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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Sole, die kolloide Teilchen
von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit umfassen, welche
geeigneterweise als Antireflexionsbeschichtungsmaterialien zur Bildung
von Antireflexionsbeschichtungen auf Substraten, z. B. Linsen, transparenten
Kunststoffen, Kunststofffilmen und Displayoberflächen von Kathodenstrahlröhren, Flüssigkristalldisplay-Vorrichtungen
in geeigneter Weise eingesetzt werden, sowie auf ein Verfahren zu
ihrer Herstellung.
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Stand der
Technik
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Im
allgemeinen werden Linsen, transparente Kunststoffe, Kunststofffilme
und Displayoberflächen von
Kathodenstrahlröhren,
Flüssigkristalldisplayvorrichtungen
Antireflexionsbehandlungen unterzogen, um eine Reflexion von äußerem Licht,
z. B. Sonnenlicht und Lampenlicht, zu reduzieren und ihre optische
Durchlässigkeit
zu erhöhen.
Die Antireflexionsbehandlung wird durch ein Vakuumabscheidungsverfahren
oder ein Beschichtungsverfahren durchgeführt. Eine Substanz, die einen
niedrigen Brechungsindex hat, z. B. Magnesiumfluorid oder Siliziumdioxid,
wird in einer äußersten
Schicht einer Beschichtung verwendet.
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Es
war speziell bekannt, dass ein Magnesiumfluoridsol und ein Siliziumdioxidsol
als Mikrofüllstoffe
für Antireflexionsbeschichtungsmaterialien wirksam
sind.
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Nachfolgend
werden Literaturstellen angegeben, die Magnesiumfluoridsole betreffen.
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JP
64041149A schlägt
eine Reflexionsverhinderung durch Beschichten einer Bildschirmanzeige
einer Kathodenstrahlröhre
mit einer Solflüssigkeit vor,
die feine Partikel aus Magnesiumfluorid mit einer Partikelgröße von 100
bis 200 Å umfasst.
Allerdings wird kein Verfahren zur Herstellung der Solflüssigkeit beschrieben.
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JP
2026824A schlägt
wässrige
und Organomagnesiumfluoridsole, die jeweils eine optische Durchlässigkeit
von 50% oder mehr haben, ein beschichtetes Produkt, das durch Beschichten
einer Substratoberfläche
mit dem Sol und Trocknen erhalten wird, und ein Verfahren zur Herstellung
des wässrigen
Magnesiumfluoridsols, welches die Schritte des gleichzeitigen Zugebens
und Umsetzens einer wässrigen
Magnesiumsalzlösung
und einer wässrigen Fluoridlösung unter
Herstellung gelartiger Präzipitate,
Erwärmen
und Altern der resultierenden Reaktionsflüssigkeit und danach Entfernung
eines Elektrolyten, der in der Flüssigkeit zurückbleibt,
umfasst, vor. Beschrieben wird, dass kolloide Magnesiumfluoridpartikel,
die durch das obige Verfahren erhalten werden, sehr kleine Partikelgrößen im Bereich
von 100 bis 120 Å haben.
Währenddessen
wird beschrieben, dass ein Sol, das durch Zusetzen einer wässrigen Kaliumfluoridlösung zu
einer wässrigen
Magnesiumchloridlösung
erhalten wird, eine kolloide Partikelgröße von 100 bis 300 Å, eine
opak-milchige Farbe und eine optische Durchlässigkeit von 20% oder weniger hat.
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JP
7069621A beschreibt ein Magnesiumfluoridhydratsol und ein Verfahren
zu seiner Herstellung. Außerdem
wird beschrieben, dass das Sol als Antireflexionsbeschichtungsmaterial
verwendet wird.
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Es
wurden viele andere Siliziumdioxidsole vorgeschlagen. Beispielsweise
beschreibt JP 8122501A eine Antireflexionsbeschichtung mit einem niedrigen
Brechungsindex, die ein Silicasol mit einer Partikelgröße von 5
bis 30 nm und ein Hydrolysat von Alkoxysilan umfasst.
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A.
A. Rywak et al. (A. A. Rywak, J. M. Burlitch, Chem. Mater. (1996),
8, Seiten 60–67)
beschreiben die Herstellung eines Magnesiumfluoridhydratsols und
eines Siliziumdioxidsols. Weiterhin beschreibt er die Zugabe des
Siliziumdioxidsols zu dem Magnesiumfluoridhydratsol unter Vermischen.
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Allerdings
wurde kein Siliziumdioxid-Magnesiumfluorid-Komposit-Sol beschrieben.
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Probleme, die von der
vorliegenden Erfindung zu lösen
sind
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Da
die oben genannten Magnesiumfluorid- und kolloiden Magnesiumfluoridhydratpartikel
selbst eine schlechte Bindungsfestigkeit haben, sollten sie mit
organischen oder anorganischen Bindemitteln kombiniert werden, um
ein Antireflexionsbeschichtungsmaterial bereitzustellen. Die Magnesiumfluorid- und
Magnesiumfluoridhydratsole haben niedrige Brechungsindizes, werden
aber schwach an Bindemittel gebunden, so dass eine daraus hergestellte
Beschichtung keine ausreichende Bindungsfestigkeit hat. Andererseits
hat das Siliziumdioxidsol ausreichende Bindungsfestigkeit, allerdings
ist sein Brechungsindex niedrig. Eine Beschichtung, die aus dem
Siliziumdioxidsol zusammen mit einem anorganischen Bindemittel hergestellt
ist, hat keinen niedrigen Brechungsindex, obgleich sie eine hohe
Bindungsfestigkeit hat.
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Ein
Sol, das sowohl einen niedrigen Brechungsindex, der Magnesiumfluorid
eigen ist, und Bindungseigenschaften, die Siliziumdioxidsol eigen sind,
hat und ein Verfahren zur einfachen Herstellung desselben werden
verlangt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines neuen Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Sols,
das in einer Antireflexionsbeschichtung zur Reduzierung der Reflexion
eines äußeren Lichts
und zur Erhöhung der
optischen Durchlässigkeit
verwendet wird, sowie eines Verfahrens zur einfachen Herstellung
des Sols.
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Verfahren zur Lösung der
Probleme
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Sol, umfassend kolloide
Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit mit einer
Primärteilchengröße von 5
bis 50 nm und einem Verhältnis
von Siliziumdioxid zu Magnesiumfluoridhydrat MgF2·nH2O, wobei n im Bereich zwischen 0,25 und 0,5
ist, ausgedrückt
als SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, von
0,01 bis 5.
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Ein
Verfahren für
die Herstellung eines wässrigen
Sols, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
gemäß der Erfindung
umfasst die folgenden Schritte (a) und (b):
- (a)
Zugeben einer wässrigen
Fluoridlösung
zu einer Mischungsflüssigkeit
eines Siliziumdioxidsols mit einer Primärteilchengröße von 3 bis 20 nm und einer
wässrigen
Magnesiumsalzlösung,
so dass das F/Mg-Molverhältnis
im Bereich zwischen 1,9 und 2,1 ist, um eine Aufschlämmung eines
Agglomerats, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
herzustellen; und
- (b) Entfernen der als Nebenprodukte gebildeten Salze aus der
aus Schritt (a) erhaltenen Aufschlämmung des Agglomerats, umfassend
kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit. Und
ein Verfahren für
die Herstellung eines Organosols, umfassend kolloide Teilchen von
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
der vorliegenden Erfindung umfasst die obigen Schritte (a) und (b)
und den folgenden Schritt (c):
- (c) Ersetzen von Wasser in dem aus Schritt (b) erhaltenen wässrigen
Sol, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
durch ein organisches Lösungsmittel.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Ein
Siliziumdioxidsol, das eine Primärteilchengröße von 3
bis 20 nm hat und in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
kann durch ein beliebiges der bekannten Verfahren, einschließlich eines Verfahrens
unter Verwendung von Wasserglas als Ausgangsmaterial wie z. B. Ionenaustausch,
Erwärmen,
Sphärisierung
und Konzentrierung, und eines Verfahren des Hydrolysierens von Ethyl-
oder Methylsilikat, hergestellt werden. Es ist auch im Handel verfügbar. Die
Primärteilchengröße wird
durch das BET-Verfahren, das Shears-Verfahren oder durch das Elektronen-mikroskopische
Verfahren bestimmt. Das obige Siliziumdioxidsol hat im allgemeinen
einen pH von 2 bis 10, allerdings kann auch irgendein anderes Sol
eingesetzt werden.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte Magnesiumsalz ist ein
wasserlösliches
Salz, einschließlich
Magnesiumchlorid, Magnesiumnitrat, Magnesiumsulfat, Magnesiumsulfamat,
Magnesiumacetat, Magnesiumformiat. Das Magnesiumsalz kann einzeln
oder in Kombination eingesetzt werden. Es kann in Form eines normalen
Salzes oder eines sauren Salzes eingesetzt werden.
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Fluorid,
das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist ein wasserlösliches
Salz, einschließlich
Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Cäsiumfluorid,
Rubidiumfluorid, Ammoniumfluorid, Guanidinfluorid, quaternäres Ammoniumfluorid,
saurem Ammoniumfluorid, Fluorwasserstoff. Das Fluorid kann einzeln oder
in Kombination verwendet werden.
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Bei
der Herstellung des Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Kompositsols
der vorliegenden Erfindung ist es wichtig, dass eine wässrige Fluoridlösung zu
einer Mischflüssigkeit
eines Siliziumdioxidsols mit einer Primärteilchengröße von 3 bis 20 nm und einer
wässrigen
Magnesiumsalzlösung
mit einem Mischungsverhältnis,
ausgedrückt
als F/Mg-Molverhältnis,
von 1,9 bis 2,1 zugesetzt wird.
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Die
gleichzeitige Zugabe einer wässrigen Fluoridlösung und
eine Mischungsflüssigkeit
aus einem Siliziumdioxidsol und einer wässrigen Magnesiumsalzlösung in
solchen stöchiometrischen
Mengen des Magnesiumsalzes und des Fluorids unter Herstellung von
Magnesiumfluorid und Zugabe einer Mischungsflüssigkeit eines Siliziumdioxidsols
und einer wässrigen
Magnesiumsalzlösung
zu einer wässrigen Fluoridlösung sind
keine effizienten Verfahren zur Herstellung eines gewünschten
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydratsols.
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Die
Zugabe und das Mischen der wässrigen Fluoridlösung in
der Mischungsflüssigkeit
eines Siliziumdioxidsols und der wässrigen Magnesiumsalzlösung in
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann bei Rühren
unter Verwendung einer Apparatur, z. B. ein Schnellrührer vom
Sataka-Typ, ein Schnellrührer
vom Pfaudler-Typ, ein Dispergiergerät und ein Homogenisator, bei
einer Temperatur von 0 bis 100°C
für 0,1
bis 10 h durchgeführt
werden.
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Vorzugsweise
wird die Konzentration des Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloids,
das aus Schritt (a) resultiert, im Bereich zwischen 0,1 und 10 Gew.-%
eingestellt.
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In
Schritt (a) werden kolloide Siliziumdioxidteilchen mit einer Primärteilchengröße von 3
bis 20 nm und kolloide Teilchen aus Magnesiumfluorhydrat-Komposit
mit einer Primärteilchengröße von 5
bis 20 nm agglomeriert, um eine solartige Aufschlämmung zu
bilden. Wenn diese Aufschlämmung
stehen gelassen wird, setzen sich die Agglomerate, umfassend kolloide
Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit ab und werden
abgetrennt. Die Agglomeration der kolloiden Teilchen erfolgt infolge
hoher Konzentrationen der Salze, die als Nebenprodukte aus dem Schritt
(a) gebildet werden.
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In
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Salze aus der Aufschlämmung
des Agglomerats, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, aus Schritt
(a) entfernt.
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Verfahren,
die zur Entfernung von Salzen einzusetzen sind, umfassen ein Filtrier-
und Wasch-Verfahren unter Verwendung einer Membran, z. B. einer
Ultrafiltrationsmembran oder einer Umkehrosmosemembran, ein Ionenaustauschverfahren,
ein statisches Trennverfahren. Das am stärksten bevorzugte Verfahren
ist ein Filtrier- und Wasch-Verfahren unter Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran.
Wenn es erforderlich ist, kann das Filtrier- und Wasch-Verfahren
unter Verwendung einer Membran mit anderen Verfahren kombiniert
werden. Die Salze können
besonders effektiv durch Verwendung einer Schlauchultrafiltrationsmembran
entfernt werden. Die Ultrafiltration wird im allgemeinen bei einer
Temperatur im Bereich von 0 bis 80°C, die in Abhängigkeit
vom Material, das eine Membran bildet, variiert werden kann, durchgeführt werden.
Sie sollte durchgeführt
werden, indem kontinuierlich oder intermittierend Wasser eingegossen
wird, um eine zufriedenstellende Entfernung der Salze zu erreichen.
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Die
Filtrationszeit ist nicht besonders begrenzt, liegt aber im allgemeinen
zwischen 1 und 50 Stunden.
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Durch
Entfernung der Salze, die als Nebenprodukte gebildet werden, durch
die Ultrafiltration oder ein beliebiges anderes Verfahren wird das
Agglomerat, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
kleiner, wodurch ein Sol erhalten werden kann, das kolloide Teilchen
aus Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit umfasst.
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Das
Sol, umfassend kolloide Teilchen aus Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
aus Schritt (b) hat eine Primärteilchengröße von 5
bis 50 nm, wie sie unter einem Elektronenmikroskop beobachtet wird.
Diese Primärteilchengröße entspricht
einem Durchmesser eines Kolloidteilchens aus Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, nicht der
Teilchengröße eines
Agglomerats, umfassend kolloide Teilchen aus Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit.
Sie kann unter einem Elektronenmikroskop bestimmt werden.
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Nach
der Ultrafiltration kann das Sol einem Kationenaustausch unterworfen
werden, um seine Transparenz zu verbessern.
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Das
Siliziumdioxium-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Sol aus Schritt
(b) hat ein SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis von
0,01 bis 5 und enthält
2 bis 20 Gew.-% eines Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloids.
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In
Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Wasser im wässrigen
Sol, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
unter reduziertem Druck oder atmosphärischem Druck durch ein organisches
Lösungsmittel
verdrängt,
wodurch ein Organosol erhalten wird. Beispiele für die organischen Lösungsmittel umfassen
Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, DMF, DMAC, Ethylenglykol
oder Propylcellosolve. Das organische Lösungsmittel kann einzeln oder in
Kombination eingesetzt werden.
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Ferner
kann das Organosol einer Behandlung mit einem Silanhaftmittel, gefolgt
von einer Lösungsmittelverdrängung mit
einem organischen Lösungsmittel,
z. B. Ketone (z. B. Methylethylketon), Ethylacetat, Toluol, unterworfen
werden, um ein Organosol zu erhalten.
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Als
das durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltene Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Sol bei
110°C unter
Erhalt eines Pulvers getrocknet worden war, wurde es einer Differenzialthermoanalyse
und einer Röntgendiffraktionsanalyse
unterworfen. Das Pulver wurde als MgF2·nH2O identifiziert, wobei n im Bereich zwischen
0,25 und 0,5 ist.
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Das
Kompositsol der vorliegenden Erfindung hatte ein F/Mg-Molverhältnis von
2,0.
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Wie
aus dem Obigen klar wird, wurde gezeigt, dass das Komposit-Sol der
vorliegenden Erfindung ein Kompositsol, umfassend Siliziumdioxid
und Magnesiumfluoridhydrat, ist.
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Da
eine Mischungsflüssigkeit
eines Siliziumdioxidsols und einer wässrigen Magnesiumsalzlösung alkalisch
ist und daher eine schlechte Stabilität hat, ist es vorteilhaft,
den pH der Mischungsflüssigkeit
innerhalb des Bereichs zwischen 3 und 6 einzustellen, indem ein
saures Siliziumdioxidsol mit einem pH von 2 bis 5 verwendet wird
oder indem ein Magnesiumsalz oder ein Fluorid als saures Salz verwendet
wird oder indem gegebenenfalls eine Säure zugesetzt wird.
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Die
Konzentration der Mischungsflüssigkeit wird
in Abhängigkeit
von der Primärteilchengröße eines
Siliziumdioxidsols, das verwendet werden soll, verändert werden,
sollte aber so kontrolliert werden, dass kein Siliziumdioxidgel
produziert wird.
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Die
Primärteilchengröße eines
zu verwendenden Siliziumdioxidsols ist vorzugsweise im Bereich zwischen
3 und 20 nm. Eine Primärteilchengröße von weniger
als 3 nm ist nicht günstig,
da das Siliziumdioxidsol leicht geliert und die Stabilität des resultierenden
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Sols
schlecht wird. Andererseits ist eine Primärteilchengröße von über 20 nm nicht günstig, da
die Transparenz des Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Sols
schlecht wird und solche Eigenschaften (Brechungsindex und Bindungseigenschaften),
wie sie im Kompositkolloid beobachtet werden, nicht erzielt werden.
Am günstigsten
hat das Siliziumdioxidsol eine Primärteilchengröße von 4 bis 8 nm.
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Im
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine Reaktion einer Mischungsflüssigkeit eines Siliziumdioxidsols
und einer wässrigen
Magnesiumsalzlösung
mit einer wässrigen
Fluoridlösung
so durchgeführt,
dass das Verhältnis
von Fluor zu Magnesium, ausgedrückt
als F/Mg-Molverhältnis, im
Bereich zwischen 1,9 und 2,1 ist. Ein Molverhältnis von weniger als 1,9 ist
möglich,
allerdings ist es nicht wirksam, da eine größere Menge eines Magnesiumsalzes
nicht umgesetzt zurückbleibt.
Und ein Molverhältnis
von über
2,1 ist nicht vorteilhaft, da mehr freie Fluoridionen in einer Aufschlämmung, die in
Schritt (a) produziert wird und kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit umfasst.
Speziell wenn die Aufschlämmung
einen niedrigeren pH hat, wird das kolloide Siliziumdioxid in dem
Kompositsol mit den freien Fluorionen unter Herstellung von Silicofluorwasserstoffsäure während des
Waschens im Schritt (b) umgesetzt, wodurch eine große Menge
an Siliziumdioxid löslich
wird.
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In
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt der pH nach Mischen einer Mischungsflüssigkeit eines Siliziumdioxidsols
und einer wässrigen
Magnesiumsalzlösung
mit einer wässrigen
Fluoridlösung
im Bereich zwischen 3 und 6. Ein pH von kleiner als 3 ist nicht
vorteilhaft, da ein kolloides Siliziumdioxid mit einem Fluoridion
unter Bildung von Silicofluorwasserstoffsäure während des Waschens im Schritt
(b) umgesetzt wird, wodurch eine große Menge an Siliziumdioxid
sich in der Aufschlämmung
auflöst.
Andererseits ist ein pH von über
6 nicht vorteilhaft, da eine merkliche Agglomeration des Siliziumdioxids
die Herstellung eines Sols, das hohe Transparenz hat, selbst nach
einer Entsalzungsbehandlung verhindert. Vorteilhafterweise liegt
der pH im Bereich zwischen 3 und 5.
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Die
Temperatur im Schritt (a) liegt zwischen 0 und 100°C. Eine Temperatur
von über
100°C ist nicht
vorteilhaft, da dann eine Dehydratisierungsreaktion fortschreitet.
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Die
Zeit im Schritt (a) liegt zwischen 0,1 und 10 Stunden. Eine Zeit
von weniger als 0,1 Stunden ist nicht vorteilhaft, da das Vermischen
nicht ausreichend ist. Eine Zeit von über 10 Stunden ist möglich, obgleich
dies nicht vorteilhaft ist, da dadurch die Herstellungszeit weiter
verlängert
wird.
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In
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Mg++ an eine Silanolgruppe eines kolloiden
Siliziumdioxidteilchens adsorbiert oder gebunden. Wenn kolloide
Teilchen von Magnesiumfluoridhydrat gebildet werden, werden somit
kolloide Teilchen aus Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
durch Kombination von kolloiden Siliziumdioxidteilchen mit kolloiden
Magnesiumfluoridhydratteilchen oder durch Bildung von Magnesiumfluoridhydrat
an den Oberflächen
von Siliziumdioxidteilchen produziert. Außerdem wirkt das kolloide Siliziumdioxid
als Dispergiermittel, um das Wachstum von Partikeln von Magnesiumfluoridhydrat
zu verhindern, was feine kolloide Teilchen liefert. Die resultierenden
kolloiden Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
werden nicht in Siliziumdioxidteilchen und Magnesiumfluoridhydratteilchen aufgeteilt,
selbst wenn sie einer Entfernung von Salzen in Schritt (b) und einer
Lösungsmittelverdrängung in
Schritt (c) unterworfen werden.
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Vorzugsweise
ist das Mischungsverhältnis von
Siliziumdioxid zu Magnesiumfluoridhydrat, ausgedrückt als
SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, zwischen
0,01 und 5,0, speziell zwischen 0,05 und 2.
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Die
Konzentration des Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloids
in Schritt (a) liegt im Bereich zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, ausgedrückt als
SiO2 + MgF2. Eine
Konzentration von weniger als 0,1 Gew.-% ist möglich, aber nicht effektiv. Eine
Konzentration von über
10 Gew.-% ist auch möglich,
ist aber nicht vorteilhaft, da die Reaktion ungleichmäßig abläuft. Am
meisten bevorzugt ist die Konzentration im Bereich zwischen 0,5
und 5,0 Gew.-%.
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Die
Temperatur im Schritt (b) liegt zwischen 0 und 80°C. Eine höhere Temperatur
ist wirksam, da die Filtrationsgeschwindigkeit höher wird. Mit Zunahme der Temperatur
schreitet die Dehydratisierungsreaktion fort. Somit ist eine Temperatur
im Bereich zwischen Raumtemperatur und 60°C vorteilhaft.
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Die
Zeit in Schritt (b) liegt zwischen 1 und 50 Stunden. Eine Zeit über 50 Stunden
ist möglich,
aber nicht vorteilhaft, da die Herstellungszeit weiter verlängert wird.
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Wasser,
das zum Waschen in Schritt (b) verwendet wird, kann reines Wasser
sein. Wenn erforderlich, kann der pH einer Waschflüssigkeit
vorzugsweise innerhalb des Bereichs zwischen 3 und 6 eingestellt
werden, indem eine Säure,
z. B. Salzsäure, zugesetzt
wird.
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Der
pH des wässrigen
Sols, das kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
umfasst und aus Schritt (b) stammt, liegt vorzugsweise im Bereich
von 3 und 6.
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Die
Temperatur für
die Lösungsmittelverdrängung in
Schritt (c) wird in Abhängigkeit
von der Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels verändert. Vorzugsweise
wird die Lösungsmittelverdrängung bei
möglichst
niedriger Temperatur unter reduziertem Druck durchgeführt, so
dass die Dehydratisierung von Magnesiumfluoridhydrat während der Lösungsmittelverdrängung (bzw.
des Lösungsmittelersatzes)
nicht abläuft.
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Die
Konzentrationen des wässrigen
Sols, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
aus Schritt (b) und das Organosol, umfassend kolloide Teilchen von
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, aus Schritt (c),
liegen im Bereich zwischen 2 und 20 Gew.-%. Eine Konzentration von
kleiner als 2 Gew.-% ist möglich,
aber nicht vorteilhaft, da, wenn bei Verwendung mit einem Bindemittel
vermischt wird, die Konzentration weiter gesenkt wird. Eine Konzentration
von über
20 Gew.-% ist auch möglich, ist
aber nicht vorteilhaft, da das Sol infolge seiner hohen Viskosität schwer
Handzuhaben ist.
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In
dem wässrigen
Sol, das aus Schritt (b) erhalten wurde, oder dem Organosol, das
aus dem Schritt (c) erhalten wurde, liegen kolloide Teilchen von
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
als getrennte Teilchen oder in Form feiner agglomerierter Teilchen
vor. Das Sol, das die Teilchen enthält, zeigt als solches hohe
Transparenz. Wenn die feinen agglomerierten Teilchen größer werden,
können
sie mechanisch mit Hilfe eines Dispergiergeräts, eines Homogenisators, eines
Ultraschallhomogenisators oder dergleichen, in getrennte Kompositteilchen
oder feinere agglomerierte Kompositteilchen aufgeteilt werden, um
die Transparenz des Sols zu verbessern.
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Eine
Primärteilchengröße des erfindungsgemäßen kolloiden
Teilchens von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit liegt
im Bereich zwischen 5 und 20 nm, wie es unter einem Elektronenmikroskop
beobachtet wird. Die Primärteilchengröße von über 50 nm
ist nicht vorteilhaft, da die Transparenz einer Antireflexionsbeschichtung
schlecht wird. Eine Primärteilchengröße des kolloiden
Teilchens von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit wird
im allgemeinen mit Anstieg der Reaktionstemperatur im Schritt (a)
größer.
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Da
das Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloid der vorliegenden
Erfindung einen niedrigen Brechungsindex und eine hohe Transparenz
hat, kann eine gute Antireflexionswirkung erhalten werden, indem
ein Sol verwendet wird, das kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
umfasst.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Schritt (a)
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Zu
358 g (37,9 g als SiO2) eines Siliziumdioxidsols
mit einer Primärteilchengröße von 5,0
nm (Shears-Verfahren) (Handelsbezeichnung "SNOWTEX OXS", hergestellt von Nissan Chemical Industries
Ltd.; spezifisches Gewicht = 1,060; Viskosität = 1,2 mPa·s; pH = 2,8; SiO2 =
10,6 Gew.-%) wurden 3.000 g reines Wasser gegeben, um 3.358 g eines
Siliziumdioxidsols herzustellen, das 1,13 Gew.-% Siliziumdioxid
enthielt.
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246
g (115,2 g, 1,21 mol als MgCl2) Magnesiumchlorid
(MgCl2·6H2O); garantierte Analysenqualität; hergestellt
von KOSO Chemical) wurden in 2.214 g reinem Wasser gelöst, um 2.460
g einer wässrigen Lösung, die
4,68 Gew.-% (als MgCl2) Magnesiumchlorid
enthielt, herzustellen.
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Nachdem
69,0 g saures Ammoniumchlorid (NH4F·HF; garantierte
Analysenqualität;
hergestellt von MORITA KAGAKU) in 2.093 g reinem Wasser aufgelöst worden
waren, wurden 73,5 g 28%iges wässriges
Ammoniak (Analysenqualität;
hergestellt von KOSO Chemical) zugesetzt, um 2.236 g (89,6 g, 2,42
mol, ausgedrückt
als NH4F) einer wässrigen Lösung, die 4,01 Gew.-% Ammoniumfluorid
enthielt, herzustellen.
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3.375
g des obigen Siliziumdioxidsols wurden in einen Behälter mit
einem Fassungsvermögen von
10 l eingefüllt;
dazu wurden 2.460 g der obigen wässrigen
Magnesiumchloridlösung
und 125 g einer wässrigen
Lösung,
die 10 Gew.-% Salzsäure
enthielt, sukzessive mittels starkem Rühren unter Zuhilfenahme eines
Dispersators gegeben. Nach 10-minütigem Rühren wurden 2.236 g der obigen
wässrigen
Ammoniumfluoridlösung über 15 min
unter Rühren
zugegeben und dann wurde das Rühren
für 1 Stunde
fortgesetzt. Auf diese Weise wurden 8.179 g einer Aufschlämmung, die
kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
umfasste, erhalten.
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Die
Aufschlämmung
hatte einen pH von 3,75, eine Leitfähigkeit von 35 mS/cm, eine
Siliziumdioxid(SiO2)-Konzentration von 0,463
Gew.-%, eine Konzentration an Magnesiumfluoridhydrat von 0,922 Gew.-%,
ausgedrückt
als MgF2 (75,4 g als MgF2)
und hatte eine Konzentration an Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloid,
ausgedrückt
als SiO2 + MgF2 von
1,385 Gew.-%. Das Verhältnis
von Siliziumdioxid zu Magnesiumfluoridhydrat, ausgedrückt als
SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, war
0,50. Das Verhältnis
von Fluor zu Magnesium, ausgedrückt
als F/Mg-Molverhältnis,
war 2,0.
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Die
resultierende Aufschlämmung
zeigte eine transparente kolloide Farbe, ähnlich der eines Sols, tendierte
aber dazu, sich abzusetzen und abzutrennen, wenn sie stehen gelassen
wurde.
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Schritt (b)
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8.179
g der Aufschlämmung,
umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
aus Schritt (a), wurden filtriert und in einer Ultrafiltrationsapparatur
des flachen Membrantyps (Pericon-Kassettensystem; hergestellt von
Millipore Corp.) mit einer UF-Membran mit einem Fraktionsmolekulargewicht
von 100.000 (Membranfläche
= 0,46 m2) (hergestellt von Millipore Corp.)
gewaschen, während
intermittierend 32 kg reines Wasser eingegossen wurden. Da der pH
der Flüssigkeit
durch Waschen des Filters erhöht
wurde, wurden 13 g einer wässrigen
10%igen Salzsäurelösung portionsweise in
die Mitte der Filtrier- und Waschstufe gegeben, um den pH der Aufschlämmung auf
4 bis 5 einzustellen. Die Flüssigkeitstemperatur
war 25°C
und die Filtrier- und -Wasch-Zeit war 26 Stunden. Nach dem Filtrieren-
und -Waschen wurde das resultierende Filtrat direkt in derselben
Ultrafiltrationsapparatur konzentriert, um 1.200 g eines wässrigen
Sols, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
zu erhalten. Das resultierende Sol hatte einen pH von 4,55, eine
Leitfähigkeit
von 570 μS/cm
und eine Konzentration an Kolloid aus Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
ausgedrückt
SiO2 + MgF2, von
7,84 Gew.-%. Eine Fluoreszenz-Röntgenstrahl-Elementaranalyse
bewies, dass das Verhältnis
von Siliziumdioxid zu Magnesiumfluoridhydrat, ausgedrückt als
SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, 0,40
war. Die Ausbeute war 83%. Die kolloiden Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
hatten eine Primärteilchengröße von 10
bis 15 nm, wie sie unter einem Elektronenmikroskop beobachtet wurde.
Dieses Sol war selbst nach Stehenlassen bei Raumtemperatur über 2 Monate
oder mehr stabil.
-
Das
resultierende wässrige
Sol wurde bei 110°C
unter Erhalt eines Pulvers getrocknet, welches einer Röntgenstrahldiffraktionsanalyse
unterzogen wurde. Das Pulver-Röntgenstrahldiffraktionsmuster entsprach
dem von Magnesiumfluoridhydrat MgF2·nH2O, wobei n im Bereich zwischen 0,25 und 0,5
ist. Die Siliziumdioxidkomponente trat im obigen Diffraktionsmuster
nicht auf, da sie amorph war. Das Resultat der Differenzialthermoanalyse
zeigt keinen bemerkenswerten endothermen Peak. Es wurde bestätigt, dass
ein Produkt, das durch Trocknen des wässrigen Sols erhalten wurde,
ein Hydrat war, da der Gewichtsverlust bei der Temperatur im Bereich von
100 bis 300°C
etwa 10% war.
-
Schritt (c)
-
Zu
670 g (52,5 g als SiO2 + MgF2)
des wässrigen
Sols, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, erhalten aus
Schritt (b), wurden etwa 18 l Methanol kontinuierlich in einem Rotationsverdampfer
bei einer Flüssigkeitstemperatur
von 20 bis 30°C
unter reduziertem Druck eingefüllt,
so dass das darin enthaltene Wasser mit Methanol ersetzt wurde,
wodurch 426 g eines Methanolsols, umfassend kolloide Teilchen aus
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
erhalten wurden. Das resultierende Methanolsol, umfassend kolloide
Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, hatte
ein spezifisches Gewicht von 0,861, einen pH von 7,20, wenn es mit Wasser
1 : 1 verdünnt
wurde, eine Viskosität
von 1,6 mPa·s,
eine Konzentration (als SiO2 + MgF2) von 12,3 Gew.-%, einen Wassergehalt von
0,26 Gew.-%, eine Lichtdurchlässigkeit
von 69,4% und eine Teilchengröße von 137
nm, bestimmt durch das dynamische Lichtstreuungsverfahren (bestimmt
in N4, hergestellt von Cortar).
-
Vorbestimmte
Mengen einer Flüssigkeit,
die ein Hydrolysat eines Silanhaftmittels enthielt, und das obige
Methanolsol wurden vermischt, wodurch eine Beschichtung auf einem
Siliziumwafer gebildet wurde. Nach der Berechnung unter Verwendung
des Brechungsindex dieser Beschichtung war der Brechungsindex des
Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloids 1,39.
-
Das
resultierende Sol war stabil und erhöhte die Viskosität oder die
Gelbildung selbst nach Stehenlassen bei Raumtemperatur für 3 Monate
oder mehr nicht.
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Beispiel 2
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Schritt (a)
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Zu
188 g (19,9 g als SiO2) eines Siliziumdioxidsols
mit einer Primärteilchengröße von 5,0
nm (Shears-Verfahren) (Handelsbezeichnung "Snowtex OXS", hergestellt von Nissan Chemical Industries Ltd.;
spezifisches Gewicht = 1,060; Viskosität = 1,2 mPa·s; pH = 2,8; SiO2 =
10,6 Gew.-%) wurden 3.000 g reines Wasser gegeben, um 3.188 g eines
Silicasols, das 0,624 Gew.-% Siliziumdioxid enthielt, herzustellen.
-
246
g (115,2 g, 1,21 mol als MgCl2) Magnesiumchlorid
(MgCl2·6H2O); garantierte Analysenqualität; hergestellt
von KOSO Chemical) wurden in 2.214 g reinem Wasser gelöst, um 2.460
g einer wässrigen Lösung, die
4,68 Gew.-% (als MgCl2) Magnesiumchlorid
enthielt, herzustellen.
-
Nachdem
71,4 g saures Ammoniumfluorid (NH4F·HF; garantierte
Analysenqualität;
hergestellt von MORITA KAGAKU) in 2.200 g reinem Wasser gelöst worden
waren, wurden 72,1 g 28%iges wässriges
Ammoniak (Analysenqualität;
hergestellt von KOSO Chemical) zugesetzt, um 2.344 g (92,7 g, 2,50 mol
als NH4F) (NH4/F-Molverhältnis =
0,974) einer wässrigen
Lösung,
die 3,95 Gew.-% Ammoniumfluorid enthielt, herzustellen.
-
3.188
g des obigen Siliziumdioxidsols wurden in einen Behälter mit
einem Fassungsvermögen von
10 l gefüllt,
dazu wurden 2.460 g der obigen wässrigen
Magnesiumchloridlösung
unter Rühren mit
Hilfe eines Dispergiergeräts
zugesetzt. Nach 15-minütigem
Rühren
wurden 2.344 g der obigen wässrigen
Ammoniumchloridlösung über 15 min
unter Rühren
zugegeben und dann das Rühren
für 1,5 h
fortgesetzt. Auf diese Weise wurden 7.992 g einer Aufschlämmung, umfassend
kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, erhalten.
-
Die
Aufschlämmung
hatte einen pH von 4,37, eine Leitfähigkeit von 36,1 mS/cm, eine
Siliziumdioxid(SiO2)-Konzentration von 0,249
Gew.-%, eine Konzentration an Magnesiumfluoridhydrat von 0,943 Gew.-%,
ausgedrückt
als MgF2 (75,4 g als MgF2)
und hatte eine Konzentration an Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloid
von 1,192 Gew.-%. Das Verhältnis
von Siliziumdioxid zu Magnesiumchloridhydrat, ausgedrückt als SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, war
0,264. Das Verhältnis
von Fluor zu Magnesium, ausgedrückt
als F/Mg-Molverhältnis, war
2,07.
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Unmittelbar
nach der Bildung der Aufschlämmung
zeigte die resultierende Aufschlämmung
eine transparente kolloide Farbe ähnlich der eines Sols, zeigte
aber die Tendenz, nach Stehenlassen über Nacht sich abzusetzen und
abzutrennen.
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Schritt (b)
-
Nachdem
die Aufschlämmung
aus Schritt (a) für
einen Tag stehen gelassen worden war, wurden 400 g eines abgetrennten Überstands
(transparent) entfernt; dazu wurden 500 g reines Wasser gegeben und
es wurde mittels eines Dispergiergeräts eine Stunde gerührt, wodurch
8.992 g einer Aufschlämmung
erhalten wurden.
-
Diese
Aufschlämmung
zeigte kein klares Absetzen und keine klare Abtrennung, selbst nachdem sie über Nacht
stehen gelassen worden war. Diese Aufschlämmung wurde einem Filtrieren-und-Waschen
in einer Ultrafiltrationsapparatur des Flachmembrantyps (Pericon
Kassettensystem; hergestellt von Millipore Corp.) mit einer UF-Membran
mit einem Fraktionierungsmolekulargewicht von 100.000 (Membranfläche = 0,46
m2) (hergestellt von Millipore Corp.) unterworfen,
während
intermittierend 15 kg reines Wasser eingegossen wurden. Die Flüssigkeitstemperatur
war 25°C
und die Zeit des Filtrieren-und-Waschens war 18 Stunden. Nach dem
Filtrieren-und-Waschen
wurde das resultierende Filtrat direkt in derselben Ultrafiltrationsapparatur
konzentriert, um 912 g eines wässrigen
Sols, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
zu erhalten. Das resultierende Sol hatte einen pH von 5,04, eine
Leitfähigkeit
von 820 μ/S/cm
und eine Konzentration eines Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloids,
ausgedrückt
als SiO2 + MgF2,
von 7,42 Gew.-%. Eine Fluoreszenz-Röntgenstrahl-Elementaranalyse
zeigte, dass das Verhältnis
von Siliziumdioxid zu Magnesiumfluoridhydrat, ausgedrückt als
SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, 0,07
war. Die Ausbeute war 71%. Die kolloiden Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
hatten eine Primärteilchengröße von 10
bis 15 nm, wie sie unter einem Elektronenmikroskop beobachtet wurde.
Dieses Sol war stabil, selbst nachdem es bei Raumtemperatur für 3 Monate
oder mehr stehen gelassen worden war.
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Das
resultierende wässrige
Sol wurde bei 110°C
unter Erhalt eines Pulvers getrocknet, welches einer Pulver-Röntgendiffraktionsanalyse unterzogen wurde.
Das Pulver-Röntgendiffraktionsmuster
entsprach dem von Magnesiumfluoridhydrat MgF2·nH2O (n = 0,25 bis 0,5). Die Siliziumdioxidkomponente
trat in dem obigen Röntgendiffraktionsmuster
nicht auf, da sie amorph war. Das Resultat der Differenzialthermoanalyse
zeigte keinen bemerkenswerten endothermen Peak. Es wurde bestätigt, dass
ein Produkt, das durch Trocknen des wässrigen Sols erhalten worden
war, ein Hydrat war, da bei der Temperatur im Bereich von 100 bis
300°C der
Gewichtsverlust etwa 10% war.
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Schritt (c)
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Zu
694 g (51,5 g als SiO2 + MgF2)
des wässrigen
Sols, umfassend kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit, erhalten
in Schritt (b), wurden etwa 15 l Methanol kontinuierlich in einen
Rotationsverdampfer bei einer Flüssigkeitstemperatur
zwischen 20 und 30°C
unter reduziertem Druck gegeben, so dass das darin enthaltene Wasser
durch Methanol ersetzt wurde; dadurch wurden 373 g eines Methanolsols,
umfassend kolloidale Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit,
erhalten. Das resultierende Methanolsol, das kolloidale Teilchen
von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit umfasste, hatte
ein spezifisches Gewicht von 0,874, einen pH von 4,76, wenn es mit
Wasser 1 : 1 verdünnt
wurde, eine Viskosität
von 2,5 mPa·s,
eine Konzentration (als SiO2 + MgF2) von 13,8 Gew.-%, einen Wassergehalt von 0,67
Gew.-%, eine Lichtdurchlässigkeit
von 84,2% und eine Teilchengröße, bestimmt
durch das dynamische Lichtstreuungsverfahren (bestimmt in N4, hergestellt
von Cortar) von 115 nm.
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Die
vorbestimmten Mengen einer Flüssigkeit,
die ein Hydrolysat eines Silanhaftmittels umfasste, und das obige
Methanolsol wurden vermischt, womit eine Beschichtung auf einem
Siliziumwafer gebildet wurde. Nach der Berechnung unter Verwendung des
Brechungsindex dieser Beschichtung war der Brechungsindex des Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloids
1,33.
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Das
resultierende Sol war stabil, ohne dass eine Viskosität oder eine
Gelbildung verstärkt
wurde, und zwar selbst nachdem es bei Raumtemperatur für 3 Monate
oder mehr stehen gelassen worden war.
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Vergleichsbeispiel 1
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Schritt (a)
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Ein
im Handel erhältliches
Wasserglas wurde mit reinem Wasser zu einer Siliziumdioxidkonzentration
von 4,0 Gew.-% verdünnt,
dieses wurde durch eine Säule,
die mit einem Kationenaustauscherharz, Amberlite 120 B, gefüllt war,
geführt,
wodurch 1.042 g (SiO2, 37,5 g) einer wässrigen
Lösung
erhalten wurde, die aktives Kieselsäurekolloid mit einer Siliziumdioxidkonzentration
von 3,6 Gew.-% umfasste. Diese wässrige
Lösung,
die das aktive Kieselsäurekolloid umfasste,
hatte einen pH von 2,50 und eine Primärteilchengröße von 2 nm oder weniger. Zu
1.42 g der wässrigen
Lösung
des aktiven Kieselsäurekolloids wurden
2.600 g reines Wasser gegeben, um 3.642 g einer wässrigen
Kolloidlösung
mit einer Siliziumdioxidkonzentration von 1,03 Gew.-% herzustellen.
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246
g (115,2 g, 1,21 mol als MgCl2) Magnesiumchlorid
(MgCl2·6H2O; garantierter Analysenqualität; hergestellt
von KOSO Chemical) wurden in 2.214 g reinem Wasser aufgelöst, um 2.460
g einer wässrigen
Lösung
herzustellen, die 4,68 Gew.-% (als MgCl2)
Magnesiumchlorid enthielt.
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Nachdem
69,0 g saures Ammoniumfluorid (NH4F·HF; garantierter
Analysenqualität,
hergestellt von MORITA KAGAKU) in 2.093 g reinem Wasser gelöst worden
waren, wurden 73,5 g 28%iges wässriges
Ammoniak (Analysenqualität;
hergestellt von KOSO Chemical) zugesetzt, um 2.236 g (89,6 g, 2,42 mol
als NH4F) einer wässrigen Lösung herzustellen, die 4,01
Gew.-% Ammoniumfluorid enthielt.
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3.642
g der obigen Lösung
des aktiven Kieselsäurekolloids
wurden in einem Behälter
mit 10 l Fassungsvermögen
gefüllt;
dazu wurden 2.460 g der obigen wässrigen
Magnesiumchloridlösung
und 125 g einer wässrigen
10%igen Salzsäurelösung sukzessive
unter kräftigem
Rühren
mit Hilfe des Dispergiergeräts
gegeben. Nach 10-minütigen
Rühren
wurden 2.236 g der obigen wässrigen
Ammoniumchloridlösung über 15 min
unter Rühren
zugesetzt und dann wurde das Rühren
für 1 Stunde
fortgesetzt. Auf diese Weise wurden 8.463 g einer Aufschlämmung erhalten,
die kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
umfasste.
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Die
Aufschlämmung
hatte einen pH von 3,91, eine Leitfähigkeit von 33,6 mS/cm, eine
Siliziumdioxid(SiO2)-Konzentration von 0,443
Gew.-%, eine Konzentration an Magnesiumfluoridhydrat von 0,891 Gew.-%,
als MgF2 (75,4 g als MgF2),
und eine Konzentration an Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit-Kolloid
von 1,334 Gew.-% als SiO2 + MgF2.
Das erhältnis
von Siliziumdioxid zu Magnesiumchloridhydrat, ausgedrückt als
SiO2/MgF2-Gewichtsverhältnis, war
0,497. Das Verhältnis
von Fluor zu Magnesium, ausgedrückt
als F/Mg-Molverhältnis, war
2,0.
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Unmittelbar
nach der Bildung der Aufschlämmung
zeigte die Aufschlämmung
eine transparente kolloide Farbe, ähnlich der eines Sols, allerdings
wurde ein trüber
Zustand in der Aufschlämmung,
die für mehrere
Stunden stehen gelassen worden war, beobachtet. Es trat deutliche
eine Gelierung der Aufschlämmung
auf.
-
Schritt (b)
-
Die
in Schritt (a) erhaltene Aufschlämmung wurde
durch Rühren,
z. B. mit einem Dispergiergerät, nicht
zu Mikrogelen dispergiert. Somit war ein Filtrieren-und-Waschen
unter Verwendung eines Ultrafilters in Schritt (b) unmöglich. Ein
Kuchen wurde auf einem Nusche-Trichter gewaschen, allerdings war
es unmöglich,
den Kuchen zu waschen, da eine große Menge des Filtrats nicht
glatt hindurchging.
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Effekt der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Sol,
das kolloide Partikel von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
umfasst, ist ein Sol, das kolloide Teilchen aus Komposit umfasst,
die sowohl die Eigenschaften haben, die Siliziumdioxid eigen sind,
als auch die Eigenschaften haben, die Magnesiumfluoridhydrat eigen
sind. Das Sol, das kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit
umfasst, die die gewünschten
Eigenschaften haben (niedriger Brechungsindex und hohe Bindungsfestigkeit)
können
nicht durch reines Vermischen des bekannten Siliziumdioxidsols mit
dem bekannten Magnesiumfluoridhydratsol erhalten werden. Ein derartiges
Sol, das kolloide Teilchen von Siliziumdioxid-Magnesiumfluoridhydrat-Komposit umfasst,
die die obigen Eigenschaften haben, kann nur durch das Verfahren
erhalten werden, das die Schritte (a) und (b) und den fakultativen
Schritt (c) umfasst.
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Sowohl
das wässrige
Sol als auch das Organosol der vorliegenden Erfindung haben eine
Primärteilchengröße von 5
bis 50 nm, wie sie unter einem Elektronenmikroskop beobachtet wird;
außerdem zeigen
sie gute Transparenz und gutes Dispersionsvermögen. Ein getrocknetes Produkt
des Sols hat einen niedrigen Brechungsindex wie 1,3 bis 1,4, und eine
trockene Beschichtung hat eine gute optische Durchlässigkeit.
Auf diese Weise kann eine gute Antireflexionsbeschichtung auf Substraten
wie z. B. Glaslinsen, Kunststofflinsen, Glasplatten, transparenten
Kunststoffplatten, transparenten Kunststofffilmen, Displayoberflächen von
Kathodenstrahlröhren und
Flüssigkristallanzeigen,
Farbfiltern gebildet werden, indem dieses Sol alleine verwendet
wird oder indem dieses Sol mit einem anderen Bindemittel, z. B. einer
Lösung
eines organischen Harzes (z. B. Methylmethacrylat), das in einem
organischen Lösungsmittel
gelöst
ist, einer Emulsion eines organischen Harzes (z. B. Acrylharz, Acrylstyrolharz,
Polyesterharz), einer wässrigen
Lösung
eines wasserlöslichen Polymers
(z. B. Polyvinylalkohol), einer Flüssigkeit aus einem partiell
hydrolysierten Silanhaftmittel, einer Flüssigkeit aus einem partiell
hydrolysierten Ethylsilicat und dergleichen, kombiniert wird.