DE2457102A1 - Vulkanisierbares fluorelastomer - Google Patents
Vulkanisierbares fluorelastomerInfo
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Description
Vulkanisierbares Fluorelastomer
Die Erfindung betrifft vulkanisierbare Fluorelastomercopolymere.
Mit der Bezeichnung "Copolymere" werden ^polymerisationsprodukte
aus zwei oder mehreren verschiedenen Monomeren gekennzeichnet. Bekannterweise werden Pluorelastomere benötigt,
die eine Kombination verschiedener Eigenschaften, wie gute
Vulkanisierbarkeit, Flexibilität bei niederen Temperaturen,
Wärmewiderstandsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Lösungsmittel aufweisen. Insbesondere wird ein Fluorelastomer
benötigt, das ausgezeichnete Flexibilität bei niederen Temperaturen mit der Eigenschaft vereinigt, leicht und wirkungsvoll
durch bevorzugte Härtungssysteme wie hydroxylisch-aromatische
Vernetzungsmittel/quaternäre Phosphoniumbeschleuniger,
wie sie beispielsweise in den FR-PS 71-20887, CA-PS 9^5 300 und der US-Anmeldung Serial No. 230 100 beschrieben
werden, härtbar zu sein.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgernäss durch ein vulkanisierbares
Fluorelastomercopolymer gelöst, das copolymerisierte
Einheiten in äquivalenten Mengen zu
(A) etwa h - 15Gewichtsprozent Tetrafluoräthylen,
(B) etwa hd - 65 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid,
(C) etwa 8-23 Gewichtsprozent Hexafluorpropylen und
(D) etwa 17 - 30 Gewichtsprozent eines Perfluoralkylperfluorvinyläthers,·
in der die Alkylgruppe 1-5 Kohlenstoff atome enthält, enthält.
Die Ätherverbindung der Komponenten (D) weist vorzugsweise
eine Alkylgruppe mit 1-3 Kohlenstoffatomen auf; insbesondere ist Perfluorniethylperfluorvinyläther als Komponente (D) bevorzugt.
Normalerweise enthält das neue Fluorelastomer folgende Mengen
an Einheiten einpolymerisiert:
(A) etwa 8-12 Gewichtsprozent Tetrafluoräthylen;
(b) etwa 51 — 57 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid;
(C) etwa Ik - 18 Gewichtsprozent Hexafluorpropylen;
(D) etwa 18 - 22 Gewichtsprozent Perfluoralkylperfluorvinyläther.
Das erfindungsgemässeCopolymere ist ein Elastomer in dem Sinne,
dass es in der Lage ist, sich von Deformationen, die von
Belastungen unter seiner Belastungsgrenze herrühren, schnell, kraftvoll und praktisch vollständig zu erholen. Das Fluorelastomer
ist, oder kann durch Härten derart modifiziert werden, in aromatischen Lösungsmitteln wie beispielsweise Benzol
unlöslich. Unter der Bezeichnung "unlöslich" soll verstanden werden, dass es natürlich gegebenenfalls in gewissem
Umfang in Berührung mit dem Lösungsmittel quillt.
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LC-1745 ■ ■ .
Das neue Fluorelastomer weist in den meisten Fällen eine
inherente Viskosität von etwa 0,01 oder höher, vorzugsweise von etwa 0,2 bis 3» auf. Die inherente Viskosität
wird gemäss Beispiel 1 gemessen.
Bei der Herstellung des erfindungsgemässen Fluorelastomeren
enthält die Reaktionsmischung der Monomeren A, B, C und D vorzugsweise ebenfalls einen Radikalinitiator j die Copolymerisation
wird als Emulsionspolymerisation unter Beteiligung freier Radikale durchgeführt. Zu den geeignetsten Radikalinitiatoren
zählen bei einer solchen Reaktion Aramoniumpersulfat,
Natriumpersulfat, Kaliumpersulfat oder eine Mischung aus zwei oder mehreren solcher Verbindungen. Ebenfalls
sind andere wasserlösliche, anorganische Peroxidverbindungen, wie beispielsweise Natrium-, Kalium- und Ammoniumperphosphate,
—perborate und -percarbonate geeignet. Der Initiator kann in Kombination mit einem Reduktionsmittel
wie Natrium-, Kalium-oder Ammoniumsulfit, -bisulfit, -metabisulfit,
-hyposulfit, -thiosulfate -phosphit oder -hypophosphit
oder in Kombination mit einem Eisen-, Kupfer- oder Silbersalz oder anderen leicht oxidierbaren Metallverbindungen eingesetzt
werden. Die bekannten organischen Radikalinitiatoren können ebenfalls verwendet werden., vorzugsweise in Kombination mit
einem geeigneten oberflächenaktiven Mittel, wie Natriumlaurylsulfat
oder Ammonxumperfluoroctanoat. Das oberflächenaktive
Mittel kann eines der bei der Herstellung von Fluorelastomercopolymeren
geeigneten sein. Ein oberflächenaktives Mittel
kann natürlich ebenfalls bei Verwendung eines anorganischen. Initiators anwesend sein. Ein. geeignetes Agenz zur Kettenübertragung
kann während der Emulsionspolymerisation ebenfalls anwesend sein.
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1X3-1745
Nach Abschluss der bevorzugten Emulsionspolymerisation kann
das Copolymere aus dem entstandenen Polymerlatex in an sich bekannter Weise, wie beispielsweise durch C.oagulieren durch
Zugabe eines Elektrolyten oder durch Ausfrieren und ansehliessendes Zentrifugieren oder Filtrieren und folgendem Trocknen
des Copolymeren,isoliert werden.
Diese Copolymerisationsreaktion kann ebenfalls in Substanz oder in einer organischen Flüssigkeit, die einen organischen
Radikalinitiator enthält, durchgeführt werden.
Während der Herstellung des Copolymeren wird die Reaktionsmischung vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Gases auf
etwa 50 - 13O°C unter erhöhtem Druck, beispielsweise etwa
7 - 1^0 kg/cm2, vorzugsweise etwa 35 - 105 kg/cm2, erwärmt.
Bei einer der erfindungsgemäss geeignetsten Ausführungsformen
wird die Polymerisation als kontinuierliches Verfahren durchgeführt,
wobei die Reaktionsmischung eine durchschnittliche Verweilzeit im Reaktor von etwa 5 bis 30 Minuten hat. Die Verweilzeit
kann berechnet werden, indem man das Reaktorvolumen durch das je Stunde hergestellte Volumen Latex dividiert.
Man kann vulkanisierte (vernetzte oder gehärtete) Fluorelastomerprodukte
herstellen, indem man das neue Copolymer mit einem geeigneten Vernetzungsmittel und einem Beschleuniger vermischt
und die Mischung bis zur Härtung erhitzt. Als Vernetzungsmittel ist eines oder mehrere der aromatischen Hydroxyverbindungen,
Diamine (vorzugsweise aliphatische oder alicyclische Diamine) und Diamincarbamate geeignet, die zum Härten von Fluorelastomeren
an sich bekannt sind. In vielen Fällen werden bevorzugt hydroxylisch-aroraatische Vernetzungsmittel verwendet. Zu geeigneten
hydroxylisch-aromatischen Verbindungen zählen bestimmte Bisphenole und ähnliche, wie sie in den FR-PS 71-20887,
CA-PS 945 300 und in der US-Anmeldung Serial No. 230 100
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beschrieben werden. Zu geeigneten Diamiuen zählen N,N'-dieinnamyliden-l,6-hexandiamin,
Triethylendiamin, Cinnamylidentrimethylendiamin, Cinnamylidenäthylendiamin und Cinnamyl!den—
hexamethylendiamin. Zu geeigneten Diamincarbamaten zählen Hexamethylendiamincarbamat,
bis(^-Aminocyclohexyl)methancarbamat,
1,3-Diaminopropanraonocarbamat, Äthylendiamincarbamat und Trimethylendiamincarbamat.
Normalerweise werden, etwa 0,1-5 Gewichtsteile des Vernetzungsmittel je 100 Teile Copolymer verwendet.
Der Beschleuniger kann eine oder mehrere der folgenden Verbindungsarten
sein, von denen bereits bekannt ist, dass sie die Vernetzung von Fluorelastömeren beschleunigen.:
(1) quaternäre Ammoniumverbindungen, beispielsweise gemäss
US-PS 3 655 727 und IT-PS 932 319;
(2) quaternäre Phosphoniumverbindungen, beispielsweise ge—
mäss ÜS-PS 3 712 877 und PR-PS 71-20887;
(3) pentasubstituierte Guanidine und deren Salze und trisubstituierte
Amidine, beispielsweise geraäss US-PS 3 686 143;
(4) cyclische Polyäther, beispielsweise gemäss US-PS 3 580 899
(5) offenkettige Polyäther, beispielsweise gemäss US-PS 3 524 836.
Es werden normalerweise 0,1-3 Gewichtsteile des Beschleunigers je 100 Teile Copolymer verwendet.
Normalerweise wird bevorzugt, dass die härtbare Zusammensetzung ebenfalls etwa 1-15 Gewichtsteile (je 100 Teile
Copolymer) einer geeigneten Metallverbindung wie divalenten Metalloxiden, und/oder -hydroxiden und gegebenenfalls wahlweise
Metallsalze schwacher Säuren enthält.Diese Verbindungen
werden zum Beispiel in der US-PS 3 686 143 beschrieben.
Bei Herstellung der vulkanisierbaren Zusammensetzung zur Herstellung des vernetzten Pluorelastomeren kann man die
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LC-1745
neuen Copolymeren mit den anderen Ingredienzien mit irgendeiner
der bekannten Vorrichtungen zur Herstellung voq Gummizusammensetzungen
verwenden, beispielsweise einen. Banbury-Mixer oder eine Gummimühle vom Rollentyp. Die Zusammensetzung
kann ebenfalls mit bekannten Füllmaterialien, Pigmenten, porenbildenden Agenzien und anderen Additiven versetzt werden.
Ebenfalls kann ein Lösungsmittel für das Copolymere der Zusammensetzung
zugemischt werden, wenn, man eine flüssige Zusammensetzung
herstellen will, die zur Herstellung von Klebeschichten, Beschichtungen j Filmen und ähnlichen geeignet ist.
Die Anfangshärtung der härtbaren Zusammensetzung wird vorzugsweise
durch etwa 1 bis 6Ominütiges Erhitzen der Zusammensetzung bei etwa 149 - 2040C durchgeführt; hierzu können
an sich bekannte Gumraihärtungspressen, Formvorrichtungen., Extruder und ähnliche verwendet werden, die mit geeigneten
Heizungs- und Härtungsvorrichtungen versehen sind. Soll ein Produkt hergestellt werden, das höchstmögliche Wärmewider—
Standsfähigkeit und Dimensionsstabilität aufweist, ist es bevorzugt, eine Nachhärtung durchzuführen, wobei der Artikel
zusätzlich etwa 1 bis 48 Stunden in einem Ofen oder ähnlichem bei etwa 180 bis 3000C erhitzt wird. Der Fachmann weiss, dass
die optimale Härtungszeit und -temperatur jeweils auf solchen Faktoren wie Art und Mengen der Ingredienzien und den erwünschten
Eigenschaften des Endproduktes abhängen.
Die erfindungsgeraässen Fluorelastomeren, können leicht hochvulkanisierbar
hergestellt werden, so dass sie für die Weite rverarbeitung, Vermischung, Härtung geeignet sind und zu
äusserst geeigneten, gehärteten,elastomeren Artikeln führen,
die in Form von Filmen, Dichtungen, O-Ringen und ähnlichen
verwendet werden können, die nicht nur sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung durch Hitze, Lösungsmittel und
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korrosive Chemikalien aufweisen, sondern ebenfalls bei niederen
Temperaturen ausgezeichnete Flexibilität besitzen. Die vorteilhaften Verwendungsmöglichkeiten der neuen Fluorelastomeren
werden in den folgenden Beispielen näher erläutert.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Die angegebenen Mengen sind Gewichtsmengen, sofern es nicht anders angegeben wird.
Ein. neues, härtbares Fluorelastomer gemäss Erfindung wird
in einem kontinuierlichen Verfahren wie folgt hergestellt:
(1) Die unten beschriebenen k Monomeren werden kontinuierlich
in einen 1 Liter—Druckkesselreaktor aus rostfreiem
Stahl (Polymerisationszone) eingeführt, der mit Stickstoff gespült wurde, während der Rührer des Reaktors ·
zur sorgfältigen Mischung des Reaktorinhalts mit 700 Umdrehungen/Minute
betrieben wird; währenddessen wird der Reaktorinhalt bei 110°C unter einem Druck von. 63,3 kg/cm2
erwärmt, so dass die Reaktionsmischung, die in. Schritt (2) gebildet wird, einer Emulsionspolymerisation unterzogen
wird, wenn sie durch den Reaktor durchtritt; die Verweilzeit im Reaktor beträgt etwa 15 Minuten, bezogen auf
das Verhältnis des 1 Liter-Reaktors zur Austrittsgesehwindigkeit der Emulsion von etwa k Litern je Stunde, wobei
die Monomeren und die Eingabegeschwindigkeit in Tabelle I
zusammengestellt sind;
(2) Während Schritt (l) wird in den Reaktor über eine erste
Zugabepumpe während jeder Stunde eine Lösung kontinuier-
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LC-1745 «
lieh zugegeben, die 2,73 g Ammoniumpersulfat, gelöst in
3 409 ml Wasser (destilliert) enthält; gleichzeitig wird
dem Reaktor durch eine zweite Zugabepumpe während jeder Stunde eine Lösung zugeführt, die 0,81 g Natriumhydroxid
und 0,50 g Natriumlaurylsulfat, gelöst in 598 ml Wasser, enthält, wobei die Reaktionsmischung bei einem pH—Wert
von 4,1 gehalten wird;
(3) Aus dem Reaktor wird kontinuierlich der entstandene Copolymerlatex
entfernt, der während der Schritte (l) und (2) kontinuierlich gebildet wird, wobei der Latex zuerst
durch ein Rückschlagventil geleitet wird, das so eingestellt wird, dass der Reaktionsdruck von 63,3 kg/cm2 eingehalten
wird, und dann durch einen verschlossenen Behälter,
aus dem das Abgas (nicht umgesetzte Monomere) in einen Gaschromatographen geleitet wird, in dem die
Zusammensetzung des Abgases bestimmt wird; diese Daten,
werden ebenfalls in der Tabelle I angegeben;
(4) Nach dem Austragen des Latex, der während der ersten 4
Verweilzeiten erhalten wird, wird die erwünschte Latexmenge
gesammelt und zur Gleichförmigkeit vermischt, wobei·
der Latex einen pH-Wert von etwa 4,1 und einen Festgehalt an Copolymeren von 24,73 aufweist;
(5) Das gebildete Copolymere wird aus der Latex isoliert, indem schrittweise eine 4%ige wässrige Lösung von Kalium—
aluminiumsulfat zugegeben wird, bis das Copolymere coaguliert ist; dann werden die Copolymerpartikel mit destilliertem
Wasser gewaschen, das Wasser mittels einer Filtervorrichtung abfiltriert und das Copolymere in einem Ofen mit
zirkulierender Luft bei 60°C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 0,2 % getrocknet.
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Tab e 11 e I
Monomere | Eingabe ff/std |
Abgas κ/std |
in das κ/std |
Polymere eingebaut Gewichtsprozent |
Tetrafluor äthylen |
127 | 1,12 | 126 | 9,6 |
Vinyliden fluorid |
721 | 15,9 | 705 | 53,5 |
Hexafluor propylen |
250 | 26,9 | 223 | 16,9 |
Perfluor- methylper- fluorvinyl- äther |
281. | 18,6 | 263 | 20,0 |
insgesamt | 1,379 | 62,5 | 1,317 |
Zunächst kann man bei Durchführung des obigen Verfahrens die
Polymerisationsreaktion, initiieren, indem man die Lösungen,
gemäss Schritt (2) dreimal so schnell eingibt, bis sich die
Polymerisation eingestellt hat, wie es durch die Anwesenheit von Polymeremulsion in der Abgabeflüssigkeit angezeigt wird.
gemäss Schritt (2) dreimal so schnell eingibt, bis sich die
Polymerisation eingestellt hat, wie es durch die Anwesenheit von Polymeremulsion in der Abgabeflüssigkeit angezeigt wird.
Das entstandene Copolymere ist ein Elastomer, das gemäss
Beispiel V gehärtet werden kann.j wie aus der letzten Spalte
in. der Tabelle I hervorgeht, enthält es in je 100 g polymerisierten Einheiten etwa 9,6 g polyinerisiertes Tetrafluoräthylen, 53,5 g polymerisiertes Vinylidenfluorid, 16,9 g polymerisiertes Hexafluorpropylen, und 20 g polymerisieren Perfluormethylperfluorvinyläther. Das Copolymere weist eine inherente Viskosität von 1,99 auf; dieser Wert wird bei 300C mit einer Polymerkonzentration von. 0,1 Gewichtsprozent in einem Lösungsmittel, das aus 87 Volumenprozent Tetrahydrofuran und 13 Volumenprozent N,N-Dimethylformamid besteht, gemessen.. Das Co-
Beispiel V gehärtet werden kann.j wie aus der letzten Spalte
in. der Tabelle I hervorgeht, enthält es in je 100 g polymerisierten Einheiten etwa 9,6 g polyinerisiertes Tetrafluoräthylen, 53,5 g polymerisiertes Vinylidenfluorid, 16,9 g polymerisiertes Hexafluorpropylen, und 20 g polymerisieren Perfluormethylperfluorvinyläther. Das Copolymere weist eine inherente Viskosität von 1,99 auf; dieser Wert wird bei 300C mit einer Polymerkonzentration von. 0,1 Gewichtsprozent in einem Lösungsmittel, das aus 87 Volumenprozent Tetrahydrofuran und 13 Volumenprozent N,N-Dimethylformamid besteht, gemessen.. Das Co-
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polymere ist in aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
unlöslich. Das Copolymere weist bei 121°C eipe Mooney-Viskosität von 142 auf; diese Messung der Substanzviskosität
wird in einem Mooney-Viscometer unter Verwendung des grossen Rotors und lOminütiger Scherzeit bestimmt. Das Copolymere ist
zur Herstellung von O-Ringen und anderen gehärteten elastomeren
Artikeln geeignet.
Der Fachmann kann gemäss vorliegender Offenbarung ohne Schwierigkeit
andere Copolymere, auch unter Verwendung anderer Verhältnisse der h Monomeren als beschrieben, herstellen.
Das Copolymere gemäss Beispiel I ist für viele Anwendungsgebiete geeigneter als die bekannten Fluorelastomeren aus
Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen und gegebenenfalls Tetrafluoräthylen,
insbesondere für Anwendungszwecke, die maximale Flexibilität bei niederen Temperaturen erfordern. Das Copolymere
gemäss Beispiel I ist ebenfalls für viele Anwendungsgebiete geeigneter als bekannte terpolymere Fluorelastomere aus
Vinylidenfluor, Perfluormethylperfluorvinyläther und Tetra—
fluoräthylen, weil die Herstellung der gehärteten Produkte
unter Verwendung der bevorzugten Härtungssysteme wie beschrieben sehr viel leichter ist. Das Copolymere gemäss Beispiel I
ist ebenso für viele Anwendungsgebiete geeigneter als die bekannten terpolymeren Fluorelastomeren aus Vinylidenfluorid,
Perfluormethylperfluorvinyläther und Hexafluorpropylen, weil
hochqualitative Produkte erheblich wirtschaftlicher hergestellt werden können. Im Copolymeren gemäss Beispiel I wird
weniger von der aufwendigen und teuren Ätherverbindung benötigt und verwendet, um zu verbesserter Flexibilität bei
niederen Temperaturen zu gelangen.
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LC-1745 ft
Andere erfindungsgemässe Copolymere werden hergestellt, indem
Beispiel I mit folgenden Abweichungen nachgearbeitet wird;
(a) Die Reaktorverweilzeit beträgt 14,2 Minuten;
(b) In Schritt (2) besteht die Lösung, die je Stunde durch die erste Eingabepumpe eingegeben wird, aus 4,91 g Ammoniumpersulfat,
gelöst in 3 636 ml Wasser, und die Lösung,
die durch die zweite Eingabepumpe eingepumpt wird, aus einer Lösung von 0,81 g Natriumhydroxid, 0,55 g Natriumsulfit
und 0,72 g Natriumlaurylsulfat in 600 ml Wasser;
(c) In Schritt (3) hat das Abgas die Zusammensetzung gemäss Tabelle II und
(d) in Schritt (4) weist der Latex einen pH-Wert von etwa 4,0 und einen Festkörpergehalt an Copolymeren von 22,8 %
auf.
Monomere Eingabe Abgas in das Polymere eingebaut g/std. g/std. g/std. Gewichtsprozent
Tetrafluoräthylen 127 2,7 124 . 9,9
Vinylidenfluorid 721 30,4 691 55,2
Hexafluorpropylen 250 60,8 189 15,1
Perfluor-
methylper-
fluorvinyl-
äther 281 33,1 248 19,8
insgesamt 1,379 127 1,252
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Das copolymere Produkt geinäss Beispiel 2 ist, wie das Produkt
gemäss Beispiel 1, ein vulkanisierbares Fluorelastomer mit vorteilhafter Verwendbarkeit auf Anwendungsgebieten, auf denen
ein Elastomer gebraucht wird, das wirtschaftlich vernünftig herstellbar ist, und das bei niederen Temperaturen ausgezeichnete
Flexibilität sowie Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze und Lösungsmittel sowie gute Härtbarkeit aufweist.
Das Copolymere gemäss Beispiel 2 entspricht der in der letzten Spalte in Tabelle II angegebenen Zusammensetzung; seine inherente
Viskosität beträgt 1,38 und eine Mooney-Viskosität von
87»5» wenn die Messungen gemäss Beispiel 1 durchgeführt werden.
Die Glastemperatur dieses Copolymeren liegt bei -30°C; dieser Wert wird durch Differenzialcalorimetrie (differential
scanning calorimetry -DSC) gemessen; eine Beschreibung einer solchen Messung findet sich in "Physical Methods in Macromolecular
Chemistry" Band 2, Seiten 253 - 255, Marcel Decker Ine,
New York City, 1972. Es ist bekannt, dass die Glastemperatur normalerweise verwendet wird, um die "Glasübergangstemperatur"
("glass transition temperature") anzuzeigen. Bei dieser Temperatur wechseln die amorphen Bereiche eines Polymeren aus dem
glasigen oder brüchigen Zustand in einen flüssigen oder gummiähnlichen» Bei der Glasteraperatur ist eine Krümmung der Kurve
von Elastizitätsmodul und Temperatur zu erkennen; ebenso findet sich diese Krümmung bei der Kurve, die sich durch den
Expansionskoeffizienten und Temperatur ergibt.
Ein Fluorelastomer mit ähnlichen Verwendungsmöglichkeiten wie
das gemäss Beispiel 2 wird hergestellt, indem man Beispiel 1 mit folgenden Unterschieden nacharbeitet:
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(a) I». Schritt 1 wird die Zugabegeschwindigkeit der Monomeren gemäss Tabelle III geregelt;
(b) In Schritt 2 enthält die Lösung, die durch die zweite Zugabepumpe
je Stunde eingegeben wird, 0,72 g Natriumlaurylsulfat;
(c) In Schritt 3 besitzt das Abgas die Zusammensetzung gemäss Tabelle III und
(d) in Schritt 4 weist der Latex einen pH-Wert von etwa 4,4
und einen Festkörpergehalt an Copolymeren von 25,19 % auf.
Monomere | Eingabe | Abgas | In das | Polymere eingebaut |
g/std. | g/std. | g/std. | Gewichtsprozent | |
Tetrafluor äthylen |
63,5 | 0,25 | .63,2 | 4.7 |
Vinyliden fluorid |
789,3 | 9,53 | 780 | 57,9 |
Hexafluor propylen |
244,9 | 13,2 | 232 | 17,2 |
Perfluor- methylper- fluorvinyl- äther |
281,2 | 273 | 20,2 | |
insgesamt 1 | ,378,9 | 31,6 | 1,348,2 |
Das Copolymere gemäss Beispiel 3 hat die Zusammensetzung gemäss
Tabelle III, letzte Spalte;seine inherente Viskosität beträgt 2,04 und die Mooney-Viskosität 150, wenn gemäss Beispiel
1 gemessen wird. Die Glastemperatur dieses Copolymeren. beträgt -300C, wenn sie nach der DSC-Methode, wie zuvor beschrieben,
bestimmt wurde.
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BeIs ρ i e 1
Ein anderes Fluorelastomer mit gleicher Verwendbarkeit wie
das Produkt gemäss Beispiel 2 wird hergestellt, indem Beispiel 1 mit folgenden Unterschieden nachgearbeitet wurde:
(a) Es wird ein 2 Liter-Reaktor verwendet, und die Reaktorverweilzeit
beträgt etwa 30 Minuten;
(b) In Schritt 1 werden die Monomeren gemäss Tabelle IV
zugegeben;
(c) In Schritt 2 ist die Lösung, die jede Stunde durch die erste Zugabepurape eingegeben wird, zusammengesetzt
aus 3,33 g Ammoniumpersulfat ia 3 ^09 ml Wasser
und die Lösung, die durch die zweite Zugabepumpe eingegeben wird, ist zusammengesetzt aus 8,6 g Na2HPO.-7HgO
(dibasisches Natriumphosphat) in 598 inl Wasser;
(d) In Schritt 3 wurde die Bestimmung der Zusammensetzung
des Abgases wegen des hohen Umsatzwertes von 97 % nicht
durchgeführt (die Grammzahl der je Stunde eingebauten Monomeren gemäss Tabelle IV wurde abgeschätzt); und
(e) in Schritt 4 werden der pH-Wert und der Festkörpergehalt nicht bestimmt.
Die Zusammensetzung des Copolymeren gemäss Beispiel 4 wurde
gemäss Tabelle IV | abgeschätzt. | 1 | e | IV | 88 9 | Polymere eingebaut Gewichtsprozent |
T a b e 1 | In das g/std. |
10,9 | ||||
Monomere | Eingabe g/std. |
102 * | 49,8 | |||
Tetrafluoräthylen | 102 | 464 | 10,1 | |||
Vinylidenfluorid | 464 | 94 | 29,2 | |||
Hexafluorpropylen | 94,3 | 272 | ||||
Perfluormethylper- fluorvinylätiier |
272 | 932 | ||||
insgesamt | 932,3 | 2 | 14 /0 |
|||
5 0 9 8 3 | ||||||
1,0-1745
IS
Das Copolymere gemäss Beispiel k besitzt eine inherente Viskosität
von 1,06 und eine Mooney-Viskosität von 9^, wenn die
Messungen gemäss Beispiel 1 durchgeführt werden. Die Glastemperatur dieses Copolynieren beträgt -29°C, wenn sie nach der
beschriebenen DSC-Methode bestimmt wird.
Das Copolymere gemäss Beispiel 1 wurde in der folgenden Weise
untersucht:
Aus dem Copolymeren gemäss Beispiel 1 werden gehärtete Fluorelastomerproben
wie folgt hergestellt:
(a) Mischen der folgenden Ingredienzien auf einer Gummimühle (zwei Rollen), deren Rollen eine Temperatur von etwa
25°C aufweisen: 100 Teile des Copolymeren gemäss Beispiel
1, 30 Teile Kohleschwarz (MT), 3 Teile Magnesiumoxid, 6 Teile Kalziumhydroxid, 2 Teile Hexafluorisopropyliden-bis(4-hydroxybenzol),
ebenso unter dem Namen Bisphenol AF bekannt, und 0,5 Teile Benzyltriphenylphosphoniumchlorid;
(b) Erhitzen der gebildeten, härtbaren Mischung in einer Form bei 1680C und einem Gesamtdruck von I36O8 kg über
20 Minuten;
(c) 24stündiges Nachhärten der Proben in einem Ofen, in dem
ein Gebläse die Luft bei 2320C zirkuliert.
Die Versuchsergebnisse der Zusammensetzung geraäss Beispiel 5
werden in Tabelle V zusammengestellt. Zugraodul und Dehnungswerte, die in Tabelle V angegeben werden, wurden bei Zimmer-
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temperatur nach der ASTM-Methode D-412 erhalten. Eine Gruppe
der nachgehärteten Proben wird vor dem Altern bei Hitze untersucht;
eine andere Gruppe der nachgehärteten Proben wird untersucht, nachdem sie 70 Stunden einer Temperatur von 276°C
in einem Ofen mit zirkulierender Luft ausgesetzt wurde. Druckwerte wurden gemäss ASTM-Methoden D-1414 und D-1229 erhalten,
wobei Testproben O-Ringe in den Abmessungen von 2,54 cm χ
0,35 cm verwendet wurden und indem der Versuch hinsichtlich
der Zeit- und Temperaturwerte gemäss Tabelle V durchgeführt
wurde. Die Shore-Härte (Durometer A) wird gemäss ASTM-Methode D-676 bestimmt. Der Clash Berg-Wert wird gemäss ASTM-Methode
D-1043 bestimmt. Der Temperaturrückstellwert, der
gemäss ASTM-Methode D-1329 bestimmt wird, zeigt die Temperatur an, bei der die Probe 10 % in der Länge zurückgestellt
hat, wenn sie gemäss der Untersuchungsmethode behandelt wurde.
VorAltern in der Wärme
Zerreissfestigkeit | 146 kg/cm2 | 146 kg/cm2 |
Modul-100% | 91 kg/cm2 | 91 kg/cm2 |
Ausdehnung zum Bruch, % | I60 | 150 |
Härte (Shore A) | 75 | 75 |
.5
Nach Altern in der Wärme
Zerreissfestigkeit
Modul-100 % Bruchdehnung % .
Härte (Shore A)
107 | kg/cm2 | 128 | kg/cm2 |
63 | kg/cm2 | 77 | kg/cm2 |
180 | 160 | ||
74 | 74 |
- 16 -
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LC-1745
24,8 | 17,4 |
49,2 , | 38,6 |
11,8 | 25,7 |
32,4 | 54,4 |
79,5 | —■ |
-24,1 | |
-25,8 | -26,2 |
Tabelle V (Fortsetzung)
Beispiel ; 5 6
Druckverformung
(vor Altern in der Wärme)
Stunden 0C
70 . 200
336 , 200
70 0
70 -20
70 -30
Clash Berg
703 kg/cm2 bei 0C
Rückstelltemperatur
TR-10 bei 0C
TR-10 bei 0C
Beispiel 5 wurde mit dem Unterschied wiederholt, dass das Copolymerisat
gemäss Beispiel 1 durch das Copolymerisat gemäss Beispiel 3 ersetzt wird. Die Versuchsergebnisse der Zusammensetzung
gemäss Beispiel 4, die mit dem Copolymeren gemäss Beispiel 3 durchgeführt wurden, werden in Tabelle V wiedergegeben.
Gehärtete Fluorelastomerproben wurden gemäss Beispiel 5 mit folgenden Unterschieden hergestellt:
- 17 - ■
509832/0889
509832/0889
1$
(a) Das Copolymere gemäss Beispiel 1 wird durch das Copolymere gemäss Beispiel 4 ersetzt; in Schritt
(b) wird die Härtung bei 177°C über einen Zeitraum von 15 Minuten,
durchgeführt; und um schwammige und blasige Proben zu vermeiden, werden die Proben in der Form unter Druck
auf 25°C gekühlt und dann entfernt; und in Schritt
(c) werden die Proben in einem Ofen über 4 Stunden auf 177°C
schrittweise erwärmt und dann 18 Std. bei 177UC nachgehärtet.
Bei Verwendung der Testmethoden gemäss Beispiel 5 sind die
"vor Altern in der Wärme"-Werte: Zerreissfestigkeit 159 kg/cm2,
Zugmodul 46 kg/cm2, Bruchdehnung 242 % und Shore-A-Härte 68.
Der Clash-Berg-Wert (703 kg/cm2 bei 0C) beträgt -29.
Zum Vergleich werden Misch- und Härtungsverfahren gemäss Beispiel
5 mit dem Unterschied wiederholt, dass das Copolymere
gemäss Beispiel 1 mit einem Copolymeren aus dem Stand der Technik ausgetauscht wird, das wie folgt zusammengesetzt ist:
15 % Tetrafluoräthylen, 57 % Vinylidenfluorid und 28 % Perfluormethylperfluorvinyläther.
Dieses Copolymere ist das Produkt aus dem Verfahren geraäss Beispiel 6 der US-PS 3 235
Eine ausreichende Härtung tritt nicht ein.
Zum Vergleich werden die Misch- und Härtungsverfahren gemäss
Beispiel 5 mit dem Unterschied wiederholt, dass anstelle des
Copolymeren gemäss Beispiel 1, ein Copolymeres aus dem Stand der Technik verwendet wird, das aus 40 % Hexafluorpropylen
- 18 -
.509832/0889
LC-I7^5
und 6O fo Vinylidenfluorid zusammengesetzt ist. Dieses Copolymere
ist das Produkt aus dem Verfahren gemäss Beispiel 1 des kanadischen Patents 932 100. Die Druckverformungswerte
bei niederen Temperaturen, wenn, sie gemäss Beispiel 5 bestimmt
wurden, sind 25 (70 Stunden beiO°C) und 90 (70 Stunden bei -20°C). Der Clash Berg-Wert beträgt -15 und der Temperaturrückstellwert
-17.
— 19 —
50 9 832/0889
Claims (6)
1. Vulkanisierbares Fluorelastomereopolymer mit Gehalt an einpolymerisierten Einheiten von
(Α) etwa 4-15 Gewichtsprozent Tetrafluoräthylen,
(B) etwa 48 - 65 Gewichtsprozent Vinylidenfluorid,
(c) etwa 8 bis 23 Gewichtsprozent Hexafluorpropylen und
(D) etwa 17 - 30 Gewichtsprozent eines Perfluoralkylperfluorvinyläthers,
wobei die Alkylgruppe 1-5 Kohlenstoff atome enthält, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Copolymeren.
2. Verbindung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (D) Perfluormethylperfluorvinyläther
ist.
3. Verbindung gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,, dass der Tetrafluoräthylengehalt etwa 8-12 Gewichtsprozent
beträgt.
4. Verbindung gemäss Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass der Vinylidenfluoridgehalt etwa 51 - 57 Gewichtsprozent
beträgt.
5. Verbindung geraäss Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hexafluorpropylengehalt etwa 14 - 18 Gewichtsprozent
beträgt.
- 20 -
50 9832/08 8 9
LC-I745
6. Verbindung gemäss Anspruch 1—5» dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehalt an der Komponenten (d) etwa 18 bis 22
Gewichtsprozent beträgt. ·;;,»;,:.
- 21 -
50 983 2/0889
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