-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für das Erzeugen eines Chrom
in dem Bereich von 9 bis 15 Masseprozent enthaltenden martensitischen
Edelstahlerzeugnisses, das hauptsächlich in Hydrogensulfid enthaltenden
Umgebungen wie Erdölbohrungen
und Gasbohrungen (nachstehend einfach als „Erdölbohrung" bezeichnet) oder Chemieanlagen eingesetzt
wird. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
für das
Erzeugen eines martensitischen Edelstahlerzeugnisses, das während Transport
und Lagerung unter atmosphärischen
Umgebungen eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit sowie auch eine ausgezeichnete
Korrosionsbeständigkeit,
im Einzelnen eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung,
selbst unter Hydrogensulfid enthaltenden Umgebungen aufweist.
-
Im
Hinblick auf Stahlerzeugnisse, die beim Einsatz unter Erölbohrungsumgebungen
verbreitet verwendet werden, werden Stahlrohre, Stahlbleche etc.
aufgeführt,
und von diesen umfassen die Stahlrohre nahtlose Stahlrohre und geschweißte Stahlrohre.
-
Eines
der typischen Herstellungsverfahren für nahtlose Stahlrohre ist das
so genannte Mannesmann-Dornstangenrohrwalzwerkverfahren, und dieses
Verfahren wird aufgrund seiner ausgezeichneten Maßhaltigkeit
und Leistungsfähigkeit
verbreitet eingesetzt.
-
Sein
Rohrherstellungsverfahren besteht im Allgemeinen aus einem Erhitzungsverfahren,
bei dem ein Rundknüppel
als Material auf eine vorbestimmte Verarbeitungstemperatur erhitzt
wird, einem Lochverfahren, bei dem der erhitzte Rundknüppel durch
Verwenden eines Lochwalzwerks zu einem Hohlmantel ausgebildet wird,
einem Streckungsverfahren, bei dem der Hohlmantel durch Verwenden
eines Dornstangenrohrwalzwerks zu einem Rohr für Fertigwalzen ausgebildet
wird, einem Wiedererhitzungsverfahren, bei dem das Rohr für das Fertigwalzen
erneut erhitzt wird, und einem Fertigwalzverfahren, bei dem das
dadurch erneut erhitzte Rohr für das
Fertigwalzen so geformt wird, dass es durch Verwenden eines Streckreduzierwalzwerks
ein vorbestimmtes Produktmaß aufweist.
-
In
diesem Fall wird die Erhitzungstemperatur des Materialrundknüppels im
Allgemeinen auf 1.100 bis 1.300°C
eingestellt, die Rohrtemperatur nach dem Streckungsverfahren mittels
des Dornstangenwalzwerks wird auf 800 bis 1.000°C eingestellt, die Wiedererhitzungstemperatur
des Rohrs für
das Fertigwalzen wird auf 850 bis 1.100°C eingestellt und die Fertigbearbeitungstemperatur
bei dem Streckreduzierwalzwerk wird auf 800 bis 1.000°C eingestellt.
-
Im
Fall von geschweißten
Stahlrohren wird ein Stahlblech als Material so fertig bearbeitet,
dass es durch Verwenden eines Verfahrens wie z.B. einem Widerstandsschweiß-Rohrherstellungsverfahren,
einem UO-(UO-Pressen-Unterpulverlichtbogenschweiß-)Rohrherstellungsverfahren
und einem Laserschweiß-Rohrherstellungsverfahren
ein vorbestimmtes Produktmaß aufweist.
-
Danach
wird im Fall des Stahlrohrs, das aus Chrom in dem Bereich von 9
bis 15 Masseprozent enthaltenden martensitischem Edelstahl gefertigt
ist (nachstehend einfach als „martensitisches
Edelstahlrohr" bezeichnet),
das Erzeugnis einem Abschreckprozess bei nicht unter 900°C und dann
einem Anlassprozess bei 600 bis 750°C unterzogen, so dass eine vorbestimmte
Festigkeit verliehen wird.
-
Während des
Herstellungsverfahrens eines solchen nahtlosen martensitischen Edelstahlrohrs
oder Stahlblechs für
ein geschweißtes
Stahlrohr wird dieses im Fall eines nahtlosen Stahlrohrs während den
jeweiligen Verfahren einer Wärmebehandlung
von 600 bis 1.300°C
unterzogen, und im Fall des geschweißten Stahlrohrs wird ein Stahlblech
während
eines Ausbildungsverfahrens zu einem Stahlrohr einem Erhitzen bei 600
bis 1.000°C
und nach der Rohrausbildung einem Wärmebehandlungsverfahren unterzogen.
Aus diesem Grund werden an den Innen- und Außenflächen des Rohrs zwangsläufig Zunderschichten
(nachstehend einfach als „Walzzunder" bezeichnet) erzeugt.
-
Normalerweise
wird Walzzunder durch ein nach dem Kugelstrahlprozess eingesetztes
Beizverfahren vollständig
entfernt. Denn im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass in dem
Grundmaterialstahl direkt unter dem Walzzunder eine Chromvertiefungszone
vorliegt und dass ohne Entfernen dieser Chromvertiefungszone sowie
des Walzzunders keine wünschenswerte
Korrosionsbeständigkeit
erhalten werden kann.
-
Die
Kombination aus Kugelstrahlprozess und dem folgenden Beizprozess
wird vorgesehen, da das Anwenden nur des Beizprozesses lange Zeit
erfordert, um den Walzzunder und die Chromvertiefungszone vollständig zu
entfernen, was zu einer Verschlechterung der Produktivität führt.
-
Der
Beizprozess bringt aber eine Reihe von Teilverfahren und hohe Kosten
mit sich, was zu einer Verschlechterung der Produktivität und einem
Anstieg der Herstellungskosten der Erzeugnisse führt und eine Verschlechterung
der Arbeitsumgebungen aufgrund von Säurenebel etc. verursacht. Aus
diesem Grund werden unter den Gesichtspunkten der Verbesserungen
der Produktivität,
der Aufrechterhaltung guter Arbeitsumgebungen und der Senkung der
Herstellungskosten der Erzeugnisse immer öfter eine Vereinfachung des
Beizprozesses und weiterhin die Ausschaltung des Beizprozesses gefordert.
-
Bezüglich des
Kugelstrahlprozesses werden Verfahren vorgeschlagen, bei denen Körner aus
13% Chromstahl, der der gleiche wie der bearbeitete Stahl ist, oder
Aluminiumoxid als Körner
für das
Kugelstrahlen verwendet werden. Der Grund hierfür wird wie folgt beschrieben:
wenn Eisenkörner
für den
Strahlprozess für Edelstahl
verwendet werden, bleiben pulverisierte feine Partikel, die sich
aus den Eisenkörnern
für das
Kugelstrahlen ergeben, auf der Oberfläche des Edelstahlerzeugnisses
zurück,
und in dem Fall, da auf den Beizprozess verzichtet wird, bildet
sich Rost aus den feinen Partikeln der Eisenkörner für das Kugelstrahlen, die in
atmosphärischen
Umgebungen als Ausgangspunkte dienen; dies bewirkt so genannte Rostablagerung,
was zu einer Beeinträchtigung
des Erscheinungsbilds der Erzeugnisse führt. Zudem dient die Rostablagerung
als Ausgangspunkt für
das Auftreten von Lochfraßkorrosion
und beschleunigt die Korrosion unter tatsächlichen Nutzungsumgebungen,
beispielsweise Umgebungen mit hohen Temperaturen und hoher Feuchtigkeit,
die im Fall von Ölfeldrohren
Kohlendioxidgas und Hydrogensulfid einschließen.
-
Selbst
in dem Fall, da Körner
für Kugelstrahlen
aus 13% Chromstahl oder Aluminiumoxid verwendet werden, wird der
Chrom in dem Bereich von 9 bis 15 Masseprozent enthaltende martensitische
Edelstahl aber bei Verzicht auf das Beizverfahren manchmal einer
geringen Korrosion ausgesetzt, wenn er in atmosphärischen
Umgebungen verbleibt.
-
Bisher
gibt es kaum Untersuchungen zur Beziehung zwischen den Einsatzbedingungen
des Kugelstrahlverfahrens und der Erzeugung von Rost. Derzeit wird
bei tatsächlichen
Arbeitsabläufen
nach dem Kugelstrahlverfahren weiterhin kurz ein Beizverfahren ausgeführt oder
die Bearbeitungszeit des Kugelstrahlens wird entsprechend länger als
erforderlich verlängert,
um die Chromvertiefungszone vollständig zu strahlen und zu entfernen;
daher nimmt die Leistungsfähigkeit
des Kugelstrahlverfahrens ab.
-
Es
wurden aber einige Untersuchungen nicht nur zu diesen Körnern für das Kugelstrahlen,
sondern auch zum Kugelstrahlverfahren selbst vorgenommen. Im Einzelnen
werden bei einem häufig
verwendeten Kugelstrahlverfahren, welches ein so genanntes Druckstrahlsystem
ist, Körner
für Kugelstrahlen
zusammen mit Druckluft ausgestoßen
und auf die Zielmaterialien gestrahlt. Das Druckstrahlsystem weist
aber die folgenden Probleme auf: laufende Kosten steigen aufgrund
eines hohen Stromverbrauchs des Kompressors, der Kompressor erzeugt
einen hohen Druck, was zur Möglichkeit
von Bruchbildung führt,
und feine Kugelstrahlkörner werden
umhergestreut, was zu einer Verschlechterung der Arbeitsumgebungen
führt.
-
Aus
diesem Grund wurde ein so genanntes Vakuumsaugstrahlsystem, das
die Luftsaugfunktion einer Luftsaugvorrichtung nutzt, als neues
Kugelstrahlverfahren für
das Kugelstrahlen einer Rohrinnenfläche vorgeschlagen. Dieses Verfahren
wird zum Beispiel durch die offen gelegte japanische Patentanmeldung
Nr. 60-263671 vorgeschlagen. Weiterhin wurden Strahlvorrichtungen
des Vakuumsaugstrahlsystems, die die Strahlleistungsfähigkeit
dieses Verfahrens durch Anpassen der Differenz der statischen Drücke oder
Umwälzen
des Luftstroms verbessern, zum Beispiel durch die offen gelegte
japanische Patentanmeldung Nr. 63-22271 und die offen gelegte japanische
Patentanmeldung Nr. 6-270065 vorgeschlagen.
-
Das
Ziel dieser herkömmlichen
Vorschläge
besteht aber darin, das Vakuumsaugstrahlverfahren leistungsfähiger zu
machen, und es ist erforderlich, nach dem Kugelstrahlprozess einen
Beizprozess auszuführen, um
Zunder vollständig
zu entfernen.
-
In
den letzten Jahren wurde wie bereits beschrieben der Verzicht auf
das Beizverfahren gefordert, und das Leistungsverhalten des Oberflächenzustands
nach dem Kugelstrahlprozess, so wie er ist, wurde wichtiger. Bis
jetzt wurde aber noch keine Richtlinie erstellt, wie stark der Oberflächenzustand
durch den Kugelstrahlprozess fein bearbeitet werden muss, um eine
erwünschte
Korrosionsbeständigkeit
sicherzustellen. Ein übertriebener
Kugelstrahlprozess bewirkt eine Abnahme der Produktivität und ein
unzureichender Kugelstrahlprozess bewirkt eine Verschlechterung
der Korrosionsbeständigkeit.
-
OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
-
Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren für das Erzeugen
eines martensitischen Edelstahlprodukts an die Hand zu geben, das
unter atmosphärischen
Umgebungen eine ausgezeichnete Rostbildungsbeständigkeit aufweist, selbst wenn
es nach einem Kugelstrahlprozess, so wie es ist, in einem Oberflächenzustand
verbleibt, und das eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit,
im Einzelnen eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung,
selbst unter Hydrogensulfid enthaltenden Einsatzumgebungen aufweist.
-
Demgemäß gibt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren für das Herstellen eines korrosionsbeständigen martensitischen
Edelstahlerzeugnisses an die Hand, welches folgende Schritte umfasst:
- (i) Bereitstellen eines martensitischen Edelstahlerzeugnisses
mit einem Chromanteil von 9 bis 15 Masseprozent;
- (ii) Kugelstrahlen des martensitischen Edelstahlerzeugnisses,
um Walzzunder von der Oberfläche
zu entfernen; und
- (iii) Wählen
eines martensitischen Edelstahlerzeugnisses mit einer Oberfläche, die
- (a) die Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllt; und
- (b) eine Rauheit mit einer maximalen Höhe Ry von nicht mehr als 80 μm aufweist;
dadurch
gekennzeichnet, dass Xp und Yp durch ein Bildverarbeitungsverfahren
ermittelt werden, welches umfasst: - (a) Aufnehmen
eines Farbbilds der Oberfläche
mit 640 × 480
Pixel;
- (b) Analysieren der blauen Farbe in dem Bild und Einordnen des
Farbtons in 0 bis 255 Klassen;
- (c) Bilden eines Histogramms des Farbtonwerts X und der Anzahl
an Pixeln Y, wobei Yp für
die maximale Häufigkeit
in dem Histogramm und Xp für
den Farbtonwert steht, bei welchem Yp gezählt wird.
-
Die
vorliegende Erfindung gibt weiterhin ein Verfahren für das Testen
eines martensitischen Edelstahlerzeugnisses, welches einen Chromanteil
von 9 bis 15 Masseprozent und eine Oberfläche hat, von der zwecks Korrosionsbeständigkeit Walzzunder
durch Kugelstrahlen entfernt wurde, an die Hand, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfasst:
- (a) Aufnehmen eines
Farbbilds der Oberfläche
mit 640 × 480
Pixel;
- (b) Analysieren der blauen Farbe in dem Bild und Einordnen des
Farbtons in 0 bis 255 Klassen;
- (c) Bilden eines Histogramms des Farbtonwerts X und der Anzahl
an Pixeln Y, wobei Yp für
die maximale Häufigkeit
in dem Histogramm und Xp für
den Farbtonwert steht, bei welchem Yp gezählt wird;
- (d) Ermitteln, ob das martensitische Edelstahlerzeugnis eine
Oberfläche
hat, die die Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllt; und
- (e) Ermitteln, ob das martensitische Edelstahlerzeugnis eine
Oberfläche
hat, die eine Rauheit mit einer maximalen Höhe Ry von nicht mehr als 80 μm aufweist.
-
Das
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte martensitische Edelstahlerzeugnis, das den Oberflächenzustand
nach einem Kugelstrahlverfahren, so wie er ist, aufweist, erfordert
während
seiner Herstellung kein Beizverfahren; daher ermöglicht dieses Erzeugnis die
Verbesserung der Arbeitsumgebungen und der Produktivität sowie
ferner eine Senkung der Herstellungskosten.
-
Das
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte Stahlerzeugnis ist ein martensitischer Edelstahl mit
einem Chromanteil von 9 bis 15 Masseprozent und einem solchen Oberflächenzustand,
dass während
der Herstellung erzeugter Walzzunder durch das Kugelstrahlverfahren
von seiner Oberfläche
entfernt wurde. Der Oberflächenzustand
erfüllt
die folgenden Bedingungen: wenn ein Farbbild der Oberfläche in Bezug auf
Blau analysiert wird und ein Farbton erhalten wird, haben in einem
Histogramm des Werts des Farbtons X und der Pixelanzahl Y die maximale
Häufigkeit
Yp der Pixel und der Farbtonwert Xp, bei dem die maximale Häufigkeit
Yp gezählt
wurde, eine Beziehung, die die folgende Ungleichung erfüllt:
800Xp – Yp – 27000 > 0. Die Anzahl an Pixel
des Farbbilds beträgt
hier 640 × 480,
und die Farbtonwerte stellen Werte dar, die durch Unterteilen des
Farbtons der Pixel in 0 bis 255 Klassen erhalten werden.
-
Das
oben erwähnte
Farbbild ist vorzugsweise ein Aufnahmebild der Oberfläche eines
Stahlerzeugnisses, das mit einer eingestellten Beleuchtungsstärke von
200 lx mit Hilfe einer Halogen-Metalldampflampe aufgenommen wurde.
-
Die
Oberflächenrauheit
des Stahlerzeugnisses wird so eingestellt, dass sie eine maximale
Höhe Ry von
nicht mehr als 80 μm
und vorzugsweise von nicht mehr als 50 μm aufweist. Im Einzelnen wird
sie im Fall eines als Kugelstrahlverfahren verwendeten Vakuumsaugstrahlsystems
so eingestellt, dass sie nicht mehr als 80 μm beträgt, und im Fall des Druckstrahlsystems
wird sie vorzugsweise so eingestellt, dass sie nicht mehr als 50 μm beträgt. Die
oben erwähnte
maximale Höhe
Ry bezeichnet hier die nach JIS B 0601 standardisierte maximale
Höhe (gleiches
gilt nachstehend).
-
Das
Grundmaterial ist ein martensitischer Edelstahl, der 9 bis 15 Masseprozent
Chrom enthält,
vorzugsweise weiterhin nicht mehr als 0,5% Kohlenstoff, nicht mehr
als 1% Silicium, nicht mehr als 5% Mangan, 0 bis 8% Nickel, 0 bis
7% Molybdän,
0 bis 0,1% Titan, 0 bis 0,1% Zirconium, 0 bis 0,1% Niob und 0 bis
0,1% lösliches
Aluminium enthält.
-
In
Bezug auf die oben erwähnten
martensitischen Edelstahlerzeugnisse erfüllt im Fall eines Stahlrohrs der
Oberflächenzustand
mindestens der Innenfläche
die oben erwähnte
Ungleichung: 800Xp – Yp – 27000 > 0, und seine Oberflächenrauheit
wird auf nicht mehr als 80 μm,
vorzugsweise nicht mehr als 50 μm
eingestellt.
-
Das
oben erwähnte
martensitische Edelstahlerzeugnis weist während Herstellung, Transport
und Lagerung in Lagerhallen oder auf Lagerplätzen eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit
unter atmosphärischen
Umgebungen auf und weist ferner unter hydrogensulfidhaltigen Einsatzumgebungen
in Erdölbohrungen,
Chemieanlagen etc. eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
auf.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem elektrischen Potential
der Lochfraßkorrosion
und der Oberflächenrauheit
in einer entgasten, 100 ppm Cl– Ione enthaltenden Lösung zeigt.
-
2 ist
eine schematische, vergrößerte Querschnittansicht,
die einen unregelmäßigen Zustand
einer Stahlerzeugnisoberfläche
zeigt, nachdem diese einem Kugelstrahlprozess eines Druckstrahlsystem
unterzogen wurde.
-
3 ist
eine schematische, vergrößerte Querschnittansicht,
die einen unregelmäßigen Zustand
einer Stahlerzeugnisoberfläche
zeigt, nachdem diese einem Kugelstrahlprozess eines Vakuumsaugstrahlsystems unterzogen
wurde.
-
EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGEN
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben eingehende Untersuchungen
der Einflüsse
vorgenommen, die durch den Zustand einer Stahlerzeugnisoberfläche, beispielsweise
einer Rohrinnenfläche,
mit verbleibendem Walzzunder und die Oberflächenrauheit, so wie sie ist,
nachdem sie einem Kugelstrahlprozess unterzogen wurde, auf die Beständigkeit
gegen Rostbildung unter atmosphärischen
Umgebungen und die Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung unter hydrogensulfidhaltigen Einsatzbedingungen
ausgeübt werden.
Daraus haben sie die folgenden Fakten ermittelt und die vorliegende
Erfindung gemacht.
-
Der
Zustand einer Stahlerzeugnisobertläche, die nach einem Kugelstrahlprozess
verbleibenden Walzzunder aufweist, hat großen Einfluss auf die Beständigkeit
gegen Rostbildung unter atmosphärischen
Umgebungen; sie hat aber weniger Einfluss auf die Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung unter Umgebungen, die Hydrogensulfid
enthalten. Die folgende Beschreibung gibt eine eingehende Erläuterung
dazu.
-
Dass
Rostbildung durch den Zustand mit dem verbleibenden Walzzunder beeinflusst
wird, ist dadurch begründet,
dass der Ausgangspunkt der Rostbildung in einer Chromvertiefungszone
direkt unter dem verbleibenden Walzzunder liegt. Wenn anders ausgedrückt Walzzunder
in einer einen bestimmten Grenzwert pro Flächeneinheit übersteigenden
Menge vorhanden ist, wird in dem Chromvertiefungsteil erzeugter
Rost deutlich als Rost erkennbar.
-
Herkömmlicherweise
wird das Ausmaß des
verbleibenden Walzzunders von Arbeitern durch Sichtprüfung beurteilt
und kontrolliert, so dass er unter einer Bezugsmenge liegt, bei
der keine Rostbildung angenommen wird. Die Beurteilung schwankt
aber abhängig
von den einzelnen Arbeitern stark, und wenn die Erzeugnisse unter
atmosphärischen
Umgebungen belassen werden, gibt es Schwankungen im Grad der Rostbildung. Daher
wird im tatsächlichen
Betrieb unweigerlich ein Kugelstrahlprozess lang genug ausgeführt, um
einen Oberflächenzustand
vorzusehen, der stärker
als nötig
fein bearbeitet wird; dies führt
daher zu einer Verschlechterung der Produktivität.
-
Um
eine geeignete kugelgestrahlte Erzeugnisoberfläche zu erhalten, die frei von
Rostbildung ist, wird daher der Zustand der verbleibenden Walzzunder
aufweisenden Oberfläche
mit Hilfe eines Bildverarbeitungsverfahrens beurteilt.
-
Nach
einem Kugelstrahlprozess wurde im Einzelnen ein Bild der Oberfläche eines
Stahlerzeugnisses mit einer CCD-Kamera mit einer eingestellten Beleuchtungsstärke von
200 lx mit Hilfe einer Halogen-Metalldampflampe aufgenommen, und
das aufgenommene Farbbild der Oberfläche mit 640 × 480 Pixel
wurde in eine Bildanalysiervorrichtung eingegeben; dadurch wurde
der sich ergebende Farbton für
jede der drei Primärfarben
(rot, blau, grün)
in 0 bis 255 Klassen eingeordnet und es wurde ein Histogramm zum
Farbtonwert X und der Anzahl an Pixeln Y für jeden Farbtonwert gebildet,
so dass die Beziehung zwischen dem Histogramm der Pixelanzahl und
dem Oberflächenzustand
nach einem Kugelstrahlprozess analysiert wurde.
-
Dadurch
wurde bestätigt,
dass die maximale Häufigkeit
Yp des Pixelanzahlhistogramms und der Farbtonwert Xp, bei dem die
maximale Häufigkeit Yp
gezählt
wurde, abhängig
vom verbleibenden Zustand des Walzzunders nach dem Kugelstrahlprozess
schwankten. Bei wenig verbleibendem Walzzunder wurde der Farbtonwert
Xp, bei dem die maximale Häufigkeit
Yp gezählt
worden war, höher,
während
die maximale Häufigkeit
Yp niedriger wurde. Wenn dagegen viel verbleibender Walzzunder vorlag,
wurde der Farbtonwert Xp, bei dem die maximale Häufigkeit Yp gezählt worden
war, niedriger, während
die maximale Häufigkeit
Yp höher wurde.
Ferner wurde festgestellt, dass unter den drei Primärfarben
die oben erwähnte
Beziehung am deutlichsten bei Blau eintritt.
-
Basierend
auf diesen Feststellungen wurden verschiedene Proben hergestellt,
bei denen die maximale Häufigkeit
Yp des Pixelanzahlhistogramms bezüglich blau und der Farbtonwert
Xp, bei dem die maximale Häufigkeit
Yp gezählt
worden war, bei verschiedenen Werten eingestellt waren, und mit
Hilfe dieser Proben wurden Rostbildungstests ausgeführt. In
den Tests wurden die Proben in einer Testvorrichtung konstanter Temperatur
und Feuchtigkeit mit einer Temperatur von 50°C und ein Feuchtigkeit von 98%
eine Woche lang belassen.
-
Demzufolge
wurde bestätigt,
dass bei einem Stahlerzeugnis mit einem Oberflächenzustand, bei dem die Beziehung
zwischen der maximalen Häufigkeit
Yp und dem Farbtonwert Xp eine Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllte, keine
sichtbare Rostbildung festgestellt wurde. In dem Fall aber, da die
Beziehung zwischen der maximalen Häufigkeit Yp und dem Farbtonwert
Xp durch eine Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 ≤ 0 wiedergegeben wurde, wurde
sichtbare Rostbildung festgestellt.
-
Dass
sich kein Rost bildet, wenn der Oberflächenzustand 800Xp – Yp – 27000 > 0 ertüllt, ist
dadurch begründet,
dass Walzzunder ausreichend entfernt wurde, so dass verbleibende
Walzzunderbereiche, die als Ausgangspunkte für Rostbildung dienen, d.h.
die verbleibenden Flächen
der Chromvertiefungszone, verringert wurden.
-
Daher
ist in der vorliegenden Erfindung festgelegt, dass, um der kugelgestrahlten
Fläche
ausreichende Beständigkeit
gegen Rostbildung zu verleihen, die Beziehung zwischen der maximalen
Häufigkeit
Yp des Pixelanzahlhistogramms und dem Farbtonwert Xp, bei dem die
maximale Häufigkeit
Yp gezählt
wurde, die Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllen muss.
Im Fall des durch die oben erwähnten
Prozesse erzeugten martensitischen Edelstahlerzeugnisses beträgt die Tiefe
der Chromvertiefungszone direkt unter dem Walzzunder nur 2 μm. Aus diesem
Grund wird in Bereichen, in denen Walzzunder durch den Kugelstrahlprozess
ausreichend entfernt wurde, der Grundmaterial-Oberflächenbereich
des Stahlerzeugnisses ebenfalls kugelgestrahlt und zusammen mit
dem Walzzunder entfernt. Mit diesem Strahl- und Entfernungsprozess
wird der Großteil
der flachen Chromvertiefungszone entfernt.
-
Weiterhin
wurden Tests der Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung unter hydrogensulfidhaltigen Umgebungen
mit Hilfe von Proben mit unterschiedlichen Graden an verbleibendem
Walzzunder ausgeführt;
es wurden aber fast keine spezifische Unterschiede beobachtet.
-
Die
Oberflächenrauheit
eines Stahlerzeugnisses nach einem Kugelstrahlprozess hat dagegen
Auswirkungen auf sowohl die Beständigkeit
gegen Rostbildung unter atmosphärischen
Umgebungen als auch auf die Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
unter hydrogensulfidhaltigen Umgebungen. Im Folgenden wird eigens
eine Erläuterung
gegeben:
Selbst wenn der verbleibende Walzzunderzustand die
oben erwähnte
Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllt, wenn
die Oberflächenrauheit
eine maximale Höhe
Ry von über
80 μm aufweist,
wird unter atmosphärischen
Bedingungen unabhängig
von Kugelstrahlprozessen das elektrische Potential der Lochfraßkorrosion gemessen
in einer entgasten, 100 ppm Cl– Ionen enthaltenden
Wasserlösung
wie in 1 gezeigt äußerst niedrig.
Wird es einen Monat lang unter atmosphärischen Umgebungen gehalten,
war aus diesem Grund am Stahlerzeugnis klar Rostbildung erkennbar.
Bei einer maximalen Höhe
Ry von nicht mehr als 80 μm
dagegen wird das elektrische Potential der Lochfraßkorrosion
sehr hoch und es wurde kaum Rostbildung deutlich erkennbar, selbst
als es unter atmosphärischen
Bedingungen belassen wurde.
-
Der
Grund dafür,
dass bei der Oberflächenrauheit
mit einer maximalen Höhe
Ry von über
80 μm bei Sichtprüfung klar
Rostbildung erkennbar war, liegt darin, dass Salzhaltigkeit und
in der Atmosphäre
suspendierte Feuchtigkeit sich in den vertieften Bereichen auf der
Oberfläche
des Stahlerzeugnisses stark niederschlagen, mit dem Ergebnis, dass
diese Salzhaltigkeit und Feuchtigkeit als Ausgangspunkte für Rostbildung dienen.
-
Bezüglich der
Erzeugung von Sulfid-Spannungsrissbildung unter hydrogensulfidhaltigen
Umgebungen werden zunächst
durch Lochfraßkorrosion
feine Löcher
gebildet und dann tritt Spannungskonzentration an diesen Löchern auf,
die als Ausgangspunkte dienen, was zu Rissbildung führt.
-
Die
Oberfläche
eines Stahlerzeugnisses, die einem Kugelstrahlprozess unterzogen
wurde, hat eine Form, bei der feine Aussparungen und Vorsprünge kontinuierlich
vorliegen. Man meint, dass in diesen Aussparungen eine Spannungskonzentration
auftritt, was zu Sulfid-Spannungsrissbildung führt. Im Fall eines dem Druckstrahlsystem
unerzogenen Stahlerzeugnisses wurde die Erzeugung von Sulfid-Spannungsrissbildung beobachtet,
wenn die Oberflächenrauheit
eine maximale Höhe
Ry von 50 μm übersteigt,
und im Fall eines dem Vakuumsaugstrahlsystem unterzogenen Stahlerzeugnisses
wurde auch die Erzeugung von Sulfid-Spannungsrissbildung beobachtet, wenn
die Oberflächenrauheit
eine maximale Höhe
Ry 80 μm übersteigt.
Im Fall eines dem Druckstrahlsystem unterzogenen Stahlerzeugnisses
dagegen mit einer maximalen Höhe
Ry von nicht mehr als 50 μm
und im Fall eines dem Vakuumsaugstrahlsystem unterzogenen Stahlerzeugnisses
mit einer maximalen Höhe
Ry von nicht mehr als 80 μm
erfuhr keines derselben die Erzeugung von Sulfid-Spannungsrissbildung.
Als Grund hierfür
wird Folgendes angeführt:
-
2 und 3 sind
schematische, vergrößerte Querschnittansichten,
die unregelmäßige Oberflächenzustände von
Stahlerzeugnissen mit einer Oberflächenrauheit zeigen, die praktisch
die gleiche maximale Höhe
Ry haben, und die Stahlerzeugnisse wurden jeweils durch das Kugelstrahlverfahren
des Druckstrahlsystems und das Kugelstrahlverfahren des Vakuumsaugstrahlsystems
behandelt. 2 zeigt den Fall des Druckstrahlsystems
und 3 zeigt den Fall des Vakuumsaugstrahlsystems.
-
Wie
in 3 dargestellt, weist die durch das Vakuumsaugstrahlsystem
behandelte Oberfläche
eine unregelmäßige Form
mit einem glatten, gebogenen Kantenbereich auf. Wie in 2 gezeigt
wird, weist dagegen die durch das Druckstrahlsystem behandelte Oberfläche eine
unregelmäßige Form
mit einem scharfgratigen Kantenbereich auf. Eine Spannungskonzentration
pflegt im Boden jeder Aussparung mit einer scharfen, gekerbten Form
einzutreten, wodurch ein Ausgangspunkt für Sulfid-Spannungsrissbildung
gebildet wird. In der Tat wurden in den Böden von Aussparungen mit einer
solchen scharten, gekerbten Form Risse beobachtet. Es wurde festgestellt,
dass die unterschiedliche Anfälligkeit
für Sulfid-Spannungsrissbildung
durch den Unterschied dieser unregelmäßigen Formen verursacht wird.
-
Der
Grund dafür,
dass die verschiedenen unregelmäßigen Formen
jeweils wie oben beschrieben durch das Druckstrahlsystem und das
Vakuumsaugstrahlsystem gebildet werden, liegt hier hauptsächlich darin,
dass es unterschiedliche Kollisionswinkel gibt, bei denen Körner für das Kugelstrahlen
auf die zu strahlende Oberfläche
prallen. Im Einzelnen ist bei dem Druckstrahlsystem bei seinen normalen
Betriebsbedingungen der Winkel einer Düse für das Ausstoßen von
Körnern
für das
Kugelstrahlen bei etwa 25 bis 40° bezüglich der zu
strahlenden Oberfläche
festgelegt, und die aus der Düse
ausgestoßenen
Körner
für das
Kugelstrahlen dürfen
auf die zu strahlende Oberfläche
bei einem praktisch konstanten Kollisionswinkel aufprallen.
-
Da
im Fall des Vakuumsaugstrahlsystems dagegen Körner für das Kugelstrahlen, die von
einem der Rohrenden zugeführt
werden, von dem anderen Rohrende angesaugt werden, weicht der Kollisionswinkel
aller Körner
für das
Kugelstrahlen bezüglich
der zu strahlenden Oberfläche
unregelmäßig im Bereich
von etwa 10 bis 45° ab.
Man meint, dass solche willkürliche
Kollisionen der Körner
auf die zu strahlende Oberfläche
bei verschiedenen Kollisionswinkeln zu der oben erwähnten unregelmäßigen Form
mit einem glatten Kantenbereich führen.
-
Selbst
in dem Fall des Druckstrahlsystems wird hier die Oberfläche mit
einer unregelmäßigen Form mit
einem glatt gebogenen Kantenbereich durch Verringern des eingestellten
Winkels der Düse
erhalten. Dies verringert aber die Strahlleistungsfähigkeit
in starkem Maße
und wird in der Praxis nicht eingesetzt. Im Fall des Druckstrahlsystems
wird anders ausgedrückt
Strahlen durch Nutzen kinetischer Energie, die durch Körner für Kugelstrahlen
ausgeübt
wird, die von der Spitze der Düse
zum Zeitpunkt ihrer ersten Kollision gleichmäßig ausgestoßen werden,
ausgeführt.
Je kleiner der Kollisionswinkel ist, desto größer ist daher die Strecke vom Düsenausstoßauslass
zur zu strahlenden Oberfläche,
mit dem Ergebnis, dass die Körner
für Kugelstrahlen erst
mit der zu strahlenden Oberfläche
kollidieren dürfen,
nachdem sie ihre größte kinetische
Energie verloren haben. Zwar dürfen
die Körner
für Kugelstrahlen
durch Erhöhen
des Luftdrucks mit ihrer größten kinetischen Energie
mit der zu strahlenden Oberfläche
kollidieren, dies erfordert aber übermäßige Energie und führt zu hohen
Kosten.
-
Die
folgende Beschreibung erörtert
das durch das erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte martensitische Edelstahlerzeugnis eingehender.
-
Zunächst wird
eine Erläuterung
zu einem Grundmaterial gegeben. Die vorliegende Erfindung betrifft die
Herstellung eines martensitischen Edelstahls, so dass das Grundmaterial
ein martensitischer Edelstahl ist, der mindestens 9 bis 15 Masseprozent
Chrom enthält.
Der Chromgehalt von unter 9 Masseprozent kann nicht die gewünschte Korrosionsbeständigkeit,
d.h. insbesondere die erwünschte
Sulfid-Spannungsrissbeständigkeit,
sicherstellen. Der Chromgehalt über
15 Masseprozent erzeugt dagegen eine δ-Ferrit-Phase, was zu einer Verschlechterung
der Korrosionsbeständigkeit
führt.
Zudem wird die Warmumformbarkeit schlechter, was eine Verschlechterung
der Produktivität
bewirkt, und die Materialkosten steigen, was zu einer Abnahme der
Wirtschaftlichkeit führt.
Daher wird der Chromgehalt in dem Bereich von 9 bis 15 Masseprozent
eingestellt.
-
Das
oben erwähnte
Grundmaterial ist martensitischer Edelstahl, der 9 bis 15 Masseprozent
Chrom enthält.
Vorzugsweise kann das Grundmaterial neben Chrom weiterhin nicht
mehr als 0,5% Kohlenstoff, nicht mehr als 1% Silicium, nicht mehr
als 5% Mangan, 0 bis 8% Nickel, 0 bis 7% Molybdän, 0 bis 0,1% Titan, 0 bis 0,1%
Zirconium, 0 bis 0,1% Niob und 0 bis 0,1% lösliches Aluminium enthalten.
-
Als
Nächstes
wird eine eingehendere Erläuterung
zur Beziehung zwischen der Oberflächenrauheit und der Korrosionsbeständigkeit
gegeben.
-
Bezüglich der
Beziehung zwischen der Oberflächenrauheit
und der Korrosionsbeständigkeit
ist im Allgemeinen die Korrosionsbeständigkeit um so schlechter,
je rauer die Oberflächenrauheit
ist. Dies liegt daran, dass Metallione wie Fe2+,
die aus Lokalanoden ausgelaugt werden, sich in Aussparungen an der
unregelmäßigen Oberfläche ablagern
und H+ Ione aufgrund der Hydrolyse dieser
Metallionen erzeugt werden, mit dem Ergebnis, dass Korrosion aufgrund
einer Abnahme des pH-Werts einfacher fortschreiten kann.
-
Da
im Fall des martensitischen Edelstahls bei Fortschreiten der Korrosion
unter hydrogensulfidhaltigen Umgebungen Wasserstoff in den Stahl
eindringt, wird er manchmal in einem Zustand, in dem auf ihn Last ausgeübt wird,
einer Sulfid-Spannungsrissbildung
ausgesetzt. Wenn die Oberfläche
rau ist, wird auf diese Weise der Stahl korrosionsanfälliger,
mit dem Ergebnis, dass das Eintreten von Sulfid-Spannungsrissbildung wahrscheinlicher
ist.
-
Zur
Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung des martensitischen Edelstahls
unter hydrogensulfidhaltigen Umgebungen wurden eingehende Untersuchungen
vorgenommen. Demzufolge wird im Vergleich mit einer Standardprobe
mit einer nasspolierten Obertläche
im Fall eines dem Druckstrahlsystem ausgesetzten Stahlerzeugnisses,
wenn die Oberflächenrauheit
eine maximale Höhe
Ry von über
50 μm aufweist, und
im Fall eines dem Vakuumsaugstrahlsystem ausgesetzten Stahlerzeugnisses,
wenn es eine maximale Höhe
Ry von über
80 μm aufweist,
die Korrosionsgeschwindigkeit in beiden Fällen abrupt hoch, was eine
Zunahme der Anfälligkeit
für Sulfid-Spannungsrissbildung
und die sich ergebende Verschlechterung der Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
bewirkt.
-
Wenn
die maximale Höhe
Ry im Fall des Druckstrahlsystems auf nicht mehr als 50 μm eingestellt
ist und im Fall des Vakuumsaugsystems auf nicht mehr als 80 μm eingestellt
ist, wird aber bestätigt,
dass eine Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
gewährleistet
werden kann, die so hoch wie die der Standardprobe ist. Unabhängig von
den Kugelstrahlprozessen ist es somit besser, dass die Oberflächenrauheit nach
dem Prozess auf eine maximale Höhe
Ry von nicht mehr als 80 μm
eingestellt wird, um eine Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
zu gewährleisten.
In dem Fall, da Walzzunder auf der Oberfläche des Stahlerzeugnisses durch
das Kugelstrahlverfahren des Druckstrahlsystems entfernt wird, ist
es zudem besser, dass die Oberflächenrauheit
nach dem Prozess so eingestellt wird, dass sie eine maximale Höhe Ry von
nicht mehr als 50 μm
aufweist, um sowohl eine Beständigkeit
gegen Rostbildung als auch eine Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
sicherzustellen.
-
Aus
den bereits beschriebenen Gründen
ist hier die größere Oberflächenrauheit
nach dem Entfernen des Walzzunders in dem Fall des Kugelstrahlverfahrens
des Vakuumsaugstrahlsystems gegenüber dem Kugelstrahlverfahren
des Druckstrahlsystems verwendbar. Bei dem Druckstrahlsystem wird
mit anderen Worten die unregelmäßige Oberfläche mit
einem scharfgratigen Kantenbereich ausgebildet und die Spannungskonzentration
tritt auf dem Boden der Aussparung mit einer scharfen, gekerbten
Form ein, und diese Aussparungen pflegen die Ausgangspunkte für Rissbildung
zu bilden; im Fall des Vakuumsaugstrahlsystems dagegen wird die
unregelmäßige Oberfläche mit
einem glatten, gewölbten
Kantenbereich gebildet, die Böden
dieser Aussparungen sind weniger anfällig für Spannungskonzentration und
es ist weniger wahrscheinlich, dass sie die Ausgangspunkte für Rissbildung
bilden.
-
Die
oben erwähnte
Obenflächenrauheit
wird mühelos
durch Anpassen von Faktoren wie Größe und Ladung von Körnern für das Kugelstrahlen
sowie die Strahlbearbeitungszeit erhalten, und die Bearbeitungsbedingungen
sind nicht besonders beschränkt.
Die Bearbeitungsbedingungen des Kugelstrahlprozesses umfassen verschiedene
Faktoren wie Eigenschaft und Dicke von Walzzunder auf der Oberfläche eines
zu bearbeitenden Stahlerzeugnisses, die Größe und Ladung der Körner für das Kugelstrahlen,
den Ausstoßwinkel
und den Luftdruck im Fall des Druckstrahlsystems sowie die Strömgeschwindigkeit
und die Größe des zu
bearbeitenden Stahlerzeugnisses in dem Fall des Vakuumstrahlsaugens.
Diese Faktoren hängen
eng voneinander ab, so dass jede Änderung eines Faktors zu einer Änderung
der Ergebnisse des Verfahrens führt,
selbst wenn die anderen Bedingungen die gleichen sind.
-
Bezüglich der
Körner
für das
Kugelstrahlen ist es hier bevorzugt, aus Aluminiumoxid hergestellte
Körner
oder Stahlkörner,
die aus dem gleichen Material wie das zu bearbeitende Stahlerzeugnis
sind, zu verwenden. Der Grund hierfür ist, dass der Verzicht auf
den Beizprozess nach dem Kugelstrahlprozess eine Vorraussetzung
der vorliegenden Erfindung ist, und im Fall der Verwendung von Eisenkörnern für das Kugelstrahlen, die
häufig
eingesetzt werden, dienen pulverisierte feine Partikel der Eisenkörner für das Kugelstrahlen,
die sich unweigerlich nach dem Prozess auf der Oberfläche ablagern,
als Ausgangspunkte für
Rostablagerung, was zur Verschlechterung der Beständigkeit
gegen Rostbildung führt.
Zudem tritt Lochfraßkorrosion
ein, wobei die Rostablagerung als Ausgangspunkte dient, was zu einer
Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit führt.
-
Das
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte martensitische Edelstahlerzeugnis kann eine beliebige
Form eines Stahlblechs, eines Stahlprofils, eines Stabstahls, eines
Stahlrohrs etc. haben. Zudem kann das Stahlrohr entweder ein nahtloses
Rohr oder ein geschweißtes
Stahlrohr sein, und dessen Rohrformverfahren ist nicht besonders
beschränkt.
Wenn das Stahlrohr für
das Transportieren von Fluiden wie Gasen und Flüssigkeit verwendet wird, fordert
weiterhin seine Rohrinnenfläche
vorrangig Korrosionsbeständigkeit, beispielsweise
Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung, und der Zustand der Rohraußenfläche muss
nicht eigens festgelegt werden. Da Beständigkeit gegen Rostbildung
aber auch bezüglich
der Rohraußenfläche erforderlich
ist, ist es bevorzugt, die Rohraußenfläche in gleicher Weise wie die
Rohrinnenfläche
zu bearbeiten.
-
In
dem Fall, da der Kugelstrahlprozess des Vakuumsaugsystems auf der
Außenfläche eines
Stahlrohrs und der Oberfläche
eines Stahlblechs, eines Profilstahls und eines Stabstahls ausgeführt wird,
wird zudem das zu bearbeitende Stahlerzeugnis in ein Gefäß gegeben,
dessen eines Ende mit einer Zufuhrvorrichtung für Körner für Kugelstrahlen verbunden ist,
wobei das andere Ende mit einer Saugvorrichtung verbunden ist. Wenn
in diesem Fall das zu bearbeitende Stahlerzeugnis ein Stahlrohr
ist, werden in beide Enden Stopfen eingeführt; dadurch wird nur die Außenfläche dem
Prozess unterzogen.
-
In
dem Fall, da aus einem Grund im Kugelstrahlprozess Eisenkörner für das Kugelstrahlblasen
verwendet werden müssen
und ein Beizprozess nach dem Kugelstrahlprozess ausgeübt wird,
können
weiterhin bezüglich
der Stahlerzeugnisoberfläche,
im Fall eines Stahlrohrs der Außenfläche, die
nicht hydrogensulfidhaltigen korrodierenden Fluiden ausgesetzt wird,
Eisenkörner
für Kugelstrahlen
verwendet werden, ohne in ihrer Art beschränkt zu sein, und für das Beizverfahren
gilt keine Beschränkung.
-
Bezüglich des
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten martensitischen Edelstahlerzeugnisses kann weiterhin
ein primärer
Rostschutzprozess, wie Aufbringen von Öl etc., als zusätzlicher
Prozess ausgeführt
werden, wenn dessen Einsatzort, Lagerungsort etc. aufgrund atmosphärischer
Umgebungen, beispielsweise in Strandnähe, eine hohe Korrosionsbeständigkeit
fordern.
-
BEISPIEL 1
-
Es
wurden sechs Arten von Stählen,
deren chemische Zusammensetzungen in Tabelle 1 aufgeführt werden,
erzeugt; und die Stähle
Nr. a bis c wurden in Beispiel 2 und die Stähle Nr. d bis f wurden in Beispiel
1 verwendet. Bezüglich
der Stähle
Nr. d bis f wurden jeweils massive Rundknüppel von 192 mm Außendurchmesser
und Stahlbleche von 6 mm Dicke, 1.015 mm Breite und 30 m Länge hergestellt. Tabelle
1
- Hinweis: Der Rest der Zusammensetzung ist
praktisch Eisen.
-
Nach
Erhitzen auf 1.250°C
wurden die massiven Rundknüppel
mit Hilfe eines Lochwalzwerks zu einem Hohlmantel durchstochen und
dann anschließend
mittels eines Dornstangen-Rohrwalzwerks zu einem Mutterohr für Fertigwalzen
geformt, und nach erneuten Erhitzen auf 1.100°C wurde dieses durch ein Streckreduzierwalzwerk
zu einem nahtlosen Stahlrohr so fertig bearbeitet, dass es einen
Außendurchmesser
von 63 mm und eine Dicke von 6 mm hatte, und wurde dann auf eine
Länge von
12 m zugeschnitten.
-
Bezüglich eines
Stahlblechs mit einer Dicke von 6 mm, einer Breite von 1.015 mm
und einer Länge von
30 m wurde dieses ferner zu einem Rohr mit 323 mm Außendurchmesser
und 6 mm Dicke geformt und dann in Längsrichtung mit Hilfe eines
Laserschweißverfahrens
nahtgeschweißt,
und dieses wurde dann so zugeschnitten, dass es ein lasergeschweißtes Stahlrohr
mit einer Länge
von 12 m ergab.
-
Die
sich ergebenden jeweiligen Stahlrohre wurden einem Abschreckprozess
unterzogen, in dem sie auf 950°C
erhitzt und 60 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten und dann
durch Luft abgekühlt
wurden, und wurden dann einem Anlassprozess unterzogen, in dem sie
auf 650°C
erhitzt und bei dieser Temperatur 30 Minuten lang gehalten und dann
durch Luft abgekühlt
wurden; dadurch wurden Stahlrohre mit Walzzunder erzeugt. Bezüglich Stahl
Nr. f kann dieser hier einem Abschreckprozess unterzogen werden,
bei dem dieser nach dem Erhitzen und Halten durch Wasser abgekühlt wird;
in dem vorliegenden Beispiel wurde aber der Abschreckprozess genutzt,
der nach Erhitzen und Halten des Stahlerzeugnisses Kühlen durch
Luft verwendet.
-
An
der Innenfläche
der so erhaltenen Stahlrohre mit Walzzunder wurden die Kugelstrahlprozesse
des Vakuumsaugstrahlsystems und des Druckstrahlsystems unter Verwendung
von Aluminiumoxidkörnern
für Kugelstrahlen
jeweils ausgeführt;
infolgedessen wurden Rohre mit verschiedenen Walzzunderrestzuständen erhalten,
wobei deren Innenflächen
auf verschiedene Grade von Oberflächenrauheit eingestellt waren.
-
Bezüglich aller
Stahlrohre, die den Kugelstrahlprozessen unterzogen worden waren,
wurde von einer CCD-Kamera ein Farbbild der Innenfläche aufgenommen,
und das so aufgenommene Farbbild wurde in Bezug auf Blau analysiert,
um ein Pixelanzahlhistogramm mit dem Farbton von 0 bis 255 Klassen
zu bilden, und die Spitzenhäufigkeit
Yp und der Farbtonwert Xp, bei dem die Spitzenhäufigkeit Yp gezählt worden
war, wurden festgestellt. In diesem Fall wurde die Bildaufnahme
durch die CCD-Kamera mit einer eingestellten Oberflächenbeleuchtungsstärke von
200 lx mit Hilfe einer Halogen-Metalldampflampe ausgeführt. Zudem
wurde die Bildanalyse durch Unterteilen eines auf einer Fläche von
36 mm × 30
mm erhaltenen Bilds in Pixel, die aus 640 × 480 bestanden, ausgeführt.
-
Von
den Bereichen der Stahlrohre wurden, nachdem diese der Bildanalyse
unterzogen worden waren, Proben genommen, und diese wurden Tests
auf Sulfid-Spannungsrissbildung
sowie Simulationstest für
Rostbildung unterzogen, wie nachstehend beschrieben wird.
-
Tests auf Sulfid-Spannungsrissbildung:
-
Es
wurden Vierpunkt-Biegeproben mit 2 mm Dicke, 10 mm Breite und 75
mm Länge
hergestellt, wobei die Rohrinnenfläche nach Durchlaufen des Kugelstrahlprozesses,
so wie sie war, belassen wurde, und diese wurden Tests auf Sulfid- Spannungsrissbildung
unter jeder der folgenden 3 Testbedingungen A bis C, die in Tabelle
2 gezeigt werden, unterzogen.
-
-
Um
einen Bezugswert zu erhalten, wurden in diesem Fall Vierpunkt-Biegeproben
hergestellt, die die gleiche Form und Größe wie die vorstehend beschriebenen
hatten und die durch Nasspolieren mit Hilfe von Schleifpapier (Nr.
600) an der gesamten Oberfläche
fertig stellt wurden, und diese wurden ebenfalls den gleichen Tests
auf Sulfid-Spannungsrissbildung unterzogen. Ferner wurde an der
Vierpunkt-Biegeprobe eine Biegebeanspruchung, die eine Biegespannung
erzeugte, die 100% der 0,2%igen Streckspannung jeder Stahlprobe
entsprach, angelegt.
-
Nach
den Tests wurde jede der Proben an ihrer Oberfläche mit nacktem Auge untersucht
und an ihrem Querschnitt mit einem optischen Mikroskop geprüft, um das
Vorhandensein von Rissbildung zu untersuchen. Unter der Bedingung,
bei der keine Sulfid-Spannungsrissbildung in der Bezugsprobe eintrat,
deren gesamte Oberfläche
poliert ist, wurden diejenigen, bei denen Rissbildung festgestellt
wurde, als unzureichend „X" beurteilt, und diejenigen,
bei denen keine Rissbildung festgestellt wurde, wurden als hervorragend „O" beurteilt.
-
Rostbildungssimulationstest:
-
Es
wurden Proben rechteckiger Form mit 3 mm Dicke und 20 mm Länge hergestellt,
wobei die dem Kugelstrahlprozess unterzogene Rohrinnenfläche, so
wie sie war, belassen wurde, und diese wurden in der folgenden Reihe
von Prozessen Rostbildungssimulationstests unterzogen. Die Probe
wurde in eine Wasserlösung getaucht,
die durch Verdünnen
von synthetischem Meereswasser mit dem 1.000 fachen an Wasser hergestellt
wurde, und wurde dann herausgenommen und getrocknet, damit sich
Salz an ihrer Oberfläche
ablagern konnte, und diese wurde eine Woche lang einer Umgebungstemperatur
von 50°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 98% ausgesetzt.
-
In
diesem Fall wurden zum Erhalt eines Bezugswerts Proben hergestellt,
die die gleiche Form und Größe wie die
oben beschriebenen hatten und die durch Nasspolieren mit Hilfe von
Schleifpapier (Nr. 600) an der gesamten Oberfläche fertiggestellt wurden,
hergestellt, und diese wurden ebenfalls den gleichen Rostbildungssimulationstests
unterzogen.
-
Nach
diesen Tests wurden bezüglich
der Oberfläche
jeder durch das Kugelstrahlen behandelten Probe Sichtprüfungen vorgenommen,
um so auf das Vorhandensein von verfärbten Bereichen hin zu prüfen, die
visuell deutlich bestätigt
wurden, d.h. auf das Vorhandensein von Rost und das Verhältnis der
Erzeugungsfläche. Das
Verhältnis
der Rosterzeugungsfläche
von mindestens 5% wurde als unzureichend „X" beurteilt und das Verhältnis von
unter 5% wurde als hervorragend „O" beurteilt.
-
-
Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse der oben erwähnten Untersuchungen zusammen
mit den Ergebnissen der Bildanalysen, d.h. die verbleibenden Walzzunderzustände. Tabelle
3 zeigt hier auch allgemeine Beurteilungen und in den allgemeinen
Beurteilungen werden diejenigen, die sowohl bezüglich Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
als auch bezüglich
Rostbildungsbeständigkeit
hervorragend sind, als „⦁" eingestuft; diejenigen,
die von hervorragender Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung, aber bezüglich Rostbildungsbeständigkeit
unzureichend sind, werden als „O" eingestuft; diejenigen,
die von hervorragender Rostbildungsbeständigkeit, aber von unzureichender
Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
sind, werden als „∆" eingestuft; und
diejenigen, die sowohl von unzureichender Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
als auch von unzureichender Rostbildungsbeständigkeit sind, werden als „X" eingestuft.
-
Wie
durch Tabelle 3 klar gezeigt wird, sind unter den Stahlrohren der
Proben 1 bis 7 sowie 10 und 11, die die Beziehung zwischen der maximalen
Häufigkeit
Yp des Pixelanzahlhistogramms als Ergebnisse der Bildanalyse der
Innenfläche
und dem Farbtonwert Xp, bei dem die maximale Häufigkeit gezählt wurde,
erfüllen und
eine Ungleichung 800 Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllen, die
Stahlrohre der Proben Nr. 1 bis 7 sowohl hinsichtlich Rostbildungsbeständigkeit
als auch Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
hervorragend.
-
Jene
Stahlrohre der Proben 8, 9 und 11 dagegen, die die Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 nicht erfüllen, sind
unabhängig
von der Oberflächenrauheit
Ry allesamt hinsichtlich Rostbildungsbeständigkeit unzureichend.
-
Unter
jenen Stahlrohren, die die Ungleichung 800Yp – Yp – 27000 > 0 erfüllen,
ist hier das Stahlrohr der Probe Nr. 10, die dem Kugelstrahlprozess
des Druckstrahlsystems unterzogen wurde, von unzureichender Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung,
da ihre Oberflächenrauheit
Ry 57 μm
beträgt,
was 50 μm übersteigt.
-
Ferner
ist das Stahlrohr der Probe Nr. 12, das dem Kugelstrahlprozess des
Vakuumsaugstrahlsystems unterzogen wurde, sowohl hinsichtlich Rostbildungsbeständigkeit
als auch Beständigkeit
gegen Sulfid- Spannungsrissbildung
unzureichend, da seine Oberflächenrauheit
Ry 88 μm
beträgt,
was 80 μm übersteigt.
-
Daher
ist es in dem Fall, da eine ausreichende Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung
gefordert wird, bevorzugt, die Oberflächenrauheit so festzulegen,
dass sie eine maximale Höhe
Ry von nicht mehr als 80 μm
hat.
-
Ferner
sind unter jenen Stahlrohren, die nicht die Ungleichung 800Yp – Yp – 27000 > 0 erfüllen, die Stahlrohre
der Proben Nr. 8 und 9 von hervorragender Beständigkeit gegen Sulfid-Spannungsrissbildung,
da ihre Oberflächenrauheit
Ry mit 32 μm
innerhalb von nicht mehr als 50 μm
bzw. mit 61 μm
innerhalb von nicht mehr als 80 μm
liegen.
-
BEISPIEL 2
-
Von
den sechs Arten von Stählen,
deren chemische Zusammensetzungen in Tabelle 1 aufgeführt werden,
wurden in Beispiel 2 die Stähle
Nr. a bis c verwendet. Bezüglich
dieser Stähle
wurden jeweils massive Rundknüppel
von 192 mm Außendurchmesser
und zwei Arten von Stahlblechen von 6 mm Dicke, 1.015 mm Breite
und 30 m Länge
sowie 25 mm Dicke, 1.915 mm Breite und 12 m Länge hergestellt.
-
Nach
Erhitzen auf 1.250°C
wurden die massiven Rundknüppel
mit Hilfe eines Lochwalzwerks zu einem Hohlmantel durchstochen und
dann anschließend
mittels eines Dornstangen-Rohrwalzwerks zu einem Mutterohr für Fertigwalzen
geformt, und nach erneuten Erhitzen auf 1.100°C wurde dieses durch ein Streckreduzierwalzwerk
zu einem nahtlosen Stahlrohr so fertig bearbeitet, dass es einen
Außendurchmesser
von 63 mm und eine Dicke von 6 mm hatte, und wurde dann auf ein
Rohr mit einer Länge
von 12 m zugeschnitten.
-
Bezüglich eines
Stahlblechs mit einer Dicke von 6 mm, einer Breite von 1.015 mm
und einer Länge von
30 m wurde dieses ferner zu einem Rohr mit 323 mm Außendurchmesser
und 6 mm Dicke geformt und dann in Längsrichtung mit Hilfe eines
Laserschweißverfahrens
nahtgeschweißt,
und dieses wurde dann so zugeschnitten, dass es ein lasergeschweißtes Stahlrohr
mit einer Länge
von 12 m ergab.
-
Bezüglich des
Stahlblechs mit einer Dicke von 25 mm, einer Breite von 1.915 mm
und einer Länge
von 12 m wurde dieses ferner mit Hilfe einer U-Presse und dann einer
O-Presse zu einer Rohrform geformt und dann durch ein Unterpulverlichtbogenschweißverfahren
unter Verwendung eines Schweißmaterials
aus Zweiphasen-Edelstahl (was SUS329J4L, genormt durch JIS, entspricht)
nahtgeschweißt,
wodurch ein UO-geschweißtes
Rohr mit 609 mm Außendurchmesser,
25 mm Dicke und 12 m Länge
erzeugt wurde.
-
Die
sich ergebenden jeweiligen Stahlrohre wurden einem Abschreckprozess
unterzogen, in dem sie auf 950°C
erhitzt und 60 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten und dann
durch Luft abgekühlt
wurden, und wurden dann einem Anlassprozess unterzogen, in dem sie
auf 650°C
erhitzt und bei dieser Temperatur 30 Minuten lang gehalten und dann
durch Luft abgekühlt
wurden; dadurch wurden Stahlrohre mit Walzzunder erzeugt. Bezüglich Stahl
Nr. c kann dieser hier einem Abschreckprozess unterzogen werden,
bei dem dieser nach dem Erhitzen und Halten durch Wasser abgekühlt wird;
in dem vorliegenden Beispiel wurde aber der Abschreckprozess eingesetzt,
der nach dem Erhitzen und Halten des Stahlerzeugnisses Kühlen durch
Luft verwendet.
-
An
der Rohrinnenfläche
der Stahlrohre wurden die Kugelstrahlprozesse des Vakuumsaugstrahlsystems
und des Druckstrahlsystems unter Verwendung von Aluminiumoxidkörnern für Kugelstrahlen
jeweils ausgeführt,
um Walzzunder von diesen zu entfernen; dadurch wurde die Oberfläche so bearbeitet,
dass sie die oben erwähnte
Ungleichung 800Xp – Yp – 27000 > 0 erfüllte, und
ihre Obertlächen
wurden auf verschiedene Grade von Oberflächenrauheit eingestellt und
für die
folgenden Sulfid-Spannungsrissbildungstests verwendet.
-
Tests
auf Sulfid-Spannungsrissbildung: Es wurden Vierpunkt-Biegeproben
mit 2 mm Dicke, 10 mm Breite und 75 mm Länge gebildet, wobei die Rohrinnenfläche nach
Durchlaufen des Kugelstrahlprozesses, so wie sie war, belassen wurde,
und diese wurden Tests auf Sulfid-Spannungsrissbildung unter jeder der
folgenden 3 Testbedingungen A bis C, die in Tabelle 2 gezeigt werden,
unterzogen.
-
Um
einen Bezugswert zu erhalten, wurden in diesem Fall Vierpunkt-Biegeproben
hergestellt, die die gleiche Form und Größe wie die vorstehend beschriebenen
hatten und die durch Nasspolieren mit Hilfe von Schleifpapier (Nr.
600) an der gesamten Oberfläche
fertiggestellt wurden, und diese wurden ebenfalls den gleichen Tests
auf Sulfid-Spannungsrissbildung unterzogen. Ferner wurde an der
Vierpunkt-Biegeprobe eine Biegebeanspruchung, die eine Biegespannung
erzeugte, die 100% der 0,2%igen Streckspannung jeder Stahlprobe
entsprach, angelegt.
-
Nach
den Tests wurde jede der Proben an ihrer Oberfläche mit nacktem Auge untersucht
und an ihrem Querschnitt mit einem optischen Mikroskop geprüft, um das
Vorhandensein von Rissbildung zu untersuchen. Unter der Bedingung,
bei der keine Sulfid-Spannungsrissbildung in der Bezugsprobe eintrat,
deren gesamte Oberfläche
poliert ist, wurden diejenigen, bei denen Rissbildung festgestellt
wurde, als unzureichend „X" beurteilt, und diejenigen,
bei denen keine Rissbildung festgestellt wurde, wurden als hervorragend „O" beurteilt. Die Ergebnisse
werden gesammelt in Tabelle 4 gezeigt.
-
Tabelle
4 zeigt klar, dass die Stahlrohre (Proben Nr. 16 bis 19, 23, 24,
28 und 29) der Beispiele der vorliegenden Erfindung, die dem Kugelstrahlprozess
des Vakuumsaugsystems unterzogen wurden, um Walzzunder von der Stahlrohrinnenfläche zu entfernen,
und die eine Oberflächenrauheit
nach dem Prozess mit einer maximalen Höhe Ry von nicht mehr als 80 μm aufweisen,
praktisch die gleiche Korrosionsbeständigkeit (Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung)
wie die Bezugsstahlrohre (Proben Nr. 22, 27 und 32) aufweisen.
-
Die
Stahlrohre der Vergleichsbeispiele dagegen (Proben Nr. 21, 26 und
31), die eine Oberflächenrauheit
nach dem Kugelstrahlprozess des Vakuumsaugstrahlssystems mit einer
maximalen Höhe
Ry von über
80 μm aufweisen,
und die Stahlrohre der Vergleichsbeispiele (Proben Nr. 20, 25, 30),
die eine Oberflächenrauheit nach
dem Kugelstrahlprozess des Druckstrahlsystems mit einer maximalen
Höhe Ry
von über
50 μm aufweisen,
sind verglichen mit dem Bezugsstahlrohr von unzureichender Korrosionsbeständigkeit
(Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung).
-
-
Das
erfindungsgemäße martensitische
Edelstahlerzeugnis ist von hervorragender Korrosionsbeständigkeit,
insbesondere Rostbildungsbeständigkeit
und weiterhin Beständigkeit
gegen Sulfid-Spannungsrissbildung, selbst wenn seine Oberfläche nach
einem Kugelstrahlprozess, so wie sie ist, belassen wird. Zudem lässt sich
dieses Stahlerzeugnis mühelos
fertigbearbeiten, so dass es der Oberflächenzustand erlaubt, einen
aus den Ergebnissen einer Bildanalyse, die durch ein Farbbild seiner
Oberfläche
vorgenommen wurde, erhaltenen spezifischen Wert zu erfüllen und
auch eine spezifische Oberflächenrauheit
zu haben; daher ist es möglich, auf
einen Beizprozess zu verzichten, die Herstellungskosten zu senken
und ferner die Arbeitsumgebungen zu verbessern.