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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
pharmazeutische Formulierungen. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung eine Formulierung, die Valproinsäure, ein pharmazeutisch verträgliches
Salz, Ester oder Amid davon oder Divalproex-Natrium in einer Tablettenformulierung
mit gesteuerter Freigabe umfasst.
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Hintergrund
der Erfindung
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2-Propylpentansäure, besser bekannt als Valproinsäure (VPA),
ihr Amid, Valpromid (VPO) und bestimmte Salze und Ester der Säure sind
wirksam bei der Behandlung epileptischer Anfälle oder als Antipsychotika.
Das United States-Patent 4,988,731 von Meade offenbart ein Oligomer,
das ein 1 : 1-Molverhältnis von
Natriumvalproat und Valproinsäure
hat und 4 Einheiten enthält,
und das United States-Patent 5,212,326 von Meade offenbart eine
stabile, nicht hygroskopische feste Form von Valproinsäure, die
ein Oligomer umfasst, das ein 1 : 1-Molverhältnis von Natriumvalproat und
Valproinsäure
hat und vier bis sechs Einheiten enthält. Divalproex-Natrium (Natriumhydrogendivalproat)
ist eines der am weitesten akzeptierten Antiepileptika, die zurzeit
verfügbar
sind.
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Trotz ihrer Wirksamkeit bei der Behandlung
von Epilepsie hat sich jedoch gezeigt, dass Valproinsäure eine
Eliminierungs-Halbwertzeit
aufweist, die kürzer
ist als bei anderen allgemein gebräuchlichen Antiepileptika. Halbwertzeiten
des Arzneimittels von zwischen sechs und siebzehn Stunden bei Erwachsenen
und zwischen vier und vierzehn Stunden bei Kindern wurden berichtet.
Dies führt
zu wesentlichen Fluktuationen in der Plasmakonzentration des Arzneimittels,
besonders bei chronischer Verabreichung. Um angemessen stabile Plasmakonzentrationen
aufrecht zuerhalten, ist es erforderlich, auf häufige Dosierung zurückzugreifen,
und die daraus resultierende Unannehmlichkeit für den Patienten führt oft
zu einer geringerer. Einhaltung des vorgeschriebenen Dosierungsregimes.
Außerdem
können
stark schwankende Plasmakonzentrationen des Arzneimittels zur Verabreichung
von geringeren als therapeutischen Mengen des Arzneimittels in einem
konservativen Dosierungsregime oder von Mengen, die für einen
bestimmten Patienten zu hoch sind, in einem aggressiven Dosierungsregime
führen.
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Um diesen Nachteil zu überwinden,
wurde eine konzertierte Anstrengung der Entdeckung von Valproinsäure-Formulierungen
gewidmet, die nach der Verabreichung konstantere Plasmaspiegel des
Arzneimittels aufrechterhalten. Das Endziel dieser Studien war die
Entdeckung einer Formulierung, die in einem Einmal-pro-Tag-Dosierungsregime
stabile Plasmaspiegel gewährt.
Diese Anstrengungen fallen allgemein in eine von zwei Kategorien:
(a) Finden einer Form des Wirkstoffs, die an den Körper metabolisch
langsamer freigegeben wird, und (b) Finden einer Formulierung, die
das Arzneimittel durch einen Mechanismus mit entweder Zeitgesteuerter
oder gesteuerter Freigabe freisetzt.
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Das United States-Patent 4,369,172
von Schor et al. beschreibt z. B. eine therapeutische Zusmmmensetzung
mit verlängerter
Freigabe, die auf Mischungen von Hydroxypropylmethylzellulose, Ethylzellulose und/oder
Natriumcarboxymethylzellulose basieren. Die Patentinhaber liefern
eine lange Liste von therapeutischen Wirkstoffen, die nach ihren
Vorschlägen
in die Formulierung eingelagert werden können, einschließlich Natriumvalproat.
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Das United States-Patent 4,913,90
von Friedman et al. offenbart eine Dosierform mit gesteuerter Freigabe
von Valproinsäure,
ihrem Amid oder einem ihrer Salze oder Ester in Verbindung mit einem
natürlichen oder
synthetischen Polymer, unter Hochdruck in eine Tablette gepresst.
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Das United States-Patent 5,009,897
von Brinker et al. offenbart Granulate, die zum Pressen in Tablettenform
geeignet sind und einen Kern aus Divalproex-Natrium sowie eine Beschichtung
einer Mischung aus einem Polymer und mikrokristalliner Zellulose
umfassen.
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Das United States-Patent 5,019,398
von Daste offenbart eine Tablette mit kontinuierlicher Freigabe von
Divalproex-Natrium in einer Matrix aus Hydroxypropylmethylzellulose
und hydratisiertem Silika.
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Das United States-Patent 5,055,06
von Barry et al. offenbart eine schäumende oder in Wasser dispergierbare
granulöse
Formulierung mit kontinuierlicher Freigabe, die für die Verwendung
mit einer Vielzahl therapeutischer Agens geeignet ist. Die Granulate
umfassen einen Kern, der den Wirkstoff und mindestens ein Bindemittel
umfasst, und eine wasserunlösliche,
in Wasser quellbare Beschichtung, die ein Copolymer aus Ethylacrylat
und Methylmethacrylat sowie ein wasserlösliches hydroxiliertes Zellulosederivat
umfasst. Die Patentinhaber schlagen eine Reihe von therapeutischen
Agens vor, die in der Formulierung der Erfindung verwendet werden
können,
einschließlich
Natriumvalproat.
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Das United States-Patent 5,169,642
von Brinkler et al. offenbart eine Dosierform mit kontinuierlicher Freigabe,
die Granulate von Divalproex-Natrium oder Amide oder Ester von Valproinsäure umfasst,
beschichtet mit einer Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freigabe,
die Ethylzellulose oder einen Methacryl-Methylester, ein Plastifizierungsmittel,
einen Klebrigkeitsverringerer und ein polymerisches Viskositätsmittel
mit langsamer Freigabe umfasst.
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Das United States-Patent 5,185,19
von Aubert et al. offenbart eine Formulierung aus Valproinsäure und
Natriumvalproat, die ohne die Verwendung eines Bindemittels oder
eines granulierenden Lösungsmittels hergestellt
wird. Die Formulierung enthält
optional gefälltes
Siliziumdioxid als ein Trennmittel oder einen Klebrigkeitsverringerer.
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Das United States-Patent 5,589,191
von Exigua et al. offenbart eine Natriumvalproat-Tablette:zformulierung
langsamer Freigabe, in der die Tabletten mit Ethylzellulose beschichtet
sind, die Siliziumdioxid enthält.
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Die veröffentlichte PCT-Anmeldung WO
94/27587 von Ayer et al. offenbart ein Verfahren zur Kontrolle von
Epilepsie durch Bereitstellung einer therapeutischen Zusammensetzung
aus Valproinsäure
oder einem Derivat in Verbindung mit einem Poly (alkylenoxid).
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Bialer et al., "Metabolism of Antiepileptic Drugs", S. 143– 151, R.
H. Levy, Hrsg., Raven Press, New York, 1984; Int. J. Pharmaceutics,
20: 53–63
(1984); und Biopharmaceutics and Drug Disposition, 6: 401–411 (1985);
und Israel J. Med. Sci., 20: 46– 49
(1995) berichten über
die pharmakokinetische Auswertung mehrerer Formulierungen von Valproinsäure mit
kontinuierlicher Freigabe.
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Die Notwendigkeit einer Formulierung
von Valproinsäure
mit kontinuierlicher Freigabe, die Plasmakonzentrationen des Arzneimittels
wirksam auf konstantere Pegel einstellt, bleibt jedoch bestehen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bietet:
in ihrer Haupt-Ausführungsform
eine Tablettendosierform mit gesteuerter Freigabe, die von ungefähr 50 Gewichtsprozent
bis ungefähr
55 Gewichtsprozent eines Wirkstoffs umfasst, der aus der Gruppe
ausgewählt
wird, die aus Valproinsäure,
einem pharmazeutisch verträglichen
Salz oder Ester von Valproinsäure,
Divalproex-Natrium und Valpromid besteht; von ungefähr 20 Gewichtsprozent bis
ungefähr
40 Gewichtsprozent Hydroxypropylmethylzellulose; von ungefähr 5 Gewichtsprozent
bis ungefähr 15
Gewichtsprozent Laktose; von ungefähr 4 Gewichtsprozent bis ungefähr 6 Gewichtsprozent
mikrokristalliner Zellulose; und von ungefähr 1 Gewichtsprozent bis ungefähr 5 Gewichtsprozent
Siliziumdioxid mit einer durchschnittlichen Partikelgröße im Bereich
zwischen ungefähr
1 Mikron und ungefähr
10 Mikrons; alle Gewichtsprozentangaben beruhen auf dem Gesamtgewicht
der Tablettendosierform.
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Die Tablette liefert das aktive Arzneimittel
in einer hydrophilen Matrix, die den Wirkstoff langsam über einen
verlängerten
Zeitraum hinweg auf solche Art freigibt, dass nach einer Einmal-pro-Tag-Dosierung
im Wesentlichen gleichmäßige Plasmakonzentrationen
des Arzneimittels bereitgestellt werden.
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In einer alternativen Ausführungsform
liefert die vor liegende Erfindung eine trockene Granulat-Zusammensetzung,
die geeignet ist zum Pressen in eine Tablettendosierform mit gesteuerter
Freigabe, wobei die Granulat-Zusammensetzung Partikel mit einer
Größe von weniger
als ungefähr
1 mm umfasst, bevorzugt zwischen ungefähr 0,100 mm und 0,84 mm, und
wobei die Granulat-Zusammensetzung
von ungefähr
50 Gewichtsprozent bis ungefähr
55 Gewichtsprozent eines Wirkstoffs umfasst, gewählt aus der Gruppe bestehend aus
Valproinsäure,
einem pharmazeutisch verträglichen
Salz oder Ester von Valproinsäure,
Divalproex-Natrium und Valpromid; von ungefähr 20 Gewichtsprozent bis ungefähr 40 Gewichtsprozent,
zwischen ungefähr
25 Gewichtsprozent und 40 Gewichtsprozent Hydroxypropylmethylzellulose;
von ungefähr
5 Gewichtsprozent bis ungefähr
15 Gewichtsprozent Laktose; von ungefähr 4 Gewichtsprozent bis ungefähr 6 Gewichtsprozent
mikrokristalliner Zellulose; und von ungefähr 1 Gewichtsprozent bis ungefähr 5 Gewichtsprozent
Siliziumdioxid, das eine durchschnittliche Partikelgröße im Bereich
von zwischen ungefähr
1 Mikron und ungefähr
10 Mikrons hat; wobei alle Gewichtsprozente auf dem Gesamtgewicht
der Granulat-Zusammensetzung basieren.
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In einer weiteren Ausführungsform
bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Granulat-Zusammensetzung,
die geeignet ist zum Pressen in eine Tablettendosierform mit gesteuerter
Freigabe, einschließlich
folgender Schritte: a) trockenes Mischen einer Mischung aus von
ungefähr
50 Gewichtsprozent bis ungefähr
55 Gewichtsprozent Divalproex-Natrium,
von ungefähr
20 Gewichtsprozent bis ungefähr
40 Gewichtsprozent Hydroxypropylmethylzellulose und von ungefähr 5 Gewichtsprozent
bis ungefähr
15 Gewichtsprozent Laktose, zur Bildung einer gleichmäßigen Mischung
der trockenen Inhaltsstoffe; b) Nassgranulieren der trockenen gleichmäßigen Mischung
aus Schritt a); c) Trocknen und Sieben der nassen Granulate aus
Schritt b), um Granulate auszuwählen,
die eine durchschnittliche Größe unterhalb
von 1 mm, bevorzugt unterhalb von 0,84 mm haben; und d) trockenes
Mischen der Granulate mit von ungefähr 4 Gewichtsprozent bis ungefähr 6 Gewichtsprozent
mikrokristalliner Zellulose und von ungefähr 1 bis ungefähr 5 Gewichtsprozent Siliziumdioxid,
das eine durchschnittliche Partikelgröße im Be reich von zwischen
ungefähr
1 Mikron und ungefähr
10 Mikrons hat, oder die mikrokristalline Zellulose kann im Schritt
(a) mit dem Divalproex-Natrium, der Hydroxypropylmethylzellulose
und der Laktose trocken gemischt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform
bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Tablettendosierform
mit gesteuerter Freigabe aus Divalproex-Natrium, das folgende Schritte
umfasst: a) Mahlen von rohem Divalproex-Natrium und Sieben, um eine
durchschnittliche Partikelgröße von weniger
als ungefähr
0,5 mm zu haben; b) trockenes Mischen einer Mischung aus von ungefähr 50 Gewichtsprocent
bis ungefähr
55 Gewichtsprozent Divalproex-Natrium, von ungefähr 20 Gewichtsprozent bis ungefähr 35 Gewichtsprozent
Hydroxypropylmethylzellulose, von ungefähr 5 Gewichtsprozent bis ungefähr 15 Gewichtsprozent
Laktose, um eine gleichmäßige Mischung
der trockenen Inhaltsstoffe zu bilden; c) Nassgranulieren der trockenen gleichmäßigen Mischung
aus Schritt b); d) Trocknen und Sieben der nassen Granulate aus
Schritt c), um Granulate auszuwählen,
die eine durchschnittliche Größe unterhalb
von 1 mm haben; e) trockenes Mischen der Granulate mit von ungefähr 4 Gewichtsprozent
bis ungefähr
6 Gewichtsprozent mikrokristalliner Zellulose und von ungefähr 1 bis
ungefähr
5 Gewichtsprozent Siliziumdioxid, das eine durchschnittliche Partikelgröße im Bereich
von zwischen ungefähr
1 Mikron und ungefähr
10 Mikrons hat; und f) Komprimieren der gemischten Granulate von
Schritt e) mit einer Kraft im Bereich von zwischen ungefähr 2000
lbf (ungefähr
8,9 × 103 Newton) und 10.000 lbf (ungefähr 4,45 × 104 Newton). In ähnlicher Weise kann die mikrokristalline
Zellulose in Schritt (a) mit dem Divalproex-Natrium, der Hydroxypropylmethylzellulose
und der Laktose trocken gemischt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Für
die Zeichnungen, die Teil dieser Beschreibung bilden, gilt folgendes:
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1 ist
eine graphische Darstellung der Arzneimittelfreisetzung von mehreren
Test-Tablettenformulierungen mit gesteuerter Freigabe unter in in
vitro-Bedingungen.
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2 ist
eine graphische Darstellung der in vitro-Arzneimittelfreigabe von zwei bevorzugten
Tablettenformulierungen der Erfindung mit gesteuerter Freigabe.
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3 ist
eine graphische Darstellung der Plasmakonzentration in menschlichen
Patienten nach der Verabreichung zweier der bevorzugten Tablettenformulierungen
der Erfindung mit gesteuerter Freigabe.
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4 ist
eine Grafik, die Plasmakonzentrationen von Valproinsäure in einem
menschlichen Patienten nach mehreren Verabreichungen einer bevorzugten
Formulierung der Erfindung mit gesteuerter Freigabe zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
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Im Kontext dieser Beschreibung und
der beigefügten
Ansprüche
haben die Begriffe "kontinuierliche Freigabe" (sustained release), "verlängerte Freigabe" (prolonged release)
und "gesteuerte
Freigabe" (controlled
release), wenn sie auf Arzneimittelformulierungen angewendet werden,
die Bedeutungen, die ihnen in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 18. Ausgabe,
S. 1677, Mack Pub. Co., Easton, PA (1990; zugeschrieben werden.
Arzneimittelsysteme mit kontinuierlicher Freigabe schließen jedes
Arzneimittel-Freigabesystem ein, das die langsame Freigabe des Arzneimittels über einen
verlängerten
Zeitraum hinweg erzielt, und sie schließen sowohl Freigabesysteme
mit verlängerter
Freigabe als auch mit gesteuerter Freigabe ein. Wenn ein solches
System mit kontinuierlicher Freigabe wirksam ist in der Beibehaltung
im Wesentlichen konstanter Arzneimittelspiegeln im Blut oder Zielgewebe,
wird es als Arzneimittel-Freigabesystem mit gesteuerter Freigabe bezeichnet.
Wenn jedoch ein Arzneimittel-Freigabesystem
nicht erfolgreich ist beim Erzielen im Wesentlichen konstanter Arzneimittelspiegel
im Blut oder Gewebe, aber dennoch die Dauer der Wirkung eines Arzneimittels über diejenige
hinaus verlängert,
die durch konventionelle Freigabe erreicht wird, wird es als System
mit verlängerter
Freigabe bezeichnet.
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Die Formulierungen der vorliegender.
Erfindung liefern eine Formulierung mit gesteuerter Freigabe für Valproinsäure. Der
Begriff "Valproinsäure" soll folgendes umfassen:
die Verbindung 2-Propylpentansäure
per se und ihre pharmazeutisch verträglichen Salze, und Verbindungen,
die in vivo leicht metabolisiert werden, um Valproinsäure zu liefern,
wie z. B. Valproinsäureamid
(Valpromid), sowie andere pharmazeutisch verträgliche Amide und Ester der
Säure.
Eine besonders bevorzugte Form von Valproinsäure für die Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung ist der Komplex, der aus einem Mol 2-Propylpentansäure und
ihrem Natriumsalz gebildet wird, im Allgemeinen als "Divalproex-Natrium" bezeichnet. Divalproex-Natrium
ist in den United States-Patenten
4,988,731 und 5,212,326 von Meade offenbart und kann durch folgende
Formel dargestellt werden, wobei m im Bereich von zwei bis ungefähr sechs
liegt:
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Versuch
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Ein Gramm Tabletten, das 538 mg Divalproex-Natrium,
Magnesiumstearat, Dicalciumphosphat, mikrokristalline Zellulose
(Avicel®,
FMC Corporation, Philadelphia, PA, USA) und/oder Laktose und verschiedene
hydrophile Polymere enthielt, wurde hergestellt. Zu den getesteten
hydrophilen Polymeren gehörten
Hydroxypropylmethylzellulose, Methylzellulose (Methocel® Grade
K100LVP CR, K4MP CR, K15MP CR und K100MP CR, Dow Chemical, Midland,
MI, USA); Hydroxypropylzellulose (Klucel® LF,
Hercules, Inc., Wilmington, DE, USA); und Alginat (Keltone® Grade
LVCR und HVCR, Kelco Co., San Diego, CA, USA).
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Roharzneimittel wurde vor dem Gebrauch
gemahlen und dimensioniert, um durch ein 40-Maschen-Sieb zu passen
(nominale Maschenweite 0,42 mm). Das gemahlene und gesiebte Roharzneimittel
wurde 5 min lang mit Polymer und Bindemitteln in einem Collette
Gral 10 High Shear Mixer (Rühr-
und Zerkleinerungsgerät)
bei einer hohen Hackgeschwindigkeit von 3000 U/min und einer Flügelgeschwindigkeit
von 200 U/min trocken gemischt. Granulate wurden hergestellt durch
Hinzufügen
von 70 ml/kg Granulationsflüssigkeit (Wasser
oder Mischungen aus Wasser und Ethanol) zur Pulvermischung aus Polymer/Arzneimittel/Bindemittel über einen
Zeitraum von 1–2
Minuten bei hoher Hackgeschwindigkeit von 3000 U/min und einer Flügelgeschwindigkeit
von 500 U/min. 10–165
ml zusätzliche
Flüssigkeit
wurden in einem Schritt hinzugefügt,
je nach Notwendigkeit, um den Granulations-Endpunkt zu erreichen.
Die gesamte Granulationszeit lag im Bereich von 2– 18 min.
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Tablettenmatrix-Inhaltsstoffe schlossen
mikrokristalline Zellulose, Laktose, Magnesiumstearat und Siliziumdioxid
ein. Die entstehenden Granulate wurden über Nacht bei 50°C–55°C und reduziertem
Druck in einer Horde getrocknet. Die getrockneten Granulate wurden
in einem Beutel mit Schmiermittel (Magnesiumstearat) gemischt und
dann durch ein 20-Maschen-Sieb (Nominalweite 0,84 mm) gegeben. Tablette:
mit einem Gewicht von 1 g wurden in einer Modell C-Carver-Tablettenpresse
mit Hilfe einer ovaloiden Pressform mit einer Größe von 0,747 Zoll (1,9 cm) × 0, 360
Zoll (0,91 cm) bei einer Konpressionskraft zwischen ungefähr 2000
lbf (ungefähr
8,9 × 103 Newton) und ungefähr 10.000 lbf (ungefähr 4,45 × 104 Newton) gepresst, bevorzugt zwischen ungefähr 2300
lbf (1,02 × 104 Newton) bis ungefähr 5000 lbf (2,25 × 104 Newton). Die Tablettenzusammensetzungen
sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Erstes Screening
der Formulierungen
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Das erste Screening der Matrixtablettenformulierungen
wurde mit einer Reihe von Tests durchgeführt. Die Tablettenhärte für jede Formulierung
wurde mit einem Modell VK2000-VanKel-Tablettenhärte-Analysator durchgeführt und
in Einheiten von Kilopascal (kP) als Durchschnitt von zehn Versuchen
erfasst.
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Die Bröckligkeit der Tabletten wurde
getestet, indem die Tablettenproben 100 mal mit einem Erweka TA-Friabilator
gedreht wurden. Die Bröckligkeit
der Tabletten wurde bei jeder Formulierung basierend auf dem Gewichtsverlust
der Tabletten in diesem Test berechnet.
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Die Rohdichte der Formulierungsgranulate
wurde gemessen durch vorsichtiges Füllen eines Messzylinders aus
Glas bis zur 100 ml-Markierung. Die Klopfdichte wurde nach 100 maligem
Klopfen des gefüllten Zylinders
ermittelt.
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Die Ermittlung der Verteilung der
Granulatgröße wurde
durchgeführt
durch das Sammeln von Granulaten mit einer Größe von mehr als 140 Maschen
(nominale Maschenweite ungefähr
0,105 mm) und 40 Maschen (nominale Maschenweite ungefähr 0,42
mm) zur Auswertung des Prozentsatzes an Feinanteilen und großen Granulaten.
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In vitro-Auflösungstests wurden durchgeführt mit
Gerät II,
die in der United States Pharmacopeia XXX/National Formulary XVI
beschrieben ist. Probenaliquoten von 1,5 ml wurden entnommen und
durch einen 0,45 μm-Filter
gefiltert und durch Immunassay mit fluoreszenter TDX
®-Polarisierung
untersucht. Nach Entnahme jeder Probe wurde der Testmischung ein
gleiches Volumen an Medium hinzugefügt, um das Volumen konstant
zu halten. Die Testbedingungen waren wie folgt:
Gerät | USP
II, Paddel |
Medium | 1
M HCl für
eine Stunde; Restzeit pH 6,8 Puffer |
Volumen
des Mediums | 900
ml |
Temperatur | 37°C ± 0,5°C |
Paddelgeschwindigkeit | 100
U/min |
Entnahmevolumen | 1,5
ml |
Entnahmezeiten | 0,
0,5, 1, 2, 4, 6, 8, 13, 24 Stunden |
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Die Ergebnisse dieser Tests sind
in Tabelle 2 dargestellt.
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Auf der Grundlage dieser Erstuntersuchungen
und der Daten, die in Tabelle 2 oben dargestellt sind, wurden folgende
Schlussfolgerungen gezogen:
- (1) Auswirkungen
auf die Tablettenhärte:
Die Verwendung von Ethanol als Granulationsflüssigkeit tendiert dazu, die
Tablettenhärte
zu erhöhen.
Es besteht eine starke Wechselwirkung zwischen Ethanol und der Partikelgröße des Roharzneimittels.
Die Härtezunahme
wurde nur bei Formulierungen beobachtet, die Arzneimittel mit größeren Partikeln
enthielten. Der gegenteilige Effekt wurde bei Arzneimitteln mit
kleinerer Partikelgröße beobachtet.
- (2) Auswirkungen auf Bröckligkeit:
Die Verwendung eines Arzneimittels mit kleiner Partikelgröße verringerte die
Bröckligkeit.
Dieser Effekt war jedoch nur bei Formulierungen, die Wasser als
Granulationsflüssigkeit verwendeten,
signifikant.
- (3) Auswirkungen auf die Dichte: Es wurde gezeigt, dass die
Verwendung von Ethanol als Granulationsflüssigkeit die Dichte der Granulate
verringerte. Es wurden jedoch signifikante Interaktionen von Ethanol
mit Verwendung von Klucel® und von Ethanol mit Arzneimittelpartikelgröße beobachtet.
Ethanol verringerte nur die Dichte von Formulierungen, die Arzneimittel
mit größeren Partikeln
und/oder Formulierungen ohne Anwesenheit von Klucel® enthielten.
Die gegenteiligen Effekte wurden bei Formulierungen beobachtet,
die kleinere Arzneimittelpartikel und/oder Klucel® enthielten.
Dieselben Schlussfolgerungen wurden mit entweder Klopfdichte oder
Rohdichte als Reaktion erhalten.
- (4) Auswirkungen auf Größe der Granulate:
Mehr größere Granulate
wurden erhalten bei der Verwendung von Arzneimittel mit größerer Partikelgröße verwendet
wurde. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Wechselwirkung zwischen
Ethanol und Klucel® signifikant ist, d. h.
die Verwendung von Ethanol tendiert dazu, größere Granulate zu erzeugen,
wenn kein Klucel® in der Formu lierung vorhanden
ist. Kein Effekt wurde beobachtet bei Formulierungen, die 4% Klucel® enthielten.
Faktoren, die signifikanten Einfluss auf den Prozentsatz von Feinanteilen
in den Granulaten ausübten,
schlossen Ethanol, Arzneimittelpartikelgröße und deren Interaktion ein.
Die Verwendung kleinerer Arzneimittelpartikel tendierte dazu, mehr
Feinanteile in den Granulaten zu ergeben. Mehr Feinanteile wurden
erzeugt, wenn Ethanol als Granulationsflüssigkeit verwendet wurde. Der
Effekt von Ethanol war am signifikantesten bei Formulierungen, die
Arzneimittel mit kleiner Partikelgröße enthielten.
- (5) Auswirkungen auf das Granulationsflüssigkeits-volumen: Um den Granulationsendpunkt
zu erhalten, war mehr Flüssigkeitsvolumen
erforderlich bei Formulierungen, die entweder Arzneimittel mit kleinerer
Partikelgröße enthielten
oder Ethanol als Granulationsflüssigkeit
verwendeten.
- (6) In vitro-Arzneimittelfreisetzung: Die prozentuale in vitro-Freigabe
von Valproinsäure
aus Tabletten mit gesteuerter Freigabe ist in der 1 dargestellt. Der Unterschied in Freigabeprofilen
war zwischen den Formulierungen gering. In der Studie wurde die
prozentuale Freigabe in 8 Stunden (Q8hr)
verwendet, um die Freigaberate für
die Datenanalyse darzustellen.
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Es wurde festgestellt, dass die Verwendung
von Klucel® oder
Arzneimittel mit größeren Partikeln
in der Formulierung zu einer Erhöhung
der Freigaberate führte. Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt, wenn Q10hr oder
Q24hr verwendet wurden, um die Freigaberate
zu bestimmen.
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Formulierungen, die hohe Füllungsgrade
und hohe Viskositätsgrade
von Polymeren enthielten, zeigten oft eine schwache Komprimierbarkeit.
Dies wird auf die Zunahme der Polymerordnung und Elastizität mit steigendem
Molekulargewicht zurückgeführt. Die
Härte der
Tabletten blieb nahezu unverändert
bei Kompressionskräften
im Bereich von ungefähr
3000 lb (1,3 × 104 Newton) bis ungefähr 10.000 lb (4,45 × 104 Newton).
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Um die Tablettenhärte zu erhöhen, wurden mikrokristalline
Zellulose und kolloidales Siliziumdioxid getestet durch externes
Hinzufügen
geringer Mengen zu den Granulaten bei Werten von 1– 5%. Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse des Tests. Es wurde festgestellt, dass externes
Hinzufügen
geringer Mengen an mikrokristalliner Zellulose oder kolloidalem
Siliziumdioxid die Tablettenhärte
signifikant erhöhten.
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Wie durch die Daten in der Tabelle
3 verdeutlicht, führte
das Hinzufügen
von entweder 1% Siliziumdioxid oder 5% mikrokristalliner Zellulose
zu den hydrophilen Matrixformulierungen der Erfindung nahezu zu
einer Verdopplung der Tablettenhärte,
während
das Hinzufügen
beider Zusatzstoffe zu mehr als einer Verdopplung der Tablettenhärte führte. Obwohl
jedoch die oben gezeigten Ergebnisse eine Verbesserung der Tablettenhärte durch
die kombinierte Verwendung des externen Hinzufügens von mikrokristalliner
Avicel®-Zellulose und
Cab-o-sil®-Siliziumdioxid
demonstrierten, blieben die Probleme der Klebrigkeit und relativ
geringen Dichte bestehen. Die geringe Rohdichte (d. h. 40 g/l) des
geräucherten
Cab-O-Sil®-Siliziumdioxids
mit kleiner Partikelgröße führte zu
dem Problem, dass es nicht möglich
war, ausreichend Material in die Tablettenform zu laden.
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Als Reaktion auf dieses Problem wurde
ein anderes Siliziumdioxid mit einer höheren durchschnittlichen Partikelgröße im Bereich
von ungefähr
1 Mikron bis ungefähr
10 Mikrons, bevorzugt im Bereich zwischen ungefähr 2 Mikrons und ungefähr 5 Mikrons
und am meisten bevorzugt ungefähr
2–3 Mikrons
verwendet. Ein solches Material ist verfügbar als Syloid® 244,
erhältlich
von W. R. Grace, Lexington, MA, USA. Wenn dieses Material, ursprünglich vorgesehen
als Klebrigkeitsverringerer und Härtemittel für die Tablettierung, verwendet wurde,
erhielt die Formulierung einen überraschenden
und unerwarteten Vorzug, wie unten gezeigt. Das Material wurde der
Formulierung "extern" hinzugefügt; d. h.
der Wirkstoff, Polymer(e) und Bindemittel wurden trocken gemischt,
nass granuliert und dann getrocknet und gesiebt. Das Siliziumdioxid
wurde dann der granulösen
Formulierung hinzugefügt,
und die entstehende Mischung wurde vermengt, bevor sie in Tabletten
gepresst wurde.
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Auf der Grundlage der obigen Erkenntnisse
wurden bevorzugte Tablettenformulierungen für eine In vivo-Absorptionsstudie
in gesunden menschlichen Patienten ausgewählt. Die Inhaltsstoffe der
Formulierungen und in vitro-Freigaberaten sind jeweils in Tabelle
4 und 2 dargestellt.
Die Formulierungen wurden so zusammengesetzt, dass sie verschiedene
Freigaberaten hatten, je nachdem, ob sie hochviskoses HPMC alleine oder
gemischt mit niedrigviskosem HPMC verwendeten. Die in vitro-Zielfreigaberaten
wurden so gewählt,
dass das Arzneimittel in vivo 16–20 Stunden lang freigesetzt
wurde.
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Unter Verwendung der beiden in Tabelle
4 beschriebenen bevorzugten Formulierungen wurden zwei In vivo-Untersuchungen
bei menschlichen Patienten durchgeführt. 3 zeigt die durchschnittlichen Plasmakonzentration-Zeit-Profile
von Valproinsäure
in Menschen nach einer einzelnen oralen Dosis der beiden Formulierungen.
Es wurde festgestellt, dass bevorzugte Formulierungen A und B eine
verlängerte
Absorption von Valproinsäure
für ungefähr 10 Stunden
bzw. 24 Stunden boten. Es war ersichtlich, dass die Formulierung
mit langsamerer Freigabe, Tablette B, zu wünschenswerteren kontinuierlichen
Plasmaspiegeln führte.
Daher wurde diese Formulierung weiter getestet in einer Mehrfachdosis-Studie bei gesunden
menschlichen Patienten mit einer Oraldosis von 1 Gramm, einmal täglich verabreicht.
Die in der 4 gezeigten
Ergebnisse zeigten an, dass durchschnittliche stetige Plasmaspiegel
zwischen 62,3 und 78,2 μg/ml
mit minimaler Fluktuation gut gesteuert waren; dies fällt in den
therapeutischen Bereich von Valproinsäure (30–100 μg/ml).
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Die Tablettenformulierungen der vorliegenden
Erfindung mit gesteuerter Freigabe bieten daher ein wirksames Freigabesystem
für die
Einmal-pro-Tag-Verabreichung von Valproinsäure (Divalproex-Natrium) an Patienten
zur Behandlung von Epilepsie. Die Formulierungen der Erfindung liefern über einen
Zeitraum, der die Einmal-pro-Tag Verabreichung ermöglicht,
im Wesentlichen gleichmäßige Plasmakonzentrationen
von Valproinsäure,
die im therapeutischen Bereich des Arzneimittels liegen.