-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft allgemein die Gewichtszunahme (Gewichtsförderung).
Eine Gewichtszunahme ist bei der Behandlung zahlreicher medizinischer
und physiologischer Zustände
sowie für
das Training beim Sport und bei anderen Aktivitäten erstrebenswert. Wenn eine
Gewichtszunahme bei für
das Gewicht kritischen Zuständen
nicht möglich
oder wirksam ist, werden andere Behandlungsmaßnahmen eingeschlagen, um die klinischen
Auswirkungen einer Gewichtsbeeinträchtigung zu begrenzen.
-
Gewichtsfördernde Möglichkeiten
-
Eine
Gewichtsförderung
kann eine Erhöhung
des Gewichts, eine Aufrechterhaltung des Gewichts oder eine Verlangsamung
des Gewichtsverlustes umfassen. Es gibt zahlreiche medizinische
Zustände,
bei denen eine Förderung
des Gewichts notwendig ist. Beispielsweise kann bei Zuständen, wie
Anorexia nervosa, ein Gewichtsverlust zu einer schweren Krankheit
führen.
Gleichermaßen
leiden geschwächte ältere Personen häufig an
Appetitmangel, was auf zahlreiche Faktoren, wie Anosmie, Bewegungsmangel
und Depression, zurückzuführen ist.
Ein Gewichtsverlust (Auszehrung) bei älteren Personen stellt in der
Gerontologie eine ernste Herausforderung dar.
-
Die
depressive Komponente von Anorexia nervosa und die Auszehrung bei älteren Personen
kann in einigen Fällen
in erfolgreicher Weise durch Beratung und antidepressive Arzneistoffe
behandelt werden. Jedoch hält
die Appetitlosigkeit und die sich daraus ergebende Abmagerung häufig an.
Eine Modifikation der Wahrnehmung der Körperform bei Anorexia nervosa
und die Teilnahme an Aktivitäten
für ältere Personen
tragen häufig
dazu bei, diese Zustände
umzukehren. In ernsten Fällen
greift man auf eine Zwangsernährung
zurück.
Obgleich diese und andere klinische Vorgehensweisen in einigen Fällen erfolgreich
sind, kann es in anderen Fällen
immer noch zu Behinderungen und sogar zum Tod kommen.
-
Auch
bei anderen klinischen Zuständen
ist eine Gewichtsförderungstherapie
von Nutzen. Die Auszehrung bei Krebspatienten, insbesondere bei
solchen, die durch Chemotherapie behandelt werden, stellt für die Onkologen
eine Herausforderung dar. Schwangerschaftsübelkeit kann so schwerwiegend
sein, dass sie einen längeren
Krankenhausaufenthalt erfordert, da sie für die Mutter und das ungeborene
Kind ein Risiko darstellt. Depressive Zustände führen zu einem Desinteresse
an Nahrung, wobei der sich daraus ergebende Gewichtsverlust wiederum
die zugrundeliegende Depression verschärft.
-
Sorgfältig ausgewählte Diäten, die
zu optimalen Tageszeiten gereicht werden, tragen bei Krebspatienten
und schwangeren Frauen, die an Schwangerschaftsübelkeit leiden, dazu bei, sie
zu einer angemessenen Nahrungsaufnahme zu ermuntern. Diese Vorgehensweisen
sind auch bei depressiven Patienten wertvoll, insbesondere in Verbindung
mit antidepressiven Arzneistoffen.
-
Ein
Gewichtsverlust, insbesondere bei schwachen älteren Personen, stellt einen
Faktor dar, der zu Osteoporose und Muskelschwund beiträgt. Die
gesundheitlichen Probleme, die mit einem Bruch von großen Knochen
und einem Zusammenbruch der Wirbelsäule verbunden sind und durch
diese Zustände
hervorgerufen werden, stellen eine ernste Herausforderung im öffentlichen
Gesundheitswesen dar. Zahlreiche therapeutische Wege, z. B. Diäten mit
hohem Calciumgehalt und körperliche
Betätigungen,
sorgen für
eine gewisse Verlangsamung der Einflüsse dieser belastenden Krankheiten.
Jedoch sind die derzeitigen Interventionsanstrengungen typischerweise
nur partiell wirksam in Bezug auf die Eindämmung der nachteiligen Einflüsse dieser Zustände.
-
Zur
Förderung
der Gewichtszunahme bei Sportlern werden häufig Nahrungsergänzungsmittel
mit hohem Kaloriengehalt dazu verwendet, für eine Gewichtszunahme und
Steigerung der Muskelmasse zu sorgen. Ein Nachteil von Nahrungsergänzungsmitteln
besteht darin, dass sie häufig
ein Sättigungsgefühl hervorrufen.
-
Die
Verwendung von systemischen Steroiden wird zur Erhöhung der
Muskelmasse eingesetzt. Systemisch verabreichte Steroide sind zwar
in Bezug auf die Förderung
der Körpermasse
hochgradig wirksam, haben aber zahlreiche Nebenwirkungen, einschließlich Toxizität und aggressives
Verhalten. Aufgrund dieser Begleitprobleme wurde die Verwendung
von systemischen Steroiden bei den meisten sportlichen Ereignissen
untersagt. Diese Arzneistoffe werden derzeit streng kontrolliert
oder sind in den meisten Rechtssystemen illegal.
-
Vorteile einer VNO-Verabreichung von Arzneimitteln
-
Einige
der vorliegenden Erfinder haben eine Klasse von Pharmazeutika aufgefunden,
die direkt das vomeronasale Organ, nachstehend als VNO bezeichnet,
stimulieren. Substanzen, die über
das vomeronasale System wirken, werden als Vomeropherine bezeichnet.
Da diese Klasse von Pharmazeutika direkt an das VNO verabreicht
wird, brauchen Vomeropherine nicht in den systemischen Kreislauf
zu gelangen, um ihre therapeutische Wirkung auszuüben. Statt
dessen stimulieren Vomeropherine bei Verabreichung an das VNO, z.
B. in Form eines Nasensprays, direkt das VNO und lösen eine
Reaktion im Gehirn aus, z. B. im Hypothalamusbereich.
-
Nasal
verabreichte Vomeropherine brauchen zur Herbeiführung der angestrebten therapeutischen Wirkung
nicht die biologischen Barrieren überwinden, die bei der Resorption
und Verteilung von systemischen Arzneistoffen bestehen. Infolgedessen
setzt bei dieser Klasse von Pharmazeutika die Wirkung rasch ein.
Da ferner typischerweise nur winzige Mengen an Vomeropherinen zur
Herbeiführung
einer biologischen Reaktion erforderlich sind, werden sowohl die
Herstellungskosten als auch das Potential zur Entstehung nachteiliger
Nebenwirkungen auf ein Minimum beschränkt.
-
Eine
charakteristische Eigenschaft von Vomeropherinen besteht darin,
dass sie typischerweise mit reproduktiven Faktoren verbunden sind.
Bei bestimmten Behandlungsschemata ist dieser Aspekt von Vomeropherinen
sehr wertvoll. Jedoch kann sich diese Geschlechtsspezifität für allgemeine
Anwendungen als ein Nachteil erweisen (Monti-Bloch et al., J. Steroid
Biochem. Molec. Biol., Bd. 39 (1991), S. 573–582). Ferner sind zahlreiche
reproduktive Effekte bei weiblichen Patienten auf Frauen vor der
Menopause begrenzt.
-
Es
besteht seit langem ein Bedürfnis
nach gewichtsfördernden
Pharmazeutika, die bei Patienten verschiedenen Alters und Geschlechts,
die einer Beeinträchtigung
in Bezug auf das Gewicht unterliegen, wirksam sind. Es würde einen
erheblichen Fortschritt auf dem einschlägigen Gebiet bedeuten, wenn
ein derartiges, gewichtsförderndes
Pharmazeutikum entwickelt werden könnte, das die Vorteile einer
VNO-Verabreichung aufweist.
-
WO-A-97/36596 und
WO-A-98/03207 beschreiben
Zusammensetzungen zur Stimulation des vomeronasalen Organs durch
nasale Verabreichung, wobei die Zusammensetzungen Pregnanverbindungen
enthalten.
-
Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
-
Die
erfindungsgemäße Verwendung
einer gewichtsfördernden
Zusammensetzung stellt einen wichtigen Fortschritt auf dem Gebiet
der Gewichtszunahme (Gewichtsförderung)
dar. Die Erfinder haben überraschenderweise
eine an das VNO verabreichte pharmazeutische Zusammensetzung aufgefunden,
die in sämtlichen
Altersstufen und bei beiden Geschlechtern eine Gewichtszunahme fördert, wobei
die Probleme einer systemischen Verabreichung vermieden werden.
-
Die
speziellen Eigenschaften der VNO-Arzneistoffverabreichung statten
die erfindungsgemäße gewichtsfördernde
Zusammensetzung mit besonderen Vorteilen gegenüber derzeit verfügbaren Pharmazeutika und
Ernährungsweisen
aus. In zahlreichen Fällen
wirkt die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in synergistischer Weise mit diesen herkömmlichen Vorgehensweisen zusammen.
Die Aktivität
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist nicht auf ein einziges Geschlecht oder auf Frauen vor der Menopause
beschränkt
und weist somit den Vorteil einer breiten Anwendbarkeit auf.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gewichtsfördernde
Zusammensetzung bereitzustellen, die bei Verabreichung über das
VNO bei einem breiten Bereich von Individuen wirksam ist.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer gewichtsfördernden
Zusammensetzung, die eine gewichtsfördernde Wirkung bei klinischen
Zuständen,
wie Anorexia nervosa, Anosmie, Gewichtsverlust bei älteren Personen,
AIDS, Krebs, morgendliche Übelkeit
bei Schwangeren, Osteoporose, Nierenkrankheiten und Essstörungen bei
Kindern, bewirkt.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, für eine Steigerung
der Muskelmasse und der allgemeinen Körpermasse bei Athleten zu sorgen,
z. B. auf den Gebieten Wrestling, Bodybuilding, Fußball, Hockey
und Gewichtheben, und zwar im Rahmen von Training und Sportveranstaltungen.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Erzielung
einer gewichtsfördernden Wirkung
durch Verabreichung an das VNO, um somit eine systemische Belastung
durch den Wirkstoff zu vermeiden.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende erfindungsgemäße Verwendung
ermöglicht
erstmals eine Gewichtsförderung
ohne die Nachteile einer systemischen Belastung mit einem Arzneistoff.
Dieser spezielle Vorteil wird durch die Verabreichung des Pregnan-Vomeropherins der
Formel I oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die diese
Verbindung enthält,
an das VNO erreicht.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde gemacht, als die Erfinder überraschenderweise
feststellten, dass diese Verbindungen bei Verabreichung an das VNO
die Gewichtszunahme fördern.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
wirken in sämtlichen
Altersstufen und bei beiden Geschlechtern.
-
Bei
den Vomeropherinen, die erfindungsgemäß in geeigneter Weise verwendet
werden können,
handelt es sich um Pregnane der Formel
worin
R
1 =
H, C
1-4-Alkyl, C
1-4-Alkanoyl,
SO
3H oder ein Salz davon,
R
2 = C
1-4-Alkyl,
R
3 = H oder Methyl,
und ein oder zwei
nicht-benachbarte Mitglieder von a, b, c und d gegebenenfalls Doppelbindungen
bedeuten.
-
Die
speziellen Eigenschaften der VNO-Arzneistoffverabreichung führen zu
der gewichtsfördernden Zusammensetzung,
zum Verfahren und zum Produkt der vorliegenden Erfindung, wobei
sich besondere Vorteile gegenüber
derzeit verfügbaren
Pharmazeutika und Ernährungsweisen
ergeben. Überraschenderweise wird
die Aktivität
der Zusammensetzung, des Verfahrens und des Produkts der Erfindung
nicht durch das Alter oder das Geschlecht beschränkt.
-
Zielzustände und Patientengruppen Mit
einem Gewichtsverlust verbundene Krankheiten
-
Anorexia nervosa.
-
Eine
wichtige Ausführungsform
des erfindungsgemäßen gewichtsfördernden
Verfahrens besteht in der Behandlung von Anorexia nervosa. Unter
den zahlreichen pharmakologischen Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung stellt Anorexia nervosa einen besonders wichtigen Fall
dar. Seit langer Zeit gilt Anorexie als Krankheit, die vorwiegend
bei Mädchen
in der Pubertät
auftritt; es wurde aber nunmehr festgestellt, dass mindestens 1%
der amerikanischen Männer
von Anorexie betroffen sind.
-
Anorexia
nervosa ist eine belastende Krankheit von komplexer Ätiologie,
die durch eine gestörte
Wahrnehmung des Körpergewichts,
Abscheu vor der Nahrungsaufnahme und Appetitverlust gekennzeichnet
ist. Typischerweise liegt neben einem Desinteresse oder einer echten
Angst vor der Nahrungsaufnahme auch ein psychiatrischer Aspekt unter
Einschluss von Depressionen vor. In einigen Fällen zeigen Anorexie-Patienten ein
bulimisches Verhalten, d. h. an eine übermäßige Nahrungsaufnahme schließt sich
ein selbst herbeigeführtes
Erbrechen an.
-
Selbst
wenn die psychiatrischen Aspekte der Krankheit durch antidepressive
Arzneistoffe gelindert werden, bleibt leider die Abscheu vor Nahrung
bestehen. In sehr ernsten Fällen
führt dieser
anhaltende Appetitmangel zum Tod, wovon bei 5 % derartiger Patienten
berichtet wird.
-
Das
subnormale Gewicht der Patienten kann von sich aus die zugrundeliegende
Depression verschärfen
oder sogar eine primäre
Ursache der Depression sein. Teilnahmslosigkeit und andere Einflüsse des
Hungerns spiegeln die klinische Depression wider und unterstützen diese.
-
Bei
Patienten, die die Anorexie überleben,
ergeben sich häufig
Langzeit-Folgeerscheinungen.
Insbesondere wenn es sich bei dem Patienten, der an der Krankheit
leidet, um eine Person im jugendlichen Alter handelt, kann es dauerhaft
zu brüchigen
Knochen, Amenorrhoe und Infertilität kommen. Im Fall einer begleitenden
Bulimie kann es zu einer Beeinträchtigung
des Zahnschmelzes und zu Speiseröhrennarben
kommen.
-
In
einigen Fällen
werden verschiedenartige Zwangsernährungen herangezogen, um den
gesundheitsschädlichen
Auswirkungen eines Appetitmangels zu begegnen. Diese Vorgehensweise
ist mit möglichen
Verletzungsproblemen behaftet und kann die Beziehung zwischen Patient
und der behandelnden Person verschlechtern. Ferner greifen Patienten
häufig
auf ein selbst herbeigeführtes
Erbrechen zurück,
um die Zwangsernährung
zu umgehen.
-
Der
erfindungsgemäß eingeschlagene
elegante Weg besteht in der Herbeiführung des Wunsches zur Nahrungsaufnahme
beim Patienten unter Verwendung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung. Dies ermöglicht
eine angemessene Behandlung ohne die häufig zwecklose erzwungene Nahrungsaufnahme.
Eine erzwungene Nahrungsaufnahme kann tatsächlich die Essstörungen verschlimmern.
-
Bei
einer frühzeitigen
Behandlung kann das erfindungsgemäße Verfahren selbst ausreichend
sein, um Anorexia nervosa zu lindern oder sogar zu heilen. Bei einer
zugrundeliegenden Depression oder bei einer fehlerhaften Wahrnehmung
der Körpermaße können eine
systemische oder VNO-Verabreichung von Antidepressiva und eine psychologische
Beratung sowie eine Modifikation des Körperbilds als unterstützende therapeutische
Maßnahmen,
die zusätzlich
zum vorliegenden gewichtserhöhenden
Verfahren ergriffen werden, angewandt werden.
-
Krankheitsbedingter Gewichtsverlust.
-
Zahlreiche
schwere Krankheiten sind mit einem Gewichtsverlust verbunden. Ein
allgemeiner Gewichtsverlust, der sekundär bei diesen Zuständen auftritt,
fällt häufig unter
den Ausdruck "Kachexie". Ein mit einer schweren
Krankheit verbundener Gewichtsverlust kann Unwohlsein, Depressionen
und Lethargie hervorrufen. Der Gewichtsverlust, der eine schwere
Krankheit begleitet, bewirkt häufig
eine Verschlimmerung der zahlreichen Schwierigkeiten, die der Patient
mit der primären
Erkrankung hat.
-
Der
Einsatz einer Sondenernährung,
z. B. bei der Pflege in häuslicher
Umgebung, ist mit Nachteilen behaftet. Die Sondenernährung erfordert
eine verstärkte
Pflege des Patienten. Das Verfahren und die Vorrichtungen bei der
Sondenernährung
können
ebenfalls ein Unwohlsein des Patienten hervorrufen. Ferner kann
der Mangel an Ballaststoffen, die bei derartigen Ernährungsmaßnahmen
zur Verfügung
stehen, zu einer geringen Darmbeweglichkeit führen. Bei bettlägerigen
Patienten kann der Wegfall der angenehmen Situation, die bei der
natürlichen
Nahrungsaufnahme gegeben ist, die Stimmung beeinträchtigen.
-
HIV/AIDS.
-
HIV-Patienten,
bei denen schwere Symptome auftreten, leiden häufig an Kachexie. Die allgemeinen Einflüsse der
vorliegenden Erfindung zur Förderung
des Gewichts bei diesen Patienten erweisen sich bei der Behandlung
von AIDS als sehr wertvoll. Die Dosierung der erfindungsgemäßen gewichtsfördernden
Zusammensetzung bei AIDS-Patienten kann zeitlich so abgestimmt werden,
dass der Appetit zu den Tageszeiten, an denen üblicherweise die Mahlzeiten
eingenommen werden, erhöht
werden, so dass es zu einer angemessenen Nahrungsaufnahme kommt.
Ferner kann bei AIDS-Patienten die vorliegende Erfindung zur Erzielung
einer Gewichtszunahme vor einer Behandlung mit Gewichtsbeeinträchtigung,
wie Chemotherapie, erfolgen.
-
Nierenleiden.
-
Ein
Nierenleiden und eine begleitende Dialysebehandlung ist häufig mit
einem Gewichtsverlust verbunden. Dieser Gewichtsverlust kann die
gesundheitliche Entwicklung von bereits beeinträchtigten Individuen noch komplizierter
gestalten. Um für
eine Aufrechterhaltung des Gewichts zu sorgen, stellt die erfindungsgemäße Gewichtsförderung
eine wichtige begleitende Therapie bei Individuen mit Nierenschäden dar.
-
Ein
bei einem Nierenleiden als Sekundärerscheinung auftretender Gewichtsverlust
ist besonders bedenklich, wenn er heranwachsende Kinder betrifft.
In derartigen Fällen
kann ein Gewichtsverlust zu einer dauerhaften kleinwüchsigen
Statur führen.
Es werden mehrere verschiedene Therapien eingesetzt, um die Langzeitwirkungen
eines pädiatrischen
Nierenleidens zu umgehen. In letzter Zeit wird humanes Wachstumshormon eingesetzt,
um das entsprechende Wachstum bei diesen Kindern zu stimulieren.
Jedoch gibt es Bedenken bezüglich
der Toxizität
und anderer Auswirkungen einer chronischen Einwirkung von exogenem
HGH.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine wichtige Alternative zur Einwirkung
von humanem Wachstumshormon dar, um bei Kindern mit chronischem
Nierenleiden eine verbesserte oder normale Erwachsenenstatur zu
erreichen. Die Zusammensetzung, das Verfahren und das Produkt der
Erfindung können
prophylaktisch angewandt werden, um einen möglichen Gewichtsverlust abzuwenden.
Wenn es mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
allein nicht gelingt, das mangelnde Wachstum vollständig auszugleichen,
können
diese Maßnahmen
als begleitende Therapie zusammen mit HGH angewandt werden, was
die Einwirkung geringerer Konzentrationen des stärker toxischen Arzneistoffes
ermöglicht.
-
Krebs.
-
Wie
AIDS-Patienten leiden Krebspatienten häufig während der schweren Krankheitsstadien
an Kachexie. Dieser Gewichtsverlust kann zu starker Unwohlsein und
zu Komplikationen bei der Behandlung führen. Ferner schmälert das
Desinteresse an Nahrung eine positive, erfreuliche Aktivität bei bettlägerigen
Patienten. Die Zusammensetzung, das Verfahren und das Produkt der
vorliegenden Erfindung können
dazu herangezogen werden, eine vorhandene Kachexie zu bessern, oder
es kann eine prophylaktische Verabreichung erfolgen, um diesen potentiellen
Gewichtsverlust abzuwenden.
-
Eine
weitere Komplikation bei der Behandlung von Krebspatienten besteht
in der Abneigung gegen eine Nahrungsaufnahme, die häufig mit
einer chemotherapeutischen Behandlung einhergeht. Häufig muss eine
klinisch optimale Chemotherapie begrenzt oder hinsichtlich Frequenz,
Dosierung und Dauer eingeschränkt
werden, und zwar aufgrund der damit einhergehenden Essstörung. Durch
zeitliche Abstimmung der erfindungsgemäßen Dosierungen mit dem Ziel,
vor einer geplanten Chemotherapie eine Periode der Gewichtszunahme
zu ermöglichen,
ist ein besser geeignetes Therapieschema möglich. Ferner kann eine Abneigung
gegen eine Nahrungsaufnahme nach der Chemotherapie eingeschränkt oder
gemildert werden.
-
Stoffwechselstörungen.
-
Verschiedene
Stoffwechselstörungen
sind mit einer Gewichtsabnahme verbunden. Beispielsweise können Diabetes
und eine Schilddrüsenüberfunktion
zu einer Verringerung des Körpergewichts
eines Patienten führen.
Die primäre
Behandlung dieser Zustände
besteht in der Bereitstellung einer spezifischen Therapie, z. B.
einer oralen Medikation oder einer Injektion von Insulin für schwere
Fälle von
Diabetes. Jedoch kann die vorliegende Erfindung als begleitende
Therapie bei diesem primären
Behandlungsverfahren eingesetzt werden, um die Aufrechterhaltung
des Gewichts zu verbessern oder einen übermäßigen Gewichtsverlust, der
als Sekundärfolge
bei diesen Zuständen
auftritt, zu korrigieren. Ferner können die Zusammensetzung, das
Verfahren und das Produkt der Erfindung prophylaktisch eingesetzt
werden, um einen potentiellen Gewichtsverlust abzuwenden.
-
Essstörungen.
-
Essstörungen können in
Verbindung mit einem psychologischen Zustand oder einer physiologischen Prädisposition
auftreten. Depressionen sowie Angst- und Stresszustände können mit
Essstörungen
als Nebenwirkungen verbunden sein. In einigen Fällen verschwinden diese Störungen von
selbst, z. B. bei einem Wegfall der Stresssituation. Jedoch können Essstörungen ein
gesundheitsgefährdendes
Ausmaß annehmen, wenn
der zugrundeliegende Zustand andauert. Wie bei Anorexie, einer besonders
dramatischen Form von Essstörungen,
können
ernste Folgeerscheinungen auftreten.
-
Gebrechliche ältere Personen
sind häufig
physiologischen Belastungen ausgesetzt, die das mangelhafte Essverhalten
verstärken.
Faktoren, wie Anosmie und Bewegungsmangel, tragen zusätzlich dazu
bei, dass diese Individuen ihr Gewicht nicht halten. Beispielsweise
kann ein gebrechlicher Zustand, bei dem als Komplikation Osteoporose
vorliegt, zur Isolierung von Familienmitgliedern und Freunden führen und
eine Beteiligung an gerne ausgeübten
Aktivitäten
einschränken.
Diese Faktoren stellen bei gebrechlichen älteren Personen eine Prädisposition
für Depressionen
dar.
-
Die
vorliegende Erfindung kann dazu eingesetzt werden, bei diesen Individuen
mit drohendem Gewichtsverlust eine fördernde Wirkung auf das Gewicht
auszuüben.
Eine Verabreichung kann prophylaktisch beim ersten Anzeichen eines
Gewichtsverlustes erfolgen, um den potentiellen Gewichtsverlust
abzuwenden. Spätere
Dosierungen können
vor einer speziellen Belastung, z. B. vor einem chirurgischen Eingriff,
erfolgen, um die Körpermasse
zu erhöhen.
Durch einen derartigen Einfluss wird der vermutliche Erfolg des
chirurgischen Eingriffes verbessert.
-
Essstörungen
im Kindesalter.
-
Essstörungen im
Kindesalter stellen für
den Kinderarzt eine ernste Herausforderung dar. Diese Essstörungen manifestieren
sich durch einen anhaltenden Mangel an angemessener Nahrungsaufnahme
bei signifikantem Fehlen einer Gewichtszunahme oder bei signifikantem
Gewichtsverlust über
mindestens 1 Monat hinweg. Diese Störungen setzen in einem Alter
unter 6 Jahren ein. Der sich aus diesen Störungen ergebende Gewichtsverlust
ist nicht ausschließlich
auf damit verbundene gastrointestinale oder andere allgemeine Medikationszustände, z.
B. bei ösophagealem
Rückfluss,
zurückzuführen.
-
Bei
Kindern mit einem Alter von weniger als 18 Monaten werden diese
Essstörungen
normalerweise als "mangelndes
Gedeihen" charakterisiert.
Dieser Ausdruck wird seit mehr als 60 Jahren zur Bezeichnung von Wachstumsverzögerungen
bei Kleinkindern verwendet. Essstörungen im Rahmen von "mangelndem Gedeihen" bei Kleinkindern
umfassen 1 bis 5% der Aufnahmen in Kinderkrankenhäusern. Bei
einer Studie wurde festgestellt, dass bei etwa zwei Dritteln dieser
Fälle sowohl
organische als auch psychologische Faktoren vorlagen.
-
Eine
Vielzahl von Kombinationen von Behandlungen werden normalerweise
bei derartigen Störungen verschrieben.
Eine Psychotherapie für
die Mutter dient dazu, den emotionalen Zugang zu ihrem Kind zu verstärken. Verhaltenstechniken
können
dazu herangezogen werden, das gestörte adaptive Verhalten bei
den Essgewohnheiten des Kleinkinds zu verringern. Bei Komplikationen
durch Rumination und Hernia hiatus wird das Kind während und
nach der Fütterung
aufrecht gehalten. Eine chirurgische Korrektur kann in Betracht
gezogen werden, wenn es sich um eine starke Wachstumsverzögerung handelt.
Diese komplexen Vorgehensweisen erfordern ein Behandlungsteam.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet eine wichtige Unterstützung bei
den derzeitigen Therapien für
Essstörungen
im Kindesalter. Durch Appetitanregung und Gewichtszunahme sorgt
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung sowohl für
eine Anregung zum Essen als auch für eine Gewichtszunahme, die
erforderlich sind, um ein entsprechendes Wachstum bei diesen beeinträchtigten
Kindern aufrechtzuerhalten. Erfindungsgemäß kann es ferner ermöglicht werden,
dass das Kind bei seiner Mutter bleibt, während diese ihre mütterlichen
Fähigkeiten
verbessert, wodurch ein Auseinanderreißen der Familieneinheit vermieden
wird.
-
Anosmie.
-
Anosmie
ist eine Appetitstörung,
die bei Patienten auftritt, bei denen der Geschmacks- und/oder Geruchssinn
eingeschränkt
sind. Im Laufe der Zeit tritt eine typische Degeneration der olfaktorischen
Organe ein. Infolgedessen kann Anosmie einen wichtigen Faktor beim
Gewichtsverlust von gebrechlichen älteren Personen darstellen.
Anosmie kann auch eine Sekundärfolge
von Verletzungen oder Krankheiten sein, so dass sie auch andere
Patientengruppen betreffen kann.
-
Da
bei Anosmie die normalen Appetitanreger vermindert sind, haben Individuen,
die an dieser Störung leiden,
häufig
Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung ihres Körpergewichts.
Die gewichtsfördernde
Wirkung der vorliegenden Erfindung trägt dazu bei, dass derartige
Individuen einen normalen Appetit und ein normales Körpergewicht
aufrechterhalten.
-
Morgendliche Übelkeit bei Schwangeren.
-
Die
vorliegende Erfindung kann auch zur direkten Behandlung einer Gewichtsbeeinträchtigung
bei morgendlicher Übelkeit
bei Schwangeren eingesetzt werden. Dieser Zustand ist tendenziell
in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft am stärksten und
er ist häufig
mit HCG-Bildung verbunden. Jedoch können die Übelkeit und die Unfähigkeit
zur Nahrungsaufnahme über
die gesamte Schwangerschaft hinweg andauern. Zu Bemühungen,
eine Linderung der häufig
schwerwiegenden Auswirkungen der morgendlichen Übelkeit zu erzielen, gehörte die
Behandlung mit Thalidomid, und zwar vorwiegend in Europa. Ungünstigerweise
stellen die ersten drei Monate eine empfindliche Periode der Schwangerschaft
dar. Es wurden zahlreiche Kinder mit ernsten Geburtsdefekten als
Sekundärfolgen
dieser Behandlung geboren.
-
Aufgrund
der Folgen der Anwendung von Thalidomid besteht seit langer Zeit
ein Bedürfnis
nach einem wirksamen Verfahren zur Gewichtsförderung bei Müttern während der
ersten drei Monate ihrer Schwangerschaft, wobei eine Belastung des
Fötus durch
Arzneistoffverabreichung vermieden werden soll. Die vorliegende
Erfindung mit ihrer gewichtsfördernden
Wirkung bietet diese angestrebte Therapiemöglichkeit.
-
Wie
im nachstehenden Abschnitt "Einzeldosis" ausgeführt, ist
es möglich,
die Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sowie die
Anwendung des Verfahrens und des Produkts zeitlich so abzustimmen,
dass die gewichtsfördernden
Wirkungen der Erfindung optimiert werden. Die Abneigung gegen eine Nahrungsaufnahme,
die typischerweise in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten auftritt,
kann durch diese Verabreichung teilweise oder vollständig behoben
werden.
-
Bei
Fällen
einer Schwangerschaft mit Abneigung gegen Nahrungsaufnahme kann
ein auf die Einzelperson zugeschnittenes Dosierungsschema die Ergebnisse
der vorliegenden Erfindung verbessern. Derzeit stellt es eine übliche Vorgehensweise
dar, während
der Tageszeit, in der die Übelkeit
etwas abnimmt, die schwangeren Frauen zu ermuntern, so viel wie
möglich
zu essen, und zwar bis kurz vor der Schwelle, bei der Erbrechen
ausgelöst
wird. Diese Vorgehensweise kann durch zeitliche Abstimmung der erfindungsgemäßen Verabreichung
unterstützt
werden, wobei eine Ermunterung zum Essen während der Zeitspanne erfolgt,
in der die Nahrungsaufnahme besser vertragen wird.
-
Gewichtsbedrohende Situationen
-
Schwacher Körperbau und Osteoporose.
-
Das
Auftreten von Osteoporose sowohl bei Frauen als auch bei Männern stellt
eine sehr ernste epidemiologische Herausforderung dar. Dieser Zustand
führt zu
einer Verkleinerung der Statur unter Bruch von Hauptknochen, wie
dem Beckengürtel,
und zwar durch zunehmenden Verlust an Knochenmasse. Schließlich kann
diese zunehmende Beeinträchtigung
des Skelettsystems sich auf innere Organe auswirken, andere schwerwiegende Zustände verschlimmern
und direkt oder indirekt zum Tod führen. Beispielsweise besteht
bei älteren
Frauen bei Brüchen
des Hüftknochens
ein starker Zusammenhang mit einem anschließenden Tod aufgrund eines Herzanfalls
innerhalb von 12 Monaten nach dem Bruch.
-
Derzeit
wird bei Frauen in der Postmenopause prophylaktisch eine Östrogen-Ersatztherapie
angewandt. Eine Östrogen-Ersatztherapie
schränkt
die Progression von Osteoporose in unterschiedlichem Ausmaß ein. Ferner
werden Arzneistoffe mit einschränkender
Wirkung auf die osteoklastische Aktivität dazu verwendet, den Verlust
an Knochencalcium zu verlangsamen und gelegentlich zu korrigieren.
Ferner wird eine Diät
mit hohem Calciumgehalt zur Förderung
der Knochendichte verwendet.
-
Kleine,
dünne Körpertypen,
insbesondere bei Frauen, stellen einen Hauptfaktor für die Veranlagung zu
Osteoporose dar. Die Furcht vor Knochenbrüchen fördert die Bevorzugung einer
sitzenden Haltung. Durch die überwiegende
sitzende Haltung wird aber andererseits der Appetit tendenziell
eingeschränkt,
so dass eine Gefahr für
die Körpermasse
besteht. Bei gebrechlichen älteren
Personen stellt Anosmie einen zusätzlichen Faktor bei Konstellationen
dar, die eine Veranlagung zur Verringerung der Körpermasse bewirken.
-
Die
vorliegende Erfindung zur Gewichtsförderung eignet sich zur Förderung
der optimalen Körpermasse
in Fällen,
bei denen eine Veranlagung zu Osteoporose besteht. Außerdem kann
die Behandlung als begleitende Therapie bei einer Östrogen-Ersatztherapie
und bei anderen Therapien eingesetzt werden. Die Erfindung eignet
sich insbesondere zur Behandlung von Fällen, bei denen eine exogene
Behandlung mit Östrogen kontraindiziert
ist, z. B. bei Frauen mit einer Brustkrebs-Krankengeschichte. Ferner
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Verabreichung von fremdem Östrogen
in geringeren Mengen, wodurch die Begleitrisiken verringert werden.
-
Prophylaktische Gewichtszunahme.
-
Die
vorliegende Erfindung kann für
eine Erhöhung
des Gewichts vor gewichtsbelastenden Aktivitäten sorgen. Beispielsweise
kann bei schwer untergewichtigen Frauen eine ernste Gefahr für sich selbst
und ihr ungeborenes Kind bestehen, wenn sie durch schwere morgendliche Übelkeit
belastet werden. Derartige Frauen werden in diesem Zustand häufig stationär ins Krankenhaus
aufgenommen, was zum Teil auf die möglichen ernsthaften Auswirkungen
der Hungersituation sowohl auf die Mutter als auch auf das ungeborene
Kind zurückzuführen ist.
Ferner haben untergewichtige Frauen häufig einen unregelmäßigen Monatszyklus,
wobei eine Gewichtszunahme die Aussichten auf eine gewünschte Schwangerschaft
verbessern kann.
-
Durch
Anwendung der Erfindung können
Frauen mit einem schwachen Körperbau,
die eine Schwangerschaft in Betracht ziehen, ihr Gewicht vor der
Empfängnis
erhöhen,
wodurch die Aussichten auf eine frühe Empfängnis erhöht werden und in einigen Fällen die
vorerwähnten
möglichen
Beschwerden mit morgendlicher Übelkeit
umgangen werden. Da ferner die Verabreichung nicht auf systemischem
Wege erfolgt, bestehen keine Begleitrisiken für einen Fötus, wenn die Frau während der
Behandlungsdauer schwanger wird.
-
Einsatzmöglichkeiten beim Sport.
-
Es
gibt einen breiten Bereich von Situationen, bei denen eine Erhöhung der
Körpermasse
erstrebenswert ist. Beispielsweise werden die derzeitigen Möglichkeiten
zum Aufbau von Körpermasse
für sportliche
Aktivitäten
beim Wrestling, Bodybuilding, Fußball, Hockey, Gewichtheben
und anderen Sportarten, bei denen zur Optimierung der Leistungsfähigkeit
eine Erhöhung
der Körpermasse
verlangt wird, eingesetzt.
-
Die
erfindungsgemäße Gewichtsförderung
kann dazu verwendet werden, eine Anzahl dieser herkömmlichen
Möglichkeiten
zu ersetzen, wobei zahlreiche der Begleitprobleme vermieden werden.
Alternativ können
die Wirkungen der vorliegenden Erfindung durch die gleichzeitige
Anwendung herkömmlicher
Verfahren ergänzt
werden.
-
Eine
selbstbestimmte vermehrte Nahrungsaufnahme wird von Athleten seit
Tausenden von Jahren zur Erhöhung
der Körpermasse,
z. B. beim Sumo-Ringen, angewandt. In neuerer Zeit werden Nahrungsergänzungsmittel
mit sehr hohem Kaloriengehalt dazu verwendet, die gewichtssteigernde
Wirkung im Vergleich zu einer üblichen
Diät zu
erhöhen.
-
Ein
Nachteil dieser Vorgehensweisen besteht darin, dass über eine
normale Stoffwechselregulation eine Nahrungsaufnahme über die
normale Hungeranregung hinaus zu einer Sättigung des Appetits führt. Diese
natürliche
Rückkoppelungshemmung
hält von
einer weiteren Nahrungsaufnahme ab. Eine selbstbestimmte Nahrungsaufnahme
führt auch
zu einem verringerten Stoffwechsel und zu einem bewegungsarmen Verhalten, was
den gewichtsfördernden
Wirkungen dieser Vorgehensweise zusätzlich entgegenwirkt. Ferner
können
Essgewohnheiten, die zu einer Nahrungsaufnahme angesichts eines
Sättegefühls zwingen,
sich während
der athletisch aktiven Jahre eines Individuums festgesetzt haben.
Diese Gewohnheiten führen
zu Fettleibigkeit, wenn ein Athlet später zu einem bewegungsärmeren Lebensstil übergeht.
-
Athleten
haben sich auch auf die Verwendung von systematisch verabreichten
Steroiden zur Förderung
des Körperaufbaus
gestützt.
Diese wirkungsstarken Arzneistoffe sind derzeit bei den meisten
Wettkämpfen
verboten. Zur Durchsetzung dieser Verbote sind obligatorische Urintests
auf Steroide nunmehr üblich.
-
Bei
zahlreichen systemischen Steroid-Arzneistoffen, die ursprünglich legal
waren, handelt es sich nunmehr um kontrollierte Substanzen. Individuen,
die derartige Arzneistoffe vor der Veränderung dieses Status eingesetzt
haben, setzen häufig
diese Anwendung fort. Dabei besteht die Gefahr einer strafrechtlichen
Verfolgung mit möglichen
Gefängnissanktionen
und dem Verlust des Arbeitsplatzes.
-
Neben
der Erkenntnis, dass eine systemische Steroidanwendung bei Sportereignissen
zu einem unfairen Vorteil führt,
bestehen starke Bedenken bezüglich
der zahlreichen Nebenwirkungen von in hohen Dosen systemisch verabreichten
Steroiden, einschließlich
Toxizität
und aggressivem Verhalten. Insbesondere bei jungen Athleten können die
Nebenwirkungen zu Herzproblemen und anderen schwerwiegenden Entwicklungskomplikationen
führen.
-
Die
vorliegende Erfindung mit gewichtsfördernder Wirkung erweist sich
bei Sportarten mit hoher Körpermasse
als vorteilhaft, ohne dass die begleitenden Nachteile und Nebenwirkungen
der derzeitigen Vorgehensweisen gegeben sind. Eine systemische Belastung
mit synthetischen Steroiden entfällt.
Ferner kann die Gewichtszunahme vor Beginn der Sportsaison erreicht
werden, wobei ein normaleres Gewichtsniveau im restlichen Verlauf
des Jahres aufrechterhalten wird. Durch Vermeidung einer selbstbestimmten
Nahrungsaufnahme über
die Sättigung
hinaus, wird eine Festlegung auf ungesunde Ernährungsgewohnheiten vermieden.
-
Verabreichung
-
Breiter Bereich von Patientengruppen.
-
Die
erfindungsgemäße Aktivität ist bei
Männern ähnlich wie
bei Frauen. Bei einem Test durch ein Elektrovomerogramm zeigten
Männer
eine durchschnittliche Reaktion von 30 mV und Frauen Reaktionen
von 50 mV (vergl. das nachstehende Beispiel 2).
-
Etwaige
erfindungsgemäße Aktivitätsunterschiede
zwischen den Geschlechtern schließen es nicht aus, dass Männer sich
in vorteilhafter Weise der gewichtsfördernden Eigenschaften der
Erfindung bedienen. Berücksichtigt
man die Stärke
der erfindungsgemäßen VNO-Reaktion,
so besteht möglicherweise
nur eine geringe oder gar keine Notwendigkeit zu einer Modifikation
der Dosierung bei Männern.
Mäßige geschlechtsbedingte
Variationen der Reaktionen sind vermutlich angesichts der robusten
Wirkungen der Erfindung bei beiden Geschlechtern nur unbedeutend.
-
Die
vergleichbare VNO-Reaktion bei Männern
und Frauen auf die erfindungsgemäße gewichtssteigernde
Zusammensetzung stellt eine starke Stütze für die Vorhersage dar, dass
Mädchen
vor der Pubertät
und Frauen in der Menopause sowie Kinder einen Nutzen aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ziehen. Signifikanterweise zeigten verschiedene Versuchsreihen,
dass die Erfindung keinen Einfluss auf LH, FSH oder andere Hormone,
die spezifisch für
Frauen vor der Menopause sind, ausübt (vergl. das nachstehende
Beispiel 3). Die fehlende Modifikation von Reproduktionshormonen
durch die vorliegende Erfindung lässt darauf schließen, dass
die Wirkung der Erfindung nicht auf Frauen vor der Menopause beschränkt ist.
-
Erfindungsgemäß wird eine
ungewönlich
starke Reaktion im VNO hervorgerufen, verglichen mit anderen pharmakologisch
aktiven Vomeropherinen. Diese robuste Reaktion stellte die Motivation
für anfängliche Studien
dar, um die Möglichkeiten
der Wirkungen der Freisetzung von gonadotrophem Hormon zu testen.
Beispielsweise ergab sich eine VNO-Reaktion gegenüber der
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, nämlich
(17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol,
von 30 mV bei Männern
und von 50 mV bei Frauen (vergl. das nachstehende Beispiel 2). Dieses
Ergebnis lässt
eine vernünftige
Vorhersage dahingehend zu, dass die Erfindung eine wirksame Behandlung
für die
meisten Ziel-Patientenpopulationen zulässt.
-
Dosierungsniveaus.
-
Wirksame
Dosierungsniveaus für
den Wirkstoff der Erfindung bei Anwendung auf die Gesichtshaut des
Patienten, können
im Bereich von etwa 1 bis 100 μg,
vorzugsweise von etwa 10 bis 50 μg
und insbesondere von etwa 20 bis 30 μg liegen. Wenn der Wirkstoff
direkt in das VNO eingeführt
wird, kann eine wirksame Menge des aktiven Bestandteils etwa 1 pg
bis etwa 1 ng oder vorzugsweise etwa 10 pg bis 50 pg betragen. Wenn
der Wirkstoff durch eine Salbe, Creme oder Aerosol in den Nasengang
verabreicht wird, beträgt
eine wirksame Menge etwa 100 pg bis etwa 100 μg und vorzugsweise etwa 1 ng
bis etwa 10 μg.
-
Behandlungsverfahren.
-
Bei üblichen
auf oralem, intravenösem
oder intramuskulärem
Wege verabreichten Arzneistoffen ist es bekannt, dass unterschiedliche
Dosierungs- und Behandlungsverfahren für verschiedene Klassen von
Patienten gegeben sind. Beispielsweise sind in pädiatrischen Fällen die
Dosen häufig
geringer als bei der Verabreichung an Erwachsene, um die Unterschiede
im Körpergewicht
auszugleichen. Ferner unterscheiden sich die Toxizitätswerte
und Clearance-Geschwindigkeiten bei Kindern häufig von denen Erwachsener.
Bei geriatrischen und bettlägerigen
Patienten kann es auch zu einer beeinträchtigten Arzneistoff-Clearance
kommen. Dies ist auch der Fall bei Patienten mit Nierenschäden.
-
Im
Fall von VNO-aktiven Arzneistoffen bestehen in den Patientengruppen
ebenfalls Unterschiede in Bezug auf Dosierungen, zeitliche Abstimmung
und andere Erwägungen
bei der Arzneistoffverabreichung. Jedoch sind bestimmte Gesichtspunkte
bei VNO-Medikationen wesentlich weniger kritisch. Beispielsweise
stellt die Körpergröße einen
wesentlich geringeren Faktor bei der Festlegung der Dosierungen
dar. Die Clearance-Geschwindigkeiten werden durch eine Nierenfehlfunktion
nicht beeinträchtigt.
Somit hat das VNO als Arzneistoff-Verabreichungsstelle Vorteile in Bezug
auf diese Gesichtspunkte. In einigen Fällen ist es jedoch noch zweckmäßig, Anpassungen
der Dosierungsniveaus für
verschiedene Patientengruppen vorzunehmen. Diese Modifikationen
lassen sich vom Fachmann leicht ermitteln, beispielsweise durch
experimentelle Bemühungen bezüglich der
Dosen und der Zeitpunkte der Dosierungen.
-
Verabreichungsmaßnahmen.
-
Wie
im vorstehenden Abschnitt über
den Stand der Technik ausgeführt,
hat die Verabreichung von Pharmazeutika über das VNO gegenüber einer
herkömmlichen
Arzneistoffverabreichung besondere Vorteile. Die verabreichten Dosen
sind außerordentlich
klein, was für
die Dosierungstechniken besondere Möglichkeiten eröffnet. Aufgrund
der minimalen systemischen Belastung durch diese Medikationen werden
Bedenken wegen Arzneistoff-Wechselwirkungen, pränataler Belastung bei der Verabreichung
an schwangere Frauen, einer jugendlichen Empfindlichkeit und anderer üblicher
Belastungen drastisch verringert oder vollständig beseitigt.
-
Verabreichung einer Einzeldosis.
-
Das
erfindungsgemäße gewichtsfördernde
Verfahren nützt
die besonderen Vorteile der VNO-Verabreichung
aus. Es gibt eine Vielzahl von Ausführungsformen für erfindungsgemäße Verabreichungsformen
sowie für
Produkte zur Durchführung
dieser Verfahren, einschließlich
geeigneter Dispenser. Ein einfaches Nasenspray-Fläschchen
kann eine Dosis bereitstellen, ähnlich
den Fläschchen,
die zur Verabreichung von nasalen Dekongestionsmitteln, bei denen
typischerweise ein wasserlösliches
Derivat des Wirkstoffes benötigt
wird. Für
eine genauere Dosierung kann ein mit einem Treibmittel versehenes
Fläschchen
verwendet werden, ähnlich
den Fläschchen,
die für
die Verabreichung von Asthma-Arzneistoffen
verwendet werden. Das letztgenannte Verabreichungsverfahren bedient
sich typischerweise eines hydrophoben Derivats der erfindungsgemäßen Verbindung.
-
Obgleich
eine kumulative Wirkung durch die Einwirkung des Wirkstoffes gegeben
sein kann, kann die Verabreichung einer feststehenden Dosis dazu herangezogen
werden, eine Koordination mit Plänen
oder natürlichen
Rhythmen vorzunehmen, um eine verstärkte Wirkung zu erreichen.
Beispielsweise gibt es bei schwangeren Frauen mit täglicher "morgendlicher Übelkeit" häufig spezielle
Perioden während
des Tages, typischerweise am späten
Abend, bei denen ihre Übelkeit
weniger akut ist. Sofern die Frau den Wirkstoff vor diesem Zeitpunkt
verabreicht, kann ihr erhöhter
Appetit auf den am besten geeigneten Zeitraum abgestimmt werden.
-
Gleichermaßen kann
bei besonders schlanken, überempfindlichen
Teenagern eine Periode während des
Tages existieren, an denen sie ruhiger sind und weniger zu Essstörungen neigen.
Dies kann häufig
dann der Fall sein, wenn beispielsweise die Anspannung während der
Schulzeit weggefallen ist oder wenn sie es gewohnt sind, am späten Abend
eine kleine Mahlzeit einzunehmen. Auch hier kann die Dosierung des
Wirkstoffes zeitlich so abgestimmt werden, dass eine Optimierung
bezüglich
der Vorliebe zur Nahrungsaufnahme erfolgt. Kinder die an Essstörungen leiden,
weisen ebenfalls Tageszeiten auf, bei denen sie leichter einer Nahrungsaufnahme
zugänglich
sind.
-
Eine
einzige Tagesdosis des Wirkstoffes kann in Form eines trockenen
Pulvers im wesentlichen auf die gleiche Weise wie eine Prise Schnupftabak
verabreicht werden. Eine bevorzugte Verabreichungseinrichtung besteht
in der Verwendung einer Dosiervorrichtung. Anstelle der Verwendung
in reiner Form befindet sich bei dieser Verabreichungsform der Wirkstoff
typischerweise auf einem Träger.
Diese Vorgehensweise wird bevorzugt, da der Einfluss von geringen
Dosierungen des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
so intensiv ist, dass der Träger
benötigt
wird, um eine geeignete Dosierung bereitzustellen und eine Überdosierung
zu vermeiden.
-
Sofern
die Dosishöhen
variieren, können
zerbrechliche Kapseln verwendet werden. Diese Verabreichungsweise
ergibt eine Einwirkung von abgemessenen Einzeldosen. Die zerbrechlichen
Kapseln können
in Form einer Blisterpackung bereitgestellt werden, wobei die Tage
oder Zeitpunkte der Dosierungen neben der entsprechend abgemessenen
Dosis aufgedruckt sind. Beispielsweise kann die optimale Zeitspanne
vor einer vorgesehenen Mahlzeit in der Nähe der entsprechenden Dosis
aufgedruckt sein.
-
Kontinuierliche und stoßweise Verabreichung
von Dosen.
-
Es
ist möglich,
den Wirkstoff in Wellenform zu verabreichen. Der Bestandteil steigt
normalerweise in die Nase, wodurch eine kontinuierliche Dosis des
Bestandteils an das VNO abgegeben wird. Die wellenförmige Vorgehensweise
wurde von den Erfindern experimentell an Ratten angewandt.
-
Weitere
Vorgehensweisen einer kontinuierlichen oder stoßförmigen Dosierung können die
Bereitstellung eines Gels oder Pflasters, die den Wirkstoff enthalten,
in der Nase umfassen. Diese Verabreichungsmöglichkeiten führen zu
einer Retention des Wirkstoffes in der Nase über eine längere Zeitspanne hinweg, was
zu einer kontinuierlichen Einwirkung führt. Der Wirkstoff kann auch
in einer Darreichungsform zur langsamen Freisetzung oder zeitlich
abgestimmten Freisetzung eingekapselt werden, wodurch mögliche Probleme
einer Ermüdung
und begleitende Rückschläge vermieden
werden.
-
Die
Verabreichung kann erfindungsgemäß auch in
Form einer Salbe erfolgen. Diese Verabreichungsweise führt ebenfalls
zu einer Langzeitwirkung. Daher wird die erfindungsgemäße Salbenausführungsform
typischerweise in der Nähe
des VNO jedoch nicht direkt an diesem durchgeführt. Eine geeignete Platzierungsstelle
liegt auf der Oberlippe. Die Salbe ermöglicht eine längere Einwirkungszeit
des Wirkstoffes als bestimmte andere Vorgehensweisen.
-
Verabreichung zusammen mit einer anderen
Behandlung.
-
Patienten,
die einen Vorteil aus der vorliegenden Erfindung ziehen können, werden
häufig
mit anderen Maßnahmen
behandelt. Respiratorische Einwirkungsvorrichtungen können für eine gleichzeitige
Verabreichung des Wirkstoffes zusammen mit anderen Substanzen sorgen.
Beispielsweise werden chronisch kranke Patienten häufig mit
zusätzlichem
Sauerstoff (entweder in einem Sauerstoffzelt oder durch Nasenschläuche) versorgt.
Derartige Patienten können
ambulant versorgt werden, indem sie beispielsweise ihre Sauerstoffanlagen
mit sich tragen. Respiratoren werden häufig bei sehr kranken, bettlägerigen
Patienten verwendet.
-
Respiratorische
Verabreichungsanlagen können
mit einer Dosis des Wirkstoffes ergänzt werden, um eine einfache
Verabreichung durch Einführung
in den Luftstrom zu bewirken. Diese Verabreichung mit der Luft kann
für gleichzeitige
einzelne, abgemessene Dosen oder für eine Einwirkung auf kontinuierlicher
Basis sorgen.
-
Aufgrund
der relativ stabilen chemischen Struktur des Wirkstoffes sind zahlreiche
Verabreichungsmaßnahmen
geeignet. Zerstäubungsgeräte, Verdampfungsgeräte, Ultraschallgeräte und andere
Vorrichtungen, die einen Nebel auf Luftbasis erzeugen, können zur
Verabreichung geeigneter Dosen des Wirkstoffes (auch hier entweder
in abgemessenen Dosen oder auf kontinuierlicher Basis) verwendet
werden. Eine kontinuierliche institutionelle Dosis in speziellen
Räumen
in Krankenanstalten kann bereitgestellt werden, wo derzeit Befeuchter
oder andere Luftzirkulationsmechanismen eingesetzt werden.
-
Stoßweise
Dosiseinwirkung.
-
Ein
möglicher
Nachteil einer kontinuierlichen Einwirkung des Wirkstoffes auf das
VNO ist die potentielle Ermüdung
des VNO- Rezeptors
sowie eine potentielle Reaktionswirkung nach Absetzen der Verabreichung.
Um dieses potentielle Problem zu vermeiden, können mehrere Verabreichungstechniken
eingesetzt werden.
-
Eine
einfache und elegante Vorgehensweise zur Bereitstellung einer stoßartigen
Einwirkung besteht darin, für
einen Dosisstrom mit der normalen Atmung zu sorgen. Beispielsweise
kann der Wirkstoff in einem geeigneten Träger (z. B. einer Lösung auf
Alkoholbasis oder einem Gel) auf die Oberlippe getupft werden. Anschließend erfolgt
mit der nasalen Atmung eine intermittierende Einwirkung des Materials.
Durch Platzieren eines Gels oder Kissens mit einem Gehalt an dem
Wirkstoff in der Nähe
des VNO (jedoch nicht direkt an diesem) würde ebenfalls eine intermittierende
Einwirkung erreicht werden.
-
Bei
einigen Zuständen
kann es bevorzugt sein, eine stärker
kontinuierliche Einwirkung des Wirkstoffes oder eine kontinuierliche
Einwirkung auf niedrigem Niveau mit intermittierenden höheren Einwirkungspeaks
zu erreichen. Das geeignete Behandlungsverfahren ergibt sich bei
Anwendung üblicher
Optimierungskriterien.
-
Wirkstoff
-
Struktur der Verbindung.
-
In
der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Ausdrücke "Pregnan" oder "Pregnan-Steroid" auf einen polycyclischen
Kohlenwasserstoff mit einer Steroidstruktur mit vier Ringen, wobei
eine Methylierung in den 10- und 13-Positionen und eine Ethylierung
(einschließlich
ungesättigte
Gruppen) in der 17-Position vorliegen. Den 19-Norpregnanen fehlen
ein Methylsubstituent oder ein anderer kohlenstoffhaltiger Substituent
an C-10, wo normalerweise C-19 auftreten würde. 19-Norpregnene stellen
eine Untergruppe von Pregnanen dar und enthalten mindestens eine
Doppelbindung. Die folgende Strukturformel zeigt die Steroidstruktur
mit vier Ringen, die den 19-Norpregnanen gemeinsam ist (die, wie
bereits erwähnt,
Pregnene umfassen). Bei der Beschreibung der Position von Gruppen
und Substituenten bedient man sich des folgenden Nummerierungssystems:
-
Der
erfindungsgemäße Wirkstoff
weist die allgemeine Strukturformel auf:
worin
R
1 =
H, C
1-4-Alkyl, C
1-4-Alkanoyl,
SO
3H oder ein Salz davon,
R
2 = C
1-4-Alkyl,
R
3 = H oder Methyl,
und ein oder zwei
nicht-benachbarte Mitglieder von a, b, c und d gegebenenfalls Doppelbindungen
bedeuten.
-
Die
13- und 17-Positionen stellen chirale Zentren dar. In der vorliegenden
Anmeldung bedeutet (sofern nichts anderes angegeben wird) eine Bezugnahme
auf eine Verbindung der Formel (I), dass es sich bei der 13-Methylgruppe
um eine 13β-Gruppe
handelt, während
es sich bei der 17-Ethylgruppe entweder um eine α- oder β-Gruppe handeln kann (wenn nur
eines von beiden angegeben wird, dann wird es spezifisch als das
17α- oder
17β-Diastereomere
identifiziert). Die Verbindung 19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
weist die in der vorstehenden Formel (I) dargestellte Struktur auf,
wobei R1 H bedeutet, R2 Ethyl
bedeutet und R3 H bedeutet und keine der
fakultativen Doppelbindungen vorhanden ist. Somit erfordert die
Bezeichnung 19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol (ohne weitere Angaben)
entweder eine 17α-
oder eine 17β-Substitution.
-
Die
spezielle Verbindung (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
weist somit die nachstehende Strukturformel (Ia) auf:
-
Synthesen
für die
Verbindungen vom Typ der Formel (I) und insbesondere von (Ia) sind
ausführlich
im
US-Patent 5 792 757 (Jennings-White
et al.) beschrieben. Die Offenbarung dieser und anderer Druckschriften, die
an anderen Stellen in dieser Anmeldung erwähnt werden, wird durch Verweis
zum Gegenstand der Beschreibung gemacht. Die Verbindung der Formel
(Ia) stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Zu weiteren bevorzugten Ausführungsformen
gehören
17β-Methylöstra-1,3,5(10)-trien-3-ol
und 21-Methyl-19-norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol.
-
Es
ist ersichtlich, dass einige Substituenten (wie Halogen) an den
erfindungsgemäßen Verbindungen zulässig sind,
vorausgesetzt sie fördern
bei einer Person die Gewichtszunahme oder den Appetit.
-
Synthese von Wirkstoffen.
-
Verbindungen,
die eine Verwandtschaft mit bestimmten Verbindungen, die in der
erfindungsgemäßen gewichtsfördernden
Zusammensetzung verwendet werden, zeigen, sind im Stand der Technik
beschrieben. Diese Ausführungen
im Stand der Technik beschreiben eine klinische Anwendung, die sich
deutlich von der der erfindungsgemäßen gewichtsfördernden
Zusammensetzung unterscheidet. Betrachtet man diese herkömmlichen
therapeutischen Vorgehensweisen, so wird die Lehre vermittelt, dass
diese Verbindungen in einer Zusammensetzung verabreicht werden,
die beim erfindungsgemäßen gewichtsfördernden
Verfahren unwirksam oder ungeeignet wäre. Gleichermaßen sind
die Zusammensetzungen, die bestimmte der in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendeten Verbindungen enthalten, unterschiedlich. Die vorliegende Zusammensetzung
muss speziell so ausgestattet sein, dass sie für die VNO-Verabreichung geeignet
ist.
-
Ein
geeignetes Schema, das so modifiziert werden kann, dass die bevorzugten
aktiven Komponenten der vorliegenden Erfindung erzeugt werden, findet
sich im
US-Patent 3 946 052 (Crowe
et al.). Bei dem gemäß diesem
Patent hergestellten Endprodukt handelte es sich um 17-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
und ferner sind niedere Alkylhomologe dieser Komponente erwähnt. In
diesen Dokumenten wird ausgeführt,
dass es sich beim 17β-Substituenten
um Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl handelt. Ferner wird auf weitere
Syntheseschemata verwiesen, die sich bei Peters et al., J. Med.
Chem., Bd. 32 (1989), S.1642, finden.
-
Während Crowe
et al. sich als Lehre für
ein Syntheseschema in Bezug zur allgemeinen Klasse der Verbindungen
eignet, unterscheidet sich die Anwendung der Verbindung gemäß der Lehre
von Crowe et al. hochgradig von der Anwendung der erfindungsgemäßen gewichtsfördernden
Zusammensetzung. Crowe et al. vermitteln die Lehre, dass ihre Verbindungen
als oral verabreichtes Kontrazeptivum zu verwenden sind. Crowe et
al. lehren ferner ein Dosierungsniveau, das um zahlreiche Größenordnungen
höher als
die erfindungsgemäß geeigneten
Niveaus ist, d. h. in täglichen
Dosen von 0,01 mg bis 5 mg.
-
Das
von den Erfindern entwickelte Syntheseverfahren zur Herstellung
des Kaliumsatzes der Sulfatverbindung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist im nachstehenden Beispiel 1 beschrieben. Dieses Derivat wurde
entwickelt, um eine erhöhte
Wasserlöslichkeit
zu erreichen.
-
Die
Syntheseverfahren für
die Pregnane der Formel I, bei denen R1 die
Bedeutung C1-4-Alkyl oder Alkanoyl hat,
sind dem Fachmann geläufig.
Für die
Pregnane, bei denen R1 die Bedeutung C1-4-Alkyl und insbesondere Methyl hat, ist
zu erwarten, dass sie eine erhöhte
Flüchtigkeit
aufweisen, die für
bestimmte Verabreichungsarten von Bedeutung ist, z. B. bei den vorstehend
beschriebenen Inhalationsgeräten
mit aktiver Treibmittelwirkung.
-
Beispiel 1
-
Synthese des Kaliumsatzes von 19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ylsulfat
-
Das
folgende Syntheseverfahren liefert das Kaliumsalz einer Ausführungsform
des Wirkstoffes. Diese Verbindung weist eine erhöhte Wasserlöslichkeit auf und eignet sich
somit gut für
einen Träger
auf Wasserbasis.
-
Ein
Schwefeltrioxid/Pyridin-Komplex (1,91 g, 12,0 mmol) wurde zu 19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol (568,9
mg, 2,0 mmol) in 5 ml trockenem Dimethylformamid (gelagert über Molekularsieben)
gegeben. Nach 4-stündigem
Rühren
wurde die Suspension tropfenweise unter raschem Rühren zu
Triethanolamin (5,97 g, 40,0 mmol) in 100 ml Wasser gegeben. Die
erhaltene Lösung
wurde durch CeliteR 503-Filtrierhilfsmittel
gegeben. Das Filtrat wurde zu Kaliumcarbonat (3,56 g, 25,8 mmol)
in 10 ml Wasser unter raschem Rühren
gegeben und anschließend
durch eine grobe Glasfritte filtriert. Der Rückstand wurde mit 10 ml Wasser
und 10 ml Aceton gewaschen und sodann über P2O5 unter Vakuum getrocknet. Man erhielt einen
gelbbraunen Feststoff (1,0179 g, 2,528 mmol, 126%) vom F. 221–>250°C.
-
Beispiel 2
-
Screening-Versuche für die VNO-Reaktivität gegenüber (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
-
In vitro-Studie CL002.
-
Diese
Studie wurde unter Verwendung von VNO-Zellen durchgeführt, die von gesunden männlichen und
weiblichen Versuchspersonen gewonnen worden waren. Es wurde festgestellt,
dass Zellen sowohl von Männern
als auch von Frauen auf die Anwendung von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol mit der
Entwicklung eines Einwärtsstroms
reagierten und dass die Stärke
dieses Stroms dosisabhängig
war. Bei (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol-Konzentrationen
von 10–7 M
und mehr unterschied sich diese Reaktion signifikant von der Kontrollreaktion.
Ferner war die Stärke
der Reaktion in Zellen von Frauen größer als in Zellen von Männern.
-
Die
maximale Wirkung wurde bei einer Konzentration von 10–5 M
festgestellt, wobei an diesem Punkt der durchschnittliche maximale
Einwärtsstrom
96 pA in Zellen von Frauen und 55 pA in Zellen von Männern betrug.
-
In vivo-Studie CL001.
-
Diese
Studien wurde an gesunden männlichen
und weiblichen freiwilligen Versuchspersonen durchgeführt, die
jeweils mit einer einzigen Dosis von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
getestet wurden. Die durchschnittliche maximale Amplitude der EVG
(Elektrovomerogramm)-Reaktion auf eine intranasale Verabreichung
von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol,
angegeben als Größe des Unterschieds
zur Reaktion gegenüber
Placebo, betrug 30 mV bei Männern
und 50 mV bei Frauen (ein Unterschied gegenüber dem Placebo von 13,9 mV
bei Frauen und von 5,3 mV bei Männern).
Bei beiden Geschlechtern war die maximale Amplitude der Reaktion
gegenüber
(17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
signifikant größer als
gegenüber
dem Placebo. Ferner war die maximale Amplitude der Reaktion bei
Frauen größer als
bei Männern.
-
Verfahren:
-
Zur
VNO-Stimulation wurde eine 10–8 M Lösung von
(17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol-Vomeropherin
in Propylenglykol (PG) hergestellt. Ein Dampfstoß (Dauer: 2 Sekunden) des Vomeropherins
wurde durch Durchleiten von sauberer Luft durch die Lösung (Luftstrom:
3 ml/min) erhalten. Dadurch wurde eine geschätzte Menge von 200 pg (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
an das VNO abgegeben. Als Kontrolle diente ein Stoß von PG
allein in Dampfform.
-
Die
Verarbeitung und die Analyse der Ergebnisse erfolgte indirekt. Die
Amplitude oder Frequenz der verschiedenen Parameter wurden gemessen.
Der Mittelwert und die Standardabweichung des Mittelwerts wurden
für sämtliche
Parameter 5 Minuten nach Stimulation mit der Kontrolle und mit (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
erhalten. Die Signifikanz der Ergebnisse wurde unter Anwendung des
gepaarten, zweiseitigen Student-t-Tests und Varianzanalyse untersucht.
-
Datenanalyse:
-
Nachstehend
sind die Ergebnisse bei weiblichen Personen zusammengestellt. EVG:
13,8 mV; elektrodermale Aktivität
(EDA): +109, 4 μS;
respiratorische Frequenz (RF): +3,0 Zyklen/min; Herzfrequenz (CF):
0 Schläge/min;
Elektromyogramm (EMG): 0 Hz; Körpertemperatur
(BT): +0,2°C,
alpha-kortikale Aktivität
(α-CA): +35,8 μV2/Hz; beta-kortikale Aktivität (β-CA): –2,2 μV2/Hz. Insgesamt erweist sich das Verhalten
als EVG++, EDA+, α-CA++,
wobei + einen mäßigen Anstieg
der Aktivität
und ++ einen erheblichen Anstieg der Aktivität bedeutet. Diese Zahlenwerte
geben die durchschnittliche Wirkung von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol,
subtrahiert von der durchschnittlichen Wirkung des Placebo, für jeden
gemessenen biologischen Parameter wieder.
-
Bei
acht weiblichen Personen induzierte das Vomeropherin (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol (200
pg) einen robusten durchschnittlichen EVG-Wert, gefolgt von Veränderungen
einiger autonomer Parameter und EEG. Der EDA-Wert nahm gegenüber Placebo
erheblich zu und gegenüber
dem durchschnittlichen männlichen
EVG-Wert (p < 0,05).
Daran schlossen sich Veränderungen
einiger autonomer Parameter und des EEG-Werts an. Der EDA-Wert stieg gegenüber dem
Placebo signifikant an (p < 0,05).
Der alpha-Rhythmus, aufgezeichnet von T4A2, stieg gegenüber dem
Placebo signifikant an (p < 0,05).
Damit verbunden war ein verringerter beta-Rhythmus in CA2 (p < 0,05), verglichen
mit dem Effekt von Placebo. Weitere autonome Parameter und der EMG-Wert
blieben unverändert.
-
Nachstehend
findet sich eine Zusammenfassung der Ergebnisse von 6 männlichen
Personen: EVG: +5,3; EDA: +79,1; RF: –1,7; CF: 0; EMG: 0; BT: –1,2; α-CA: –11,7; β-CA: –64,9. Das
Verhalten von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol bei dieser Studie
kann als EVG+, EDA+ und β-CA–– zusammengefasst
werden. Diese Zahlenwerte geben die durchschnittliche Wirkung von
(17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol,
subtrahiert von der durchschnittlichen Wirkung des Placebo, für jeden
gemessenen biologischen Parameter an.
-
Bei
Männern
bewirkten (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
eine durchschnittliche EVG-Reaktion, die sich signifikant von der
Wirkung des Placebo unterschied (p < 0,05), jedoch auch kleiner als die
bei weiblichen freiwilligen Personen festgestellten Werte waren.
Daran schloss sich ein erhöhter
EDA-Wert an (p < 0,05)
aber in einem geringeren Ausmaß als
die EDA-Veränderung,
die bei weiblichen Personen festgestellt wurde. Die Körpertemperatur
und der alpha-Rhythmus
nahmen ebenfalls bei männlichen
Personen, die mit (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
behandelt worden waren, verglichen mit dem Placebo ab (p < 0,05). Weitere
biologische Parameter veränderten
sich bei Männern
nicht signifikant.
-
Schlussfolgerungen:
-
Das
Vomeropherin (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol ist sowohl
bei weiblichen als auch bei männlichen
Personen im VNO aktiv. Die induzierten autonomen EEG-Änderungen
sind geringer, verglichen mit den Wirkungen von anderen Vomeropherinen
mit bekannten psychotropen Wirkungen. Bei weiblichen Personen induzierte
(17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol einen
hohen EVG-Wert, befolgt von einem erhöhten EDA-Wert und alpha-Gehirnwellen
und verringerte beta-Wellen.
-
Die
Studie CL001 und die Studie CL002 stimmen beide mit der Aussage überein,
dass VNOs der beiden Geschlechter auf (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol reagieren.
Die Reaktion ist bei Frauen größer als
bei Männern.
-
Beispiel 3
-
Gonadotropin-Sekretionsstudie (Entdeckung
der gewichtsfördernden
Aktivität)
-
Die
Studie CL003 war dazu bestimmt, mögliche Einflüsse von
(17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol auf
die Gonadotropin-Sekretion bei freiwilligen weiblichen Versuchspersonen
zu untersuchen. Da Gonadotropine typischerweise stoßweise mit
4 bis 6 Maxima pro Tag sezerniert werden, wurde (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
in Abständen
von 10 Minuten innerhalb einer Periode von 6 Stunden verabreicht.
Diese zeitliche Abstimmung wurde gewählt, um festzustellen, ob (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
das Muster des Ausstoßes
und/oder die Größe der Gonadotropin-Freisetzung
beeinflusste. Es wurden keine übereinstimmenden
Veränderungen
der Gonadotropin-Sekretion festgestellt. Ferner wurden keine Veränderungen
des menstruellen Zyklusmusters oder der Ovulation beobachtet.
-
Überraschenderweise
erhielten die Untersucher von den Versuchspersonen nach der Studie
spontane Berichte, die zeigten, dass sie einen verstärkten Appetit
hatten. Im Anschluss an diese anekdotischen Berichte übergaben
die Untersucher den Personen 1 Monat nach Beendigung ihrer Teilnahme
an der Studie einen Fragebogen, um diese Wirkung von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
in systematischer Weise zu ermitteln. Sämtliche Personen gaben an,
dass sie einen stark gesteigerten Appetit aufwiesen, der mit der
Behandlung mit (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
bei der Studie verbunden war.
-
Beispiel 4
-
Folgestudien über die Gewichtsförderung
-
Studie CL004.
-
Die
Studie CL004 wurde im Anschluss an die überraschenden Ergebnisse in
Bezug auf den Appetit bei der Studie CL003 durchgeführt. Mit
dieser Studie sollte eine stärker
fokussierte Untersuchung der Einflüsse von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
auf den Appetit durchgeführt
werden. Um für
ein vergleichbares Untersuchungsschema wie bei der ursprünglichen
Studie zu sorgen, wurde das gleiche Dosierungsschema (1 Dosis alle
10 Minuten über
6 Stunden hinweg) wie bei der Studie CL003 eingehalten.
-
Die
Studie CL004 wurde nach Beendigung der Studie CL003 durchgeführt. Die
Zwischenbefunde besagen, dass sämtliche
Personen in dieser Studie über
eine Appetitsteigerung für
mindestens 1 Woche nach Verabreichung von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol, jedoch
nicht nach Verabreichung des Placebo berichteten. Diese Appetitsteigerung
war mit einer anhaltenden Zunahme des Körpergewichts verbunden.
-
Studie CL005.
-
Diese
Studie diente dazu, die Einflüsse
von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
auf die Nahrungsaufnahme bei den Studien CL003 und CL004 im Einzelnen
zu untersuchen. Das Dosierungsschema von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol war das
gleiche wie bei den vorhergehenden Studien. Die Nahrungsaufnahme
und der Appetit wurden bei dieser Studie sehr ausführlich geprüft. Die
Personen machten innerhalb einer Periode von 3 bis 4 Monaten Aufzeichnungen über ihren
Appetit, die Nahrungsaufnahme und dergl. Die vorläufige Analyse
der Daten zeigt, dass die Verabreichung von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol, jedoch
nicht die Verabreichung des Placebo mit einer empfundenen Appetitsteigerung
für mindestens
1 Woche nach der Arzneistoffverabreichung verbunden war.
-
Studie CL006.
-
Die
Studie CL006 diente dazu, für
eine klinisch aussagekräftigere
Bewertung des Dosierungsschemas von (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
sowie für
eine stärker
kontrollierte Umgebung, in der die Einflüsse auf den Appetit und die
Nahrungsaufnahme bewertet wurden, zu sorgen. Bei dieser Studie erhielten
Personen (17β)-19-Norpregna-1,3,5(10)-trien-3-ol
zusammen mit den Mahlzeiten und sie blieben während der gesamten Studie in
einem Institut zur Stoffwechseluntersuchung. Eine informelle Analyse
der im Blindversuch ermittelten Daten dieser noch laufenden Studie
lässt darauf
schließen,
dass sich bei einigen Teilnehmern eine mit der Behandlung in Verbindung
stehende Zunahme der Nahrungsaufnahme und des Körpergewichts ergab.
-
Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben; für
den Fachmann ist es aber ersichtlich, dass bestimmte äquivalente
Zusammensetzungen, Verfahren, Anwendungen und Produkte mit gleicher
Wirksamkeit als Ersatz dafür
bereitgestellt werden können.
Derartige Äquivalente
fallen unter den Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche.