DE698352C

DE698352C - Versetzt gekielter Flugzeugschwimmer

Info

Publication number: DE698352C
Application number: DE1938A0087975
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ernst Muehlberg; Dr-Ing Walther Sottorf
Original assignee: Arado Flugzeugwerke GmbH; Deutsche Versuchsanstalt fuer Luftfahrt eV
Current assignee: Arado Flugzeugwerke GmbH; Deutsche Versuchsanstalt fuer Luftfahrt eV
Priority date: 1938-09-03
Filing date: 1938-09-03
Publication date: 1940-11-15

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen gekielten Flugzeugschwimmer, bei dem die Kielung nach der der Flugzeugmitte zugekehrten Schwimmerseite hin versetzt zur Symmetrieebene verläuft und der eine Stufe enthält.

Es sind bereits derartige Schwimmer bekannt, die mit nur einer schrägen Bodenfläche versehen sind und deren der Flugzeugmitte zugekehrte. Kielung durch diese schräg liegende Bodenfläche und die eine etwa senkrecht verlaufende Schwimmerseitenwand gebildet wird. Ein derartig einseitig gekielter Schwimmer ermäßigt zwar die Stoßkräfte bei Start und Landung und hält die Luftschraube spritzwasserfrei, da sich Spritzwasser nur nach einer Seite ausbildet; er hat aber folgende Nachteile: Durch 'die einseitige Bodenbelastung ergeben sich große Momente um die Schwimmerlängsachse, die nur von einem Spezial-Schwimmergestell aufgenommen werden können. Die tiefliegende scharfe Kante am Kiel erschwert die Wartung,' da Kondens- und Leckwasser nur unvollkommen zu entfernen sind. Außerdem erschwert der spitzwinklige, tiefliegende Kiel, da er schwer zugänglich ist, die Herstellung und Durchführung von Reparaturen im Innern des Schwimmers. Auch muß das Aufrollen auf Ablaufbahnen und das Aufschleppen von Flugzeugen, die mit einseitig gekielten Schwimmern versehen sind, mit Rücksicht auf den leicht verletzlichen Kiel¹

mit großer Vorsicht durchgeführt werden. Ferner führt der größere Tiefgang des einseitig gekielten Schwimmers sehr leicht zu Beschädigungen durch unfreiwillige Bodenberührungen.

Durch die Erfindung werden die Nachteile der obenerwähnten Schwimmerformen vermieden, und zwar ist dies dadurch erreicht, daß die Kielung nur in dem vor der Stufe ίο liegenden Sehwimmerteil versetzt verläuft und daß der Heckteil des Schwimmers in an sich bekannter Weise symmetrisch gekielt ist.

Gegenüber dem einseitig gekielten Schwimmer hat die neue Schwimnierform den weiteren Vorteil, daß der maximale Stoßkraftwert noch kleiner ist als der des einseitig gekielten Schwimmers, da die Anfangsverzögerung· des eintauchenden Schwimmers zu einer Zeit, da die Stoßkraft noch nicht ihr Maxiao mum erreicht hat, infolge der durch die unsymmetrische Kielung- sich ergebenden" abgestumpften Kante am Kiel größer ist als bei einseitig gekieltem Schwimmer. Die Stoßkraft setzt bereits mit einem · höheren Wert ein. Das Arbeitsdiagramm, welches die zu vernichtende Landeenergie darstellt, wird dadurch völliger, und die Endkraft wird bei gleicher Arbeitsaufnahme daher kleiner.

Durch die unsymmetrische Kielung, die gewissermaßen eine Abschrägung der unteren Kielkante des einseitig gekielten Schwimmers bedeutet, werden außerdem die Momente um die Schwimmeriängsachse wesentlich kleiner, da gerade der Teil des Bodendruckes wegfällt, der den größten Anteil an der Erzeugung des Momentes hat.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Abb. ι zeigt eine Ansicht des neuen Schwimmers von unten gesehen, und zwar eines Backbordschwimmers.

Abb.,2 ist ein Schnitt nach Linie H-II der i'Abb. i,
'' Abb. 3 nach Linie III-III der Abb. 1,

Abb. 4 nach Linie IV-IV der Abb. 1.

In den Abbildungen sind mit 1 der Kiel vor der Stufe, mit' 2 die Stufe und mit 3 der Kiel hinter der.Stufe des Schwimmers bezeichnet.

Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, besitzt der Schwimmer drei Abschnitte mit voneinander verschiedener Querschnittsform. Der Bugteil ist einseitig gekielt, der zwischen Bugteil und Stufe liegende Teil ist unsymmetrisch gekielt, im Heckteil verläuft die Kielung symmetrisch.

Der einseitig gekielte Bugteil, in dessen Bereich Spritzwasser nur nach der der Flugzeugmitte abgekehrten Seite hin weggeschleudert wird, wird so lange ausgebildet, daß die Lüftschraubenebene innerhalb des genannten Bereiches liegt, so daß die Luftschraube nicht durch Spritzwasser beschädigt werden kann.

Claims

Patentanspruch:

Gekielter Flugzeugschwimmer, bei dem die Kielung nach der der Flugzeugmitte zugekehrten Schwimmerseite hin versetzt zur Schwimmersymmetrieebene verläuft, und der eine Stufe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Kielüng nur in dem vor der Stufe liegenden Sehwimmerteil versetzt verläuft und daß der Heckteil des Schwimmers in an sich bekannter Weise symmetrisch gekielt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen