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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Heilmittel für die Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration, welches
D-Cycloserin als aktiven Bestandteil umfasst, eine Zusammensetzung
für die
Behandlung von spino-zerebellärer
Degeneration und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger hiervon.
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Stand der
Technik
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D-Cycloserin
ist ein bekanntes antituberkulöses
Antibiotikum [Welch, H. et al., Antibiot. Med. & Clin. Therapy, 1(2), 72, 1955] und
wird für
die Verabreichung von einmal 250 mg zweimal täglich [bis in die] oral verwendet.
D-Cycloserin ist dafür
bekannt, dass es eine hohe Bioverfügbarkeit und eine lange Halbwertzeit
hat als auch einen guten Transport an das Gehirn zeigt (Nair, K.G.S.
et al. Antibiot. Anm., 56, 136-140, 1955 und Mandell, G.L. und Petri,
W.A. In Goodman und Gilmans The Pharmacological Basis of Therapeutics,
9. Ausg. New York: McGraw-Hill, S. 1164-1165, 1996). Es ist auch
bekannt, dass D-Cycloserin selektiv an der Glycin-Bindungsstelle
(Strychnin-unempfindliche Glycin-Bindungsstelle) des NMDA(N-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptors
wirkt, der einer der Glutamat-Rezeptoren ist, wobei das Glutamat
jenes des erregenden Neurotransmitters im Nervensystem ist (Watson,
G.B. et al. Brain Res., 510, 158-160, 1990, und Kemp, J.A. und Leeson, P.D.
TiPS, 14, 20-25, 1993).
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Es
ist berichtet worden, dass D-Cycloserin an der Glycin-Bindungsstelle
als partieller Agonist wirkt, um verschiedene Wirkungen auf das
zentrale Nervensystem zu offenbaren [Baxter, M.G. und Lanthorn,
T.H. CNS Drug Reviews, 1(1), 74-90, 1995]. Von diesen sind die Behandlung
von Schizophrenie (JP-A-2-225412) und die Behandlung zur Verbesserung
von Gedächtnisstörung bei
Kopfverletzungen und Alzheimer-Krankheit (WO 96/15787 und WO 96/15788)
bekannt.
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Über D-Serin
ist ebenfalls berichtet worden, dass es die Wirkungen von chemischinduzierten
Verhaltensabnormalien, die Stereotypie und Ataxie einschließen, hemmt.
Beispielsweise werden in Neuropharmacology, 1990, 29, 291-293, und
Society for Neuroscience Abstracts, 1989, 15, 249, die Wirkungen
von D-Serin als Antagonist sowohl für PCP- als auch für MK-801
behandelt, und im Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics,
1994, 269, 1040-1048 wird beschrieben, dass D-Serin die Wirkungen
von PCP auf dosisabhängige
Weise hemmen kann, und Brain Research Bulletin, 1990, 25, 623-627
besagt, dass Kynureninsäure-induzierte
neurologische Symptome teilweise durch Vorbehandlung mit D-Serin
gehemmt werden können.
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Allerdings
ist eine verbessernde Wirkung von D-Cycloserin auf die CNS-motorische(zerebelläre) Funktionsstörung nicht
bekannt.
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Spino-zerebelläre Degeneration
entwickelt das Hauptsymptom zerebellärer oder spinaler Ataxie und ist
eine allgemeine Bezeichnung für
die schlecht definierte neurodegenerative Erkrankung, bei der die
Hauptverletzung den Nucleus oder Nervenbahnen im Kleinhirn oder
Rückenmark
betrifft. Im Allgemeinen entwickelt sich der Verfall (falling) langsam
aber fortschreitend, und mancher Erkrankungstypus kommt durch Vererbung zum
Ausdruck. Schädel-CT
und MRI weisen häufig
auf zerebelläre
oder Hirnstamm-Atrophie hin. Hauptsymptom ist zerebelläre oder
posteriore Spinalataxie, die aber abhängig vom Erkrankungstypus manchmal
ein vegetatives Symptom oder spastische Paraplegie als auch pyramidale
oder extrapyramidale Symptome entwickelt. Folglich zeigen die Symptome
Vielfältigkeit.
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In
Japan wurden die diagnostischen Kriterien für spino-zerebelläre Degeneration
von der „Ataxie"- Forschungsgruppe,
M.H.W. 1991 überarbeitet,
und 9 oder 10 Erkrankungen wurden vorläufig als individuelle Erkrankung
erwähnt.
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Das
Verhältnis
von nicht erblicher spino-zerebellärer Degeneration zu erblich
bedingter spino-zerebellärer
Degeneration ist in Japan höher
als das in Europa und den USA. Erblich bedingte spino-zerebelläre Degeneration
ist in Europa häufig.
Nicht-erbliche spino-zerebelläre
Degeneration schließt
olivoponto-zerebelläre Atrophie,
Shy-Drager-Syndrom,
striato-nigrale Degeneration und späte cortikale zerebelläre Atrophie
ein. Die Häufigkeit
von spino-zerebellärer
Degeneration in Japan ist Berichten zufolge meistens olivoponto-zerebelläre Atrophie
mit maximal 35 %, späte
kortikale zerebelläre
Atrophie mit 13 %, Shy-Drager-Syndrom mit 7 % und striato-nigrale
Degeneration mit 1,5 %. Das Verhältnis
von männlich
zu weiblich beträgt
fast 1: 1, aber das Verhältnis
von männlich
zu weiblich beim Shy-Drager-Syndrom liegt bei 5:1, was ein Überwiegen
bei Männern zeigt.
(New Clinic for SDC-Clinic of Spinocerebellar Degeneration – Hrsg.
Itoyama, Yasuto, Shinko Medical Publishers, 1996).
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Die
Kleinhirnrinde ist mittels drei Schichten aus Molekularschicht,
Purkinje-Zellschicht und Granulär-Zellschicht
aufgebaut, und es herrschen häufiger
bei Aminosäuren
[exzitatorische Aminoäure:
Glutaminsäure
(Glu) und inhibierende Aminosäure: γ-Amino buttersäure (GABA)]
als Neurotransmitter vor. Biochemische Veränderungen von spino-zerebellärer Degeneration
sind abhängig
von den Erkrankungstypen unterschiedlich. Im typischen Erkrankungstyp
werden zum Beispiel olivoponto-zerebelläre Atrophie, Aminosäurerezeptoren
wie γ-Aminobuttersäure-B-Rezeptor
(GABA B-Rezeptor) und Quisqualinsäure-Rezeptor in der Molekularschicht
vermindert; der NMDA-Rezeptor wird ebenfalls in der Granulär-Zellschicht
vermindert; und der γ-Aminobuttersäure-A-Rezeptor
(GABA A-Rezeptor) und Benzodiazepin-Rezeptor werden in der Granulär-Zellschicht
und der Molekularschicht (Albin, R.L. und Gilman, S. Brain Res.,
522, 37-45, 1990) vermindert. Allerdings wurde eine Wirksamkeit
vom Agonisten auf die Glycin-Bindungsstelle des NMDA-Rezeptors bei
dieser Erkrankung nicht untersucht.
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Es
ist bekannt, dass D-Serin im Säugergehirn
als eine endogene Substanz existiert (Hashimoto, A. et al. J. Neurochem.,
60, 783-786, 1993 und J. Neurochem., 61, 348-351, 1993), und eine D-Serin-Bindungsstelle,
welche unempfänglich
ist für
einen DCK (5,7-Dichlorkynurenat)-Antagonisten für eine Glyzin-Bindungsstelle eines
Glutamat-Rezeptors
vom NMDA-Typ existiert im Gehirn einer Ratte, insbesondere im Kleinhirn
bei hoher Konzentration (Matoba, M., et al. J. Neurochem., 69, 399-405,
1997). Die DCK- und Strychnin-unempfänglichen D-Serin-Bindungsstellen
werden für
neue Kandidaten des Wirkungsortes für das endogene D-Serin gehalten.
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Wie
hierin oben beschrieben, ist die Ursache für spino-zerebelläre Degeneration
unbekannt, und konsequenterweise erfolgt die Behandlung davon hauptsächlich aufgrund
symptomatischer Behandlung. Das alleinige gegenwärtig in Japan zugelassene Medikament
zur Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration ist eine TRH
(Thyrotropinfreisetzendes Hormon)-Zubereitung, die bei Ataxie angewandt
wird, Protirelintartrat (Mano, Y. et al., Acta Neurol. Scand., 73,
352-358, 1986 und JP-2556193). Da das Ataxie-Symptom durch eine intraperitoneale
Verabreichung von TRH bei der Nagoya-Roll-Maus verbessert wurde, wurde die Anwendung zur
Behandlung von spino-zerebellärer
Degeneration begonnen. Die therapeutische Wirkung war jedoch bei der
Verlängerung
von Wirkung und Effektivität
nicht ausreichend und entwickelte einen nachteiligen Effekt. Da eine
große
Verabreichungsmenge von TRH-Zubereitung notwendig ist und die Verabreichung
durch Injektion erfolgen muss, müssen
die Patienten erheblichem Stress ausgesetzt werden. Deshalb wird
die Entwicklung von oraler Medizin mit ausreichender therapeutischer
Wirkung und geringer Nebenwirkung auf klinischem Gebiet erwartet.
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Beschreibung
der Erfindung
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Wir
haben versucht, eine sorgfältige
Untersuchung durchzuführen,
um das oben genannte Problem anzugehen, und haben dabei herausgefunden,
dass D-Cycloserin eine spezielle verbesserte Wirkung auf Mäuse mit
Ataxie [d. h. verbesserte Wirkung auf mo torische (zerebelläre) ZNS-Funktionsstörung] aufwies, dann
haben wir die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Heilmittel für spino-zerebelläre Degeneration,
umfassend D-Cycloserin.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung von
D-Cycloserin für
die Herstellung der Zusammensetzung zur Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration,
welche das Heilmittel für
spino-zerebelläre
Degeneration oder das Heilmittel für spino-zerebelläre Degeneration
und den pharmazeutisch akzeptablen Träger davon umfasst. Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung von D-Cycloserin
in der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration
bereit. Ein solches Medikament kann einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger
umfassen.
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Bester Weg
zur Durchführung
der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung verwendetes D-Cycloserin ist ein bekanntes
Antibiotikum, das aus Streptomyces wie Streptomyces garyphalus und
S. orchidaceus (Kuehl, Jr et al. J. Am. Chem. Soc., 77, 2344, 1955
und andere) hergestellt wird und als Cycloserin, Orientmycin, Oxamycin
(Handelsname) und Seromycin bezeichnet wird. Es wird seit den 50er
Jahren als Antituberkulosemittel von Präparaten zur oralen Verabreichung
verwendet. Das als aktiver Bestandteil in der vorliegenden Erfindung
verwendetes D-Cycloserin
ist nicht eingeschränkt,
wenn es D-Cycloserin von pharmazeutischem Gütegrad ist.
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Die
wirksame Dosis von D-Cycloserin in der pharmazeutischen Zubereitung
der vorliegenden Erfindung beträgt
10–250
mg/kg, vorzugsweise 10–50
mg/kg, wie für
D-Cycloserin bei
Tieren berechnet, was aus Ergebnissen von pharmakologischen Untersuchungen
von Ataxie-Tiermodellen festgelegt wird und abhängig vom Zustand und Symptom
von Patienten eingestellt werden kann.
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Eine
solche Dosis in der vorliegenden Erfindung, zum Beispiel eine wirksame
Dosis von D-Cycloserin in den Ataxie-Tiermodellen, wie 10 mg/kg
oder 50 mg/kg (intraperitoneale Verabreichung), erweist sich als
eine ausreichend niedrige Dosis im Vergleich zu der bekannten wirksamen
Dosis von D-Cycloserin im antituberkulösen Mittel (Iseman, M.D., N.
Engl. J. Med. 329, 784-791, 1993). Da D-Cycloserin ein partieller
Agonist zur Glycin-Bindungsstelle
eines NMDA-Rezeptors ist, ist es bekannt dafür, dass es unterschiedliche
zentrale Wirkungen zwischen niedriger Dosis und hoher Dosis zeigt.
Die Tatsache, dass eine verbesserte Wirkung auf Ataxie bei der dosisabhängigen Art
und Weise von unter 50 mg/kg (i. p.) bei Mäusen in den Ergebnissen der
hierin weiter unten angeführten
pharmakologischen Untersuchung beobachtet wird, weist auf eine agonistische
Wirkung innerhalb dieser Dosismenge hin. Die besagte Dosismenge
bei Mäusen
entspricht der niedrigen Dosis von D-Cycloserin, beschrieben von
Baxter et al. [Baxter, M.G. und Lanthorn, T.H. CNS Drug Reviews,
1(1), 74-90, 1995, oben], und als Ergebnis kann eine niedrigere
Dosismenge als wirksame Dosis beim Menschen veranschlagt werden.
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Folglich
kann die Dosismenge bei spino-zerebellärer Degeneration der vorliegenden
Erfindung möglicherweise
auf unter 100 mg/Mann/Tag festgelegt werden, und man kann erwarten,
dass er niedriger ist als die Dosismenge des Antituberkulose-Mittels
von 250 mg/Mann/Tag. Das bedeutet, dass bei dem Heilmittel für spino-zerebelläre Degeneration
die Häufigkeit
von Nebenwirkungen ausreichend gering ist im Vergleich zu der des
herkömmlichen
Antituberkulose-Mittels.
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Akute
Toxizität
von D-Cycloserin bei Mäusen
ist in der Tabelle 1 dargestellt und ist als hochgradig sicher bekannt
(Anderson, R.C. et al. Antibiotics and Chemotherapy, 6(5), 360-368,
1956).
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TABELLE
1. Akute Toxizität
von Cycloserin
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Ein
Vergleich für
die Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration der vorliegenden
Erfindung umfasst D-Cycloserin als Heilmittel für spino-zerebelläre Degeneration
und kann oral oder parenteral (zum Beispiel intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
rektale und perkutane Verabreichungen) an Menschen oder Tiere, die
keine Menschen sind, verabreicht werden. Folglich kann die Zusammensetzung
für die
Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration,
die ein Heilmittel für
spino-zerebelläre
Degeneration als aktiven Bestandteil umfasst, abhängig von
dem Verabreichungsweg für
geeignete Formulierungen hergestellt werden.
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Beispiele
für orale
Zubereitungen sind Tablette, Kapsel, Pulver, Granulat und Sirup.
Beispiele für
die parenterale Zubereitung sind Injektion für intravenöse oder intramuskuläre Verabreichung,
rektale Zubereitung, ölige
Suppositorien und wässrige
Suppositori en. Diese Formulierungen können auf konventionelle Weise hergestellt
werden unter Verwendung von Vehikeln, Desintegratoren, Bindern,
Gleitmitteln und Farbstoffen.
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Beispiele
für Vehikel
sind zum Beispiel Glucose, Maisstärke, Sorbit und kristalline
Cellulose. Beispiele für
Desintegratoren sind zum Beispiel Stärke, Natriumalginat, Gelatinepulver,
Calciumcarbonat, Kaliumcitrat und Dextran. Beispiele für Binder
sind zum Beispiel Dimethylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylether,
Methylcellulose, Ethylcellulose, Gummiarabikum, Gelatine, Hydroxypropylcellulose
und Polyvinylpyrrolidon. Beispiele für Gleitmittel sind Talkum,
Magnesiumstearat, Polyethylenglykol und gehärtetes Pflanzenöl. Die obigen Formulierungen
zur Injektion können
zubereitet werden, indem, wenn nötig,
Puffer, pH-Einstellungsmittel und Stabilisierungsmittel zugegeben
werden.
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Die
Zusammensetzung zur Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration
kann durch das Verfahren für
herkömmliche
Formulierungen unter Verwendung der obigen Bestandteile formuliert
werden.
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Ein
Beispiel für
die orale Zubereitung der Zusammensetzung für die Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration
der vorliegenden Erfindung ist eine Kapsel, die 250 mg D-Cycloserin
als aktiven Bestandteil (Bestandteile, die Natriumlaurylsulfat,
Rot Nr. 3 und Blau Nr. 1 enthalten) enthält.
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Der
Gehalt an D-Cycloserin in der Zusammensetzung zur Behandlung von
spino-zerebellärer Degeneration
der vorliegenden Erfindung ist unterschiedlich abhängig von
der Formulierung und beträgt
gewöhnlich 0,1–50 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1–20
Gew.-% im Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Die Dosierungsmenge
kann vorzugsweise abhängig
von jedem Einzelfall festgelegt werden, indem Alter, Körpergewicht
und geschlechtlicher Unterschied, Erkrankungen und Grad der Symptome
von Patienten sowie die Verabreichungsart berücksichtigt werden und beträgt im Allgemeinen
1–1000
mg/erw. Mann/Tag, vorzugsweise 1–300 mg/erw. Mann/Tag, der
einmal am Tag verabreicht wird oder mehrmals separat.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird ausführlich
innerhalb dieser Beispiele erklärt.
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Beispiel 1 Wirkung auf
wirkstoffinduzierte Ataxie-Mäuse
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(experimentelles Verfahren)
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Mäuse mit
Ataxie, erzeugt durch wiederholte Verabreichung von Cytosinarabinosid
50 mg/kg für männliche
Mäuse,
1 bzw. 2 bzw. 3 Tage alt, wurden mit 6–7 Wochen alt in den Versuchen
(Simada, M. et al. Arch. Neurol., 32, 555-559, 1975 und Matsui,
K. et al. Exp. Anim., 32, 13-19, 1983) verwendet. Diese Modellmaus
ist dafür
bekannt, dass sie durch zerebelläre
Neuro-Degeneration verursachte Ataxie, ausdrückt, die als pathologisch verminderte
Anzahl von zerebellären
granulären
Zellen erkannt wird.
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Verbessernde
Wirkungen von Medikamenten bei Ataxie wurden entsprechend den Verfahren
von Yamamoto et al. (Yamamoto und Shimizu, Eur. J. Pharmacol. 166,
295-297, 1989) und Matsui et al. (Matsui et al. Eur. J. Pharmacol.,
254, 295-297, 1994; Neurosci. Lett., 212, 115-118, 1996) wie folgt
bewertet.
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Es
wurde der Offen-Feld-Apparat mit einem 70 cm großen quadratischen Feld, umgeben
von einer 15 cm hohen Wand, verwendet. Der Boden des Feldes wurde
in 49 gleich große
Gitter (jedes Gitter: 10 cm × 10 cm)
aufgeteilt. 30 Minuten nach intraperitonealer Verabreichung von
Wirkstoff an die Mäuse
wurde jede Maus auf das Feld gesetzt und 30 Minuten lang auf ihr
Verhalten überwacht.
Beobachtet wurde wie folgt: die Anzahl der Überquerungen der Linien der
Gitter durch die Maus wurde als „Bewegungspunkzahl" notiert und die
Anzahl des Wegrutschens der Hinterbeine wurde als „Fallpunktzahl" notiert. Jede Punktzahl
wurde gleichzeitig gemessen. Das Verhältnis beider Punktzahlen (Fallpunktzahl/Bewegungspunkzahl)
wird als „Fallindex" ausgedrückt.
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Die
verwendeten Medikamente waren D-Serinethylester, 10, 50 bzw. 250
mg/kg, als Vergleichsbeispiele, D-Cycloserin, 2, 10 bzw. 50 mg/kg
und L-Serinethylester, 250 mg/kg. Physiologische Salzlösung wurde als
Kontrolle verwendet. Jedes Medikament und Salzlösung wurden intraperitoneal
verabreicht.
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(Ergebnisse)
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Die
Ergebnisse der Bewegungspunkzahl und der Fallpunktzahl (Mittelwert ± Standardfehler)
sind in Tabelle 2 dargestellt.
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Tabelle
2. Wirkung auf medikament-induzierte Ataxie-Mäuse
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- * Signifikanter Unterschied wird beobachtet
im Vergleich zu physiologischer Salzlösung (p < 0,05)
- ** Signifikanter Unterschied wird beobachtet im Vergleich zu
physiologischer Salzlösung
(p < 0,01)
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Es
wurde eine signifikante Abnahme im Ausfallindex, d. h. verbesserte
Wirkung bei Ataxie, bei der Verabreichung von D-Serinethylester
50 und 250 mg/kg und der von D-Cycloserin,
10 und 50 mg/kg im Vergleich zur Kontrollgruppe beobachtet. Allerdings
könnte
es, da keine signifikante Wirkung auf die Bewegungspunkzahl bei
diesen Gruppen beobachtet wurde, keine direkte Wirkung auf die lokomotorische
Aktivität
geben.
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Es
wurde keine verbesserte Wirkung bei Ataxie selbst bei der Verabreichung
von L-Serinethylester 250
mg/kg beobachtet. Als Ergebnis wurde gezeigt, dass die verbesserte
Wirkung auf Ataxie durch das optisch aktive D-Form-Isomer verursacht
wurde.
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Die
Ergebnisse des obigen Beispiels 1 weisen auf die neue Erkenntnis
hin, dass D-Cycloserin
durch zerebelläre
Degeneration verursachte Ataxie verbessert, und gleichzeitig zeigt
sich die Möglichkeit,
dass diese Medikamente das Heilmittel für spino-zerebelläre Degeneration sind.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Heilmittel für
spino-zerebelläre
Degeneration, welches D-Cycloserin als einen aktiven Bestandteil
umfasst, eine neue Zusammensetzung für die Behandlung von spino-zerebellärer Degeneration,
welche das Heilmittel umfasst, und eine Verwendung derselben für die Herstellung
eines Heilmittels für
spino-zerebelläre Degeneration
bereitgestellt. Die vorliegende Erfindung ist brauchbar für die Verbesserung
von Symptomen, die hauptsächlich
Ataxie bei spino-zerebellärer
Degeneration verursachen.
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Insbesondere
wurden keine Merkmale bei D-Cycloserin im konventionellen Heilmittel
für spino-zerebelläre Degeneration
beobachtet, folglich kann ein praktisches Heilmittel bereitgestellt
werden, bei dem die Möglichkeit
zur oralen Verabreichung mit Langzeitwirkung und weniger Nebenwirkungen
besteht.