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Hintergrund der Erfindung
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Die
Verbindungen Monophosphoryl Lipid A (MLA) und 3-O-deacyliertes Monophosphoryl
Lipid A (3D-MLA) sind attenuierte Derivate des Lipid A-Bestandteils von
bakteriellem Lipopolysaccharid (LPS). LPS und Lipid A sind wirkungsvolle
Immunstimulanzien, die in Patienten, denen diese Verbindungen verabreicht werden,
sowohl eine humorale Antikörperantwort
als auch eine zellvermittelte Immunantwort induzieren. Lipid A und
LPS können
jedoch auch toxische Nebeneffekte wie Pyrogenizität und lokale
Shwarzman-Reaktionen zeigen. MLA und 3D-MLA sind Lipid A-ähnliche
Moleküle,
die modifiziert worden sind, um die Toxizität von LPS abzuschwächen.
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Wie
Lipid A haben die MLA- und 3D-MLA-Moleküle ein Zuckergrundgerüst, an welches
langkettige Fettsäuren
angebracht sind. Das Grundgerüst
besteht aus zwei glycosidisch verbundenen Zuckerringen mit sechs
Kohlenstoffen. MLA und 3D-MLA sind an der Position 4 phosphoryliert.
Fünf bis
acht langkettige Fettsäuren
(12-14 Kohlenstoffe) sind am Zuckergrundgerüst angebracht, was MLA und
3D-MLA zu sehr hydrophoben Molekülen
macht, die nicht ohne Weiteres wasserlöslich sind.
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Die
attenuierten Lipid A-Derivate (ALDs) MLA und 3D-MLA werden als immunologische
Adjuvanzien in prophylaktischen Vakzinen für infektiöse Erkrankungen und therapeutischen
Vakzinen für
die Behandlung von kanzerösen
Tumoren und chronischen Infektionen verwendet.
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WO 98/43670 offenbart eine
wässrige
Adjuvanszusammensetzung, die ein attenuiertes Lipid A-Derivat und
ein Tensid umfasst. Das Derivat kann Monophosphoryl Lipid A oder
3'-O-deacyliertes
Monophosphoryl Lipid A sein. Zu einem solchen Derivat wird gelöstes Tensid
hinzugefügt,
worauf das Lösungsmittel
verdampft und Wasser zu dem resultierenden Film hinzugegeben wird.
Eine Beschallung stellt eine klare Flüssigkeit bereit, die als Adjuvans
verwendet wird.
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S.
Sasaki et al., Infect. Immun., 1997, 65(9): 3520–8 beschreiben die Auswertung
der Wirksamkeit von Monophosphoryl Lipid A bei der Verstärkung der
durch DNA-Impfung induzierten Immunität gegen HIV-1. Mäusen wurde
eine immunogene DNA injiziert, die mit Monophosphoryl Lipid A, das
in verschiedenen Trägerstoffen
(in einer stabilen Emulsion oder einer wässrigen Formulierung) gelöst war,
formuliert war.
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WO 94/21292 offenbart Vakzinzusammensetzungen,
die kleine Partikel von 3-O-deacyliertem Monophosphoryl Lipid A
umfassen. Insbesondere liegt die Partikelgröße unter 120 nm.
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GB-A-2220211 offenbart,
dass modifizierte Lipopolysaccharide, insbesondere 3-O-deacyliertes
Monophosphoryl Lipid A und 3-O-deacyliertes Diphosphoryl Lipid A,
mittels alkalischer Hydrolyse unter kontrollierten Bedingungen bereitgestellt
werden, die lediglich den β-Hydroxymyristinacylrest
entfernen, der über
eine Esterbindung an das Glucosamin an Position 3 des reduzierenden
Endes gebunden ist.
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EP-A-0 407 804 offenbart
einen wasserlöslichen
Metallocenkomplex, welcher als Zytostatikum eingesetzt werden kann
und der durch Vermischen eines Metallocenkomplexes eines Polyols,
Wasser und optional Additiven und anschließender Entfernung des Wassers
erhalten werden kann, wobei die Polyole vorzugsweise Glykole, Zuckeralkohole
oder Kohlenhydrate sind. Glycerin wird als Polyol erwähnt.
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US-A-4 448 683 offenbart,
dass eine hitzesensible terminale Desoxynukleotidyltransferase mittels
Lyophilisierung einer Lösung
des Enzyms stabilisiert werden kann. Die Lösung hat vor der Lyophilisierung
einen sorgfältig
kontrollierten pH, eine Ionenkonzentration von wenigstens 0,05 M
und eine Proteinkonzentration von mehr als 0,3 g/l. Dieses US-Patent
offenbart ebenfalls, dass die Lösung
Glycerin enthalten kann, obwohl es nicht nötig ist, dass das Glycerin
anwesend ist.
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Die
in den meisten Vakzinen enthaltenen Antigenpräparationen sind häufig komplizierte
Mischungen wasserlöslicher
Proteine, was es schwierig macht, das wasserunlösliche Adjuvans in einem auf
Wasser basierenden Vakzin zu formulieren. Daher müssen MLA
und 3D-MLA zunächst
mit Lösungsmitteln
vermischt werden, bevor sie zu der Antigenpräparation hinzugegeben werden.
Die Gegenwart von Lösungsmitteln
kann jedoch die Formulierung des Vakzins weiter verkomplizieren,
und in einigen Fällen
die Wirksamkeit seiner Bestandteile erniedrigen. Zudem können Lösungsmittel
die Schleimhautoberflächen
reizen, oder eine Entzündung
an den Injektionsstellen verursachen. Eine einfache Formulierung
von MLA oder 3D-MLA, die keine störenden Co-Lösungsmittel enthält, würde es erlauben,
den maximalen Nutzen aus sowohl dem Adjuvans als auch dem Antigen
in einer Vakzinzusammensetzung zu erzielen. Die vorliegende Erfindung
befriedigt diesen Bedarf.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine wässrige Formulierung
eines attenuierten Lipid A-Derivats (ALD) und eines Tensids und
Verfahren zu dessen Herstellung und Lagerung. Attenuierte Lipid A-Derivate, die gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, sind Monophosphoryl Lipid A (MLA) und 3-O-deacyliertes Monophosphoryl
Lipid A (3D-MLA). Wässrige
Formulierungen von MLA (MLA/AF) oder 3D-MLA (3D-MLA/AF) beseitigen
den Bedarf an unerwünschten
Lösungsmitteln
oder an einem Co-Lösungsmittelsystem
für die
Vakzinherstellung. Die Erfindung stellt eine stabile wässrige Zusammensetzung
von ALD, Glycerin und einem Tensid bereit, die, wenn sie mit einem
Antigen an Mäuse
verabreicht wird, die zelluläre
und humorale Immunantwort des Tieres auf dieses Antigen verstärkt. Überraschenderweise
induziert die wässrige Formulierung
der vorliegenden Erfindung, wenn sie intranasal verabreicht wird,
in immunisierten Tieren hohe Levels an Serum und von der Mucosa
sezerniertem IgA. Eine Ausführungsform
der beanspruchten wässrigen Zusammensetzung
umfasst ein molares Verhältnis
von MLA oder 3D-MLA zu Tensid von ungefähr 4:1 und hat eine Partikelgröße von ungefähr 50–70 nm.
1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
(DPPC) ist ein bevorzugtes Tensid. Unerwarteterweise wird, wenn
Glycerin vor der Lyophilisierung zu der vorliegenden wässrigen Formulierung
hinzugegeben wird, die Zusammensetzung ohne zusätzliche Beschallung bei der
Rekonstitution wiederhergestellt. Die erfolgreiche Lagerung der
vorliegenden Zusammensetzung in einem lyophilisierten Zustand erlaubt
die bequeme Lagerung und den bequemen Transport der wässrigen
Formulierung oder Vakzinzusammensetzungen, die die Formulierung
umfassen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung der wässrigen
Zusammensetzung wird offenbart. In einer Ausführungsform werden das ALD und
das Tensid gelöst
und gleichmäßig Ethanol
beigemengt. Das Ethanol wird dann unter Zurücklassen eines Films evaporiert.
Wasser wird zu dem Film hinzugegeben. Das ALD und das Tensid werden
mittels Beschallung im Wasser suspendiert. Die Suspension wird beschallt,
bis sie klar ist. Glycerin wird in einer Menge von 2% bis 40% (V/V)
hinzugegeben und die Zusammensetzung wird lyophilisiert. Tiere, denen
die beanspruchte Zusammensetzung mit einem Antigen verabreicht wird,
zeigen verstärkte
humorale und zelluläre
Immunantworten auf das Antigen. Verfahren zur Verwendung der Zusammensetzung,
um diese Antworten zu verstärken,
werden ebenfalls offenbart und beansprucht.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1a–d
zeigt die Antikörpertiter
von Mäusen,
denen Tetanustoxoid-(TT)-Antigen
in einer 3-O-deacylierten Monophosphoryl Lipid A-wässrigen
Formulierung(3D-MLA/AF) ★ oder
Tetanustoxoid-Antigen in Kochsalzlösung ⟡ verabreicht
wurde. 1a zeigt die Gesamt-IgG-Antikörpertiter
von Mäusen,
denen das Tetanustoxoidantigen verabreicht wurde. 1b zeigt
die IgG2a-Antikörpertiter
von Mäusen,
denen das Tetanustoxoidantigen verabreicht wurde. 1c zeigt
die IgG2b-Antikörpertiter
von Mäusen,
denen das Tetanustoxoidantigen verabreicht wurde und 1d zeigt die IgG1-Antikörpertiter für die Tiere.
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2 zeigt
die proliferative T-Zellantwort in Mäusen, die mit einem aufgereinigten
Proteinderivat immunisiert wurden. Die proliferativen Antworten
in Mäusen,
denen Tetanustoxoid in 3D-MLA/AF ★ verabreicht wurde und Normalkontrollen ⟡ werden
14 Tage nach der ersten Vakzinierung gezeigt.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine wässrige Adjuvansformulierung
eines attenuierten Lipid A-Derivats (ALD). Das ALD und ein Tensid
werden mit einem molaren Verhältnis
von ungefähr
4:1 in Wasser suspendiert und beschallt, um eine Suspension zu erhalten,
die eine Partikelgröße von ungefähr 50 bis
70 nm aufweist.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung kann ein attenuiertes Lipid A-Derivat
in eine wässrige
Zusammensetzung formuliert werden, die ebenfalls ein oder mehrere
nicht-immunostimulatorische Tenside und Glycerin umfasst, um ein
wirkungsvolles Adjuvans bereitzustellen. Ein attenuiertes Lipid
A-Derivat ist eine Lipid A-ähnliche
Verbindung, die die vorteilhaften immunstimulatorischen Eigenschaften
von Lipid A zeigt, jedoch weniger der nachteiligen Nebeneffekte
dieser Verbindung aufweist. Monophosphoryl Lipid A (MLA) und 3-O-deacyliertes
Monophosphoryl Lipid A (3D-MLA) sind die ALDs und sind wirkungsvolle
Immunstimulanzien, doch sind sie überraschenderweise weniger
toxisch als Lipid A. Sowohl MLA als auch 3D-MLA können in
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet werden
und sind bekannt und müssen
hier nicht im Detail beschrieben werden. Siehe z. B.
US-Patent Nr. 4,436,727 , erteilt am
13. März
1984, im Namen von Ribi ImmunoChem Research Inc., welches Monophosphoryl
Lipid A und dessen Herstellung offenbart.
US-Patent Nr. 4,912,094 und Re-Examinierungs-Zertifikat B1 4,912,094
an Myers et al., ebenfalls im Namen von Ribi Immuno Chem Research,
Inc. offenbaren 3-O-deacyliertes Monophosphoryl Lipid A und Verfahren
zu dessen Herstellung.
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Ohne
auf die Einzelheiten der früheren
Patente einzugehen, wird Monophosphoryl Lipid A (MLA), wie hier
verwendet, von Lipid A abgeleitet, einem Bestandteil von enterobakteriellen
Lipopolysacchariden (LPS), einem wirkungsvollen, jedoch hoch toxischen
Immunsystemmodulator. Edgar Ribi und seine Mitarbeiter bewerkstelligten
die Herstellung von Monophosphoryl Lipid A (MLA), das anfänglich als
aufgereinigtes entgiftetes Endotoxin bezeichnet wurde. MLA wird
durch Erwärmen
im Rückfluss
eines Endotoxinextrakts (LPS oder Lipid A), das aus Heptose-losen
Mutanten Gram-negativer Bakterien erhalten worden ist, in Mineralsäurelösungen moderater
Stärke
(z. B. 0,1 N HCl) für
eine Zeitdauer von ungefähr
30 Minuten produziert. Diese Behandlung führt zum Verlust der Phosphateinheit
an Position 1 des Glucosamins am reduzierenden Ende.
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Gleichzeitig
wird während
dieser Behandlung das zentrale Kohlenhydrat an Position 6 des nicht-reduzierenden
Glucosamins entfernt. Das resultierende Produkt (MLA) weist einen
erheblich attenuierten Grad der endotoxischen Aktivitäten, wie
Pyrogenizität,
lokale Shwarzman-Reaktivität
und wie im Hühner-Embryo 50%-Lethaldosisassay
(CELD50) ausgewerteter Toxizität auf, als
normalerweise mit dem Endotoxin-Ausgangsmaterial in Verbindung gebracht
wird. Jedoch behält
es unerwarteterweise die Funktionalität von Lipid A und LPS als Immunmodulator
bei.
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Ein
anderes attenuiertes Lipid A-Derivat, das bei der Ausführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, wird als 3-O-deacyliertes
Monophosporyl Lipid A (3D-MLA) bezeichnet. 3D-MLA ist bekannt, wie
in
US-Patent Nr. 4,912,094 ,
Re-Examinierungs-Zertifikat B1 4,912,094 (das '094-Patent) dargelegt, und unterscheidet
sich von MLA darin, dass vom MLA-Molekül der β-Hydroxymyristinacylrest,
der über
eine Esterbindung mit dem Glucosamin am reduzierenden Ende an Position
3 verbunden ist, unter Bedingungen, die die anderen Gruppen nicht
benachteiligen, selektiv entfernt worden ist. 3-O-deacyliertes Monophosphoryl
Lipid A ist von Ribi ImmunoChem Research, Inc., Hamilton, Montana
59840 erhältlich.
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Die
MLA- und 3D-MLA-Moleküle
sind eine Zusammensetzung oder Mischung einer Anzahl von Fettsäure-Substitutionsmustern,
d. h. Heptaacyl, Hexaacyl, Pentaacyl etc., mit variierender Länge der
Fettsäurekette.
Daher sind diese verschiedenen Formen von MLA und 3D-MLA von dieser
Erfindung eingeschlossen. Weiterhin sind Mischungen von Formen einer
Verbindung sowie von individuellen Verbindungen, die mittels synthetischer
oder halb synthetischer Mittel erzeugt wurden, von dieser Erfindung
umfasst. Das Lipid A-Grundgerüst,
das im -094-Patent illustriert ist, korrespondiert zu dem Produkt,
das durch 3-Deacylierung des Heptaacyl Lipid A aus S. minnesota
R 595 erhalten wird. Andere Fettsäure-Substitutionsmuster werden
von dieser Offenbarung umfasst; das essentielle Merkmal ist, dass
das Material 3-O-deacyliert ist.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete modifizierte 3D-MLA wird
durch Aussetzen von MLA an alkalische Hydrolyse unter Bedingungen
hergestellt, die im Verlust aller bis auf einer einzelnen Fettsäure an Position
3 des Lipid A-Grundgerüsts
resultieren. Die β-Hydroxymyristinfettsäure an Position
3 ist in alkalischem Medium ungewöhnlich labil. Für eine komplette
3-Deacylierung von Lipid A bedarf es lediglich einer sehr milden
alkalischen Behandlung. Die anderen Esterbindungen im Lipid A benötigen etwas
stärkere
Bindungen bevor die Hydrolyse stattfindet, so dass es möglich ist,
diese Materialien selektiv an Position 3 zu deacylieren, ohne den
Rest des Moleküls
signifikant zu beeinflussen. Der Grund für diese ungewöhnliche
Sensitivität
der Esterverbundenen β-Hydroxymyristinfettsäure an Position
3 gegenüber
alkalischem Medium ist zu dieser Zeit noch nicht bekannt.
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Obwohl
alkalische Hydrolyseprozeduren bekannt sind, ist es wichtig, Bedingungen
auszuwählen,
die keine weitergehende Hydrolyse über die Esterbindung zu der β-Hydroxymyristinfettsäure an Position
3 hinaus verursachen. Im Allgemeinen kann die Hydrolyse in wässrigem
oder organischem Medium durchgeführt
werden. Im letzteren Fall schließen die Lösungsmittel Methanol (Alkohole),
Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylformamid (DMF), Chloroform, Dichlormethan
und ähnliche,
sowie Mischungen davon ein. Kombinationen von Wasser und einem oder
mehreren der genannten organischen Lösungsmittel können ebenfalls
eingesetzt werden.
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Die
alkalische Base kann aus verschiedenen Hydroxiden, Carbonaten, Phosphaten
und Aminen ausgewählt
werden. Beispielhafte Basen schließen die anorganischen Basen,
wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat und ähnliche, und organische Basen
wie Alkylamine ein, und schließen
Diethylamin, Triethylamin und ähnliche
ein, ohne darauf beschränkt zu
sein.
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In
wässrigem
Medium liegt der pH typischerweise zwischen ungefähr 10 und
14, wobei ein pH von ungefähr
12 bis ungefähr
13,5 der bevorzugte Bereich ist. Die Hydrolysierungsreaktion wird
typischerweise bei einer Temperatur von ungefähr 20°C bis ungefähr 80°C, vorzugsweise ungefähr 50°C bis 60°C für eine Zeitdauer
von ungefähr
10 bis ungefähr
30 Minuten ausgeführt.
Die Hydrolyse kann z. B. in 3% Triethylamin in Wasser bei Raumtemperatur
(22° bis
25°C) für eine Zeitdauer
von 48 Stunden durchgeführt
werden. Die einzige Voraussetzung bei der Auswahl der Temperatur
und der Zeit der Hydrolyse ist, dass Deacylierung auftritt, um lediglich
die β-Hydroxymyristinfettsäure an Position
3 zu entfernen.
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In
der Praxis hat sich gezeigt, dass ein besonders wünschenswertes
Hydrolyseverfahren das Lösen von
Lipid A oder Monophosphoryl Lipid A in Chloroform:Methanol 2:1 (V/V),
das Sättigen
dieser Lösung
mit einem wässrigen
Puffer, bestehend aus 0,5 M Na2CO3 bei pH 10,5 und darauf folgender Blitzevaporierung
des Lösungsmittels
bei 45° bis
50°C unter
Vakuum oder mittels eines Aspirators (ungefähr 100 mm Hg) involviert. Das
resultierende Material ist selektiv an Position 3 deacyliert. Dieser
Prozess kann ebenfalls mit jeder der oben aufgelisteten anorganischen
Basen durchgeführt
werden. Die Zugabe eines Phasentransferkatalysators, wie Tetrabutylammoniumbromid,
zu der organischen Lösung
vor der Sättigung
mit dem wässrigen
Puffer, kann in einigen Fällen
wünschenswert
sein.
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Bei
der Herstellung der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird
das attenuierte Lipid A-Derivat (ALD) im Allgemeinen mit dem Tensid
kombiniert, wobei jedes in einem Lösungsmittel gelöst ist.
Das Lösungsmittel
wird unter Zurücklassen
eines Films evaporiert. Zu dem Film wird Wasser hinzugegeben und die
resultierende Suspension wird unter Erhitzung beschallt, bis sie
klar ist. Die endgültige
Suspension hat eine Partikelgröße von ungefähr 40 bis
150 nm und vorzugsweise von ungefähr 50 bis ungefähr 70 nm.
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Das
ALD und das Tensid werden bei einem molaren Verhältnis von ungefähr 10 Teilen
ALD zu von ungefähr
1 Teil bis ungefähr
5 Teilen Tensid kombiniert. Vorzugsweise werden die Bestandteile
in einem molaren Verhältnis
von ungefähr
4 Teilen ALD zu 1 Teil Tensid kombiniert. Tenside, die für die Verwendung
in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in Betracht
gezogen werden, sind nicht-immunstimmulatorisch oder nicht-reaktiv und zeigen
eine geringe oder keine unabhängige
biologische Aktivität.
Wie hier verwendet, bedeuten die Begriffe nicht-immunstimulatorisch und nicht-reaktiv,
dass die Tenside eine geringe oder keine nennenswerte biologische
Aktivität
oberhalb der von Nicht-Immun-Kontrollen
zeigen. Nicht-immunstimulatorische Tenside, die gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, schließen
Gallensalze, natürliche
Phospholipide und Sphingolipide ein, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Gallensalze
wie Glycodeoxycholat und Deoxycholat sind in den beanspruchten Zusammensetzungen
als Tenside nützlich.
Andere geeignete Tenside schließen
Sphingolipide, wie Sphingomyelin und Sphingosin, und Phospholipide,
wie Ei-Phosphatidylcholin,
1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin, L-α-Phosphatidylethanolamin
und 1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-phosphocholin oder Mischungen davon
ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Phospholipid 1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
(DPPC) das Tensid. DPPC ist für
die Verwendung beim Menschen anerkannt und ist besonders wirksam,
wenn die Formulierung intranasal verabreicht wird.
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Das
ALD und das Tensid werden in einem Lösungsmittel gelöst und gründlich vermischt.
Wässrige oder
organische Lösungsmittel,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, schließen
Chloroform, Alkohole (z. B. Ethanol), Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylformamid
(DMF) und ähnliche
sowie Mischungen davon ein.
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Das
Lösungsmittel
wird unter Zurücklassen
eines Films aus der Mischung aus ALD und Tensid evaporiert. Wasser
wird zu dem Film hinzugegeben, und die resultierende Suspension
wird unter Erhitzung beschallt, bis sie klar ist. Es wird bevorzugt,
dass die Suspension in einem Wasserbad-Beschaller beschallt wird. Die
Wasserbadtemperatur kann von 40°C
bis 80°C
reichen und ist vorzugsweise ungefähr 60°C. Die Suspension kann für Zeiträume von
5 Minuten bis ungefähr
1 Stunde beschallt werden, bis sie klar ist. Die Zeiträume der
Beschallung werden abhängig
von dem Volumen und der Konzentration der Suspension variieren,
sie können
jedoch einfach vom Fachmann bestimmt werden. Die endgültige Suspension
hat eine Partikelgröße von ungefähr 40 bis
150 nm und vorzugsweise von ungefähr 50 bis ungefähr 70 nm.
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Die
wässrige
Formulierung der vorliegenden Erfindung kann für den Versand und die Lagerung
lyophilisiert werden. Überraschenderweise
kann die Zusammensetzung, wenn sie in der Gegenwart von Glycerin
lyophilisiert wird, ohne zusätzliche
Beschallung rekonstituiert werden. Das Vorhandensein von Glycerin
in der Zusammensetzung bei ungefähr
2 Vol.-% bis ungefähr
40 Vol.-% und vorzugsweise von ungefähr 2 bis ungefähr 10 Vol.-%
erlaubt es, dass die lyophilisierte Zusammensetzung auf die Zugabe
von Wasser hin wiederhergestellt werden kann. Die Möglichkeit,
die wässrige
Formulierung durch simple Hinzugabe von Wasser auf ihre ursprüngliche
Partikelgröße zu rekonstituieren,
ist ein deutlicher Vorteil für
die Vakzinierung im praktischen Einsatz ohne Laborausstattung. Weitere
Vorteile neben der Möglichkeit,
die vorliegende Zusammensetzung in lyophilisierter Form zu versenden,
schließen
erniedrigte Ladegewichte, kein Erfordernis für Kühlung und eine erhöhte Stabilität ein. Es
wird angenommen, dass die in den Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung vorhandenen ALDs in diesem lyophilisierten Zustand vor
Hydrolyse geschützt
sind. Zusätzlich
kann die Konzentration an ALD, das dem zu Impfenden verabreicht
wird, mittels Einstellung des Volumens für die Rekonstitution verändert werden.
Zum Beispiel können
10 ml einer Zusammensetzung, die 1 mg/ml an ALD enthalten, lyophilisiert
und mit 1 ml an Wasser rekonstituiert werden, um wässrige Zusammensetzungen
mit 10 mg/ml ALD zu ergeben. Während
der Lyophilisierung stabilisiert Glycerin außerdem die Proteinantigene,
die in den Vakzinzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung vorhanden
sind. Andere Komponenten, die verwendet werden könnten, um die vorliegenden
Zusammensetzungen für
die Lyophilisierung zu stabilisieren, schließen Polypropylenglykol, Polyethylenglykol
oder andere Polyalkohole ein, die für die parenterale Verwendung angemessen
sind, ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein.
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Eine
wirkungsvolle Menge der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
wird an ein warmblütiges
Tier zusammen mit einem Antigen verabreicht, um die Immunantwort
des Tiers auf dieses Antigen zu verstärken. Die Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung verstärkt
sowohl die humorale Immunantwort als auch die zelluläre Immunantwort
eines Tiers auf ein Antigen. Die Menge des zu verabreichenden Antigens,
um die gewünschte
Antwort hervorzurufen, kann einfach vom Fachmann bestimmt werden,
und hängt
vom Typ des verabreichten Antigens, von der Verabreichungsroute
und dem Immunisierungsplan ab. Zum Beispiel rufen 0,1 μg an Tetanustoxoid,
welches zusammen mit der beanspruchten Zusammensetzung in zwei Immunisierungen
im Abstand von 21 Tagen subkutan an eine Maus verabreicht wurde,
eine humorale Immunantwort auf dieses Antigen hervor. Bei intranasaler
Verabreichung stimulieren die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
und das Antigen die Produktion von zytotoxischen T-Lymphozyten.
Hepatitis B-Oberflächenantigen (2,5 μg), das intranasal
an den Tagen 0 und 21 in der beanspruchten Zusammensetzung verabreicht
wurde, stimulierte die Produktion von zytotoxischen T-Lymphozyten
in immunisierten Tieren. Weiterhin ist die Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung insbesondere wirksam für
das Hervorrufen einer IgA-Antwort in immunisierten Tieren, wenn
diese intranasal verabreicht wird. Mäusen, denen 0,5 bis 12,5 μg an Tetanustoxoid in
einer wässrigen
Formulierung von 3-O-deacyliertem Monophosphoryl Lipid A (3D-MLA/AF)
verabreicht wurden, zeigten erhöhte
IgA- Titer für dieses
Antigen. Eine wirksame Menge der Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung ist diejenige Menge, die eine Immunantwort stimuliert
oder verstärkt.
Zum Beispiel kann eine wirksame Menge der beanspruchten Zusammensetzung
von 1 bis ungefähr
250 Mikrogramm und vorzugsweise von ungefähr 25 bis ungefähr 50 Mikrogramm
an attenuiertem Lipid A-Derivat enthalten, was auf der Verabreichung
an einen typischen 70 kg schweren erwachsenen Patienten beruht.
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um sowohl die Zusammensetzung
als auch die Verfahren der vorliegenden Erfindung weiterhin zu illustrieren,
diese jedoch nicht einzuschränken.
Die hier präsentierten
Mausmodelle sollen als stellvertretend für warmblütige Tiere verstanden werden
und sie korrelieren in vernünftiger
Weise mit den Ereignissen für
andere warmblütigen
Tiere, einschließlich
des Menschen. Alle Prozentangaben sind Gew.-% und alle Lösungsmittel-Mischungsverhältnisse
sind auf das Volumen bezogen, wenn nicht anderweitig angegeben.
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Beispiel 1 – Herstellung einer wässrigen
Formulierung eines attenuierten Lipid A-Derivats
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Eine
wässrige
Präparation
von 3-O-deacyliertem Monophosphoryl Lipid A (3D-MLA/AF) gemäß der vorliegenden
Erfindung, umfassend 1000 μg/ml
3D-MLA (Ribi ImmunoChem Research, Inc., Hamilton, Montana 59840),
eine attenuierte Form von Lipid A aus Salmonella minnesota R 595
und 118 μg/ml
1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
(DPPC) wurde in Wasser für
Injektionszwecke wie folgt hergestellt:
Eine DPPC-Lösung wurde
mit einer Konzentration von 4 mg/ml in Ethanol hergestellt und gevortext,
bis diese klar war. Ein Aliquot von 2,7 ml der DPPC-Lösung wurde
in ein Fläschchen
gegeben, das 100 mg lyophilisiertes 3D-MLA enthielt, und vorsichtig
geschwenkt, um das 3D-MLA zu befeuchten. Das Ethanol wurde mittels
vorsichtigen Einblasens eines Stroms von gefiltertem Stickstoff
in das Fläschchen
entfernt. Wasser für
Injektionszwecke (91,7 ml) wurde zu dem Fläschchen hinzugegeben, das dann
verschlossen, versiegelt und in einem Labline 9303-Wasserbad-Beschaller
aufgehängt
wurde. Die Suspension wurde für
10 Minuten bei 60°C
beschallt, bis sie klar war. Die resultierende wässrige Formulierung enthielt
Partikel von 70 nm, wie mittels eines PSC100-Spektrometers von Malvern
Instruments gemessen, und wurde durch einen 0,2 μm Filter sterilfiltriert.
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Beispiel 2 – Lyophilisierung und Rekonstitution
der wässrigen
Formulierung
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Zwei
Prozent Glycerin wurden zu einer wie in Beispiel 1 hergestellten
wässrigen
Formulierung von MLA hinzugegeben. Die Mischung wurde in Fläschchen
mit Volumina von 1 bis 10 ml aliquotiert. Die Fläschchen wurden in einem Lyophilisator
mit einer Einlegbodentemperatur von –45°C eingefroren. Nach 2 Stunden wurden
der Kondensator und das Vakuum eingeschaltet und die Einlegbodentemperatur
wurde auf –10°C eingestellt.
Die Einlegbodentemperatur wurde nach 48 Stunden auf +10°C geändert und
bei dieser neuen Temperatur für
24 Stunden gehalten. Die Einlegbodentemperatur wurde dann für abschließende 24
Stunden auf +25°C
eingestellt. Nach der Lyophilisierung wurden die Fläschchen
mit 1 ml Wasser für
Injektionszwecke (WFI) rekonstituiert. Die Rekonstitution wurde
mittels Schwenkens des Wassers in den Fläschchen durchgeführt. Alle Fläschchen
waren klar ohne sichtbares Präzipitat.
Teile der konzentrierten Formulierungen wurden vor der Bestimmung
der Partikelgröße in WFI
verdünnt,
um eine endgültige
Lösung
von 1 mg/ml zu erhalten. Tabelle 1 Konz. der Formulierung
Menge
im Fläschchen
(ml) | nach
Rekonstituierung | Partikelgröße (nm) |
| vor
Lyophilisierung | 83,5 |
1
ml | 1
mg/ml MLA | 71,9 |
2
ml | 2
mg/ml MLA | 71,1 |
3
ml | 3
mg/ml MLA | 71,0 |
4
ml | 4
mg/ml MLA | 71,4 |
5
ml | 5
mg/ml MLA | 75,9 |
6
ml | 6
mg/ml MLA | 79,4 |
7
ml | 7
mg/ml MLA | 70,4 |
8
ml | 8
mg/ml MLA | 74,4 |
9
ml | 9
mg/ml MLA | 74,6 |
10
ml | 10
mg/ml MLA | 80,7 |
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Tabelle
1 zeigt, dass die wässrige
Formulierung der vorliegenden Erfindung nach Lyophilisierung durch
die Zugabe von Wasser wieder auf ihre ursprüngliche Partikelgröße zurückgeführt wird.
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Beispiel 3 – Stimulierung einer Antikörperantwort
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Mäuse, die
mit Tetanustoxoid (TT) in der wässrigen
Formulierung der vorliegenden Erfindung immunisiert worden waren,
erzeugten Tetanustoxoidspezifische Antikörper. Der TT-spezifische Gesamt-IgG-Titer
und die IgG-Isotypen
(2a, 2b, 1)-Titer wurden mittels Enzym-gekoppeltem Immunabsorptionstest
(ELISA) in den Seren von Mäusen
nach der Immunisierung gemessen.
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Weibliche
ICR-Mäuse
wurden mit einer Dosis des Vakzins, enthaltend 0,1 μg an Tetanustoxoid
(TT) + 50 μg
3D-MLA/AF oder 0,1 μg
TT in Kochsalzlösung
immunisiert. 3D-MLA/AF wurde wie in Beispiel 1 hergestellt. Die
Vakzine wurden mittels subkutaner Injektion an den Tagen 0 und 21
verabreicht. Das Serum wurde 14 Tage nach der sekundären Immunisierung
gesammelt und mittels Standard-ELISA-Techniken getestet, um die
relativen Mengen an Tetanus-Toxoid-spezifischem Antikörper der
IgG1-, IgG2a- und
IgG2b-Isotpyen sowie das Gesamt IgG zu bestimmen.
-
1 zeigt
den Tetanustoxoid-spezifischen Antikörpertiter, der durch 3D-MLA/AF
erzeugt wurde. 3D-MLA/AF stimuliert, wenn es mit dem Tetanustoxoidantigen
verabreicht wird, in immunisierten Tieren die Produktion von IgG-Antikörper und
stimuliert insbesondere aktiv die IgG2a-Produktion.
-
Beispiel 4 – Stimulierung der Zellproliferation
-
Mäuse, die
mittels Immunisierung mit der Adjuvanszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung und aufgereinigtem Proteinderivat (PPD) (Tuberkulin) vorbereitet
worden waren, zeigten in vitro eine proliferative Antwort, wenn
Milzzellen mit diesem Antigen behandelt wurden.
-
Weibliche
BALB/c-Mäuse
wurden mittels subkutaner Injektion einer Dosis von Vakzinen immunisiert, die
50 μg PPD
+ 50 μg
3D-MLA/AF enthielten. 3D-MLA/AF wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Milzzellen wurden 14 Tage nach der Immunisierung geerntet und als
eine Quelle für
Lymphozyten in einem Proliferationsassay verwendet. Die Milzzellen
wurden für
96 Stunden in Mikrotiter-Wells bei einer Konzentration von 106 Zellen/ml in Medium kultiviert, das 0,1,
1 oder 10 μg
PPD/ml enthielt. Während
der letzten 24 Stunden der Inkubation wurde Tritium-markiertes Thymidin
zu den Kulturen hinzugefügt.
Die Zellen wurden auf Glasfaserfiltern geerntet, und der Tritiumeinbau
wurde bestimmt. Die Stimulierungsindizes wurden durch Teilen der
Counts per Minutes (CPM) der PPD stimulierten Zellen durch den CPM
der lediglich in Medium kultivierten Zellen bestimmt. Die resultierenden
Daten werden in 2 gezeigt.
-
Beispiel 5 – Stimulierung einer zytotoxischen
T-Lymphozytenantwort
-
Die
Induktion einer zytotoxischen T-Lymphozytenantwort nach Verabreichung
der wässrigen
Adjuvanszusammensetzung der vorliegenden Erfindung und eines Proteinantigens
wurde mittels eines Zytotoxizitätsassays
bestimmt. Gruppen von C57/BL/6-Mäusen
wurde eine primäre
subkutane (Inguinalregion) Immunisierung mit 25 μg Ovalbumin (OVA), das in 3D-MLA/AF
formuliert war, verabreicht. 3D-MLA/AF wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Das injizierte Volumen betrug 200 μl. Einundzwanzig Tage später wurden
drei Mäuse
pro experimenteller Gruppe getötet,
die Milzen entfernt, als Einzelzellsuspensionen vereinigt und ausgezählt.
-
Die
Milzzellen (75 × 106 Zellen in 3 bis 4 ml Medium) aus den experimentellen
Gruppen wurden in einem 25 cm2 T-Kolben
platziert. Als Nächstes
wurden 1,0 ml bestrahlter (20.000 rads) E.G7 (OVA)-Zellen bei 5 × 106/ml zu dem Kolben hinzugegeben. Das Volumen
wurde auf 10 ml eingestellt. Die Kulturen wurden durch aufrechte
Platzierung der T-Kolben in einem 37°C, 5% CO2-Inkubator
für 4 Tage
gehalten. Am Tag 4 wurden die überlebenden
Zellen aus dem Kolben geerntet, einmal gewaschen, in 5,0 ml resuspendiert
und ausgezählt.
-
Die
gewonnenen Effektorzellen wurden auf 5 × 106 lebensfähige Zellen/ml
eingestellt und 100 μl
Volumina wurden dreifach unter Verwendung von 100 μl/Well an
Medium als Verdünnungsmittel
in den Wells von 96-Well-Platten
mit Rundboden (Corning 25850) seriell verdünnt. Als Nächstes wurden 100 μl Volumina
an 51Cr-markierten (siehe unten) Zielen
[E.G7 (OVA)-eine mit dem Ovalbumingen transfizierte EL-4-Zelllinie]
bei 1 × 105 Zellen/ml zu den Wells hinzugegeben. Die
spontanen-Freisetzungs (SR)-Wells enthielten 100 μl der Ziele
und 100 μl
an Medium. Die maximalen-Freisetzungs (MR)-Wells enthielten 100 μl der Ziele
und 100 μl Detergens
(2% Tween 20). Die Effektor/Ziel (E/T)-Verhältnisse lagen bei 50:1, 25:1,
12,5:1, 6,25:1. Die Platten wurden bei 400 × g zentrifugiert und bei 37°C, 5% CO2 für
4 Stunden inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Überstände der
Wells unter Verwendung eines Skatron-Überstands-Sammelsystems gesammelt.
-
Prozent
der spezifischen Lyse =
-
Die
Zielzellen, E.G7 (OVA), wurden mit
51Cr
(Natriumchromat) wie folgt markiert. In einem Gesamtvolumen von
1,0 ml wurden in einem 15 ml-konischen
Reaktionsgefäß 5 × 10
6 Zielzellen und 250 μCi
51Cr
vermischt. Die Zellsuspensionen wurden für 90 min in einem 37°C Wasserbad
unter vorsichtigem Mischen nach je 15 min inkubiert. Nach der Inkubation
wurden die markierten Zellen dreimal mittels Zentrifugation und
Dekantieren mit 15 ml Volumina an Medium gewaschen. Nach der dritten
Zentrifugation wurden die Zellen in 10 ml frischem Medium resuspendiert,
es wurde ihnen erlaubt, für
30 min bei Raumtemperatur zu verbleiben und sie wurden zentrifugiert.
Die Zellen wurden schließen
in Medium bei 1 × 10
5 Zellen/ml resuspendiert. Die Resultate
des Zytotoxizitätsassays
werden in Tabelle 2 präsentiert. Tabelle
2
| % Zytotoxizität (51Cr-Freisetzung) |
| Effektor:Ziel-Verhältnis |
Material | 50:1 | 25:1 | 12,5:1 | 6,25:1 |
PBS* | 13 | 10 | 7 | 2 |
3DS-MLA/AF | 61 | 60 | 59 | 45 |
Nicht-immune
Milzzellen | 8 | 4 | 2 | 2 |
- * phosphatgepufferte Kochsalzlösung
-
Beispiel 6 – Stimulierung einer Antikörperantwort
durch intranasale Verabreichung der wässrigen ALD-Formulierung
-
Mäusen, denen
Tetanus-Toxoid (TT) in 3D-MLA/AF intranasal verabreicht worden war,
produzierten IgA-Titer, die sowohl im Serum als auch den Fäkalextrakten
detektierbar waren. Weiterhin produzierte die intranasale Verabreichung
der wässrigen
Formulierung der vorliegenden Erfindung und TT hohe Titer der IgG-Isotypen
IgG2a und IgG2b.
-
Gruppen
von ICR-Mäusen
wurden intranasal 0,5, 2,5, 10 oder 12,5 μg Tetanustoxoid in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS), oder zu 25 μg
3D-MLA/AF hinzugemischt, verabreicht. 3D-MLA/AF wurde wie in Beispiel
1 hergestellt. Die Mäuse
wurden an Tag 0 vorbereitet, an Tag 10 (d10P1°) wurde Blut entnommen, an Tag
14 geboostet, an Tag 24 (d10P2°)
wurde Blut entnommen, an Tag 28 geboostet, an Tag 38 (d10P3°) wurde Blut
entnommen.
-
Ein
ELISA für
IgG- und IgA-spezifische Anti-Tetanustoxoid-Antikörper wurde
mit den vereinigten Seren aus jeder Blutentnahme durchgeführt. Die
Fäkalextrakte
wurden an Tag 22 (d7P2°)
untersucht. Die IgG- und IgA-Titer der Seren und Fäkalextrakte
der immunisierten Mäuse
werden in Tabellen 3 bis 6 gezeigt. Tabelle
3
| | | Serum Anti-Tetanustoxoid-Titer–1 |
| | | IgG-spezifisch | | IgA-spezifisch |
Vakzin* | Route | d10P1° | d10P2° | d10P3° | d10P1° | d10P2° | d10P3° |
0,5 μg TT + PBS | IN | 200 | 400 | 25.600 | < 200 | < 200 | < 200 |
2,5 μg TT + PBS | IN | 400 | 51.200 | 25.600 | < 200 | < 200 | < 200 |
12,5 μg TT + PBS | IN | 3.200 | 51.200 | 102.400 | < 200 | 200 | 400 |
0,5 μg TT + 3D-MLA/AF | IN | 12.800 | > 409.600 | > 409.600 | < 200 | 800 | 6.400 |
2,5 μg TT + 3D-MLA/AF | IN | 51.200 | > 409.600 | > 409.600 | < 200 | 12.800 | 25.600 |
12,5 μg TT + 3D-MLA/AF | IN | 102.400 | > 409.600 | > 409.600 | < 200 | 25.600 | 102.400 |
| | | | | | | |
0,5 μg TT + PBS | SQ | 800 | 204.800 | 409.600 | < 200 | < 200 | < 200 |
Tabelle
4 IgG-Isotypanalyse
des Serums aus den d10P3°-Blutentnahmen
der Tabelle 3 | | Anti-Tetanustoxoid-Titer–1 |
Vakzin | Route | IgG1 | IgG2a | IgG2b |
0,5 μg TT + PBS | IN | 25.600 | 6.400 | 25.600 |
2,5 μg TT + PBS | IN | 51.200 | 3.200 | 25.600 |
12,5 μg TT + PBS | IN | 204.800 | 12.800 | 51.200 |
| | | | |
0,5 μg TT + 3D-MLA/AF | IN | 819.200 | 409.600 | 819.200 |
2,5 μg TT + 3D-MLA/AF | IN | > 819.200 | 819.200 | > 819.200 |
12,5 μg TT + 3D-MLA/AF | IN | > 819.200 | > 819.200 | > 819.200 |
| | | | |
0,5 μg TT + PBS | SQ | 819.200 | 6.400 | 25.600 |
Normale
Mausseren | - | < 400 | < 400 | < 400 |
Tabelle
5 | | | Serum-Anti-Tetanustoxoid-Titer–1 |
| | IqG-spezifisch | IqA-spezifisch | Fäkalextrakt |
| | | | | | d7P2° |
Vakzin | Route | d1022° | d10P3° | d10P2° | d10P3° | IgG | IgA |
TT*
+ 3D-MLA/AF/PBS | IN | > 102.400 | >> 102.400 | 6.400 | 25.600 | < 50 | 1.600 |
TT
+ DPPC/PBS | IN | 6.400 | 6.400 | 100 | 200 | < 50 | < 50 |
TT
+ 3D-MLA/AF/PBS | SQ | > 102.400 | > 102.400 | 100 | 100 | < 50 | < 50 |
Normale
Mausseren | - | 50 | 50 | 100 | 100 | < 50 | < 50 |
- *10 μg
an Tetanustoxoid wurden verabreicht
Tabelle
6 IgG-Isotypanalyse
des Serums aus den d10P3°-Blutentnahmen
der Tabelle 5 | | Anti-Tetanustoxoid-Titer–1 |
Vakzin | Route | IgG1 | IgG2a | IgG2b |
TT
+ 3D-MLA/AF/PBS | IN | > 819.200 | 102.400 | 409.600 |
TT
+ DPPC/PBS | IN | 25.600 | 1.600 | 3.200 |
TT
+ 3D-MLA/AF/PBS | IN | > 819.200 | 51.200 | 102.400 |
Normale
Mausseren | - | < 400 | < 400 | < 400 |
-
Beispiel 7 – Stimulierung einer Immunantwort
auf das Hepatitis B-Oberflächenantigen
durch intranasale Verabreichung der wässrigen ALD-Formulierung
-
Mäusen, denen
das Hepatitis B-Oberflächenantigen
(HBSAG) in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung intranasal
verabreicht worden war, produzierten Serum-IgG und -IgA-Titer für dieses
Antigen. Sekretorisches IgA wurde in Vaginalwaschungen detektiert,
und die Induktion einer zytotoxischen T-Lymphozytenantwort wurde
mittels eines Zytotoxizitätsassays
detektiert.
-
Gruppen
von BALB/c-Mäusen
wurde eine intranasale primäre
Immunisierung (1°)
mit 2,5 μg
HBsAg + 10 μg
3D-MLA/AF in einem Volumen von 20 μl verabreicht. 3D-MLA/AF wurde
wie in Beispiel 1 hergestellt. 21 Tage später wurde den Mäusen eine
sekundäre
Immunisierung (2°)
von 7,5 μg
HBsAg + 10 μg
3D-MLA/AF intranasal in 20 μl
verabreicht. Eine tertiäre
Immunisierung (3°),
die in ihrer Zusammensetzung identisch mit der sekundären Immunisierung
war, wurde 28 Tage nach der sekundären Immunisierung verabreicht.
Assays wurden durchgeführt,
um die zytotoxische T-Lymphozytenaktivität 16 Tage nach der sekundären Immunisierung
(d16, post 2°)
und 8 Tage nach der tertiären
Immunisierung (d8, post 3°)
zu detektieren. Die Antikörpertiter von
Serum und Schleimhäuten
wurden 22 Tage nach der sekundären
Immunisierung (d22, post 2°)
und 21 Tage nach der tertiären
Immunisierung (d21, post 3°)
bestimmt. Alle Assays wurden mittels Verfahren durchgeführt, die
auf dem Gebiet Standardverfahren sind und in den vorgehenden Beispielen
3 und 5 beschrieben werden. Die Resultate dieses Experiments werden
in Tabellen 7 bis 9 gezeigt. Tabelle
7
| | % Zytotoxizität (51Cr-Freisetzung) |
| | Effektor:Ziel-Verhältnis |
Material | Tag | 50:1 | 25:1 | 12,5:1 | 6,25:1 |
3D-MLA/AF | d16,
post 2° | 38 | 22 | 15 | 9 |
Trägerstoff | | 3 | 2 | 0 | 0 |
Nicht-immune | | 3 | 3 | 0 | 0 |
Milzzellen | | | | | |
3D-MLA/AF | d8,
post 3° | 82 | 65 | 49 | 36 |
Trägerstoff | | 5 | 2 | 1 | 1 |
Nicht-immune | | 7 | 5 | 3 | 3 |
Milzzellen | | | | | |
Tabelle
8
| | | Anti-HBsAg-Titer–1 |
Material | Tag | IgG1 | IgG2a | IqA |
3D-MLA/AF | d22,
post 2° | 256.000 | 64.000 | 1.600 |
Trägerstoff | | < 2.000 | < 2.000 | < 200 |
| | | | |
3D-MLA/AF
d21, post 3° | | 1.000.000 | 1.000.000 | 25.600 |
Trägerstoff | | < 2.000 | < 2.000 | < 200 |
-
Gruppen
von BALB/c-Mäusen
wurden mit 2,5 μg
HBsAg + 10 μg
3D-MLA/AF intranasal immunisiert und 21 Tage später intranasal mit 7,5 μg HBsAg +
10 μg 3D-MLA/AF
geboostet. Vaginalproben wurden 10 Tage nach der Booster-Immunisierung gesammelt. Tabelle
9
| | Vaginalwaschung | |
| | Anti-HBsAg-Titer–1 | |
Material | IgG | | IgA |
3D-MLA/AF | 100 | | 6400 |
Trägerstoff | < 50 | | < 50 |
-
Die
intranasale Verabreichung von HBsAg in der Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung stimulierte sowohl eine humorale als auch eine zelluläre Immunantwort
auf das Antigen. Die intranasale Immunisierung mit dem Antigen,
das in 3D-MLA/AF formuliert war, induzierte eine zytotoxische T-Lymphozytenantwort
und Antigen-spezifische humorale und mucosale Immunantworten.
-
Beispiel 8 – Generierung einer protektiven
Immunantwort auf Influenza durch intranasale Verabreichung der wässrigen
ALD-Formulierung
-
Mäuse, die
intranasal mit FLUSHIELD®-Influenzavakzin immunisiert
worden waren, das das Hämagglutininantigen
in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung formuliert enthält, produzierten
sowohl IgG als auch IgA, die in Vaginalwaschungen nachgewiesen wurden.
Die immunisierten Mäuse
waren ebenfalls 100%ig vor einer nachfolgenden Influenza-Challenge
geschützt.
-
ICR-Mäuse wurden
dreimal im Intervall von 21 Tagen mit FLUSHIELD
®-Influenzavakzin (Wyeth-Lederle)
immunisiert, das 0,3 μg
Hämagglutininantigen
(HA) + 10 μg
3D-MLA/AF enthielt. 3D-MLA/AF wurde wie in Beispiel 1 hergestellt.
Die Vaginalwaschungen wurden 14 Tage nach der abschließenden Immunisierung
gesammelt. Die Mäuse
wurden 35 Tage nach der abschließenden Immunisierung mit 10
LD
50 (Lethaldosis 50) von infektiöser Influenza
A/HK/68 herausgefordert und auf Mortalität hin überwacht. Tabelle
10
| IgA | IgG | |
Gruppe | Vaginalwaschung | Vaginalwaschung | %
Schutz |
nicht-immun | < 20 | < 20 | 0 |
Trägerstoff | 160 | 80 | 60 |
3D-MLA/AF | 2560 | 1280 | 100 |
-
Beispiel 9 – Zusammensetzungen von Monophosphoryl
Lipid A
-
Monophosphoryl
Lipid A (MLA) kann in wässrigen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung formuliert werden und
in den gleichen Quantitäten
und Mengen wie in Beispielen 1 bis 7 verabreicht werden, um ähnliche
Resultate zu erzielen.