DE3435809C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für den Ver­ schluß von automatischen Handfeuerwaffen der im Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.

Eine derartige Fangvorrichtung ist aus dem Prospekt "Selbstladepistole Modell P9S" der Firma Heckler & Koch GmbH aus dem Jahre 1976 bekannt. Dieser Prospekt zeigt eine Pistole mit einem Verschlußfang, der nach Abfeuern der letzten im Magazin befindlichen Patrone den Verschluß in seiner zurückgezogenen Ladestellung festhält. Nach erfolgtem Magazintausch kann der Verschluß durch Betäti­ gung eines nur an einer Seite der Waffe angeordneten Stell­ hebels entriegelt und die Waffe damit zum erneuten Abfeuern vorbereitet werden. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß der an der linken Seite der Waffe angeordnete Stellhebel nur von Rechtshändern mit dem Daumen der Schuß­ hand ohne Umgreifen betätigt werden kann. Für Linkshänder ist es unmöglicht, den Stellhebel mit dem Daumen der linken Hand ohne gleichzeitigen Verlust an Haltesicherheit zu betätigen. Da die Zahl der Linkshänder gegenwärtig steigt, ist die Möglichkeit einer beidseitigen Betätigung einer Fangvorrichtung zur Gewährleistung der Schießbereitschaft sehr aktuell.

Aus der DE-OS 28 45 471 ist eine Pistole mit einer Siche­ rungseinrichtung zur Verriegelung des Schlagbolzens be­ kannt. Ein Stellglied mit zwei an beiden Seiten der Waffe angeordneten Lösehebeln weist verschiedene Ausnehmungen zur Aufnahme und Verriegelung des Schlagbolzens auf. Die Sicherungseinrichtung, die über zusätzliche Hebel auf den Abzugsbügel einwirkt, soll ein unerwünschtes Abfeuern eines Schusses verhindern. Ein Auffangen des Verschlusses nach Abfeuern der letzten Patrone ist mit einer der­ artigen Anordnung nicht möglich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine konstruktiv einfach aufgebaute und leicht demontierbare Fangvorrichtung für den Verschluß von automatischen Handfeuerwaffen zu schaf­ fen, die von Rechtshand- und Linkshandschützen mit dem Daumen der Schießhand betätigt werden kann, ohne daß ein Umgreifen erforderlich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Der bei der Fangvorrichtung erfindungsgemäß vorgesehene zweite Stellhebel eröffnet die Möglichkeit, daß sowohl Rechtshand- als auch Linkshandschützen den Fangmechanismus mit dem Daumen der Schießhand lösen können, wobei alle anderen Funktionen der Waffe und des Verschlusses, wie Verschließen des Laufes und die Wirkung als Montage- und Demontagesicherung beibehalten werden. Infolge der schrägen Anordnung einer mit einem Ausschnitt im Bundring lagemäßig übereinstimmenden Nut wird die hintere, außerhalb der Mitte des Bundrings befindliche Kante am Bundring belastet. Dadurch wirkt auf den Bundring ein Drehmoment, welches die Fangvorrichtung in ihrer normalen Betriebsstellung hält. Darüber hinaus wird durch die schräge Nut die De­ montage der Fangvorrichtung erleichtert, weil die Feder nicht vollständig in der Nut, sondern nur an deren Rand aufliegt. Durch einen mäßigen Druck gegen das Ende des Querbolzens wird die Feder in Richtung zum Bundring ange­ hoben und der Querbolzen kann herausgezogen werden. Zu­ sätzlich erfolgt eine Eingrenzung des Radialspiels der beiden Stellhebel durch Kraftübertragung der Spannfeder von der Kante am Bundring über den Querbolzen auf das Gehäuse der Waffe, wobei das Axialspiel durch die Lagerung der Spannfeder in der Nut des Gehäuses sowie in der Aus­ nehmung im Bundring und in der Nut im Querbolzen einge­ schränkt ist. Die Einfachheit der Konstruktion stellt minimale Ansprüche an die Produktion.

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist der zweite Stell­ hebel eine Führung auf, die mit Stellflächen auf dem Quer­ bolzen zusammenwirkt, mit dem Vorteil einer vereinfachten Montage.

Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung ausführlich be­ schrieben. Es zeigt

Fig. 1 in teilgeschnittener Seitenansicht einen Ver­ schluß in Ruhelage,

Fig. 2 den Verschluß nach Fig. 1 im Grundriß,

Fig. 3 einen Querschnitt A-A des Verschlusses,

Fig. 4 einen Ausschnitt der Befestigung der Feder des Einfanges in der Ebene A-A in Fig. 1,

Fig. 5 einen Teilschnitt des Bolzens mit Halterung.

Im Gehäuse 1 der Waffe sind in einer Querachse Bohrungen 24, 25 und ein Durchbruch 8 gebildet. In der Bohrung 24 ist ein Querbolzen 3 des Fanges 4 ge­ lagert, der Einstellflächen 26, 27 an seinem Ende und eine Zylindernut 18 aufweist (Fig. 3, 5). Der Arm 6 am Fang 4 hat an seinem vorderen Ende einen inneren Ansatz 7, der in den Durchbruch 8 der einen Seitenwand bis in den Innenraum 9 des Gehäuses 1 eingreift. Der Innenraum 9 dient zur Aufnahme eines Patronenmagazins 10. Am Ansatz 7 des Armes 6 ist ein Zahn 11 zum Festhalten des Verschlusses 5 ausgebildet.

In der Bohrung 25 des Gehäuses 1 ist ein hülsen­ förmiger Bundring 29 gelagert, der gemäß Fig. 5 eine Führung 30 aufweist, die zum Einstellen der Flächen 26, 27 des Bolzens 3 und damit auch eines am Bundring 29 ausgebildeten Armes 31 in einem mit dem Arm 6 übereinstimmende Lage dient. Eine Aus­ nehmung 32 im Bundring 29 hat eine mit der Zylinder­ nut 18 des Bolzens 3 übereinstimmende Form (vgl. Fig. 3). Zur Betätigung hat der Arm 6 des Fanges 4 und der Arm 31 des Bundrings 29 je eine Riffel­ fläche 22, 33, die zur Ablenkung des Ansatzes 7 im Durchbruch 8 des Gehäuses 1 dienen. Ein Aus­ schnitt 21 im Verschluß 5 hat eine vertikale End­ fläche 20 zum Ergreifen des Zahnes 11. An einer Langnut 12 im Gehäuse 1 ist eine Feder 13 gelagert, die sich mit einem bogenförmigen Abschnitt 14 auf der Fläche 15 im Gehäuse 1 abstützt. Der zweite Teil 16 der Feder 13 drückt auf eine Kante 28 der Aus­ nehmung 32 des Bundrings 29 (vgl. Fig. 1). Die Feder 13 wird in ihrer Lage durch einen Querstift 19 gehalten, und zwar durch Eingriff in eine am Quer­ stift 19 ausgebildete Ringnut 23 (Fig. 4).

In seiner in Fig. 1 dargestellten Ruhelage drückt die Feder 13 mit ihrem Abschnitt 16 auf die Kante 28 der Ausnehmung 32 im Bundring 29. Die Feder 13 hält den Fang 4 in der Ruhelage. Nach Abfeuern der letzten Patrone im Magazin drückt der nicht dar­ gestellte Zubringer des Patronenmagazins 10 durch die Magazinfeder auf den Fangzahn 11 am Arm 6 des Fanges 4 und drückt den Fang 4 in Richtung des Pfeils S nach oben. Dabei gelangt der Zahn 11 in den Aus­ schnitt 21 des Verschlusses 5 und hält diesen in seiner hinteren "offenen" Lage. Nach Heraus­ nehmen des leeren Magazins 10 und Einschieben eines vollen Magazins 10 muß es nur mit dem Daumen auf die eine oder andere Riffelfläche 22 oder 33 in Richtung des Pfeils S gedrückt werden, um den Zahn 11 des Fanges 4 mit der vertikalen Fläche 20 des Verschlusses 5 außer Eingriff zu bringen, der unter der Einwirkung seiner Vorholfeder sich nach vorn bewegt. Gleichzeitig schiebt er die Patrone in die Patronenkammer im Lauf und die Waffe ist wieder zum Schießen vorbereitet.

Claims (3)

1. Fangvorrichtung für den Verschluß von automatischen Handfeuerwaffen, insbesondere von Selbstladepistolen, mit einem am Ende eines Querbolzens befestigten und durch Daumendruck betätigbaren Stellhebel, dem eine Fangklinke zur Fixierung des Verschlusses in seiner zurückgezogenen Ladestellung nach Abschuß der letzten Patrone zugeordnet ist, und mit einer im Gehäuse ange­ ordneten Spannfeder zur Lagesicherung des Stellhebels, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Stellhebel (31) auf dem anderen Ende des das Gehäuse (1) durchragenden Querbolzens (3) mittels eines Bundrings (29) drehfest montiert ist, und
daß im Querbolzen (3) eine mit einem Ausschnitt (32) im Bundring (29) lagemäßig übereinstimmende schräge Nut (18) ausgebildet ist, wobei eine hintere Kante (28) des Bundrings (29) vom Endabschnitt (16) der stangenförmigen Spannfeder (13) ständig belastet wird.

2. Fangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Stellhebel (31) mittels einer Führung (30) im Bundring (29) und Stellflächen (26, 27) lösbar auf dem Querbolzenende drehfest montiert ist.

3. Fangvorrichtung nch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannfeder (13) in Form eines geschwungenen Federstabes in einer Seitenwand des Gehäuses (1) längs angeordnet und durch einen Stift (19) mit einer Ringnut (23) festgelegt ist.