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Hintergrund
der Erfindung
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Brennstoffzusätze für Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren,
insbesondere für
Benzin- und Dieselkraftstoffe und Schweröle, wobei die Brennstoffzusätze eine
Verminderung der Abgasemissionen und Koksablagerung, eine verbesserte
Wirksamkeit, einen ruhigeren Lauf des Motors sowie eine Reinigungswirkung
in dem Verbrennungsraum des Motors bewirken.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Kraftstoffe
für Verbrennungsmotoren
und Turbinen schädigen
die Umwelt neben anderen Faktoren, aufgrund der unvollständigen Verbrennung
von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Stickoxiden in den Motoren.
Metallkeramische Katalysatoren sind bekannt, um diese Schädigung mittels
katalytischer Nachverbrennung der Motorabgase zu vermindern. Die
dabei freigesetzte Verbrennungsenergie kann jedoch für den primären Prozeß der Energiegewinnung
im Motor nicht genutzt werden. Auch kann die Wirksamkeit des Katalysators
mit der Zeit abnehmen, was zu erhöhten Emissionen von Abgas führt. Die
Zufügung
eines Brennstoffzusatzes vor der Verbrennungsstufe hätte bestimmte
Vorteile im Vergleich oder als Zuatz zu den herkömmlichen Verfahren der Behandlung
von Abgasemissionen.
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Die
Verbesserung von Kraftstoffqualitäten durch Zufügung verschiedener
Substanzen ist eine im Stand der Technik bekannte Technik. So wurden
z.B. gemäß DE-PS
582 718 Schwermetalle, nämlich
Kupfer-, Nickel-, Kobalt-, Zink- und Chromsalze sowie die Kondensationsprodukte
von Aminen mit Verbindungen, die ein oder mehrere Sauerstoffgruppen
und eine Carbonylgruppe enthalten, Kraftstoff zugesetzt, um seine
Klopffestigkeit zu verbessern. In DE-PS 448 620 und DE-PS 455 525
sind Kraftstoffe beschrieben, die einen Gehalt an Eisencarbonyl
oder Nickel-, Kobalt- und/oder Molybdäncarbonyl aufweisen. Diese
Techniken haben jedoch keine Verbreitung erfahren, da der Einsatz
von Metallcarbonylen zu Metalloxidablagerungen in den Verbrennungsräumen des
Fahrzeugs führt
und Metallcarbonyle giftig sind. DE-PS 801 865 lehrt die Verwendung
von Brennstoffzusätzen,
die Toluol, Benzol, Aceton, Trichlorethylen oder Isobutylalkohol
sein können,
neben Metallcarbonylen, obwohl der grundlegende Nachteil von Metalloxidablagerungen
im Verbrennungsraum derselbe bleibt. DE-AS 1 221 488 beschreibt
Brennstoffzusätze,
bestehend aus Methylcyclopentadienylmangantricarbonyl, Bleitetraethyl
oder anderen Organo-metallischen Verbindungen sowie organischen
Verbindungen mit zwei Estergruppen. Folgende organische Brennstoffzusätze wurden
auch im Stand der Technik gefunden: eine Mischung aus aromatischen
Aminen und Polyalkylphenolen, wie in DE-PS 845 286 gezeigt; Tetraarylhydrazin-,
Diarylnitrosamin- und Triarylmethylderivate aus DE-PS 505 928; Aldehyde,
Chinone und Ketone aus DE-PS 612 073; Ketone der Formel R-CO-R', wobei R ein cyclisches
Radikal und R' ein
aliphatisches Radikal mit mindestens 6 C-Atomen bezeichnet, aus
US-Patent 2,100,287; Hydrochinon in einer Benzollösung aus DE-PS
486 609; Etherderivate aus DE-PS 703 030; Alkohole aus DE-PS 843
328; Kondensationsprodukte von Alkylenoxiden und Alkylphenolen aus
DE-PS 19 37 000; Anthracenderivate aus US-Patent Nr. 1,885,190 und 1,4-Dialkylarylamino-anthrachinon
aus
EP 09 095 975
B1 .
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Das
US-Patent Nr. 1,973,475 beschreibt ein Verfahren zur Oxidation von
Brennstoffen mit Luft oder Sauerstoff bei erhöhten Temperaturen, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Katalysators. DE-PS 699 273 offenbart ein Verfahren
zur Dehydrierung von nicht brennbaren Ölen aus dem Siedebereich von
Diesel zu brennbaren Ölen
mit Oxidationsmitteln wie Luft oder Sauerstoff, Ozon, Peroxiden,
Chrom säure
oder Salpetersäure bei
150 – 350 °C, gegebenenfalls
bei erhöhtem
Druck und vorzugsweise in Gegenwart eines Katalysators. Die Ozonisierung
von Brenn stoffen ist auch in DE-PS 324 294 und DE-PS 553 943 beschrieben.
Gemäß DE-PS 324 294 werden
Ozonide wie Ethylenozonid oder eine Mischung aus einem herkömmlichen
Treibstoff mit einem Ozonid einem Verbrennungsmotor zugeführt. Der
Nachteil dieses Verfahrens ist die Instabilität der Ozonide, so dass die
Verfügbarkeit
der Sauerstoffträger
notwendigerweise bei einer längeren
Aufbewahrung variabel ist, ganz abgesehen von den Problemen der
Umweltverschmutzung, die zu der Zeit nicht bekannt waren. Gemäß DE-PS
553 943 wird eine Mischung von Kohlenwasserstoffen unter Druck in
Gegenwart eines Sauerstoffträgers
wie Terpentinöl
und geringen Mengen von die Zündung
fördernden
Substanzen ozoniert.
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Die
in den oben genannten Patenten beschriebenen Verfahren werden kommerziell
nicht angewendet. Die beschriebenen Substanzen sind teilweise giftig,
karzinogen oder die Verfahren sind zu teuer. Sie tragen nicht zur
Wertschöpfung
auf dem petrochemischen Markt bei.
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EP-A
855 436 befasst sich mit Additiven für umweltverträgliche Dieselkraftstoffe,
die natürliche
flüssige Triglyceride,
z.B. tierische oder pflanzliche Fette umfassen, welche chemisch
von den als Kraftstoff in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Mineralölen
komplett verschieden sind. Natürliche
Triglyceride haben eine sehr hohe Viskosität und können bei niedrigen Temperaturen
sogar fest sein und müssen
daher mit erheblichen Mengen anderer Komponenten mit geringer Viskosität vermischt
werden, die andererseits die Cetan-Zahl erhöhen und eine saubere Zündung erlauben
und die Emission von unverbrauchtem Kraftstoff minimieren. Glyoxaltetraethylacetal
ist in Mengen oberhalb 1 : 1.000 als wirksam bekannt, diese Literatur
befasst sich nicht mit der Wirkung von Glyoxal oder Glyoxalderivaten
in Mineralöl.
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EP-A-30429
befasst sich mit der Herstellung von synthetischen Kraftstoffen,
die (A) mindestens einen Alkohol mit einem mittleren Molekulargewicht
von weniger als 160 und (B) eine weitere organische Verbindung mit
einer Zündtemperatur
von weniger als 450 °C,
die ausgewählt
sein kann unter Alkoholen, Ethern, Aldehyden und stickstoffhaltigen
Verbindungen, umfassen. Diese Verbindung kann Glyoxaltetrabutylacetal
sein. Herkömmliche
Kraftstoffe wie Diesel können
als Additive zugesetzt sein.
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WO-97/05217
beschreibt die Herstellung von homogenen Katalysatoren durch Oxidation
von aromatischen Verbindungen im Kraftstoff durch Zusatz von Ozon.
Wie auf Seite 2 in Zeile 33 bis Seite 3, Zeile 2 offenbart ist,
neigt das hergestellte Glyoxalmolekül zum Polymerisieren und zur
Abscheidung aus dem Kraftstoff als feste Masse, was für das katalytische
Verfahren schädlich
ist.
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Diese
Literatur beschreibt daher ein Zufügen von Aceton, welches die
Löslichkeit
des Polyglyoxal verbessert, jedoch die Polymerisation des Glyoxal
selber nicht verhindern kann. Andererseits ist Aceton in kommerziellen
Kraftstoffen aufgrund seines niedrigen Siedepunkts und der daraus
resultierenden Gefahren nicht zugelassen.
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WO
95/33022 beschreibt ein Verfahren zur Reduktion der Temperaturen
für die
Gasphasenverbrennung von Metallen zur Herstellung eines metallischen
Dampfes aus verschiedenen Metallen oder Metallverbindungen. Als
Kraftstoff werden viele verschiedene Verbindungen genannt, was zeigt,
dass die Art des Kraftstoffs in keiner Weise für die Wirkung beschränkend ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Umweltverschmutzung
durch Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe in Verbrennungsmotoren zu vermindern,
wird überhaupt nicht
erwähnt.
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US 5,426,239 beschreibt
ein Verfahren für
die kontinuierliche Herstellung von Dimethoxyethanal (DME) durch
Reaktion einer wäßrigen Lösung von
Glyoxal mit Methanol. Die Literatur gibt lediglich ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung dieses bekannten Materials an, von dem
beschrieben ist, dass es "Zugang zu Produkten,
die mit wertvollen physiologischen oder aromatischen Eigenschaften
ausgestattet sind, erlaubt". Eine
Verwendung der Verbindung als Zusatz zu Kraftstoffen ist nicht erwähnt.
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US 3,897,503 beschreibt
ein verbessertes Verfahren für
reine Glyoxalhemiacetale, brauchbar zur Herstellung von säurefreien
Glyoxallösungen
durch ihre hydrolytische Spaltung in Glyoxalhydrat und Alkohol.
Eine Erwähnung
von Kraftstoffzusätzen
ist nicht zu finden.
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In
DE 1144971 wird die Verwendung
von Bleitetraethyl zusätzlich
zu Monocarbonsäuren
gezeigt, um eine Erhöhung
der Octanzahl zu erreichen. In
DE
1271455 werden Diketone in Kombination mit Bleitetraethyl als
Antiklopfmittel patentiert. Aliphatische Polyether mit der allgemeinen
Formel R-(O-X)
n-O-R') sind in
US 2,655,440 als
Additive zur Erhöhung
der Cetan-Zahl beschrieben.
DE 19527423 A1 beschreibt die Ozonisierung
von benzolhaltigem Benzin, wobei zusammen mit anderen Oxidationsprodukten
Glyoxal gebildet wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass Ozonisierungsvorrichtungen
in einer Raffinerie unüblich
und teuer sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schadstoffemission
und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und ihren Derivaten
zu reduzieren. Die Umweltverschmutzung durch unvollständige Verbrennungsprozesse
in Verbrennungsmotoren mit einem Ausstoß an Kohlenmonoxid, unverbrannten
Kohlenwasserstoffen sowie Stickoxiden ist hinreichend bekannt. Die
anschließende
Verwendung von Katalysatoren und ähnlichem sind bestenfalls eine Überbrückungslösung. Es
sollte daher einer Optimierung des Verbrennungsprozesses unmittelbar
im Energie verbrauchenden Schritt der Vorzug gegeben werden.
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Die
vorliegende Erfindung verwirklicht dieses Ziel in einer grundlegenden,
technisch machbaren und wirksamen Art und Weise.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Schadstoffemissionen von Verbrennungsmotoren durch
den Zusatz von Glyoxal und Glyoxalderivaten und Addukten in wäßriger Lösung zu
der Kraftstoffzufuhr des Verbrennungsmotors reduziert. Vorzugsweise
werden verschiedene Acetale und Hemiacetale oder Mischungen davon
durch Acetalisierung von Glyoxal erhalten und dem Kraftstoff zugesetzt.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile sind aus der folgenden Beschreibung
ersichtlich:
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
eine Auftragung der Reduktion der CO-Emission, die durch die Verwendung
des erfindungsgemäßen Zusatzes
im Leerlauf erreicht wird;
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2 ist
eine ähnliche
Auftragung der Reduktion der Emission von HC im Leerlauf;
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3 ist
eine ähnliche
Auftragung der Reduktion der Emission von CO bei erhöhtem Leerlauf;
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4 ist
eine ähnliche
Auftragung der Reduktion der Emission von HC bei erhöhtem Leerlauf;
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5 ist
eine Auftragung der Emission von Kohlenwasserstoffpartikeln aus
Diesel gegen die Zeit, wobei die Wirkung der erfindungsgemäßen Additive,
solche Emissionen zu reduzieren, gezeigt ist; und
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6 ist
eine Auftragung der Reduktion der Emission von NOx gegen
die Zeit, wobei die Wirkung der erfindungsgemäßen Additive, solche Emissionen
zu reduzieren, gezeigt ist.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
von demselben Anmelder stammende WO 95/01411 A, nunmehr als
US 5,762,655 erteilt, beschreibt
ein Verfahren zur Optimierung des Verbrennungsprozesses in Verbrennungsmotoren.
In diesem Verfahren bewirken die Ozonisierungsprodukte von Benzin
und Diesel einen katalytischen Effekt auf den Verbrennungsprozess
mit dem Ergebnis, dass unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid
drastisch reduziert werden. Einerseits hat diese Technik den Vorteil,
dass sie sehr effektiv ist. Andererseits hat sie jedoch den Nachteil,
dass sie relativ teuer ist, da ein Ozonisierungssystem in die entsprechenden
Raffinerieanlagen, welche den Verbrennungskraftstoff bereit stellen,
integriert werden muss.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, dieselben Vorteile
wie mit dem zuvor beschriebenen Ozonisierungsverfahren bereit zu
stellen, jedoch ohne die damit verbundenen Kosten.
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Erfindungsgemäß wird daher
Glyoxal in wäßriger Lösung als
Ausgangsprodukt für
Brennstoffzusätze zur
Schadstoffemissionssenkung verwendet. Glyoxal wird in großtechnischen
Verfahren in wäßriger Lösung durch
Oxidation von Glykol gewonnen. Das Glyoxal kann hier unter Zuhilfenahme
von brennbaren Emulgatoren dem Kraftstoff beigemischt werden oder
aber in chemischer Verbindung, wie weiter unten beschrieben. Das
Verfahren hat gegenüber
früheren
Vorschlägen
den Vorteil, daß hier
auf ein in großtechnischem
Verfahren gefertigtes und daher einfaches und preiswert verfügbares Produkt
zurückgegriffen
werden kann und darüber hinaus
sind die hier beschriebenen Substanzen relativ lagerungsstabil im
Vergleich zu Oxiden, die in früheren Verfahren über den
Ozonisierungsprozeß entstehen
und die Lagerungsfähigkeit
erheblich eingeschränkt
haben.
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Ein
Faktor, welcher bei den Ausführungen
der vorliegenden Erfindung berücksichtigt
werden muß,
ist die Löslichkeit
des Glyoxals in Wasser bei der Einbrin gung in Benzin. Es wurde jedoch
gefunden, daß die übliche 40%ige
Glyoxallösung
mit üblichen
Emulgatoren, die aus veresterten, aliphatischen Verbindungen bestehen,
mit Benzin erstaunlich gut mischbar ist, wenn Polyethylenglycol
zugesetzt wird. So lassen sich z.B. 10 ml 40 %ige Glyoxallösung plus
10 ml eines handelsüblichen
Emulgators auf der Basis von veresterten Aliphaten (z.B. "Ecocool-ACC" der Firma Fuchs Öle) sowie
10 ml Polyethylenglycol leicht mit 500 ml Benzin mischen. Es entsteht
dabei nach längerem
Durchmischen eine leicht trübe
Benzinadditivemulsion. Wenn 10 ml Methyltertiärbutylether zugefügt werden,
wird die Mischung anschließend
vollständig
klar. Entscheidend ist dabei jedoch, daß Glyoxal in wäßriger Lösung, Emulgator
und Polyethylenglycol vorher intensiv homogen verrührt werden
und dieses Gemisch sodann in das Benzin eingebracht wird. Die so
entstandene Benzinadditivemulsion ist weitgehend lagerungsbeständig. In
großen
Mengen Kraftstoff verliert sich der Effekt der Phasentrennung vollständig. Wäßrige Glyoxallösungen oder
konzentriertes Glyoxal können
auch "Aquazole" (Marke von ELF Aquitaine)
zugefügt
werden, wie es in Focus 22/1999, Seiten 188–189, Focus Magazin Verlag,
Hamburg, beschrieben ist.
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Bei
der Ausführung
der Erfindung genügt
es, 500 ml Benzinadditivmischung 40 l Benzin zuzufügen, um
bereits nach fünf
Kilometern innerstädtischer
Fahrstrecke eine 95 %ige Absenkung von unverbrannten Kohlenwasserstoffen
bei Kraftfahrzeugen mit Katalysator im erhöhten Leerlauf und im Leerlauf
zu erzielen. Kohlenmonoxid ist unter diesen Bedingungen in der Regel
nicht mehr nachweisbar. Auch eine Verminderung der Emission von
Stickoxiden (NOx) um etwa 90 % wurde erreicht.
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Die
folgenden Tabellen geben Versuchsergebnisse von statistischen Erhebungen
mit einem Benzin, dem der oben beschriebene Zusatz zugefügt war,
an. Da lediglich 4 g Glyoxal in 40 l Benzin eingebracht wurden,
läßt sich
errechnen, daß Glyoxal
als Homogenkatalysator im ppm-Bereich wirksam ist. Auch der Wasseranteil
von nur 10 ml auf 40 l Benzin ist so gering, daß keine Korrosionsgefahr für den Motor
besteht. Alle Bestandteile eines derartigen Additivs sind selbst
brennbar und untoxisch, so daß toxische
Nebeneffekte ausgeschlossen werden können.
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In
Dieselkraftstoff löst
sich die wäßrige Glyoxal-Lösung nach
dem beschriebenen Verfahren noch wesentlich besser als in Benzin.
Es entsteht eine milchig trübe
Kraftstoffmischung, deren Phasenmischung wesentlich beständiger ist.
Mit diesem Additiv versetzte Kraftstoffgemische bewirken bei Dieselfahrzeugen
im Leerlauf und erhöhten
Leerlauf (10 % gemäß ECE-Standard
1997) durchschnittlich 30–40
% Minderung des Partikelausstoßes
oder der Koksablagerung und durchschnittlich 20 % Minderung der
Stickoxide.
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Die
folgenden Tabellen I und II sowie die in 1–5 gezeigten
Graphiken geben die Ergebnisse von Emissionsuntersuchungen bei der
Verwendung von erfindungsgemäßen Glyoxallösungen als
Additiv an:
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Tabelle
I Minderung
der Emission durch Glyoxalemulsion in Benzin (Leerlauf) n = 22
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Tabelle
II Minderung
der Emission durch Glyoxalemulsion in Benzin (erhöhter Leerlauf)
n = 22
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Bedingungen:
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Bei
allen Autos handelte es sich um BMW, Serie 5 (525 oder 528)
Meßgeräte:
Digas
AVL Typ 465 (Graz, Österreich)
Sensor
AVL Typ 1554
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Die 1 bis 4 stellen
die mittlere Schadstoffemission eines stehenden Motors (BMW Serie
5 (525 oder 528)), welcher mit einem herkömmlichen Benzin betrieben wird,
vor und nach der Anwendung einer erfindungsgemäßen Glyoxalemulsion, entsprechend
Tabellen I und II graphisch dar.
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1 zeigt
die Kohlenmonoxidwerte (CO) in Vol.-% im Leerlauf. Nach Zusatz einer
wäßrigen Glyoxalemulsion,
die 4 g Glyoxal in 10 ml Wasser auf 40 l Benzinkraftstoff enthält, was
einem Verhältnis
von Additiv zu Kraftstoff von 1:10000, d.h. 0,1 Vol.-‰, entspricht,
wird eine Minderung um 50 % von 0,02 Vol.-% auf 0,01 Vol.-% CO erhalten. 2 zeigt
die Emissionswerte von Kohlenwasserstoffen (HC) in Vol.-%, ppm unter
gleichen Bedingungen. Hier wird nach Anwendung des Additivs eine
Minderung um fast 75 % von 27,00 Vol.-%, ppm auf 6,82 Vol.-%, ppm
erhalten.
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3 zeigt
die Kohlenmonoxidwerte bei erhöhtem
Leerlauf (10 % gemäß ECE-Standard 1997) unter denselben
quantitativen Bedingungen bezüglich
des Verhältnisses
Additiv zu Kraftstoff. Mit herkömmlichem Benzinkraftstoff
wird ein Wert von 0,05 Vol.-% gemessen. Nach Zusatz des Additivs
vermindert sich dieser Wert auf 0,01 Vol.-%, was einer Minderung
um 80 % entspricht. Auch der Kohlenwasserstoffwert, in 4 gezeigt,
sinkt von 20,14 Vol.-%, ppm auf 7,23 Vol.-%, ppm bei erhöhtem Leerlauf.
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Die
Minderung der Emission von Kohlenstoffpartikeln eines Dieselmotors
mit der Zeit, Typ AUDI Diesel 5 Zylinder, 140 hp (kein Oxidationskatalysator)
nach An wendung eines erfindungsgemäßen Additivs ist in 5 gezeigt.
Dieses Additiv umfaßte
5,0 ml 1,1,2,2-Tetraethoxyethan pro 10,3 l Diesel, was einem Verhältnis von
Additiv zu Kraftstoff von 1:2060, d.h. 0,485 ‰, entspricht. Nach Zusatz
des Additivs sank der Wert der ausgestoßenen Kohlenstoffpartikel rasch
innerhalb von 21 Minuten von 27,56 Kohlenstoffpartikel m–1 auf
3,78 Kohlenstoffpartikel m–1, eine Minderung um
86,3 %. Nach weiteren 91 Minuten erreichte der Wert 0,82 Kohlenstoffpartikel
m–1,
was einer Gesamtverminderung der ausgestoßenen Kohlenstoffpartikel von
97 % entspricht.
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Schließlich zeigt 6 die
Minderung der ausgestoßenen
Stickoxide (NOX) in Vol.-% ppm über
die Zeit im Abgas eines Dieselmotors, Typ Ford Van V6 (1996) bei
erhöhtem
Leerlauf mit 1300 bis 1370 Umdrehungen pro Minute. Ohne das erfindungsgemäße Additiv
wird ein Wert von 340 Vol.-%, ppm gemessen. Nach Anwendung von 0,86 ‰ (= 50,0
ml) 1,1,2,2-Tetramethoxyethan (TME) sinkt der Wert nach etwa 25
Minuten auf 135 Vol.-%, ppm und nach weiteren 15 Minuten fällt der
Wert auf 37 Vol.-%, ppm, was eine Gesamtminderung um fast 90 % darstellt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden anstelle von Glyoxal in wäßriger Lösung Acetale
und Hemiacetale des Glyoxals der Kraftstoffmischung zugefügt. Die
Acetalbildung ist ein gut bekanntes Verfahren der organischen Chemie
und wird z.B. in "Organic
Chemistry", Morrison
und Boyd, 2. Auflage, 1969, Zeite 633 ff. beschrieben und sie wird
verwendet um Verbindungen vom allgemeinen Typ RCH(OR')2 zu
beschreiben. Im einfachsten Fall wird z.B. Acetaldehyd mit Methanol
in Gegenwart von HCl umgesetzt und ergibt Acetaldehyddiethylacetal
(Acetal). Analog werden Alkohole an Aldehyde addiert um "Hemiacetale" zu erhalten in einer
sowohl säure-
als auch basekatalysierten Reaktion. In Gegenwart eines Alkohols
und eines sauren Katalysators wird ein Hemiacetal zu einem Acetal
umgewandelt. Siehe auch "Organic
Chemistry", Holt,
Rinehart und Winston, 1964, Seiten 308–310.
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Solche
Acetale und Hemiacetale können
gemäß dem oben
beschriebenen Stand der Technik hergestellt werden. Eine besondere
Art der Herstellung dieser Produkte wird wie folgt beschrieben:
660
g Molekularsieb 4 Å werden
in einem Säulenreaktor
vorgelegt. Eine Mischung aus 600 g hydriertem Glyoxaltrimer und
180 g Amberlist 15 (Ionenaustauscherharz) werden oben auf das Molekularsieb
in der Säule eingefüllt. Der
Säuleninhalt
wird auf bis zu 80°C
erhitzt. Dann wird z.B. Methanol oder Ethanol durch das Ionenaustauscherharz
als Katalysator gepumpt und durch das Molekularsieb (Wasserabscheider).
Das Verhältnis
von Methanol zu Glyoxal beträgt
4 Mol, im Falle von Ethanol 12 Mol.
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Während 16
Stunden wird die gewünschte
Verbindung erhalten. Die Reinigung und Abtrennung der gewünschten
Verbindung von dem Lösemittel
findet durch Destillation statt. Methanol und Ethanol werden bei 40°C und 22
Torr entfernt. Die Reinigung findet bei 58°C und 20 Torr statt.
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Die
Acetale und Hemiacetale, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, werden durch Acetalisierung von Glyoxal mit linearen und/oder
verzweigten Alkoholen mit C1-C16 Kohlenstoffatomen,
wie z.B. Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Isopropanol, Isobutanol,
Amylalkohol, mit Diolen wie Ethandiol, Propandiol, Butandiol, Octandiol,
Neopentylglycol sowie mit Triolen, wie Glycerol, erhalten. Weiterhin
können Mischungen
solcher Mono-, Di- und Trialkohole eingesetzt werden. Auf diese
Weise können
die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Acetale und Hemiacetale verschiedene Alkoxygruppen
an der -CH2-CH2- Einheit
des Glyoxals enthalten. Hierdurch können verschiedene physikalische
Eigenschaften der Acetale und Semiacetale durch Veränderung
der Alkoxygruppen eingestellt werden.
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Während die
Erfindung anhand von nur zwei ihrer Ausführungsformen veranschaulicht
worden ist, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern unterliegt verschiedenen
Veränderungen
und Modifikationen ohne deren Geist zu verlassen.