB Medium (10 g Trypton, 10 g NaCl, 5 g Hefeextrakt/L),
welches 100 μg
pro ml Ampicillin enthielt (LBamp) bei 37,
30 und 25°C
durchgeführt.
Die Zellen wurden bis zu einer optischen Dichte von 0,6 bis 0,7
bei 600 nm kultiviert, zu diesem Zeitpunkt wurde BVMO-Expression
durch Zugabe von L-Rhamnose induziert (0,2% (w/v) Endkonzentration).
Nach weiterer Kultivierung bis zu 20 Stunden wurden die Zellen durch
Zentrifugation geerntet und durch Ultraschall (60 Sekunden, 50%
Intensität)
in Natriumphosphat-Puffer (50 mM, pH 7,5) aufgeschlossen. Einschlusskörper wurden
von dem Zell-Lysat
durch Zentrifugation für
10 Minuten bei 800 g getrennt, mit 0,1% (v/v) Triton X-100 behandelt
(37°C, 10
Minuten) und zweimal mit Natriumphosphat-Puffer gewaschen. Zelltrümmer wurden
aus dem Zell-Lysat durch zusätzliche
Zentrifugation bei hoher Geschwindigkeit entfernt (10 Minuten, 16000
g). Überstände und
Fraktionen mit Einschlusskörpern
wurden mit SDS-PAGE
und Western Blot analysiert.
-
Durch IPTG induzierte Genexpression:
-
E.
coli BL21 (DE3) und OrigamiTM (DE3) wurden
mit pET22b(+)-Konstrukten
transformiert. Die Zellen wurden in 30 ml LBamp bei
37, 30, 25 und 20°C
bis zu einer optischen Dichte von 0,7 bis 0,8 bei 600 nm kultiviert. Danach
wurde BVMO-Expression durch Zugabe von IPTG in einer Endkonzentration
von 0,1 mM induziert. Nach weiterer Expression für 20 Stunden wurden die Zellen
durch Zentrifugation geerntet und wie bereits beschrieben aufgearbeitet.
-
Co-Expression des BVMO-Gens mit für Chaperone
kodierenden Plasmiden:
-
E.
coli JM109 und BL21 (DE3) Zellen wurden mit für Chaperone kodierenden Plasmiden
transformiert. Die Zellen wurden in 20 ml LB, welches 34 μg/ml Chloramphenicol
enthielt (LBcm) bei 37°C kultiviert und kompetente
Zellen wurden hergestellt. Diese wurden mit pJOE-Konstrukten (für JM109)
oder pET22b(+)-Konstrukten
(für BL21
(DE3)) transformiert und auf LBcm+amp selektiert.
Expression wurde, wie bereits beschrieben, unter Verwendung von
LBcm+amp, welches 0,5 μg/ml L-Arabinose (bei pGro7,
pKJE7 und pTf16), 5 ng/ml Tetracyklin (bei pG-Tf2) oder L-Arabinose
und Tetracyklin (bei pG-KJE8) in den oben angegebenen Konzentrationen
enthielt, bei 30°C
durchgeführt.
-
Chemische Synthese
-
Racemische β-Hydroxyketone
wurden über
Aldolkondensation nach dem von Smith und Levenberg (1981) beschriebenen
Verfahren synthetisiert.
-
Hydroxyalkylacetate
wurden enzymatisch unter Verwendung von Candida antarctica Lipase
B synthetisiert. 5 mg immobilisiertes Enzym (Chirazyme L-2, C-2,
Roche, Penzberg, Deutschland) wurden mit 300 μl Isooctan und 300 μl Vinylacetat
in einem 2 ml Glasgefäß gemischt.
Die Reaktionen wurden durch Zugabe von 10 µl 1,2-Diol gestartet und bei
25°C in
einem Thermoschüttler
(Eppendorf, Hamburg, Deutschland) für etwa zwei Stunden inkubiert,
bis die Konversion vollständig
war. Die Proben wurden direkt für
die GC-Analyse verwendet.
-
Hydroxysäuremethylester
wurden aus den entsprechenden β-Ketosäuremethylestern über ADH-katalysierte
Reduktion synthetisiert, wobei eine Alkoholdehydrogenase aus P.
fluorescens DSM50106 verwendet wurde (Hildebrand et al 2002). 5
mg Enzym-Lyophilisat
(rekombinant hergestellt) wurden mit 800 µl Phosphatpuffer (50 mM, pH
7,5), 200 µl
Isopropanol und 2 µl β-Ketosäuremethylester
gemischt. Die Reaktionen wurden bei 20°C 24 Stunden in einem Thermoschüttler (Eppendorf,
Hamburg, Deutschland) inkubiert. Die Reaktionsmischung wurde dann
zweimal mit 500 µl
Ethylacetat extrahiert. Die kombinierten organischen Phasen wurden über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und unter Verwendung von Stickstoff konzentriert.
Die erhaltenen Produkte wurden über
Gaschromatographie analysiert.
-
β-Ketosäuremethylester,
die nicht kommerziell erhältlich
waren, wurden nach dem von Oikawa et al. (1978) beschriebenen Verfahren
synthetisiert.
-
Biokatalyse unter Verwendung wachsender
Zellen
-
E.
coli JM109 pJOE4072.6 Zellen wurden in 30 ml LBamp bei
30°C bis
zu einer optischen Dichte von 0,6 bis 0,7 bei 600 nm kultiviert.
Danach wurde die BVMO-Expression durch Zugabe von L-Rhamnose in
einer Endkonzentration von 0,2% (w/v) induziert. Zum gleichen Zeitpunkt
wurden 0,1 mmol β-Hydroxyketon
hinzugefügt
und die Kultur weiter bei 30°C
und 220 rpm inkubiert. Nach bestimmten Zeiträumen wurden 500 µl-Proben
genommen, zweimal mit Dichlormethan extrahiert und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Überschüssiges Lösungsmittel
wurde im Stickstoffstrom entfernt und die Proben mittels Gaschromatographie
analysiert.
-
Biokatalyse unter Verwendung
ruhender Zellen
-
Die
Expression von BVMO in E. coli JM109 pGro7 pJOE4072.6 wurde in 200
ml LBcm+amp, welches 0,5 mg pro ml L-Arabinose
enthielt, bei 30°C
durchgeführt.
Die Zellen wurden bis zu einer optischen Dichte von 0,5 bis 0,6
bei 600 nm kultiviert, zu diesem Zeitpunkt wurde die BVMO-Expression
durch Zugabe von von L-Rhamnose in einer Endkonzentration von 0,2%
(w/v) induziert. Nach weiterem Wachstum für vier Stunden wurden die Zellen
durch Zentrifugation geerntet und einmal mit sterilem Phosphatpuffer
(50 mM, pH 7,5) gewaschen.
-
Für Biokatalyse-Reaktionen
im analytischen Maßstab
wurden die Zellen in dem gleichen Puffer bis zu einer optischen
Dichte von etwa 40 resuspendiert und 1 ml Aliquots dieser Zellsuspension
wurden in 2 ml Gefäßen mit
5 µmol β-Hydroxyketon
und 10 µl
einer sterilen 1 M Glukoselösung
gemischt. Die Röhrchen wurden mit
luftdurchlässigen
Deckeln verschlossen (LidBac, Eppendorf,
Hamburg, Deutschland) und bei 30°C
in einem Thermoschüttler
(Eppendorf, Hamburg, Deutschland) inkubiert. Zu bestimmten Zeitpunkten
wurden 300 µl-Proben
entnommen, zweimal mit Ethylacetat extrahiert und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Überschüssiges Lösungsmittel
wurde im Stickstoffstrom entfernt und die Proben gaschromatographisch
analysiert.
-
Für Biokatalyse-Reaktionen
in Schüttelkolben
wurde das Zellpellet in 60 ml Phosphatpuffer (OD von etwa 10) resuspendiert,
auf dreimal 20 ml aufgeteilt und in 250 ml Schüttelkolben überführt. Dann wurden jeweils 0,1
mmol Substrat und 200 µl
sterile 1 M Glukoselösung
hinzugefügt
und bei 30°C
und 200 rpm auf einem Orbital-Schüttler 15 bis 16 Stunden inkubiert.
Jede Reaktion wurde einmal mit 10 ml Ethylacetat extrahiert, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und überschüssiges Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck entfernt. Die Proben wurden gaschromatographisch
analysiert.
-
Reaktionsschema 1
-
Reaktionsschema
zur Konversion aliphatischer Ketone 1a–c zu den entsprechenden Estern
2a–c durch
BVMO.
-
-
Chirale gaschromatographische
Analyse
-
Chirale
GC-Analysen (Tabelle 1) wurden auf einem Shimadzu GC-14A Gaschromatographen
mit einer chiralen β-Cyclodextrin
Säule (Hydrodez
®-β-3P, Macherey-Nagel,
Düren,
Deutschland) durchgeführt.
Injektions- und Detektionstemperatur wurden auf 220°C eingestellt. Tabelle 1 Chirale GC-Analyse von β-Hydroxyketonen
1a–c und
Hydroxyalkylacetaten 2a–c
(Reaktionsschema 1).
Verbindung | Temperatur-Programm | Retentionszeit
[min] |
β-Hydroxyoctanon | 20
min, 90°C/
/20°C/min//110°C, 15 min | 17.8/18.6 |
β-Hydroxydecanon | 15
min, 120°C/
/200C/min//130°C, 15 min | 12.7/13.3 |
β-Hydroxydodecanon | 20
min, 135°C/
/20°C/min//145°C, 15 min | 18.3/19.1 |
Hydroxyhexylacetat | 20
min, 90°C/
/20°C/min//110°C, 15 min | 23.3/24.1 |
Hydroxyoctylacetat | 15
min, 120°C/
/20°C/min//130°C, 15 min | 23.3/24.1 |
Hydroxydecylacetat | 20
min, 135°C/
/20°C/min//145°C, 15 min | 22.4/23.2 |
-
Ergebnisse und Diskussion
-
Klonierung des BVMO-Gens aus P. fluorescens
DSM50106 und Genexpression in E. coli
-
Das
BVMO-Gen von P. fluorescens DSM50106 wurde mit PCR amplifiziert
und in den mit L-Rhamnose induzierbaren Expressionsvektor pJOE3075
eingefügt.
Dadurch wurde das Gen ohne sein Stopcodon im Leseraster mit sechs
Histidin-Codons und einem bereits im Vektor (His-Tag) vorliegenden
Stopcodon verbunden, um Plasmid pJOE4072.6 zu ergeben.
-
Die
Expression von rekombinanter BVMO wurde zunächst in E. coli JM109 mit pJOE4072.6
durchgeführt.
Unterschiedliche Temperaturen wurden erprobt und die Menge von BVMO
in der löslichen
Fraktion und in Einschlusskörpern
wurde mit SDS-PAGE und Western Blot untersucht. Western Blot-Analyse
wurde verwendet, um die korrekte Proteinbande von ungefähr 56 kDa,
die der BVMO entsprach, zu identifizieren. Die besten Ergebnisse
wurden bei 30°C
erhalten, da hier im Vergleich zu 37°C weniger Enzym in Einschlusskörpern gefunden
wurde, und das gesamte Expressionsniveau höher als bei 25°C war. Dennoch
war die Menge an löslicher
BVMO relativ gering. Daher wurde das BVMO Gen in den Viel-Kopien-Vektor
pET22b(+) subkloniert und in BL21 (DE3) exprimiert. Bei der Expression
in BL21 (DE3) bei 30°C
war das Expressionsniveau im Vergleich zu JM109 pJOE4072.6 etwa
fünffach
höher,
aber der Großteil
des Enzyms wurde in Einschlusskörpern
abgelagert. Eine Verringerung der Expressionstemperatur auf 20°C erhöhte die
Ausbeute an BVMO in der löslichen
Fraktion nur geringfügig.
OrigamiTM (DE3) als Wirt für die Expression
führte
zu den gleichen Ergebnissen. Weiterhin wurden keine Unterschiede
in der Expression von BVMO mit und ohne His-Tag nachgewiesen.
-
Es
wurde berichtet, dass Co-Expressionen von molekularen Chaperonen
im Cytoplasma von E. coli die Ausbeute löslichen Proteins deutlich verstärken kann
(Ikura et al. 2002, Lee et al. 2004, Nishihara et al. 1998, Nishihara
et al. 2000). Daher wurden pJOE und pET22b(+)-Konstrukte mit unterschiedlichen
Kombinationen von Chaperonen co-exprimiert, die durch das TaKaRa
Chaperon-Plasmid-Set zur Verfügung
gestellt wurden. Im Falle von JM109 pJOE4072.6 führte sowohl GroES/GroEL als
auch GroES/GroEL zusammen mit DnaK/DnaJ/GrpE oder dem Trigger Faktor
zu deutlich höheren
Mengen an löslicher
BVMO, wobei für DnaK/DnaJ/GrpE
allein ein Einfluss auf die Expression nicht festgestellt werden
konnte, da die Zellen nach Induktion der BVMO-Expression nicht weiter
wuchsen und kaum Enzym herge stellt wurde. Der Trigger Faktor allein
zeigte nur einen geringen positiven Effekt auf die BVMO-Expression.
-
Bei
BL21 (DE3) steigerte die Co-Expression von DnaK/DnaJ/GrpE die Menge
von BVMO in der löslichen
Fraktion mindestens zehnfach (nach sechs Stunden Expression), mit
etwa gleichen Mengen rekombinanten Enzyms in der löslichen
Fraktion und in Einschlusskörpern.
Die Kultur wuchs jedoch nicht viel über eine optische Dichte von
1. Wie bereits für
JM109 erwähnt,
führten
GroES/GroEL genau wie GroES/GroEL zusammen mit DnaK/DnaJ/GrpE auch
zu gesteigerten Mengen löslichen
Enzyms, jedoch in einem geringeren Ausmaß.
-
Interessanterweise
führte
die Anwendung der gleichen Chaperone bei E. coli JM109 und BL21
(DE3) zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während Co-Expression von DnaK/DnaJ/GrpE
in BL21 (DE3) die Menge an löslicher
BVMO etwa zehnfach erhöhte,
kombiniert mit dramatisch reduziertem Zellwachstum, konnte in E. coli
JM109, das die gleiche Inhibition des Zellwachstum zeigte, das Enzym
nicht in großen
Mengen nachgewiesen werden. Das kann an einem toxischen Effekt von
großen
Mengen aktiver BVMO für
die Zellen liegen. Diese Annahme wurde weiter durch den Nachweis
unterstützt,
dass die lösliche
Fraktion von E. coli BL21 (DE3) pET22BVMO pKJE7 (Co-Expression von
Dnak/DnaJ/GrpE) kaum Baeyer-Villiger Monooxygenase-Aktivität zeigte,
obwohl eine große
Menge von BVMO-Enzym vorlag. Bei anderen BVMOs wurde bisher kein
toxischer Effekt auf eine Expression in E. coli berichtet. Da das
Enzym aliphatische offenkettige Ketone mit hoher Spezifität umwandelt,
kann der toxische Effekt möglicherweise
auf der Umwandlung von Zwischenprodukten der Fettsäure-Synthese
oder von Lipidmembranbestandteilen beruhen.
-
Substratspezifität und Enantioselektivität
-
Racemische β-Hydroxyketone
1a–c (Reaktionsschema
1), die nach dem von Smith und Levenberg (1981) beschriebenen Verfahren
synthetisiert wurden, wurden einer kinetischen Racematspaltung durch
enzymatische Baeyer-Villiger-Oxidation unterworfen und ergaben Hydroxyalkylacetate
2a–c (Reaktionsschema
1). Geringe Mengen der anderen möglichen
Produkte, der Hydroxysäuremethylester
3a–c,
wurden ebenfalls gebildet (Reaktionsschema 1).
-
Unter
Verwendung der BVMO aus P. fluorescens DSM 50106 wurden verschiedene
Biokatalyse-Strategien entweder mit wachsenden oder ruhenden Zellen
getestet (Tabellen 2–4).
Während
die Ergebnisse aus den Reaktionen mit wachsenden Zellen von JM109
pJOE4072.6 für
1a und 1c (siehe Reaktionsschema 1) nicht auswertbar sind (Tabelle
2), da hier die Umsetzung anscheinend relativ gering ist und die
produzierten Ester offensichtlich sehr schlecht durch Dichlormethan
extrahiert wurden, erreichte die Konversion von 1b (siehe Reaktionsschema
1) bereits mehr als 50%. Um das Extraktionsproblem zu überwinden,
wurde in weiteren Experimenten anstelle von Dichlormethan Ethylacetat
zur Extraktion verwendet. Daher konnte deutlich mehr Produkt nachgewiesen
werden.
-
Möglicherweise
wird das Wachstum von Zellen durch β-Hydroxyketone inhibiert, wie aus den
geringen Umsätzen
von 1a und 1c geschlossen werden kann. Dies würde jedoch nicht erklären, warum
1b eine Ausnahme sein sollte. Tabelle 2: Ergebnisse der kinetischen
Racematspaltung der Hydroxyketone 1a–c (siehe Reaktionsschema 1) unter
Verwendung von wachsenden Zellen von E. coli JM109 pJOE4072.6 bei
30°C (n.
b. – nicht
bestimmbar).
Substrat | Zeit
[h] | C
[%] | %eeS | %eeP | E |
1a
1b
1c | 20
20
20 | n.
b.
54
n. b. | 30
93
21 | n.
b.
80
n. b. | n.
b.
29
n. b. |
-
Die
Werte für
C (Umsatz, conversion), %eeS, %eeP (Enantiomerenüberschuß, enantiomeric excess) und
E (Enantioselektivität,
enantiomeric ratio) können
nach dem von Chen et al. (1982) beschriebenen Verfahren berechnet
werden.
-
Um
höhere
Umsatzraten auch für
die Substrate 1a und 1c (siehe Reaktionsschema 1) zu erhalten, wurde
eine kinetische Racematspaltung mit ruhenden Zellen von JM109 pGro7
pJOE4072.6 in Schüttelkolben durchgeführt (Tabelle
3). Dieser rekombinante Stamm co-exprimiert die Chaperone GroES/GroEL,
um eine bessere Faltung der BVMO zu ermöglichen. Tabelle 3: Ergebnisse der kinetischen
Racematspaltung der Hydroxyketone 1a–c (siehe Reaktionsschema 1) unter
Verwendung ruhender Zellen von E. coli JM109 pGro7 pJOE4072.6 bei
30°C in
Schüttelkolben.
Substrat | Zeit
[h] | C
[%] | %eeS | %eeP | E |
1a
1b
1c | 16
16
15 | 24
52
42 | 31
92
65 | 96
84
90 | 73
38
37 |
-
Außer bei
1a (siehe Reaktionsschema 1) waren die Umsätze besser oder mindestens
so gut wie mit wachsenden Zellen. Zusätzlich konnten die produzierten
Ester viel besser mit Ethylacetat extrahiert werden. Daher war die
GC-Analyse leichter und die Berechnung exakter C- und E-Werte möglich.
-
In
Bezug auf die Enantioselektivität
der BVMO aus P. fluorescens DSM 50106 gegenüber β-Hydroxyketonen waren die E-Werte für alle drei
getesteten Substrate moderat bis gut. Die BVMO aus P. fluorescens setzt
bevorzugt die (S)-β-Hydroxyketone
in die entsprechenden (S)-Hydroxyalkylacetate um.
-
Die
Reaktionszeiten konnten deutlich verkürzt werden, indem kinetische
Racematspaltungen mit einem höheren
Verhältnis
von Enzym zu Substrat durchgeführt
wurden. Reaktionen wurden mit ruhenden Zellen in kleinen Volumina
von 1 ml konzentrierter Zellsuspension in 2 ml Röhrchen mit luftdurchlässigen Deckeln durchgeführt. Wenn
die gleichen Substratkonzentrationen wie in Schüttelkolben verwendet wurden,
konnten bereits nach kürzeren
Reaktionszeiten hohe Umsätze
erreicht werden (Tabelle 4). Zusätzlich
waren die erhaltenen E-Werte deutlich höher. Tabelle 4: Ergebnisse der kinetischen
Racematspaltung der Hydroxyketone 1a–c (siehe Reaktionsschema 1) mit
ruhenden Zellen von E. coli JM109 pGro7 pJOE4072.6 bei 30°C in 2 ml
Röhrchen
mit luftdurchlässigen Deckeln.
Substrat | Zeit
[h] | C
[%] | %eeS | %eeP | E |
1a
1b
1c | 8
4
2 | 40
48
45 | 61
84
74 | 93
91
90 | 54
55
41 |
-
Andere
rekombinant erhältliche
BVMOs, die Cyclohexanon Monooxygenase (CHMO) aus Acinetobacter calcoaceticus
NCIMB 9871 (Donoghue et al. 1976) und die Cyclopentanon Monooxygenase
(CPMO) aus Comamonas sp. NCIMB 9872 (Griffin und Trudgill 1976),
wurden ebenfalls auf ihre Enantioselektivität gegenüber β-Hydroxyketonen 1a–c (siehe
Reaktionsschema 1) getestet. Es wurden ruhende Zellen von E. coli
BL21 (DE3) pKJE7 (kodierend für
die Chaperone DnaK/DnaJ/GrpE) pMM4 (Lee et al. 2004), welche das
CHMO Gen beherbergen und E. coli DH5α pCMO206, welche das CPMO Gen
beherbergen, für
die kinetische Racematspaltung im analytischen Maßstab in
2 ml Röhrchen
verwendet. Biokatalyse-Reaktionen wurden auf die gleiche Art wie
für E.
coli JM109 pGro7 pJOE4072.6 durchgeführt. Im Gegensatz zu der BVMO
aus P. fluorescens DSM 50106 zeigten beide Enzyme deutlich höhere Aktivität gegenüber 1a (siehe
Reaktionsschema 1), während
die Umsatzrate mit zunehmender Kettenlänge abnahm (Tabellen 5 und
6). Tabelle 5 Ergebnisse der kinetischen Racematspaltung
der Hydroxyketone 1a–c
(siehe Reaktionsschema 1) unter Verwendung ruhender Zellen von E.
coli BL21 (DE3) pKJE7 pMM4 bei 30°C
(15 µmol
Substrat) (n. b. – nicht
bestimmbar).
Substrat | Zeit
[h] | C
[%] | %eeS | %eeP | E |
1a
1b
1c | 1
1
1 | 46
31
3 | 81
40
3 | 94
90
n.
b. | 72
28
n.
b. |
-
Zusätzlich zeigt
die CHMO eine höhere
Enantioselektivität
bei der Oxidation von 1a (Reaktionsschema 1) verglichen zu der BVMO
aus P. fluorescens DSM 50106, während
bei der Umwandlung von 1b (Reaktionsschema 1) der E-Wert geringer
ist (Tabelle 5). Bei diesem Enzym wird wahrscheinlich eine Substrat inhibition bei β-Hydroxyketon
1c (Reaktionsschema 1) beobachtet, aber die Enantioselektivität der kinetischen
Racematspaltung dieser Verbindung wird als verhältnismäßig gering eingeschätzt. Die
CPMO zeigt bei der Baeyer-Villiger-Oxidation von β-Hydroxyketonen keine wirtschaftlich
annehmbaren E-Werte (Tabelle 6). Tabelle 6 Ergebnisse der kinetischen Racematspaltung
der Hydroxyketone 1a–c
(Reaktionsschema 1) mit ruhenden Zellen von E. coli DH5α pCMO206
bei 30°C
(15 µmol
Substrat).
Substrat | Zeit
[h] | C
[%] | %eeS | %eeP | E |
1a
1b
1c | 0.25
2
8 | 50
31
42 | 58
26
10 | 57
57
14 | 6
5
1.4 |
-
Referenzen
-
- Alphand V, Furstoss R (1992) Microbiological transformations.
22. Microbiologically mediated Baeyer-Villiger reactions: a unique
route to several bicyclic γ-lactones
in high enantiomeric purity. J Org Chem 57: 1306–1309
- Baeyer, Villiger (1899) Einwirkung des Caro'schen Reagens auf Ketone. Chem Ber 32:
3625–3633
- Britton LN, Markovetz AJ (1977) A novel ketone monooxygenase
from Pseudomonas cepacia. J Biol Chem 252: 8561–8566
- Brzostowicz PC, Blasko MS, Rouviere PE (2002) Identification
of two gene clusters involved in cyclohexanone oxidation in Brevibacterium
epidermidis strain HCU. Appl Microbiol Biotechnol 58: 781–789
- Brzostowicz PC, Walters DM, Thomas SM, Nagarajan V, Rouviere
PE (2003) mRNA differential display in a microbial enrichment culture:
simultanous identification of three cyclohexanone monooxygenases
from three species. Appl Environ Microbiol 69: 334–342
- Carnell AJ, Roberts SM, Sik V, Willetts AJ (1991) Microbial
oxidation of 7-endo-methylbicyclo[3.2.0]hept-2-en-6-one, 7,7-dimethylbicyclo[3.2.0]hept-2-en-6-one
and 2-exo-bromo-3-endohydroxy-7,7-dimethylbicyclo[3.2.0]heptan-6-one
using Acinetobacter NCIMB 9871. J Chem Soc, Perkin Trans 1 2385–2389
- Chen, Fujimoto, Girdaukas, Sih (1982) Quantitative analyses
of biochemical kinetic resolutions of enantiomers J. Am. Chem. Soc.
104: 7294–7299
- Criegee R (1948) Die Umlagerung der Dekalin-peroxydester als
Folge von kationischem Sauerstoff. Justus Liebigs Ann Chem 560:
127–141
- Donoghue NA, Norris DB, Trudgill PW (1976) The purification
and properties of cyclohexanone oxygenase from Nocardia globerula
CL1 and Acinetobacter NCIB 9871. Eur J Biochem 63: 175–192
- Fraaije MW, Kamerbeek NM, Heidekamp AJ, Fortin R, Janssen DB
(2004) The prodrug activator EtaA from Mycobacterium tuberculosis
is a Baeyer-Villiger monooxygenase. J Biol Chem 279: 3354–3360
- Fraaije MW, Wu J, Heuts DPHM, van Hellemond EW, Spelberg JHL, Janssen
DB (2005) Discovery of a thermostable Baeyer-Villiger monooxygenase
by genome mining. Appl Microbiol Biotechnol 66: 393–400
- Gonzalo Gd, Pazmino, DET, Ottolina G, Fraaije MW and Carrea
G (2005) Oxidations catalyzed by phenylacetone monooxygenase from
Thermobi.da fusca Tetrahedron: Asymmetry 16: 3077–3083
- Griffin M, Trudgill PW (1976) Purification and properties of
cyclopentanone oxygenase of Pseudomonas NCIB 9872. Eur J Biochem
63: 199–209
- Hildebrandt P, Musidlowska A, Bornscheuer UT (2002) Cloning,
functional expression and biochemical characterization of a stereoselctive
alcohol dehydrogeenase from Pseudomonas fluorescens DSM50106. Appl
Microbiol Biotechnol 59: 483–487
- Kamerbeek NM, Mooen MJH, van der Ven JGM, van Berkel WJH, Fraaije
MW, Janssen DB (2001) 4-Hydroxyacetophenone monooxygenase from Pseudomonas
fluorescens ACB. Eur J Biochem 268: 2547–2557
- Kamerbeek NM, Olsthoorn AJJ, Fraaije MW, Janssen DB (2003) Substrate
specificity and enantioselectivity of 4-hydroxyacetophenone monooxygenase.
Appl Environ Microbiol 69: 419–426
- Khalameyzer V, Fischer I, Bornscheuer UT, Altenbuchner J (1999)
Screening, nucleotide sequence, and Biochemical Characterization
of an Esterase from Pseudomonas fluorescens with high activity towards
Lactones. Appl Environ Microbiol 65: 477–482
- Kostichka K, Thomas SM, Gibson KJ, Nagarajan V, Cheng Q (2001)
Cloning and characterization of a gene cluster for cyclododecanone
oxidation in Rhodococcus ruber SC1. J Bacteriol 183: 6478–6486
- Kyte BG, Rouviere PE, Cheng Q, Stewart JD (2004) Assessing the
substrate selectivities and enantioselectivities of eight novel
Baeyer-Villiger monooxygenases toward alkyl-substituted cyclohexanones.
J Org Chem 69: 12–17
- Lee DH, Kim MD, Lee WH, Kweon DH, Seo JH (2004) Consortium of
fold-catalyzing proteins increases soluble expression of cyclohexanone
monooxygenase in recombinant Escherichia coli. Appl Microbiol Biotechnol
63: 549–552
- Mihovilovic MD, Müller
B, Stanetty P (2002) Monooxygenase-mediated Baeyer-Villiger Oxidations.
Eur J Org Chem 3711–3730
- Mihovilovic MD, Rudroff F, Grötzl B (2004) Enantioselective
Baeyer-Villiger oxidations. Curr Org Chem 8: 1057–1069
- Mihovilovic MD, Rudroff F, Grötzl B, Kapitan P, Snajdrova
R, Rydz J, Mach R (2005) Family clustering of Baeyer-Villiger monooxygenases
based on protein sequence and stereopreference. Angew Chem Int Ed
44: 3609–3613
- Oikawa Y, Sugano K, Yonemitsu O (1978) Meldrum's acid in organic
synthesis. 2. A general and versatile synthesis of β-keto esters. J Org
Chem 43: 2087–2088
- Park P, Kozikowski AP (1988) Oxidation of isoxazolines by peracids – a useful
route to β-hydroxyketones
and acylated diols. Tetrahedron Lett 29: 6703–6706
- Smith AB, Levenberg PA (1981) Oxidation of β-hydroxyketones and esters:
a convenient synthesis of 1,3-diketones and β-ketoesters. Synthesis 567–570
- Stewart JD (1998) Cyclohexanone monooxygenase: a useful reagent
for asymmetric Baeyer-Villiger reactions. Curr Org Chem 2: 211–232
- Strukul G (1998) Transition metal catalysis in the Baeyer-Villiger oxidation
of ketones. Angew Chem, Int Ed 37: 1199–1209
- Taschner MJ, Black DJ (1988) The enzymatic Baeyer-Villiger Oxidation:
Enantioselective synthesis of lactones from mesomeric cyclohexanones.
J Am Chem Soc 110: 6892–6893
- Taschner MJ, Black DJ, Chen QZ (1993) The enzymatic Baeyer-Villiger oxidation:
A study of 4-substituted cyclohexanones. Tetrahedron: Asymmetry
4: 1387–1390
- Taschner MJ, Peddada L (1992) The enzymic Baeyer-Villiger oxidation
of a series of bicyclo[2.2.1]hept-2-en-7-ones. J Chem SoC, Chem
Commun 1384–1385
- van Beilen JB, Mourlane, Seeger MA, Kovac J, Li Z, Smits THM,
Fritsche U, Witholt B (2003) Cloning of Baeyer-Villiger monooxygenases
from Comamonas, Xanthobacter and Rhodococcus using polymerase chain
reaction with highly degenerate primers. Environ Microbiol 5: 174–182
- Walsh CT, Chen YCJ (1988) Enzymatische Baeyer-Villiger-Oxidation durch flavinabhängige Monooxygenasen.
Angew Chem Int Ed Engl 27: 333–343
-
-
-
-
-