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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer mit hochpotentiellen
Anwendungsmöglichkeiten
für elektronische
Materialien, magnetische Materialien und optische Materialien sowie
weiteren Verwendungszwecken.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Einmischung von ultrafeinen Metallpartikeln in der Größenordnung
von Nanometern (Metallnanoclustern) in ein Polymer (ein organisches
Polymer), um Verbundstoffe herzustellen, stellt eine wichtige Technologie
zur Gestaltung funktioneller Materialien mit neuen Funktionen, wie
z.B. Elektrokonduktivität,
optischen Eigenschaften (linear oder nicht-linear), magnetischen
Eigenschaften etc., dar.
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Zur
Herstellung solcher Verbundstrukturen aus metallorganischem Polymer
wurden bisher Verfahren untersucht, in denen Metallionen selektiv
in eine der Phasen, die eine mikrophasenseparierte Struktur aus
einem Blockcopolymer bilden, eingebracht wurden, gefolgt durch die
Reduktion des Metallions zum elementaren Metall durch einen geeigneten
Prozess. Im folgenden wird ein Überblick über solche
konventionalen Prozesse gegeben:
- 1. Blockcopolymer
zusammengesetzt aus Polystyrol und Polyethylenoxid (PS-b-PEO):
Bei
diesem Prozess wird ein Blockcopolymer, bestehend aus Polystyrol
und Polyethylenoxid (PS-b-PEO) in verdünnter toluolischer Lösung aufgelöst, um eine
Micelle zu bilden, ein Metallkomplex im Kern der Micelle durch Reaktion
eines Chloroaurations mit dem PEO wird gebildet, und anschließend werden
feine Goldpartikel mit einem Durchmesser von ungefähr 4 nm
innerhalb der PEO-Phase durch die Bestrahlung des Metallionenkomplexes
mit einem Elektronenstrahl gebildet (J.P. Spatz, A. Roescher und
M. Moeller, Adv. Mater. 8, 337 (1996); A. Roescher und M. Moeller, Polym.
Mater. Sci. Eng. 73, 156 (1995); A. Roescher und M. Moeller, Polym.
Mater. Sci. Eng. 72, 283 (1995). Dieser Prozess hat jedoch den Nachteil,
dass die feinen Goldpartikel in der resultierenden Struktur wegen
der stabilen sphärischen
Micelle des PS-b-PEO, das in der toluolischen Lösung gebildet wird, auf Goldpartikel
mit einer hexagonalen Anordnung limitiert sind.
- 2. Blockcopolymer zusammengesetzt aus Polystyrol und Poly(2-vinylpyridin)
(PS-b-P2VP):
Chlorgoldsäure
wird zu einer verdünnten
toluolischen Lösung,
in der ein Blockcopolymer bestehend aus Polystyrol und Poly(2-vinylpyridin) (PS-b-P2VP) gelöst wurde,
gegeben, um eine Lösung
zu erhalten, in der Chloroaurationen enthalten sind. Um feine Goldpartikel
zu erhalten, wird zu der resultierenden gemischten Lösung Hydrazin
(N2H4) als Reduktionsmittel
gegeben (J.P. Spatz, S. Mossmer und M. Moeller, Chem. Eur. J. 2,
1552 (1996). Bei dieser Methode muss Hydrazinchlorid (N2H5Cl), das als Nebenprodukt in der Lösung entsteht,
von der die feinen Goldpartikel enthaltenden Lösung abgetrennt werden.
- 3. Prozess via Komplexbildung von Metallionen mit einem eine
Phosphingruppe enthaltenden Blockcopolymers:
Ein Blockcopolymer
enthaltend eine Phosphingruppe wird hergestellt und ein Metallsalz
wird selektiv in die Phosphingruppe eingebracht, im Anschluss daran
erfolgt ein Guss der Lösung,
um einen gegossenen Film zu erzeugen. Durch Temperieren des Films
auf ungefähr
90 °C wird
ein Verbundfilm erhalten, der ultrafeine Metallpartikel, wie z.B.
Silberpartikel, enthält
(Y. Ng Cheong Chan, R.R. Schrock und R.E. Cohen, J. Am. Chem. Soc.
114, 7295 (1992), Goldpartikel (Y. Ng Cheong Chan; R.R. Schrock
und R.E. Cohen, Chem. Mater. 4, 24 (1992) und Palladium- oder Platinpartikel
(Y. Ng Cheong Chan, G.S.W. Craig, R.R. Schrock und R.E. Cohen, Chem.
Mater. 4, 885 (1992)). Bei dieser Methode wird jedoch viel Zeit
zur Herstellung des Blockcopolymers mit der Phosphingruppe benötigt.
- 4. Prozess, bei dem die selektive Inkorporation von Metallionen
durch das Crosslinking einer mikrophasenseparierten Struktur, gebildet
durch ein Blockcopolymer, bewirkt wird:
Die P2VP (Poly(2-vinylpyridin))-Domänen von
mikrophasengetrennten Strukturen eines Blockcopolymers, bestehend
aus Polystyrol und Poly(2-vinylpyridin) (PS-b-P2VP) werden durch 1,4-Diiodbutan
zur chemischen Fixierung der P2VP-Domänen sowie der Einbringung von
Iodidionen in die P2VP-Domänen,
querverknüpft.
Die Reaktion der Iodidionen mit Silberionen resultiert in der Einbringung
eines Silbersalzes, gefolgt durch die Reduktion des Silbersalzes
zu Silbernanoclustern innerhalb der P2VP-Domänen
durch Photo-Bestrahlung (B. Saito, H. Kotsubo und K. Ishizu, Polymer
33, 1073 (1992); R. Saito, S. Okamura und K. Ishizu, Polymer 33,
1099 (1992); R. Saito, S. Okamura und K. Ishizu, Polymer 34, 1183
(1993); R. Saito, S. Okamura und K. Ishizu, Polymer 34, 1189 (1993)).
Das querverknüpfte PS-b-P2VP
kann in einem Lösungsmittelgemisch von
1,4-Dioxan und einer wässrigen
Lösung
aus Silbernitrat gelöst
werden. Die resultierende Lösung
wird dann einem Schritt zur Formung eines Films unterzogen, so dass
das Silbernitrat selektiv in den P2VP-Domänen enthalten ist, gefolgt
von einem Schritt der Reduktion des Silbernitrats durch Photo-Bestrahlung
um Silbernanocluster (R. Saito und K. Ishizu, Polymer 36, 4119 (1995)).
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Ein
weiteres Beispiel für
einen Prozess zur Einbringung ultrafeiner Metallpartikel in eine
der Phasen eines Blockcopolymers wird in R.W. Zehner, W.A. Lopes,
T.L. Morkved, H. Jaeger und L.R. Sita, Langmuir 14, 241 (1998) beschrieben.
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Alle
der oben erwähnten
Prozesse beinhalten hoch komplizierte Schritte zur Erzeugung der Kompositstruktur
(im speziellen der Reduktionsschritt). Zudem wurde bisher kein besonderes
Augenmerk darauf gerichtet, solche ultrafeinen Metallpartikel in
geordneter Art und Weise in der resultierenden Kompositstruktur
anzuordnen und keine Messungen bisher zu diesem Zweck vorgeschlagen.
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Beschreibung
der Erfindung
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Aufgabe
vorliegender Erfindung ist es, eine Verfahrenstechnik zur Herstellung
einer Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer bereitzustellen,
bei dem ein Vorteil aus einer leicht herstellbaren mikrophasenseparierten
Struktur, gebildet aus einem Blockcopolymer gezogen wird und bei
dem ultrafeine Metallpartikel in geordneter Art und Weise in einer
der polymeren Phasen der mikrophasenseparierten Struktur angeordnet
werden.
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Gemäß vorliegender
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung solcher Verbundstrukturen aus
metallischem Polymer bereitgestellt, das (i) den Schritt des Auflösens von „Metallionen" und „eines Blockcopolymers,
das eine oder mehrere Polymerketten mit einer Affinität für das Metall
und, daran gebunden in einer Ende-zu-Ende-Weise, eine oder mehrere
Polymerketten ohne oder mit geringer Affinität für das Metall aufweist", in einem gemischten
Lösungsmittel
aus „einem
hochsiedenden Lösungsmittel
mit der Fähigkeit,
die Metallionen zu reduzieren, und einem Zielpunkt von 80 bis 200 °C" und „einem niedrigsiedenden
Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von 10 bis 80 °C"; (ii) den Schritt des Entfernens des
niedrigsiedenden Lösungsmittels
an dessen Siedepunkt, um zu bewirken, dass das Blockcopolymer eine
mikrophasengetrennte Struktur bildet und (iii) den Schritt des Reduzierens
der Metallionen, während
das hochsiedende Lösungsmittel
an seinem Siedepunkt während
einer Periode von 8 bis 10 h entfernt wird, umfasst. Hierbei wird
der Fall ausgeschlossen, dass der Siedepunkt sowohl des niedrigsiedenden
als auch hochsiedenden Lösungsmittel
80 °C beträgt.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1 zeigt
die Schritte des Prozesses der Herstellung der Verbundstruktur aus
metall-organischem
Polymer vorliegender Erfindung.
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2 ist
ein Transmissionselektronenmikrograph des gegossenen Films hergestellt
aus dem Blockcopolymer PI(18000)-b-P2VP(12600), das keine Metallionen
enthält,
als Vergleichsbeispiel zur Verbundstruktur aus metallorganischem
Polymer gemäß vorliegender
Erfindung.
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3 ist
ein SAXS-Profil des gegossenen Films gemäß 2.
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4 ist
ein Transmissionselektronenmikrograph des gegossenen Films hergestellt
aus einem Blockcopolymer PI(18000)-b-P2VP(12600) mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 8 Gew.-% als Beispiel einer Verbundstruktur aus
metallorganischem Polymer gemäß vorliegender
Erfindung.
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5 ist
ein SAXS-Profil des gegossenen Films gemäß 4.
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6 zeigt
ein SAXS-Profil eines gegossenen Films, hergestellt aus dem Blockcopolymer PI(18000)-b-P2VP(12600)
mit Pd(acac)2-Zugabe in einer Menge von 20 Gew.-%
als Beispiel einer Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer
gemäß vorliegender
Erfindung.
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7 zeigt
einen Transmissionelektronenmikrograph des gegossenen Films, hergestellt
aus dem Blockcopolymer PI(18000)-b-P2VP(12600)
mit Pd(acac)2-Zugabe in einer Menge von
40 Gew.-% als Beispiel einer Verbundstruktur aus metallorganischem
Polymer gemäß vorliegender
Erfindung.
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8 zeigt
einen Transmissionselektronenmikrograph des gegossenen Films, hergestellt
aus dem Blockcopolymer PI(18000)-b-P2VP(12600) unter Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 80 Gew.-% als Beispiel einer Verbundstruktur
aus metallorganischem Polymer gemäß vorliegender Erfindung.
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9 zeigt
einen Transmissionselektronenmikrograph des gegossenen Films, hergestellt
aus dem Blockcopolymer PI(76000)-b-P2VP(23500) unter Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 8 Gew.-% als Beispiel einer Verbundstruktur aus
metallorganischem Po lymer gemäß vorliegender
Erfindung.
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10 zeigt
einen Transmissionselektronenmikrograph des gegossenen Films, hergestellt aus
dem Blockcopolymer PI(76000)-b-P2VP(23500) unter
Pd(acac)2-Zugabe in einer Menge von 40 Gew.-%
als Beispiel einer Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer
gemäß vorliegender
Erfindung.
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11 zeigt
einen Transmissionselektronenmikrograph des gegossenen Films, hergestellt aus
dem Blockcopolymer PI(76000)-b-P2VP(23500) unter
Pd(acac)2-Zugabe in einer Menge von 80 Gew.-%
als Beispiel einer Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer
gemäß vorliegender
Erfindung.
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12 zeigt
eine schematische Darstellung, in der die TEM-Aufnahmen einer Verbundstruktur aus
metallorganischem Polymer (gegossener Film) vorliegender Erfindung
gezeigt werden im Falle eines relativ geringen Metallgehalts.
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13 zeigt
eine schematische Darstellung, in der die TEM-Aufnahmen einer Verbundstruktur aus
metallorganischem Polymer (gegossener Film) vorliegender Erfindung
gezeigt werden im Falle eines relativ hohen Metallgehalts.
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Beste Weise
zur Ausführung
der Erfindung
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Der
Prozess der vorliegenden Erfindung umfasst recht einfache Arbeitsschritte,
bei denen ein Blockcopoly mer und Metallionen, die in das Copolymer
eingearbeitet werden sollen, in einem Lösungsmittelgemisch zweier Solventien,
die unterschiedliche Siedepunkte haben, gelöst werden, gefolgt von der
Entfernung der Lösungsmittel
durch Verdampfung. Weiterhin weist die durch den Prozess produzierte
Verbundstruktur eine einzigartige Struktur auf, wobei ultrafeine
Metallpartikel geordnet und eindimensional, d.h. in einer Reihe
oder in Reihen, angeordnet sind, was in konventionellen Verbundstrukturen
aus metallorganischen Polymeren bisher nicht beobachtet werden konnte.
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Im
folgenden wird die vorliegende Erfindung durch Bezugnahme auf die
einzelnen Komponenten der metallorganischen Polymerverbundstruktur
und auf die Schritte zur Produktion dieser Struktur erklärt.
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1. Blockcopolymer:
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Prinzipiell
kann jedes Blockcopolymer verwendet werden, um eine erfindungsgemäße Verbundstruktur
aus metallorganischem Polymer herzustellen, vorausgesetzt, dass
es eine oder mehrere „Polymerketten
mit einer Affinität
für ein
Metall" aufweist
und, daran gebunden in einer Ende-zu-Ende-Weise „eine oder mehrere Polymerketten
ohne oder mit geringer Affinität
für das
Metall" (d.h. mit
einer ausreichend geringen Affinität für das Metall im Vergleich mit
der Polymerkette, die eine Affinität für die Metallionen aufweist),
die inkompatibel mit der Polymerkette oder den Polymerketten mit
einer Affinität
für die
Metallionen ist.
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„Polymerkette
mit Affinität
für das
Metallion":
Als
Polymerkette mit einer Affinität
für das
Metall kann beispielsweise ein Polymer, bestehend aus einer Monomereinheit
mit einem Stickstoffatom, wie z.B. Poly-(2-vinylpyridin), Polyaminostyrol
etc., ein Polymer bestehend aus einer Monomereinheit mit einem Sauerstoffatom,
wie z.B. Poly(methylmethacrylat) etc., ein Polymer bestehend aus
einer Monomereinheit enthaltend Schwefel, wie z.B. Poly(propylensulfid),
verwendet werden. Jedes Polymer ist akzeptabel, vorausgesetzt, dass
es grundsätzlich eine
Affinität
für Metalle
oder Metallionen aufweist. Um ultrafeine Metallpartikel und einen
großen
Freiraum in der Auswahl der Polymerkette, die das Gegenbild darstellt,
zu erhalten, wird eine Polymerkette bestehend aus einer Monomereinheit
mit einer hohen Affinität
für das
Metall bevorzugt. Bevorzugte Beispiele beinhalten Poly(2-vinylpyridin)
und Poly(4-vinylpyridin). Das mittlere molekulare Zahlenmittel (Mn)
der Polymerkette mit einer Affinität für das Metall kann von 1.000
bis 1.000.000, bevorzugt von 5.000 bis 1.000.000 variieren. Ganz
besonders ist ein Bereich von 30.000 bis 500.000 bevorzugt, hinsichtlich
der Leichtigkeit der Darstellung eines Polymers und der Stabilität der resultierenden
geschützten Cluster.
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„Polymerkette
ohne Affinität
für das
Metall oder mit genügend
geringer Affinität
für das
Metall verglichen mit der Polymerkette mit Affinität für das Metall":
Jeder Typ
kann als Polymerkette, die den Gegenpart des Blockcopolymers darstellt,
verwendet werden, vorausgesetzt, dass es die Voraussetzungen oder Bedingungen
für die
Bildung einer Mikrophasen-separierten Struktur, d.h. dass es „inkompatibel
mit der Polymer kette, die eine Affinität für die Metalle hat und keine
oder ausreichend geringe Affinität
für die
Metalle verglichen mit der Polymerkette mit Affinität für die Metalle" ist, erfüllt.
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Der
Typ der mikrophasenseparierten Struktur, die von einem Blockcopolymer
gebildet wird, kann dadurch kontrolliert werden, indem das Volumenverhältnis der
Phase, bestehend aus einer Polymerkette oder Polymerketten mit einer
Affinität
für das
Metall im Blockcopolymer (welches die Phase ist, die die ultrafeinen
Metallpartikel enthalten wird), eingestellt wird. Dieses Volumenverhältnis wird
abhängig
von den Typen der Kombination von Monomereinheiten, die das Blockcopolymer
ausmachen, und dem Lösungsmittel,
das bei der Bildung der Struktur verwendet wird, verändert. Zum
Erhalt einer lamellaren Struktur, welches die besonders bevorzugte
mikrophasenseparierte Struktur vorliegender Erfindung ist, werden
die Verhältnisse
der Molekulargewichte der jeweiligen Polymerketten dadurch kontrolliert, dass
ein Volumenverhältnis
von 80:20 %, bevorzugt 30:70 %, ganz besonders von 40:60 % eingestellt wird.
Der erfindungsgemäße Prozess
ist zur Herstellung von mikrophasenseparierten Strukturen, in welchen
die Phase, die die ultrafeinen Metallpartikel beinhaltet, von zylindrischer
oder von sphärischer Struktur
ist, anwendbar. In diesem Fall sind die Werte für das Volumenverhältnis generell
kleiner verglichen mit denen für
lamellare Strukturen wie oben erwähnt.
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2. Metallionen:
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Metallionen
zur Herstellung der Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer
in Übereinstimmung
mit dem Prozess nach vorliegender Erfindung werden als metal lische
Verbindung generell als Metallsalz oder als Metallkomplex, der sowohl
in hochsiedendem als auch niedersiedendem Lösungsmittel löslich ist,
zugegeben, worauf später
noch eingegangen wird. Die in dem Lösungsmittel enthaltenden Metallionen
werden im anschließenden
Schritt zu den Metallen reduziert.
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Während es
keine spezielle Limitierung an Typen von Metallen gibt, auf die
vorliegende Erfindung angewendet werden kann, schließen Beispiele von
verwendbaren Metallen Übergangsmetalle,
z.B. Metalle der Gruppe VIII, im Speziellen verschiedene Edelmetalle,
mit ein.
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3. Hochsiedendes Lösungsmittel
und niedrigsiedendes Lösungsmittel:
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Das
hochsiedende Lösungsmittel,
das erfindungsgemäß zur Herstellung
der Verbundstruktur aus Metallorganischem Polymer verwendet wird,
ist ein Lösungsmittel,
welches sowohl das Blockcopolymer und die Metallionen (metallische
Verbindung) wie oben beschrieben lösen kann und ebenso geeignet
ist, die Metallionen an seinem Siedepunkt zu reduzieren. Andererseits
ist das Lösungsmittel,
das in erfindungsgemäßem Prozess
verwendet wird, ein Lösungsmittel,
das das Blockcopolymer und die Metallionen (die metallische Verbindung)
wie oben beschrieben lösen
kann, aber keine Fähigkeit
besitzt, das Metallion an seinem Siedepunkt zu reduzieren.
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Sowohl
um das Polymer und das Metallion lösen zu können als auch zur leichten
Handhabung wird ein niedersiedendes Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
von 10 bis 80 °C
zusammen mit einem hochsiedenden Lösemittel mit einem Siedepunkt
von 80 bis 200 °C
verwendet. Ein Beispiel für
eine besonders bevorzugte Kombination eines Lösungsmittels ist Chloroform
(niedersiedendes Lösungsmittel)
in Verbindung mit Benzylalkohol (hochsiedendes Lösungsmittel). Weitere Bespiele
für das
hochsiedende Lösungsmittel,
ohne eine Einschränkung
hierauf vorzunehmen, beinhalten Alkohole, wie z.B. 1-Butanol und
Amine oder Amide, wie z.B. Ethylendiamin oder Formamid. Beispiele
für das
niedersiedende Lösungsmittel,
die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
ohne sich hierauf einzuschränken,
beinhalten Dichlormethan, Tetrahydrofuran, Benzol und Kohlenstofftetrachlorid.
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4. Herstellung der Verbundstruktur
aus metallorganischem Polymer:
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Erfindungsgemäß ist der
erste Schritt der Herstellung der Verbundstruktur aus metallorganischem
Polymer das Auflösen
des Blockcopolymers und der Metallionen (der metallischen Verbindung) wie
oben beschrieben in einem gemischten Lösungsmittel eines hochsiedenden
Lösungsmittels
und eines niedersiedenden Lösungsmittels
(siehe 1, a).
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Das
Verhältnis
des hochsiedenden und des niedersiedenden Lösungsmittels wird derart eingestellt,
dass die Gesamtmenge der Lösungsmittel
ausreichend ist, um das Blockcopolymer zu lösen, um eine Lösung, in
der das Blockcopolymer zufällig
gemischt ist (im allgemeinen mit einer Konzentration des Blockcopolymers
von ungefähr
1 bis 10 Gew.-%) zu erhalten und dass auch nach Entfernung des niedersiedenden
Lösungsmittels
im darauffolgenden Schritt, eine ausreichend konzentrierte Lösung des Polymers
in dem hochsiedenden Lösungsmittel
erhalten wird, um eine mikrophasenseparierte Struktur des Blockcopolymers
zu bilden (im allgemeinen mit einer Konzentration von ungefähr 30 bis
50 Gew.-% bezüglich
des Blockcopolymers).
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Die
Menge an zugegebenen Metallionen (der metallischen Verbindung) wird
in Abhängigkeit der
Eigenschaften der erwünschten
Verbundstruktur bestimmt. Einer der charakteristischen Eigenschaften
des Prozesses zur Herstellung einer Verbundstruktur aus metallorganischem
Polymer vorliegender Erfindung ist, dass eine extrem hohe Menge
an Metall zugegeben werden kann, d.h. ungefähr 1 bis 30 Gew.-% als Menge
an zugegebenen Metall/Menge des Polymers.
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Anschließend an
den oben beschriebenen Schritt des Auflösens des Blockcopolymers und
der Metallionen (der metallischen Verbindung) in der gemischten
Lösung,
wird das System bei einer niedrigen Temperatur gehalten, d.h. bei
einer Temperatur um den Siedepunkt des niedersiedenden Lösungsmittels,
um das niedersiedende Lösungsmittel
langsam durch Verdampfung zu entfernen (siehe 1, b).
Zu diesem Zeitpunkt sind die Metallionen noch nicht reduziert worden.
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Im
Anschluss an die Entfernung des niedersiedenden Lösungsmittels
wird eine extrem konzentrierte Lösung
des Blockcopolymers im hochsiedenden Lösungsmittel gebildet, woraus
die Bildung von mikrophasengetrennten Strukturen aus dem Blockcopolymer
resultiert, das die Einlagerung von Metallen und den Metallionen
in die Phase des Polymers bestehend aus der Polymerkette mit einer
Affinität
für das
Metall bedingt (siehe 1, c).
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Im
Anschluss daran wird das System bei hoher Temperatur gehalten, d.h.
bei einer Temperatur um den Siedepunkt des hochsiedenden Lösungsmittels,
um die Reduk tionsreaktion der Metallionen vorzunehmen, während das
hochsiedende Lösungsmittel
entfernt wird (siehe 1, d). Dadurch wird die mikrophasenseparierte
Struktur besser stabilisiert und eine Verbundstruktur aus metallorganischem
Polymer, in welcher die aus der Reduktion resultierenden Metallpartikel
(ultrafeine Metallpartikel) in einer Polymerphase (die Phase, die
aus der Polymerkette mit einer Affinität für das Metall gebildet wird,
der mikrophasenseparierten Struktur, wird erhalten (siehe 1,
e).
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5. Strukturbestimmung
der Verbundstruktur:
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Durch
transmissionselektronenmikroskopische Beobachtungen (TEM) der so
dargestellten Verbundstrukturen aus metallorganischem Polymer wurde
gefunden, dass ultrafeine Metallpartikel (Metallcluster) selektiv
in einer Polymerphase (die Phase bestehend aus der Polymerkette
mit einer Affinität
für das
Metall) der mikrophasenseparierten Struktur enthalten sind und in
einer Reihe oder in Reihen entlang besagter Phase arrangiert sind
und dass mit zunehmendem Metallgehalt Metallcluster in einer Mehrzahl von
Reihen, die sich gegenseitig überlappen,
präsent sind.
Weiterhin wurde durch SAXS (Small-Angle X-ray Scattering)-Messungen
und durch TEM-Beobachtungen gefunden, dass die erfindungsgemäße Verbundstruktur
eine stabile geordnete Struktur, d.h. eine mikrophasenseparierte
Struktur (im speziellen eine Lamellenstruktur) ist.
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Vorliegende
Erfindung ist im besonderen geeignet zur Produktion einer metallorganischen
Verbundstruktur, unter verschiedenen Typen von mikrophasenseparierten
Struktur, auch einer Lamellenstruktur. Es wurde durch TEM und SAXS
gefunden, dass die resultierende Verbundstruktur eine lamellare
Struktur einnimmt, die aus zwei Typen von Phasen, die eine nach
der anderen angeordnet sind und eine Domänengröße in der Größenordnung
von einigen zig Nanometern besitzen, zusammengesetzt ist, wobei
eine Phase die Phase des Metalls und des Polymers mit der Affinität für das Metall
ist und die andere Phase die Phase des Polymers ohne (oder mit geringer)
Affinität
für das
Metall ist, wobei die ultrafeinen Metallpartikel (Metallcluster)
einen Partikeldurchmesser in der Größenordnung von einigen Nanometern
besitzen und in einer Reihe oder in Reihen (d.h. geordnet und eindimensional
angeordnet) innerhalb der Phase des Polymers mit einer Affinität für das Metall,
angeordnet sind. Während
vorliegende Erfindung auch auf andere Typen von mikrophasenseparierten
Strukturen, wie z.B. diejenigen von zylindrischen oder sphärischen
Strukturen angewendet werden kann, besteht in diesen Strukturen
eine Tendenz, dass die Morphologie der mikrophasenseparierten Strukturen
und dass die Anordnung der Metallcluster ungeordnet wird.
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Es
wird angenommen, dass die geordnete eindimensionale Anordnung der
ultrafeinen Metallpartikel (Metallcluster) von folgendem Mechanismus (1
bis 4) verursacht wird:
- 1. Das Metall wird
selektiv als Metallionen in die Phase bestehend aus einer Polymerkette
mit einer Affinität
für das
Metall eingelagert, um einen Ionenkomplex mit der Polymerkette zu
bilden.
- 2. Der Ionenkomplex wird in einem hochsiedenden Lösungsmittel
bei dessen Siedepunkt reduziert, um eine Metallpartikel-organische
Polymerverbundstruktur zu bilden.
- 3. Beim Reduktionsschritt und dem Gießvorgang (1,
d), bei dem die Verdampfung des hochsiedenden Lösungsmittels und auch die Reduktionsreaktion
stattfindet, ist die Diffusion der Metallpartikel extrem langsam,
wegen einer schnellen Abnahme der Lösungsmittelmenge, was in der
Retention der Metallpartikel innerhalb der Phase, bestehend aus
der Polymerkette mit einer Affinität für das Metall, resultiert.
- 4. Weiterhin bedingt die Behandlung bei hoher Temperatur für 8 bis
10 Stunden die Aggregation der Metallpartikel (oder ein Phänomen, das
dem Sinterprozess ähnlich
ist), um Sekundärpartikel zu
bilden (Aggregate, die in einer Reihe angeordnet sind).
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Beispiele
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Die
unten angeführten
Arbeitsbeispiele verdeutlichen die vorliegende Erfindung.
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Beispiel 1:
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In
ein Lösungsmittelgemisch
aus Benzylalkohol (0,6 ml) und Chloroform (5,4 ml) wurde ein Diblockcopolymer
bestehend aus Polyisopropen (PI) mit einem mittleren molekularen
Zahlenmittel von 18.000 und Poly(2-vinylpyridin) (P2VP) mit einem molekularen
Zahlenmittel von 12600 (im folgenden wird das Diblockcopolymer abgekürzt als PI(18000)-b-P2VP(12600)
bezeichnet; während
der ganzen Beschreibung wird jedes Diblockcopolymer in ähnlich abgekürzter Form
ausgedrückt)
(molekulares Gewichtsverhältnis
= 59/41; Index der Heterogenität
Mw/Mn=1,04), um eine Lösung
des Blockcopolymers PI-b-P2VP von ungefähr 5 Gew.-% herzustellen, zu
welcher Palladiumacetylacetonat (im folgenden abgekürzt als
Pd(acac)2) gegeben wurde. Die Mengen an
zugegebenen Pd(acac)2 betrugen 24,1 mg (8
Gew.-% basierend auf dem Polymer (2,8 Gew.-% bezüglich des Metallgehalts)),
60,3 mg (20 Gew.-% (7,0 Gew.-% bezüglich des Metallgehalts)), 120,5
mg (40 Gew.-% (14 Gew.-% bezüglich
des Metallgehalts)) und 241 mg (80 Gew.-% (28 Gew.-% bezüglich des
Metallgehalts)). Zu Vergleichszwecken wurde ebenfalls eine Struktur
ohne Metallgehalt hergestellt, in dem kein Pd(acac)2 zugegeben
wurde.
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Anschließend an
die Zugabe der vorher festgelegten Menge an Pd(acac)2 wurde
das Chloroform durch Verdampfen über
einen Zeitraum von einem Tag bei Raumtemperatur (ungefähr 30 °C in einem Thermostat)
entfernt, um eine konzentrierte Lösung des Blockcopolymers PI-b-P2VP
zu erhalten (dabei war die Polymerkonzentration 33 Gew.-%).
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Anschließend wurde
der Benzylalkohol durch Erhitzen auf einer Heizplatte (bei 140 °C) über einen
Zeitraum von 8 h verdampft, um einen gegossenen Film zu erhalten.
Während
des Verdampfungsvorgangs wurde beobachtet, dass der Film sich veränderte,
um eine schwärzliche
Farbe anzunehmen, die die Bildung von Pd-Clustern anzeigte. Hierbei diente der
Benzylalkohol sowohl als Reduktionsmittel als auch als Guss-Solvens. Der resultierende Film
wurde bei Raumtemperatur für
24 h unter Vakuum getrocknet. Morphologische Studien der mikrophasenseparierten
Struktur des gegossenen Films wurden durch SAXS-Messungen als auch
durch TEM-Beobachtungen von ultradünnen Segmenten des Films unternommen.
Auf ähnliche
Art und Weise (aber ohne die Zugabe von Pd(acac)2)
wurde ein Film des PI-b-P2VP ohne enthaltende Metallionen zu morphologi schen
Studien der mikrophasenseparierten Struktur davon zum Vergleich
mit denjenigen des gegossenen Films des PI-b-P2VP mit enthaltenden Metallclustern,
hergestellt.
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2 zeigt
einen TEM-Mikrographen des gegossenen Films, hergestellt aus einer
Lösung
von des Blockcopolymers PI(18000)-b-P2VP(12600), ohne dass Metallionen
beinhaltet sind. Die TEM-Beobachtung macht deutlich, dass dabei
eine mikrophasenseparierte Struktur einer lamellaren Struktur (mit
einem Abstand zwischen den Domänen
um ungefähr
25 nm) aus dem PI-b-P2VP gebildet wurde. Die SAXS-Messung zeigt
einen Gitterbeugungsreflex erster Ordnung bei q=0,163 nm–1,
was mit einem Abstand zwischen den Domänen von ungefähr 39 nm korreliert.
Zusätzlich
zu dem Reflex erster Ordnung wurden auch Gitterbeugungsreflexe dritter
Ordnung bei den Positionen ganzzahliger Vielfacher der Position
des Reflexes erster Ordnung beobachtet (siehe 3).
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4 zeigt
einen TEM-Mikrographen eines gegossenen Films hergestellt aus der
Lösung,
die das Blockcopolymer PI(18000)-b-P2VP(12600) (300 mg) und Pd(acac)2 (24,1 mg : 8 Gew.-%) beinhaltet. In der
Photographie zeigen die hellen Bereiche die PI-Phase, die dunkleren
Bereiche zeigen die P2VP-Phase und die schwarzen Punkte zeigen die Pd-Cluster.
Die TEM-Beobachtung macht deutlich, dass die mikrophasenseparierte
Struktur, hergestellt aus dem PI-b-P2VP von lamellarer Struktur
ist (mit einem Abstand zwischen den Domänen von ungefähr 30 bis
35 nm), in welcher Pd-Cluster von ungefähr 4 nm eindimensional im Zentrum
der P2VP-Phase angeordnet
sind.
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5 zeigt
ein SAXS-Profil dieser Probe, welches die aus der lamellaren Struktur
resultierende Streukurve und die aus dem Pd-Cluster resultierende Streukurve
zeigt. Wie in dem Profil gezeigt, wird ein Reflex erster Ordnung
der Gitterbeugung bei q = 0,171 nm–1 beobachtet,
der mit einem Abstand zwischen den Domänen von ungefähr 35 nm
korreliert, und eine Streuung, die auf die Pd-Cluster zurückgeht,
welche anzeigt, dass die Pd-Clustergröße ungefähr maximal 5 nm beträgt. Diese
Beobachtungen sind in guter Übereinstimmung
mit den TEM-Ergebnissen.
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2 zeigt
einen TEM-Mikrographen, bei welchem das System mit Osmiumoxid (OsO4) angefärbt
wurde, während
in 4 ein ungefärbter TEM-Mikrograph
abgebildet ist. Angefärbte
TEM-Untersuchungen wurden auch bei dem System, wie in 4 gezeigt,
vorgenommen, wobei der Kontrast zwischen der PI-Phase und der P2VP-Phase umgekehrt wurde.
Der Kontrast ist jedoch ohne Färbung klarer
und ungefärbte
TEM-Mikrographen werden hier für
die Verbundstrukturen mit dem Metall gezeigt, einschließlich der
unten angegebenen.
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TEM-Beobachtung
und SAXS-Messung wurden ebenfalls für die gegossenen Filme hergestellt durch
Zugabe einer erhöhten
Menge des Metallsalzes (Pd(acac)2) ausgeführt. Im
folgenden sind einige der Ergebnisse angegeben.
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6:
Ein SAXS-Profil des gegossenen Films mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 60,3 mg (20 Gew.-%).
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7:
Ein TEM-Mikrograph des gegossenen Films mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 120,5 mg (40 Gew.-%).
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8:
Ein TEM-Mikrograph des gegossenen Films mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 241 mg (80 Gew.-%).
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Diese
TEM-Beobachtungen verdeutlichen, dass die lamellare Struktur einen
Abstand zwischen den Domänen
von ungefähr
25 bis 35 nm besitzt und aufrechterhalten wird, sogar wenn der Metallgehalt erhöht wird.
Diese Tatsache wird von den SAXS-Messungen untermauert, die verdeutlichen, dass
fast keine Veränderung
der Position des Streureflexes, resultierend aus der lamellaren
Struktur bei 0,16 bis 0,17 nm–1 stattfindet. Während beobachtet wird,
dass die Partikelgröße der Pd-Cluster
mit zunehmendem Metallgehalt zum Steigen neigt, betragen die mittleren
Partikelgrößen ungefähr maximal
5 bis 6 nm im Durchmesser. Dieser Fakt ist auch in guter Übereinstimmung
mit den Ergebnissen der SAXS-Messungen.
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Beispiel 2:
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Gegossene
Filme wurden auf ähnliche
Art und Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass PI(76000)-b-P2VP(23500) (molekulares
Gewichtsverhältnis
= 76/24; Heterogenitätindex
Mw/Mn = 1,04) als Blockcopolymer verwendet wurde, anstelle von PI(18000)-b-P2VP(12600). Einige
der TEM-Beobachtungen sind hier gezeigt:
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9:
Ein TEM-Mikrograph des gegossenen Films mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 24,1 mg (8 Gew.-%).
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10:
Ein TEM-Mikrograph des gegossenen Films mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 120,5 mg (40 Gew.-%).
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11:
Ein TEM-Mikrograph des gegossenen Films mit Pd(acac)2-Zugabe
in einer Menge von 241 mg (80 Gew.-%).
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Diese
TEM-Beobachtungen zeigen, dass eine lamellare Struktur (mit einem
Abstand zwischen den Domänen
von ungefähr
40 bis 50 nm) gebildet wird, in welcher die P2VP-Phase Pd-Cluster
mit einer Größe von ungefähr 4 bis
8 nm enthält,
die entlang der Phase angeordnet sind.
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12 und 13 sind
schematische Darstellungen der Ergebnisse der TEM-Beobachtungen des
gegossenen Films, dargestellt nach vorliegender Erfindung, zum leichten
Verständnis. 12 zeigt
einen typischen Fall, bei dem der Metallgehalt relativ gering ist,
wie in dem in 4 dargestellten Fall, wohingegen 13 einen
typischen Fall zeigt, bei dem der Metallgehalt hoch ist, wie in
dem in 11 dargestellten Fall. Daher
enthält
bei den gegossenen Filmen (die Verbundstruktur aus metallorganischem Polymer)
vorliegender Erfindung eine der Phasen, die die mikrophasenseparierte
Struktur bildet, ultrafeine Metallpartikel, die in einer Reihe entlang
der Phase angeordnet sind und, bei steigendem Metallgehalt, eine
Anordnung der Metallcluster in einer Mehrzahl von Reihen, die einander
innerhalb der Polymerphase überlagern.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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In Übereinstimmung
mit vorliegender Erfindung ist es möglich, eine Verbundstruktur
aus metallorganischem Polymer, zusammengesetzt aus einer mikrophasensepa rierten
Struktur durch einen extrem einfachen Prozess, d.h. einfach durch
Lösen eines Blockcopolymers
und einer metallischen Verbindung als Edukte in einer Mischung aus
zwei verschiedenen Typen von Lösungsmittel
und anschließendem
Entfernen der Lösungsmittel
nacheinander durch Verdampfung darzustellen.
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Die
erfindungsgemäße Verbundstruktur
aus metallorganischem Polymer hat eine einzigartige Morphologie,
worin die ultrafeinen Metallpartikel in einer Reihe oder in Reihen
in einer Polymerphase angeordnet sind. Im speziellen weist die Verbundstruktur
einer erfindungsgemäßen lamellaren
Struktur, unter verschiedenen Typen von mikrophasenseparierten Strukturen,
bevorzugt eine lamellare Struktur auf, zusammengesetzt aus der Phase
des Polymers mit der Affinität
für das
Metall und der Phase des Polymers ohne Affinität für das Metall, die nacheinander mit
einer Domänengröße in der
Größenordnung
von einigen zig Nanometern vorliegen und dass ultrafeine Metallpartikel
(Metallcluster) mit einem Partikeldurchmesser von 10 nm oder kleiner
geordnet und eindimensional innerhalb der metallaffinen Phase angeordnet
sind. Daher ist eine solche Verbundstruktur wie sie vorliegt oder
nach Entfernung der Phase des Polymers ohne Affinität für das Metall
auf eine beliebige geeignete Art und Weise für neue Typen von elektronischen
Materialien, magnetischen Materialien oder optischen Materialien,
die anisotrope Eigenschaften aufweisen werden, anwendbar.