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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen zum oxidativen
Färben
von Keratinfasern, die mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ, mindestens
einen Oxidationsfarbstoff und mindestens ein spezielles und in wässrigen
Medien unlösliches
Konditioniermittel enthalten, sowie ihre Verwendungen zum Färben von Keratinfasern
und insbesondere menschlichem Haar.
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Es
ist bekannt, Keratinfasern und insbesondere menschliches Haar mit
Farbmittelzusammensetzungen zu färben,
die Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen enthalten, insbesondere
o- oder p-Phenylendiamine,
o- oder p-Aminophenole oder heterocyclische Basen, die im Allgemeinen
als Oxidationsbasen bezeichnet werden. Die Farbstoffvorprodukte
von Oxidationsfarbstoffen oder Oxidationsbasen sind farblose oder schwach
farbige Verbindungen, die in Kombination mit oxidierenden Produkten über eine
oxidative Kondensation farbige und färbende Verbindungen ergeben
können.
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Es
ist ferner bekannt, dass die mit den Oxidationsbasen erzielten Farbnuancen
variiert werden können,
indem sie mit Kupplern oder Farbnuancierern kombiniert werden, wobei
diese insbesondere unter den aromatischen m-Diaminen, m-Aminophenolen,
m-Dihydroxybenzolen und verschiedenen heterocyclischen Verbindungen
ausgewählt
sind.
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Durch
die Mannigfaltigkeit der Moleküle,
die als Oxidationsbasen und Kuppler verwendet werden, kann eine
große
Farbpalette erzeugt werden.
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Die
durch die Oxidationsfarbstoffe erzielte so genannte "permanente" Färbung muss
im Übrigen
verschiedenen Anforderungen genügen.
So darf sie keine Nachteile bezüglich
der Toxikologie mit sich bringen, es müssen Farbnuancen in der gewünschten
Intensität
erzeugt werden können
und sie muss eine gute Haltbarkeit gegenüber äußeren Einwirkungen aufweisen
(Licht, ungünstige
Witterungseinflüsse,
Wäschen,
permanente Verformungen, Transpirieren, Reibung).
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Durch
die Farbmittel müssen
ferner weiße
Haare abgedeckt werden können
und sie müssen
schließlich
so wenig selektiv wie möglich
sein, d.h., mit ihnen dürfen
nur möglichst
geringe Farbabweichungen über die
Länge einer
Keratinfaser auftreten, die nämlich
von ihrer Wurzel bis zu ihrer Spitze unterschiedlich sensibilisiert
(d.h. strapaziert) sein kann.
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Das
oxidative Färben
von Keratinfasern wird im Allgemeinen in Gegenwart von Wasserstoffperoxid
in alkalischen Medien durchgeführt.
Die Verwendung von alkalischen Medien in Gegenwart von Wasserstoffperoxid
hat jedoch den Nachteil, dass die Keratinfasern in nicht zu vernachlässigendem
Maße geschädigt und
außerdem
entfärbt
werden, was nicht immer gewünscht
wird.
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Keratinfasern
können
auch unter Verwendung von Oxidationssystemen oxidativ gefärbt werden,
die von Wasserstoffperoxid verschieden sind, beispielsweise enzymatischen
Systemen. In dem Patent
US 3251742 und
den Patentanmeldungen FR-A-2 112 549, FR-A-2 694 018, EP-A-0 504
005, WO95/07988, WO95/33836, WO95/33837, WO96/00290, WO97/19998
und WO97/19999 wurde bereits vorgeschlagen, Keratinfasern mit Zusammensetzungen
zu färben,
die mindestens einen Oxidationsfarbstoff in Kombination mit Enzymen
vom Laccase-Typ enthalten, wobei die Zusammensetzungen mit Luftsau erstoff
in Kontakt gebracht werden. Diese Formulierungen zum Färben werden
zwar unter Bedingungen verwendet, unter denen die Keratinfasern
im Vergleich mit in Gegenwart von Wasserstoffperoxid durchgeführten Färbungen
nicht in gleichem Maße
geschädigt
werden, sie führen
jedoch zu Färbungen,
die bezüglich
der Homogenität
der Farbe über
die Länge
der Keratinfaser (<<Egalisierung>>) und der Farbsättigung (Leuchtkraft) und Färbekraft
noch unzureichend sind.
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Aus
der Druckschrift
EP 958 806 sind
ferner Zusammensetzungen zum Färben
der Haare bekannt, die mindestens eine Laccase enthalten und die
bei der Anwendung in Pulverform vorliegen, wobei die Zusammensetzungen
außerdem
ein oder mehrere Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen,
mindestens eine grenzflächenaktiven
Stoff und/oder mindestens ein wasserlösliches Polymer enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung soll die oben dargelegten Probleme lösen.
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Die
Anmelderin hat überraschend
neue Zusammensetzungen aufgefunden, die als Oxidationssystem mindestens
ein Enzym vom Laccase-Typ und mindestens ein spezielles, nachstehend
genauer definiertes, in wässrigen
Medien unlösliches
Konditioniermittel enthalten und die in Gegenwart von Oxidationsfarbstoffen
gebrauchsfertige Formulierungen zum Färben darstellen, die zu homogeneren,
kräftigeren
und chromatischeren Färbungen
führen,
ohne die Keratinfasern erheblich zu schädigen oder zu entfärben, die
wenig selektiv sind und die gegenüber äußeren Einwirkungen, denen die
Haare ausgesetzt sein können,
besonders beständig sind.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf diesen Feststellungen.
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Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine gebrauchsfertige
Zusammensetzung zum oxidativen Färben
von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Keratinfasern und ganz
besonders menschlichen Haaren, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
sie in einem zum Färben
von Keratinfasern geeigneten Träger
enthält:
- a) mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ;
- b) mindestens ein in wässrigen
Medien unlösliches
Konditioniermittel, das ausgewählt
ist unter:
Poly-α-olefinen,
fluorierten Ölen,
pflanzlichen Ölen,
natürlichen
Wachsen, fluorierten Wachsen, fluorierten Gummis, Estern von Fettsäuren, die
unter Ethylpalmitat, Isopropylpalmitat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Octyldecylpalmitat,
Butylmyristat, Cetylmyristat, 2-Octyldodecylmyristat, Hexylstearat,
Butylstearat, Dioctylmalat, Hexyllaurat, 2-Hexyldecyllaurat und
Isononylisononanoat ausgewählt
sind, unlöslichen
Siliconen, Amidverbindungen, die mindestens eine Fettkette aufweisen,
die unter den Verbindungen der Formel (1) ausgewählt sind: worin bedeuten:
– R1 entweder eine geradkettige oder verzweigte,
gesättigte
oder ungesättigte
C9-30-Kohlenwasserstoffgruppe, wobei die
Gruppe mit einer oder mehreren Hydroxygruppen substituiert sein
kann, die gegebenenfalls mit einer gesättigten oder ungesättig ten
C1 6-30-Fettsäure verestert
sind; oder eine Gruppe R''-(NR-CO)n-R', worin n 0 oder
1 bedeutet, R Wasserstoff oder Hydroxyethyl bedeutet und R' und R'' Kohlenwasserstoffgruppen sind, wobei
die Summe der Kohlenstoffatome der Gruppen R' und R'' im
Bereich von 9 bis 30 liegt und wobei R' eine zweiwertige Gruppe ist;
– R2 Wasserstoff oder (Glycosyl)n,
(Galactosyl)m oder Sulfogalactosyl, wobei
n eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 4 und m eine ganze Zahl im
Bereich von 1 bis 8 ist;
– R3 Wasserstoff oder eine gesättigte oder
ungesättigte
C16-27-Kohlen-wasserstoffgruppe,
wobei die Gruppe auch mit einer oder mehreren C1-14-Alkylgruppen
substituiert sein kann; R3 kann auch eine α-Hydroxyalkylgruppe
mit 15 bis 26 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei die Hydroxygruppe
gegebenenfalls mit einer α-Hydroxysäure mit
16 bis 30 Kohlenstoffatomen verestert sein kann;
– R4 Wasserstoff, eine gesättigte oder ungesättigte C16-27-Kohlenwasserstoffgruppe
oder eine Gruppe -CH2-CHOH-CH2-O-R6,
wobei R6 eine C10-26-Kohlenwasserstoffgruppe
bedeutet;
– R5 Wasserstoff oder eine ein- oder mehrfach
hydroxylierte C1-4-Kohlenwasserstoffgruppe;
wobei
diese Stoffe auch in Form von Gemischen enthalten sein können;
- (c) mindestens einen Oxidationsfarbstoff.
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Die
Laccase(n), die in der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung
verwendet werden, können
insbesondere unter den Laccasen pflanzlicher Herkunft, den Laccasen
tierischer Herkunft, den Laccasen, die von Pilzen gebildet werden
(Hefepilze, Schimmelpilze, Champignons), oder den Laccasen bakterieller
Herkunft ausgewählt
werden, wobei die Organismen, aus denen sie stammen, ein- oder mehrzellig
sein können.
Sie können
auch biotechnologisch hergestellt werden.
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Von
den Laccasen pflanzlicher Herkunft, die erfindungsgemäß verwendbar
sind, können
die Laccasen genannt werden, die von Pflanzen gebildet werden, die
Chlorophyll synthetisieren, und die beispielsweise in der Patentanmeldung
FR-A-2 694 018 angegeben sind, wie die Laccasen, die in Extrakten
von Anacardiaceae, beispielsweise Extrakten von Mangifera indica,
Schinus molle oder Pleiogynium timoriense, und in Extrakten von
Podocarpaceae, Rosmarinus off., Solanum tuberosum, Iris sp., Coffea
sp., Daucus carrota, Vinca minor, Persea americana, Catharenthus
roseus, Musa sp., Malus pumila, Gingko biloba, Monotropa hypopithys
(Fichtenspargel), Aesculus sp., Acer pseudoplatanus, Prunus persica
und Pistacia palaestina vorkommen.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren,
gegebenenfalls biotechnologisch hergestellten Laccasen, die von
Pilzen gebildet werden, können
die Laccase(n) aus Polyporus versicolor, Rhizoctonia praticola und Rhus
vernicifera, die beispielsweise in den Patentanmeldungen FR-A-2
112 549 und EP-A-504 005 angegeben sind, und die in den Patentanmeldungen
WO95/07988, WO95/33836, WO95/33837, WO96/00290, WO97/19998 und WO97/19999
(auf deren Inhalt in der vorliegenden Beschreibung als Referenz
Bezug genommen wird) beschriebenen Laccasen angegeben werden, wie
beispielsweise die Laccasen aus Scytalidium, Polyporus pinsitus,
Myceliophtora thermophila, Rhizoctonia solani, Pyricularia oryzae
oder deren Varianten. Es können
auch die Laccasen aus Tramates versicolor, Fomes fomentarius, Chaetomium
thermophile, Neurospora crassa, Coriolus versicol, Botrytis cinerea,
Rigidoporus lignosus, Phellinus noxius, Pleurotus ostreatus, Aspergillus
nidulans, Podospora anserina, Agaricus bisporus, Ganoderma lucidum,
Glomerella cingulata, Lactarius piperatus, Russula delica, Heterobasidion
annosum, Thelephora terrestris, Cladosporium cladosporioides, Cerrena
unicolor, Coriolus hirsutus, Ceriporiopsis subvermispora, Coprinus
cinereus, Panaeolus papilionaceus, Panaeolus sphinctrinus, Schizophyllum
commune, Dichomitus squalens und deren Varianten genannt werden.
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Es
werden vorzugsweise Laccasen verwendet, die von Pilzen gebildet
werden und die gegebenenfalls biotechnologisch hergestellt sind.
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Die
enzymatische Aktivität
der erfindungsgemäßen Laccasen
mit Syringaldazin unter ihren Substraten kann durch die Oxidation
des Syringaldazin unter aeroben Bedingungen definiert werden. Die
Einheit lacu entspricht der Enzymmenge, die bei 30°C und pH
5,5 die Umwandlung von 1 mmol Syringaldazin pro Minute katalysiert.
Die Einheit u entspricht der Enzymmenge, die unter Verwendung von
Syringaldazin als Substrat bei 30°C
und pH 6,5 eine Änderung
der optischen Dichte bei 530 nm von 0,001 pro Minute hervorruft.
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Die
enzymatische Aktivität
der erfindungsgemäßen Laccasen
kann auch über
die Oxidation von p-Phenylendiamin definiert werden. Die Einheit
ulac entspricht der Enzymmenge, die unter Verwendung von p-Phenylendiamin
(64 mM) als Substrat bei 30°C
und pH 5 eine Änderung
der optischen Dichte bei 496,5 nm von 0,001 pro Minute hervorruft.
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Die
enzymatiche Aktivität
wird erfindungsgemäß vorzugsweise
in Einheiten ulac bestimmt.
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Die
Laccasemenge, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzt
wird, kann in Abhängigkeit
von der Art der gewählten
Laccase variieren. Sie liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis
2000 lacu oder 1000 bis 4·107 Einheiten u oder 20 bis 2·106 Einheiten ulac auf 100 g Zusammensetzung.
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Die
Konditioniermittel können
in flüssiger,
halbfester oder fester Form vorliegen, beispielsweise als Öle, Wachse
oder Gummis.
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Von
den Konditioniermitteln sind die Poly-α-olefine insbesondere:
- – vom
Polybutentyp, wobei die Verbindungen hydriert oder nicht hydriert
sind; es handelt sich vorzugsweise um gegebenenfalls hydriertes
Polyisobuten.
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Es
werden vorzugsweise Oligomere von Isobutylen mit einer Molmasse
unter 1000 und deren Gemische mit Polyisobutylenen mit einer Molmasse über 1000
und vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 15 000 verwendet.
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Als
Beispiele für
Poly-α-olefine,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, sind insbesondere
die Polyisobutene, die unter der Bezeichnung PERMETHYL 99A, 101A,
102A, 104A (n = 16) oder 106A (n = 38) von der Firma PRESPERSE Inc
verkauft werden, oder die Produkte zu nennen, die unter der Bezeichnung
ARLAMOL HD (n = 3) von ICI erhältlich
sind (n bezeichnet den Polymerisationsgrad).
- – vom Polydecentyp,
wobei die Verbindungen hydriert oder nicht hydriert sind.
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Diese
Produkte sind beispielsweise unter den Bezeichnungen ETHYLFLO von
ETHYL CORP und ARLAMOL PAO von ICI im Handel.
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Die
fluorierten Öle,
fluorierten Wachse und fluorierten Gummis sind beispielsweise Perfluorpolyether, die
insbesondere in der Patentanmeldung EP-A-486135 beschrieben sind,
und Fluorkohlenwasserstoffe, die insbesondere in der Patentanmeldung
WO93/11103 beschrieben werden. Aus die Lehre dieser beiden Patentanmeldung
wird in dieser Beschreibung als Referenz Bezug genommen.
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Der
Ausdruck Fluorkohlenwasserstoffe bezeichnet Verbindungen, die in
ihrer chemischen Struktur ein Kohlenstoffgerüst aufweisen, bei dem einige
Wasserstoffatome durch Fluoratome ersetzt sind.
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Die
Perfluorpolyether sind beispielsweise von der Firma MONTEFLUOS unter
den Handelsbezeichnungen FOMBLIN und von der Firma DU PONT unter
der Bezeichnung KRYTOX im Handel erhältlich.
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Von
den Fluorkohlenwasserstoffen können
auch die Ester von fluorierten Fettsäuren angegeben werden, die
die Produkte, die von der Firma NIPPON OIL unter der Bezeichnung
NOFABLE FO verkauft werden.
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Die
Konditioniermittel können
erfindungsgemäß unter
den pflanzlichen Ölen,
wie Jojobaöl,
Avocadoöl, oder
den natürlichen
Wachsen, wie Carnaubawachs oder Apfelwachs ausgewählt werden Die
Konditioniermittel können
erfindungsgemäß insbesondere
unter den unlöslichen
Siliconen ausgewählt
werden, die gewöhnlich
verwendet werden, um die kosmetischen Eigenschaften der mit Formulierungen
für die
Haarbehandlung behandelten Haare zu verbessern, nämlich insbesondere
Verbindungen, die in den Patentanmeldungen EP-A-0 181 773 und EP-A-0
473 508 beschrieben wurden.
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Es
können
natürlich
auch Gemische von Siliconen verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es daher möglich,
beliebige, an sich bekannte Silicone zu verwenden, unabhängig davon,
ob es sich um ein Öl,
ein Harz oder einen Silicongummi handelt. Silicone sind Silicium-organische
Polymere oder Oligomere mit gerader oder cyclischer, verzweigter
oder vernetzter Struktur mit variablem Molekulargewicht, die durch
Polymerisation und/oder Polykondensation von geeignet funktionalisierten
Silanen hergestellt werden und die im wesentlichen aus wiederkehrenden
Haupteinheiten bestehen, worin die Siliciumatome über Sauerstoffatome
aneinander gebunden sind (Siloxanbindung), wobei gegebenenfalls
substituierte Kohlenwasserstoffgruppen direkt über ein Kohlenstoffatom an
die Siliciumatome gebunden sind. Die Kohlenwasserstoffgruppen, die
meistens eingesetzt werden, sind Alkylgruppen und insbesondere Methyl,
Fluoralkylgruppen, Arylgruppen und insbesondere Phenyl und Alkenylgruppen
und insbesondere Vinyl; andere Arten von Substituenten, die entweder
direkt oder über
eine Kohlenwasserstoffgruppe an die Siloxankette gebunden sein können, sind
insbesondere Wasserstoff, Halogene und besonders Chlor, Brom oder
Fluor, Thiole, Alkoxygruppen, Polyoxyalkylengruppen (oder Polyether)
und insbesondere Polyethylenoxid und/oder Polypropylenoxid, Hydroxy-
oder Hydroxyalkylgruppen, amphotere Gruppen oder Betaingruppen und anionische Gruppen,
wie Carboxylate, Thioglycolate, Sulfosuccinate, Thiosulfate, Phosphate
und Sulfate, wobei diese Liste selbstverständlich nicht einschränkend zu
verstehen ist (so genannte "organomodifizierte" Silicone). Bei den
Siliconen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar sind,
handelt es sich ganz allgemein um Silicone, die insbesondere in "Encyclopedia of Chemical
Technology, Kirk-Othmer, 3. Ausgabe, 1982, Band 20, S. 922ff." und in "Chemistry and Technology
of Silicones, Walter NOLL, Academic Press Inc., San Diego California,
1968" beschrieben
sind. Es ist auch möglich,
lineare Blockcopolymere zu verwenden, die in ihrer Hauptkette Polysiloxansegmente
enthalten, z. B. Polysiloxan-polyoxyalkylen-Blockcopolymere oder
Polysiloxan-polyurethan und/oder -polyharnstoff-Blockcopolymere.
Das mittlere Molekulargewicht der erfindungsgemäß verwendbaren Silicone kann
im Bereich von 100 bis mehrere Millionen und vorzugsweise im Bereich
von 1000 bis 1 000 000 liegen. Gemäß der vorliegenden Erfindung
können
selbstverständlich
nur ein einziges Silicon oder mehrere verschiedene Silicone verwendet
werden.
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Als
Beispiele für
Silicone, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendbar
sind, können
insbesondere die Polydialkylsiloxane, Polyalkylarylsiloxane, Polydiaryldialkylsiloxane
und ganz allgemein alle Polyalkylarylsiloxane angegeben werden,
die in der unter der Nummer WO 93/05762 veröffentlichten Patentanmeldung
beschrieben sind, auf die diesbezüglich in der vorliegenden Beschreibung
als Referenz Bezug genommen wird.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die verwendeten Silicone unter den Diorganopolysiloxanen
(Öle, Gummis
oder Harze), vorzugsweise den Polydialkylsiloxanen oder Polyalkylarylsiloxanen
und noch bevorzugter den gegebenenfalls modifizierten Polydimethylsiloxanen
ausgewählt.
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Die
Silicongummis werden besonders bevorzugt, insbesondere die Silicongummis
von Polydialkylsiloxanen oder Polyalkylarylsiloxanen, die gegebenenfalls
modifiziert sind. Sie können
einzeln oder im Gemisch in einem Lösungsmittel eingesetzt werden,
das beispielsweise unter den flüchtigen
Siliconen, Polydimethylsiloxanölen,
Polyphenylmethylsiloxanölen,
Isoparaffinen, Pentan, Dodecan oder deren Gemischen ausgewählt ist.
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Von
den Amidverbindungen der Formel (1) werden die Ceramide und/oder
Glycoceramide, die von DOWNING in Arch. Dermatol., Vol. 123, 1381–1384, 1987,
beschrieben wurden, oder die Verbindungen, die in der französischen
Patentanmeldung FR-2 673 179 beschrieben sind, besonders bevorzugt,
wobei auf die Lehre dieser Dokumente hier als Referenz Bezug genommen
wird.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Ceramide sind die Verbindungen der Formel (1), worin
R1 eine gesättigte oder ungesättigte,
von C16-22-Fettsäuren abgeleitete Alkylgruppe,
R2 Wasserstoff und R3 eine gesättigte,
geradkettige C15-Gruppe bedeutet.
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Diese
Verbindungen sind beispielsweise:
- – N-Linoleoyldihydrosphingosin,
- – N-Oleoyldihydrosphingosin,
- – N-Palmitoyldihydrosphingosin,
- – N-Stearoyldihydrosphingosin,
- – N-Behenoyldihydrosphingosin,
oder
- – die
Gemische dieser Verbindungen.
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Es
können
auch Verbindungen der Formel (1) verwendet werden, worin R1 eine gesättigte oder ungesättigte,
von Fettsäuren
abgeleitete Alkylgruppe; R2 eine Galactosyl-
oder Sulfogalactosylgruppe und R3 die Gruppe
-CH=CH-(CH2)12-CH3 bedeutet.
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Es
kann beispielsweise das Produkt genannt werden, das ein Gemisch
von Glycoceramiden darstellt und unter der Handelsbezeichnung GLYCOCER
von der Firma WAITAKI INTERNATIONAL BIOSCIENCES im Handel ist.
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Es
können
ferner die Verbindungen der Formel (I) verwendet werden, die in
den Patentanmeldungen EP-A-0 227 994 und WO 94/07844 beschrieben
sind.
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Bei
diesen Verbindungen handelt es sich beispielsweise um QUESTAMIDE
H (Bis(N-hydroxyethyl-N-cetyl)-malonamid), das von der Firma QUEST
im Handel ist, und das N-(2-Hydroxyethyl)-N-(3-cetyloxy-2-hydroxypropyl)-cetylsäureamid.
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Ferner
kann das N-Docosanoyl-N-methyl-D-glucamin verwendet werden, das
in der Patentanmeldung WO92/05764 beschrieben ist.
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Als
in wässrigen
Medien unlösliche
Konditioniermittel werden erfindungsgemäß vorzugsweise natürliche Wachse,
pflanzliche Öle,
unlösliche
Silicone und Fettamide, wie sie weiter oben definiert wurden, bevorzugt.
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Das
oder die Konditioniermittel liegen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Allgemeinen in Mengenanteilen von 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
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Die
Art des oder der Oxidationsfarbstoffe, die in der gebrauchsfertigen
Farbmittelzusammensetzung verwendet werden, ist kein kritischer
Parameter. Sie werden unter den Oxidationsbasen und/oder Kupplern ausgewählt.
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Die
Oxidationsbasen können
insbesondere unter den p-Phenylendiaminen, Doppelbasen, p-Aminophenolen,
o-Aminophenolen und den heterocyclischen Oxidationsbasen ausgewählt werden.
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Von
den p-Phenylendiaminen, die als Oxidationsbasen in den erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
verwendet werden können,
können
insbesondere die Verbindungen der folgenden Formel (I) und deren
Additionssalze mit einer Säure
genannt werden:
worin bedeuten:
- – R1 Wasserstoff, C1-4-Alkyl,
C1-4-Monohydroxyalkyl, C2-4-Polyhydroxyalkyl,
C1-4-Alkoxy-C1-4-alkyl,
eine mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituierte C1-4-Alkylgruppe, Phenyl oder 4'-Aminophenyl,
- – R2 Wasserstoff, C1-4-Alkyl,
C1-4-Monohydroxyalkyl, C2-4-Polyhydroxyalkyl,
C1-4-Alkoxy-C1-4-alkyl
oder eine mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituierte C1-4-Alkylgruppe,
- – R3 Wasserstoff, Halogen, wie Chlor, Brom,
Iod oder Fluor, C1-4-Alkyl, C1- 4-Monohydroxyalkyl, C1-4-Hydroxyalkoxy,
C1-4-Acetylaminoalkoxy, C1-4-Mesylaminoalkoxy
oder C1-4-Carbamoylaminoalkoxy, und
- – R4 Wasserstoff, Halogen oder C1-4-Alkyl.
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Von
den stickstoffhaltigen Gruppen der Formel (I) können insbesondere die Gruppen
Amino, C1-4-Monoalkylamino, C1-4-Dialkylamino,
C1-4-Trialkylamino, C1-4-Monohydroxyalkylamino,
Imidazolinium und Ammonium angegeben werden.
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Von
den p-Phenylendiaminen der oben genannten Formel (I) können insbesondere
p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylen-diamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Dimethyl-p-phenylen-diamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin,
4-Amino-N,N-diethyl-3-methyl-anilin, N,N-Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)amino-2-methyl-anilin,
4-N,N-Bis(β-hydroxyethyl)amino-2-chlor-anilin,
2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N,N-(Ethyl, β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin,
N-Phenyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin,
2-β-Acetyl-aminoethyloxy-p-phenylendiamin,
N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin und
deren Additionssalze mit einer Säure
genannt werden.
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Von
den p-Phenylendiaminen der Formel (I) werden insbesondere bevorzugt:
p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin,
2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin,
N,N- Bis(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Chlor-p-phenylendiamin, 2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin
und deren Additionssalze mit einer Säure.
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Unter
Doppelbasen werden erfindungsgemäß Verbindungen
verstanden, die mindestens zwei aromatische Ringe aufweisen, an
denen Amino- und/oder Hydroxygruppen vorhanden sind.
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Von
den Doppelbasen, die als Oxidationsbasen in den erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
eingesetzt werden können,
können
insbesondere die Verbindungen der folgenden Formel (II) und deren
Additionssalze mit einer Säure
genannt werden:
worin
bedeuten:
- – Z1 und Z2, die identisch
oder voneinander verschieden sind, eine Hydroxygruppe oder eine
NH2-Gruppe, die mit C1-4-Alkyl
oder einer Verbindungsgruppe Y substituiert sein kann,
- – die
Verbindungsgruppe Y eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe
mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, die durch eine oder mehrere stickstoffhaltige
Gruppen und/oder ein oder mehrere Heteroatome, wie Sauerstoff, Schwefel
oder Stickstoff, unterbrochen oder abgeschlossen werden kann und
gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hydroxy- oder C1-6-Alkoxygruppen
substituiert sein kann,
- – R5 und R6 Wasserstoff,
Halogen, C1-4-Alkyl, C1- 4-Monohydroxyalkyl, C2-4-Polyhydroxyalkyl,
C1-4-Aminoalkyl oder eine Verbindungsgruppe
Y,
- – R7, R8, R9,
R10, R11 und R12, die identisch oder voneinander verschieden
sind, Wasserstoff, eine Verbindungsgruppe Y oder C1-4-Alkyl,
mit
der Maßgabe,
dass die Verbindungen der Formel (II) nur eine Verbindungsgruppe
Y pro Molekül
aufweisen.
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Von
den stickstoffhaltigen Gruppen der Formel (II) können insbesondere die Gruppen
Amino, C1-4-Monoalkylamino, C1-4-Dialkylamino,
C1-4-Trialkylamino, C1-4-Monohydroxyalkylamino,
Imidazolinium und Ammonium angegeben werden.
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Von
den Doppelbasen der oben genannten Formel (II) können insbesondere N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-1,3-diamino-propanol,
N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-ethylendiamin, N,N'-Bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis(4-methylaminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis(ethyl)-N,N'-bis-(4'-amino, 3'-methylphenyl)-ethylendiamin,
1,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,5-dioxaoctan
und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
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Von
den Doppelbasen der Formel (II) werden das N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropanol
und das 1,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,5-dioxaoctan
oder die Additionssalze dieser Verbindungen mit einer Säure besonders
bevorzugt.
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Von
den p-Aminophenolen, die als Oxidationsbasen in den erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
verwendet werden können,
können
insbesondere die Verbindungen der folgenden Formel (III) und deren
Additionssalze mit einer Säure
genannt werden:
worin bedeuten:
- – R13 Wasserstoff, Halogen, C1-4-Alkyl,
C1-4-Monohydroxyalkyl, C1-4-Alkoxy-C1- 4-alkyl, C1-4-Aminoalkyl
oder C1-4-Hydroxyalkyl-C1-4-aminoalkyl,
- – R1 4 Wasserstoff, Halogen,
C1-4-Alkyl, C1- 4-Monohydroxyalkyl, C2-4-Polyhydroxyalkyl,
C1-4-Aminoalkyl, C1-4-Cyanoalkyl
oder C1-4-Alkoxy-C1-4-alkyl,
mit
der Maßgabe,
dass mindestens eine der Gruppen R13 oder
R14 Wasserstoff bedeutet.
-
Von
den p-Aminophenolen der oben genannten Formel (III) können insbesondere
p-Aminophenol, 4-Amino-3-methyl-phenol, 4-Amino-3-fluor-phenol, 4-Amino-3-hydroxymethyl-phenol,
4-Amino-2-methyl-phenol,
4-Amino-2-hydroxymethyl-phenol, 4-Amino-2-methoxy-methyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethyl-phenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethylaminomethyl)-phenol,
4-Amino-2-fluor-phenol und deren Additionssalze mit einer Säure genannt
werden.
-
Von
den o-Aminophenolen, die als Oxidationsbasen in den erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
verwendbar sind, können
insbesondere 2-Amino-phenol, 2-Amino-5-methyl-phenol, 2-Amino-6-methyl-phenol,
5-Acetamido-2-amino-phenol und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben
werden.
-
Von
den heterocyclischen Basen, die als Oxidationsbasen in den erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
verwendbar sind, können
insbesondere die Pyridinderivate, die Pyrimidinderivate, die Pyrazolderivate,
die Pyrazolo-pyrimidinderivate und deren Additionssalze mit einer
Säure genannt
werden.
-
Von
den Pyridinderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise in den Patenten
GB 1 026 978 und
GB 1 153 196 beschrieben
sind, wie 2,5-Diamino-pyridin, 2-(4-Methoxyphenyl)-amino-3-aminopyridin,
2,3-Diamino-6-methoxy-pyridin, 2-(β-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxypyridin, 3,4-Diaminopyridin,
und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
-
Von
den Pyrimidinderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise in dem deutschen
Patent
DE 2 359 399 oder
den japanischen Patenten JP 88-169 571 und JP 91-333 495 oder der
Patentanmeldung WO96/15765 beschrieben sind, wie 2,4,5,6-Tetraamino-pyrimidin,
4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin,
2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin, und
deren Additionssalze mit einer Säure
genannt werden.
-
Von
den Pyrazolderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die in den Patenten
DE 3 843 892 und
DE 4 133 957 und den Patentanmeldungen
WO 94/08969, WO 94/08970, FR-A-2 733 749 und
DE 195 43 988 beschrieben sind, wie
4,5-Diamino-1-methyl-pyrazol,
3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-phenyl-pyrazol,
4, 5-Diamino-1-methyl-3-phenyl-pyrazol, 4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazino-pyrazol,
1-Benzyl-4,5-diamino-3-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methyl-pyrazol,
4,5-Diamino-1-t- butyl-3-methyl-pyrazol,
4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-methyl-pyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)-pyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethyl-pyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methyl-pyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropyl-pyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropyl-pyrazol,
4-Amino-5-(2'-aminoethyl)amino-l,3-dimethyl-pyrazol,
3,4,5-Triamino-pyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triamino-pyrazol, 3,5-Diamino-1-methyl-4-methylamino-pyrazol,
3,5-Diamino-4-(β-hydroxyethyl)amino-1-methyl-pyrazol,
und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
-
Von
den Pyrazolo-pyrimidinderivaten können insbesondere die Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidine
der folgenden Formel (IV), ihre Additionssalze mit einer Säure oder
mit einer Base und, falls ein tautomeres Gleichgewicht vorliegt,
ihre Tautomeren genannt werden:
worin
bedeuten:
- – R15, R16, R17 und R18, die identisch
oder voneinander verschieden sind, Wasserstoff, C1-4-Alkyl,
Aryl, C1-4-Hydroxyalkyl, C2-4-Polyhydroxyalkyl, C1-4-Alkoxy-C1-4-alkyl, C1- 4-Aminoalkyl (wobei die Aminogruppe mit Acetyl,
Ureido oder Sulfonyl geschützt
sein kann), C1-4-Alkylamino-C1-4-alkyl,
Di-[C1-4-alkyl]amino-C1-4-alkyl
(wobei die beiden Alkylgruppen einen Kohlenstoffring oder einen
Heterocyclus mit 5 oder 6 Gliedern bilden können), Hydroxy-C1-4-alkylamino-C1-4-alkyl
oder Di-[hydroxy-C1-4-alkyl]amino-C1-4-alkyl;
- – die
Gruppen X, die identisch oder voneinander verschieden sind, Wasserstoff,
C1-4-Alkyl, Aryl, C1-4-Hydroxyalkyl,
C2-4-Poly-hydroxyalkyl, C1- 4-Aminoalkyl, C1-4-Alkylamino-C1-4-alkyl, Di-[C1- 4-alkyl]amino-C1-4-alkyl (wobei die beiden Alkylgruppen
einen Kohlenstoffring oder einen Heterocyclus mit 5 oder 6 Gliedern
bilden können),
Hydroxy-C1-4-alkylamino-C1-4-alkyl,
Di-[Hydroxy-C1-4-alkyl]amino-C1-4-alkyl,
Amino, C1- 4-Alkylamino,
Di-[C1- 4-alkyl]amino, Halogen,
Carboxy oder eine Sulfonsäuregruppe;
- – i
0, 1, 2 oder 3;
- – p
0 oder 1:
- – q
0 oder 1;
- – n
0 oder 1;
mit der Maßgabe,
dass - – die
Summe p + q von Null verschieden ist;
- – n
Null bedeutet und die Gruppen NR15R16 und NR17R18 die Stellungen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5)
oder (3,7) einnehmen, wenn p + q 2 ist;
- – n
1 bedeutet und die Gruppe NR15R16 (oder
NR17R18) und die
OH-Gruppe die Stellungen
(2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7) einnehmen, wenn p + q 1 ist.
-
Wenn
die Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidine der Formel (IV) eine Hydroxygruppe
in einer der Stellungen 2, 5 oder 7 in α-Stellung zu einem Stickstoffatom
aufweisen, existiert ein tautomeres Gleichgewicht, das beispielsweise
durch das folgende Schema dargestellt werden kann:
-
Von
den Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidinen der Formel (IV) können insbesondere
angegeben werden:
- – Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
- – 2,5-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
- – Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,5-diamin,
- – 2,7-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,5-diamin,
- – 3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-ol,
- – 3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-5-ol,
- – 2-(3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-ylamino)-ethanol,
- – 2-(7-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3-ylamino)-ethanol,
- – 2-[(3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]-ethanol,
- – 2-[(7-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]-ethanol,
- – 5,6-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
- – 2,6-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
- – 2,5,N7,N7-Tetramethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin
- – und
deren Additionssalze und deren tautomeren Formen, wenn tautomere
Formen im Gleichgewicht vorliegen.
-
Die
Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidine der Formel (IV) können ausgehend von einem Aminopyrazol
durch Cyclisierung gemäß den in
den folgenden Referenzen beschriebenen Syntheseverfahren hergestellt
werden:
- – EP 628559 Beiersdorf-Lilly,
- – R.
Vishdu, H. Navedul, Indian J. Chem. 34b (6), 514, 1995,
- – N.
S. Ibrahim, K.U. Sadek, F.A. Abdel-Al, Arch. Pharm. 320, 240, 1987,
- – R.H.
Springer, M.B. Scholten, D.E. O'Brien,
T. Novinson, J.P. Miller, R.K. Robins, J. Med. Chem. 25, 235, 1982,
- – T.
Novinson, R.K. Robins, T.R. Matthews, J. Med. Chem. 20, 296, 1977,
- – US 3907799 ICN Pharmaceuticals.
-
Die
Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidine der Formel (IV) können auch ausgehend von einem
Hydrazin durch Cyclisierung gemäß den in
den folgenden Referenzen beschriebenen Syntheseverfahren hergestellt
werden:
- – A.
McKillop und R.J. Kobilecki, Heterocycles 6(9), 1355, 1977,
- – E.
Alcade, J. DeMendoza, J.M. Marcia-Marquina, C. Almera, J. Elguero,
J. Heterocyclic Chem., 11(3), 423, 1974,
- – K.
Saito, I. Hori, M. Higarashi, H. Midorikawa, Bull. Chem. Soc. Japan,
47(2), 476, 1974.
-
Die
Oxidationsbase(n) machen vorzugsweise etwa 0,0005 bis 12 Gew.-%
des Gesamtgewichts der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
und noch bevorzugter etwa 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts
aus.
-
Bei
dem oder den Kupplern, die in der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung
verwendet werden können,
handelt es sich um herkömmlich
in Zusammensetzungen zum oxidativen Färben verwendete Verbindungen,
d.h. m-Phenylendiamine,
m-Aminophenole, m-Dihydroxybenzole und heterocyclische Kuppler und
deren Additionssalze mit einer Säure.
-
Die
Kuppler können
insbesondere unter 2-Methyl-5-amino-phenol, 5-N-(β-Hydroxyethyl)-amino-2-methyl-phenol,
3-Amino-phenol, 1,3-Dihydroxy-benzol,
1,3-Dihydroxy-2-methyl-benzol, 4-Chlor-l,3- dihydroxy-benzol, 2,4-Diamino-1-(β-hydroxyethyloxy)-benzol,
2-Amino-4-(β-hydroxyethylamino)-1-methoxy-benzol, 1,3-Diamino-benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)-propan,
Sesamol, α-Naphthol,
6-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindol, 4-Hydroxy-N-methyl-indol, 6-Hydroxyindolin, 2,6-Dihydroxy-4-methyl-pyridin,
1-H-3-Methyl-pyrazol-5-on,
1-Phenyl-3-methyl-pyrazol-5-on, 2,6-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-b]-1,2,4-triazol, 2,6-Dimethyl-[3,2-c]-1,2,4-triazol,
6-Methyl-pyrazolo-[1,5-a]-benzimidazol
und den Additionssalzen dieser Verbindungen mit einer Säure ausgewählt werden.
-
Die
Kuppler machen vorzugsweise etwa 0,0001 bis 10 Gew.-% des Gesamtgewichts
der gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung und noch bevorzugter
etwa 0,005 bis 5 Gew.-% dieses Gewichts aus.
-
Die
Additionssalze mit einer Säure,
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
verwendbar sind (Oxidationsbasen und Kuppler), sind ganz allgemein
insbesondere unter den Hydrochloriden, Hydrobromiden, Sulfaten,
Tartraten, Lactaten und Acetaten ausgewählt.
-
Die
erfindungsgemäße gebrauchsfertige
Zusammensetzung kann neben den oben definierten Oxidationsfarbstoffen
Direktfarbstoffe enthalten, um die Farbnuancen mit Reflexen anzureichern.
Die Direktfarbstoffe können
insbesondere unter den nitrierten Farbstoffen, den Azofarbstoffen
und den Anthrachinon-Farbstoffen ausgewählt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen
Farbmittelzusammensetzungen können
außerdem
verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die herkömmlich in Zusammensetzungen
zum Färben
der Haare verwendet werden, wie beispielsweise anionische, kationische,
nichtionische, amphotere oder zwitterionische grenzflächenaktive
Stoffe oder deren Gemische, Polymere, Verdickungsmittel, Antioxidantien,
Enzyme, die von den erfindungsgemäß verwendeten Laccasen verschieden
sind, beispielsweise Peroxidasen oder Oxidoreductasen (2 Elektronen),
Penetrationsmittel, Maskierungsmittel, Parfums, Puffer, Dispergiermittel,
Filmbildner, Filter, Vitamine, Konservierungsmittel und Trübungsmittel.
-
Der
Fachmann wird selbstverständlich
die gegebenenfalls vorliegende(n) zusätzliche(n) Verbindung(en) so
auswählen,
dass die mit der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen
Farbmittelzusammensetzung verbundenen vorteilhaften Eigenschaften
durch den beabsichtigten Zusatz oder die Zusätze nicht oder nicht wesentlich
verändert
werden.
-
Die
erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen
Farbmittelzusammensetzungen können
gegebenenfalls unter Druck in unterschiedlichen Formen vorliegen,
beispielsweise als Flüssigkeit,
Creme oder Gel, oder in beliebigen anderen Formen, die für die Durchführung einer
Färbung
von Keratinfasern und insbesondere von menschlichem Haar geeignet
sind. In diesem Fall liegen der oder die Oxidationsfarbstoff(e)
und die Laccase(n) in der gleichen gebrauchsfertigen Zusammensetzung
vor, die daher keinen gasförmigen
Sauerstoff enthalten darf, um eine vorzeitige Oxidation des Oxidationsfarbstoffes
oder der Oxidationsfarbstoffe zu unterbinden.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Färben von Keratinfasern und
insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie Haare, unter Verwendung
der oben definierten gebrauchsfertigen Farbmittelzusammensetzung.
-
Nach
diesem Verfahren wird auf die Fasern mindestens eine oben definierte
gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung während einer Zeitspanne, die
zur Bildung der gewünschten
Färbung
ausreichend ist, aufgebracht, worauf gespült, gegebenenfalls mit Haarwaschmittel
gewaschen, nochmals gespült
und getrocknet wird.
-
Die
Zeitspanne, die erforderlich ist, um die Keratinfasern zu färben, liegt
im Allgemeinen im Bereich von 3 bis 60 min und genauer im Bereich
von 5 bis 40 min.
-
Nach
einer speziellen Ausführungsform
umfasst das Verfahren einen vorbereitenden Schritt, der darin besteht,
einerseits eine Zusammensetzung (A), die in einem zum Färben geeigneten
Medium mindestens einen oben definierten Oxidationsfarbstoff enthält, und
andererseits eine Zusammensetzung (B) getrennt voneinander aufzubewahren,
die in einem zum Färben
geeigneten Medium mindestens ein Enzym vom Laccase-Typ und mindestens
ein oben definiertes, in wässrigen
Medien unlösliches
Konditioniermittel enthält,
und diese bei der Anwendung zu vermischen, bevor das Gemisch auf
die Fasern aufgebracht wird.
-
Nach
einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung kann das unlösliche
Konditioniermittel auch in die Zusammensetzung (A) gegeben werden.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung mit mehreren
Abteilungen oder "Kit" zum Färben oder
beliebige andere Konfektionierungssysteme mit mehreren Abteilungen,
wobei eine Abteilung die oben definierte Zusammensetzung (A) und
eine zweite Abteilung die oben definierte Zusammensetzung (B) enthält. Die
Vorrichtungen können
mit einer Einrichtung ausgestattet sein, durch die das gewünschte Gemisch auf
das Haar aufgebracht werden kann, wie beispielsweise die Vorrichtungen,
die in dem Patent FR-2 586 913 der Anmelderin beschrieben sind.
-
Das
für Keratinfasern
geeignete Medium (oder der Träger)
der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
besteht im allgemeinen aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser
und mindestens einem organischen Lösungsmittel zur Solubilisierung
der Verbindungen, die nicht ausreichend wasserlöslich sind. Von den organischen
Lösungsmitteln
können
beispielsweise die C1-4-Alkanole, wie Ethanol
und Isopropanol, sowie die aromatischen Alkohole, wie Benzylalkohol,
analoge Produkte und deren Gemische genannt werden.
-
Die
Lösungsmittel
können
in Anteilen vorzugsweise im Bereich von etwa 1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Farbmittelzusammensetzung, und noch bevorzugter
von etwa 5 bis 30 Gew.-% vorliegen.
-
Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen
Zusammensetzung ist so ausgewählt,
dass die enzymatische Aktivität
der Laccase nicht verändert
wird. Er liegt im Allgemeinen im Bereich von etwa 4 bis 11 und vorzugsweise
ungefähr
6 bis 9.
-
Im
Folgenden werden zur Erläuterung
der Erfindung konkrete Beispiele angegeben.
-
Die
Mengenanteile sind in der gesamten Beschreibung, falls nichts anderes
angegeben ist, in Gewichtsprozent ausgedrückt.
-
Beispiel 1: Zusammensetzung
zum Färben
-
Es
wird die folgende gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung (Mengenanteile
in Gramm) hergestellt:
– Laccase
aus Rhus vernicifera, 180 U/mg, von SIGMA im Handel | 1,8
g |
– C8-10-Alkyl-polyglycosid, in wässriger
Lösung
mit 60% Wirkstoff (Ws), unter der Bezeichnung ORAMIX CG 110 von
SEPPIC im Handel | 16,5
g |
– p-Phenylendiamin | 0,254
g |
– 2,4-Diaminophenoxyethanol-Dihydrochlorid | 0,260
g |
– Dimethicon,
unter der Bezeichnung MIRASIL DM 500000 von der Firma RHONE POULENC
erhältlich | 0,5
g |
– Ethanol | 20,0
g |
– pH-Regler | qs
pH 6,5 |
– entmineralisiertes
Wasser | ad
100 g |
-
Die
gebrauchsfertige Farbmittelzusammensetzung wird 40 min bei einer
Temperatur vom 30°C
auf natürliche
graue Haarsträhnen
mit 90% weißen
Haaren aufgebracht. Die Haarsträhnen
werden dann gespült,
mit Standardhaarwaschmittel gewaschen und anschließend getrocknet.
-
Die
Haare sind in einer bläulich-grauen
Farbnuance gefärbt.
-
In
dem oben beschriebenen Beispiel können 1,8 g Rhus vernicifera
Laccase (180 U/mg) von der Firma Sigma durch 1 g Pyricularia Orizae
Laccase (100 U/mg) von der Firma I.C.N. ersetzt werden.