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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Entwässern
organischer Flüssigkeiten,
insbesondere Alkoholen, unter Verwendung eines Molekularsiebs, das
vorbehandelt wurde, um das Wasser daraus zu absorbieren.
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Alkohole und Ester werden gewöhnlich in
einer Wasser oder Feuchtigkeit enthaltenden Umgebung hergestellt,
sei es als Reaktant während
der Hydratation von Olefinen zur Bildung des Alkohols oder sei es
als Produkt aus einer Kondensationsreaktion zwischen einer Carbonsäure und
einem Alkohol zur Bildung des Esters. Die Produkte Alkohol und Ester
sind gewöhnlich
unter anderem mit Wasser verunreinigt. Insbesondere, wenn ein Syntheseweg
verwendet wird, um einen Alkohol, wie Ethanol oder Isopropanol,
durch Hydratation eines Olefins, wie Ethylen bzw. Propylen, herzustellen,
ist Wasser ein Reaktant, und folglich ist es unvermeidlich, dass
das Produkt mit Wasser verunreinigt ist. Zudem sind durch die Biofermentationswege
aus landwirtschaftlichen Rohstoffen, wie Mais, Rübe und Zuckerrohr, und durch
Verarbeiten von Biomasse, wie landwirtschaftliche Rückstände, Kraut,
Altpapier und Zellstoff, oder Hauhaltsabfälle, auch mit Wasser verunreinigt.
Von größerer Bedeutung
ist, dass Verfahren zum Entfernen von Wasser aus solchen Produkten
durch die Tatsache kompliziert sind, dass beispielsweise im Fall
von Ethanol es ein Azeotrop mit Wasser bildet, wodurch das Entwässern davon
erschwert wird. Aufwändige
und teure Verfahren müssen
angewendet werden. Von den verschiedenen, zum Entwässern von
wässrigen
Alkoholen vorgeschlagenen Verfahren können die nachstehenden Verfahren
als typisch angesehen werden: Anwendung von Ionenaustauscherharzen
(DE-A-4118156), Pervaporation unter Verwendung von Membranen (JP-A-04308543),
Behandlung mit einem Orthoester und gefolgt von Leiten durch eine
Reihe von Katalysatorbetten (DD-A-278336), durch Reaktion mit 2,2-Dialkoxypropan
auf einem Katalysatorbett, umfassend ein Ionenaustauscherharz und
einen sauren Zeolith (DD-265139), selektive Extraktion von Ethanol
in dem Gemisch in flüssiges
Kohlendioxid (EP-A-231072),
Verwendung einer Kombination von Extraktion mit flüssigem Kohlendioxid
und einem Molekularsieb und dann fraktionierte Destillation (EP-A-233692),
azeotrope Destillation in Gegenwart eines Schleppers, wie beispielsweise
Cyclohexan, und natürlich
die Anwendung von verschiedenen Arten Molekularsieben oder Zeolithen (EP-A-205582,
GB-A-2151501, EP-A-142157,
EP-A-158754, US-A-4407662, US-A-4372857, GB-A-2088739 und FR-A-2719039).
Die Verwendung von Molekularsieben ist ein attraktives Verfahren,
weil es relativ einfach ist und niedrige Kosten aufweist. In der
zuletzt genannten FR-A-2719039 ist das Hauptmerkmal die Verwendung
eines super-erhitzten, teilweise getrockneten Alkohols, um das verwendete
Molekularsieb zu regenerieren. US-A-5504259 offenbart eine Technologie
zum Umwandeln der Beschickung, umfassend Biomasse oder von Abfall
abgeleiteten Brennstoff, in verwendbare flüssige, reformulierte Kraftstoffkomponenten
durch unter anderem Pyrolysieren der Beschickung, katalytisches
Kracken der Dämpfe
aus der Pyrolyse, unter Verwendung eines Zeolithkatalysators und
katalytisches Umwandeln von etwas des Produkts von Iso-Olefinen zu Ethern
durch Reaktion mit Alkoholen, oder zu Alkoholen durch Reaktion mit
Wasser. Tabelle 2 in Spalte 12 von US-A-5504259 offenbart eine Vielzahl
von Zeolithen mit verschiedener Acidität, wie durch Temperatur-programmierte
Desorption (TPD) von Ammoniak gemessen. Jedoch gibt es keine Offenbarung
darin über
die Verwendung der Zeolithe zum Trocknen organischer Flüssigkeiten.
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Eines der mit der Verwendung von
herkömmlichen
Molekularsieben verbundenen Probleme besteht darin, dass Nebenprodukte
gewöhnlich
aufgrund von beispielsweise der Umkehrung der Olefinhydratationsreaktion,
d. h. Zurückumwandlung
von Isopropanol zu Propylen und Wasser, oder der Hydrolyse eines Esters zurück zu den
Reaktanten Alkohol und Carbonsäure,
was zu einem Verlust von nicht nur dem wertvollen Produkt, sondern
auch den Chemikalien, Leistung und verbrauchten Energie vor allem
bei den Hydratations- bzw. Veresterungsreaktionen führt.
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Es wurde nun gefunden, dass die Ursache
von dieser Umkehr und dem sich daraus ergebenden Verlust an Reinheit
vermieden werden kann, wenn die Molekularsiebe gemäß der Erfindung
vor dem Kontakt mit den wässrigen
organischen Flüssigkeiten
vorbehandelt werden.
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Folglich ist die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zum Entwässern
organischer Flüssigkeiten,
die mit Wasser angemischt sind, wobei das Verfahren In-Kontakt-Bringen
der Anmischung mit einem Molekularsieb umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass das Molekularsieb vorbehandelt ist, sodass seine Konzentration
von sauren Stellen vermindert ist und ein Ammoniak-TPD-Wert von
18 μMol/g
oder weniger vor dem Kontakt mit der Anmischung erreicht wird.
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Mit „Molekularsieb" ist hier und durch
die gesamte Beschreibung das Sieb als solches oder wenn ein solches
Sieb in oder mit einem Bindemittel gebunden ist, gemeint.
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Mit „Ammoniak-TPD-Wert" ist hier und durch
die gesamte Beschreibung ein Ammoniak-Temperatur-Desorptions-Wert
gemeint, der die Menge an von einem Molekularsieb desorbiertem Ammoniak,
nachdem das Sieb vollständig
mit Ammoniak gesättigt
war und dann einer thermischen Desorption unterzogen wurde, bis
sich kein Ammoniak mehr entwickelt, darstellt. Als solches gibt
der „Ammoniak-TPD-Wert" die Konzentration
der sauren Stellen in dem Molekularsieb, welches durch Ammoniak
zugänglich
ist, wieder. Die Konzentration von sauren Stellen kann natürlich durch
gut bekannte Charakterisierungstechniken, wie Infrarot-Spektroskopie
und Mikrokaloriemetrie, definiert werden.
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Der Ammoniak-TPD-Wert der in der
vorliegenden Erfindung zum Entwässern
verwendeten Molekularsiebe wird geeigneterweise durch anfängliches
Erhitzen einer vorgewogenen Menge einer kommerziellen Probe von
Molekularsieb auf eine erhöhte
Temperatur, beispielsweise etwa 150°C, mit einer Geschwindigkeit
von etwa 10°C
pro Minute in einer Inertatmosphäre,
dann Vermindern der Temperatur des erhitzten Siebs auf etwa 100°C in einer
Inertatmosphäre, über einen
längeren
Zeitraum, beispielsweise über
Nacht, bei der Temperatur und dann erneutes Erhitzen des Ammoniak-gesättigten
Siebs auf etwa 700°C
mit der Geschwindigkeit von 10°C
pro Minute und Messen der Menge an von dem Molekularsieb desorbierten
Ammoniak bestimmt. Die Bestimmung des desorbierten Ammoniaks kann
durch Titration der desorbierten Gase unter Verwendung einer verdünnten Mineralsäurelösung, wie
beispielsweise 0,02 N Salzsäure,
ausgeführt
werden.
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Im Fall von kommerziell erhältlichen
Molekularsieben, die in der sogenannten „Kaliumkationenform" vorliegen, ist der
Ammoniak-TPD-Wert im Allgemeinen größer als 19 μMol/g und liegt typischerweise
im Bereich von 19 bis 25 μMol/g.
Jedoch nach Vorbehandlung ist der Ammoniak-TPD-Wert des behandelten
Molekularsiebs ≤ 18 μMol/g, geeigneterweise
weniger als 15 μMol/g
und vorzugsweise weniger als 12 μMol/g,
beispielsweise 1–11,5 μMol/g.
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Molekularsiebe, die das Wasser aus
einer Anmischung davon mit einem Alkohol adsorbieren können, sind
gut bekannt. Typischerweise sind solche Molekularsiebe kristallin,
obwohl das einzelne angewendete Sieb nicht kritisch ist. Solche
Siebe sollten jedoch in der Lage sein, unter den Adsorptionsbedingungen
mindestens 2 Gewichtsprozent Wasser, beispielsweise 2–30% Gewicht/Gewicht,
vorzugsweise etwa 5–25%
Gewicht/Gewicht, zu adsorbieren. Das Sieb ist geeigneterweise ein
Zeolith-Molekularsieb mit einem mittleren Porendurchmesser von etwa
3 Angström
(A). Typische Beispiele für
solche Molekularsiebe sind die Zeolithe Typ A, insbesondere 3A,
obwohl andere mit verschiedenen Porendurchmessern, wie beispielsweise
4A und 5A, angewendet werden können.
Fast alle der kommerziell erhältlichen
Molekularsiebe, die bis jetzt bei dem Entwässerungsverfahren, insbesondere
von Alkoholen, verwendet werden, haben obwohl als „Kaliumkationenform" vertrieben, stets
einen Ammoniak-TPD-Wert von größer als
19 μMol/g.
Typische Beispiele für
solche kommerziell erhältlichen
Zeolith-Molekularsiebe
sind jene, vertrieben als UOP AS-5078 und Ceca Siliporite® NK30,
obwohl solche Molekularsiebe auch von anderen Quellen erhältlich sind.
Diese sogenannten „Kaliumkationenformen", wie z. B. in EP-A-0
142 157 beschrieben, ergeben, wenn als solche zum Entwässern von wässrigen
Alkoholen verwendet, eine wesentliche Menge an Nebenproduktbildung,
wie beispielsweise Olefine, Ether und/oder Aldehyde. Dies ist unannehmbar,
weil die Nebenprodukte nicht nur das Lösungsmittel Alkohol, das behandelt
wird, verunreinigen können,
sondern auch weiterem Abbau oder weiterer Polymerisation in Gegenwart
von unbehandeltem Molekularsieb unterliegen können, wodurch außerdem die
Qualität
des entwässerten
Alkohols nachteilig beeinflusst wird und die Alkoholreinheit anschließend abnimmt.
Dass dies der Fall ist, kann beispielsweise aus der Beschreibung
bei Spalte 2, Zeilen 50–60
von US-A-4460476, vorstehend angeführt, und auch aus den Beispielen
und Vergleichstests, die nachstehend gezeigt werden, ersichtlich
werden.
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Das Merkmal der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass solche sogenannte „Kaliumkationenform" von Zeolith-Molekularsieben weiter
behandelt werden kann, um den Ammoniak-TPD-Wert davon vor dem Kontakt
mit der organischen Flüssigkeit-Wasser-Anmischung
auf nun beanspruchte Anteile zu vermindern, um das Entwässerungsverfahren
auszuführen.
Die Weiterbehandlung wird geeigneterweise durch In-Kontakt-Bringen des kommerziell
erhältlichen
Molekularsiebs mit einer Lösung
von Ammoniak- oder einem Alkalimetallsalz ausgeführt, wie beispielsweise ein
Salz von Natrium oder Kalium, insbesondere beispielsweise das Nitratsalz,
um jegliche restliche H+-Kationen in dem
kommerziellen Sieb in die Lage zu versetzen, mit zusätzlichen
Alkalimetallkationen ausgetauscht zu werden. Ein Endwaschverfahren
wird dann ausgeführt,
um das restliche Salz und Säuren,
die im Ergebnis des Ionenaus tauschverfahrens erzeugt werden, zu
entfernen. Das Alkalimetallsalz wird geeigneterweise als eine wässrige Lösung verwendet
und die Konzentration der wässrigen
Lösung
des verwendeten Ammonium- oder Alkalimetallsalzes wird von der Natur
des unbehandelten Molekularsiebs abhängen. Typischerweise liegt
eine solche Konzentration geeigneterweise jedoch im Bereich von
0,01 bis 2 Molar, vorzugsweise etwa 0,05 bis 0,5 Molar. Die Behandlung
des unbehandelten Molekularsiebs wird geeigneterweise bei einer
Temperatur im Bereich von 10 bis 90°C, vorzugsweise 20 bis 70°C, ausgeführt. Durch
dieses Verfahren kann der Ammoniak-TPD-Wert des kommerziellen Molekularsiebs,
wie 3A, auf Werte von 18 μMol/g
oder darunter, geeigneterweise unter 15 μMol/g und vorzugsweise unter
12 μMol/g,
vermindert werden. Gewöhnlich
wird der Ammoniak-TPD-Wert
von dem unbehandelten Molekularsieb um mindestens 10%, vorzugsweise
mindestens 40%, vor der Verwendung des erfindungsgemäßen Entwässerungsverfahrens
vermindert. Alternativ kann die vorstehend erwähnte Behandlung an jedem, bei
der Herstellung des für
das gebundene Molekularsieb verwendeten Bindemittels ausgeführt werden,
bevor das Sieb mit dem Bindemittel oder darin gebunden ist. In diesem
Fall sollte die Behandlung zu einem Ausmaß ausgeführt werden, dass der Ammoniak-TPD-Wert
des fertigen gebundenen Molekularsiebs innerhalb der vorstehend
ausgewiesenen Bereiche liegt. Typische, in den gebundenen Molekularsieben
verwendete Bindemittel sind Montmorillonite, Kaolin, Sepiolite und
Atapulgite.
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In dem Entwässerungsverfahren wird das
Molekularsieb mit vermindertem Ammoniak-TPD-Wert in Kontakt mit
der zu entwässernden
organischen Flüssigkeit-Wasser-Anmischung
gebracht. Dies kann chargenweise oder kontinuierlich, beispielsweise
durch Füllen
einer Säule
mit einer Menge von dem im Wesentlichen säurefreien Molekularsieb und
dann Leiten der zu entwässernden
Anmischung dort hindurch, ausgeführt
werden. Die Geschwindigkeit des Durchgangs der zu entwässernden
Anmischung durch die gefüllte
Säule ist
geeigneterweise derart, dass es eine hinreichende Kontaktzeit zwischen
der Anmischung und dem Sieb gibt. Solche Kontaktzeit würde natürlich abhängen von
- a. der Beschaffenheit der organischen Flüssigkeit
in der Anmischung,
- b. der Wassermenge in der Anmischung,
- c. der Kapazität
des verwendeten Molekularsiebs,
- d. der Temperatur und dem Druck, bei dem die zwei in Kontakt
gebracht werden und
- e. ob die Anmischung in der flüssigen oder in der Gasphase
vorliegt.
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Typischerweise jedoch liegt solche
Kontaktzeit geeigneterweise im Bereich von 15 Sekunden bis 5 Minuten
für ein
Einheitsvolumen der Anmischung zum Hindurchgelangen eines Einheitsvolumens
des Molekularsiebs. Innerhalb dieses Bereichs würde dann, wenn die Anmischung
beispielsweise ein flüssiges
Gemisch von Wasser und Isopropanol ist und es durch ein vorbehandeltes
kristallines Molekularsieb 3A bei einer Temperatur von etwa 110–120°C gelangt,
solche Kontaktzeit im Bereich von etwa 30 Sekunden bis 3 Minuten,
beispielsweise etwa 1 Minute für
ein Einheitsvolumen der Anmischung zum Hindurchgelangen eines Einheitsvolumens
des behandelten Molekularsiebs liegen. Durch Arbeiten von diesem
Verfahren kann eine organische Flüssigkeit, die im Wesentlichen
wasserfrei ist, aus der Base von einer solchen Säule gewonnen werden, unter der
Annahme, dass die zu entwässernde
Anmischung dem Kopf der gefüllten
Säule zugeführt wird.
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In Abhängigkeit von der Wirksamkeit
des Molekularsiebs kann das verwendete Molekularsieb, das mit Wasser
gesättigt
sein kann, regeneriert; das heißt,
das adsorbierte Wasser desorbiert werden; entweder durch die Techniken
von Temperaturschwingungsdesorption oder Druckschwingungsdesorption.
Bei dem Temperaturschwingungsverfahren wird der Strom von heißem Fluid
durch das verwendete Molekularsieb geleitet, um das adsorbierte
Wasser aus dem Sieb zu treiben. Für einen gegebenen Druck sinkt
die adsorbierte Wassermenge mit dem Er höhen der Temperatur. In dem
Druckschwingungsverfahren kann Desorption des adsorbierten Wassers
durch wesentliches Vermindern des Drucks erreicht werden, bezogen
auf den, unter dem Adsorption ausgeführt wurde.
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Die Wirksamkeit des Entwässerungsverfahrens
kann durch Arbeiten von zwei Säulen
gleichzeitig verbessert werden, sodass, wenn eine der Säulen in
dem Adsorptionsmodus vorliegt, die andere in dem Desorptionsmodus
vorliegt und die Zuführung
der zu behandelnden Anmischung durch die Säule in dem Adsorptionsmodus,
wodurch ein im Wesentlichen kontinuierlicher Vorgang möglich wird,
gelangt.
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Das Verfahren ist besonders geeignet
für die
Entwässerung
von Alkoholen, wie beispielsweise Ethanol, Isopropanol, Sekundärbutanol
und Tertiärbutanol,
und aliphatischen Estern, wie beispielsweise Ameisensäure-n-propylester,
Essigsäureethylester,
Essigsäurebutylester,
Propionsäuremethylester
und Isobuttersäureethylester,
ob sie durch ein Syntheseverfahren, wie beispielsweise Alkohole,
hergestellt durch Olefinhydratationsverfahren, hergestellt wurden,
oder ob sie durch Biofermentation von landwirtschaftlichen Produkten, wie
Mais, Rüben
und Melassen, wobei das letztere Verfahren Alkohole, insbesondere
Ethanol/Wasser-Gemische, hergestellt durch Verarbeiten von Biomasse,
wie landwirtschaftlichen Rückständen, Kraut,
Altpapier und Zellstoff und Mehrfachfeststoffabfällen, erzeugt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird weiterhin
mit Bezug auf die nachstehenden Beispiele und Vergleichstests (nicht
erfindungsgemäß) erläutert:
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BEISPIELE
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In den Beispielen und Vergleichstests
wurden zwei kommerzielle Qualitäten
von Kaliumionen-ausgetauschten Molekularsieben (Zeolith 3A) getestet,
nämlich
UOP AS-5078 (von Universal Oil Products) und Ceca Siliporite® NK30
(von Ceca), welche beide Siebe darstellen, die immer mit einem Bindemittel
gebunden wurden.
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A. Behandlung von Molekularsieb
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Das nachstehende Verfahren wurde
zum Behandeln dieser kommerziell erhältlichen Molekularsiebe mit
weiteren Mengen Alkalimetallsalzen eingesetzt, um die Acidität von diesen
kommerziellen Proben zu vermindern:
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Eine wässrige Lösung von Kaliumnitrat (0,1
M) wurde durch Auflösen
von Kaliumnitrat (2,05 g, von Sigma Aldrich) in destilliertem Wasser
(200 ml) hergestellt. Die erhaltene Kaliumnitratlösung wurde
in einen Behälter,
der Zeolith 3A Molekularsieb (75 g) enthält, gegossen. Der Behälter wurde
verschlossen und periodisch innerhalb 20 Stunden bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Die erhaltenen Kaliumionen-ausgetauschten Molekularsiebe wurden
filtriert, dreimal mit weiteren aliquoten Mengen destilliertem Wasser
(jeweils 200 ml) gewaschen und in einem Ofen bei 140°C getrocknet.
Diese Kaliumionen-ausgetauschten Molekularsiebe wurden dann zerstoßen und
zu einer mittleren Teilchengröße von etwa
0,5–0,85
mm zur Verwendung in der Entwässerungstestvorrichtung
gesiebt.
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B. Ammoniak-Temperatur-Programmierte
Desorptionsversuche
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Eine Probe (300 mg) eines unbehandelten
kommerziellen Molekularsiebs wurde genau in ein Quarz-U-Rohr eingewogen
und an der Ammoniak-TPD-Apparatur befestigt. Die Probe wurde mit
einer Geschwindigkeit von 10°C
pro Minute in fließendem
Stickstoff auf 150°C
erhitzt und eine Stunde bei 150°C
gehalten. Die Temperatur wurde dann auf 100°C vermindert und die Probe mit
Ammoniak unter Verwendung eines 1%igen Ammoniaks in Stickstoffstrom
gesättigt.
Nach Spülen
mit Stickstoff über
Nacht bei 100°C
wurde die Probe mit einer Geschwindigkeit von 10°C pro Minute auf 700°C erhitzt.
Das desorbierte Ammoniak wurde kontinuierlich unter Verwendung von
0,02 N Salzsäure
titriert.
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Eine frische Probe von jeweils UOP
AS-5078- und Ceca Siliporite® NK-30-Sieb wurde einem
Kaliumionenaustauschverfahren (wie vorstehend in Abschnitt A ausgewiesen)
unterzogen. Jede Probe wurde dann getrennt zwei weiterem Austausch vorgängen mit
Kaliumionen in einer analogen Weise unterzogen, um „dreifach
ausgetauschte" Siebe
zu erhalten.
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Die Gesamtmenge an von jedem der
frischen und der „dreifach
ausgetauschten" Siebe
desorbiertem Ammoniak wird nachstehend in Tabelle 1 gezeigt. Die
dreifach ausgetauschten Siebe hatten eine Ammoniakadsorptionskapazität von nur
55% von jener der frischen (unbehandelten) UOP-Probe und nur 48%
von jener der frischen (unbehandelten) Ceca-Probe. Tabelle
1: Gesamtes aus Molekularsieben bei 700°C desorbiertes Ammoniak.
Frisches
UOP AS-5078 | 20,7 μMol/g |
Dreifach-ausgetauschtes
UOP AS-5078 | 11,4 μMol/g |
Frisches
Ceca Siliporite® NK30 | 19,6 μMol/g |
Dreifach-ausgetauschtes
Ceca Siliporite® NK30 | 9,5 μMol/g |
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C. Entwässerungs-Tests
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(a) Isopropanol
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Der Entwässerungstest wurde wie nachstehend
ausgeführt:
Ein Adsorptionsmittelbett, bestehend aus 30 ml Kaliumionen-ausgetauschtem
Molekularsieb von Schritt (A) vorstehend wurde in einen Glasreaktor
gegeben, gefolgt von 5 ml gesinterten Aluminiumoxidkugeln, zur Verwendung
als ein inertes Vorheizerbett, wobei das Letztere von dem Adsorptionsmittelbett
durch eine kleine Menge Glaswolle getrennt wurde.
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Der beschickte Glasreaktor wurde
am Ort fixiert und 16 Stunden unter einem Stickstoffstrom (50 ml/Minute)
auf 300°C
erhitzt. Das Adsorptionsbett wurde dann auf 120°C gekühlt und die Fließgeschwindigkeit
von Stickstoff auf 25 ml/Minute vermindert. Ein azeotropes Isopropanolmodellgemisch,
enthaltend 88% Gewicht/Gewicht Isopropanol und 12% Gewicht/Gewicht
destilliertes Wasser, wurde über
das Adsorptionsmittelbett bei einer Flüssigkeitsstromgeschwindigkeit
von 2 ml/Stunde geleitet. Ein Sammelgefäß (gehalten bei Umgebungstemperatur)
wurde stromabwärts
des Reaktors angeordnet, um die entwässerte (getrocknete) Flüssigkeit
zu sammeln. Ein Gasprobenpunkt wurde stromabwärts des Sammelgefäßes angeordnet.
Das stromabwärts
aus dem Sammelgefäß kommende
Gas wurde bei regelmäßigen Intervallen
unter Verwendung eines Gaschromatogramms, ausgestattet mit einer
Aluminiumoxid KCI PLOT Kapillarsäule,
analysiert. Die Zersetzung von Isopropanol mittels Durchleiten über das
Kaliumionen-ausgetauschte Molekularsieb wird durch das Vorliegen
von Propylen in dem Ausgangsgasstrom stromabwärts des Sammelgefäßes angezeigt.
Flüssige Proben
wurden gesammelt, gewogen und unter Verwendung eines mit einer Poropak® S-gefüllten Säule ausgestatteten
Gaschromatogramms analysiert. Die Analyse der gesammelten flüssigen Proben
zeigte, dass das Wasser selektiv adsorbiert war. Die GC-Analysen
fanden keine weiteren nachweisbaren Produkte in den kondensierten
Flüssigkeitsproben.
Die Tests wurden, bevor das Wasser durch das Adsorptionsmittelbett
brach, gestoppt.
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Die Ergebnisse der in beiden ihrer
Formen getesteten Molekularsiebe; das heißt frisch, kommerziell vertrieben
(nicht erfindungsgemäß) und nach
Kaliumionenaustausch gemäß der Erfindung,
werden nachstehend tabellarisch angeführt (Tabelle 2): Tabelle
2 Beobachtete Propylenkonzentration (ppm) in Ausgangsgasströmen
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Die vorstehenden Ergebnisse zeigen
deutlich, dass die Zersetzung von Isopropanol zu Propylen während des
Entwässerns über kommerziell
erhältlichen
Molekularsieben dramatisch vermindert ist, wenn die Siebe einer
Vor-Kaliumionen-Austauschbehandlung
unterzogen wurden.
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(b) Ethanol
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Der Entwässerungstest wurde wie nachstehend
ausgeführt:
Ein Adsorptionsmittelbett, bestehend aus 30 ml entweder UOP AS-5078-Molekularsieb
oder dem gleichen Sieb nach Kaliumionenaustauschbehandlung durch
den in Schritt (A) vorstehend beschriebenen Weg, wurde in einen
Glasreaktor gefüllt,
gefolgt von 15 ml gesinterten Aluminiumoxidkugeln, zur Verwendung
als ein inertes Vorheizerbett, wobei das Letztere von dem Adsorptionsmittelbett
durch eine kleine Menge Glaswolle getrennt wurde.
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Der beschickte Glasreaktor wurde
am Ort fixiert und 16 Stunden unter einem fließenden Stickstoffstrom (50
ml/Minute) auf 350°C
erhitzt. Das Adsorptionsmittelbett wurde dann auf 155°C gekühlt und
die Fließgeschwindigkeit
des Stickstoffs auf 10 ml/Minute vermindert. Ein azeotropes Ethanol-Modellgemisch,
enthaltend 94,4% Gewicht/Gewicht Ethanol und 5,6% Gewicht/Gewicht
destilliertes Wasser, wurde über
das Adsorptionsmittelbett mit einer Flüssigkeitsfließgeschwindigkeit
von 2 ml/Stunde geleitet. Ein Sammelgefäß (gekühlt unter Verwendung eines
Eisbades) wurde stromabwärts
des Reaktors angeordnet, um die entwässerte (getrocknete) Flüssigkeit
zu sammeln. Die gesammelten Flüssigkeitsproben
wurden gewogen und unter Verwendung eines Gaschromatographen, ausgestattet
mit einer CP Wax-57-CB-Kapillarsäule,
auf Diethylether analysiert. Titrimetrische Karl-Fischer-Analyse
der gesammelten flüssigen
Proben zeigte, dass Wasser adsorbiert wurde. Die Tests wurden gestoppt,
bevor das Wasser durch das Adsorptionsmittelbett brach.
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Die Ergebnisse der in beiden ihrer
Formen getesteten Molekularsiebe; das heißt frisch, kommerziell vertrieben
(nicht erfindungsgemäß) und nach
Kaliumionenaustauschbehandlung gemäß der Erfindung, werden nachstehend
tabellarisch angeführt
(Tabelle 3):
Tabelle
3 Beobachtete Diethyletherkonzentration (ppm) in getrockneter Flüssigkeit
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Die vorstehenden Ergebnisse zeigen
deutlich, dass die Bildung von Diethylether während des Entwässerns gegenüber kommerziell
erhältlichen
Molekularsieben dramatisch vermindert ist, wenn die Siebe einer Vor-Kaliumionen-Austauschbehandlung
unterzogen wurden.