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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Es
werden neuartige Copolymere aus Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure, Dichlormaleinsäureanhydrid
oder Dichlormaleinsäure
und fluorierten Olefinen durch radikalische Polymerisation in einem nichtwässrigen
Medium in Gegenwart eines Lösemittels
hergestellt, wie beispielsweise einer perfluorierten Alkylcarbonsäure, oder
in Gegenwart von flüssigem
oder superkritischem Kohlendioxid oder Hexafluorpropylen.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Fluorierte
Polymere sind bedeutende Handelsartikel, die beispielsweise besondere
Beachtung für
ihre thermische und chemische Beständigkeit finden sowie für ihre oftmals
ungewöhnlichen
Oberflächeneigenschaften.
Gelegentlich jedoch sind diese ungewöhnlichen Eigenschaften, wie
beispielsweise geringe Haftung an Substraten, oft von sich aus auch Probleme
hinsichtlich der Verwendung dieser Polymere, so dass man ständig auf
der Suche nach fluorierten (Co)polymeren mit modifizierten Eigenschaften
ist.
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Obgleich
bekannt ist, dass bestimmte funktionelle Gruppen und spezielle polare
funktionelle Gruppen die Eigenschaften von Fluorpolymeren modifizieren
können,
ist der Einbau dieser Gruppen in Fluorpolymere ohne Einbuße anderer
wünschenswerter
Eigenschaften oftmals aus einer Reihe von Gründen schwierig. Beispielsweise
kann es sein, dass die erforderlichen Monomere sich mit den fluorierten
Monomeren nicht copolymerisieren lassen oder andere unerwünschte Wirkungen
in einer Copolymerisation hervorrufen, oder der Einbau eines eine polare
Gruppe enthaltenden Monomers kann die chemische und/oder thermische
Stabilität
des resultierenden Polymers nachteilig beeinflussen. Obgleich es
bekannt ist, dass Maleinsäureanhydrid
oder Maleinsäure
wünschenswerte
Comonomere für
derartige Polymerisationen sind, hat es an praktischen Methoden
für den
Einbau dieser Monomere in die Fluorpolymere gefehlt, so dass Herstellung
und Anwendung derartiger Polymere nachgelassen haben.
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Polymere,
die relativ hohe Anteile von fluorierten Olefinen und speziell hochfluorierten
Olefinen enthalten, sind in der Regel mit MAN (oder MAN-Copolymeren)
gepfropft worden, anstatt durch Copolymerisieren mit dem MAN erzeugt
zu werden. Siehe hierzu beispielsweise M. Miller, et al., in J.
Appl. Polym. Sci., Bd. 14, S. 257–266 (1970), DE-A-4210594, US-P-5576106,
4506035, AU-P-550961 und die EP-A-761757 und 650987. In vielen dieser
Fundstellen werden auch Anwendungen für derartige gepfropfte Polymere
beschrieben, die auch für
die Polymere hierin gelten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Polymer, das repetierende (bzw.
wiederholende) Einheiten aufweist, die deriviert (bzw. abgeleitet)
sind von:
- (a) mindestens 1 Mol.% Hexafluorpropylen
- (b) mindestens 1 Mol.% insgesamt von einem oder mehreren von
Tetrafluorethylen, Vinylfluorid, Trifluorethylen, Chlortrifluorethylen,
Ethylen und Vinylidenfluorid; und
- (c) 0,03% bis 5 Mol.% insgesamt von einem oder mehreren von
Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäure, Dichlormaleinsäureanhydrid
oder Dichlormaleinsäure.
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Die
Polymere der vorliegenden Erfindung können hergestellt werden durch
radikalische Polymerisation in einem im Wesentlichen nichtwässrigen Polymerisationssystem
unter Verwendung von einer oder mehreren der Folgenden als ein Lösemittel:
eine Verbindung der Formel R6CO2H,
worin R6 Perfluoralkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist, flüssiges
oder superkritisches Kohlendioxid oder flüssiges oder superkritisches
Hexafluorpropylen.
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EINZELHEITEN
DER ERFINDUNG
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Das
hierin beschriebene Verfahren zum Einbau von Maleinsäure (MAC),
Maleinsäureanhydrid (MAN),
Dichlormaleinsäureanhydrid
(DCMAN) oder Dichlormaleinsäure
(DCMAC) (oder zusammenfassend MA) in Polymere, die von Olefinen
deriviert sind, ist ähnlich
den Verfahren bekannter Ausführung zum
radikalischen Polymerisieren derartiger fluorierter Olefine in nichtwässrigen
Systemen. Bevorzugte Monomere von MA sind MAC und MAN.
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Unter
einem fluorierten Olefin wird eine Verbindung verstanden, in der
mindestens eines der Vinyl-Wasserstoffatome durch ein Fluoratom
ersetzt ist. So schließen
verwendbare fluorierte Olefine ein: Tetrafluorethylen (TFE), Chlortrifluorethylen
(CTFE), Hexafluorpropylen (HFP), Vinylidenfluorid (VF2), Vinylfluorid
(VF), Trifluorvinylmethylether, Perfluor(methylvinylether) (PMVE),
Perfluor(ethylvinylether) (PEVE) und Perfluor(propylvinylether)
(PPVE), wobei jedoch nicht Olefine einbezogen sind, wie beispielsweise
3,3,3-Trifluorpropen und Vinyltrifluormethylether.
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Hierin
kann die Fumarsäure
in den gleichen erforderlichen und bevorzugten Anteilen substituiert sein,
wie in jeder beliebigen Zusammensetzung oder Prozess, worin MAC
verwendet wird.
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Unter "repetierende Einheiten,
die deriviert sind von..." ist
hierin zu verstehen, dass die vorgegebenen repetierenden Einheiten
(und die Monomere, von denen sie deriviert sind) in das Fluorpolymer durch
Additionspolymerisation eingebaut wurden und nicht beispielsweise
durch Pfropfen. Das Pfropfen von Verbindungen, wie beispielsweise
MAN, auf bereits bestehende Polymere führt zu Polymeren, die eine
andere Struktur haben. In der Regel ist der MAN-Teil, der auf das
Fluorpolymer gepfropft wird, eine Seitenkette an dem Polymer und
nicht der Hauptbestandteil der Polymerkette.
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Die
radikalisch ausgeführte
(Co)polymerisation derartiger Monomere in nichtwässrigen Systemen ist bekannt,
siehe hierzu beispielsweise die US-P-5637663, W. Gerhartz, et al.,
Herausg., Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, Bd. All, VCH Verlagsgesellschaft
mbH, Weinheim, 1988, S. 393–429
und H. Mark, et al., Herausg., Encyclopedia of Polymer Science and
Engineering, Bd. 16, John Wiley & Sons,
New York, 1989, S. 577–648,
die hiermit alle als Fundstelle einbezogen sind. Die Bedingungen
in derartigen Polymerisationssystemen müssen nicht wesentlich verändert werden,
um MA in das herzustellende Polymer einzubauen, sondern lediglich
die Einbeziehung des einen (oder der mehrere) Lösemittel, die vorstehend aufgeführt wurden
sowie selbstverständlich
ein oder mehrere von MAN, MAC, DCMAN oder DCMAC. Unter einem nichtwässrigen System
wird verstanden, dass keine separate, vorherrschende wässrige Phase
in größeren Mengen
in dem Polymerisationsprozess vorhanden ist und vorzugsweise überhaupt
nicht vorhanden ist. Da MAC und DCMAC in Wasser löslich sind,
kommen sie nicht ohne weiteres zur Copolymerisation mit fluorierten Monomeren,
wenn eine wässrige
Phase vorhanden ist. Außerdem
werden bei Vorhandensein von Wasser MAN oder DCMAN leicht in MAC
bzw. DCMAC umgewandelt. Wenn die Polymerisation demgegenüber bei
höheren
Temperaturen ausgeführt
wird, können
MAC bzw. DCMAC zu MAN bzw. DCMAC dehydriert werden.
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Unter
einem Lösemittel
wird in diesem Polymerisationsprozess ein Material verstanden, das
bis zu einem gewissen Maß in
der gleichen Phase das MAN und/oder MAC und/oder DCMAN und/oder
DCMAC, die anderen Monomere und den/die Initiator(en) auflöst. Die
Erzeugung des angestrebten MA-Copolymers
unter diesen Bedingungen ist eine Bestätigung dafür, dass die Löslichkeitsbedingungen eingehalten
worden sind. Selbstverständlich
darf das Lösemittel
vorzugsweise die Polymerisation nicht wesentlich stören, beispielsweise
indem eine übermäßige Kettenübertragung
oder vorzeitiger Abschluss der Polymerisation hervorgerufen werden. Es
braucht in keinerlei wesentlichen Umfang das Produktpolymer aufzulösen. Damit
kann die nichtwässrige
Polymerisation eine echte Lösungspolymerisation sein,
bei der alle Komponenten und das Produktpolymer in dem Prozessmedium
löslich
sind, oder es kann eine Polymerisation in Suspension, Aufschlämmung oder
Dispersion sein, worin ein Teil oder alle Ausgangssubstanzen und
speziell das Produktpolymer in dem Polymerisationsmedium nicht besonders löslich sind.
Vorzugsweise ist R6 Perfluor-n-alkyl und mehr
bevorzugt Trifluormethyl. Bei Polymerisationstemperaturen oberhalb
von 100°C
und wenn Hexafluorpropylen als ein Comonomer akzeptabel ist (wenn
es mit dem/den anderen Monomer(en) copolymerisiert) ist das Lösemittel
vorzugsweise superkritisches Hexafluorpropylen oder eine Kombination
von superkritischem Hexafluorpropylen und Trifluoressigsäure und
ist mehr bevorzugt zu etwa 1 Vol.% Trifluoressigsäure.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
lassen sich konventionelle Bedingungen in der radikalischen, katalysierten
Herstellung der MA-Copolymere anwenden. Beispielsweise schließen anwendbare
Initiatoren NF3 ein, Bis(4-tert-butylcyclohexyl)peroxydicarbonat, Perfluorpropionylperoxid,
Isobutyrylperoxid und CF3CF2CF2OCF(CF3)(C=O)OO(C=O)(CF3)CFOCF2CF2CF3. Diese lassen
sich bei ihren "normalen" Anwendungstemperaturen
einsetzen. Der Prozess kann in jeder beliebigen konventionellen
Weise gefahren werden, beispielsweise kontinuierlich, chargenweise
oder halbkontinuierlich. Bei Polymeren mit hohen HFP-Gehalten und
speziell bei solchen, bei denen es sich um Copolymere mit TFE und/oder
VF2 handelt und die amorph sind, kann die
in der US-P-5637663 beschriebene Prozedur zur Anwendung gelangen.
Hierbei wirkt das HFP selbstverständlich nicht nur als ein Lösemittel
für das
MA, sondern ist auch eines der Monomere, die polymerisiert werden.
Wenn HFP tatsächlich
als das Lösemittel eingesetzt
wird, wird es oftmals auch als ein Monomer wirken, das in das Polymer
eingebaut wird. Das MA lässt
sich in der Schmelze zu jedem beliebigen Lösemittel im Verlaufe des Prozesses
zugeben.
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Dem
Polymerisationsmedium sollte ausreichend MA zugegeben werden, um
die gewünschte Menge
an MA in dem resultierenden Polymer zu gewährleisten. Die für den jeweiligen
Einbau in irgendein spezielles Polymer benötigten Mengen werden von den
Polymerisationsbedingungen und den Monomeren (und deren Anteilen)
abhängen,
die polymerisiert werden, wobei jedoch allgemein bekannt ist, dass
eine Erhöhung
von MA in dem Polymerisationsmedium in der Regel zu einer erhöhten eingebauten
Menge an MA in dem Polymer führt.
Vorzugsweise enthält
das Polymer der vorliegenden Erfindung etwa 0,1% bis etwa 2 Mol.%
von MA derivierte repetierende Einheiten.
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Auf
dem Fachgebiet ist bekannt, dass viele Polymere, die MA derivierte,
repetierende Einheiten enthalten, reversibel von MAN- zu MAC-Einheiten oder
DCMAN- zu DCMAC-Einheiten umgewandelt werden können. Das Anhydrid lässt sich
zu der Disäure
durch Exponierung an Wasser umwandeln, obgleich dieses bei Polymeren,
die stark wasserabweisend sind, einige Zeit beanspruchen kann. Demgegenüber lässt sich
die Disäure
in das Anhydrid durch Erhitzen und speziell in Abwesenheit von Wasser umwandeln.
Es können
sowohl das Anyhdrid der die Disäure
zu einem einbasischen oder zweibasischen Salz durch Reaktion mit
einer entsprechenden Menge an Base umgewandelt werden, wie beispielsweise einem
Metallhydroxid oder Ammoniumhydroxid. Selbstverständlich kann
es sein, dass lediglich ein Teil der MAC- oder DCMAC-Gruppen in
das einbasische Salz oder einige in Form des einbasischen Salzes
und einige in Form des zweibasischen Salzes umgewandelt werden können. Die
Salze lassen sich durch Reaktion mit einer entsprechenden Menge
an Säure
zurückumwandeln,
wobei die Säure
vorzugsweise eine stärkere
Säure ist
als die Carboxyl-Gruppen des polymeren MAC oder DCMAC.
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Im
Verlaufe des Polymerisationsprozesses kann MA intermittierend oder
lediglich im Verlaufe des Prozesses zugegeben werden oder die Menge des
MA kann so variiert werden, dass die MA-Menge in dem Polymer nicht
notwendigerweise gleichmäßig verteilt
ist und etwas von dem Polymer in einigen Fällen überhaupt kein MA enthalten
wird. Auf diese Weise wird eine Polymerfraktion, die MA enthält, das
als ein Klebmittel (siehe nachfolgend) für das Massepolymerisat wirkt,
hergestellt.
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Das
Polymer der vorliegenden Erfindung enthält repetierende Einheiten,
die deriviert sind von HFP und einem oder mehreren TFE, VF2, Trifluorethylen
(TF3), Ethylen (E), Chlortrifluorethylen (CTFE) und Vinylfluorid
(VF). In einem solchen Polymer enthält das Polymer bevorzugt mindestens
etwa 20 Mol.% und mehr bevorzugt mindestens etwa 30 Mol.% repetierende
Einheiten, die von HFP deriviert sind. Die von HFP repetierende
Einheit ist -CF(CF3)CF2-.
Vorzugsweise ist dieses Polymer auch amorph. Unter amorph wird verstanden,
dass es keinen Schmelzübergang
mit einer Schmelzwärme
größer als
1 J/g oberhalb von 35°C
gibt, wenn mit Hilfe der Differentialscanningkalorimetrie gemessen
wird. Ebenfalls sind die von TFE oder VF2 repetierten Einheiten
vorzugsweise mit jeweils etwa mindestens 10 Mol.% der vorhandenen
repetierenden Einleiten vorhanden. Die von TFE derivierte repetierende
Einheit ist -CF2CF2-,
die von VF2 derivierte repetierende Einheit ist -CF2CH2-, die von E derivierte repetierende Einheit
ist -CH2CH2-, die
von TF3 derivierte repetierende Einheit ist -CFHCF2-,
die von CTFE derivierte repetierende Einheit ist -CF2CFCl-
und die von VF derivierte repetierende Einheit ist -CFHCH2-.
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In
einer anderen bevorzugten Form weist das erfindungsgemäße Polymer
zusätzlich
eine oder mehrere andere repetierende Einheiten auf, die von einem
oder mehreren der Folgenden deriviert sind: 3,3,3-Trifluorpropen,
2,3,3,3-Tetrafluorpropen, 4-Brom-3,3,4,4-tetrafluor-1-buten, CH2=CHO(C=O)R2, worin
R2 Perfluor-n-alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
ist, CH2=CHR3, worin
R3 Perfluor-n-alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
ist, CH2=CH(C=O)OR4,
worin R4 CnFxHy ist, worin x
+ y = 2n + 1 gilt und n 1 bis 8 beträgt, Chlortrifluorethylen, CF2=CFR5, worin R5 Perfluoralkyl mit wahlweise einer oder
mehreren Ether-Gruppen
ist, mit einer Cyano-Gruppe oder einer Sulfonylfluorid-Gruppe, Perfluor(2-methylen-4-methyl-1,3-dioxolan), Perfluor(1,3-dioxol),
ein Perfluor(2,2-alkyl-substituiert-1,3-dioxol), 4,5-Difluor-2,2-bis(trifluormethyl)-1,3-dioxol
oder FSO2CF2CF2OCF(CF3)CF2OCF=CF2, F2C=CF(CF2)pOCF=CF2, worin p
1 oder 2 beträgt, und
F2C=CFOR7, worin
R7 Alkyl ist oder mit Halogen substituiertes
Alkyl, das 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält und wahlweise enthaltend
ein oder mehrere Ether-Sauerstoffatome zwischen den Kohlenstoffatomen.
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Das
Vorhandensein repetierender Einheiten in dem Polymer, deriviert
von einem oder mehreren der "anderen" Monomere führt bevorzugt
zu nicht mehr als jeweils etwa 10 Mol.% und ebenfalls bevorzugt zu
nicht mehr als jeweils etwa 2 Mol.% und auch mehr bevorzugt mit
der Gesamtmenge anderer Monomere von nicht weniger als etwa 15 Mol.%.
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Bevorzugte
Polymere der Erfindung (Molprozent) sind: HFP (30–70)/TFE
(30–70)/MA
(0,1–2); HFP
(30–70)/TFE
(1–50)/VF2
(1–50)/MA
(0,1–2); HFP
(40–70)/VF2
(30–60)/MA
(0,1–2).
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In
jedem der vorgenannten Polymere können diese, wenn die repetierenden
Einheiten "deriviert" sind von Maleinsäure, im
Grund aus Maleinsäureanhydrid
erzeugt und hydrolysiert werden, oder wenn die repetierenden Einheiten "deriviert" sind von Maleinsäureanhydrid
können
diese im Grunde aus Maleinsäure
erzeugt und dehydriert werden, was in ähnlicher Weise für Dichlormaleinsäureanhydrid
und Säure
gilt.
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Die
MA (oder deren Salze) enthaltenden Polymere sind in zahlreichen
Anwendungen verwendbar. Sie können
als Klebmittel zwischen zwei verschiedenen Fluorpolymeren wirken
oder, was wahrscheinlich noch wichtiger ist, zwischen einem Fluorpolymer
und einer anderen Substanz, wie beispielsweise einem anderen polymeren
Material, z.B. einem Thermoplast. Um dieses zu erreichen, lässt sich
eine Schicht des MA-Copolymers auf das Fluorpolymer oder auf ein
anderes Substrat auftragen und die Oberflächen des Fluorpolymers und
des anderen Substrats zusammenbringen. Sofern das Substrat ein anderer
Thermoplast ist, enthält
dieser bevorzugt funktionelle Gruppen, die mit Anhydrid- und/oder Carboxyl-Gruppen
reagieren können,
wodurch eine stärkere
Klebverbindung erzeugt wird. Bei der Polymersynthese lassen sich
Blends von Polymeren erzeugen, die MA enthalten und die kein MA
enthalten, siehe vorstehend. Alternativ kann das MA-Copolymer (in
der Schmelze) in das Fluorpolymer eingemischt werden, welches dann
besser an der anderen Substanz haftet, oder kann als eine Schicht
zwischen zwei anderen Polymerschichten, die miteinander verbunden
werden sollen, coextrudiert werden. Ein Blend des MA-Copolymes und
ein anderes Fluorpolymer oder anderer Thermoplast können die
Oberflächeneigenschaften
des Fluorpolymers verändern. Beispielsweise
kann das Fluorpolymer leichter benetzt werden. In einer solchen
Situation kann das Fluorpolymer leichter mit Kennzeichnungen versehen
werden, wie beispielsweise mit Hilfe von Druckfarbe, wodurch es
als Etikettiermaterial verwendbar wird. Die MA enthaltenden Polymere
lassen sich in Blends als Mittel zum Kompatibilisieren zwischen Fluorpolymeren
und Polymeren anderer Vertreter verwenden. Weitere Anwendungen schließen Polymere
für Beschichtungen
ein oder Polymere, die vernetzt sein können, insbesondere Elastomere.
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Die
Anwendung der MA enthaltenden Polymere als Klebmittel, Mittel zur
Kompatibilisierung und für
andere Anwendungen können
in einer auf dem Fachgebiet für
andere Arten von Polymeren bekannten Weise erfolgen, die mit ähnlichen
Methoden die gleichen Endanwendungen erzielen. Beispielsweise ist
das Mischen in der Schmelze von kompatibilisierenden Polymeren zu
Polymeren oder Polymerblends unter Einsatz von Vorrichtungen, wie
beispielsweise Schneckenextruder, gut bekannt. In ähnlicher
Weise ist auch die Extrusion von mehrlagiger Folie unter Einbeziehung
der Verwendung sogenannter Haft- oder Ankerschichten, ebenfalls
gut bekannt.
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In
den Beispielen sind, sofern nicht anders angegeben, alle Drücke Überdrücke.
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In
den Beispielen wurden die folgenden Abkürzungen verwendet:
- DSC
- Differentialscanningkalorimetrie
- FC-40
- häufigsten Perfluor(tributylamin)
- FC-75
- Perfluor(n-butyltetrahydrofuran)
- HFP
- Hexafluorpropylen
- HFPOdP
- CF3CF2CF2OCF(CF3)(C=O)OO(C=O)(CF3)CFOCF2CF2CF3
- MAC
- Maleinsäure
- MAN
- Maleinsäureanhydrid
- Mn
- zahlengemittelte relative
Molekülmasse
- Mw
- massegemittelte relative
Molekülmasse
- PBT
- Poly(butylenterephthalat)
- PDD
- 4,5-Difluor-2,2-bis-(trifluormethyl)-1,3-dioxol
- PET
- Poly(ethylenterephthalat)
- PEVE
- Perfluor(ethylvinylether)
- PMVE
- Perfluor(methylvinylether)
- PPVE
- Perfluor(propylvinylether)
- Rt
- Raumtemperatur
- Tg
- Glasübergangstemperatur
(als Mittelpunkt des Überganges
genommen)
- TGA
- thermogravimetrische
Analyse
- Tm
- Schmelzpunkt (als
Maximum der Schmelzendotherme)
- VF2
- Vinylidenfluorid
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In
den nachfolgend exemplifizierten Polymeren wurden die Konzentrationen
von Maleinsäureanhydrid
zumeist mit Hilfe der IR-Spektroskopie ermittelt. Eine Lösung von
0,1 g Succinsäureanhydrid
in 10 ml Ethanol in einer CaF2-Zelle mit
0,102 mm ergab einen Absorptionsgrad von 1.765 cm2/g
bei 1.867 cm–1 und
10.894 cm2/g bei 1.790 cm–1.
Geht man davon aus, dass copolymerisiertes Maleinsäureanhydrid
den gleichen Absorptionsgrad wie ethanolisches Succinsäureanhydrid
hat, lassen sich die Konzentrationen von Maleinsäureanhydrid ermitteln. Beim
Kaltpressen zu dünnen
Folien zeigten die TFE/PPVE/MA-Terpolymere Peaks bei 1.896 und 1.819
cm–1, die
TFE/PDD/MA-Terpolymere bei 1.897 und 1.822 cm–1 und
die TFE/E/MA-Terpolymere bei 1.857 und 1.782 cm–1.
Im Fall von TFE/PPVE/MA wurde eine interne IR-Bande bei 2.363 cm–1 verwendet,
um die Foliendicke zu messen, während
im Fall von TFE/PDD/MA und TFE/E/MA die Filmdicken mit einem Mikrometer
gemessen wurden. Bei den Dicken von 0,15 mm bis 0,25 mm, die mit
einem Druck von 69 MPa bis 180 MPa an Proben von 0,1 bis 0,2 g in einer
13 mm-Form erhalten wurden, war die stärkere Anhydrid-Bande bei 1.782
bis 1.822 cm–1 in
der Regel verschoben und hinterließ eine schwächere Anhydrid-Bande bei 1.857
bis 1.897 cm–1,
die für
die Berechnungen der Konzentration von MA zu verwenden waren. Im
Fall der TFE/PPVE/MA-Copolymere wurde vor der Berechnung das Spektrum
einer Teflon® PFA-Kontrollprobe
subtrahiert.
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BEISPIEL 1
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LÖSLICHKEITEN
VON MONOMER IN KONVENTIONELLEN FLUIDS
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Es
wurden Monomere mit potentiellen Lösemitteln gerührt, indem
die Lösemittelmenge
so lange allmählich
erhöht
wurde, bis sich das Monomer entweder aufgelöst hatte oder eine starke Verdünnung nicht
zu erzielen war.
Monomer-Vertreter | näherungsweise
Löslichkeit
bei Raumtemperatur |
Maleinsäureanhydrid | >50 g/100 ml CF3COOH >40
g/100 ml CF3CF2CF2COOH <1 g/1000
ml CF2ClCCl2F <1 g/1.000 ml Perfluor(n-butyltetrahydrofuran) <1 g/1000 ml CF3CFHCFHCF2CF3 <1 g/1000
ml CF3CF2CF2OCFHCF3 |
Maleinsäure | >10 g/100 ml CF3COOH |
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BEISPIEL 2
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LÖSLICHKEIT
VON MALEINSÄUREANHYDRID
IN HEXAFLUORPROPYLEN
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A. MALEINSÄUREANHYDRID
IN FLÜSSIGEM
HEXAFLUORPROPYLEN
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Es
wurde eine 3 ml-Sichtzelle mit 0,0417 g Maleinsäureanhydrid beladen. Um die
Zelle zu füllen und
unter Druck zu setzen wurde flüssiges
Hexafluorpropylen zugegeben. Eine vollständige Lösung mit schätzungsweise
etwa 1 Gew.% Maleinsäureanhydrid
in Hexafluorpropylen wurde bei 65°C
und >5,5 MPa und auch
bei 69°C
und >2,4 MPa beobachtet.
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B. MALEINSÄUREANHYDRID/TRIFLUORESSIGSÄURE IN FLÜSSIGEM HEXAFLUORPROPYLEN
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Es
wurde eine 3 ml-Sichtzelle mit 0,050 g Maleinsäureanhydrid und 0,1298 g Trifluoressigsäure beladen.
Um die Zelle zu füllen
und unter Druck zu setzen wurde flüssiges Hexafluorpropylen zugegeben.
Eine vollständige
Lösung
mit schätzungsweise etwa
1,1 Gew.% Maleinsäureanhydrid
und 3,0 Gew.% Trifluoressigsäure
in Hexafluorpropylen schien bei 23°C und >700 kPa aufzutreten.
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BEISPIEL 3
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LÖSLICHKEIT
VON MALEINSÄUREANHYDRID
IN FLÜSSIGEM
UND ÜBERKRITISCHEM
KOHLENDIOXID
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Es
wurde eine 3 ml-Sichtzelle mit 0,1033 g Maleinsäureanhydrid beladen. Um die
Zelle zu füllen und
unter Druck zu setzen wurde flüssiges
Kohlendioxid zugegeben. Mit Ausnahme eines geringfügigen dauerhaften
Niederschlags auf den Zellenfenstern wurde eine nahezu vollständige Lösung fast
unmittelbar nach dem Füllen
der Zelle mit flüssigem
Kohlendioxid und Rühren
beobachtet. Beim Erhitzen bis 73°C
und 25 MPa klarten die Fensterniederschläge auf, wonach die Löslichkeit
bei geringeren Temperaturen untersucht werden konnte. Eine vollständige Lösung wurde
beispielsweise bei 10,8°C
und 59 MPa und der Beginn eines Trübungspunktes bei 17,2° und 7,4
MPa festgestellt.
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BEISPIEL 4
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POLY(HFP/TFE/MAN)
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A. HERSTELLUNG DES POLYMERS:
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Es
wurde der gleiche Aufbau wie in Beispiel 1 der US-P-5637663 verwendet.
Es wurde eine Mischung von 2.000 g HFP, 110 g TFE, 5 g MAN in 10 ml
Trifluoressigsäure
aufgelöst
und etwa 1,1 g NF3 in einem 1 gal-Behälter (2)
erzeugt. Etwa 1.120 g dieser Mischung wurden durch den 10 ml-Schüttelautoklav bei
250°C/96,5
MPa für
eine Dauer von 125 min geschickt. Nach dem Trocknen des Produktes
unter Vakuum bei 150°C
wurden 80 g gelbes Polymer erhalten.
1 g/5 ml FC-75 zum großen Teil
aufgelöst
bei Rückfluss
Mw
= 88.600 mit Hilfe der GPC in FC-75 bei 50°C
Mn = 37.400 mit Hilfe
der GPC in FC-75 bei 50°C
Schmelzindex
bei 180°C,
5 kg...7 g/min, klar, braun
Tg = 28°C (zweite Wärme) mit Hilfe der DSC bei 10°C/min unter
N2
10 Gew.% Verlust-Temperatur 420°C bei 10°C/min unter
N2
Tm nicht detektiert anhand der DSC
bei 10°C/min
unter N2
0,9 Mol.% Maleinsäureanhydrid
mit Hilfe der 13C NMR in Hexafluorbenzol
bei 60°C,
Absorption bei etwa 161 ppm
37,7 Mol.% HFP anhand der 13C NMR
61,4 Mol.% TFE anhand der 13C NMR
Ausbeute: 3,8 kg/Liter/h (32
lb/gal/hr)
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B. NACHWEIS EINER VERBESSERTEN
HAFTUNG:
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Das
vorstehend hergestellte Terpolymer wurde mit 3 Gew.% in Fluorinert® FC-40
(3M Corp.) durch Rühren
bei Raumtemperatur aufgelöst.
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Die
Teststäbe
mit näherungsweise
2,5 cm × 15
cm × 0,31
cm wurden aus den folgenden Materialien erhalten: rostfreier Stahl,
Aluminium, Glas, Crastin® PBT (DuPont), Delrin®-Polyacetal
(DuPont), Hytrel®, Rynite®-PET
(DuPont) und Zytel®-Nylon (DuPont). Die Teststäbe wurden
gereinigt, indem sie mit Aceton gespült und anschließend getrocknet
wurden.
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Von
jedem Teststab wurde eine Probe zu 2/3 ihrer Länge in die Terpolymer-Lösung getaucht.
Der Stab wurde aus der Lösung
entnommen, vollständig ablaufen
gelassen und getrocknet, indem er in einem Umluftofen für 30 min
bei 150°C
aufgehängt
wurde. Nach dem Trocknen wurde der jeweilige Stab aus dem Ofen entnommen,
bis auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen und anschließend
bis zu 1/3 seiner Länge
in eine 3 gew.%ige Lösung
von 50:50 HFP:TFE-Copolymer in Fluorinert® FC-40
(3M Corp.) getaucht. Der Stab wurde aus der Lösung entnommen, vollständig ablaufen
gelassen und durch Aufhängen
in einem Umluftofen für
30 min bei 150°C
getrocknet. Jeder Stab wurde sodann aus dem Ofen entnommen und bis
Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Im Resultat bestand jeder Stab aus drei Abschnitten einer
näherungsweise
gleichen Länge.
Der eine Abschnitt jedes Stabes war unbeschichtet, ein Abschnitt
war ausschließlich
mit einem dünnen Überzug von
Terpolymer beschichtet und ein Abschnitt mit einem ersten Überzug von
Terpolymer, gefolgt von einer Deckschicht eines 50:50 HFP:TFE-Copolymers.
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Sowohl
die Terpolymer-Beschichtung als auch der erste Terpolymer-Überzug mit
50:50 HFP:TFE-Copolymer als Deckbeschichtung zeigten an allen Teststäben eine
starke Haftung und ließen sich
durch Kratzen mit einem Fingernagel nicht entfernen.
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Sodann
wurden alle Teststäbe
für eine
Stunde in siedendes Wasser gegeben. Sie wurden aus dem Wasser entnommen,
trocken abgetupft und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Sodann wurden
alle Stäbe
einem Kratztest nach dem Standard ASTM D3359, Methode B, unterworfen,
worin in die Beschichtung ein Kreuzgitter gekratzt wird, ein Klebeband
aufgebracht und entfernt wird und die Oberfläche auf Abblättern der
Beschichtung untersucht wird. Bei keiner der Proben bei entweder
der Terpolymer-Beschichtung oder des ersten Terpolymer-Überzugs,
gefolgt von 50:50 HFP:TFE-Copolymer-Deckbeschichtung wurde ein Abblättern beobachtet.
Die Beschichtungen aller Proben wurden mit einem Radiergummi "Eberhard Faber Nr.
101" gerieben. Sowohl
die Terpolymer-Beschichtung als auch der erste Terpolymer-Überzug mit
50:50 HFP:TFE-Copolymer als Deckbeschichtung blieben bei allen Proben
intakt mit Ausnahme der Rynite®- und Delrin®-Proben,
in denen sich die Beschichtungen abrubbeln ließen.
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Wenn
die 50:50 HFP:TFE-Copolymer-Beschichtung in der vorstehend beschriebenen
Weise auf die jeweiligen Teststäbe
aufgebracht und getrocknet wurde, ohne dass zuvor ein Terpolymer-Überzug aufgebracht
wurde, ließ sich
die Beschichtung von allen Stäben
mühelos
durch Kratzen mit einem Fingernagel entfernen mit Ausnahme des Aluminium-Teststabes
der eine starke Haftung zeigte. Dieses demonstriert, dass die Haftung
sowohl eines aus der Lösung
beschichteten Terpolymer-Films als auch eines ersten Terpolymer-Überzugs,
gefolgt von einer 50:50 HFP:TFE-Copolymer-Lösungsbeschichtung auf einer
breiten Vielzahl von Substraten wesentlich besser war als ein einzelner
50:50 HFP:TFE-Polymer-Überzug.
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BEISPIEL 5
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POLY(HFP/VF2/MAN)
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A. HERSTELLUNG DES POLYMERS:
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Es
wurde der gleiche Aufbau wie in Beispiel 1 der US-P-5637663 verwendet.
Es wurde eine Mischung von 2.000 g HFP, 160 g VF2, 5 g MAN in 10 ml
Trifluoressigsäure
aufgelöst
und etwa 1,1 g NF3 in einem 1 gal-Behälter (2)
erzeugt. Etwa 908 g dieser Mischung wurden durch den 10 ml-Schüttelautoklav bei
250°C/96,5
MPa für
eine Dauer von 89 min geschickt. Nach dem Trocknen des Produktes
unter Vakuum bei 150°C
wurden 111 g blassgelbes Polymer erhalten.
1 g/5 ml CF3CFHCFHCF2CF3 bei Raumtemperatur, Auflösung unter
Trübung
Grenzviskosität = 0,182
in CF3CFHCFHCF2CF3 bei 25°C
Schmelzindex
bei 150°C,
5 kg...3,1 g/min, klar, blassgelb, elastisch
Tg = 5°C (zweite
Wärme)
mit Hilfe der DSC bei 10°C/min
unter N2
10 Gew.% Verlust anhand der
TGA bei 410°C
bei 10°C/min
unter N2 (beginnend bei 150°C)
Tm
nicht detektiert anhand der DSC bei 10°C/min unter N2
etwa
1,6 Mol.% Maleinsäureanhydrid
mit Hilfe der 13C NMR in Hexafluorbenzol
bei 60°C,
mehrfache
Absorptionen bei etwa 160 bis 170 ppm
47,4 Mol.% HFP anhand
der 13C NMR
51,0 Mol.% VF2 anhand der 13C NMR
Ausbeute: 7,5 kg/Liter/h (62
lb/gal/hr)
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B. NACHWEIS EINER VERBESSERTEN
HAFTUNG:
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Das
vorstehend hergestellte Terpolymer wurde mit 3 Gew.% in Aceton unter
Rühren
bei Raumtemperatur aufgelöst.
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Es
wurden Teststäbe
mit näherungsweise 2,5
cm × 15
cm × 0,31
cm wurden aus den folgenden Materialien erhalten: rostfreier Stahl,
Aluminium, Glas, Crastin® PBT (DuPont), Delrin®-Polyacetal
(DuPont), Hytrel®, Rynite®-PET
(DuPont) und Zytel®-Nylon (DuPont). Die Teststäbe wurden
gereinigt, indem sie mit Aceton gespült und anschließend getrocknet wurden.
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Von
jedem Teststab wurde eine Probe zu 2/3 ihrer Länge in die Terpolymer-Lösung getaucht.
Der Stab wurde aus der Lösung
entnommen, vollständig ablaufen
gelassen und getrocknet, indem er in einem Umluftofen für 30 min
bei 150°C
aufgehängt
wurde. Nach dem Trocknen wurde der jeweilige Stab aus dem Ofen entnommen,
bis auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen und anschließend
bis zu 1/3 seiner Länge
in eine 3 gew.%ige Lösung
von 50:50 HFP:TFE-Copolymer in Fluorinert® FC-40
(3M Corp.) getaucht. Der Stab wurde aus der Lösung entnommen, vollständig ablaufen
gelassen und durch Aufhängen
in einem Umluftofen für
30 min bei 150°C
getrocknet. Jeder Stab wurde sodann aus dem Ofen entnommen und bis
Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Im Resultat bestand jeder Stab aus drei Abschnitten einer
näherungsweise
gleichen Länge.
Der eine Abschnitt jedes Stabes war unbeschichtet, ein Abschnitt
war ausschließlich
mit einem dünnen Überzug von
Terpolymer beschichtet und ein Abschnitt mit einem ersten Überzug von
Terpolymer, gefolgt von einer Deckschicht eines 50:50 HFP:TFE-Copolymers.
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Sowohl
die Terpolymer-Beschichtung als auch der erste Terpolymer-Überzug mit
50:50 HFP:TFE-Copolymer als Deckbeschichtung zeigten an allen Teststäben eine
starke Haftung und ließen sich
durch Kratzen mit einem Fingernagel nicht entfernen.
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Sodann
wurden alle Teststäbe
für eine
Stunde in siedendes Wasser gegeben. Sie wurden aus dem Wasser entnommen,
trocken abgetupft und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Sodann wurden
alle Stäbe
einem Kratztest nach dem Standard ASTM D3359, Methode B, unterworfen,
worin in die Beschichtung ein Kreuzgitter gekratzt wird, ein Klebeband
aufgebracht und entfernt wird und die Oberfläche auf Abblättern der
Beschichtung untersucht wird. Bei keiner der Proben bei entweder
der Terpolymer-Beschichtung oder des ersten Terpolymer-Überzugs,
gefolgt von 50:50 HFP:TFE-Copolymer-Deckbeschichtung wurde ein Abblättern beobachtet.
Die Beschichtungen aller Proben wurden mit einem Radiergummi "Eberhard Faber Nr.
101" gerieben. Sowohl
die Terpolymer-Beschichtung als auch der erste Terpolymer-Überzug mit
50:50 HFP:TFE-Copolymer als Deckbeschichtung blieben bei allen Proben
intakt mit Ausnahme der Rynite®- und Delrin®-Proben,
in denen sich die Beschichtungen abrubbeln ließen.
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Wenn
die 50:50 HFP:TFE-Copolymer-Beschichtung in der vorstehend beschriebenen
Weise auf die jeweiligen Teststäbe
aufgebracht und getrocknet wurde, ohne dass zuvor ein Terpolymer-Überzug aufgebracht
wurde, ließ sich
die Beschichtung von allen Stäben
mühelos
durch Kratzen mit einem Fingernagel entfernen mit Ausnahme des Aluminium-Teststabes
der eine starke Haftung zeigte.
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BEISPIEL 6
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HFP/VF2 MIT MALEINSÄUREANHYDRID
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Es
wurde ein 400 ml-Autoklav mit 0,5 g Maleinsäureanhydrid beschickt, bis
auf unterhalb von –20°C gekühlt, mit
5 ml etwa 0,16 M HFPOdP in Freon® E1
beladen, verschlossen, evakuiert und mit 75 g Vinylidenfluorid und
50 g HFP gefüllt.
Ein Bewegen über
Nacht bei Raumtemperatur ergab einen weißen Feststoff mit einem Gewicht
von 72 g nach dem Trocknen über
Nacht unter Vakuum. Geht man davon aus, dass Succinsäureanhydrid
als Standard für
das Anhydrid-Band verwendet werden kann, ergab die IR-Analyse etwa 0,7
Gew.% Maleinsäureanhydrid
in dem Polymer. In einem Apparat für den Schmelzindex wurde bei
372°C mit
einem 5 kg-Gewicht kein Fließen
beobachtet, was entweder ein sehr hohes Molekulargewicht oder ein
thermisches Vernetzen vermuten lässt.
Auf der zweiten Wärmekurve
wurde bei 10°C/min
unter N2 ein DSC-Schmelzpunkt von 109°C ermittelt.
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BEISPIEL 7
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HFP/VF2 MIT MALEINSÄUREANHYDRID
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Es
wurde ein 400 ml-Autoklav mit 1 g Maleinsäureanhydrid beschickt, bis
auf unterhalb von –20°C gekühlt, mit
5 ml etwa 0,16 M HFPOdP in Freon® E1
beladen, verschlossen, evakuiert und mit 64 g Vinylidenfluorid und
200 g HFP gefüllt.
Ein Bewegen über
Nacht bei 50°C
ergab einen weißen
Feststoff mit einem Gewicht von 7,9 g nach dem Trocknen für 3 bis
4 Tage unter Vakuum. Mit Hilfe der 13C NMR-Analyse einer Aceton-Lösung wurden
11 Mol.% Maleinsäureanhydrid,
17 Mol.% Hexafluorpropylen und 72 Mol.% Vinylidenfluorid ermittelt.
Das Fließen in
einem Apparat für
den Schmelzindex bei 150°C
mit einem Gewicht von 5 kg betrug 4,6 g/min. Es wurde ein schwacher
DSC-Schmelzpunkt bei 231°C
auf der zweiten Wärmekurve
mit 10°C/min
unter N2 ermittelt.