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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine D-Aminoacylase, die von Pilzen
produziert wird, ein Verfahren zur Herstellung dieser D-Aminoacylase
und ein Verfahren zur Herstellung von D-Aminosäuren, wobei diese D-Aminoacylase
verwendet wird.
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Enzyme
besitzen ausgezeichnete katalytische Funktionen mit Substratspezifität, Reaktionsspezifität und Stereospezifität. Stereospezifität liegt
bei Enzymen von einigen Ausnahmen abgesehen nahezu uneingeschränkt vor.
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Kürzlich durchgeführte exakte
Forschung hat die Bedeutung der Verwendung von optisch aktiven Substanzen
in Arzneimitteln, Pestiziden, Speisen und Parfüms verstärkt. Optische Isomere besitzen
manchmal ziemlich voneinander verschiedene biologische Aktivität. Die D(R)-Form
von Thalidomid hat keine teratogene Aktivität, seine L(S)-Form zeigt jedoch
starke Teratogenizität.
Die praktische Verwendung von Thalidomid-Racemat verursachte Arzneimittel-Schädigungs-Vorfälle. Wenn
ein Enantiomer eine wirkungsvolle biologische Aktivität zeigt,
kann das andere Enantiomer manchmal keine Aktivität besitzen,
im Gegenteil, es kann die Aktivität des wirkungsvollen Enantiomers
hemmen. In einigen Fällen
wird die Aktivität
des Racemats auf die Hälfte
oder weniger der Aktivität
des wirkungsvollen Enantiomers reduziert. Demgemäß ist es von industrieller
Bedeutung optisch reine Enantiomere zu erhalten (zu synthetisieren
oder optisch aufzulösen).
Für diesen
Zweck sind Verfahren zur wirkungsvollen Auflösung synthetischer Racemate
weitläufig
verwendet worden. Die enzymatische optische Auflösung hat die Aufmerksamkeit
auf sich gezogen, weil sie keine Nebenprodukte und großen Mengen
an flüssigem
Abfall produziert.
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Im
Allgemeinen werden L-Aminosäuren
weitläufig
und in hohem Maße
für Gewürze, Lebensmittel
und Speisezusätze
und Infusionen verwendet und es besteht deshalb eine sehr hohe Nachfrage.
L-Aminosäuren sind
hauptsächlich
mit Hilfe von direkter Fermentation hergestellt worden, wobei Mikroorganismen
verwendet wurden. Die optische Auflösung ist auch ein bekanntes
Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren durch Hydrolyse von N-Acyl-DL-Aminosäuren, wobei
L-Aminoacylasen
verwendet werden. Es ist verwendet worden, um L-Aminosäuren industriell herzustellen,
die mit Hilfe von Fermentation schwierig herzustellen sind. L-Aminoacylasen
werden in Säugern,
Pflanzen und Mikroorganismen weitläufig gefunden. Sie wurden von
verschiedenen Organismen aufgereinigt und ihre Eigenschaften sind
aufgeklärt
worden. Man geht davon aus, dass N-terminale Aminosäuren von
zahlreichen Proteinen in vivo N-acetyliert sind. L-Aminoacylasen
regenerieren vermutlich N-Acetyl-Aminosäuren, die durch Abbau von Proteinen
zu Aminosäuren
entstanden sind. Unter den L-Aminoacylasen ist die Acylase, die
auf N-Acyl-L-Glutaminsäure
wirkt, wie berichtet wurde, bei der Arginin-Biosynthese beteiligt
(Fruth, H., Leisinger, T.: J. Gen. Microb. 125, Sl (1981)).
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Im
Gegensatz dazu sind D-Aminosäuren
für eine
lange Zeit kein Gegenstand des Interesses gewesen, da es sich um
nicht-Protein-Aminosäuren handelt.
D-Aminosäuren
waren dafür
bekannt, dass sie in kleinen zyklischen Peptiden, Peptidoglycan
bakterieller Zellwände
und in Peptid-Antibiotika vorkommen. Es wurde jedoch gezeigt, dass
D-Aminosäuren
Bestandteile von Neuropeptiden sind und dass sie als Bindungsformen
in Zahnschmelz, den Linsen und cerebralen Proteinen vorkommen, was
in der Erforschung der physiologischen Bedeutung und der enzymatischen
Synthese von D-Aminosäuren
resultierte.
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Gegenwärtig sind
DL-Aminosäuren
mit Hilfe von physicochemischen, chemischen und enzymatischen Verfahren
optisch aufgelöst
worden. Die enzymatischen Verfahren sind die dienlichsten und industriell
anwendbar für
zum Beispiel die fortlaufende Herstellung von L-Methionin aus N-Acetyl-DL-Methionin, wobei
ein Bioreaktor mit immobilisierter L-Aminoacylase verwendet wird. D-Aminosäuren können auch
unter Verwendung von Hydantoinase hergestellt werden. Das Verfahren
besteht aus enzymatischen Zweischritt-Reaktionen. Die erste Reaktion
verwendet D-spezifische Hydantoinase, um D, L-5-substituiertes Hydantoin, das mit niedrigen
Kosten aus Aldehyd-Analogen synthetisiert wurde, in ein D-Carbamyl-Derivat umzuwandeln.
Die zweite Reaktion verwendet D-Aminosäure-Carbamylase.
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Ein
anderes Verfahren umfasst die Hydrolyse von N-Acetyl-DL-Aminosäuren mit
D-Aminoacylase, wobei D-Aminosäuren
hergestellt werden (Sugie, M., Lin, C. S., Tseng, T. H., Lee, H.
and Wang, Y. J.: J. Enzyme Microb. Technol. 14, 5. 384 (1992)).
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Als
erstes wurde berichtet, dass D-Aminoacylase in Pseudomonas sp. KT83
gefunden wird, der 1952 von Kameda et. al aus dem Erdreich isoliert
wurde (Kameda, Y., Toyoura, H., Kimura, Y. and Yasuda, Y.: Nature 170,
S. 888 (1952)). Dieses Enzym hydrolysierte N-Benzoyl-Derivate von
D-Phenylalanin, D-Tyrosin
und D-Alanin. Danach wurden D-Aminoacylasen aus Mikroorganismen
erhalten, die zu der Gattung Pseudomonas gehören (Kubo, K., Ishikura, T.
and Fukagawa, Y.: J. Antibiot. 43, S. 550 (1980), Kubo, K., Ishikura,
T. and Fukagawa, Y.: J. Antibiot. 43, S. 556 (1980), Kameda, Y.,
Hase, T., Kanatomo, S. and Kita, Y.: Chem. Pharm. Bull. 26, S. 2698
(1978), Kubo, K., Ishikura, T. and Fukagawa, Y.: J. Antibiot. 43,
S. 543 (1980)), der Gattung Streptomyces (Sugie, M. and Suzuki,
H.: Argric. Biol. Chem. 44, S. 1089 (1980)) und der Gattung Alcaligenes
(Tsai, Y. C., Tseng, C. P., Hsiao, K. M. and Chen, L. Y.: Appl.
Environ. Microbiol. 54, S. 984 (1988), Yang, Y. B., Hsiao, K. M.,
Li, H., Yano, Y., Tsugita, A. and Tsai, Y. C.: Biosci. Biotech.
Biochem. 56, S. 1392 (1992), Yang, Y. B., Lin, C. S., Tseng, C.
P., Wang, Y. J. and Tsai, Y. C.: Appl. Environ. Microbiol. 57, S.
2767 (1991), Tsai, Y. C., Lin, C. S., Tseng, T. H., Lee, H. and
Wang: Microb. Technol. 14, S. 384 (1992), Moriguchi, M. and Ideta,
K.: Appl. Environ. Microbiol. 54, S. 2767 (1988), Sakai, K., Imamura,
K., Sonoda, Y., Kido, H. and Moriguchi, M.: FEBS, 289, S. 44 (1991),
Sakai, K., Obata, T., Ideta, K. and Moriguchi, M.: J. Ferment. Bioeng.
71, S. 79 (1991), Sakai, K., Oshima, K. and Moriguchi, M.: Appl.
Environ. Microbiol. 57, S. 2540 (1991), Moriguchie, M., Sakai, K.,
Katsuno, Y., Maki, T. and Wakayama, M.: Biosci. Biotech. Biochem.,
57, S. 1145 (1993), Kayama, M., Ashika, T., Miyamoto, Y., Yoshikawa,
T., Sonoda, Y., Sakai, K. and Moriguchi, M.: J. Biochem. 118, S.
204 (1995), Moriguchi, M., Sakai, K., Miyamoto, Y. and Wakayama,
M.: Biosci. Biotech. Biochem., 57, S. 1149 (1993)).
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Tsai
et al. und Moriguchi et al. klärten
auch die Eigenschaften von D-Aminoacylase auf, die von Mikroorganismen
abstammt, die zu der Gattung Alcaligenes und Pseudomonas gehören und
die Aminosäure-
und Nucleotidsequenzen dieser Enzyme. Moriguchi et al. fanden heraus,
dass Mikroorganismen, die zu der Gattung Alcaligenes und Pseudomonas
gehören,
drei Arten von D-Aminoacylasen produzierten, wobei verschiedene
Induktoren verwendet wurden (Wakayama, M., Katsumo, Y., Hayashi,
S., Miyamoto, Y., Sakai, K. and Moriguchi, M.: Biosci. Biotech.
Biochem. 59, S. 2115 (1995)).
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Darüber hinaus
bestimmten Moriguchi et al. die Nucleotidsequenzen dieser D-Aminoacylase,
die von einem Mikroorganismus abstammen, der zu der Gattung Alcaligenes
gehört
und verglichen diese mit L-Aminoacylasen, die von Bacillus stereothermophilus,
Mensch und Schwein abstammen. Das Ergebnis zeigte, dass diese D-Aminoacylasen
eine geringe Homologie mit L-Aminoacylasen aufweisen (Wakayama,
M., Katsuno, Y., Hayashi, S., Miyamoto, Y., Sakai, K. and Moriguchi,
M.: Biosci. Biotech. Biochem., 59 S. 2115 (1995)).
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Sugie
et al. berichteten D-Aminoacylase von einem Mikroorganismus, der
zu der Gattung Streptomyces von Actinomyceten gehört (Sugie,
M. and Suzuki, H.: Argric Biol. Chem. 42, S. 107 (1978), Sugie,
M. and Suzuki, H.: Argric. Biol. Chem. 44, S. 1089 (1980)). Das
Enzym wurde bis jetzt jedoch noch nicht aufgereinigt und seine Eigenschaften
bleiben unbekannt.
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Wie
vorstehend beschrieben sind zahlreiche D-Aminoacylasen aus Bakterien
isoliert worden und sind verwendet worden, um D-Aminosäuren herzustellen. Die herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von D-Aminosäuren, wobei Bakterien verwendet
werden, besitzen die nachfolgenden Probleme.
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Die
meisten der herkömmlichen
D-Aminoacylasen sind induzierbare Enzyme und im Allgemeinen ist N-Acetyl-DL-Aminosäure für deren
Herstellung erforderlich. Das Kulturmedium des Bakteriums, das für die Herstellung
von D-Aminoacylase
verwendet wurde, enthält
die nicht umgesetzte N-Acetyl-D-Aminosäure sowie
das Degradationsprodukt der D-Aminosäure. Um
D-Aminoacylase, die von diesen Bakterien hergestellt wurde, mit
einem anderen Substrat als N-Acetyl-D-Aminosäure, die als der Enzym-Induktor
verwendet wurde, umzusetzen, war es notwendig die gezüchteten
Bakterien aus dem Wachstumsmedium zu isolieren. Sogar wenn das Enzym
mit N-Acetyl-D-Aminosäure als
Substrat reagiert, müssen
die Bakterien entfernt werden, um die hergestellte D-Aminosäure aufzureinigen.
Im Allgemeinen wurden eine kontinuierliche Zentrifuge wie eine Westfalia-Zentrifuge
und eine Sharples-Zentrifuge
verwendet, um die gezüchteten
Bakterien zu entfernen. Ein Problem der Zentrifugation ist, dass
es längere
Zeit dauert ein großes
Volumen Kulturmedium zu zentrifugieren, was häufig die Inaktivierung von
D-Aminoacylase während
der Zentrifugation verursacht. Darüber hinaus lysieren die Bakterien
und Actinomyceten, während
die Umsetzung fortdauert und sind somit schwierig durch Zentrifugation
abzutrennen. Wie vorstehend beschrieben werden D-Aminosäuren mit
Hilfe herkömmlicher
bakterieller D-Aminoacylase nicht immer wirkungsvoll produziert.
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Somit
ist das technische Problem, das der vorliegenden Erfindung obliegt,
Mittel und Verfahren bereitzustellen, um D-Aminosäuren wirkungsvoll und ökonomisch
herzustellen. Die Lösung
des technischen Problems wird durch Bereitstellung der Ausführungsformen
erhalten, die in den Ansprüchen
charakterisiert sind.
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Um
die vorstehend beschriebenen Probleme zu lösen, wurde versucht D-Aminosäuren herzustellen, wobei
Pilze verwendet wurden, was eukaryontische Zellen sind, die mit
Tieren und Pflanzen eine gemeinsame Zellstruktur und viele chemische
Eigenschaften und Funktionen teilen (eukaryontische Merkmale). Pilze
sind im Nachfolgenden von Vorteil: (1) Pilzzellen sind groß und faserartig
und können
somit leicht durch Filtration aus der flüssigen Kultur gesammelt werden;
(2) Pilze verwenden wirkungsvoll Kohlenhydrate und sind in der Lage
bei einem hohen Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis schneller als gewöhnlich zu
wachsen, was die Kosten für
Fermentations-Materialien
pro Einheit Enzym reduziert; (3) Pilze können ökonomisch in einer festen Kultur gezüchtet werden
(d. h. ohne eine Flüssigkultur),
da sie unter natürlichen
Sauerstoff-Bedingungen
wachsen; das überträgt sich
in geringere Investition in die Apparatur, Enzym-Produktion in hoher
Konzentration und weniger organische Lösungsmittel, um die Enzyme
zu extrahieren; (4) Pilze sind in der Lage in der festen Kultur mit
einem niedrigen aktiven Wasserspiegel gut zu wachsen, was die Kontamination
mit Bakterien verhindern kann, die in einem niedrigen aktiven Wasserspiegel
schlecht wachsen; und (5) die meisten Pilze verwenden wirkungsvoll
Stärke, Cellulose
und Proteine, einschließlich
kostengünstige
Nährstoffquellen
wie den Maniuk (Cassava) als eine Stärkequelle, Weizenflocken, Reis,
Reisflocken, Gerste, Weizen, Sojabohne und Cellulose-Quellen.
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Bisher
wurde kein Pilz berichtet, der D-Aminoacylase produziert.
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D-Aminoacylase-produzierende
Pilze wurden durchmustert, und es wurde gefunden, dass zahlreiche Pilze,
die zu der Gattung Hypomyces, Fusarium, Auricularia, Pythium und
Menisporopsis gehören,
D-Aminosäure
aus N-Acetyl-D-Aminosäure
herstellen können.
Diese Pilze besitzen somit D-Aminoacylase-Aktivität.
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Es
konnte somit gelingen D-Aminoacylasen aus Pilzen mit D-Aminoacylase-Aktivität zu isolieren
und aufzureinigen, indem ein Aussalzen mit Ammoniumsulfat und verschiedenen
Chromatographie-Schritten durchgeführt wurde. Darüber hinaus
studierten die Erfinder verschiedene physikochemische Eigenschaften der
gereinigten D-Aminoacylasen, wie deren Substratspezifität und Thermostabilität, was versicherte,
dass D-Aminosäure
durch Umsetzung von N-Acetyl-D-Aminosäure mit der Pilz-D-Aminoacylase
unter den geeigneten Bedingungen wirkungsvoll hergestellt werden
kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist die erste, die D-Aminoacylase in Eukaryonten, Pilzen,
beschreibt. Das Enzym wurde ausschließlich in Prokaryonten, Bakterien
und Actinomyceten gefunden. Die Pilz-D-Aminoacylase kann verwendet
werden, um D-Aminosäuren
herzustellen. Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung eine D-Aminoacylase, die von Pilzen produziert
wird, ein Verfahren zur Herstellung dieser D-Aminoacylase und ein Verfahren zur Herstellung
von D-Aminosäuren, wobei
diese D-Aminoacylase verwendet wird. Mehr spezifisch beschreibt
die vorliegende Erfindung eine D-Aminoacylase,
die von einem Pilz abstammt. In einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Pilz-D- Aminoacylase bereit, die die nachstehenden physikochemischen
Eigenschaften (a) bis (f) hat;
- (a) Funktion:
das Enzym wirkt auf N-Acetyl-D-Aminosäuren, wobei die entsprechenden
D-Aminosäuren produziert
werden;
- (b) Molekulargewicht: das scheinbare Molekulargewicht des Enzyms
wird mit der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese auf etwa 64 000
Daltons und mit der Gelfiltrations-Chromatographie über SuperdexTM 200 Hi-LoadTM 6/16
(Amersham Pharmacia Biotech) auf etwa 56 000 Daltons geschätzt;
- (c) Substratspezifität:
das Enzym wirkt auf N-Acetyl-D-Tryptophan,
N-Acetyl-D-Phenylalanin, N-Acetyl-D-Valin, N-Acetyl-D-Leucin und N-Acetyl-D-Methionin,
aber nicht auf N-Acetyl-L-Tryptophan,
N-Acetyl-L-Phenylalanin, N-Acetyl-Valin, N-Acetyl-L-Leucin oder
N-Acetyl-L-Methionin;
- (d) Hitzestabilität:
beim Erhitzen bei pH 9,5 für
30 Minuten ist das Enzym bei 45°C
stabil, wird aber bei mehr als 60°C
inaktiviert;
- (e) Optimale Temperatur für
die Aktivität:
für die
Reaktion bei pH 7,5 ist die Enzymaktivität bei etwa 45°C optimal;
und
- (f) Stabilisator: die Enzymaktivität wird durch Reduktionsmittel
stabilisiert, und durch ICH2CONH2 weiter aktiviert.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch eine DNA, die die vorstehend
beschriebene D-Aminoacylase codiert.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von D-Aminosäuren, wobei
das Verfahren das Umsetzen der Pilz-D-Aminoacylase oder des Pilzes,
der diese D-Aminoacylase
produziert, mit N-Acyl-DL-Aminosäure
oder ihrem Salz, der Formel (I) umfasst:
(I)
wobei die
Reste R1 und R2 gleich
oder verschieden sein können
und jeder Rest ein Wasserstoffatom oder ein substituierter und unsubstituierter
Kohlenwasserstoffrest ist, mit der Maßgabe, dass der Rest R2 kein Wasserstoffatom ist, und X ein Wasserstoffatom,
eine NH4-Gruppe oder ein Metall-Ion ist.
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Darüber hinaus
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von D-Aminoacylase
bereit, wobei dieses Verfahren das Züchten eines Pilzes umfasst.
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Die
Figuren zeigen:
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1 zeigt
die Aufreinigung der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase durch DEAE-SepharoseTM FF 5,0/25 Anionenaustausch-Chromatographie.
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2 zeigt
die Aufreinigung der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase durch Phenyl-SepharoseTM Hi-LoadTM HP 2,6/10
hydrophobe Chromatographie.
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3 zeigt
die Aufreinigung der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase durch SuperdexTM 200 Hi-LoadTM 1,6/60 Gelfiltrations-Chromatographie.
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4 zeigt
das Molekulargewicht der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase, gemessen
durch SuperdexTM 200 Hi-LoadTM 1,6/60
Gelfiltrations-Chromatographie.
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5 zeigt
das Elektrophoretogramm der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase durch SDS-PAGE.
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6 zeigt
den optimalen pH-Wert für
die Reaktivität
der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase.
Die schwarze Raute zeigt die Enzymaktivität in AcONa × AcOH an; das schwarze Quadrat
die Aktivität
in K2HPO4 × KH2PO4; das schwarze
Dreieck die Aktivität
in Tris-HCl; und der schwarze Kreis die Aktivität in Glycin × NaOH.
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7 zeigt
die optimale Temperatur für
die Reaktivität
der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase.
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8 zeigt
die pH-Stabilität
der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase.
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9 zeigt
die Hitzestabilität
der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase.
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"D-Aminoacylase", wie hierin verwendet,
bedeutet ein Enzym, das mit einer N-Acyl-D-Aminosäure reagiert,
um die Herstellung einer organischen Säure und einer D-Aminosäure zu katalysieren.
Die erfindungsgemäße Pilz-D-Aminoacylase
kann durch Züchten
von Pilzen hergestellt werden, denen erlaubt wird, diese zu produzieren.
D-Aminoacylase-produzierende Pilze, wie sie in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind nicht besonders eingeschränkt, solange
sie in der Lage sind D-Aminoacylase zu produzieren. Pilze, die in
der Lage sind D-Aminoacylase zu produzieren, beinhalten diejenigen,
die zu der Gattung Hypomyces, Fusarium, Auricularia, Pythium und
Menisporopsis gehören,
sind jedoch nicht auf diese begrenzt.
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Beispiele
für Pilze,
die zu der Gattung Hypomyces gehören,
beinhalten die Arten Hypomyces aurantius, Hypomyces broomeanus,
Hypomyces chrysospermus, Hypomyces rosellus, Hypomyces sepulcralis,
Hypomyces subicolosus und Hypomyces mycophilus. Die Pilze, die zu
der Gattung Fusarium gehören,
beinhalten die Art Fusarium solani. Die Pilze, die zu der Gattung
Auricular gehören,
beinhalten die Art Auricular auriculajudae. Die Pilze, die zu der
Gattung Pythium gehören,
beinhalten die Art Pythium aphanidermaatum. Die Pilze, die zu der
Gattung Menisporopsis gehören,
beinhalten die Art Menisporopsis novaezelandiae. Die Pilze, die verwendet
werden können,
sind jedoch nicht auf diese Arten begrenzt.
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Mehr
spezifisch kann D-Aminoacylase von Hypomyces aurantius IFO 6847,
Hypomyces broomeanus IFO 9164, Hypomyces rosellus IFO 6911, Hypomyces
chrysospermus IFO 6817, Hypomyces sepulcralis IFO 9102, Hypomyces
subicolosus IFO 6892, Hypmyces mycophilus ATCC 76474 oder IFO 6785,
Fusarium solani IFO 9974 oder IFO 9975, Auricularia auriculajudae
IFO 5949, Pythium aphanidermaatum IFO 7030, oder Menisporopsis novaezelandiae IFO
9179 abstammen. Die zu verwendenden Pilze sind jedoch nicht auf
diese Stämme
eingeschränkt.
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Die
vorstehenden Mikroorganismen mit IFO-Nummern werden in der Liste
der Kulturen, 10. Ausgabe (1996) rezitiert, die vom Institute of
Fermentation Research, Osaka (IFO) veröffentlicht wurde und sind vom IFO
erhältlich.
Die vorstehenden Mikroorganismen mit ATCC-Nummern werden im ATCCTM-Katalog auf CD, Ausgabe 1995 rezitiert,
die von der "Amercian
Type Culture Collection (ATCC)" bereitgestellt
wird, und sind von der ATCC erhältlich.
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D-Aminoacylase-produzierende
Pilze können
unter Verwendung von herkömmlichen
Fermentations-Verfahren gezüchtet
werden. Es können
entweder synthetische oder natürliche
Medien verwendet werden, solange sie angemessene Mengen der Kohlenstoffquelle,
Stickstoffquelle, anorganische Materialien und andere Nährstoffe
enthalten. Das Kulturmedium kann entweder flüssig oder fest sein. Mehr spezifisch,
wenn man die geplante Verwendung der Pilze betrachtet, beinhalten
Beispiele der Kohlenstoffquellen Zucker wie Glucose, Fructose, Maltose,
Galactose, Stärke,
Stärke-Hydrolysate,
Molassen und Melassen; natürliche
Produkte wie Weizen, Hafer und Korn; Alkohole wie Glycerin, Methanol
und Ethanol; aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Essigsäure, Glukonsäure, Brenztraubensäure und
Citronensäure;
Kohlenwasserstoffe wie normales Paraffin und Aminosäuren wie
Glycin, Glutamin und Asparagin. In Abhängigkeit von der Assimilationsfähigkeit des
verwendeten Pilzes kann eine oder können mehrere der vorstehenden
Kohlenstoffquellen verwendet werden. Beispiele für die Stickstoff-Quellen beinhalten
organische Stickstoffenthaltende Verbindungen, wie Fleischextrakt,
Pepton, Hefeextrakt, Sojabohnen-Hydrolysat, Milch-Casein, Casaminosäuren, verschiedene Aminosäuren, Korn-Weichen-Flüssigkeit
und andere Hydrolysate von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen; und
anorganische Stickstoff-enthaltende Verbindungen wie Ammonium, Ammoniumsalze
wie Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Nitrate wie
Natriumnitrat und Harnstoff. In Abhängigkeit der Assimilationsfähigkeit
des Pilzes kann eine oder können
mehrere der vorstehenden Stickstoff-Quellen verwendet werden.
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Zur
wirkungsvollen Herstellung von D-Aminoacylase durch Pilze, kann,
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Pilz, N-Acetyl-DL-Aminosäure als
Enzym-Induktor verwendet werden.
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Darüber hinaus
kann eine geringe Menge eines oder mehrerer anorganischer Salze
verwendet werden. Beispiele dafür
beinhalten Phosphatasen; Kohlenwasserstoffe; Nitrate, Acetate oder ähnliche
Salze aus Magnesium, Mangan, Kalium, Kalzium, Natrium, Kupfer oder
Zink. Antischaummittel wie Gemüseöl, Tenside oder
Silikon können
dem Kulturmedium hinzugefügt
werden.
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Das
Züchten
kann in dem flüssigen
Medium durchgeführt
werden, das die vorstehend beschriebenen Inhaltsstoffe enthält, wobei
die herkömmlichen
Züchtungsverfahren
verwendet werden, wie Schüttelkultur,
belüftete
Rührkultur,
fortlaufende Kultur oder großtechnische
Kultur.
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Die
Züchtungsbedingungen
können
in Abhängigkeit
von dem Pilzstamm und dem Züchtungsverfahren in
angemessener Weise ausgewählt
werden und sind nicht in besonderer Weise eingeschränkt, solange
der verwendete Pilz proliferieren kann, um D-Aminoacylase zu produzieren.
Es wird gewöhnlich
bevorzugt den Ausgangs-pH-Wert auf 4 bis 10 einzustellen, vorzugsweise
6 bis 8 und bei einer Temperatur von 15 bis 50°C zu züchten, vorzugsweise 25 bis
35°C. Die
Züchtungsdauer
wird ebenfalls nicht besonders eingeschränkt, solange ausreichende Mengen
von Pilzzellen erhalten werden können,
die D-Aminoacylase-Aktivität besitzen. Die
Züchtung
wird gewöhnlich
von 1 bis 14 Tage durchgeführt,
vorzugsweise von 1 bis 3 Tage. D-Aminoacylase,
die hergestellt und in der Kultur angereichert wurde, kann mit Hilfe
der nachfolgenden Verfahren gewonnen und isoliert werden.
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Wenn
D-Aminoacylase intrazellulär
produziert wird, werden die Pilzzellen nach der Züchtung durch
Filtrierung oder Zentrifugation gesammelt und mit Puffer, physiologischer
Kochsalzlösung
etc. gewaschen. Das Enzym kann dann durch Aufbrechen der Pilzzellen
extrahiert werden, wobei physikalische Mittel verwendet werden,
wie Einfrieren und Auftauen, Ultraschall, Druck, osmotische Behandlung
oder Zerreibung; unter Verwendung von biochemischen Mitteln wie
Zellwand-Lyse mit Lysozym; oder chemische Mittel unter Verwendung
von chemischen Mitteln wie Tensid-Behandlung. Eine dieser Behandlungen
kann verwendet werden oder es können
mehrere dieser Behandlungen kombiniert werden. Der so erhaltene
Rohextrakt von D-Aminoacylase kann mit einem einzigen oder mit kombinierten
Fraktionierungsverfahren gereinigt werden, die Folgendes beinhalten;
Aussalzen; fraktionierte Fällung
mit organischen Lösungsmitteln;
verschiedene Chromatographie-Arten wie Aussalzungs-Chromatographie,
Ionenaustausch-Chromatographie, Gelfiltrations-Chromatographie,
hydrophobe Chromatographie, Farbstoff-Chromatographie, Hydroxyl-Apatit-Chromatographie
oder Affinitäts-Chromatographie;
und Elektrophorese, wie isoelektrische Fokussierung und native Elektrophorese. Die
vorstehenden Chromatographien können
durchgeführt
werden, wobei offene Säulen
verwendet werden oder mit Hilfe von mittlerem Druck- oder Hochdurchsatz-Flüssig-Chromatographie
(HPLC).
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Die
Pilzzellen, die zum Beispiel durch Filtrierung gesammelt wurden,
werden eingefroren und aufgetaut und mit Hilfe eines Dyno Mill zerrieben,
um einen D-Aminoacylase-Extrakt
zu erhalten. Der Extrakt wird dann schrittweise dem Aussalzen unter
Verwendung von Ammoniumsulfat, Ionenaustausch-Chromatographie über DEAE-SepharoseTM FF,
hydrophobe Chromatographie an Phenyl-SepharoseTM FF,
SephadexTM 200 Gelfiltrations-Chromatographie
oder Mono QTM-Ionenaustausch-Chromatographie unterzogen.
Das auf diese Art und Weise gereinigte Enzym kann in der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
als ein einzelnes Protein nachgewiesen werden.
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Die
erfindungsgemäße Pilz-D-Aminoacylase
hat die nachfolgenden physikochemischen Eigenschaften (a) bis (f):
- (a) Funktion: das Enzym wirkt auf N-Acetyl-D-Aminosäuren, wobei
die entsprechenden D-Aminosäuren produziert
werden;
- (b) Molekulargewicht: das scheinbare Molekulargewicht des Enzyms
wird mit der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese auf etwa 64 000
Daltons und mit der Gelfiltrations-Chromatographie an SuperdexTM 200 Hi-LoadTM 6/16
(Amersham Pharmacia Biotech) auf etwa 56 000 Daltons geschätzt;
- (c) Substratspezifität:
das Enzym wirkt auf N-Acetyl-D-Tryptophan,
N-Acetyl-D-Phenylalanin, N-Acetyl-D-Valin, N-Acetyl-D-Leucin und N-Acetyl-D-Methionin,
aber nicht auf N-Acetyl-L-Tryptophan,
N-Acetyl-L-Phenylalanin, N-Acetyl-Valin, N-Acetyl-L-Leucin oder
N-Acetyl-L-Methionin;
- (d) Hitzestabilität:
beim Erhitzen bei pH 9,5 für
30 Minuten ist das Enzym bei 45°C
stabil, wird aber bei mehr als 60°C
inaktiviert;
- (e) Optimale Temperatur für
die Aktivität:
für die
Reaktion bei pH 7,5 ist die Enzymaktivität bei etwa 45°C optimal;
und
- (f) Stabilisator: die Enzymaktivität wird durch Reduktionsmittel
stabilisiert und durch ICH2CONH2 weiter
aktiviert.
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Die
erfindungsgemäße D-Aminoacylase,
die die vorstehenden Eigenschaften besitzt, stammt vorzugsweise
von Pilzen, die zu der Gattung Hypomyces gehören, mehr bevorzugt von der
Art Hypomyces mycophilus und noch mehr bevorzugt von dem Stamm Hypomyces
mycophilus ATCC 76474 oder IFO 6785. Das Enzym kann die Aminosäuresequenzen
enthalten, die in den SEQ ID-Nrn: 1 bis 5 enthalten sind.
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Erfindungsgemäße D-Aminoacylase
ist in der Lage auf verschiedene N-Acyl-D-Aminosäuren zu wirken, wobei die entsprechenden
D-Aminosäuren
erhalten werden, was die vorteilhafte industrielle Produktion der
D-Aminosäuren
ermöglicht,
wobei dieses Enzym verwendet wird. D-Aminosäure kann zum Beispiel selektiv
hergestellt werden, indem N-Acyl-DL-Aminosäure, ein
Gemisch von D- und L-Enantiomeren, mit der erfindungsgemäßen D-Aminoacylase
umgesetzt wird.
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N-Acyl-DL-Aminosäuren, die
für die
vorliegende Erfindung verwendet werden, sind nicht besonders eingeschränkt und
können
aus einer großen
Vielzahl von Verbindungen ausgewählt
werden. Eine typische N-Acyl-DL-Aminosäure kann durch die Formel (I)
repräsentiert
werden:
(I)
wobei die Reste R1 und
R2 gleich oder verschieden sein können und
jeder Rest ein Wasserstoffatom oder ein substituierter oder unsubstituierter
Kohlenwasserstoffrest ist, mit der Maßgabe, dass der Rest R2 kein Wasserstoffatom ist; und X ein Wasserstoffatom,
eine NH4-Gruppe oder ein Metall-Ion ist.
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Der
Kohlenwasserstoffrest, der durch R1 und
R2 repräsentiert
ist, ist vorzugsweise ein Alkyl-, Alkenyl-, Alkynyl-, Cycloalkyl-,
Aryl- oder Aralkyl-Rest, der substituiert sein kann. Mehr spezifisch
beinhaltet der Kohlenwasserstoffrest lineare oder verzweigte Alkyl-Reste
wie einen Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, sek-Butyl-,
t-Butyl-, n-Pentyl-, i-Pentyl-, n-Hexyl- Rest etc.; Alkenyl-Reste wie Ethenyl,
1-Propenyl, 2-Propenyl, 1-Butenyl, 2-Butenyl, 2-Pentenyl, 4-Pentenyl,
1-Hexenyl, 3-Hexenyl,
5-Hexenyl, etc.; Alkynyl-Reste wie Ethinyl, 1-Propinyl, 2-Pentinyl etc.; Aryl-Reste
wie Phenyl, Naphthyl etc.; Cycloalkyl-Reste wie Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl etc. Der Substituent des Kohlenwasserstoffrestes
für R1 und R2 beinhaltet
Halogen; Alkyl, wie vorstehend definiert; Alkenyl, wie vorstehend
definiert; Alkinyl, wie vorstehend definiert; Aryl wie vorstehend
definiert; heterocyclische Reste wie Piridyl, Indol, Quinolyl etc.;
Amino-Hydroxyl; Thio etc. R1 ist vorzugsweise
Indolyl (N-Acyl-DL-Tryptophan), Benzyl (N-Acyl-DL-Phenylalanin), Thiomethylethyl (N-Acyl-DL-Methionin),
Isopropyl (N-Acyl-DL-Valin) oder 2-Methylpropyl (N-Acyl-DL-Leucin). R2 ist vorzugsweise Methyl, Chlormethyl, Phenyl
oder Aminomethyl, die mit dem (den) vorstehenden Substituenten substituiert
sein können.
Das Metall-Ion, das durch X repräsentiert
wird, beinhaltet Natrium, Kalium etc. Bevorzugte Beispiele für N-Acyl-DL-Aminosäuren sind
N-Acetyl-DL-Aminosäuren wie
N-Acetyl-DL-Methionin, N-Acetyl-DL-Valin, N-Acetyl-DL-Tryptophan, N-Acetyl-DL-Asparagin,
N-Acetyl-DL-Phenylalanin,
N-Acetyl-DL-Alanin und N-Acetyl-DL-Leucin.
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N-Acetyl-DL-Aminosäuren können in
Form eines Salzes wie als ein Natriumsalz oder ein Kaliumsalz verwendet
werden.
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D-Aminoacylase,
die zur Herstellung der D-Aminosäure
in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, beinhaltet ein partiell
gereinigtes Enzym sowie das gereinigte Enzym. Die Enzyme beinhalten
auch ein rekombinantes Protein, das durch Isolierung einer DNA,
die D-Aminoacylase codiert, Einbringen dieser DNA in geeignete Wirtszellen
und dem Ermöglichen
der Zellen, das Enzym zu exprimieren, erhalten wird. Eine DNA, die D-Aminoacylase
codiert, kann zum Beispiel isoliert werden, indem das gereinigte
Enzym erhalten wird, dessen Aminosäuresequenz teilweise bestimmt
wird, das Entwerfen geeigneter Oligonucleotid-Primer auf der Grundlage
dieser bestimmten Aminosäuresequenz
und dem Durchführen
der Polymerase-Kettenreaktion, wobei die Primer verwendet werden
und die mRNA, cDNA oder genomische DNA als Matrize, die aus dem
Pilz hergestellt wurden, von dem das gereinigte Enzym abstammt.
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Neben
diesen Enzymen können
die D-Aminoacylase produzierenden Pilzzellen selbst ebenfalls in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden und zwar kann D-Aminosäure produziert
werden, indem der Pilz, der in der Lage ist, D-Aminoacylase zu produzieren, direkt
mit der N-Acetyl-DL-Aminosäure umgesetzt
wird. Der Pilz kann in Form des Kulturmediums verwendet werden,
die Zellen können
durch Zentrifugation oder ähnliches
aus dem Kulturmedium abgetrennt werden oder Zellen werden in Puffer,
Wasser oder ähnlichem
resuspendiert, nachdem sie durch Zentrifugation abgetrennt und gewaschen
wurden. Die abgetrennten Zellen können in einem Stadium verwendet
werden, wie sie gewonnen wurden, als deren Aufschluss nach Behandlung mit
Aceton oder Toluol oder als Lyophilisat.
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D-Aminoacylase
oder der Pilz, der in der Lage ist dieses Enzym zu produzieren,
wird unter Bedingungen mit N-Acyl-D-Aminosäure umgesetzt, die für die Aktivität und Stabilität von D-Aminoacylase
und für
die Reaktivität
des Pilzes geeignet sind. Einige D-Aminoacylasen werden durch Metall-Ionen
wie Co2+ und Ca2+ aktiviert.
Wenn solche Enzyme verwendet werden, können die divalenten Metall-Ionen
zu der Reaktionslösung zugegeben
werden. Falls das Enzym durch divalente Metall-Ionen gehemmt wird,
kann ein Chelat-bildendes Mittel wie EDTA zugegeben werden. Obwohl
die Konzentration des Substrats, N-Acetyl-DL-Aminosäure, nicht besonders eingeschränkt ist,
wird es gewöhnlich
in einer Konzentration von 0,1 bis 30 Gew/V verwendet. Die Verwendung
einer großen
Menge D-Aminoacylase beschleunigt häufig die Umsatzrate und das
Enzym wird gewöhnlich
in der Menge von etwa 1 bis 1.000 U/ml verwendet. Eine Einheit des
Enzyms ist definiert als die Menge des Enzyms, die 1 μmol D-Tryptophan
bei 30°C
in einer Minute produziert, wenn das Enzym mit N-Acetyl-D-Tryptophan
als Substrat versetzt wird. Es wird bevorzugt die Reaktionstemperatur,
bei der die D-Aminoacylase-Aktivität vorliegt, bei 30 bis 50°C zu erhalten.
Es wird bevorzugt den pH-Wert der Reaktion, bei dem die D-Aminoacylase
aktiv ist, beispielsweise zwischen pH 4 bis 10 zu erhalten. Die
Umsetzung kann mit oder ohne Rühren
durchgeführt
werden.
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Das
Enzym oder der Pilz können
häufig
durch Immobilisation stabilisiert sein. Er (Es) kann mit Hilfe eines
bekannten Verfahrens an einen geeigneten Träger wie Polyacrylamidgel, Schwefel
enthaltendes Polysaccharid-Gel (Carragenan-Gel), Alginsäure-Gel
oder Agar-Gel immobilisiert sein.
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Die
hergestellten D-Aminosäuren
können
mit Hilfe eines bekannten Verfahrens, wie direkte Kristallisation
durch Konzentration oder isoelektrische Fällung, Ionenaustausch-Harz-Behandlung,
Membran-Filtration oder ähnliches
aus dem Reaktionsgemisch gewonnen werden.
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D-Tryptophan
zum Beispiel, das unter Verwendung von N-Acetyl-DL-Tryptophan als ein Substrat
produziert wurde, kann wie folgt aufgereinigt werden. Nach der enzymatischen
Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit einem starken Säurekationen-Austausch-Harz in
Kontakt gebracht, um D-Tryptophan zu absorbieren. Das Harz wird
mit Wasser gewaschen und mit 0,5 normalem wässrigen Ammoniak eluiert. Nachdem
das Eluat auf konzentriert worden war, wird das so erhaltene rohe
kristalline Pulver aus D-Tryptophan in einer kleinen Menge 50%igem
heißem
Ethanol gelöst,
mit aktivierter Aktivkohle gebleicht und abgekühlt, wobei gereinigte Kristalle
von D-Tryptophan
erhalten werden.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann D-Valin wie folgt aufgereinigt werden. Nach der enzymatischen
Reaktion werden die mikrobiellen Zellen durch Zentrifugation oder ähnliches
entfernt und der resultierende Überstand
wird durch Zugabe von 6 N Hydrochlorsäure auf pH 1 eingestellt. Das
ausgefällte
N-Acetyl-L-Valin
wird durch Zentrifugation entfernt. Der Überstand wird mit aktivierter
Aktivkohle behandelt, auf pH 7,0 eingestellt, dann auf einen starken
Säure-Kationen-Austauscher (AmberliteTM IR-120B) vom H+-Typ
gegeben. Die Elution wird mit 5%igem wässrigen Ammoniak durchgeführt und
das resultierende Eluat wird bei 80°C unter reduziertem Druck getrocknet,
wobei D-Valin produziert wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch Bezug auf die nachfolgenden Beispiele
ausführlicher
beschrieben, diese sind jedoch nicht so ausgelegt, dass die Erfindung
dadurch eingegrenzt wird.
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In
den nachfolgenden Beispielen bezeichnet "%" als
Konzentration Gewicht pro Volumenprozent, falls nicht andersartig
spezifiziert.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Polynucleotide, die die erfindungsgemäße D-Aminoacylase
codieren. Das erfindungsgemäße Polynucleotid
kann z. B. DNA, cDNA, genomische DNA, RNA oder synthetisch produzierte
DNA oder RNA oder ein rekombinant produziertes chimäres Nucleinsäure-Molekül sein,
das irgendeines dieser Polynucleotide, entweder alleine oder in
Kombination, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt einen Vektor, insbesondere Plasmide,
Cosmide, Viren und Bakteriophagen, die gewöhnlich für gentechnische Manipulation
verwendet werden, die ein erfindungsgemäßes Polynucleotid umfassen.
Solche Vektoren können
weitere Gene umfassen, wie Markergene, die die Selektion dieses
Vektors in einer geeigneten Wirtszelle und unter geeigneten Bedingungen
erlauben.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Wirtszellen, die mit dem erfindungsgemäßen Polynucleotid
oder Vektor gentechnisch manipuliert sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids, das D-Aminoacylase-Aktivität besitzt, das die Züchtung der
erfindungsgemäßen Wirtszelle umfasst
und die Gewinnung des Polypeptids aus der Kultur, das durch dieses
Polynucleotid codiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Nucleinsäure-Molekül, das spezifisch mit dem erfindungsgemäßen Polynucleotid
hybridisiert.
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Beispiel 1
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Eine
Platinöse
von dem Stamm Hypomyces aurantius IFO 6847, dem Stamm Hypomyces
broomeanus IFO 9164, dem Stamm Hypomyces rosellus IFO 9611, dem
Stamm Hypomyces chrysospermus IFO 6817, dem Stamm Hypmyces sepulcralis
IFO 9102, dem Stamm Hypomyces subicolosus IFO 6892, dem Stamm Hypomyces
mycophilus ATCC 76474 oder IFO 6785 oder dem Stamm Fusarium solani
IFO 9974 oder IFO 9975 wurde in 25 ml YM-Medium (enthaltend 0,3%
Hefeextrakt, 0,3% Malz-Extrakt, 0,5% Pepton und 2,0% Glukose, pH
6,0) in einen 500 ml-geschulterten Kolben überimpft. Die Pilze wurden
drei Tage bei 24°C
durch Schütteln gezüchtet. Nach
der Züchtung
wurde eine 5 ml-Portion des Kulturmediums in einer gekühlten Zentrifuge
zentrifugiert, um die Pilzzellen zu sammeln. Die Zellen wurden mit
physiologischer Kochsalzlösung
(5 ml) gewaschen und wiederum durch Zentrifugation gesammelt. Eine
Reaktionslösung
(enthaltend 0,1% N-Acetyl-D-Aminosäure, wie gezeigt in nachfolgender
Tabelle 1 in Tris-HCl-Puffer, pH 7,5) wurde dann zu den so gesammelten
Zellen zugegeben. Das Gemisch wurde in einem 5 ml-Teströhrchen 24
Stunden bei 30 °C
durch Schütteln
inkubiert.
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Die
so produzierte D-Aminosäure
wurde mit Hochdurchsatz-Flüssig-Chromatographie
(Säule, CROWNPAKTM CR (Daicel Chemical); Säulentemperatur,
26°C; ausschließlich für Valin
auf Eis gekühlt;
mobile Phase, HClO4-wässrige Lösung, pH 2,0; Flussrate, 1
ml/min; und Nachweis 200 nm) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 gezeigt.
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Aus
Tabelle 1 wird klar, dass die Fähigkeit,
D-Aminoacylase herzustellen
in allen getesteten Pilzstämmen
gefunden wurde.
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Beispiel 2
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Eine
Platinöse
des Stammes Hypomyces rosellus IFO 6911, des Stammes Hypomyces sepulcralis IFO
9102 oder des Stammes Hypomyces mycophilus IFO 6785 wurde in 25
ml YM-Medium (enthaltend 0,3% Hefe-Extrakt, 0,3% Malz-Extrakt, 0,5%
Pepton und 2,0% Glucose, pH 6,0) in einen 500 ml geschulterten Kolben überimpft.
Die Pilze wurden drei Tage bei 24°C
durch Schütteln
gezüchtet.
Nach der Züchtung
wurde eine 5 ml-Portion des Kulturmediums in einer gekühlten Zentrifuge
zentrifugiert, um die Pilzzellen zu sammeln. Die Zellen wurden mit
physiologischer Kochsalzlösung
(5 ml) gewaschen und erneut durch Zentrifugation gesammelt. Eine
Reaktionslösung
(enthaltend 0,1% N-Acetyl-DL-Aminosäure, gezeigt in nachfolgender
Tabelle 2, in Tris-HCl-Puffer, pH 7,5) wurde zu den so gesammelten
Zellen zugegeben. Das Gemisch wurde in einem 5 ml-Teströhrchen 24
Stunden bei 30°C
durch Schütteln
inkubiert. Die so erhaltene D-Aminosäure wurde durch Hochdruck-Flüssig-Chromatographie
(Säule,
CROWNPAKTM CR (Daicel Chemical) getestet
und auf optische Reinheit überprüft. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Somit
wurde versichert, dass alle getesteten Stämme das D-Enantiomer von hoher optischer Reinheit aus
dem entsprechenden DL-Racemat produzierten.
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Beispiel 3
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Auricularia
auriculajudae IFO 5949, Pythium aphanidermaatum IFO 7030, und Menispropsis
novaezelandiae IFO 9179 wurden jeweils in sterilisiertes Medium überimpft
(jeweils 100 ml) (Czapek Dox Broth für IFO 5949, YM1-Medium für IFO 7030
und POTATO DEXTROSE BROTH für
IFO 9179) in 500 ml Erlenmeyer-Kolben. Die Pilze wurden auf einem
Rotationsschüttler
bei 210 UpM sieben Tage bei 24°C
gezüchtet
und durch Zentrifugation gesammelt, wobei eine HIMAC SCR 20B HITACHI-Zentrifuge
mit einem RPR10-2-Rotor bei 8.000 UpM (12.500 × g) für 20 Minuten verwendet wurde.
Die so sedimentierten Zellen wurden mit 50 mM Phosphatpuffer (pH
7,0) gewaschen, dehydriert und im gefrorenen Zustand aufbewahrt.
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In
diesem Experiment wurde POTATO DEXTROSE BROTH (DIFCO) hergestellt,
indem 24 g des getrockneten Medium-Pulvers (ein 10:1-Gemisch der
Potato-Infusionsform und Bacto-Dextrose) in 1 Liter Wasser gelöst wurden,
dazu Zugabe von N-Acetyl-DL-Methionin
(N-Yc-DL-Met) bis auf 0,1% und Einstellen des pH-Werts auf 5,1. Czapek Dox Broth bestand
aus 0,3% NaNO3, 0,1% K2HPO4, 0,05% MgSO4 × 7H2O, 0,05% KCl, 0,001% FeSO4 × 7H2O, 3,0% Saccharose, 0,2% Hefeextrakt, 0,2%
Polypepton und 0,1% N-Ac-DL-Met und
wurde auf pH 7,3 eingestellt. YMl-Medium (Hefeextrakt-Malzextrakt-Pepton-Glucose-Medium)
bestand aus 0,5% Polypepton, 0,3% Hefeextrakt, 0,3% Malzextrakt,
0,2% Glucose und 0,1% N-Ac-DL-Met und wurde auf pH 5,5 bis 6,0 eingestellt.
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Die
gefrorenen Zellen wurden durch Zugabe von 50 mM Phosphatpuffer (pH
7,0) zu den Zellen aufgeschlossen, wobei eine Zellsuspension von
1 g Zellen pro 6 ml erhalten wurde, die Suspension (1,5 ml) und Glaskügelchen
(0,2 dia. bis 0,5 mm) (1,5 g) wurden in ein 2, 0 ml Probengefäß gegeben,
das mit einem Spaltgerät
ausgestattet war und unter Verwendung eines Mini-Bead BeaterTM (BIOSPECT PRODUCT) bei 2.500 UpM 150 Sekunden
lang aufgeschlossen, gefolgt von 3,5 Minuten-Intervallen kühlen auf Eis (eine Gesamtheit von
8 Zyklen). Die so erhaltenen aufgeschlossenen Zellen wurden unter
Verwendung einer HIMAC SCR20B HITACHI-Zentrifuge mit einem RPR20-2-Rotor 30
Minuten bei 4°C
und 17 500 UpM (38 000 × g)
zentrifugiert, wobei der Überstand
als roher Enzymextrakt erhalten wurde. Die Umsetzung wurde in einer
Lösung
(enthaltend 20 mM N-Ac-D-Aminosäure, gezeigt
in Tabelle 3, 1 mM CoCl2, 50 mM Phosphatpuffer;
pH 7,0) durchgeführt,
um die Enzymaktivität
für jedes
Substrat zu testen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Die
Figuren in der Tabelle bezeichnen die Menge (mM) von D-Aminosäuren, die
aus den entsprechenden N-Acetyl-D-Aminosäuren hegestellt wurden. Die
D-Aminoacylase-Aktivität
wurde in allen getesteten Stämmen
nachgewiesen, die D-Aminosäure aus
der entsprechenden N-Acetyl-D-Aminosäure produzierten.
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Beispiel 4
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(1) Pilzstem und Kolbenkultur-Verfahren
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YM-Medium
(50 ml) (enthaltend 0,3% Hefextrakt (Kyokuto Seiyaku), 0,3% Malzextrakt
(Kyokuto Seiyaku), 0,5% Polypepton (Nihon Seiyaku), 2,0% Glucose
(Wako Pure Chemical); pH 6,0) wurde in einen geschliffenen 500 ml
Erlenmeyerkolben gegeben, autoklaviert und als das Wachstumsmedium
verwendet, um D- Aminoacylase
durch den Hypomyces mycophilus IFO 6785-Stamm zu produzieren. Der
Pilzstamm, der zuvor in YM-Agar-Medium (enthaltend 0,3% Hefeextrakt,
0,3% Malzextrakt, 0,5% Polypepton, 2,0% Glucose (Wako Pure Chemical)
und 1,5% Agar (Wako Pure Chemical); pH 6,0) auf der Platte gezüchtet worden
war, wurde in etwa 5 cm quadratischen Abschnitten ausgeschnitten,
wobei ein sterilisiertes Operationsmesser verwendet wurde, in das
vorstehend beschriebene Medium in dem Kolben überimpft und 96 Stunden bei
25°C auf einem
Rotationsschüttler
bei 145 UpM inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Zellen 5 Minuten
bei 4°C durch
Zentrifugation (mit einer TOMY SEIKO MRX-150-Zentrifuge unter Verwendung
eines TMA-3-Rotors) bei 12 000 UpM (12 000 × g) gesammelt. Die so gesammelten
Zellen wurden mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen und 5 Minuten
erneut zentrifugiert, wobei der gleiche Rotor bei 12 000 UpM (12
000 × g)
verwendet wurde.
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(2) Testverfahren für D-Aminoacylase-Aktivität
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Die
vorstehend erhaltenen Zellen wurden zweimal jeweils 5 Minuten lang
in 50 mM Tris-HCl (pH 7,5), enthaltend 0,01 2-ME (β-Mercaptoethanol)
und 1 mM PMSF (Phenylmethylsulfonylfluorid) aufgeschlossen, wobei
ein Mini Bead Beater 8 (BIOSPEC PRODUCTS) verwendet wurde, dann
5 Minuten bei 15 000 UpM (18 000 × g) mit einer MRX-150-Zentrifuge
zentrifugiert, wobei ein TMA-2-Rotor (TOMY SEIKO) verwendet wurde, um
den Überstand
zu erhalten, eine Rohextrakt-D-Aminoacylase-Lösung.
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Die
Enzymreaktion wurde 10 Minuten bei 30°C in einem Reaktionssystem (Gesamtvolumen
1,0 ml) durchgeführt,
das 20 mM N-Acetyl-D-Tryptophan (Sigma), 50 mM Tris-HCl (pH 7,5)
und eine angemessene Menge des Enzyms enthielt. Die Reaktion wurde
dann durch Zugabe einer TCA-Reaktions-Terminierungslösung (0,5
ml) gemäß Tsai et
al. (bestehend aus 110 mM Trichloressigsäure, 220 mM Natriumacetat und
330 mM Essigsäure)
beendet.
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Die
Enzymaktivität
wurde durch Bestimmung der Menge produzierte Aminosäure getestet,
wobei das TNBS-Verfahren und die HPLC-Methode verwendet wurden.
Bei dem TNBS-Verfahren wurden 100 mM Na2B4O7 (0,5 ml) zu einer
Probenlösung
zugegeben, die Aminosäure
(0,5 ml) enthielt, dann wurden 20 μ1 110 mM TNBS (Trinitrobenzen-sulfonsäure) zugegeben
und das resultierende Gemisch wurde schnell gerührt. Nach 5 Minuten wurden
1,5 mM Na2SO3 (2
ml) zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, um die Farbreaktion zu beenden
und die Absorption bei 420 nm wurde gemessen. Die HPLC wurde durchgeführt, indem
eine Probenlösung,
die Aminosäure
enthielt, einer Hochdurchsatz-Flüssig-Chromatographie
unterzogen wurde, wobei eine ODS-Säule (Säule, Wakosil II 5C18 (4,6 dia. × 250mm)
(Wako Pure Chemical); Elutionsmittel, CH3CN/50 mM
KH2PO4 × H3PO4 (pH 2,5) = 2:8;
Nachweis, A280 nm und Flussrate, 1,0 ml/min), verwendet wurde. Die Verzögerungszeiten
betrugen 3,5 Minuten für
D-Tryptophan und
9,8 Minuten für
N-Acetyl-D-Tryptophan. Unter Verwendung von D-Tryptophan als der
Teststandard wurde eine Einheit (oder U) des Enzyms als die Menge des
Enzyms definiert, die erforderlich ist, um während einer Minute bei 30°C 1 μmol D-Tryptophan
zu produzieren.
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Es
wurde gefunden, dass Hypomyces mycophilus IFO 6785 eine relativ
hohe D-Aminoacylase-Aktivität
besitzt.
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Beispiel 5
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Aufreinigung von D-Aminoacylase,
die vom Hypomyces mycophilus IFO 6785-Stamm abstammt.
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1. Bedingungen für die D-Aminoacylase-Herstellung
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Dieser
Pilzstamm wurde 36 Stunden bei 25°C
in einem geschliffenen Erlenmeyerkolben auf einem Rotationsschüttler (145
UpM) in dem YM-Flüssigmedium
(50 ml) gezüchtet,
das in Beispiel 4 beschrieben wurde, ergänzt mit oder ohne N-Acetyl-DL-Valin, N-Acetyl-DL-Tryptophan,
N-Acetyl-DL-Methionin, DL-Valin,
DL-Tryptophan oder DL-Methionin (jeweils 0,1%) als Enzym-Induktor.
Nach der Inkubation wurde eine Rohextrakt-Enzym-Lösung hergestellt und auf die
gleiche Art und Weise wie in Beispiel 4 mit HPLC auf Enzymaktivität getestet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass D-Aminoacylase kein induzierbares Enzym
sondern ein konstitutives Enzym in diesem Pilzstamm ist.
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2. Züchtungsverfahren unter Verwendung
eines Glasfermenters
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Dieser
Pilzstamm wurde in 20 Litern eines Flüssigmediums (enthaltend 0,3%
Hefeextrakt (Kyokuto Seiyaku), 0,3% Malzextrakt (Kyokuto Seiyaku),
1,0% Polypepton (Wako Pure Chemical), 2,0% Glucose (Wako Pure Chemical)
und 0,01 Silikon FS028; pH 6,0) gezüchtet, dann 44 Stunden ohne
Druck bei 25° C,
200 UpM, 1 v.v.m. in einen 30-Liter Glas-Fermenter gegeben.
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Die
verwendete Vorkultur wurde anhand des Kolbenzüchtungs-Verfahrens in Beispiel 4 erhalten.
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Nach
der Züchtung
wurde die Kultur sofort in Eiswasser gekühlt und durch Ansaugen unter
Verwendung des Nr. 5A-Filterpapiers
(Toyo Roshi) filtriert, um die Pilzzellen zu sammeln. Die so gesammelten
Zellen wurden mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen, erneut durch
die Ansaug-Filtration gewonnen und bis zur Verwendung bei –90°C aufbewahrt.
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3. Aufreinigung von D-Aminoacylase
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(1) Zell-Aufschließen, Entfernen
von Nucleinsäure
und Aussalzen mit Ammoniumsulfat.
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Gefrorene
Zellen (etwa 100 g) wurden in doppelschichtige Plastiktaschen mit
Reisverschlüssen
eingewickelt und in einer Aluminiumwanne pulverisiert, wobei ein
Stampfer verwendet wurde. Pulverisierte Zellen wurden zu 50 mM Tris-HCl
(pH 9,0) enthaltend 1 μM
Leupeptin, 1 μM
Pepstatin A, 1 mM PMSF und 0,01% 2-ME gegeben, um eine Zellsuspension
zu erhalten. Die Suspension wurde dann einer fortlaufenden Zerreibung
mit einem Dyno-Walzwerk vom Typ KDL (Wiley A. Bachofen, Basel. Schweiz)
unterzogen, wobei 0,2 bis 0,5 mm Glaskügelchen verwendet wurden.
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Der
resultierende Zellzerrieb wurde 30 Minuten bei 4°C mit 8.000 UpM (6.000 × g) zentrifugiert
(mit einer Hitachi Koki-Zentrifuge 20PR-52D, wobei ein RPR-9-Rotor
verwendet wurde), um nicht aufgebrochene Zellen und Zelltrümmer zu
sedimentieren. Der so erhaltene Überstand
wurde getestet, um die Protein-Konzentration gemäß dem Verfahren zu bestimmen,
das in Beispiel 4 beschrieben wurde. Als ein Ergebnis, da die Gesamt-Proteinmenge
61.500 mg betrug, wurde ein Zehntel des Gewichts Protaminsulfat
als eine 3%ige Lösung
(in dem gleichen Puffer, der für
das Zerreiben verwendet wurde) bei niedriger Temperatur unter Rühren tropfenweise
zu dem Überstand
zugegeben und das Gemisch wurde zwei zusätzliche Stunden gerührt. Das resultierende
Gemisch wurde 20 Minuten bei 4°C mit
6.000 UpM (3.000 × g)
zentrifugiert (mit einer Hitachi Koki-Zentrifuge 20PR-52D, wobei
ein RPR-9-Rotor verwendet wurde), um Mikrosomen und Nucleinsäuren zu
sedimentieren.
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Der Überstand
wurde gegen 17 1 50 mM Tris-HCl (pH 9,0), enthaltend 77% gesättigtes
Ammoniumsulfat, 0,1 mM PMSF, 0,1 μM
Leupeptin, 0,1 μM
Pepstatin A und 0,01% 2-ME unter Rühren über Nacht umgekehrt dialysiert.
Da dies D-Aminoacylase nicht vollständig aussalzte, wurde Ammoniumsulfat
bei niedriger Temperatur unter Rühren
im Überschuss
direkt zu dem Dialysat zugegeben. Das Präzipitat wurde 20 Minuten bei
4°C mit
10 000 UpM (16 000 × g)
durch Zentrifugation (mit einer Tomy Seiko RS-20BH-Zentrifuge, wobei ein
BH-9-Rotor verwendet wurde) gesammelt, dann in einer kleinen Menge
10 mM Tris-HCl (pH 9,0), enthaltend 0,1 mM PMSF, 0,1 μM Leupeptin,
0,1 μM Pepstatin
A und 0,01% 2-ME suspendiert. Die Suspension wurde gegen den gleichen
Puffer (10 l) 4 Stunden dialysiert und dann gegen den gleichen frisch
ausgetauschten Puffer (10 l) über
Nacht.
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(2) DEAE-Sepharose FF
5,0/25 Anionen-Austausch-Chromatographie
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Das
vorstehend beschriebene Enzym, das auf diese Weise hergestellt wurde,
wurde durch Anionen-Austausch-Chromatographie
weiter aufgereinigt. Und zwar wurde die Rohextrakt-Enzymlösung an
eine XK50-Säu1e
(5,0 dia. × 25
cm, 500 ml), bepackt mit DEAE-SepharoseTM FF
(beides von Amersham Pharmacia Biotech) adsorbiert, die mit 10 mM
Tris-HCl (pH 9,0), enthaltend 0,01% 2-ME, equilibriert worden war.
Nachdem die Säule
mit 3 Volumen des gleichen Puffers gewaschen worden war, wurde das
Enzym mit einem linearen Gradienten von NaCl von 0 M bis 0,5 M in
7 Volumen des gleichen Puffers eluiert. Die Menge an Protein in
jeder Fraktion wurde durch Messung der Absorption bei 280 nm bestimmt
(1).
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Die
D-Aminoacylase-Aktivität
wurde durch Durchführen
der Enzym-Reaktion in 50 mM Tris-HCl (pH 7,5), enthaltend 20 mM
N-Acetyl-D-Tryptophan
(Gesamtvolumen von 100 μl)
30 Minuten bei 30°C
getestet. Ein gleiches Volumen von 100 mM Na2B4O7-NaOH-Lösung, enthaltend 4 mM TNBS
wurde zu dem vorstehenden Reaktionsgemisch zugegeben. Die Absorption
wurde bei 450 nm gemessen, um die Menge an freiem D-Tryptophan zu
bestimmen.
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D-Aminoacylase
wurde mit einem Puffer eluiert, der von 0,20 bis 0,25 M NaCl enthielt.
Die Fraktionen, die die D-Aminoacylase-Aktivität enthielten,
wurden kombiniert und unter Verwendung einer UF-Membran (Amicon,
YM-10 76 mm dia.) 5-fach konzentriert. Ammoniumsulfat wurde bis
zu 70%iger Sättigung
zu dem Konzentrat zugegeben und das Gemisch wurde über Nacht
stehen gelassen, um die Fällung
zu vervollständigen.
Das Gemisch wurde dann 10 Minuten bei 4°C und mit 12 000 UpM (18 000 × g) zentrifugiert
(mit einer Hitachi Koki Himac CR26H-Zentrifuge, wobei ein RR18A-Rotor verwendet
wurde), um das Präzipitat
zu gewinnen. Das gewonnene Präzipitat
wurde in 10 ml 200 mM KPB (pH 8,5), enthaltend 0,01% 2-ME und 0,2
M Na2SO4 suspendiert,
gegen den gleichen Puffer (2 l) über
Nacht dialysiert. Die Dialyse wurde dann erneut gegen den gleichen,
aber frisch ausgetauschten Puffer (2 l) 4 Stunden durchgeführt.
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(3) Phenyl-SepharoseTM HP 2,6/10 hydrophobe Chromatographie
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Das
Enzym, das in (2) erhalten wurde, wurde durch hydrophobe Chromatographie
weiter aufgereinigt. Im Speziellen wurde das Enzym durch eine Phenyl-SepharoseTM Hi-LoadTM HP 2,6/10-Säule (Amersham
Pharmacia Biotech, 2,6 dia. × 10
cm, 50 ml) adsorbiert, die mit 200 mM KPB (pH 8,5), enthaltend 0,01%
2-ME und 0,3 M Na2SO4 equilibriert
worden war. Nachdem die Säule
mit 4 Volumen des gleichen Puffers gewaschen worden war, wurde das
Enzym eluiert, indem die Konzentration an Na2SO4 in dem vorstehend beschriebenen Puffer
(Puffer A) von 0,3 M auf 0 M linear erniedrigt wurde, das heißt, die
Konzentration an 10 mM KPB (pH 8,5), enthaltend 0,01% 2-ME von 0
auf 100% in Puffer A linear erhöht
wurde. Die Menge an Protein in jeder Fraktion wurde durch Messung
der Absorption bei 280 nm bestimmt. Die D-Aminoacylase-Aktivität wurde
auf die gleiche Art getestet, wie in (2) beschrieben (2).
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Ammoniumsulfat
wurde zu den Fraktionen, die die D-Aminoacylase-Aktivität enthielten, bis auf 70%ige Sättigung
zugegeben und das Gemisch wurde 2 Stunden sanft gerührt, wobei
Präzipitate
gebildet wurden, die 10 Minuten bei 4°C mit 12 000 UpM (18 000 × g) durch
Zentrifugation (mit einer Hitachi Koki Himac CR26H-Zentrifuge, wobei
ein RR18A-Rotor verwendet wurde) gewonnen wurden. Das so gewonnene
Präzipitat
wurde in etwa 3 ml 10 mM Tris-HCl (pH 9,5), enthaltend 0,01% 2-ME
und 0,3 M NaCl gelöst.
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(4) SuperdexTM 200
Hi-LoadTM 1,6/60-Gelfiltrations-Chromatogaphie
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Die
Enzymlösung,
die in (3) erhalten wurde, wurde durch Gel-Filtrations-Chromatographie
weiter gereinigt. Spezifisch wurde das Enzym auf eine SuperdexTM 200 Hi-LoadTM 1,6/60-Säule (Amersham
Pharmacia Biotech, 1,6 dia. × 60
cm, 120 ml) gegeben, die mit 10 mM Tris-HCl (pH 9,5), enthaltend
0,01% 2-ME und 0,3 M
NaCl equilibriert worden war und mit dem gleichen Puffer (240 ml)
bei einer Flussrate von 1 ml/min eluiert. Die Menge an Protein in
jeder Fraktion wurde durch Messung der Absorption bei 280 nm bestimmt.
Die D-Aminoacylase-Aktivität
wurde auf die gleiche Art und Weise wie in (2) beschrieben getestet
(3).
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Die
Fraktionen, die D-Aminoacylase-Aktivität enthielten, wurden unter
Verwendung einer UF-Membran (Amicon, YM-10, 43 mm dia.) konzentriert,
mit 10 mM Tris-HCl (pH 9,5), enthaltend 0,01% 2-ME, verdünnt und
erneut konzentriert. Die gleiche Prozedur wurde zweimal wiederholt,
um die Probe zu entsalzen.
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(5) Mono QTM HR
5/5-Anionen-Austausch-Chromatographie
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Das
vorstehend aufgereinigte Enzym wurde durch Anionen-Austausch-Chromatographie
weiter aufgereinigt. Spezifisch wurde das Enzym an eine Mono QTM Hr 5/5-Säule (Amersham Pharmacia Biotech,
0,5 dia. × 5
cm, 1,0 ml) adsorbiert, die mit 10 mM Tris-HCl (pH 9,0), enthaltend
0,01% 2-ME, equilibriert worden war. Nachdem die Säule mit
3 Volumen des gleichen Puffers gewaschen worden war, wurde das Enzym
mit einem linearen Gradienten von NaCl von 0 M bis 0,6 M in 21 Volumen
des gleichen Puffers eluiert. Die Menge an Protein in jeder Fraktion
wurde durch Messung der Absorption bei 280 nm bestimmt.
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Die
D-Aminoacylase-Aktivität
wurde auf die gleiche Art und Weise wie in (2) beschrieben getestet.
Ein Teil der Fraktion, die D-Aminoacylase-Aktivität besitzt,
wurde der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
unterzogen.
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(6) SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
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Die
Elektrophorese wurde unter Verwendung eines Phast-SystemsTM (Amersham
Pharmacia Biotech) entsprechend dem Verfahren von Laemmli (Laemmli,
U. K.: Nature, 227, S. 680) durchgeführt. Ein Phast-GelTM Homo
12,5 (Amersham Pharmacia Biotech) wurde als Gel verwendet. Die Probe
zur Elektrophorese wurde durch Mischen der Enzymlösung mit
einem gleichen Volumen der zu behandelnden Probenlösung (125
mM Tris-HCl-Puffer (pH 6,8), enthaltend 4% Natriumdodezylsulfat
(SDS), 20% Glycerin, 10% 2-ME und 0,005% Bromphenolblau (BPB));
Erhitzen des Gemischs auf 100°C
für etwa
5 Minuten in einem Heizblock; dann Abkühlen auf Raumtemperatur, hergestellt.
Portionen (2 μl)
wurden der Elektrophorese unterzogen. Das Protein wurde mit einem
Färbeverfahren
mit CBB-R nachgewiesen. Als ein Ergebnis wurde eine einzige einzelne
Bande nachgewiesen, von der vermutet wird, dass es sich um die gewünschte D-Aminoacylase handelt.
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Beispiel 6
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Eigenschaft
von D-Aminoacylase, die von dem Stamm Hypomyces mycophilus IFO 6785
abstammt.
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1. Bestimmung des Molekulargewichts
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Das
Molekulargewicht wurde durch (1) Gel-Filtration und (2) SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)
bestimmt.
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(1) Gel-Filtration
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D-Aminoacylase,
die von dem Stamm Hypomyces mycophilus IFO 6785 abstammt, die in
Beispiel 2 erhalten wurde, wurde auf die gleiche Art und Weise wie
in Beispiel 5 aufgereinigt und der Gel-Filtration unterzogen, wie
in den Beispielen 5-3 (4) beschrieben. MW-Marker-Proteine (HPLC)
(Oriental Yeast), bestehend aus Glutamat-Dehydrogenase (290.000),
Lactat-Dehydrogenase
(142.000), Enolase (67.000), Myokinase (32.000) und Cytochrom C
(12.400) wurden als Molekulargewichtsmarker verwendet. Als ein Ergebnis
wurde das Molekulargewicht dieses Enzyms auf etwa 56.000 bestimmt
(4).
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(2) SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
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D-Aminoacylase,
die von dem Stamm Hypomyces mycophilus IFO 6785 in Beispiel 2 abstammt,
wurde auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 5 aufgereinigt
und wie in den Beispielen 5-3 (6) beschrieben einer Elektrophorese
unterzogen. Ein Elektrophorese-Kalibrierungs-KitTM (Amersham
Pharmacia Biotech), bestehend aus Phosphorylase b (94.000), Rinder-Serum-Albumin (67.000),
Ovalbumin (43.000), Carboanhydrase (30.000), Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor
(20.100) und α-Lactoalbumin (14.400)
stellten die Molekulargewichts-Marker bereit. Als ein Ergebnis wurde
das Molekulargewicht dieses Enzyms als etwa 64.000 angegeben (5).
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2. Substrat-Spezifität
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Die
Substrat-Spezifität
des Enzyms wurde als Prozent der spezifischen Aktivität mit der
für N-Acetyl-D-Methionin
verglichen, die als 100% angenommen wurde. N-Chloracetyl-D-Phenylalanin, N-Acetyl-D-Valin,
N-Acetyl-D-Phenylalanin, N-Acetyl-D-Tryptophan,
N-Acetyl-D-Leucin, N-Acetyl-L-Valin, N-Acetyl-L-Phenylalanin, N-Acetyl-L-Tryptophan
und N-Acetyl-L-Leucin-Substrate
wurden für
den Vergleich verwendet. Die Enzym-Reaktion wurde in 50 mM Tris-HCL
(pH 7,5), enthaltend 1 μl
der Enzymlösung
und 20 mM von jedem Substrat (Gesamtvolumen 1,0 ml) 20 Minuten bei
30°C durchgeführt und
durch Zugabe von 0,5 ml einer TCA-Reaktions-Terminierungslösung gemäß Tsai et
al. (bestehend aus 110 mM Trichloressigsäure, 220 mM Natriumacetat und
330 mM Essigsäure)
beendet. Die Enzym-Aktivität wurde
unter Verwendung des TNBS-Verfahrens getestet, wie in Beispiel 4
(2) beschrieben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Wie
in der Tabelle angezeigt, war dieses Enzym insbesondere aktiv für N-Acetyl-D-Phenylalanin
und N-Chloracetyl-D-Phenylalanin,
sehr aktiv für
N-Acetyl-D-Tryptophan,
N-Acetyl-D-Methionin und N-Acetyl-D-Leucin und etwas aktiv für N-Acetyl-D-Valin,
jedoch inaktiv für
N-Acetyl- L-Phenylalanin,
N-Acetyl-L-Tryptophan, N-Acetyl-L-Methionin, N-Acetyl-L-Valin und
N-Acetyl-L-Leucin.
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3. Optimaler pH-Wert
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Der
Enzymtest wurde 5 Minuten bei 30°C
gemäß dem Verfahren
durchgeführt,
das in Beispiel 4 (2) beschrieben ist, wobei der pH-Wert des Enzym-Reaktionssystems
von pH 4,0 bis pH 11, 0 variiert. Die Menge an Enzym wurde wie in
Beispiel 4 (2) beschrieben durch HPLC bestimmt. Die verwendeten
Puffer waren 50 mM AcONa × AcOH-Puffer,
für pH
4, 0 bis pH 6, 0, 50 mM K2HPO4 × KH2PO4-Puffer für pH 5,
5 bis 8, 0, 50 mM Tris-HCl-Puffer für pH 7,0 bis 9,0 und 50 mM
Glycin × NaOH-Puffer
für pH
8,0 bis 11,0. Die Ergebnisse sind in 6 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der optimale pH-Wert für die Reaktion
dieses Enzyms im Bereich von 7,5 bis 8,0 liegt und dass das Enzym
nicht weniger als 80% seiner Aktivität innerhalb des pH-Bereiches von 6,5
bis 9,0 zeigt.
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4. Optimale Temperatur
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Der
Enzymtest wurde 5 Minuten gemäß dem in
Beispiel 4 (2) beschriebenen Verfahren durchgeführt, während die Temperatur des Enzym-Reaktionssystems
von 20°C
bis 55°C
variiert wurde. Das Enzym wurde wie in Beispiel 4 (2) beschrieben
durch HPLC bestimmt. Um eine Temperatur-abhängige pH-Wert-Veränderung
zu verhindern, wurde 50 mM K2HPO4 × KH2PO4-Puffer (pH 7,5)
verwendet. Die Ergebnisse sind in 7 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigten, dass die optimale Temperatur für die Umsetzung
durch dieses Enzym etwa 45°C
betrug.
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5. pH-Stabilität
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Die
Enzymlösung
wurde 50-fach mit jedem pH-Puffer verdünnt, 30 Minuten bei 30°C gehalten,
durch und durch auf Eis gekühlt
und dann gemäß dem in
Beispiel 4 (2) beschriebenen Verfahren nach verbleibender Enzym-Aktivität getestet.
Das Enzym wurde wie in Beispiel 4 (2) beschrieben durch HPLC bestimmt.
Um den Einfluss von Puffer-Bestandteilen zu minimieren, wurde Britton
and Robinson's-Puffer
(Basal Methods of Protein and Enzyme Experiments, 2. Rev. Hrsg.,
Buichi Horio Ausg., 1994), enthaltend 0,01% 2-ME verwendet, wobei
der pH-Wert von
5,0 bis 11,0 mit 0,5-Schritt-Intervallen verändert wurde. Die Ergebnisse
sind in 8 gezeigt und ergaben, dass
dieses Enzym bei pH 9,5 am stabilsten war, wobei nicht weniger als
80% seiner Aktivität
innerhalb des pH-Bereiches von pH 7,5 bis 10,5 zum Ausdruck kamen.
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6. Hitzestabilität
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sDie
Enzymlösung
wurde mit dem Puffer verdünnt,
30 Minuten bei jeder Temperatur von 15–60°C gehalten, durch und durch
auf Eis gekühlt,
und dann gemäß dem in
Beispiel 4 (2) beschriebenen Verfahren auf verbleibende Enzym-Aktivität getestet.
Das Enzym wurde wie in Beispiel 4 (2) beschrieben durch HPLC bestimmt.
Britton and Robinson's-Puffer
(pH 9,5), enthaltend 0,01% 2-ME wurde als Puffer verwendet. Die
verdünnte
Enzymlösung
wurde entweder nicht behandelt (gehalten bei 4°C) oder mit jeder Temperatur
von 15°C bis
65°C in
5-Grad-Schritten
behandelt. Die Ergebnisse, die in 9 dargestellt
sind, zeigen, dass dieses Enzym bei Erhitzen auf 40°C bis 45°C aktiviert
war, jedoch schnell inaktiviert wurde, wenn auf 50°C oder höher erhitzt
wurde. Das Enzym war auch wirkungsvoll aktiviert, wenn es 30 Minuten
bei 40°C
erhitzt wurde. Sowohl längere
wie auch kürzere
Heizperioden waren weniger wirkungsvoll und nach Aktivierung behielt
das Enzym seine Aktivität
für etwa
3 Tage, wenn es bei 4°C
aufbewahrt wurde.
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7. Auswirkungen verschiedener
Metallsalze und Reagenzien
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Die
Enzymlösung
wurde mit Britton and Robinson's-Puffer
(pH 9,5), enthaltend 1 mM DDT verdünnt, durch 30 Minuten Erhitzen
bei 40°C
aktiviert, mit dem gleichen Puffer, enthaltend verschiedene Metallsalze
und Reagenzien verdünnt
und 30 Minuten bei 40°C
gehalten. Nach ausreichendem Abkühlen wurde
das Gemisch gemäß dem in
Beispiel 4 (2) beschriebenen Verfahren auf verbleibende Enzym-Aktivität getestet.
Die Menge an Enzym wurde wie in Beispiel 4 (2) beschrieben durch
HPLC bestimmt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 6 und 7 gezeigt.
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Diese
Daten zeigen, dass dieses Enzym durch Metall-Ionen wie Co2+, Cu2+, Zn2+ und Hg2+ gehemmt wurde,
zeigen jedoch auch zuvor unbekannte Eigenschaften, wie durch EDTA
nicht gehemmt zu werden und durch ICH2CONH2 aktiviert zu werden.
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8. Bestimmung der internen
Sequenz
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Eine
Lösung,
die das gereinigte Enzym enthielt (1 nmol) wurde durch Ultrafiltration
auf 50 μl
konzentriert, 50 mM Tris-HCl (pH 9,0), enthaltend 8 M Harnstoff
(150 μl)
wurden zu der konzentrierten Lösung
zugegeben und das Gemisch wurde 1 Stunde bei 37°C gehalten. Nachdem 200 μl 50 mM Tris-HCl
(pH 9,0) zugegeben worden waren, wurde das Gemisch mit Lysyl-Endopeptidase (5
pmol) bei 30°C über Nacht
gespalten. Die gespaltenen Produkte wurden durch Hochdruck-Flüssig-Chromatographie fraktioniert,
wobei eine ODS-Säule
(Säule,
TSK-Gel-ODS-120T (4,6 dia. × 250
mm) (Tosoh); Elutionsmittel, Puffer A (0,1% TFA) und Puffer B (80%
CH3CN, enthaltend 0,095 TFA), Nachweis 214
nm; Flussrate, 1,0 ml/min; eluiert durch einen programmierten Gradienten)
verwendet wurde und Fraktionen wurden gewonnen.
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Die
resultierenden Fraktionen wurden mit einem Zentrifugal-Verdampfer
(UNISCIENCE, UNIVAP) konzentriert und mit einem Protein-Sequenzierautomaten
(A477, Applied Biosystems) sequenziert. Die so bestimmten teilweisen
Aminosäuresequenzen
sind in den SEQ ID-Nrn: 1 bis 5 gezeigt.
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