DE60111025T2 - Verwendung von Topiramat zur Behandlung und Diagnostizierung von Atemstörungen während des Schlafens und Mittel zur Durchführung der Behandlung und Diagnose - Google Patents

Verwendung von Topiramat zur Behandlung und Diagnostizierung von Atemstörungen während des Schlafens und Mittel zur Durchführung der Behandlung und Diagnose Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Topiramat zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und Diagnostizierung von Atemstörungen während des Schlafens, besonders obstruktive Schlafapnoe, und Mittel das Verfahren auszuführen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Ein offen liegender oberer Atemweg ist eine grundlegende Notwendigkeit zum Atmen. Dies gilt selbstverständlich auch für das Atmen während des Schlafs. Kürzlich wurde beschrieben, dass eine derartige Durchgängigkeit – und damit ein Atmen – während des Schlafs teilweise oder vollständig unterbrochen sein kann wegen eines Kollapses oder Verschlusses des oberen Atemwegs; es sollte beachtet werden, dass der Verschluss, im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, einen Verschluss durch Fremdkörper oder durch vom Körper abgesondertes Material, wie beispielsweise Schleim, ausnimmt. In seiner einfachsten Form wird ein teilweiser Atemwegkollaps oder -verschluss durch schweres und heftiges Schnarchen indiziert. Ein ausgeprägterer Kollaps oder Verschluss führt zur Hypopnoe, ein Zustand, in dem ein Luftfluss während der Einatmung mit oder ohne begleitende Anzeichen einer Hypoxämie reduziert ist. Der Zustand des vollständigen Kollapses des oberen Atemwegs wird als obstruktive Schlafapnoe (OSA) bezeichnet. Dieser Zustand wird mit sich wiederholenden Folgen eines unterbrochenen Luftflusses trotz Einatmungsversuche in Verbindung gebracht, was zu einer Hypoxämie, hämodynamische Veränderungen und einem Wecken vom Schlaf führt. Schlaffragmentierung, Hypoxie und/oder andere noch nicht identifizierte OSA-Phänomene führen wahrscheinlich zu typischen Tagessymptomen wie einschließlich Hypersomnie, Wahrnehmungsstörung, reduzierte Arbeits- und Fahrleistung, Depression und Gedächtnisverlust. Darüber hinaus sind kardiovaskuläre Komplikationen, insbesondere Hypertonie, Herzversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall häufig bei OSA und OSA wurde mit einer erhöhten Insulinresistenz, Diabetes, Fettleibigkeit, Veränderungen des Fettstoffwechsels und einer erhöhten Thrombozyten-Aggregationsneigung in Verbindung gebracht. Derartige Symptome und Komplikationen sind nicht auf schwerwiegende Fälle begrenzt, sondern werden auch in Fällen einer teilweisen OSA beobachtet.
  • Die Verbreitung von OSA bei der erwachsenen Bevölkerung liegt im Bereich von 10 – 12 %. Die Verbreitung von OSA in Kombination mit ausgeprägten Tagessymptomen im Bereich von 1 – 3 %. Die Verbreitung von kleinen Tagessymptomen, die durch einzelne schlafbezogene Atemstörungen hervorgerufen werden, ist unbekannt. Jedoch ist Gewohnheitsschnarchen ein übliches Phänomen, von dem 15 – 25 % der erwachsenen Bevölkerung berichten.
  • Die Pathophysiologie von OSA ist praktisch unbekannt. Obwohl eine Anzahl an prädisponierenden Faktoren identifiziert wurden, z. B. Fettleibigkeit, hypertrophisches Gewebe im oberen Atemweg (insbesondere bei Kindern) und ein kurzer Kiefer, gibt es eine große Anzahl an zu OSA neigenden Personen, denen diese Faktoren fehlen.
  • Die Abwesenheit von erkennbaren anomalen anatomischen Faktoren schließt jedoch nicht eine dynamische Störung der Zunge und der Muskulatur zur Erweiterung des oberen Atemwegs aus. Eine derartige Fehlfunktion kann im zentralen Nervensystem auf der Stufe der Signalübertragung zur peripheren Muskulatur oder an einer neuromuskulären Synapse entstehen. Es ist gut bekannt und es wurde davon in der Literatur berichtet, dass ein elektromyographisch aufgenommenes Signal von der Zungenmuskulatur (submentales EMG) abgeschwächt sein oder in Verbindung mit einer obstruktiven Apnoe sogar verschwinden kann. Diese gestörte Steuerung scheint nur während des Schlafs besonders ausgeprägt zu sein, was nahe legt, dass die zentrale Nerven-, periphere Nerven- und/oder neuromuskuläre Steuerung des oberen Atemwegs besonders dazu neigt, in diesem Zustand beeinflusst werden.
  • Die Hauptbehandlungsformen bei OSA sind eine Operation des oberen Atemwegs, intraorale Unterkieferprotrusionsapparaturen und Langzeitbehandlung mit kontinuierlichem Luft-Überdruck durch die Nase (nasal continuous positive airway pressure, nCPAP). Diese Behandlungsverfahren sind mühsam und teuer. Verschiedene Formen der pharmakologischen Behandlung, z. B. durch Verabreichung von tricyclischen Antidepressiva, Theophyllin, Progesteron, sind eingesetzt worden, aber haben keine weite klinische Verwendung erlangt.
  • AUFGABEN DER ERFINDUNG
  • Wie aus der vorangegangenen Beschreibung des Stands der Technik ersichtlich gibt es einen Bedarf für ein verbessertes Verfahren zur Behandlung von Schnarchen, Schlafapnoe und anderen Formen von Atemstörungen während des Schlafens. Insbesondere eine pharmakologische Behandlung von derartigen Störungen würde einen deutlichen Vorteil gegenüber die zur Zeit verwendeten invasive oder nicht-invasive Verfahren, von denen viele nur unzulängliche Hilfe bereitstellen und von denen einige mühsam für den Patienten sind.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist also, die Verwendung einer Verbindung zur Behandlung von Schnarchen, Schlafapnoe und anderen Formen von Atemstörungen während des Schlafens bereitzustellen, die einige oder alle Nachteile der auf dem Gebiet bekannten Verfahren reduziert und/oder beseitigt.
  • Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, Mittel zur Durchführung der Behandlung gemäß der Erfindung bereitzustellen.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist seine Verabreichung als ein diagnostisches Hilfsmittel zum Nachweis des Vorliegens von OSA bei einem Patienten.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Gemäß die vorliegende Erfindung wird eine Behandlung von Schnarchen, Schlafapnoe und anderen Formen von Atemstörungen während des Schlafens bereitgestellt, von denen alle in dem Ausdruck OSA, wie er hier verwendet wird, eingeschlossen sind, wobei die Behandlung die Verabreichung einer pharmakologisch aktiven Menge an Topiramat umfasst. Topiramat, 2,3:4,5-Di-o-isopropyliden-β-D-fructopyranose-sulfamate ( US 4,513,006 ), eine strukturell neue Verbindung, wurde zuerst 1995 in Großbritannien zur unterstützenden Behandlung von Patienten mit schwer behandelbarer fokaler Epilepsie amtlich zugelassen. Jedoch wurde Topiramat nicht zur Behandlung von Schnarchen, Schlafapnoe und anderen Formen von Atemstörungen während des Schlafens in Betracht gezogen.
  • Die pharmazeutische Entwicklung und therapeutische Verwendung von Topiramat hat zur Ansammlung einer beträchtlichen, für die Verbindung spezifischen klinischen Sachkenntnis geführt. Das meiste dieser Sachkenntnis wurde von Untersuchungen wie Zusatztherapie bei Patienten mit refraktärer fokaler Epilepsie erlangt. Jedoch wurde Topiramat auch in Monotherapie bei Epilepsie angewendet und hat gezeigt, dass es eine beträchtliche Wirksamkeit bei Kindern mit Lennox-Gastaut-Syndrom und bei Patienten mit generalisiertem tonischklonischem Anfällen aufweist. Wegen seiner inhärenten Aktivität, Gewichtsverlust hervorzurufen, ein Effekt, der zumindest in der klinischen Praxis aus einem Appetitmangel zu resultieren scheint, wurde Topiramat für klinische Untersuchungen als ein Anti-Fettleibigkeitsmittel in Betracht gezogen. Für einen neuen Überblick in Bezug auf die therapeutische Verwendung von Topiramat, s. S. D. Lhatoo und M. C. Walker, The safety and adverse event profile of topiramate, Rev. Contemp. Pharmacother. 1999; 10, 185-91.
  • Der positive Effekt von Topiramat in der Behandlung von OSA-ähnlichen Zuständen kann wegen einer oder mehr der pharmakologischen Wirkungen auftreten, die durch Topiramat im zentralen Nervensystem hervorgerufen werden. Eine Einzelwirkung oder verschiedene dieser Wirkungen gemeinsam können zu einem ansteigenden Antrieb in respiratorischen Neuronen in der Medulla oblongata oder einem gesteigerten Feuern von Neuronen im Nucleus hypoglossus der gleichen Region beitragen. Ein derartiger Effekt wird einen gesteigerten Muskeltonus der oberen Atemwegsmuskulatur während des Schlafs verursachen und damit Schnarchen, Schlafapnoe und andere Formen von Atemstörungen während des Schlafens (OSA) reduzieren. Während diese Hypothesen wissenschaftlich attraktive Erklärungen für den beobachteten Effekt von Topiramat unter den Bedingungen bereitstellen, welche die vorliegende Erfindung zu behandeln sucht, muss hervorgehoben werden, dass sie nicht als in irgendeiner Weise an das Konzept und das Funktionieren der vorliegenden Erfindung gebunden betrachtet werden dürfen. Frühere neurochemischen und neurophysiologischen Untersuchungen haben Beweise erbracht, dass die Wirkung von Topiramat im zentralen Nervensystem eine Regulierung der Natrium- und/oder Kalziumkanalleitfähigkeit einschließt, wodurch gezeigt wurde, dass Topiramat durch eine spezifische Wirkung auf die spannungsgesteuerte Natrium-Elektrogenese in bestimmten Regionen des Nervensystems dosisabhängig eine zelluläre Aktivität reduziert und eine zelluläre Feuerung Aktivität herabdrückt. Obwohl diese Wirkung, wobei ein Bereitstellen Hirnstammneuronen einschließt, augenscheinlich die Aktivität in dem Nucleus hypoglossus reduzieren würde, ist es auch möglich, dass sie wirken kann, um vorzeitiges und desynchronisiertes Feuern zu stabilisieren, welches in diesen Zellen auftritt, die außer Phase mit dem Atmungsmuster sind. Ein zweiter und möglicherweise verwandter Effekt von Topiramat ist seine Eigenschaft, GABA-vermittelte Effekte durch eine mögliche direkte Regelungswirkung, nicht vermittelt über eine direkte Rezeptorbindung, auf den GABA-A Rezeptorkomplex zu ermöglichen. GABA-Aktivität wurde nicht bezüglich der Schlafapnoe untersucht. Hypoxie hat sich experimentell erwiesen, die GABA-Aktivität in verschiedenen experimentellen Varianten zu steigern. Andere Experimente haben gezeigt, dass GABA den Atmungsantrieb nach Verabreichung im zentralen Nervensystem reduzieren kann. Es wird spekuliert, dass Hypoxie, die in Verbindung mit einer obstruktiven Apnoe während des Schlafs auftritt, wirkt, die Atmung mittels eines GABA-vermittelten Mechanismus zu inhibieren, der wiederum durch Topiramat geschwächt werden kann. Ein ähnlicher Mechanismus kann auf die dritte Eigenschaft von Topiramat zutreffen, die seinen glutamat-antagonistischen Effekt betrifft. Topiramat hat sich erwiesen, abnormal hohe Konzentrationen an Glutamat im Hippokampus zu reduzieren. Andere Untersuchungen haben gezeigt, dass Topiramat die von Kainat hervorgerufene erregende Antwort in Hippokampuspyramidenzellen von Ratten durch einen Effekt an der Aminohydroxymethylisoxazolpropionsäure- (AMPA) Glutamat-Rezeptor-Subtyp-Stelle blockiert, aber keinen Effekt an der N-Methyl-D-aspartat- (NMDA) vermittelten Glutamat-Rezeptor-Subtyp-Stelle hat. Es ist bekannt, dass Hypoxie die Glutamatproduktion und die Aktivität im Gehirn erhöht. Die möglichen Beeinträchtigungen dieses Mechanismus auf die zentrale Atemregulation bei OSA kann durch Topiramat reduziert werden. Schließlich wurde nachgewiesen, dass Topiramat das Enzym Carboanhydrase schwach inhibiert, ein Effekt, der darauf zielte, das metabolische Säure-Base-Gleichgewicht zur Azidose zu verschieben. Azidose, welche durch z. B. Verabreichung von Kohlendioxid an Patienten mit OSA induziert wird, hat sich erwiesen, eine Apnoe teilweise zu unterbinden. Obwohl eine hohe Kohlendioxid-Atmung allgemein mit einem Wecken vom Schlaf in Verbindung gebracht wird, kann eine Carboanhydrase-Inhibierung durch Topiramat einen ausgeglichenen Stimulus zur Steigerung des Atmungsantriebs und dadurch einen vorteilhaften Effekt ohne Wecken des Patienten mit OSA schaffen.
  • Eine effektive Menge an Topiramat ist eine, die die Symptome von OSA-ähnlichen Zuständen während der Schlafperiode unterbindet oder nachfolgend reduziert, wie beispielsweise Schlafperioden von 10 Minuten bis 10 Stunden.
  • Topiramat wird vorteilhaft auf einer zum gewählten Verabreichungsweg geeigneten Weise formuliert.
  • Topiramat kann auf verschiedene Wege verabreicht werden. Der am meisten bevorzugte Weg ist durch peroraler Verabreichung, wodurch eine Topiramatabsorption auf den Magen-Darm-Trakt ausgerichtet ist. Die Verbindung der Erfindung kann auch in Tabletten, Pastillen, Kapseln oder ähnlichen, insbesondere festen pharmazeutischen Zubereitungen eingearbeitet sein, die zur bevorzugten Aufnahme der Verbindung durch die Mundschleimhaut entwickelt wurden. Pharmazeutische Zusammensetzungen können an solch eine Absorption angepasst werden, welche von besonderem Interesse ist. Kenntnisse über die klinische Pharmakokinetik von Topiramat (s. beispielsweise: R. P. Shank, J. F. Gardocki, J. L. Vaught et al., Topiramat: preclinical evaluation of a structurally novel anticonvulsant. Epilepsia 1994; 35, 450-60) sind nützlich beim Entwickeln von Topiramatzubereitungen zur Verabreichung an einen Patienten. Für diesen Zweck können Formulierungstechniken, die auf diesem Gebiet bekannt sind, verwendet werden. In diesem Zusammenhang wird Bezug genommen auf Pharmaceutical Dosage Forms: Tablets. Vol. 1-3, H. A. Lieberman et al., Hrsg. Marcel Dekker, New York und Basel, 1989-1990, was hiermit durch Bezugnahme in diese Anmeldung eingearbeitet wurde. Insbesondere wird spezieller Bezug genommen auf Kapitel 7 (Special Tablets, von J. W. Conine und M. J. Pikal), Kapitel 8 (Chewable Tablets, von R. W. Mendes, O. A. Anaebonam und J. B. Daruwala) und Kapitel 9 (Medicated Lozenges; von D. Peters).
  • Die Menge an zu verabreichendem Topiramat zur Behandlung von Atemstörungen während des Schlafens wird abhängig von Faktoren, wie beispielsweise die jeweilige verwendete Formulierung von Topiramat, die Art der Verabreichung, das Freisetzungsprofil der Formulierung, in die es eingearbeitet wurde, die Schwere der Erkrankung, individuelle pharmakokinetische und dynamische Eigenschaften sowie den Zustand des Patienten variieren. Beispielsweise wird der Dosisbereich für eine Verabreichung von Topiramat in dem Bereich von 10 bis 1000 mg pro 24 Stunden sein. Normalerweise wird eine Menge von 100 bis 400 mg an Topiramat vorgesehen als der normale für eine perorale Verabreichung bei OSA verwendete Bereich. Der geeignete Dosisbereich für die Verbindung kann durch Titration in Routine-Experimenten festgelegt werden.
  • Zusätzlich zu den Verfahren der Verabreichung der Verbindung der oben genannten Erfindung ist auch eine parenterale, intranasale und rektale Verabreichung nützlich sowie eine Verabreichung durch Inhalation oder eine transdermale Verabreichung. Die transdermale Formulierung ist besonders vorteilhaft hinsichtlich der Einfachheit und von einem Bequemlichkeitsstandpunkt des Patienten. In diesem Fall wird das Mittel auf die Haut in Form einer viskosen Salbe oder Ähnlichem aufgetragen. Transdermale Systeme (Pflaster, die mit einer flüssigen oder halbflüssigen pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt werden) zur geregelten (Arznei)mittelabgabe durch die Haut sind auf dem Gebiet gut bekannt, beispielsweise zur Verabreichung von Nikotin und (Arznei)mittel, die für Erkrankungen des Kreislaufsystems verwendet werden.
  • Die Wahl des Zeitpunkts zur Verabreichung von Topiramat gemäß der Erfindung hängt von der verwendeten Formulierung und/oder Art der Verabreichung ab. Typischerweise wird eine Verabreichung von Topiramat in der Mehrheit der Fälle als Langzeitbehandlungsschema durchgeführt, wodurch pharmakokinetische Dauerzustände erreicht werden. Eine Medikation für eine perorale oder parenterale Verabreichung kann auch im unmittelbaren Bezug auf eine bestimmte Schlafperiode durchgeführt werden, beispielsweise 10 Minuten bis 3 Stunden vor dem Beginn des Schlafs.
  • Gemäß der Erfindung kann Topiramat auch, in ein und derselben pharmazeutischen Zubereitung, mit anderen pharmakologisch aktiven Verbindungen kombiniert werden, die bei der Behandlung von OSA nützlich sind.
  • Gemäß der Erfindung kann Topiramat auch zur Diagnostizierung von Schlafstörungen bezogen auf Schnarchen, Schlafapnoe oder andere Formen von Atemstörungen während des Schlafens verwendet werden, um sie von anderen Arten von Schlafstörungen zu distanzieren. Die diagnostischen Verfahren gemäß der Erfindung umfassen eine Topiramat-Verabreichung an den Patienten in ansteigenden Mengen vor oder während einer Serie von Schlaffolgen; wobei eine Verabreichung kann in Einzel- oder Mehrfachdosen sein. Die Beobachtung einer Reduktion der Schwere und/oder Anzahl der Atemstörungsereignissen während des Schlafens oder reduzierte Tagesschläfrigkeit/gesteigerte Wachheit ist ein Beispiel für die Gegenwart einer obstruktiven Schlafapnoe.
  • Die Erfindung wird nun mit Bezug auf eine bevorzugte, aber nicht beschränkende Ausführungsform detaillierter erläutert, die den Effekt von Topiramat auf Atemstörungen während des Schlafens bei zwei Patienten mit leichter bis mittlerer OSA zeigt.
  • BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
  • Beispiel: Doppelblind-, placebokontrollierte cross-over Studie mit Topiramat
  • Eine doppelblind, placebokontrollierte cross-over Studie von Topiramat wurde bei zwei Patienten mit leichter oder mittlerer OSA durchgeführt (A/H-Index, 22 und 35 bei vorherigem Screening). Topiramat (100 mg zweimal täglich oder entsprechendes Placebo) wurde für 10 Tage in jeder cross-over Periode verabreicht. Eine Auswasch- (wash-out) Periode von einer Woche wurde zwischen zwei Behandlungsperioden gelegt. Ein A/H-Index während Placebo (24 und 33) wurde (auf 9 bzw. 6) während Topiramat reduziert. Die ausgeprägteste relative Reduktion wurde beim zweiten Patienten gefunden, der auch die ausgeprägteste Hypoxie (minimaler Sättigungsgrad 74 % verglichen mit 85 %) während der Nacht mit Placebo aufwies. Die Tagesschläfrigkeit wurde, wie durch spontanes Auswerten durch beide Patienten bewiesen, merklich reduziert. Der Blutdruck unterschied sich nicht in den zwei Untersuchungsnächten, gleiches galt für den Body-mass-index (BMI: 29,5 und 30,3 bei den zwei Patienten). Es gab keine klinisch signifikante Veränderung in der Gesamtschlafzeit nach Topiramat und die relativen Verhältnisse vom non-REM Zustand 1+2 und orthodoxen/synchronisierten Schlaf sowie REM-Schlaf blieben unverändert. Keine Nebeneffekte wurden berichtet während der Untersuchungsperiode.
  • Diese Feststellung zeigte einen starken Apnoe-Reduktionseffekt von Topiramat bezüglich einer Schlafapnoe. Darüber hinaus weist die Untersuchung darauf hin, dass ein vorteilhafter Effekt bei Schlafapnoe über einen ausgedehnten Zeitraum aufrechterhalten werden kann.
  • Die Untersuchung von OSA an Tiermodellen oder bei gesunden Personen (OSA wurde dann durch künstliche Mittel induziert) kann für Patienten der Bedeutung entbehren, bei denen der pathophysiologische durch Topiramat beeinflusste Mechanismus erworben wurde oder genetisch festgelegt ist.

Claims (13)

  1. Verwendung von Topimarat zur Herstellung eines Arzneimittels, umfassend eine therapeutisch wirksame Dosis zur Behandlung von Atemstörungen während des Schlafens einschließlich Schlafapnoe davon.
  2. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei das Arzneimittel zur peroralen Verabreichung bestimmt ist.
  3. Verwendung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Arzneimittel ausgelegt ist, von 50% bis 100% Topiramat innerhalb von drei Stunden nach Verabreichung freizusetzen.
  4. Verwendung gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Arzneimittel ausgelegt von 80% bis 100% Topimarat innerhalb von fünf Stunden nach Verabreichung freizusetzen.
  5. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei das Arzneimittel zur transdermalen Verabreichung vorgesehen ist.
  6. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei das Arzneimittel zur transmucosalen Verabreichung vorgesehen ist.
  7. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei die therapeutisch wirksame Dosis während 50% oder länger einer einzelnen Schlafperiode wirksam ist.
  8. Verwendung gemäß Anspruch 7, wobei die therapeutisch wirksame Dosis während 80% oder länger einer einzelnen Schlafperiode wirksam ist.
  9. Verwendung gemäß Anspruch 7 oder 8, wobei die einzelne Schlafperiode eine bis acht Stunden beträgt.
  10. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei die therapeutisch aktive Dosis aus einer Zusammensetzung zur kontrollierten Freisetzung freigesetzt wird.
  11. Verwendung gemäß Anspruch 1-9, wobei die therapeutisch wirksame Dosis zwischen 10 bis 1000 mg beträgt.
  12. Schutzpflaster, enthaltend Topiramat in einer therapeutisch wirksamen Menge zur Behandlung von Atemstörungen während des Schlafens einschließlich Schlafapnoe und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger für transdermale oder transmucosale Verabreichung.
  13. Verwendung von Topiramat zur Herstellung eines diagnostischen Gerätes, Kits oder einer Zusammensetzung für die Diagnose von Atemstörungen während des Schlafens.
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