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Leuchtbombenabwurfvorrichtung für Luftfahrzeuge Die Erfindung bezieht
sich auf eine kastenartige, mit einer in einem Schloßkas.ten untergebrachten Schlagbolzenzündung
versehene Vorrichtung für Luftfahrzeuge zum Abschießen von durch Festklemmen der
Kartuschen gehaltenen-Leuchtbomben. Gemäß der Erfindung sind bei einer solchen:
Vorrichtung für jede, Kartusche Bein im Schloßkasten gelagertes Halteschlot und
ein durch einen abgefederten Hiebel abgestützter Schlagbolzen vorgesehen, und alle
Schlagbolzenhebel sind miteinander mittels einer gemeinsamen und schrittweise verschiebbaren
Abzugschiene auslösbar.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum Abfeuern von Leuchtbomben aus
Luftfahrzeugen sind mehrere Schächte vorgesehen, die je vier Bomben aufnehmen und
oberhalb der Bomben eine Revolvertrommel besitzen, durch die jeweils eine Bombe
mittels einer besonderen Schaltvorrichtung über eine einzige Schachtbodenöffnung
geführt wird, um durch diese hindurch abgefeuert-zu werden: Die- Schaltvorrichtung
ist über der Revolvertrommel in einem besonderen Gehäuse angebracht, das nur einen
Schlagbolzen mit Abzugvorrichtung enthält. Die Bauhöhe des bekannten Gerätes ist
im Vergleich zur Bombienhöhe sehr groß; uni der weitaus größte Teil der quadratischen
Schachtquerschnitte wird nicht ausgenutzt. Es besteht also der Mangel einer wegen
der Bauart des Gerätes unvermeidbaren, aber für Flugzeuge untragbaren Raumvergeudung.
Ferner ist die Leistung des Gerätes unzureichend, da jede Bombe vor -dem Abfeuern
erst in Stellung .gebracht werden muß. Das Beladen ist überaus unbequem und erfordert
gleichfalls nutzlosen Raum, da es von oben her erfolgen muß.
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Beim Geigenstande der Erfindung sind ab--weichend hiervon die Leuchtbomben
in einer Reihe angeordnet, so daß man nur einen sehr schmalen, voll ausgenutzten
und auf seiner ganzen Länge- unten offenen Schacht braucht.
Die
Bomben sind mit ihren Kartuschen aufgehängt, und jeder derselben ist ein eigener
Schlagbolzen und ein eigenes Schloß zugeordnet: Die Schlösser werden von unten her
beladen, also in allereinfachster Weise und ohne" den bei dem bekannten Gerät vorhandenen
Mangel; die Haltevorrichtung (Revolvertrommel) und eine Schaltvorrichtung vorher
wegnehmen und nachher wieder einbauen zu müssen: Das neue Gerät zeichnet sich durch
seine Einfachheit im Aufbau, in der Bedienung, in der. Wirkungsweise und damit durch
eine überlegene Betriebssicherheit aus.
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Gemäß der Erfindung besteht jedes Halteschloß aus vier unterhalb des
Schloßkastenbodens liegenden, unter den Kartuschenränd schwenkbaren Zangen, die
mit im Schloßkastenboden gelagerten Drehzapfen fest verbunden, auf Zwanglauf gekuppelt
und mit einer seitlich des Schloßkastens liegenden Handhabe versehen sind.
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Bei einer bekannten Abwurfvorrichtung für Sprengbomben werden diese
kopfseitig durch zwei Zangen lösbar gehalten; und das Öffnen und Schließen der Zangen
geschieht durch einen ferngesteuerten Schieber. Die bekannten Zangen fassen die
Sprengbomben unmittelbar, und die Zangen haben lange Schenkel, deren Drehpunkte
in großer Entfernung von der Bombe liegen. Demgegenüber sind bei der neuen Vorrichtung
vier zwangsläufig gekuppelte Zangen vorhanden, die sich beim Herausnehmen oder Einsetzen
einer Kartusche durch die zugehörige, seitlich vom Schloßkasten liegende Handhabe
sehr bequem betätigen lassen. Die eigentliche Bombe wird aus der im Schloß zurückbleibenden
Kartusche abgeschossen, unter deren Rand die vier Zangen greifen. Das neue Sehlöß
ist überlegen leicht beweglich und betriebssicher, während das: bekannte Schloß
sich für Leuchtbomben, deren. Kartuschen nach dem Absch.luß zu entfernen sind, nicht
eignet.
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Für die Betätigung des erfindungsgemäßen Schlosses werden Kniehebel
verwendet, deren Benutzung bei Bornbenabwurfvorrichtungen an sich nicht neu ist,
die aber hier unter neuen Bedingungen verwendet werden und nicht nur das leichte
Öffnen und Schließen der Schlösser mittels ihrer Handhiaben ermöglichen; sondern
gleichzeitig zur Sicherung der Schließlage der Zangen dienen, indem sie um einen
geringen Betrag über ihre Totlage hinaus bewegt werden.
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Dabei ist ferner zur Verriegelung eine für alle Schlösser gemeinsame
Schiene an sich bekannter Art vorgesehen, die mittels Nasen hinter die Handhaben
der Kniehebel greift und dadurch verhindert, daß die Zangen sich bei Erschütterungen
öffnen. In Verbindung damit steht eine weitere auf die Abzugvorrichtung einwirkende
Verriegelung, bei deren Eingriff die Schlagbolzen nicht betätigt werden können,
solange die erwähnte Schiene die Verriegelung der Schlösser noch nicht vor-.- genommen
hat: In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Abb. i ist eine Ansicht, .Abb. 2 ein senkrechter Schnitt durch die
Schloßplatter Abb. 3 ein Schnitt nach Linie A -A der Abb: 2 und Abb. 4 ein Schnitt
nach Linie B-ß' der Abb. 3.
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. Ferner zeigen Abb. 5, und 6 eine Einzelheit in zwei verschiedenen
Ansichten sowie Abb. 7 den Leerhub bei _ der Abzugsteuerung der Schlagbolzen.
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Die Vorrichtung besteht aus einem an. sich bekannten Munitionsschacht
i und einem mit ihm durch Schrauben verbundenen -Scbloßkasten 2. Sie kann zum Abwurf
von beliebig vielen Leuchtbomben 3 ausgebildet sein; die im Schacht i in einer Reihe
nebeneinander aufgehängt werden und durch Zwischenwände 4 getrennt sind. Im allgemeinen
geht man über eine Höchstbeladung von fünf Leuchtbomben nicht hinaus.
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Entsprechend der Höchstzahl der zu ladenden Leuchtbomben sind im Schloßkasten
Halteschlösser vorgesehen,, mit denen die Kartuschenränder 5 der Leuchtbomben :gefaßt
werden. Jedes Halteschloß besteht aus zwei gelenkig verbundenen, überknickbaren
Hebeln 6 (Abb. 2 bis 4), die an einarmige Hebel 7 angelenkt sind. Diese stehen in
fester Verbindung mit in dem Boden 8 des Schloßkastens 2 gelagerten Drehachsen 9;
an die Drehachsen 9 sind einerseits unterhalb des Bodens 8 angeordnete Zangen io
und andererseits oberhalb des Bodens 8 befindliche, einen Winkelhebel bildende Hebel
f r, 12 fest angeschlossen. Diese obenliegenden Hebel i r stehen: über Schlitz und
Stift in steuernder Verbindung mit ebenfalls oben angeordneten Hebeln. 13, die über
im Boden. 8 .gelagerte Drehzapfen 14 mit Zangen 15 fest verbunden sind, die
den Zangen iö gegenüberstehen und gegenläufig zu diesen angetrieben werden. Eine
Feder 16 sucht die beiden. Hebel 7 zusammenzuziehen.. Die über@Schlitz und Stiftmiteinander
verbundenen Hebel 12 haben die Aufgabe, die Schloßteile symmetrisch zu der in Abb.
3 angedeuteten Ebene C-C zu halten.
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Im geöffneten Zustande haben das -Hebelgelenk 6 und das Schloß die
in Abb. 3 beim zweiten und vierten Schloß dargestellte Stellung inne. Die Zangen
io, 15 sind nach außen geschwenkt und geben den Raum für das Einsetzen der -sich
gegen den Kasten-Boden $ legenden Kartusche der Leuchtbombe frei. Die Feder 16 hält
die Zangen ha nffenstellung. ,Nach dem von unten her zu bewirkenden Einsetzen- der
Kartusche
wird das Hebelgelenk 6 durchgeknickt und rnter Spannen
der Feder 16 in die in, Abb. 3 beim ersten und dritten Schloß ersichtliche Stellung
überführt. Hierbei drehen sich die Hebel 7 rnit den: Achsen 9 und schwenken -die
fest mit ihnen verbundenen Zangen io unter den Kartusclienrand 5. Gleichzeitig werden
die. oben befindiichen Hebel 11, 13 nach außen gedreht, was ein Einwärtsschwenken
der anderen, @untenliegenden Zangen 15 unter den Rand der Kartusche zur Folge hat,
die jetzt zwischen den vier Zangen io, 15 und dem Boden 8 festgehalten wird'. Zieht
man das durchgekriickte Hebelgelenk zurück, dann kann die abgeschossene Kartusche
aus dem Schacht entfernt werden..
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Je ein Hebel der Kniegelenke 6 ist mit einer vorspringenden, nach
oben unigebogenen Handhabe 17 für die Schloßbetätigung versehen, die mit einer Nase
18 einer am Scbloßkästen verschiebbar gelagerten Sicherungsschiene i9 in der Weise
zusammenarbeitet, daß bei in Schließstellung gebrachfen Zangen die -Nasen 18 vor
die Handhaben 17 geschoben werden können und dadurch die' Zangen gegen unbeabsichtigtes
Lösen oder bei Bruch der Feder 16sichern..
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An die Sicherungsschiene i9 ist ein Arm 2o angeschlossen, der ein
auf der Welle 21 biefestigbes Abzugrad 22 durch Nocken 23 sperren kann. Hierbei
ist das Zusammen wirken derart, daß nur bei .gesperrtem Abzu-grade 22 die Zangenverschlüsse
geöffnet werden können, die ihrerseits gesperrt s.inid,-«renn das Abzugrad 22 betätigt
werden. kann.
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Das" Auslösen der Leuchtbombe 3 erfolgt durch einen Schlagbolzen 24,
der in einem über der Kartusche auf dem Boden 8 angeordneten Gehäuse 25 gelagert
ist und unter der Einwirkung einer Feder 26 steht. Das Spannen der Schlagbolzenfeder
erfolgt von Hand durch einen am Schlagbolzen vorgesehenen.- Kugelkopf-:2,7. Hierbei
setzt sich eine Schlagbalzennase 28 auf eine mittels Feder 29 selbstsperrende Klinke
30, die den Schlagbolzen 24 in Abzugstellung festhält.
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Auf der Achse 31 der Sperrklinke 3o ist ein Hebel 32 drehbar .gelagert.
Alle diese Hebel 32 sind an eine Auslöseschiene 33 äugelenkt, deren eines Ende an
eine Feder 3;4 und deren anderes Ende über einen Mitnehmerhebel 35 an die Welle
2i .des Abzugrades 22 angeschlossen ist. Um die Leuchtbomben 3 nacheinander auslösen
zu können, sind die Naben der Hebel 32 nach Abb. 7 als. Klauen ausgebildet, die
in Klauen der Sperrklinken 30 fassen, jedoch einen vom ersten Schlagbolzen bis zum
letzten Schlagbolzen um, einen bestimmten Winkel, z. B. 15°, anwachsenden Leerhub
erhalten. Beim erstmaligen Bewegen der Abzugschiene 33 wind die erste Bombe sofort
ausgelöst und der Leerhub aller Klaueneingriffe um z5° verkleinert, was bedeutet,
d.aß bei der zweiten Abzugbewegung die zweite Bombe sofort gelöst wird und der über
der dritten Leuchtbombe liegende Kl,aueneingriff in eine sofort wirksame Stellung
kommt USW. .
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Die im Vorderteil des Schloßkastens 2 befindliche Abzugvorrichtung
besteht aus dem als Sperrad ausgebildeten Abzugrad'22 auf Welle 2i, dem auf dieser
Welle 21 drehbar gelagerten Abzughebel 36 mit Mitnehmerklinke 37,_ einer Sperrklinke
38, dem an die Abzugschiene 33 angelenkten. Mi.tnehmerhebel 35 und der Rückholfeder
39 für den Abzug-Nebel 36, der bei Fernbedienung an einen Bodenzug angeschlossen
sein kann. Wird der Abzughebel 36 in Pfeilrichtung bis zum Anschlag 4o bewegt, dann
werden Abzugrad 22, Welle 21 und Hebel 35 um einen bestimmten Winkelbetrag gedreht,
was durch Vermittlung@der Schiene 33 und der Hebel 32, 2o das Auslösen der .ersten
Leuchtbombe zur Folge hat. Gibt man den Abzughebel 36 frei, dann wird er durch Feder
39 in seine durch. Anschlaig 41 begrenzte Ausgangstellung- zurückgeholt, während
das Sperrad 22 unter -dem Einfluß der Sperrklinke 38 in seiner Stellung verharrt.
Durch weiteres Ziehen am Abzughebel 36 werden die anderen Leuchtbomben abgeworfen.
Löst man nach Abschießen aller Bomben die Sperrklinke 38 und die Mitnehmerklnke
37, dann holt die Feder 34 die Abzugschien.e.33 in ihre Aus.gangstellung zurück.
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Durch die Sicherungsvorrichtung 2o, 23 werden Unfälle während des
Beladens vermieden, weil die Abzugvorrichtung nicht betätigt werden kann, solange
die Schiene i9 nicht sämtliche Halteschlösser in Arbeitsstellung gesichert hat.
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