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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktion rekombinanter Proteine
in Eiern, ein Expressionssystem für die Zufuhr der rekombinanten
Proteine zu Eiern, Eier, die das rekombinante Protein enthalten,
und transgene, nicht-menschliche eierlegende Tiere, die die rekombinanten
Proteine produzieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Biotechnologie
ermöglicht
eine bessere Produktion von Proteinen mit vielen wichtigen medizinischen Anwendungen,
wie Diagnose und Therapie von Erkrankungen. Unglücklicherweise verbieten sich
viele bestehende Verfahren zur Erzeugung rekombinanter Proteine
aufgrund der hohen Kosten für
eine Produktion im industriellen Maßstab und die Reinigung der
Proteine.
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Antikörpermoleküle sind
ein Proteintyp, den man unter Verwendung von Biotechnologie herstellt.
Antikörper
(oder Immunglobuline) sind sehr spezifische Werkzeuge, die zur Therapie
und Diagnose verschiedener Krankheiten und Pathogene geeignet sind.
Kurz gesagt, besteht ein intakter Antikörper oder ein Immunglobulinmolekül aus 2
schweren (H) und 2 leichten (L) Ketten, die jeweils eine konstante
Region am Carboxylterminus und eine variable Region am Aminoterminus
aufweisen. Man hat mehrere Isotypen für die konstante Region bei
menschlichen Immunglobulinen identifiziert: zwei für die leichte
Kette (kappa und lambda) und fünf für die schwere
Kette (alpha, gamma, delta, epsilon und my). Wie der Name sagt,
variiert die Sequenz der variablen Regionen in jedem Immunglobulinmolekül. Die variable
Region enthält
die Antigenbindungsstelle und bestimmt somit die Antigenspezifität des Immunglobulinmoleküls.
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Zur
Immunisierung von Menschen möchte
man menschlichen Antikörper
verwenden, damit eine Immunreaktion gegen die immunisierenden Antikörper verhindert
wird. Aufgrund praktischer und ethischer Überlegungen ist es jedoch nicht
möglich,
große
Mengen an menschlichen Antikörpern
aus einer menschlichen Quelle herzustellen. Aus Serum oder Brustmilch
stammende menschliche Antikörper
haben zwar Wirksamkeit gezeigt, aber die hohen Kosten und der beschränkte Vorrat
an menschlichen Produkten schließen ihre breit gestreute Anwendung
aus. Damit die Immunantwort gegen nicht-menschliche Antikörperpräparationen gesenkt wird, hat
man chimäre
oder humanisierte Antikörper
hergestellt. Chimäre
Antikörper
sind gentechnologisch derart verändert,
dass die konstante Region des Antikörpers von einem menschlichen
Antikörper
und die variable Region von dem immunisierten, in der Regel nicht
menschlichen Wirt stammt. Die vari able Region stammt gewöhnlich von
einem Antikörper,
der aus einem Nager isoliert wurde, der mit dem gewünschten
Antigen immunisiert wurde.
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Ein
Gebiet, auf dem Antikörper
nützlich
sind, ist zur Behandlung enterischer Erkrankungen. Enterische Infektionen,
die zu Diarrhö,
Dysenterie oder Typhus führen,
stellen ein riesiges öffentliches
Gesundheitsproblem mit mehr als einer Milliarde Erkrankungsepisoden
und mehreren Millionen Toden pro Jahr in den Entwicklungsländern dar.
Rotaviren sind eine Hauptursache für infektiöse Gastroenteritis bei Kleinkindern
und jungen Kindern in industrialisierten und in Entwicklungsländern. Enterotoxigene
Escherichia coli (ETEC) sind ein weitere hauptsächlicher Erreger und führen weltweit
zu mehr als 600 Millionen Fällen
von Diarrhö pro
Jahr. Eine ETEC-Erkrankung beginnt mit der Aufnahme von verunreinigter
Nahrung oder verunreinigtem Wasser. Die Bakterien gelangen in den
oberen Dünndarm,
den sie besiedeln und in dem sie hitzebeständige und/oder hitzeunbeständige Enterotoxine
produzieren. Beide Pathogentypen sollten für eine Behandlung mit Antikörpern empfänglich sein,
die gegen die Schleimhautoberfläche
gerichtet sind.
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WO-A-94 20608 offenbart
Vektoren für
die Gentherapie, die gewebespezifische Expression von Genen, und
WO-A-97 47739 Vektoren
und Verfahren zur Synthese von Proteinen in Eiern transgener Hennen. Parren
PW beschreibt in Hum. Antibodies Hybridomas, 1992, Bd. 3(3), 137-145,
Expressionsvektoren, die Sequenzen umfassen, die humanisierte Antikörper kodieren.
Die Vektoren umfassen variable Nager-Ig- und menschliche konstante
Sequenzen sowie regulatorische Sequenzen für die Expression des Antikörpers und eignen
sich für
die Zufuhr eines rekombinanten Antikörpers an ein Ei.
EP-A-0 394 827 , das nur Stand
der Technik gemäß Artikel
54(3) EPÜ ist,
betrifft chimäre
CD4-Immunoglobulinpolypeptid
und Expressionssysteme. Hassan JO und Curtis R lehren in Infection
and Immunity, 1996, Bd. 64(3) 938-944, ein Impfverfahren zur Herstellung
eines Eis, das pathogenfrei ist.
US-A-5 080 895 lehrt ein Immunisierungsverfahren
und die Präparation
einer antikörperhaltigen
Substanz aus Eiern.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten
Immunglobulinproteins in einem Ei eines eierlegenden Tiers nach
Anspruch 1. Grob gesagt, stellt die Erfindung ein Verfahren bereit
zur Herstellung eines rekombinanten Immunglobulinproteins in einem
Ei, umfassend das Exprimieren des Proteins in einem eierlegenden
Säuger
unter Bedingungen, die sich zur Expression des Proteins und zur
Zufuhr des Proteins in das Ei eignen.
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Das
rekombinante Protein kann in dem Tier exprimiert und dem Ei zugeführt werden
unter Verwendung eines Expressionssystems, das eine DNA-Sequenz
enthält,
die das rekombinante Immunglobulinprotein und benötigte regulatorische
Regionen kodiert, so dass eine Expression des rekombinanten Proteins
bereitgestellt wird. Wenn sich das rekombinante Immunglobulinprotein
normalerweise nicht in dem Ei anhäuft, enthält das Expressionssystem zudem
eine zweite DNA-Sequenz, die das Protein zu dem Ei eines eierlegenden Tiers
steuern oder diesem zuführen
kann.
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Die
zweite DNA kann eine regulatorische Region kodieren, die von einem
eispezifischen Gen stammt und die Expression des rekombinanten Proteins
zu dem Ei steuern kann. Ersatzweise kann die zweite DNA-Sequenz
ein Protein oder Peptid kodieren, das an einen Rezeptor auf dem
Ei binden kann, wodurch das rekombinante Protein in das Ei aufgenommen
wird.
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Die
Erfinder haben gezeigt, dass Immunglobulinproteine in einem eierlegenden
Säuger
exprimiert und in das Ei transportiert werden können. Die Erfinder haben insbesondere
gefunden, dass die konstante Region eines menschlichen Immunglobulinproteins
an eine Vogeloozyte binden und in den Dotter aufgenommen werden
kann.
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Bei
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Herstellung eines rekombinanten Antikörpermoleküls in einem
Geflügelei.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Herstellung humanisierter Antikörper in
Hühnereiern.
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Der
Begriff "humanisierter
Antikörper", wie hier verwendet,
bedeutet ein Immunglobulin oder ein Antikörpermolekül, das eine menschliche konstante
Region enthält.
Der humanisierte Antikörper
kann chimär
sein und die variable Region eines Nicht-Menschen enthalten, wie eines Huhns,
einer Maus usw. Der Antikörper kann
auch nichtchimär
sein und menschliche variable Regionen enthalten. Die Begriffe "Antikörper" und "Immunglobulin" können in
der gesamten Anmeldung austauschbar verwendet werden.
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Die
Anmeldung liefert somit ein Expressionssystem zum Zuführen eines
rekombinanten Antikörpers an
ein Ei, umfassend (i) eine erste DNA-Sequenz, die eine konstante
Immunglobulinregion kodiert, (ii) eine zweite DNA-Sequenz, die eine
variable Immunglobulinregion kodiert, und (iii) eine regulatorische
Region, die für
die Expression des Antikörpers
ausreicht. Vorzugsweise stammt die konstante Region von einem menschlichen
Immunglobulin.
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Weil
die Erfinder gefunden haben, dass ein Immunglobulinprotein an ein
Ei binden und von diesem aufgenommen werden kann, kann jedes beliebige
rekombinante Protein einem Ei zugeführt werden, indem man ein Fusionsprotein
herstellt, das (a) einen ausreichenden Teil von einem Immunglobulinprotein
enthält, dass
es an ein Ei binden und von diesem aufgenommen werden kann, gekoppelt
an (b) das rekombinante Protein von Interesse. Die Erfindung stellt
also ein Expressionssystem bereit zum Zuführen eines rekombinanten Proteins
an ein Ei, umfassend (a) eine erste DNA-Sequenz, die das rekombinante
Protein kodiert, die operativ an (b) eine zweite DNA-Sequenz gebunden
ist, die einen Teil von einem Immunglobulinmolekül kodiert, der genügt, dass
das rekombinante Protein an das Ei gebunden und davon aufgenommen
wird. Bei einer spezifischen Ausführungsform stammt die zweite
DNA-Sequenz von einem Gen, das eine konstante Immunglobulinregion
kodiert.
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Die
oben beschriebenen Expressionssysteme können in ein eierlegendes Tier
mithilfe einer Reihe an Techniken eingebracht werden. Bei einer
Ausführungsform
kann das Expressionssystem direkt in das eierlegende Tier eingebracht
werden, in dem das rekombinante Protein exprimiert und dem Ei zugeführt wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann das Expressionssystem in Kultur in eine Wirtszelle transfiziert
werden. Die Wirtszelle kann in das eierlegende Tier injiziert werden,
in dem das rekombinante Protein sezerniert wird. Die Wirtszelle
ist bevorzugt von der gleichen Spezies wie das eierlegende Tier.
Bei einer spezifischen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Vogelzelllinie. Ist das rekombinante Protein
ein Antikörper,
ist die Vogelzelllinie vorzugsweise eine Lymphzelllinie, stärker bevorzugt
eine immortalisierte B-Zelllinie,
wie DT40 oder eine mit v-rel transformierte B-Zelllinie.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann der Expressionsvektor dem ei zugeführt werden, indem man ein transgenes
eierlegendes Tier herstellt, welches das rekombinante Protein, wenn
nötig,
als Fusionsprotein mit einem Protein oder Peptid exprimiert, welches
das Protein dem Ei zuführt.
Vorzugsweise ist das Tier ein Geflügel, das rekombinante Protein
ist ein Antikörper,
wie ein humanisierter Antikörper.
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Die
Anmeldung lehrt eine Eipräparation,
die ein rekombinante Protein enthält, sowie Verwendungen der
Eipräparation,
beispielsweise zur Diagnose, Prävention
und zur Behandlung verschiedener Krankheiten. Die Eipräparation
kann direkt verwendet werden, oder das rekombinante Protein kann
weiter aus dem Ei isoliert und gereinigt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
eignen sich die Antikörper
zur Prävention
und Behandlung enterischer Infektionen.
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Die
Erfindung kann auch zur Herstellung pathogenfreier Eier verwendet
werden, indem man einen für das
Pathogen in den Eiern des Tiers spezifischen rekombinanten Antikörper herstellt.
Die Anmeldung (ehrt deshalb ein Verfahren zur Herstellung eines
Eis, das frei von einem bestimmten Pathogen ist, wobei man:
- (a) einen für
das Pathogen spezifischen Antikörper
in ein eierlegendes Tier einbringt und
- (b) das Tier ein Ei legen lässt,
wobei das Ei im Wesentlichen frei von Pathogen ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteil der Erfindung sind aus der folgenden eingehenden
Beschreibung ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt:
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1 ein
Diagramm der Konzentration an hIgG pro ml Dotter in Eiern gegen
die Zeit;
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2A ein Diagramm der Konzentration an hIgA
pro ml Dotter gegen die Zeit;
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2B ein Diagramm der Konzentration an hIgA
pro ml Albumen gegen die Zeit;
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3A ein Diagramm der mittleren Ablagerung
von rhIgG pro ml Dotter gegen die Zeit;
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3B die beste Ablagerung von rhIgG pro
ml Dotter gegen die Zeit;
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4A eine Lichtmikroskopie von hIgG-Zellen
in Blutproben, die Hennen entnommen wurden;
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4B die immunhistochemische Färbung von
hIgG in Blutproben, die Hennen entnommen wurden;
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5 ein
Diagramm der Konzentration an rhIgA pro ml Dotter gegen die Zeit.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Grob
gesagt, stellt die Erfindung ein Verfahren bereit zur Herstellung
eines rekombinanten Immunglobulinproteins in einem Ei, umfassend
das Exprimieren des Proteins in einem eierlegenden Säuger unter
Bedingungen, die sich für
die Expression des Proteins und die Zufuhr des Proteins in das Ei
eignen.
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Die
Eier können
von jedem eierlegenden Tier sein, einschließlich Vögeln, Amphibien, Reptilien
und Fischen. Vorzugsweise stammen die Eier von Geflügel, wie
Huhn, Truthahn oder Ente. Die Verwendung von Eiern als Quelle rekombinanter
Proteine bietet erhebliche Vorteile, einschließlich Kompatibilität mit moderner Tierschutzgesetzgebung,
Kostengünstigkeit,
Bequemlichkeit, Sterilität
und Verfügbarkeit
einer Technologie zur Fraktionierung von Eidotter und Isolation
von Proteinen, wie Antikörpern.
Weil ein einzelnes Ei etwa 100 mg Antikörper ergeben kann, kann ein
einziges Huhn, das 250 Eier pro Jahr legt, 25 g Ig produzieren,
und eine kleine Schar von 10000 Hennen kann pro Jahr 25 kg Immunglobulin
erzeugen. Eier können
mehrere Wochen bei Raumtemperatur gelagert werden.
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1. EXPRESSIONSSYSTEME
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(a) Immunglobuline
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Wie
oben erwähnt,
haben die Erfinder gezeigt, dass Immunglobuline in eierlegenden
Tieren exprimiert und in das Ei transportiert werden können.
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Die
Erfinder haben insbesondere gezeigt, dass Human-Immunglobulin (Ig)
G und IgA in ein Hühnerei transportiert
werden kann, wenn es direkt in das Huhn injiziert wird (Beispiel
1) oder wenn in das Huhn eine Zelllinie injiziert wird, die ein
rekombinantes IgG oder IgA exprimiert (Beispiele 2 und 3). Zudem
haben die Erfinder festgestellt, dass der Anteil an Immunglobulin,
der für
die Bindung und Aufnahme der Ig in das Vogelei verantwortlich ist,
die CH2-CH3-Region in der Fc-Domäne
des Immunglobulinproteins ist. Die Erfinder haben zudem festgestellt,
dass der Fc-Rezeptor auf dem Hühnerei
wahrscheinlich ein Homolog des Säuger-Neugeborenen-Fc-Rezeptors
(Fc-Rn) ist, der eine Rolle bei der Überführung von IgG über die
Mutter-Kind-Barriere, die Transzytose mütterlicher IgG und die Regulation
der Serum-IgG-Spiegel bei Mäusen
ist) Beispiel 4).
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Somit
lehrt die Anmeldung ein Expressionssystem zum Zuführen eines
rekombinanten Antikörpers
an ein Ei, umfassend (i) eine erste DNA-Sequenz, welche die variable
Region eines Immunglobulins kodiert, (ii) eine zweite DNA-Sequenz,
welche die konstante Region eines Immunglobulins kodiert, und (iii)
eine regulatorische Region, die ausreicht, dass der Antikörper exprimiert
wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Herstellung humanisierter Antikörper in
Hühnereiern.
Wie hier definiert, enthalten die humanisierten Antikörper mindestens
eine menschliche konstante Region. Die konstante Region kann aus
einer der bekannten konstanten Regionen ausgewählt werden, einschließlich der
leichten kappa- und lambda-Ketten und der Gene für die schwere alpha-, gamma-,
delta-, epsilon-und
my-Kette. Die variable Region kann menschlich oder nicht-menschlich
sein, wie aus Vogel, Schaf, Maus oder Rind. Stammen die variable
und die konstante Region aus verschiedenen Spezies, dann wird der Antikörper als "chimärer Antikörper" bezeichnet. Chimäre Antikörper können unter
Verwendung von Techniken hergestellt werden, die im Stand der Technik
bekannt sind, wie in Morrison et al. Proc. Natl. Acad. Sci. 81:6851-6859, 1984, beschrieben,
das hier durch Bezugnahme aufgenommen ist.
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Die
variable Region kann eine Spezifität für ein gewünschtes Antigen besitzen. Das
gewünschte
Antigen kann aus Bakterien, Viren, Toxinen, Allergenen sowie krank heitsspezifischen
Antigenen, wie tumorassoziierten Antigenen, ausgewählt werden.
Ein Gen für
eine variable Region, das eine variable Region mit einer gewünschten
Antigenspezifität
kodiert, kann aus einem Hybridom erhalten werden, das einen monoklonalen Antikörper mit
der gewünschten
Antigenspezifität
produziert. Ein Hybridom, das einen Antikörper mit der gewünschten
Spezifität
produziert kann auch unter Verwendung von Techniken hergestellt
werden, die im Stand der Technik bekannt sind. Kurz gesagt, kann
ein Tier (wie ein Huhn, eine Maus oder ein Kaninchen) mit dem gewünschten
Antigen immunisiert werden, und Lymphozyten, welche die Antikörper produzieren,
können
erhalten werden. Die Lymphozyten können durch Fusion mit unsterblichen
Zellen, wie Myelomzellen, immortalisiert werden, wodurch ein Hybridom
hergestellt wird. Ein Hybridom, das den gewünschten Antikörper produziert,
kann unter Verwendung von Techniken selektiert werden, die im Stand
der Technik bekannt sind (siehe zum Beispiel Köhler und Milstein, Nature 256:495-497,
1975). Das gewünschte
Gen für
die variable Region kann dann aus den Hybridomen unter Verwendung
bekannter Techniken , wie Polymerasekettenreaktion (PCR), isoliert
werden.
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Eifunktionelle
Antikörper
können
ebenfalls hergestellt werden, die zwei verschiedene variable Regionen
mit zwei verschiedenen Antigenspezifitäten enthalten.
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Die
DNA-Sequenzen, welche die menschliche konstante Region codieren,
können
aus verfügbaren Quellen
erhalten oder aus einer Hybridomzelllinie, die einen Antikörper mit
einer menschlichen konstanten Region produziert, unter Verwendung
der oben beschriebenen Techniken isoliert werden.
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Rekombinante
Expressionsvektoren mit der DNA-Sequenz, die eine menschliche konstante
Region kodiert, und der DNA-Sequenz, die die gewünschte variable Region kodiert,
können
hergestellt werden. Die Vektoren enthalten zusätzlich Expressionskontroll-
oder regulatorische Sequenzen, wie einen Promotor, einen Enhancer
und Terminationssequenzen. Bevorzugte regulatorische Sequenzen stammen
von Immunglobulingenen, aber zusätzliche
regulatorische Regionen, wie die von Viren stammenden, können nützlich sein.
Der Vektor kann aus einer Reihe von Vektoren ausgewählt werden,
einschließlich
Plasmiden, Viren, Retroviren und Adenoviren.
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Vorgeformte
Expressionsvektoren können
ebenfalls hergestellt werden mit der DNA-Sequenz, welche die konstante
Region kodiert, und die benötigten
regulatorischen Sequenzen enthalten. Eine DNA-Sequenz für eine gewünschte variable
Region kann in den vorgeformten Vektor zur Herstellung eines Antikörpers mit einer
gewünschten
Antigenspezifität
eingesetzt werden. Der vorgeformte Vektor erleichtert so die Herstellung des
gewünschten
humanisierten Antikörpers.
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(b) Rekombinante Fusionsproteine
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Wie
oben erwähnt,
haben die Erfinder gezeigt, dass Immunglobuline an Vogeleier binden
und dort hinein transportiert werden. Zudem haben die Erfinder festgestellt,
dass der Anteil des Immunglobulins, der für die Bindung des Ig an und
seine Aufnahme in einer Hühnerei
verantwortlich ist, in der CH2-CH3-Region der Fc-Domäne enthalten
ist. Dieser Befund der Erfinder ermöglicht die Herstellung jedes
beliebigen rekombinanten Proteins in einem Ei durch Koppeln des
gewünschten
Protein mit der Sequenz des Immunglobulins, die für die Bindung
an das Ei genügt.
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Unter
einem Aspekt lehrt die Anmeldung also ein Expressionssystem zum
Zuführen
eines rekombinanten Proteins an ein Ei, umfassend (i) eine erste
DNA-Sequenz, welche das rekombinant Protein kodiert, operativ verknüpft mit
(ii) einer zweiten DNA-Sequenz,
die einen Teil eines Immunglobulinproteins kodiert, der genügt, damit
Bindung an das Ei erfolgt und zur Aufnahme des rekombinanten Proteins
führt.
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Der
Begriff "Teil eines
Immunglobulinprotein, der für
die Bindung an das Ei genügt" (als "Teil" abgekürzt) beinhaltet
jede Aminosäuresequenz,
die von einem Immunglobulin stammt und an einen Rezeptor auf einem
Ei binden und anschließend
in das Ei transportiert werden kann. Der "Teil" bindet
vorzugsweise an den Fc-Rezeptor auf dem Ei, stärker bevorzugt an Hühner-FcRn.
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Bei
einer spezifischen Ausführungsform
stammt die zweite DNA von einer konstanten Immunglobulinregion.
Vorzugsweise kodiert die zweite DNA-Sequenz einen Teil der CH2-CH3-Region
der Domäne
mit der konstanten Region des Immunglobulins.
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Das
rekombinante Protein wird als Fusionsprotein mit dem Immunglobulinprotein
hergestellt. Das rekombinante Protein kann aus dem Fusionsprotein
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Techniken freigesetzt
werden.
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Das
Expressionssystem enthält
zudem die benötigten
regulatorischen Sequenzen, damit eine Expression des rekombinanten
Proteins möglich
ist, wie einen Promotor, einen Enhancer und Terminationssequenzen.
Das Expressionssystem kann ein viraler oder nicht-viraler Vektor
sein und unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren
konstruiert werden. Phagemide sind ein Beispiel für geeignete
Vektoren, well sie als Plasmide oder Bakteriophagenvektoren verwendet
werden können.
Beispiele für
andere Vektoren sind u.a. Viren, wie Bakteriophagen, Baculoviren
und Retroviren, DNA-Viren,
Liposomen und andere Rekombinationsvektoren. Die Vektoren können auch
Elemente enthalten, damit sie in eukaryotischen Wirtssystemen, vorzugsweise
in einem Vogel-Wirtsystem verwendbar sind.
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2. ZUFUHR UND STEUERUNG ZUM
EI
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Die
oben beschriebenen Expressionssysteme können in ein eierlegendes Tier
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Techniken eingebracht
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
wird der Expressionsvektor direkt in das eierlegende Tier eingebracht.
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Die
Erfindung stellt somit ein Verfahren bereit zur Herstellung eines
rekombinanten Immunglobulinproteins in einem Ei, bei dem man:
- a) in ein eierlegendes Tier ein Expressionssystem
einbringt, das Folgendes umfasst: (i) eine erste DNA-Sequenz, welche
das rekombinante Protein kodiert, operativ verknüpft mit (ii) einer zweiten
DNA-Sequenz, welche die Zufuhr des Proteins zu einem Ei eines Tiers
erleichtern kann;
- b) man das Tier ein Ei legen lässt;
- c) man das Ei gewinnt, das das rekombinante Protein enthält, und
gegebenenfalls
- d) das rekombinante Protein aus dem Ei isoliert.
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Vorzugsweise
kodiert die zweite DNA-Sequenz einen Teil eines Immunglobulinproteins,
der genügt, dass
ein Ei gebunden wird und zur Aufnahme des rekombinanten Protein
in das Ei führt.
Genauer gesagt, kodiert die zweite DNA-Sequenz einen Teil der CH2-CH3-Region
der Domäne
mit der konstanten Region des Immunglobulins.
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Bei
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines rekombinanten
Antikörpers
in einem Ei bereit, bei dem man:
- a) in ein
eierlegendes Tier einen Expressionsvektor einbringt, der Folgendes
umfasst: (i) eine erste DNA-Sequenz, welche eine konstante Immunglobulinregion
kodiert, (ii) eine zweite DNA-Sequenz, welche eine variable Immunglobulinregion
kodiert, und (iii) eine regulatorische Region, die ausreicht, dass
der Antikörper
exprimiert wird;
- b) man das Tier ein Ei legen lässt;
- c) man das Ei gewinnt, das den rekombinanten Antikörper enthält, und
gegebenenfalls
- d) das rekombinante Protein aus dem Ei isoliert.
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Die
Expressionssysteme können
in die Zellen oder Gewebe des eierlegenden Tiers durch eines von einer
Reihe im Stand der Technik bekannter Verfahren eingebracht werden.
Man findet diese Verfahren allgemein beschrieben in Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Springs Harbor
Laborstory, New York (1989, 1992), in Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley and Sons, Baltimore, Maryland (1989),
Chang et al., Somatic Gene Therapy, CRC Press, Ann Arbor, MI (1995), Vega
et al., Gene Targeting, CRC Press, Ann Arbor, MI (1995), Vectors:
A Survey of Molecular Cloning Vectors and Their Uses, Butterworths,
Boston MA (1988) und Gilboa et al. (1986) und beinhalten zum Beispiel
stabile oder transiente Infektion, Lipofektion, Elektroporation
und Infektion mit rekombinanten viralen Vektoren.
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Das
Einbringen eines Expressionssystem, wie eines Vektors, mittels Infektion
bietet mehrere Vorteile. Aufgrund ihrer infektiösen Natur kann eine höhere Wirksamkeit
erzielt werden. Zudem sind Viren sehr stark spezialisiert und infizieren
in der Regel nur spezielle Zelltypen, in denen sie sich vermehren.
So kann ihre natürliche
Spezifität
dazu verwendet werden, die Vektoren in vivo oder in einem Gewebe
oder einer gemischten Kultur von Zellen zu speziellen Zelltypen
zu steuern. Virale Vektoren können
zudem mit speziellen Vektoren oder Liganden modifiziert werden,
so dass ihre Zielspezifität über rezeptorvermittelte
Ereignisse verändert wird.
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Weitere
Merkmale können
zu dem Vektor hinzugefügt
werden, damit dieser sicher und/oder wirksamer wird. Zu solchen
Merkmalen gehören
zum Beispiel Marker, die für
eine negative Selektion gegen Zellen verwendet werden, die mit dem
rekombinanten Virus infiziert sind. Ein Beispiel für einen
solchen negativen Selektionsmarker ist das oben beschriebene TK-Gen,
welches eine Empfindlichkeit für
das antivirale Gancyclovir verleiht. Negative Selektion ist daher
ein Mittel, mit dem eine Infektion kontrolliert werden kann, weil
sie einen induzierbaren Selbstmord durch Zugabe eines Antibiotikums
bereitstellt. Ein solcher Schutz gewährleistet, dass keine Zelttransformation
auftritt, wenn es beispielsweise zu Mutationen kommt, die veränderte Formen des
viralen Vektors oder der viralen Sequenz produzieren. Merkmale,
die die Expression auf bestimmte Zelltypen beschränken, können ebenfalls
eingeschlossen werden. Zu solchen Merkmalen gehören zum Beispiel Promotor-
und regulatorische Elemente, die für den gewünschten Zelltyp spezifisch
sind.
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Rekombinante
virale Vektoren sind ein weiteres Beispiel für Vektoren, die sich zum Einbringen
einer gewünschten
Nukleinsäure
in vivo eignen, weil sie Vorteile bieten, wie laterale Infektion
und Steuerungsspezifität.
Eine laterale Infektion liegt zum Beispiel im Lebenszyklus eines
Retrovirus und ist der Vorgang, durch den eine einzige infizierte
Zelle viele Virionnachkommen erzeugt, die ausknospen und Nachbarzellen
infizieren. Das Ergebnis ist, dass ein großer Bereich schnell infiziert
wird, der größtenteils
nicht mit dem ursprünglichen Viruspartikeln
infiziert wurde. Dies steht im Gegensatz zu vertikalen Infektion,
bei der sich der Erreger nur über die
Tochternachkommen ausbreitet. Es können auch virale Vektoren erzeugt
werden, die zur lateralen Ausbreitung nicht in der Lage sind.
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Dieses
Merkmal kann nützlich
sein, wenn der gewünschte
Zweck in dem Einbringen eines speziellen Gens nur in eine örtlich begrenzte
Zahl von angesteuerten Zellen besteht.
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Es
können
retrovirale Vektoren hergestellt werden, die als infektiöse Partikel
wirken oder nur einen einzigen anfänglichen Infektionsdurchgang
durchmachen. Im ersteren Fall wird das Genom des Virus derart modifiziert,
dass es die gesamten notwendigen Gene, regulatorischen Sequenzen
und Verpackungssignale für die
Synthese neuer viraler Proteine und viraler RNA beibehält. Sind
diese Moleküle
synthetisiert, verpackt die Wirtszelle die RNA in neue Viruspatrtikel,
die weitere Infektionsdurchgänge
durchmachen können.
Auch das Genom des Vektors ist gentechnisch derart verändert, dass
es das gewünschte
rekombinante Gen kodiert und exprimiert. Im Falle nicht-infektiöser viraler
Vektoren ist das Vektorgenom in der Regel mutiert, so dass das virale
Verpackungssignal zerstört
ist, das zum Einkapseln der RNA in Viruspartikel benötigt wird.
Ohne ein solches Signal, enthalten alle gebildeten Partikel kein
Genom und können
daher keine weiteren Infektionszyklen durchlaufen Der spezielle
Vektortyp hängt
von der beabsichtigten Anwendung ab. Die tatsächlichen Vektoren sind zudem
im Stand der Technik bekannt und leicht erhältlich oder können durch
den Fachmann auf diesem Gebiet unter Verwendung von bekannter Methodik
konstruiert werden.
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Transfektionsvehikel,
wie Liposomen, können
ebenfalls zum Einbringen der oben beschriebenen nicht-viralen Vektoren
in Empfängerzellen
in dem beimpften Bereich verwendet werden. Diese Trans ektionsvehikel
sind dem Fachmann bekannt.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
kann das rekombinante Immunglobulinprotein dem ei zugeführt werden,
ir dem man eine Wirtszelle, die mit einem Expressionssystem transformiert
wurde, in das eierlegende Tier einbringt. Die transformierte Zelllinie
sezerniert dann das rekombinante Protein, das in das Ei transportiert wird.
Vorzugsweise ist die Wirtszelle eine Vogelzelllinie, insbesondere
eine pluripotente oder multipotente embryonale Zelllinie, eine der
Keimbahn zugehörige
Zelllinie oder jede Zelllinie, die zu somatischen Geweben und zur
Keimbahn beitragen kann.
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Die
Erfindung stellt allso ein Verfahren bereit zur Herstellung eines
rekombinanten Immunglobulinproteins in einem Ei, umfassend:
- a) Einbringer einer transformierten Vogelzelllinie,
die ein rekombinantes Protein sezerniert, in ein eierlegendes Tier,
wobei die Vogelzelllinie mit einem Expressionssystem transformiert
ist, das Folgendes umfasst: (i) eine erste DNA-Sequenz, die ein
rekombinantes Protein kodiert, und (ii) eine zweite DNA-Sequenz,
welche die Zufuhr des Proteins zu einem Ei eines Tiers erleichtert;
- b) Gewinnen des Eis, welches das rekombinante Protein enthält; und
gegebenenfalls
- c) Isolieren des rekombinanten Proteins aus dem Ei.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
sezerniert die Vogelzelllinie einen rekombinanten Antikörper, vorzugsweise
einen humanisierten Antikörper.
Die Vogelzelllinie kann in Legehennen injiziert werden. Die Antikörper werden
in der Henne in vivo produziert und werden dem Dotter der Eier zugeführt, aus
dem sie erhalten werden können.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
sezerniert die Vogelzelllinie einen rekombinanten Antikörper, vorzugsweise
einen humanisierten Antikörper.
Die Vogelzelllinie kann in Legehennen injiziert werden. Die Antikörper werden
in der Henne in vivo produziert und werden dem Dotter der Eier zugeführt, aus
dem sie erhalten werden können.
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Die
Erfindung stellt also ein Verfahren bereit zur Herstellung eines
rekombinanten Immunglobulinantikörpers
in einem Geflügelei,
umfassend:
- a) Einbringen einer transformierten
Vogelzelllinie, die einen rekombinanten Antikörper sezerniert, in ein eierlegendes
Geflügel,
wobei die Vogelzelllinie mit einem Expressionssystem transformiert
ist, das Folgendes umfasst: (i) eine erste DNA-Sequenz, die eine
konstante Immunglobulinregion kodiert, (ii) eine zweite DNA-Sequenz,
die eine variable Immunglobulinregion codiert, und (iii) eine regulatorische
Region, die genügt,
dass der Antikörper
exprimiert wird;
- b) Gewinnen des Eis, welches den rekombinanten Antikörper enthält; und
gegebenenfalls
- c) Isolieren des rekombinanten Antikörpers aus dem Ei.
-
Bei
einer dritten und bevorzugten Ausführungsform können die
rekombinanten Proteine in einem eierlegenden Tier durch Herstellen
eines transgenen Tiers hergestellt werden, welches das rekombinante
Protein sezerniert, das in die Eier transportiert wird. Die Erfindung
stellt somit ein Verfahren bereit zur Herstellung eines rekombinanten
Immunglobulinproteins in einem Ei eines eierlegenden Tiers, umfassend:
- a) Herstellen eines transgenen eierlegenden
Tiers, dessen somatische und Keimbahnzellen ein Expressionssystem
enthalten, das Folgendes umfasst: (i) eine erste DNA-Sequenz, die
ein rekombinanten Immunglobulinprotein kodiert, das operativ verknüpft ist
mit (ii) einer zweiten DNA-Sequenz, welche die Zufuhr des rekombinanten
Proteins an das Ei erleichtert;
- b) Gewinnen des Eis aus dem Tier und
- c) gegebenenfalls Isolieren des rekombinanten Proteins aus dem
Ei.
-
Vorzugsweise
kodiert die zweite DNA-Sequenz einen ausreichenden Teil eines Immunglobulinproteins,
dass das rekombinante Protein zu dem Ei gesteuert und in das Ei
aufgenommen wird. Stärker
bevorzugt kodiert die zweite DNA-Sequenz einen Teil der CH2-CH3-Region
der Domäne
mit der konstante Region des Immunglobulins.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein rekombinanter Antikörper
in einem Geflügel
hergestellt werden durch Herstellen eines transgenen Geflügels, welches
den Antikörper,
vorzugsweise einen humanisierten Antikörper, sezerniert. Die Erfindung
stellt somit ein Verfahren bereit zur Herstellung eines rekombinanten
Antikörpers
in einem Ei eines eierlegenden Tiers, umfassend:
- a)
Herstellen eines transgenen eierlegenden Tiers, dessen somatische
und Keimbahnzellen ein Expressionssystem enthalten, das Folgendes
umfasst: (i) eine erste DNA-Sequenz,
die eine konstante Immunglobulinregion kodiert, (ii) eine zweite
DNA-Sequenz, die eine variable Immunglobulinregion codiert, (iii)
eine regulatorische Region, die genügt, dass der Antikörper exprimiert
wird; und
- b) Gewinnen des Eis aus dem Tier.
-
Zur
Herstellung eines transgenen Tiers kann ein erfindungsgemäßes Expressionssystem
in Embryonen (wie Geflügelembryonen)
unter Verwendung im Stand der Technik bekannter Techniken eingebracht
werden, wie Mikroinjektion, Elektroporation, Spermientransfektion,
Liposomenfusion und Mikroprojektilbeschuss. Die Embryonen, die das
Expressionssystem enthalten, werden dann in eine Scheinschale überführt. Tiere,
die das Transgen enthalten, können
bis zur sexuellen Reife gezüchtet
werden, und das Vorliegen des rekombinanten Proteins kann in den
eiern des reifen Tiers analysiert werden.
-
Die
Erfindung beinhaltet auch die hier beschriebenen transgenen eierlegenden
Tiere.
-
3. EIPRÄPARATIONEN
-
Die
Erfindung beinhaltet auch die Eier, die die rekombinanten Proteine
enthalten, sowie die Verwendung der Eier bei allen Anwendungen.
Weil Eier eine essbare Nahrungsquelle sind, müssen die rekombinanten Protein
nicht aus dem Ei isoliert oder gereinigt werden. Die Eier mit dem
rekombinanten Protein können
direkt konsumiert oder vor dem Verzehr gekocht oder in Rezepte eingebracht
werden (wie Omeletts, Shakes, Backwaren).
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Wenn
gewünscht,
kann das rekombinante Protein vor der Verabreichung aus dem Ei isoliert
und in eine pharmazeutische Formulierung eingebracht werden. Zum
Beispiel können
die humanisierten Antikörper unter
Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren (siehe zum
Beispiel
USP 5,420,253 )
aus dem Hühnerei
entnommen werden. Die Antikörper
sind in der Regel im Dotter des Eis enthalten, das von dem restlichen
Ei abgetrennt wird, wodurch die Antikörper erhalten werden. Die Dotterpräparation,
welche die Antikörper
oder anderes rekombinantes Protein enthält, kann für die Lagerung lyophilisiert
werden. Die lyophilisierte Präparation
kann wiederaufgelöst
werden, wenn sie gebrauchsfertig ist.
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Die
Antikörper
können
je nach der Spezifität
der variablen Region zur Behandlung oder zum Nachweis verschiedener
Krankheiten oder Pathogene verwendet werden. Zur Behandlung einer
Erkrankung können
die Antikörper
allein, konjugiert oder in Kombination mit anderen Verbindungen
verabreicht werden. Die Antikörper können mit
einem Toxin konjugiert werden, so dass die Zerstörung der erkrankten oder infizierten
Zellen erleichtert wird, nachdem der Antikörper daran gebunden hat. Solche
konjugierten Antikörper
sind als Immuntoxine bekannt und können unter Verwendung von im
Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden (Thorpe
et al., Monoclonal Antibodies in Clinical Medicine, Academic Press,
S. 168-190, 1982).
-
Die
rekombinanten Antikörper
können
in einer pharmazeutische Zusammensetzung zubereitet werden, die
sich zur In-vivo-Verabreichung eignet. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann das Protein oder den Antikörper
in einem biologisch verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel
oder in einem Trägersystem
enthalten, wie Liposomen. Die Protein- oder Antikörperzusammensetzung
kann auf geeignete Weise verabreicht werden, wie mittels Injektion,
oraler Verabreichung, Inhalation, transdermaler Applikation oder
rektaler Verabreichung. Je nach dem Verabreichungsweg kann der Wirkstoff
auf ein Material geschichtet werden, dass die Verbindung vor der
Einwirkung von Enzymen, Säuren
oder anderen natürlichen
Bedingungen schützt,
die den Antikörper
inaktivieren können.
Die Zusammensetzung enthält
eine therapeutisch wirksame Menge des Pro teins oder Antikörpers und
wird in Dosierungen und für
Zeiträume
bereitgestellt, die zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse notwendig
sind.
-
Die
Antikörper
können
zur Diagnose oder zum Nachweis einer Krankheit in vivo oder in vitro
verwendet werden. Für
die In-vivo-Diagnostik werden die Antikörper in geeigneten pharmazeutischen
Formulierungen zubereitet, wie oben erläutert. Die Antikörper werden
auch allgemein mit einem nachweisbaren Marker markiert, so dass
sie nachgewiesen werden können.
Die verwendbaren nachweisbaren Marker sind u.a. verschiedene Enzyme,
fluoreszierende Materialien, lumineszierende Materialien und radioaktive
Materialien. Beispiele für geeignete
Enzyme sind u.a. Meerrettichperoxidase, Biotin, alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Acetylcholinesterase; Beispiele für geeignete fluoreszierende
Materialien sind u.a. Umbelliferon, Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat,
Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluorescein, Dansylchlorid oder Phycoerythrin;
ein Beispiel für
ein lumineszierendes Material ist u.a. Luminol; Beispiele für geeignete
radioaktive Materialien sind u.a. S-35, Cu-64, Ga-67, Zr-89, Ru-97,
Tc-99m, Rh-105, Pd-109, In-111, I-123, I-125, I-131, Re-186, Au-198, Au-199,
Pb-203, At-211, Pb-212 und Bi-212. Die Antikörper können auch mit einem anderen
Partner eines Ligandenbindungspaars konjugiert sein. Repräsentative
Beispiele sind u.a. Avidin-Biotin und Riboflavin-Riboflavinbindungsprotein. Verfahren
zum Konjugieren oder Markieren der oben erläuterten Antikörper mit
den oben dargelegten repräsentativen
Markierungen können
leicht durchgeführt
werden.
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Die
Antikörper
können
auch zum Nachweis einer Erkrankung oder von Pathogenen in vitro
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren verwendet
werden. Die Verfahren beruhen auf einer Bindungswechselwirkung zwischen
den Antikörpern
und einer Antigendeterminante von einem Protein, das für das Pathogen
oder die Krankheit spezifisch ist. Beispiele für solche Verfahren sind Radioimmuntests,
Enzymimmuntests (z.B. ELISA), Immunfluoreszenz, Immunfällung, Latexagglutinierung,
Hämagglutinierung
und histochemische Tests, wie enzym-verknüpfter Immunosorbent-Test (ELISA)
und Western-Blot.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können zur
Behandlung enterischer Infektionen verwendet werden, wie eine Rotavirus-Infektion
und enterotoxigene Escherichia coli (ETEC), das diese die hauptsächlichen Erreger
von Erkrankungen bei Neugeborenen und Kindern sind. Antikörper können hergestellt
werden, die variable Regionen enthalten, die für diese Pathogene oder Teile
der Pathogene spezifisch sind.
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Die
Erfindung kann auch zur Herstellung pathogenfreier Eier verwendet
werden. Zum Beispiel kann ein für
ein bestimmtes Pathogen spezifischer Antikörper in einem eier legenden
Tier produziert und in das Ei transportiert werden, in dem es das
bestimmte Pathogen neutralisiert. Bei einer Ausführungsform kann der Antikörper ein
Salmonellen-Antikörper sein
und zur Herstellung salmonellenfreier Eier verwendet werden.
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Unter
einem Aspekt betrifft die Anmeldung somit die Herstellung eines
Eis, das frei von einem bestimmten Pathogen ist, wobei man:
- (a) einen für
das Pathogen spezifischen Antikörper
in ein eierlegendes Tier einbringt und
- (b) das Tier ein Ei legen lässt,
wobei das Ei im Wesentlichen frei von Pathogen ist.
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Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Aufnahme von Human-Antikörpern in
das Hühnerei
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Zur
Bestimmung, ob Human-IgG (hIgG) in den sich entwickelnden Hühnerfollikel
transportiert werden kann, wurden in drei Hyline SCTM-Hennen
jeweils 10 μg
gereinigtes IgG injiziert, dessen Vorliegen in Eidotter und Eiklar
mittels ELISA untersucht wurde. Human-IgG wurde in Eidotter erstmals
am Tag 2 entdeckt, wobei am Tag 5 maximale Spiegel bis zu 89 ng/ml
nachgewiesen wurden (1). Kein IgG wurde in den dünnen Albumenextrakten
nachgewiesen, was zeigte, dass die Konzentration unter 3,12 ng/ml
(die Nachweisgrenze des ELISA-Assays) betrug.
-
Zudem
wurden 10 μg
Human-IgA (hIgA) intravenös
in drei Hyline SCTM-Hennen injiziert, wodurch bestimmt werden sollte,
ob auch IgA im Ei abgelagert werden konnte. Human-IgA wurde in Eidotter
erstmals am Tag 2 entdeckt, wobei am Tag 5 maximale Spiegel bis
zu 33 ng/ml nachgewiesen wurden (2A),
also signifikant weniger als die für IgG gemessene maximale Ablagerung
(Analyse wiederholter Messungen, p < 0,01). Im Gegensatz zu IgG wurde IgA
in Eiklar nachgewiesen. Human-IgA wurde erstmals in Eiklarextrakten
von Eiern des Tages 1 entdeckt und blieb an den Tagen 2-8 konstant
bei etwa 8 ng/ml Albumen (2B).
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Beispiel 2
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Aufnahme von rekombinantem IgG in Hühnereier
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Materialien und Verfahren
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Kultur und Transfektion von Zelllinien
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Die
Hühner-B-Lymphoblasten-Zelllinie
DT40, die von Hyline-SCTM-Hühnern stammt
(Hyline International, Dallas Center, Iowa), wurde von Dr. Craig
Thompson erhalten und zur Etablierung transfizierter Zelllinien verwendet,
die chimäre
Human/Maus-Antikörper
produzierten. Die Zellen wurden bei 1-10 × 106 Zellen/ml
in IMDMTM (Gibco BRL) mit 8% (vol./Vol.)
Kälberserum
(BCS und 2% (Vol./Vol.) Hühnerserum
(CS) kultiviert. Die Zellen (1 × 107) wurden jeweils mit 20 μg linearisierter schwerer Kette
(chimäres
Anti-Dansylgamma 1) und leichter Kette (chimäre leichte Anti-Dansyl-Kette
mit Human-kappa) mithilfe von elektroporation unter Verwendung eines
Bio-Rad-Elektroporators unter optimierten Elektroporationsbedingungen
(200 V, 960 μF
und 1000 msec Impuls) transfiziert. Die Zellen wurden zwei Tage
lang in den obigen Kulturmedien in Mikrotiterschalen mit 96 Vertiefungen
(2,5 × 104 Zellen/Vertiefung) gehalten, und anschließend wurde
ein Selektionsmedium zugefügt,
das 3 μg/ml
Mycophenolsäure,
7,5 μg/ml
Hypoxanthin und 125 μg/ml
Xanthin enthielt. Die überlebenden
Kolonien wurden mittels enzymverknüpftem Immunosorbent-Assay (ELISA)
unter Verwendung von Dansyl-BSA-beschichteten Mikrotiterplatten
und mit alkalischer Phosphatase verknüpftem Anti-Human-kappa als Nachweisreagenzein
gescreent. Stark positive Kolonien wurden dann für die weitere Charakterisierung
in größere Schalen überführt. Zellen
aus diesen expandierten Kolonien wurden mittels Wachstum über Nacht
in Gegenwart von 35S-Methionin markiert.
Nach dem Wachstum über
Nacht wurden Kulturüberstand
und Cytoplasmalysate hergestellt. Die Inhalte wurden unter Verwendung
von Kaninchen-Anti-Human-Ig und Staph A (IgSorb) immungefällt. Die
Proben wurden auf 5%igen Polyacrylamidgelen ohne Reduktion und auf
12%igen Gelen nach Reduktion analysiert. Die Position der Banden
wurden mittels Autoradiographie bestimmt. Zellen von Kolonien, die
die gewünschten
chimären
Antikörper
produzierten, wurden dann bei 1-10 × 106 Zellen/ml
in Kulturmedium gehalten.
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Erzeugung von Tumoren in Hyline-SC-Hennen
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Die
transfizierte DT40-Zelllinie TAOD 7.4, die chimäres Human-Anti-Dansylgamma3
produziert, wurde in einer Konzentration von 1 × 106 Zellen/ml
in Opti-MEM ITM (Gibco BRL, Burlington)
mit 10% fötalem
Rinderserum (FBS) kultiviert. Die Zellen wurden mittels 5-minütiger Zentrifugation
bei 300 × g
geerntet, und das Kulturmedium wurde entfernt. Die Zellen wurden
in einer Konzentration von 5 × 107 Zellen/ml in Dulbecco's phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS,
Gibco BRL, Burlington, Ontario) resuspendiert. Es wurden insgesamt
5 × 106 Zellen in 100 μl PBS subkutan in den Bereich
zwischen dem Oberschenkel und der Körperwand von Hyline-SCTM-Hennen injiziert. Die Tumorentwick lung
wurde täglich
untersucht. Die Hennen wurden vor der Injektion und dann zweimal
wöchentlich
zur Überwachung
von Gewichtsschwnkungen gewogen.
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Reinigung und Analyse von Dotterantikörpern
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Von
den Hennen wurden nach der Injektion täglich Eier gesammelt. Der Dotter
wurde vom Albumin abgetrennt, und die Antikörper wurden aus dem Dotter
mithilfe des gammaYolkTM-Präparierkits
(Pharmacia Biotech, Morgan Blvd., Quebec) gereinigt. Gereinigter
Dotterantikörper
wurde in Carbonatpuffer, pH 9,6, resuspendiert und hinsichtlich
des Vorliegens von chimärem
Human-Anti-Dansyl-gamma3 mit einem Sandwich-Antikörper-ELISA analysiert. ImmulonTM-Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen
wurden über
Nacht bei 4°C
mit 50 μl
einer 5 μg/ml-Lösung von
Ziege-Anti-Human-IgG (H+L) (Jackson Immunoresearch, West Grove,
PA, USA) in Carbonatepuffer, pH 9,6, beschichtet. Nach der Inkubation über Nacht
wurde das Beschichtungsgemisch verworfen, und die Platten wurden
dreimal mit PBS gewaschen. Die Platten wurden dann 1 Std. lang bei Raumtemperatur
durch Zugabe von 100 μl
Blockierungspuffer (PBS mit 3% (Gew./Vol.) Rinderserumalbumin) blockiert.
Der Blockierungspuffer wurde verworfen, und die Platten wurden dreimal
mit PBS gewaschen. Einzelnen Dotterantikörperpräparationen oder Verdünnungsreihen
von Standards (Cromopure Human IgG, Jackson Immunoresearch, West
Grove PA, USA) (50 μl)
wurden zu jeder Vertiefung gegeben, und die Platte wurde über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Nach der Inkubation über
Nacht wurden die Testlösungen
verworfen und die Platten dreimal mit PBS gewaschen. Mit meerrettichperoxidase
konjugiertes Ziege-Anti-Human-IgG (H+L) (Jackson Immunoresearch,
West Grove PA, USA) (50 μl)
in einer Konzentration von 125 ng/ml in Blockierungspuffer wurde
zu den Vertiefungen der Platten zugegeben. Es wurde eine 2-ständige Inkubation
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Das Peroxidase-Konjugat wurde dann verworfen, und die Platten wurden
dreimal mit PBS gewaschen. Meerrettichperoxidase-Substrat (Ammoniumacetat-Citronensäurepuffer
(pH 5,0) mit 0,05% (Gew./Vol.) o-Phenylendiamindihyrochlorid und
0,05% (Vol./Vol.) 30% Wasserstoffperoxid) wurde dann zu jeder Vertiefung
hinzugefügt.
Die Platten wurden 30 Minuten lang bei Raumtemperatur im Dunkeln
inkubiert. Schwefelsäure
(50 μl einer
5 M-Lösung)
wurde in jede Vertiefung gegeben, und die Platten wurden 10 min
lang langsam auf einem Tischschüttler
geschüttelt.
Die Farbentwicklung wurde dann unter Verwendung eines Titertek-MultiskanTM PLUS ELISA-Plattenlesegeräts mit einem
492-nm-Filter untersucht.
-
Ergebnisse
-
Eine
typische Standardkurve für
den Assay von Human-Immunglobulinen in Eidotter ist in Tabelle 1 gezeigt.
Die Extinktion in Gegenwart von Eidotter unterscheidet sich nicht
von der Extinktion einer Vertiefung mit einer negativen Kontrolle,
die nur Puffer enthält.
Das zeigt, dass Eidotter den Assay nicht stört. Der Regressionskoeffizient
zwischen der Extinktion bei 492 nm und den log10-Konzentrationen
von Human-Immunglobulin (hIgG) beträgt 0,99, somit beschreibt die
Gleichung y = 1,1683x – 0,0185
genau die Beziehung zwischen Extinktion und Konzentration an hIg.
-
Die
Wirkung von Dotter im Assay wurde zudem untersucht, indem eine Standardkurve
in Gegenwart von Dotterextrakt erstellt wurde. Wie in dem nachstehenden
Diagramm angegeben, war die Extinktion in Gegenwart von Dotter bei
allen Standardkonzentrationen im Assay unverändert. Die Extinktion von Dotterextrakten
aus Hennen ohne Injektion war gleich der Extinktion jedes Standards
unter 1,56 ng/ml, was zeigte, dass Konzentrationen an Human-Ig unter
1,56 ng/ml nachgewiesen werden konnten.
-
Die
Konzentration von Human-Immunglobulin in Eiern der Henne Nr. 9185
(Käfig
2) sind in Tabelle 2 dargestellt. In diese Henne wurden am Tag 1
5 Millionen Zellen injiziert, die mit Human-IgG3 transfiziert waren (TAOD7.4).
Bis zum Tag 11 blieb der Tumor ein kleiner Knoten. Zu diesem Zeitpunkt
traten Blutungen in dem Bereich um den Tumor auf. Die Ablagerung
im Dotter war in eiern ersichtlich, die am Tag 13 und 15 gelegt wurde,
wobei anschließende
Eier nicht nachweisbare Mengen an hIg enthielten.
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Diskussion
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Es
wurde gezeigt, dass der ELISA zum Nachweis von Human-Immunglobulin
in Eidotter bis 1,56 ng/ml empfindlich war, für Human-Immunglobulin spezifisch
und reproduzierbar war. Die Rückgewinnung
von Human-Immunglobulin aus Eidotter betug etwa 15% (Daten nicht
gezeigt).
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Das
Vorliegen eines Tumor in der Henne Nr. 9185 zeigt, dass DT40-Zellen
ein Wirtshuhn besiedeln und somatische Chimären bilden. Eine Untersuchung
der Konzentrationen an hIg im Dotter dieser Henne zeigt, dass Human-Immunglobuline
durch gentechnisch veränderte
DT40-Zellen in vivo produziert und anschließend in Eidotter transportiert
werden. Weil ein Eidotter etwa 10-15 ml ausmacht und die Rückgewinnung an
hIg in dem Assay etwa 15% betrug, wird erwartet, dass etwa 625 ng
hIg in dem von der Henne Nr. 9185 am Tag 13 gelegten ei abgelagert
worden waren.
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Diese
Daten liefern ein Protokoll für
die Entwicklung einer Technologie zur Produktion von Human-Immunglobulinen
in Hühnereiern
im großen
Maßstab.
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Es
wurden 107 DT40-hIgG3-Zellen intravenös in 8 Hyline-SCTM-Hennen injiziert. Von den 8 Hennen, denen
DT40-IgG3-Zellen intravenös
injiziert worden waren, entwickelten 3 Tumoren an der Injektionsstelle, was
zeigt, dass einige oder alle Zellen subkutan injiziert und nicht
intravenös
zugeführt
worden waren. Eier von Hühnern,
die einen Tumor an der Injektionsstelle entwickelten, hatten sehr
wenig rhIgG3 im Eidotter und keines im dünnen Albumen (Daten nicht gezeigt).
rhIgG3 wurde im Eidotter der verbleibenden 5 Hennen erstmals am
Tag 7 nachgewiesen (3A und 3B). Die maximale Ablagerung von rhIgG3
in vier dieser Hennen betrug 33 ng pro ml Dotterund lag in den am
Tag 10 gelegten Eiern vor. Eine der Hennen (Vogel 6, 3B) legte an den Tagen 10 oder 11 kein
Ei, und das am Tag 12 gelegte Ei enthielt 0,3 μg rhIgG3/ml Dotter. Diese Henne legte
an den Tagen 13 und 14 kein Ei, und kein rhIgG3 war in den an den
Tagen 15 und 16 gelegten Eiern nachweisbar.
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Hühner-Anti-rhIgG3
wurde am Tag 6 im Eidotter aller Hennen nachgewiesen, denen DT4O-IgG3-Zellen
injiziert worden waren, ungeachtet des Vorliegens oder Fehlens eines
Tumors an der Injektionsstelle, und maximale Spiegel an Hühner-Anti-rhIgG3
wurden im Eidotter am Tag 9 beobachtet (Daten nicht gezeigt). Alle Hennen,
denen DT40-IgG3-Zellen
intravenös
injiziert worden waren, wurden am Tag 17 getötet. Bei der Autopsie wurden
keine inneren Tumoren bei einem der Vögel, die einer Injektion erhalten
hatten, beobachtet. Um zu bestimmen, ob die DT40-IgG3-Zellen als
Leukämie
erhalten geblieben waren, wurden Blutproben von den Vögeln entnommen
und mittels Lichtmikroskopie und Immunfluoreszenzfärbung auf
die stetige Awensenheit von DT40-IgG3-Zellen hin untersucht. Keine
DT4O-IgG3-Zellen wurden in Blutproben von Hennen beobachtet, die
Tumoren an der Injektionsstelle entwickelt hatten, obwohl von diesen
Tumoren stammende Zellen erfolgreich wieder in Kultur etabliert
wurden und eine fortgesetzte Produktion von rhIgG3 aufweisen (Daten
nicht gezeigt). Bei Hennen, die keine Tumoren an der Injektionsstelle
entwickelten, wurden in verdünnten
Blutproben Cluster von Zellen beobachtet, die DT40-IgG3-Zellen morphologisch ähnelten
(4A). Mittels immunhistochemischer
Anfärbung
von intrazellulärem
hIgG wurde bestätigt,
dass es sich dabei um DT40-IgG3 Zellen handelte (4B).
-
Beispiel 3
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Aufnahme von rekombinantem IqA in Hühnereier
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Ähnlich den
DT4-IgG3-Zellen wurde die DT40-Zelllinie DT40hIgA hergestellt, die
chimäre
Maus/Human-Anti-Dansyl-Antikörper
(rhIgA) sezerniert. Um zu zeigen, dass eine Henne mit Populationen
transfizierter B-Zellen, die rhIgA produzieren, das rhIgA in das
Ei transportieren, wurden 10 DT40-hIgA-Zellen intravenös in 8 Hyline-SCTM-Hennen injiziert. Fünf der Hennen, denen DT4-hIgA-Zellen
injiziert worden waren, entwickelten Tumoren an der Injektionsstelle.
Eine geringe Ablagerung des rhIgA in Albumen wurde bei allen Hennen
mit Injektion nachgewiesen, aber sehr wenig rhIgA-Ablagerung wurde
im Dotter der Hennen entdeckt, die Tumoren entwickelten (Daten nicht
gezeigt). Die 3 Hennen, die keine Anzeichen für eine Tumorbildung an der
Injektionsstelle entwickelten, lagerten am Tag 9 bis zu 20 ng rhIgA/ml
Dotter ab (5).
-
Beispiel 4
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Charakterisierung des Fc-Rezeptors auf
dem Hühnerei
-
In
dieser Studie wurde ein Panel modifizierter rhIgGs herstellt, womit
versucht werden sollte, die Fc-Sequenzen aufzudecken, die an der
Aufnahme von Ig in den sich entwickelnden Vogeloozytenfollikel beteiligt
sind. Die Erfinder sind die ersten, die darüber berichten, dass der Fc-Rezeptor
auf der Membran der sich entwickelnden Vogeloozyte, der für den Transport
von IgG in das Eidotter verantwortlich ist, ein Homolog des Säuger-FcRn zu sein scheint.
FcRn ist ein mit dem Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) Klasse I verwandter
Rezeptor, der eine Rolle bei der Überführung von IgGs über die
Mutter-Kind-Barriere, die Transzytose mütterlicher IgGs und die Regulation
der Serum-IgG-Spiegel
bei Mäusen
spielt. Beim Menschen wurde ein Homolog gefunden, das anscheinend
dieselbe Rolle spielt.
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Verfahren und Materialien
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Zur
Erleichterung der Beschreibung der Modifikationen, die an den rhIgGs
vorgenommen wurden, kann eine schwere Wildtype-IgG-Kette als V-CH1-H-CH2-CH3
dargestellt werden. Dabei ist V die variable Region, CH_ die Domäne der jeweiligen
schweren Ketten und H die Hinge- (Scharnier-) Region.
-
Ein
Panel von 6 (im Folgenden aufgeführten)
rhIgGs wurde in Hennen im Wesentlichen wie zuvor im Beispiel 1 beschrieben
injiziert.
- 1. Wildtyp-IgG diente als positive
Kontrolle
- 2. V-CH3 (d.h. ohne, jeweils einschließlich, CH1 bis CH2)
- 3. V-CH1-H-CH3 (d.h. ohne CH2-Domäne)
- 4. V-CH1-H-CHJ2-*CH3 (d.h. mit einer ortsspezifischen Mutation
an der CH2-CH3-Grenze,
die bewirkt, dass das rhIgG nicht an FcRn binden kann). NB. Keine
Deletion.
- 5. **V-CHI-H-CH2-CH3** (d.h. ein aglycosyliertes rhIgG, das
nicht mehr Komplement aktivieren oder an die meisten bekannten Fc-Rezeptoren,
aber weiterhin an FcRn binden kann). NB. Keine Deletion.
- 6. V-αOH1-H-CH2-CH3
(d.h. die konstante CH1-Domäne
wurde gegen eine IgA-CH1-Domäne ausgetauscht.
Dadurch wurde gezeigt, dass von der CH2-CH3-Grenze entfernte Regionen
ausgetauscht werden können,
ohne die Bindung an den Rezeptor zu beeinträchtigen).
-
Ergebnisse
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt. V-CH3, V-CH1-H-CH3 und
V-CH1-H-CH2*-CH3
wurden in Eidotterproben nicht nachgewiesen. **V-CH1-H-CH2-CH3**
und V-αCH1-H-CH2-CH3
wurden genauso effizient abgelagert wie die Kontroll-Wildtyp-hIgG.
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die rhIgGs die Vogeloozytenmembran nicht mehr überqueren
können, wenn
die CH2-CH3-Grenze durch eine Deletion auseinander gerissen wird.
Gibt es zudem ortsspezifische Mutationen in den Aminosäureresten
der CH2-CH3-Grenze,
von denen man weiß,
dass sie mit FcRn Wechselwirken, können die rhIgGs ebenfalls die
Vogeloozytenmembran nicht mehr überqueren.
Es wurde jedoch gezeigt, dass die Grenze zwischen den CH2-CH3-Domänen an andere
Fc-Rezeptoren, einschließlich
Fcγ I-III, bindet.
Das aglycosylierte rhIgG **V-CH1-H-CH2-CH3** wurde zur Bestätigung der
Art des Oozytenrezeptors gewählt,
weil die Aglycosylierung von IgGs die Komplementaktivierung und
die Bindung an die meisten Fc-Rezeptoren, aber nicht die Bindung
an FcRn stört.
Weil das aglycosylierte rhIgG genauso effizient wie Wildtyp-hIgG
im Eidotter eingelagert wird, ist zusammen mit anderen Befunden
dieser Experimente wahrscheinlich, dass ein Vogelhomolog von FcRn
für den
Transport von IgGs über
die Vogeloozytenmembran verantwortlich ist. Diese Befunde sollten
eine Optimierung der gentechnologischen Herstellung therapeutischer
Antikörper
für die
Produktion in einem transgenen Hühnermodell
sowie möglicherweise
die Einlagerung jedes gewünschten
Proteins im Eidotter durch Einbringen der für die Bindung an FcRn benötigten Sequenzen
ermöglichen.
-
Beispiel 5
-
Herstellung transgener Hühner
-
Es
können
transgene Hühner
hergestellt werden, die rekombinante Proteine produzieren, wie humanisierte
Antikörper.
Zur Herstellung des transgenen Huhns werden Embryonen des Stadiums
X (40b) aus nicht inkubierten Eiern gewonnen, die von Barred-Plymouth-Rock-Hennen
gelegt werden. Blastodermzellen werden mittels enzymatischem Verdau
der intrazellulären
Matrix geerntet, und die DNA wird in die dispergierten Zellen unter
Verwendung von Lipofektionsreagenzien eingebracht, wie von Brazolot
et al. und Fraser et al. beschrieben. Die dispergierten Zeilen werden
dann in bestrahlte Empfängerembryonen
des Stadiums X, die von Weißen-Leghorn-Hennen
gelegt werden, wie von Carscience et al. beschrieben injiziert.
Am vierten Tag nach der Injektion werden die Embryonen in eine Scheinschale
(109, 109b) überführt, welche
die Schlüpfrate
von etwa 10% der Embryonen mit Injektion auf etwa 40% der Embryonen
mit Injektion erhöht
(Cochran und Etches, unveröffentlicht).
Beim Schlüpfen
erkennt man die Chimären
am schwarzen Flaum, der vom Donor (Barred Plymouth Rock) stammt,
und am gelben Flaum, der vom Empfänger (White Leghorn) stammt.
Die Küken,
bei denen keine Anzeichen für
den Einbau von Donorzellen gefunden werden, werden verworfen. Am
Tag des Schlüpfens
bzw. im alter von 4 Wochen werden Kammgewebe und -blut entnommen.
Das Vorliegen der DNA-Sequenz, welche die Produktion des rekombinanten
Proteins (wie eines chimären
Antikörpers)
kodiert, wird mittels PCR bestimmt. Das Vorliegen von rekombinantem
Protein wird mittels ELISA untersucht, der an einer im Alter von
4 Wochen entnommenen Blutprobe durchgeführt wird. Hühner, die das Transgen tragen, werden
bis zur Geschlechtsreife gezüchtet.
Die einlagerung des rekombinanten Proteins in sich entwickelnde Eier
wird mittels ELISA untersucht, der an Dotterextrakten von Eiern
durchgeführt
wird, welche die weiblichen Chimären
legen. Männliche
und weibliche Chimären
werden gepaart. Die erhaltenen Nachkommen werden mittels PCR gescreent,
wodurch diejenigen mit dem Konstrukt identifiziert werden.
-
Es
sollte beachtet werden, dass das Ziel der Produktion eines chimären Antikörpers in
Eiern erreicht wird, wenn transfizierte Zellen das Lymphsystem besiedeln.
Ein Hühnerstamm,
in dem die DNA-Sequenzen, die die Produktion des chimären Antikörpers kodieren,
als mendelndes Merkmal eingebracht werden, wird erhalten, wenn das
Konstrukt in die Keimbahn eingebracht wird. Sogar ohne eine Keimbahntransmission
erhalten wird jedoch signifikante neue Informationen über die
Antikörperproduktion
in Hühnern. Tabelle
1
Standardkonz.
ng/ml | Log10 Standardkonz. | Abs.
bei 492 nm der Standardkonz. | Durchschn.
korr. auf (-)-Kontrolle | Abs.
bei 492 nm der (-)-Kontrolle | Durchschn.
(-)-Kontrolle |
0,098 | -1,00877 | 0,079 | 0,085 | -0,008 | 0,1 | 0,08 | 0,09 |
0,195 | -0,70997 | 0,101 | 0,109 | 0,015 | | 0,09 | |
0,39 | -0,40894 | 0,137 | 0,167 | 0,062 | | 0,09 | |
0,78 | -0,10791 | 0,207 | 0,198 | 0,1125 | | 0,09 | |
1,56 | 0,193125 | 0,334 | 0,324 | 0,239 | | 0,09 | |
3,12 | 0,494155 | 0,637 | 0,578 | 0,5175 | | 0,09 | |
6,25 | 0,79588 | 0,959 | 1,017 | 0,898 | | 0,09 | |
12,5 | 1,09691 | 1,329 | 1,422 | 1,2855 | | 0,09 | |
25 | 1,39794 | 1,499 | 1,393 | 1,356 | | 0,09 | |
Tabelle
2
Konzentration
an Human-Immunglobulin in Dotter von Henne Nr. 9185 (Käfig 2) |
Tag | Konzentration
an hIg (ng/ml Dotter) |
1 | nicht
nachweisbar |
2 | nicht
nachweisbar |
3 | nicht
nachweisbar |
4 | nicht
nachweisbar |
5 | nicht
nachweisbar |
6 | nicht
nachweisbar |
7 | nicht
nachweisbar |
8 | nicht
nachweisbar |
9 | nicht
nachweisbar |
10 | nicht
nachweisbar |
11 | nicht
nachweisbar |
12 | kein
Ei |
13 | 6,27 |
14 | kein
Ei |
15 | 3,46 |
16 | kein
Ei |
17 | nicht
nachweisbar |
18 | nicht
nachweisbar |
19 | nicht
nachweisbar |
20 | nicht
nachweisbar |
21 | nicht
nachweisbar |
22 | nicht
nachweisbar |
23 | nicht
nachweisbar |
24 | nicht
nachweisbar |
25 | nicht
nachweisbar |
26 | nicht
nachweisbar |
27 | nicht
nachweisbar |
Tabelle 3 Mittlere Einlagerung von rhIgGs pro ml
Dotter in Eiern, die von Hühnern
(n = 5) gelegt wurden, denen intravenös jeweils 10 g des Panels an
rhIgGs injiziert wurde.
Tage nach Injektion nach | Mittlere
Ablagerung von rhIgGs pro ml Dotter (ng/ml) |
Wildtyp-IgG | V-CH3 | V-CH1-H-CH3 | V-CH1-H-CH2-C*H# | **v-CH1-H-CH2-CH3** | V-αCH1-CH2-CH3 |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
2 | 4,64 | 0 | 0 | 0 | 3,72 | 3,91 |
3 | 8,08 | 0 | 0 | 0 | | |
4 | 21,54 | 0 | 0 | 0 | 21,0 | 18,43 |
5 | 55,4 | 0 | 0 | 0 | 49,8 | 47,21 |
6 | 18,7 | 0 | 0 | 0 | | |
7 | 6,96 | 0 | 0 | 0 | | |
8 | 3,22 | 0 | 0 | 0 | | |