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Hintergrund
der Erfindung
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1. Bereich
der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft verbesserte Adjuvans und Impfstoffzusammensetzungen,
Verfahren zum Herstellen besagter verbesserter Adjuvans und Impfstoffzusammensetzungen
und Verfahren zum Verwenden der verbesserten Zusammensetzungen.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Herkömmliche
Impfstoffe sind seit vielen Jahren verwendet worden, um Menschen
und Tiere vor einer großen
Vielfalt an infektiösen
Erkrankungen zu schützen.
Typischerweise enthalten diese herkömmlichen Impfstoffe ein oder
mehrere Antigene, welche ein abgeschwächtes Pathogen, getötetes Pathogen
oder einen immunogenen Bestandteil eines Pathogens einschließen können. In
einigen Impfstoffen können
das Antigen oder die Antigene allein eingesetzt werden, um schützende Immunresponses
auszulösen.
In anderen Impfstoffen können
das Antigen oder die Antigene zusammen mit einem oder mehreren Adjuvanzien
eingesetzt werden, um die Immunogenizität eines Antigens zu verstärken. Ein
solches nach Stand der Technik bekanntes Adjuvans ist Monophosphoryl-Lipid-A,
welches vom Lipopolysaccharid von Salmonella minnesota R595 abgeleitet
wird. Es ist ebenfalls nach Stand der Technik bekannt, dass Monophosphoryl-Lipid-A
eine Lipidmaterial ist, welches in einer wässerigen Umgebung spontan mit
sich selbst aggregiert. Darüber
hinaus ist es bekannt, dass der Grad der Aggregation eine Wirkung
auf die Wirksamkeit von Monophosphoryl-Lipid-A als Immunstimulanz insofern
hat, als dass das aggregierte Monophosphoryl-Lipid-A weniger stimulierend
ist.
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WO-9801139-A
offenbart ein Präparat
zur Injektion, welches ein Lipid-A Analog enthält, und ein Verfahren zu seiner
Herstellung durch Lösen
eines Lipid-A Analogs in einer alkalischen wässerigen Lösung und Zugeben eines Puffers
dazu.
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EP-A-0812593
offenbart eine Impfstoffzusammensetzung, welche ein Antigen in Verbindung
mit 3-O-entacyliertem Monophosphoryl-Lipid-A (MPL) umfasst, worin die Partikelgröße klein
ist und bei der Herstellung im Allgemeinen 120 nm nicht überschreitet.
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Monophosphoryl-Lipid-A
wird typischerweise als das Triethylaminsalz in Form eines gefriergetrockneten
weißen
Pulvers erhalten. Da es sehr hydrophob ist, bildet das gefriergetrocknete
Monophosphoryl-Lipid-A nicht leicht eine klare Lösung, wenn es mit Wasser rekonstituiert
wird, sondern ergibt stattdessen ein trübes Gemisch mit sichtbaren
weißen
Teilchen von heterogener Größe, die
beim Stehenlassen ausfällen
und weiter aggregieren. Um ein annehmbares wässeriges Präparat aus Monophosphoryl-Lipid-A herzustellen,
ist es bekannt, das gefriergetrocknete Monophosphoryl-Lipid-A Triethylaminsalz
bei 1 bis 2 mg/ml (Gew./Vol.) in 0,2% Triethylamin enthaltendem
Wasser zu suspendieren, die Suspension bei 65–70°C zu erhitzen und das Gemisch
dann zu beschallen. Das sich ergebende wässerige, leicht opake oder
klare Präparat
ist eine wässerige, kolloidale
Suspension. Das Triethylamin hilft beim Löslichmachen des Monophosphoryl-Lipid-A
und kann mit ähnlichen
Mengen Triethanolamin substituiert werden.
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Wenn
wie hierin oben beschrieben hergestellte, wässerige Präparate aus Monophosphoryl-Lipid-A
gefroren und dann getaut werden, aggregiert das Monophosphoryl-Lipid-A
jedoch, was ein trübes
Gemisch ergibt, welches dem trüben
Gemisch aus Monophosphoryl-Lipid-A vor der Beschallung in der Erscheinung ähnelt. Ähnlich ist
das Ergebnis, wenn ein wässeriges
Präparat
von Monophosphoryl-Lipid-A wie hierin oben beschrieben gefriergetrocknet
und dann rehydriert wird, ebenfalls ein trübes Gemisch aus aggregiertem
Monophosphoryl-Lipid-A.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung sieht zum Stand der Technik eine gefriergetrocknete
Zusammensetzung vor, welche Monophosphoryl-Lipid-A enthält, welche Zusammensetzung
ein verbessertes Rekonstitutionsmerkmal aufweist und welche die
Ausfällungs-
und Aggregationsprobleme nach Stand der Technik vermeidet. Insbesondere
sieht die vorliegende Erfindung eine gefriergetrocknete Zusammensetzung
vor, welche Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker und gegebenenfalls einen
zugegebenen Amin-basierten Surfactanten umfasst und in der Lage
ist, mit einem wässerigen
Verdünnungsmittel
rekonstituiert oder rehydriert zu werden, um ohne weitere Beschallung
eine wässerige,
kolloidale Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A mit einer Lichtdurchlässigkeit
von mindestens 88% zu bilden, wie spektrophotometrisch gemessen.
Die gefriergetrocknete Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst bis zu etwa 5 Gew.-% Monophosphoryl-Lipid-A, mehr als etwa
70 Gew.-% Zucker und von etwa 0 bis etwa 30 Gew.-% gegebenenfalls
zugegebenen Amin-basierten Surfactanten, wobei besagte Gew.-% auf
den Gesamtgewichten von Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker und, falls
vorhanden, Amin-basiertem Surfactanten basieren. Vorzugsweise umfasst
die gefriergetrocknete Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
bis zu etwa 5 Gew.-% Monophosphoryl-Lipid-A; von etwa 70 bis etwa
99,99 Gew.-% Zucker und von etwa 0 bis etwa 28 Gew.-% gegebenenfalls
zugegebenen Amin-basierten Surfactanten. Bevorzugter umfasst die
gefriergetrocknete Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
bis zu etwa 4 Gew.-% Monophosphoryl-Lipid-A, von etwa 75 bis etwa
99,99 Gew.-% Zucker und von etwa 0 bis etwa 22 Gew.-% gegebenenfalls
zugegebenen Amin-basierten Surfactanten. Die gefriergetrocknete Zusammensetzung
kann ferner eine immunologisch wirksame Menge von einem Antigen
oder Antigenen umfassen. Die gefriergetrocknete Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung kann mit einem wässerigen Verdünnungsmittel
bei Konzentrationen bis zu etwa 210 mg gefriergetrocknete Zusammensetzung
pro ml wässerigem
Verdünnungsmittel,
vorzugsweise von etwa 10 mg gefriergetrocknete Zusammensetzung pro
ml wässerigem
Verdünnungsmittel
bis etwa 210 mg gefriergetrocknete Zusammensetzung pro ml wässerigem
Verdünnungsmittel
rekonstituiert oder rehydriert werden, um ohne weitere Beschallung
eine wässerige,
kolloidale Suspension zu bilden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Herstellen einer wässerigen,
kolloidalen Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A, wobei die wässerige,
kolloidale Suspension zur Lagerung gefroren wird und dann ohne nach
Stand der Technik bekannte Probleme von Ausfällen und Aggregation zur Verwendung
getaut werden kann. Durch dieses Verfahren wird das Monophosphoryl-Lipid-A
in einem wässerigen
Verdünnungsmittel
und gegebenenfalls mit einem Amin-basierten Surfactanten und auch
gegebenenfalls einem Antigen oder Antigenen gemischt. Eine wässerige,
kolloidale Suspension wird durch Beschallen, gegebenenfalls mit
Erhitzen oder andere bekannte Verfahren gebildet, wie detaillierter
hiernach beschrieben. Zucker wird in einer Menge von etwa 10 mg/ml
bis etwa 200 mg/ml entweder vor oder nach der Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension zum Gemisch zugegeben. Der Zucker kann die
Form eines Feststoffs oder die Form einer wässerigen Lösung haben. Die sich ergebende
wässerige,
kolloidale Suspension kann dann gefroren werden. Tauen der gefrorenen,
wässerigen,
kolloidalen Suspension ergibt ohne weitere Beschallung eine wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A mit einer Lichtdurchlässigkeit
von mehr als oder gleich 88% enthält, wie spektrophotometrisch
gemessen. Ein Antigen oder Antigene, wie hiernach definiert, kann
zur getauten, wässerigen,
kolloidalen Suspension zugegeben werden, um eine Impfstoffzusammensetzung
zu bilden, welche einem Wirbeltier verabreicht werden kann. Alternativ,
falls die wässerige,
kolloidale Suspension ein Antigen vor dem Gefrieren enthält, kann
die Impfstoffzusammensetzung getaut und einem Wirbeltier verabreicht
werden.
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Die
wässerigen,
kolloidalen Suspensionen der vorliegenden Erfindung sind eine besondere
Art der flüssigen
Suspension, in welcher die Partikel von suspendiertem Monophosphoryl-Lipid-A
in einer sehr fein geteilten, aber nicht in gelöster Form vorhanden sind. Die
wässerigen
kolloidalen Suspensionen, welche Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker
und gegebenenfalls einen Amin-basierten Surfactanten enthalten,
gemäß der vorliegenden
Erfindung, sind echte Suspensionen, keine Lösungen, und haben nicht die
Eigenschaft, anders als gewöhnliche
Suspensionen von Monophosphoryl-Lipid-A,
auszufällen
und zu aggregieren. Das Vorhandensein der wässerigen, kolloidalen Suspensionen
der vorliegenden Erfindung kann durch Lichtdurchlässigkeit
bestimmt werden. So ist eine wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker und
gegebenenfalls einen Amin-basierten Surfactanten gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
eine, welche eine Lichtdurchlässigkeit
von mehr als oder gleich 88% aufweist, wie spektrophotometrisch
gemessen.
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Die
vorliegende Erfindung löst
die Ausfällungs-
und Aggregationsprobleme des Standes der Technik durch Vorsehen
der Zugabe von Zucker zu einer wässerigen,
kolloidalen Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A vor Gefrieren
oder Gefriertrocknung. Der Zucker kann entweder vor oder nach Bildung
der wässerigen, kolloidalen
Suspension zugegeben werden, aber muss vor Gefrieren oder Gefriertrocknung
der Suspension zugegeben werden. Die Zugabe von Zucker zu einer
wässerigen,
kolloidalen Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A vor Gefrieren
oder Gefriertrocknung sieht eine Zusammensetzung vor, welche nach
dem Gefrieren getaut werden kann, um eine wässerige, kolloidale Suspension
ohne weitere Beschallung zu bilden, oder welche alternativ nach
Gefriertrockung mit einem geeigneten wässerigen Verdünnungsmittel
rekonstituiert und ohne weitere Beschallung eine wässerige,
kolloidale Suspension ergeben kann, wie hierin oben beschrieben. Geeignete
Zucker schließen
die Monosaccharide Dextrose, Mannose, Galactose und Fructose, als
auch die Disaccharide Sucrose, Lactose, Isomaltose, Maltose und
Trehalose ein. Gemische aus Zuckern, zum Beispiel Sucrose und Dextrose,
können
ebenfalls eingesetzt werden. Diese Zucker sind alle nicht toxisch
und pharmazeutisch annehmbar. Sucrose und Dextrose werden bevorzugt.
Der Zucker kann die Form eines Feststoffes oder die Form einer wässerigen
Lösung
haben. Geeignete wässerige
Verdünnungsmittel
schließen
Wasser oder Kochsalzlösung
ein und können
auch ein Antigen oder Antigene einschließen und können zusätzlich Konservierungsmittel
oder zusätzliche
Adjuvanzien oder weitere pharmazeutisch annehmbare Zusatzstoffe,
Vehikel oder Träger
enthalten. Geeignete Amin-basierte Surfactanten schließen Triethylamin
(TEA) und Triethanolamin (TEM) ein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine rekonstituierte oder rehydrierte
wässerige,
kolloidale Suspension, welche, trotz der Eliminierung eines weiteren
Beschallungsschritts, durch Rekonstituierung der hierin oben beschriebenen
gefriergetrockneten Zusammensetzung mit einem wässerigen Verdünnungsmittel
erhalten wird. Wie hierin oben diskutiert war vor der vorliegenden
Erfindung ein Beschallungsschritt notwendig, um eine wässerige,
kolloidale Suspension zu erhalten, welche Monophosphoryl-Lipid-A
enthält.
Jedoch ist nun herausgefunden worden, dass wenn ein wässeriges
Verdünnungsmittel
zu der hierin oben beschriebenen gefriergetrockneten Zusammensetzung
zugegeben wird, eine wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A enthält, ohne
weitere Beschallung erhalten wird. Die so erhaltene rekonstituierte,
wässerige, kolloidale
Suspension weist eine Lichtdurchlässigkeit von mehr als oder
gleich 88% auf, wenn spektrophotometrisch gemessen. Überraschend
ist die so erhaltene, rekonstituierte, wässerige, kolloidale Suspension
in der Lage, gefroren und, nach Tauen, wieder zu einer wässerigen,
kolloidalen Suspension gebildet zu werden, welche eine Lichtdurchlässigkeit
von größer als
oder gleich 88% aufweist. Die rekonstituierte, wässerige, kolloidale Suspension
der vorliegenden Erfindung umfasst bis zu etwa 2,5 mg Monophosphoryl-Lipid-A
pro ml wässerigem
Verdünnungsmittel,
von etwa 10 bis 200 mg Zucker pro ml wässerigem Verdünnungsmittel,
von etwa 0 bis etwa 6 mg Aminbasierten Surfactanten pro ml wässerigem
Verdünnungsmittel.
Vorzugsweise umfasst die rekonstituierte, wässerige, kolloidale Suspension
der vorliegenden Erfindung bis zu etwa 2,0 mg Monophosphoryl-Lipid-A
pro ml wässerigem
Verdünnungsmittel,
von etwa 20 bis 150 mg Zucker pro ml wässerigem Verdünnungsmittel
und von etwa 0 bis etwa 3 mg Amin-basierten Surfactanten pro ml
Verdünnungsmittel. Die
rekonstituierte, wässerige,
kolloidale Suspension kann ferner eine immunologisch wirksame Menge
von einem Antigen oder Antigenen umfassen. Geeignete Zucker, Amin-basierte
Surfactanten und wässerige
Verdünnungsmittel
sind wie hierin oben beschrieben.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Impfstoffzusammensetzung,
welche die hierin beschriebene gefriergetrocknete Zusammensetzung
und die rekonstituierte, wässerige,
kolloidale Suspension in Kombination mit einer immunologisch wirksamen
Menge von einem Antigen oder Antigenen umfasst. Die wirksame Menge
von einem Antigen oder Antigenen kann gegebenenfalls in dem wässerigen
Verdünnungsmittel
vorgesehen werden. Insbesondere umfasst die Impfstoffzusammensetzung
ferner eine immunologisch wirksame Menge von einem Antigen oder
Antigenen, welche aus einem Bakterium, einem Virus, einem Parasiten,
einer Krebszelle oder einem Allergen abgeleitet oder hergestellt
wird. Eine wirksame Menge Antigen wird als die Menge an Antigen
definiert, die, wenn sie an ein Tier oder einen Menschen verabreicht
wird, eine Immunresponse hervorruft, wie durch Produktion von spezifischen
Antikörpern
oder Zell-vermittelten Effektormechanismen gemessen. Immunologisch
wirksame Mengen von einem Antigen oder Antigenen betragen im Allgemeinen
von etwa 1 μg
oder weniger bis 5 mg. Eine wirksame Menge des Monophosphoryl-Lipid-A
Adjuvans ist die Menge an Monophosphoryl-Lipid-A, die, wenn sie
zu einem Impfstoff zugegeben wird, die Größe oder Qualität oder Dauer
der Immunresponse gegenüber
dem Antigen oder Antigenen in dem Impfstoff verstärken wird.
Eine wirksame Menge des Adjuvans Monophosphoryl-Lipid-A liegt im
Bereich von etwa 1 μg
bis etwa 1 mg.
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Geeignete
Antigene für
die Impfstoffzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung schließen jede Einheit
ein, welche in der Lage ist, eine Antikörper oder Zell-vermittelte
immunologische Response in einem diesem Antigen ausgesetzten Wirbeltier
zu erzeugen, welche speziell gegen diese Einheit gerichtet ist.
Es können
ein oder mehrere Antigene eingesetzt werden. Das Antigen oder die
Antigene können
von pathogenen Mikroorganismen einschließlich Viren, Bakterien, Mykoplasmen,
Pilzen, Protozoen und anderen Parasiten abgeleitet werden. Ferner
kann das Antigen oder die Antigene von anderen Quellen als Mikroorganismen
abgeleitet werden, zum Beispiel Krebszellen oder Allergenen. Das
Antigen oder die Antigene können
das Ganze oder Teil eines pathogenen Mikroorganismus sein, oder
das Ganze oder Teil eines Proteins, Glycoproteins, Glycolipids,
Polysaccharids oder Lipopolysaccharids sein, welches mit dem Organismus
in Verbindung gebracht wird, oder das Antigen oder die Antigene
können
ein Polypeptid oder eine andere Einheit sein, welche das Ganze oder
Teil eines solchen Proteins, Glycoproteins, Glycolipids, Polysaccharids
oder Lipopolysaccharids nachahmt.
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Pathogene
Mikroorganismen, aus welchen Antigene zu Impfzwecken hergestellt
oder abgeleitet werden können,
sind im Bereich der Infektionskrankheiten gut bekannt, wie zum Beispiel
in Medical Microbiology, 2. Auflage, (1990) J. C. Sherris (Hrsg.),
Elsevier Science Publishing Co., Inc., New York und Zinsser Microbiology,
20. Auflage (1992), W. K. Joklik et al. (Hrsg.), Appleton & Lange Publishing
Division of Prentice Hall, Englewood Cliffs, New Jersey aufgeführt. Beispiele
für Organismen
von Interesse für
humane Impfstoffe schließen
Chlamydia, Nontypeable Haemophilus influenzae, Helicobacter pylori,
Moraxella catarrhalis, Neisseria gonorrhoeae, Neisseria meningitidis,
Salmonella typhi, Streptococcus pneumoniae, Gruppe A Streptococcus,
Gruppe B Streptococcus, Herpes simplex Virus, humanes Immunschwächevirus,
humanes Papillomavirus, Influenza, Masern, Parainfluenza, Respiratory
Syncytial Virus, Rotavirus, Norwalk Virus und weitere ein.
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Das
Antigen oder die Antigene können
Glycokonjugate enthalten, welche Polysaccharid-Antigen oder Antigene
enthalten, zum Beispiel bakterielles, kapselförmiges Polysaccharid oder Fragment
davon, welches an ein Protein-Trägermolekül chemisch
gebunden ist, um Immunogenizität
zu verstärken.
Verfahren zum Herstellen von Konjugaten aus bakteriellem, kapselförmigen Polysaccharid
und Protein-Trägermolekülen sind nach
Stand der Technik gut bekannt und können zum Beispiel in Dick und
Burret, Contrib. Microbiol. Immunol. 10: 48–114 (Cruse JM, Lewis RE Jr.,
Hrsg.; Basel Kruger (1989) gefunden werden. Geeignete Konjugate,
einschließlich
Pneumokokken-Glycokonjugat, werden detaillierter in US-4673574,
US-4761283, US-4902506, US-5097020 und US-5360897 beschrieben.
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Auch
wird ein Verfahren zum Immunisieren eines Wirbeltiers durch Impfung
vorgesehen, welches Verabreichen einer wirksamen Menge einer Impfstoffzusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung an besagtes Wirbeltier umfasst.
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Auch
wird ein Verfahren zur Herstellung einer gefriergetrockneten Zusammensetzung
vorgesehen, welches umfasst:
- a. Suspendieren
von Monophosphoryl-Lipid-A in einer Menge bis zu etwa 5 mg/ml und
gegebenenfalls einen Amin-basierten Surfactanten in einer Menge
von 0 bis etwa 6 mg/ml in einem wässerigen Verdünnungsmittel;
- b. Bilden einer wässerigen,
kolloidalen Suspension mit einer Lichtdurchlässigkeit größer als oder gleich 88%, wie
spektrophotometrisch gemessen;
- c. Zugeben von Zucker bei etwa 10 bis 200 mg/ml entweder vor
oder nach Bilden der wässerigen,
kolloidalen Suspension;
- d. Gefriertrocknen der Zucker enthaltenden, wässerigen,
kolloidalen Suspension; und
- e. Gewinnen einer gefriergetrockneten Zusammensetzung.
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Auch
wird ein Verfahren zum Herstellen einer gefriergetrockneten Zusammensetzung
vorgesehen, welches umfasst:
- a. Erhitzen von
Lipopolysaccharid von gram-negativ Bakterien Salmonella minnesota
R595 in einer Mineralsäure
von moderater Stärke
für einen
ausreichenden Zeitraum, um ein Monophosphorylderivat zu erhalten;
- b. Lösen
des Monophosphorylderivats in einem organischen Lösungsmittel
und Trocknen;
- c. Behandeln des Monophosphorylderivats mit mildem Alkali, um
eine Base-labile Fettsäurekette
an der 3-Position zu entfernen, um 3-entacyliertes Monophosphoryl-Lipid-A
zu erhalten;
- d. Reinigen des 3-entacylierten Monophosphoryl-Lipid-A durch
Flüssigkeitschromatographie
und Gewinnen von Monophosphoryl-Lipid-A;
- e. Suspendieren von Monophosphoryl-Lipid-A in einer Menge bis
zu etwa 5 mg/ml und gegebenenfalls einen Amin-basierten Surfactanten
in einer Menge von 0 bis etwa 6 mg/ml in einem wässerigen Verdünnungsmittel;
- f. Bilden einer wässerigen,
kolloidalen Suspension mit einer Lichtdurchlässigkeit größer als oder gleich 88%, wie
spektrophotometrisch gemessen;
- g. Zugeben von Zucker bei etwa 10 bis 200 mg/ml entweder vor
oder nach Bilden der wässerigen,
kolloidalen Suspension;
- h. Gefriertrocknen der Zucker enthaltenden, wässerigen,
kolloidalen Suspension; und
- i. Gewinnen einer gefriergetrockneten Zusammensetzung.
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Auch
wird ein Verfahren zur Herstellung einer wässerigen, kolloidalen, Monophosphoryl-Lipid-A
enthaltenden Suspension vorgesehen, welche in der Lage ist, gefroren
und getaut zu werden, welches umfasst:
- a. Suspendieren
von Monophosphoryl-Lipid-A in einer Menge bis zu etwa 5 mg/ml und
gegebenenfalls einen Amin-basierten Surfactanten in einer Menge
von 0 bis etwa 6 mg/ml in einem wässerigen Verdünnungsmittel;
- b. Bilden einer wässerigen,
kolloidalen Suspension mit einer Lichtdurchlässigkeit größer als oder gleich 88%, wie
spektrophotometrisch gemessen;
- c. Zugeben von Zucker bei etwa 10 bis 200 mg/ml entweder vor
oder nach Bilden der wässerigen,
kolloidalen Suspension;
- d. Gefrieren der Zucker enthaltenden, wässerigen, kolloidalen Suspension;
und
- e. Tauen und Rückgewinnen
der wässerigen,
kolloidalen Suspension.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
Herstellung von Monophosphoryl-Lipid-A wird in US-Patent Nr. 4912094
beschrieben. Kurz: Monophosphoryl-Lipid-A wird durch Refluxieren
von Lipopolysaccharid (oder Lipid A), erhalten von heptoselosen Mutanten
von gram-negativen Bakterien, Salmonella minnesota R595, in Mineralsäurelösungen von
moderater Stärke
(z.B. 0,1 N HCl) für
einen Zeitraum von etwa 30 Minuten hergestellt. Geeignete Mineralsäuren schließen Salzsäure, Schwefelsäure und Ähnliche
ein. Diese Behandlung ergibt den Verlust der Phosphat-Komponente
an Position 1 des Reduktions-End-Glucosamins. Das Kern-Kohlenhydrat
wird während
dieser Behandlung von der 6'-Position
des Nicht-Reduktions-Glucosamins entfernt. Das Ergebnis ist ein
Monophosphorylderivat von Lipid A. Das Monophosphorylderivat von
Lipid A wird in organischen Lösungsmitteln
gelöst
und mit sehr mildem Alkali behandelt, welches die Baselabile Fettsäurekette
an der 3-Position entfernt, um 3-O-Desacyl-4'-monophosphoryl-Lipid-A zu ergeben,
was anzeigt, dass Position 3 des Reduktions-End-Glucosamins de-O-acyliert
ist. Chemisch ist es ein Gemisch aus 3-entacyliertem Monophosphoryl-Lipid-A
mit 4, 5 oder 6 acylierten Ketten. Geeignete organische Lösungsmittel
schließen
Methanol (Alkohole), Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Chloroform,
Dichlormethan und Ähnliche
ein, als auch Gemische daraus. Kombinationen aus Wasser und einem
oder mehreren dieser organischen Lösungsmittel können ebenfalls
eingesetzt werden. Geeignete alkalische Basen können aus verschiedenen Hydroxiden,
Carbonaten, Phosphaten und Aminen ausgewählt werden. Veranschaulichende
Basen schließen
die anorganischen Basen wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat und Ähnliche ein
und organische Basen wie Alkylamine und schließen ein, aber sind nicht beschränkt auf
Diethylamin, Triethylamin und Ähnliche.
Das 3-O-Desacyl-4'-monophosphoryl-Lipid-A
wird durch Flüssigkeitschromatographie gereinigt
und in das monobasische Triethylamin-(Triethylammonium)salz umgewandelt.
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Der
Begriff Monophosphoryl-Lipid-A, wie hierin verwendet, bedeutet 3-O-Desacyl-4'-monophosphoryl-Lipid-A
als das monobasische Triethylamin-(Triethylammonium)salz.
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Um
die gefriergetrocknete Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
herzustellen, wird das Monophosphoryl-Lipid-A zu einem wässerigen
Verdünnungsmittel,
vorzugsweise Wasser, in Mengen bis zu 5 mg Monophosphoryl-Lipid-A
pro ml wässerigem
Verdünnungsmittel,
vorzugsweise bis zu 2,5 mg/ml und bevorzugter von etwa 0,5 bis 2,5
mg/ml zugegeben. Gegebenenfalls wird ein zugegebener Amin-basierter
Surfactant in einer Menge von etwa 0 bis etwa 6 mg/ml, vorzugsweise
0 bis 3 mg/ml eingesetzt.
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Eine
wässerige,
kolloidale Suspension mit einer Lichtdurchlässigkeit von mehr als oder
gleich 88%, wie spektrophotometrisch gemessen, wird durch Beschallung,
gegebenenfalls mit Erhitzen oder andere Verfahren gebildet. Erhitzen
ist optional, wird aber bevorzugt, um die Bildung der wässerigen,
kolloidalen Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A zu erleichtern.
Eine geeignete Beschallungsausrüstung
schließt
zum Beispiel einen Sondenbeschaller (Vibracell VCX600; Sonica),
befestigt an Sonden ein, deren Größen für das zu verarbeitende Volumen
angemessen sind, oder einen Badbeschaller wie das Modell Nr. G112SP1T,
erhalten von Laboratory Supplies Co. Inc., (Hicksville, NY). Weitere ähnliche
Ausrüstung,
welche in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird, wäre für die Beschallung
von Monophosphoryl-Lipid-A ebenfalls angemessen.
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Die
wässerige,
kolloidale Suspension von Monophosphoryl-Lipid-A kann durch andere
Verfahren als Beschallung gebildet werden, zum Beispiel durch Scherkräfte, wie
sie in einem Mikrofluidifizierer erzeugt würden.
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Zucker
wird entweder vor oder nach Bildung des wässerigen, kolloidalen Suspension
in Mengen von 10 bis 200 mg Zucker pro ml wässerigem Verdünnungsmittel,
vorzugsweise von etwa 20 bis 150 mg/ml ebenfalls zugegeben. Die
wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker und
gegebenenfalls einen zugegebenen Amin-basierten Surfactanten und
gegebenenfalls eine immunologisch wirksame Menge von einem Antigen
oder Antigenen in den hierin oben angeführten Mengen enthält, wird
gefriergetrocknet, um die gefriergetrocknete Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung zu ergeben.
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Die
wässerige,
kolloidale Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker und gegebenenfalls
einem Amin-basierten Surfactanten von einem Antigen oder Antigenen
wird gefriergetrocknet, um die gefriergetrocknete Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung zu ergeben. Wie den Fachleuten bekannt
ist, ist Gefriertrocknen ein Trocknungsverfahren, bei welchem Wasser
durch Anwenden eines Vakuums aus dem Produkt nachdem es gefroren
ist sublimiert wird. Spezifizierungen für Lyophilisierung oder Gefriertrocknen
werden in Remingtons's
Pharmaceutical Sciences, Kapitel 84, Seite 1565, 18. Auflage, A.
R. Gennaro, Herausgeber, 1990, Mack Publishing Company beschrieben.
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Ob
eine wässerige,
kolloidale Suspension gebildet wird, wird durch Messen der Lichtdurchlässigkeit bestimmt.
Es ist herausgefunden worden, dass Zusammensetzungen mit einer Lichtdurchlässigkeit
von mindestens 88% die Eigenschaften von kolloidalen Suspensionen
aufweisen. Die Lichtdurchlässigkeit
wird unter Ver wendung eines Spektrophotometers gemessen, in welchem
eine flüssige
Probe in einer Glas-, Quartz- oder Kunststoffküvette mit einem Lichtweg von
1 Zentimeter beleuchtet wird. Das Licht kann das sichtbare oder unsichtbare
Spektrum haben, aber für
Messungen von Lichtdurchlässigkeit
dieser Art kann eine Wellenlänge von
650 nm angemessen verwendet werden. Die Menge an Licht, welche durch
die Probe passiert (also durchgelassen wird), wird auf eine Blind-Küvette bezogen,
welche das Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel
enthält,
worin das Material gelöst
oder suspendiert ist. Proben, die das Licht nicht absorbieren oder
streuen, werden 100% Lichtdurchlässigkeit
aufweisen, während
jene, die das gesamte Licht absorbieren oder streuen, 0% Lichtdurchlässigkeit
haben werden.
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Ohne
Wunsch, durch Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass die
vorteilhaften Ergebnisse der Erfindung erhalten werden, weil die
Zugabe von Zucker entweder vor oder nach der Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A enthält, das
Monophosphoryl-Lipid-A von Aggregation entweder beim Gefrieren oder
Tauen der wässerigen,
kolloidalen Suspension oder beim Gefriertrocknen der wässerigen,
kolloidalen Suspension und Rekonstitution oder Rehydration mit einem
wässerigen Verdünnungsmittel
abhält.
Durch Einschließen
von Zucker in eine wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A enthält, vor
der Gefriertrocknung, kann die gefriergetrocknete Zusammensetzung
mit einem wässerigen
Verdünnungsmittel
wie Wasser oder Kochsalzlösung
ohne das Problem von Reaggregation des Monophosphoryl-Lipid-A rekonstituiert
werden. Zusätzlich
verursacht Gefrieren der rekonstituierten, kolloidalen Suspension
oder Impfstoffzusammensetzung kein erneutes Auftreten von Aggregation. Ähnlich wird durch
Einschließen
von Zucker in eine wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A enthält, vor
dem Gefrieren, bei Tauen wieder eine gefrorene, wässerige,
kolloidale Suspension ohne Bedarf an weiterer Beschallung erhalten.
Die Fähigkeit
von Zucker, Aggregation des Monophosphoryl-Lipid-A zu verhindern,
ist offensichtlich, unabhängig
davon, ob die wässerige,
kolloidale Suspension, welche Monophosphoryl-Lipid-A enthält, in Wasser
allein hergestellt wird, oder in Wasser, welches Triethylamin oder
Triethanolamin enthält.
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Somit
sieht die Zugabe von Zucker zu Monophosphoryl-Lipid-A enthaltenden,
wässerigen
Zusammensetzungen entweder vor oder nach Bilden einer wässerigen,
kolloidalen Suspension überraschende
und unerwartete Ergebnisse vor, wenn solche wässerigen, kolloidalen Suspensionen
entweder gefroren und getaut oder gefriergetrocknet und rekonstituiert
werden. Solche Ergebnisse erlauben ferner die vorteilhafte Herstellung
von Impfstoffzusammensetzungen.
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Die
folgenden Beispiele werden vorgesehen, um die Erfindung zu veranschaulichen.
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Beispiel 1
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Herstellung
eines trüben
Gemisches und Messung von Lichtdurchlässigkeit
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Monophosphoryl-Lipid-A
(RIBI ImmunoChem., Hamilton, MT) wird in Wasser bei 1 mg/ml (Gew./Vol.) suspendiert,
wodurch ein trübes
Gemisch mit sichtbaren weißen
Teilchen von heterogener Größe gebildet wird.
Das trübe
Gemisch wird in einen Shimadzu UV-1601, UV-Visible Spektrophotometer
platziert und mit Licht von einer Wellenlänge von 650 nm beleuchtet.
Das trübe
Gemisch erlaubt 3,3% des Einfallslichts zu passieren (also %-Durchlässigkeit
= 3,3). Es wird keine wässerige,
kolloidale Suspension gefunden.
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Beispiel 2
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Herstellung von wässeriger,
kolloidaler Suspension und Messung von Lichtdurchlässigkeit
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Monophosphoryl-Lipid-A
wird bei 1 mg/ml (Gew./Vol.) in Wasser suspendiert, welches 0,5%
Triethanolamin (Vol./Vol.) (5,62 mg/ml (Gew./Vol.)) oder 0,2% Triethylamin
(Vol./Vol.) (1,46 mg/ml (Gew./Vol.)) enthält. Die Proben werden bei 56–65°C für 10–15 Minuten
erhitzt und unter Verwendung von entweder einem Sondenbeschaller
(Vibracell VCX600), eingestellt bei 30% Stärke unter Verwendung einer
zugespitzten Mikrospitze, oder eines Badbeschallers (Modell Nr.
G112SP1T, Laboratory Supplies Co. Inc., Hicksville, NY), verwendet bei
voller Stärke
für 2 bis
3 Minuten beschallt. Eine klare Suspension wird erhalten und in
einen Shimadzu UV-1601, UV-Visible Spektrophotometer platziert und
mit Licht von einer Wellenlänge
von 650 nm beleuchtet. Die %-Lichtdurchlässigkeit wird bei ≥ 88% gemessen,
was die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigt.
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Beispiel 3
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Herstellung von wässeriger,
kolloidaler Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A und Gefriertrocknen
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Wässerige,
kolloidale Suspensionen aus Monophosphoryl-Lipid-A werden durch Suspendieren von Monophosphoryl-Lipid-A
bei 1, 2 oder 5 mg/ml (Gew./Vol.) in Wasser oder Wasser, welches
entweder 0,5% Triethanolamin Vol./Vol. (5,6 mg/ml Gew./Vol.) oder
0,2% Triethylamin Vol./Vol. (1,46 mg/ml Gew./Vol.) enthält, gebildet.
Jede Monophosphoryl-Lipid-A Suspension wird für 10–15 Minuten bei 56°C bis 65°C erhitzt
und dann für
insgesamt 2–3
Minuten beschallt, um eine klare Suspension ohne sichtbaren Nachweis
von Teilchen zu erhalten. Die Proben (1 bis 1,5 ml) werden unter
Verwendung von entweder einem Sondenbeschaller (Vibracell VCX600),
eingestellt bei 30% Stärke
unter Verwendung einer zugespitzten Mikrospitze, oder eines Badbeschallers
(Modell Nr. G112SP1T, Laboratory Supplies Co. Inc., Hicksville,
NY), verwendet bei voller Stärke
für 2 bis
3 Minuten beschallt. Aliquoten der Monophosphoryl-Lipid-A wässerigen,
kolloidalen Suspensionen oben werden mit einer gleichen Menge Wasser
oder Sucrose- oder Dextroselösungen
mit variierenden Konzentrationen verdünnt. Die sich ergebenden wässerigen,
kolloidalen Suspensionen schließen
Monophosphoryl-Lipid-A bei 0,5, 1,0 oder 2,5 mg/ml (Gew./Vol.) und
Sucrose bei Endkonzentrationen von 10, 50, 100 oder 200 mg/ml (Gew./Vol.)
oder Dextrose bei 10, 50, 100 oder 170 mg/ml (Gew./Vol.) ein, wie
in Tabelle 1 ausgedrückt. Die
Präparate
enthielten entweder Triethanolamin (TEM) bei 2,81 oder 5,62 mg/ml
oder Triethylamin (TEA) bei 0,73 mg/ml oder keinen Amin-basierten
Surfactanten. Die Proben werden in einen Shimadzu UV-1601, UV-Visible
Spektrophotometer platziert und mit Licht von einer Wellenlänge von
650 nm beleuchtet. Die %-Lichtdurchlässigkeit, wie in Tabelle 1
dargestellt, reicht von 90,0 bis 99,9%, was die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigt.
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Tabelle
1: Zusammensetzungen aus Monophosphoryl-Lipid-A Formulierungen
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Gefriertrocknen von Monophosphoryl-Lipid-A
Adjuvans-Zusammensetzungen
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Die
in Tabelle 1 dargestellten wässerigen,
kolloidalen Suspensionen werden gefriergetrocknet durch zuerst Gefrieren
der Proben in Glasvialen oder Polypropylen-Kulturröhren auf
Trockeneis-Pellets für
mindestens 30 Minuten. Sie werden dann auf große Gefriertrocknungsgefäße (Labconco) übertragen
und an einen Virtus Freeze Dryer angeschlossen. Die Proben werden
für 18
Stunden bei einem Vakuum von 250 Millitor und der Kondensatortemperatur
von –50°C gefriergetrocknet.
Die Zusammensetzung der gefriergetrockneten Adjuvans-Zusammensetzungen
wird in Tabelle 2 gezeigt.
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Rekonstitution von gefriergetrockneten
Adjuvans-Zusammensetzungen
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Die
wie in Tabelle 2 dargestellten gefriergetrockneten Proben werden
mit entweder Wasser oder normaler Kochsalzlösung (0,9% NaCl Gew./Vol.)
rekonstituiert, deren Volumen gleich dem Volumen der wässerigen,
kolloidalen Suspension vor der Gefriertrocknung ist. Die Daten,
welche die %-Lichtdurchlässigkeit
der Proben nach der Rekonstitution mit wässerigem Verdünnungsmittel
zeigen, werden in Tabelle 2 präsentiert. Wie
in Tabelle 2 ge zeigt, führten
die gefriergetrockneten Zusammensetzungen, welche Sucrose oder Dextrose in
einem Bereich von mehr als 75% bis 99,4% der Zusammensetzung nach
Gewicht enthielten, zu wässerigen, kolloidalen
Suspensionen, wenn sie mit Wasser oder Kochsalzlösung rehydriert wurden. Für die in
Tabelle 2 dargestellten Proben 1–38 reichte die %-Durchlässigkeit
nach Rehydrierung von 88,0 bis 98,4%, was die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigt. Proben 15 und 16, welche 99 Gew.-%
Zucker nach Gefriertrocknen enthielten, wurden ohne die Zugabe von
Aminen (Triethylamin oder Triethanolamin) zur Zeit der Beschallung
hergestellt. Als sie mit entweder Wasser oder normaler Kochsalzlösung rehydriert
wurden, wurden %-Durchlässigkeitswerte
bei 96,1 bzw. 93,6 gemessen, was die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigt. Diese Daten zeigen, dass wenn eine
durch Beschallung hergestellte, wässerige, kolloidale Suspension
aus Monophosphoryl-Lipid-A mit einer wirksamen Menge an Zucker wie
Sucrose oder Dextrose gefriergetrocknet wird, sie mit Wasser oder
normaler Kochsalzlösung
rehydriert werden kann, um eine wässerige, kolloidale Suspension
wiederzugewinnen.
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Tabelle
2: Lichtdurchlässigkeitseigenschaften
von gefriergetrockneten Monophosphoryl-Lipid-A Zusammensetzungen
nach Rehydrierung mit Wasser oder normaler Kochsalzlösung.
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Beispiel 4
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Unter
Verwendung der in Beispiel 3 dargestellten Verfahren werden Formulierungen
hergestellt, welche Monophosphoryl-Lipid-A, Zucker und Amin in den in Tabelle
3 dargestellten Mengen enthalten. Die Lichtdurchlässigkeit
dieser Formulierungen wird wie in Tabelle 3 dargestellt gemessen,
wobei die %-Lichtdurchlässigkeit
von 95,4 bis 98,8 reicht, was die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigt.
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Tabelle
3: Zusammensetzung von Monophosphoryl-Lipid-A Formulierungen
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Unter
Verwendung der in Beispiel 3 dargestellten Verfahren werden die
Formulierungen von Tabelle 3 gefriergetrocknet und mit Wasser oder
Kochsalzlösung
rekonstituiert, wie in Tabelle 4 dargestellt.
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Tabelle
4: Lichtdurchlässigkeitseigenschaften
von gefriergetrockneten Monophosphoryl-Lipid-A Formulierungen nach
Rehydrierung mit Wasser oder normaler Kochsalzlösung
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Wenn
ohne Zucker gefriergetrocknete Proben (Proben 39–43) mit Wasser oder Kochsalzlösung rehydriert
werden, ist das sich ergebende Präparat trübe mit suspendierten Teilchen.
Diese Proben weisen eine %-Lichtdurchlässigkeit im Bereich von 22,0
bis 58,6 auf.
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Ähnliche
Ergebnisse werden erhalten, wenn Proben 44–47, welche 7,6% bis 62,0 Zucker
enthalten, mit Wasser rehydriert werden, was anzeigt, dass keine
wässerige,
kolloidale Suspension gebildet wird.
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Beispiel 5
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Gefrieren und Tauen von
Monophosphoryl-Lipid-A, beschallt in wässerigem Triethylamin in Gegenwart
von Sucrose
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Monophosphoryl-Lipid-A
wird in Wasser beschallt, welches 0,2% Triethylamin (Vol./Vol.)
enthält,
und dann mit einem gleichen Volumen Wasser oder mit Wasser, welches
zugegebene Sucrose enthält,
zusammengemischt, um eine klare Suspension zu ergeben, welche Monophosphoryl-Lipid-A
bei 0,5 mg/ml (Gew./Vol.) ohne Sucrose oder 100 mg/ml Sucrose Gew./Vol.
und Triethylamin bei einer Endkonzentration von 0,1% Vol./Vol. (0,73
mg/ml Gew./Vol.) enthält.
Die Proben (48 und 49) werden in einen Shimadzu IV-1601 UV-Visible Spektrophotometer
platziert und mit Licht von 650 nm beleuchtet und jede erlaubte
98.89% des Lichts zu passieren, was somit die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigte. Die kolloidalen Suspensionen werden
gefroren und dann getaut. Nach Tauen ist das Monophosphoryl-Lipid-A
Präparat
ohne Sucrose (Probe 48) trübe
mit Teilchen und hat eine %-Lichtdurchlässigkeit von 60,3%, wie in
einem Shimadzu IV-1601 UV-Visible Spektrophotometer gemessen und
mit Licht von einer Wellenlänge
von 650 nm beleuchtet, was anzeigt, dass keine wässerige, kolloidale Suspension
gebildet wird. Das Sucrose enthaltende Monophosphoryl-Lipid-A (Probe
49) bleibt nach Gefrieren und Tauen klar und hat eine % Lichtdurchlässigkeit
von 97,8, wie in einem Shimadzu UV-1601 UV-Visible Spektrophotometer
gemessen und mit Licht von einer Wellenlänge von 650 nm beleuchtet,
was die Bildung einer wässerigen,
kolloidalen Suspension anzeigt. Diese Daten werden in Tabelle 5
gezeigt.
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Tabelle
5: Lichtdurchlässigkeitseigenschaften
vor und nach Gefrieren und Tauen von Monophosphoryl-Lipid-A, beschallt
mit Triethylamin und mit oder ohne Sucrose verdünnt
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Beispiel 6
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Herstellung von Impfstoffzusammensetzungen
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a. Herstellung von wässerigen,
kolloidalen Suspensionen aus Monophosphoryl-Lipid-A
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Unter
Verwendung der in Beispiel 3 oben dargestellten Verfahren wird ein
Gemisch aus Monophosphoryl-Lipid-A in Wasser von etwa 0,5 mg/ml
und ein Amin-basierter Surfactant Triethanolamin bei etwa 2,8 mg/ml
erhitzt und beschallt, um eine wässerige,
kolloidale Suspension zu ergeben. Entweder vor oder nach der Beschallung
aber vor Gefrieren oder Gefriertrocknen wird Sucrose bei einer Endkonzentration
zwischen etwa 10 bis 200 mg/ml zugegeben. Die so erhaltene wässerige,
kolloidale Suspension kann entweder zur Verwendung in einer Impfstoffzusammensetzung
gefro ren und getaut werden, oder mit einem wässerigen Verdünnungsmittel
zur Verwendung in einer Impfstoffzusammensetzung gefriergetrocknet
und rekonstituiert werden.
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b. Herstellung einer wässerigen
Impfstoffzusammensetzung aus gefrorener Monophosphoryl-Lipid-A Zusammensetzung
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Die
wie in (a) oben hergestellte wässerige,
kolloidale Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A, Sucrose und Triethanolamin
wird gefroren. Sie wird dann getaut und mit einem wässerigen
Verdünnungsmittel
vereinigt, welches ein Antigen enthält, z.B. ein gemäß US-Patent
5360897 hergestelltes Pneumokokken-Glycokonjugat, um eine Impfstoffzusammensetzung
zu erhalten, welche bis zu etwa 400 Mikrogramm Monophosphoryl-Lipid-A
pro ml und bis zu etwa 200 Mikrogramm Pneumokokken-Glycokonjugat
pro ml enthält.
Um eine Impfstoffzusammensetzung zu erhalten, welche 400 Mikrogramm
Monophosphoryl-Lipid-A und 200 Mikrogramm Pneumokokken-Glycokonjugat enthält, können zum
Beispiel 0,8 ml der getauten kolloidalen Suspension mit 204 Mikrogramm
Pneumokokken-Glycokonjugat in 0,2 ml Wasser vereinigt werden. Diese
Impfstoffzusammensetzung kann dann an Wirbeltiere, vorzugsweise
einen Menschen, unter Verwendung von etwa 0,1 bis 1,0 ml pro Dosis
verabreicht werden.
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c. Herstellung einer wässerigen
Impfstoffzusammensetzung aus gefriergetrockneter Monophosphoryl-Lipid-A Zusammensetzung
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Die
in (a) oben hergestellte wässerige,
kolloidale Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A, Sucrose und Triethanolamin
wird gefriergetrocknet. Sie wird dann mit einem wässerigen
Verdünnungsmittel
rekonstituiert, welches ein Antigen enthält, zum Beispiel ein Pneumokokken-Glycokonjugat,
hergestellt gemäß US-Patent 5360897, um
eine Impfstoffzusammensetzung zu erhalten, welche bis zu etwa 400
Mikrogramm Monophosphoryl-Lipid-A pro ml und bis zu etwa 200 Mikrogramm
Pneumokokken-Glycokonjugat pro ml enthält. Diese Impfstoffzusammensetzung
kann dann an ein Wirbeltier, vorzugsweise einen Menschen, unter
Verwendung von etwa 0,1 bis 1,0 ml pro Dosis verabreicht werden.
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d. Herstellung einer gefrorenen,
wässerigen
Impfstoffzusammensetzung
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Zu
der in (a) oben hergestellten wässerigen,
kolloidalen Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A, Sucrose und Triethanolamin,
wird ein Antigen zugegeben, zum Beispiel ein gemäß US-Patent 5360897 hergestelltes
Pneumokokken-Glycokonjugat, um eine Impfstoffzusammensetzung zu
erhalten. Die Impfstoffzusammensetzung wird dann gefroren. Die Konzentrationen
an Monophosphoryl-Lipid-A
und Pneumokokken-Glycokonjugat werden durch Zugabe eines wässerigen
Verdünnungsmittels
auf bis zu etwa 400 Mikrogramm pro ml, bzw. bis zu etwa 200 Mikrogramm
pro ml entweder vor Gefrieren oder nach Gefrieren und Tauen angepasst, unter
der Maßgabe,
dass die Sucrose bei einer Konzentration von etwa 10 bis 200 mg/ml
vor dem Gefrieren gehalten wird. Die gefrorene und getaute Impfstoffzusammensetzung
kann dann an ein Wirbeltier, vorzugsweise einen Menschen, unter
Verwendung von etwa 0,1 bis 1,0 ml pro Dosis verabreicht werden.
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e. Herstellung einer gefriergetrockneten
Impfstoffzusammensetzung
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Zur
in (a) oben hergestellten wässerigen,
kolloidalen Suspension aus Monophosphoryl-Lipid-A, Sucrose und Triethanolamin
wird zum Beispiel ein gemäß US-Patent
5360897 hergestelltes Pneumokokken-Glycokonjugat zugegeben, um eine
Impfstoffzusammensetzung zu erhalten. Das Antigen kann entweder
vor oder nach den Erhitzungs- und Beschallungsschritten zugegeben
werden. Die Menge an zugegebenem Pneumokokken-Glycokonjugat wird
so berechnet, dass bei nachfolgender Rekonstitution der gefriergetrockneten
Impfstoffzusammensetzung das wässerige
Gemisch bis zu etwa 400 Mikrogramm Monophosphoryl-Lipid-A pro ml und
bis zu etwa 200 Mikrogramm Pneumokokken-Glycokonjugat pro ml enthalten
wird. Die Impfstoffzusammensetzung wird dann gefriergetrocknet.
Nach Gefriertrocknung wird die Zusammensetzung mit einem wässerigen
Verdünnungsmittel
rekonstituiert. Diese rekonstituierte wässerige Impfstoffzusammensetzung
kann dann an ein Wirbeltier, vorzugsweise einen Menschen, unter
Verwendung von etwa 0,1 bis 1,0 ml pro Dosis verabreicht werden.