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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur mikrobiellen
Herstellung von (4R,6R)-4-Hydroxy-2,2,6-trimethylcyclohexanon
(hierin nachstehend als Actinol bezeichnet) aus (6R)-2,2,6-Trimethylcyclohexandion
(hierin nachstehend als Levodion bezeichnet). Actinol ist für die Synthese von
Carotenoiden, wie Zeaxanthin, nützlich.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
zur mikrobiellen Herstellung von Actinol unter Verwendung eines
speziellen Mikroorganismus, der die Carbonylgruppe an der C-4-Stellung
des Levodions selektiv asymmetrisch reduzieren kann.
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Actinol
ist zuvor durch die optische Auflösung des diastereomeren Gemisches
aus Actinol hergestellt worden. Solche Verfahren erfordern jedoch
das Hydrieren von Levodion durch Metallkatalysatoren und die anschließende optische
Trennung durch chemische Mittel mit Trennmitteln, wie Maleinsäureanhydrid
(T. Ohashi et al., Protokolle des Symposiums „Molecular Chirality 1996" gehalten am 30.
und 31. Mai, 1996, in Tokio, Japan, Seiten 47 bis 50, „Practical
Syntheses using Biocatalysts").
Demnach ist dieses Verfahren für
den industriellen Zweck ökonomisch
nicht geeignet.
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Verfahren
zur enzymatischen Herstellung von Actinol aus Levodion sind an sich
bekannt. Beispielsweise kann Bacillus thermophilus racemisches Dihydrooxoisophoron
zu 4 Isomeren des 4-Hydroxy-2,2,6-trimethylcyclohexanons umwandeln,
d. h. zu den cis-(4R,6S)-, cis-(4S,6R)-, trans-(4R,6R)- und trans-(4S,6S)-Isomeren
umwandeln. Das resultierende quantitative Verhältnis dieser Isomere beträgt 68 :
25 : 5 : 2 (J. Biotechnol., 9(2), 117–128, 1989). Demnach beträgt der Gehalt
des (4R,6R)-Isomers, Actinol, lediglich 5 % der gesamten Isomere
und auch dieses Verfahren ist für
den industriellen Zweck ökonomisch
nicht geeignet.
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Des
weiteren offenbart DE-A 2 537 060 ein Verfahren zur Herstellung
von (4R,6R)-4-Hydroxy-2,2,6-trimethyl-cyclohexanon
durch Fermentation von (6R)-2,2,6-Trimethyl-cyclohexanodion in Gegenwart
eines Mikroorganismus, der von der Gattung Arthrobacter sein kann.
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Als
ein Ergebnis zahlreicher Untersuchungen der selektiven asymmetrischen
Reduktion von Levodion wurde jetzt herausgefunden, daß Actinol
durch selektive asymmetrische Reduktion unter Verwendung bestimmter
neuer Mikroorganismen, gefolgt von der Rückgewinnung des Actinols aus
dem Reaktionsgemisch effizient aus dem Levodion erhalten werden
kann. Die vorliegende Erfindung basiert auf dieser Entdeckung.
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Demnach
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Actinol bereit, umfassend das Kontaktieren von Levodion mit einem
Mikroorganismus, der aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Cellulomonas
sp. AKU672, Corynebacterium aquaticum AKU610, Corynebacterium aquaticum
AKU611, Planococcus okeanokoites AKU152 und Arthrobacter sulfureus
AKU635, und der Levodion selektiv asymmetrisch zu Actinol reduzieren
kann, und die Rückgewinnung
des resultierenden Actinols aus dem Reaktionsgemisch.
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Ein
Screening wurde unter Verwendung eines an sich bekannten Verfahrens
durchgeführt.
Beispielsweise wird ein Mikroorganismus in einem Nährmedium,
enthaltend Saccharide wie Glukose und Saccharose, Alkohole wie Ethanol
und Glycerol, Fettsäuren
wie Ölsäure und
Stearinsäure
oder Ester davon, oder Öle
wie Rapsöl
und Sojabohnenöl
als Kohlenstoffquellen; Ammoniumsulfat, Natriumnitrat, Pepton, Aminosäuren, Maisquellwasser,
Kleie, Hefeextrakt und dergleichen als Stickstoffquellen; Magnesiumsulfat,
Natriumchlorid, Calciumcarbonat, Kaliummonohydrogenphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat
und dergleichen als anorganische Salzquellen; und Malzextrakt, Fleischextrakt
und dergleichen als andere Nährstoffquellen,
durch ein konventionelles Verfahren kultiviert, um Zellen bereitzustellen.
Die Kultivierung kann aerob, normalerweise für einen Kultivierungszeitraum
von 1 bis 7 Tagen bei einem mittleren pH von 3 bis 9 und einer Kultivierungstemperatur
von 10 bis 40 AC durchgeführt
werden. Nach der Kultivierung werden die resultierenden Zellen durch Zentrifugieren
oder Filtration gesammelt. Die so erhaltenen Zellen und das Levodion
werden in einem Lösungsmittel,
wie Wasser, Kaliumphosphatpuffer, Acetonitril, Ethanol und dergleichen
zusammengebracht (kontaktiert) und eine Reaktion wird unter entsprechenden
Reaktionsbedingungen initiiert (Levodionkonzentration: 400 bis 2.000
mg/g trockne Zellen/l, pH-Bereich: 4 bis 9, Temperaturbereich: 20
bis 50 AC, Reaktionszeitraum: 10 Minuten bis 80 Stunden). Das Reaktionsgemisch
wird mit einem organischen Lösungsmittel
wie Ethylacetat, n-Hexan, Toluol, n-Butylacetat und dergleichen
extrahiert. Die extrahierte Lösung
wird einer entsprechenden Chromatographie unterzogen, um die Ergiebigkeit
von Actinol zu messen.
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Als
ein Ergebnis des Screenings wurde herausgefunden, daß die zuvor
genannten Mikroorganismen Levodion selektiv asymmetrisch reduzieren
können.
Von den fünf
genannten Mikroorganismen wird Corynebacterium aquaticum AKU611
am stärksten
bevorzugt.
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Die
Mikroorganismen Cellulomonas sp. AKU672, Corynebacterium aquaticum
AKU610 und Corynebacterium aquaticum AKU611 wurden aus den Bodenproben
isoliert, gesammelt am Lake Manahime, Fukui Prefecture, Japan. Diese
Mikroorganismen wurden bei dem National Institute of Bioscience
and Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology,
Japan am 4. August, 1998 gemäß dem Budapester
Abkommen hinterlegt und haben die folgenden Bezeichnungen:
Cellulomonas
sp. AKU672 (FERM BP-6449)
Corynebacterium aquaticum AKU610
(FERM BP-6447)
Corynebacterium aquaticum AKU611 (FERM BP-6448)
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Diese
drei Mikroorganismen, und auch Planococcus okeanokoites AKU152 und
Arthrobacter sulfureus AKU635, sind neu und stellen einen weiteren
Aspekt der vorliegenden Erfindung dar.
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Der
oben genannte Stamm AKU672 (FERM BP-6449) weist die folgenden taxonomischen
Eigenschaften auf:
Der typische Pleomorphismus des Stamms Cellulomonas
sp. AKU672 wurde bei der elektronenmikroskopischen Beobachtung entdeckt.
Eine alte Kultur des Stamms war kokkoid, wie in 1 gezeigt.
In jungen Kulturen waren unregelmäßige Stäbchen dominant (2).
Die morphologischen, physiologischen und biochemischen Merkmale
des Stamms werden in Tabelle I und II zusammengefaßt.
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Tabelle
I Morphologische
und Kulturmerkmale des Stamms Cellulomonas sp. AKU672
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Tabelle
II Physiologische
und biochemische Merkmale des Stamms Cellulomonas sp. AKU672
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Der
Stamm Cellulomonas sp. AKU672 ist gram-positiv und aerob, und kann
als zu der Gruppe der „Coryneform-Bakterien" gehörend klassifiziert
werden. Dieser Stamm war beweglich mit einem Flagellum. Ornithin wurde
in der Zellwand als die wichtigste Aminosäure entdeckt. Ihr Gehalt gemäß der Gaschromatographie (GC)
betrug 74,7 %. Bending-artige Zellteilung wurde beobachtet. Der
Stamm produzierte Säure
mit einer breiten Vielfalt an Zuckern ohne Gasbildung für 4 Tage.
Dieser Stamm zeigte keine cellulolytische Aktivität.
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Die
Klassifzierung der Coryneform-Bakterien hat sich noch nicht gut
etabliert. Kürzlich
schlugen Yamada und Komagata [J. Gen. Appl. Microbiol., 18, 417(1992)]
die Klassifizierung der Coryneform-Bakterien in sieben Gruppen vor,
abhängig
von der wichtigsten Art der Zellteilung, Zellwandzusammensetzung
und dem DNA-Gehalt gemäß der GC.
Sie unterschieden die Gruppe 4 von anderen Gruppen trotz mangelnder
cellulolytischer Aktivität.
Bakterien dieser Gruppe weisen die Bendingart der Zellteilung auf
und die wichtigste Aminosäure
in der Zellwand ist Ornithin. Ihre Gehalte gemäß der GC werden in einen engen
und hohen Bereich von 7l bis 73 % gegliedert. Diese Bakterien produzieren
Säure fermentativ
aus einer breiten Vielfalt von Zuckern. Gemäß deren Vorschlag sollte der
Stamm Cellulomonas sp. AKU672, der keine cellulolytische Aktivität zeigte,
zur Gruppe 4 gehören.
Andere Merkmale der Stammesklassifikation fallen gut mit denen der
Gruppe 4 zusammen, und so wurde sie vorläufig als Cellulomonas sp. AKU672
benannt.
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Die
zuvor genannten Stämme
AKU610 und AKU611 weisen die folgenden taxonomischen Eigenschaften
auf:
- 1) kultivierbare Temperatur: 15 bis 40 °C
- 2) optimale Temperatur für
das Wachstum: 30 °C
- 3) obligatorischer aerober und gramnegativer Mikroorganismus
- 4) Sporenbildung: keine
- 5) Polymorphismus und traditionelle Stab-cocus-Zyklen können während der
Kultivierung beobachtet werden.
- 6) Motilität:
keine
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Außerdem wurden
die Stämme
Corynebacterium aquaticum AKU610 und AKU611 als solche, basierend
auf der Assimilation von verschiedenen Kohlenstoffquellen von dem
Biolog System (Biolog Inc., 3447 Investment Blvd., Suite 3, Hayward,
California 94545, USA : Nature Vol. 339, 157–158, 11. Mai 1989), folgendermaßen identifiziert:
Zellen
des Stammes wurden mit 96-Loch-Mikrotiterplatten inokuliert und
für 24
Stunden bei 28 °C
inkubiert. Jedes Loch enthielt eine von 96 Arten von Kohlenstoffquellen
in BUGM+B-Medium (Biolog Universal Growth Media + Blut; Biolog Inc.).
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Nach
der Inkubation zeigte jeder Stamm die folgende Assimilation von
Kohlenstoffquellen:
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Aus
den obigen Ergebnissen werden beide Stämme als Corynebacterium aquaticum
identifiziert und als Corynebacterium aquaticum AKU610 bzw. AKU611
bezeichnet.
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Andere
zuvor genannte Mikroorganismen sind in öffentlichen Hinterlegungsstellen
(Kultursammlung), wie dem Institute of Fermentation Osaka, Japan
(IFO), für
jeden auf Antrag erhältlich.
Beispiele für
solche hinterlegten Stämme
sind Planococcus okeanokoites AKU152 (IFO 15880) und Arthrobacter
sulfureus AKU635 (IFO 12678).
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Das
selektive asymmetrische Reduktionsverfahren der vorliegenden Erfindung
kann diskontinuierlich, semidiskontinuierlich oder kontinuierlich
in Wasser oder allgemein in einem Lösungsmittelmedium durchgeführt werden,
das mit Wasser mischbar ist, die Levodionlöslichkeit erhöht und inert
zu der Enzymreaktion ist, wie 0,01 bis 0,5 M Kaliumphosphatpuffer,
ein anderer Puffer mit dem pH-Bereich 4 bis 10, Acetonitril, Ethanol oder
N,N-Dimethylform amid. Die Konzentration von Levodion beträgt günstigerweise
400 bis 2.000 mg/1g trockene Zellen/l, vorzugsweise 400 bis 800
mg/1g trockene Zellen/l. Das selektive asymmetrische Reduktionsverfahren
kann in einem pH-Bereich von 4 bis 9, vorzugsweise von 6 bis 7,
in einem Temperaturbereich von 20 bis 50 °C, vorzugsweise 30 bis 40 °C, und von
10 Minuten bis zu 80 Stunden, vorzugsweise von 8 Stunden bis 24
Stunden durchgeführt
werden.
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Das
selektive asymmetrische Reduktionsverfahren der vorliegenden Erfindung
wird günstigerweise
in Gegenwart eines Co-Faktors, wie Nicotinamidadenindinucleotid
(NAD), Nicotinamidadenindinucleotidphosphat (NADP), oder dem Co-Faktor
mit Glukose und Glukosedehydrogenase (GDH) durchgeführt. Die
Konzentration eines solchen Co-Faktors in dem Reaktionsmedium beträgt vorzugsweise
300 mM/l oder mehr, stärker bevorzugt
von 700 mM/l bis 900 mM/l. Des weiteren kann die Ausbeute an Actinol
durch Zugabe eines oberflächenaktiven
Mittels zu dem Reaktionsgemisch erhöht werden. Span® 20,
Span® 80,
Tween® 20,
Tween® 40 (alle
erhältlich
von Wako Pure Chemical Ind., 3-1-2 Dosho-machi, Osaka, Japan) und
dergleichen sind Beispiele für
oberflächenaktive
Mittel, die verwendet werden können.
Die Menge an oberflächenaktivem
Mittel in dem Reaktionsmedium beträgt günstigerweise 2 bis 20 mM/l,
vorzugsweise etwa 8 mM/l.
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Nachdem
die selektive asymmetrische Reduktion beendet worden ist, kann das
so erhaltene Actinol durch Extrahieren mit einem wasserunlöslichen
(Wasser-unmischbaren) organischen Lösungsmittel rückgewonnen
werden, das das Actinol ohne weiteres löslich macht, wie Ethylacetat,
n-Hexan, Toluol oder n-Butylacetat. Die weitere Reinigung von Actinol
kann durch Konzentration des Extrakts zum direkten Kristallisieren des
Actinols oder durch die Kombination verschiedener Arten der Chromatographie
erreicht werden, wie Dünnschichtchromatographie,
Adsorptionschromatographie, Ionenaustauschchromatographie und/oder
Gelfiltrationschromatographie. Wenn notwendig, kann auch die Hochleistungsflüssigchromatographie
angewandt werden. Eine bevorzugte Rückgewinnung, die zu Actinolkristallen
führt,
beinhaltet das Extrahieren von Actinol mit Ethylacetat und die Konzentration
des Extrakts, um Actinolkristalle zu erhalten.
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Als
eine Alternative zu dem zuvor beschriebenen „ruhenden Zellreaktions"-Verfahren kann Actinol durch
Fermentation der obigen Mikroorganismen in einem Nährmedium
in Gegenwart von Levodion, d.h. in einer „wachsenden Zellreaktion" hergestellt werden.
Beide Alternativen werden durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
umfaßt.
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Als
Nährmedien
in dem „wachsenden
Zellreaktions"-Verfahren
können
die verwendet werden, enthaltend Saccharide wie Glucose und Saccharose,
Alkohole wie Ethanol und Glycerol, Fettsäuren wie Ölsäure und Stearinsäure oder
Ester davon, oder Öle
wie Rapsöl
und Sojabohnenöl
als Kohlenstoffquellen; Ammoniumsulfat, Natriumnitrat, Pepton, Aminosäuren, Maisquellwasser,
Kleie, Hefeextrakt und dergleichen als Stickstoffquellen; Magnesiumsulfat,
Natriumchlorid, Calciumcarbonat, Kaliummonohydrogenphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat
und dergleichen als anorganische Salze; und Malzextrakt, Fleischextrakt
und dergleichen als andere Nährstoffquellen.
Als ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung kann Actinol durch
Fermentation der obigen Mikroorganismen in einem Nährmedium
in Gegenwart von Levodion hergestellt werden.
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Die
Fermentation kann aerob, normalerweise für einen Inkubationszeitraum
von 1 bis 7 Tagen bei einem mittleren pH von 3 bis 9 und einer Fermentationstemperatur
von 10 bis 40 °C
durchgeführt
werden.
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Die
bei der Fermentation zu verwendenden Mikroorganismen können in
irgendeiner Form vorliegen, beispielsweise Kulturen, erhältlich durch
Fermentation von Stämmen
in flüssigen
Medien, von den flüssigen Kulturen
getrennte Zellen, getrocknete Zelle, erhältlich durch Verarbeitung von
Zellen oder Kulturen, oder immobilisierte Zellen.
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Die
folgenden Beispiele stellen die vorliegende Erfindung dar.
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Beispiel 1
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Ein
flüssiges
Medium (pH 7,0) bestehend aus 0,5 % 1,4-Cyclohexandion (analoge
Struktur zu (6R)-2,2,6-Trimethylcyclohexandion;
verwendet für
das Screening), 0,5 % Tween® 20, 0,1 % (NH4)2SO4,
0,1 % K2HPO4, 0,02
% MgSO4·7H2O
und 0,02 % Hefeextrakt wurden in Anteilen von 5 ml in Teströhrchen verteilt
und dann bei 121 °C
für 20
Minuten sterilisiert. Etwa 0,3 g der Bodenprobe wurden in jedes
dieser Röhrchen
eingeführt
und für
24 Stunden bei 30 °C
kultiviert. Ein Anteil von 0,1 ml der so erhaltenen Kultur wurde
verwendet, um frisches Teströhrchenmedium
wie zuvor zu inokulieren und dieses Verfahren wurde zweimal wiederholt, um
die Zielmikroorganismen anzureichern. Die so erhaltene angereicherte
Kultur wurde mit Salzlösung
verdünnt
und auf einem Agarmedium verteilt, bestehend aus denselben Bestandteilen
wie zuvor. Gleichzeitig wurde der Überstand der Bodensuspension
in Salzlösung
entsprechend verdünnt
und auch auf dem Agarmedium verteilt. Die Platten wurden bei 30 °C für 48 Stunden
inkubiert. Die auf den Platten gewachsenen Kolonien wurden verwendet,
um 5 ml flüssiges
Medium (pH 7,0), bestehend aus 1,0 % Glucose, 0,3 % K2HPO4, 0,02 % MgSO4·7H2O, 1,5 % Pepton (Mikuni Kagaku Sangyo K.
K., 4-1-6 Muro-machi, Nihonbashi, Chuo-ku, Tokio, Japan), 0,2 %
NaCl und 0,1 % Hefeextrakt (Nacalai Tesuque Inc., Karasumaru Nishihairu,
Nijohtouri, Nakakyo-ku, Kioto, Japan), in einem Röhrchen zu
inokulieren. Nachdem die Röhrchen
bei 30 °C
für 24
Stunden inkubiert worden waren, wurden die Zellen durch Zentrifugieren
gesammelt und mit Salzlösung
gewaschen. Die so erhaltenen Zellen wurden dem anschließenden Screening
unterzogen. Zusätzlich
zu den obigen Mikroorganismen wurden auch luftgetrocknete Zellen
der Mikroorganismen für
das Screening verwendet, die in einem Nährmedium kultiviert worden
waren.
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Beispiel 2
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Ein
Reaktionsgemisch (pH 7,0 in 0,1 M Kaliumphosphatpuffer) enthaltend
0,6 mg NAD (Oriental Yeast Co., 3-6-10 Azusawa, Itabashi-ku, Tokio,
Japan), 0,6 mg NADP (Oriental Yeast Co.), 50 mg D-Glucose und 0,2 mg
D-Glucosedehydrogenase
(Amano Pharmaceutical Co., 1-2-7 Nishiki, Naka-ku, Nagoya, Japan)
wurde hergestellt. Etwa 0,3 g der in Beispiel 1 hergestellten Zellen
wurden zu 1 ml des Reaktionsgemisches gegeben, gefolgt von einer
ausreichenden Menge (6R)-2,2,6-Trimethylcyclohexandion, wodurch
eine Endkonzentration von 0,5 % erreicht wurde. Das Reaktionsgemisch
wurde dann bei 30 °C
für 24
Stunden unter Schütteln
inkubiert. Nach der Inkubation wurde das Reaktionsgemisch mit 1
ml Ethylacetat extrahiert und konzentriert. Die Ausbeute und die
optische Reinheit des (4R,6R)-4-Hydroxy-2,2,6-trimethyl-cyclohexanons
wurde durch Gaschromatographie analysiert [Säule: HR-20M (Shinwa Chemical
Ind., Keishyo-cho 50, Fushimi-ku, Kioto, Japan) 0,25 mmϕ × 30 m,
Säulentemperatur:
160 °C (konstant),
Injektortemperatur: 250 °C,
Trägergas:
He (ca. 1 ml/min)]. Die Ergebnisse werden in Tabelle III dargestellt.
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Beispiel 3
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Die
Wirkung der Zugabe von NAD oder NADP zu dem Reaktionsgemisch wurde
durch die Verwendung der in Tabelle III angegebenen Mikroorganismen
ermittelt. Das basische Reaktionsgemisch enthielt alle in Beispiel
2 beschriebenen Komponenten, außer
NAD und NADP. Die Zellen der in dem vorliegenden Beispiel verwendeten
Mikroorganismen wurden luftgetrocknet und 10 mg der Zellmasse wurden
in das Reaktionsgemisch eingeführt.
Die Reaktion wurde bei 30 °C
für 24
Stunden durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV dargestellt, worin die Werte der
optischen Reinheit (% e. e.) für
das (4R,6R)-Isomer zutreffen, wie auch für die Tabellen V (Beispiel
4) und VI (Beispiel 5).
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Beispiel 4
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Die
Wirkung der Zugabe verschiedener oberflächenaktiver Mittel (Endkonzentration:
0,1 % Gew./V) in das Reaktionsgemisch wurde unter Verwendung der
in Tabelle III angegebenen Mikroorganismen ermittelt. Das basische
Reaktionsgemisch enthielt alle in Beispiel 2 beschriebenen Komponenten.
Die Zellen der in dem vorliegenden Beispiel verwendeten Mikroorganismen
wurden luftgetrocknet und 10 mg der Zellmasse wurden in das Reaktionsgemisch
eingeführt.
Die Reaktion wurde bei 30 °C
für 24
Stunden durchgeführt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle V dargestellt.
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Beispiel 5
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Der
Einfluß der
Substratkonzentration auf die Reaktion wurde bei Konzentrationen
von 0,5, 1,0 und 1,5 % ermittelt. Das basische Reaktionsgemisch
enthielt alle in Beispiel 2 beschriebenen Komponenten. In dem vorliegenden
Beispiel wurden die Zellen des Corynebacterium aquaticum AKU611
(FERM BP-6448) luftgetrocknet und 10 mg der Zellmasse wurden in
das Reaktionsgemisch eingeführt.
Die Reaktion wurde bei 30 °C
für 24
Stunden durchgeführt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle VI dargestellt.
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Beispiel 6
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Das
Corynebacterium aquaticum AKU611 (FERM BP-6448) wurde bei 30 °C für 24 Stunden
in 20 l des Kulturmediums, bestehend aus 0,1 % Hefeextrakt, 1,5
% Pepton, 2,0 % D-Glucose, 0,02 % MgSO4·7H2O, 0,3 % K2HPO4 und 0,2 % NaCl, unter Verwendung eines
30 Glasfermentors unter Rühren
bei 400 U/min und Belüftung
von 0,5 l pro Minute kultiviert. Danach wurden die Zellen durch
Zentrifugieren bei 5.000 g für
5 Minuten von der Kultur gesammelt. Das Gewicht der Paste der so
erhaltenen Zellen betrug 400 g.
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Dann
wurden 12 g Levodion und 120 g D-Glucose zu der Zellpaste zugegeben
und das Volumen wurde mit Ionen-ausgetauschtem Wasser auf 2,4 l
aufgefüllt.
Der pH wurde mit einer 2,0%igen NaOH-Lösung auf 7,0 eingestellt. Das
Reaktionsgemisch wurde in einen 2 l-Kolben überführt und bei 30 °C für 15 Stunden
unter Schütteln
bei 220 U/min inkubiert. Nach der Inkubation wurde das Reaktionsgemisch
durch Zentrifugieren bei 12.000 g für 5 Minuten getrennt. Das Volumen
des so erhaltenen Reaktionsgemisches betrug 2,2 l und die optische
Reinheit, die Ausbeute und die Konzentration von Actinol betrugen
96 % e. e., 93 % bzw. 4,6 g/l.
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Beispiel 7
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Das
Reaktionsgemisch (10 l), hergestellt wie in Beispiel 6 beschrieben,
wurde mit Ethylacetat (10 l) gemischt, um Actinol zu extrahieren.
Die Ethylacetatphase (7,5 l) wurde getrennt und 350 g Aktivkohlepulver wurden
zugegeben, wodurch es entfärbt
wurde. Nach dem Rühren
für 10
Minuten wurde das Kohlepulver durch Filtration entfernt. 600 g wasserfreies
Na2SO4 wurden zu
den 6,5 l Ethylacetatlösung
zur Dehydratisierung zugegeben. Nach dem Rühren für ein paar Minuten wurde das
Na2SO4 durch Filtration
entfernt. Die Ethylacetatlösung
(6,0 l) wurde unter reduziertem Druck bei 30 °C auf 50 ml konzentriert. Zu
dem so erhaltenen Konzentrat wurden 5 l n-Hexan zugegeben und das
Gemisch wurde für
5 Minuten gerührt,
dann auf 5 °C
abgekühlt
und für
12 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, wodurch Actinol kristallisierte.
Das kristallisierte Actinol wurde durch Filtration gesammelt und
dann getrocknet. Das Gewicht der so erhaltenen Actinolkristalle betrug
32 g und die Reinheit, die optische Reinheit und die Ausbeute des
Actinols betrugen 96 %, 96 % e. e bzw. 70 %.
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Beispiel 8
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Die
Impfkulturlösung
(150 ml) des Corynebacterium aquaticum AKU611 (FERM BP-6448) wurde
in 3 l des Fermentationsmediums, bestehend aus 0,1 % Hefeextrakt,
1,5 % Pepton, 2,0 % Glucose, 0,02 % MgSO4·7H2O, 0,3 % K2HPO4, 0,2 % NaCl und 0,3 % Levodion, inokuliert.
Die Fermentation wurde bei 30 °C für 48 Stunden
unter Verwendung eines 5 l Glasfermentors unter Rühren bei
250 U/min und Belüftung
von 1,5 l pro Minute durchgeführt.
Der pH der Fermentationslösung
wurde durch NH3-Gas auf 7,0 geregelt. Nach
der Fermentation wurde die Nährlösung entfernt
und die Zellen wurden durch Zentrifugieren bei 12.000 g für 5 Minuten
gesammelt. Die optische Reinheit, die Ausbeute und die Konzentration
des Actinols in der Nährlösung betrugen
96 % e. e., 71 % bzw. 2,1 g/l.