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<TECHNISCHES GEBIET>
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Harzzusammensetzung umfassend
Poly(arylensulfid) und ein Polyamidimid und insbesondere eine thermoplastische
Harzzusammensetzung mit verbesserter Kompatibilität, verbessertem
Formpress- oder
Formvermögen,
verbesserten Schmelzfließeigenschaften
und mechanischen Eigenschaften.
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<TECHNISCHER HINTERGRUND>
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Poly(arylensulfide)
(hier im folgenden als "PAS" abgekürzt), die
durch Poly(phenylensulfid) (hier im folgenden als "PPS" abgekürzt) repräsentiert
sind, sind technische Kunststoffe mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit,
ausgezeichneten Flammschutzeigenschaften, ausgezeichneter chemischer
Beständigkeit,
Dimensionsstabilität,
ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften usw. und werden in großem Umfang
für elektrische
und elektronische Teile, Präzisionsmaschinenteile,
Automobilteile usw. verwendet. Die PAS weisen aber eine vergleichsweise
niedrige Glasübergangstemperatur
auf und besitzen einen stark verringerten Elastizitätsmodul
in einem Temperaturbereich, der nicht kleiner als die Glasübergangstemperatur
ist, so dass ihre Verwendung bei Anwendungsgebieten beschränkt war,
bei denen ein hoher Elastizitätsmodul
bei einer hohen Temperatur von nicht weniger als 100°C erforderlich
ist.
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Andererseits
sind Polyamidimide technische Kunststoffe, die bezüglich Wärmebeständigkeit,
mechanischen Eigenschaften, elektrischen Eigenschaften, chemischer
Beständigkeit
usw. ausgezeichnet sind. Die meisten von ihnen können aber schwer spritzgegossen
werden und sind in der Vergangenheit hauptsächlich auf Anwendungsgebieten
für Lacke,
Folien usw. verwendet worden.
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Die
offengelegte JP-Patentanmeldung Nr. 306283/1994 offenbart, dass
Harzzusammensetzungen mit verbesserter Schmelzformbarkeit bereitgestellt
werden können,
ohne ihre Wärmebeständigkeit
zu verschlechtern, indem ein aromatisches Polyamidimid-Copolymer
mit Struktureinheiten einer bestimmten Struktur mit PPS gemischt
wird. Da PAS und Polyamidimid eine schlechte Kompatibilität miteinander
aufweisen, war es aber schwierig, eine Harzzusammensetzung mit ausreichenden
mechanischen Eigenschaften durch einfaches Mischen zu erhalten.
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JP-A-04-132765
beschreibt eine Harzzusammensetzung umfassend 5 bis 99 Gewichtsteile
(Gew.-Teile) eines Polyarylensulfids (PAS), 1 bis 95 Gew.-Teile
eines thermoplastische Harzes, das von PAS verschieden ist, und
0,5 bis 10 Gew.-Teile eines Amino-, Epoxy- oder Mercaptoalkoxysilans.
Als Beispiele für
das von PAS verschiedene thermoplastische Harz werden Polyamide,
thermoplastische Polyester, Polyphenylenoxid, Polysulfone, Poly(etherimide),
Poly(etherketone), ABS-Harz, Fluorkohlenstoffharze, Phenoxyharze, α-Olefinpolymere,
Styrolpolymere und Mischungen davon beschrieben.
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JP-A-07-309957
betrifft eine Harzzusammensetzung umfassend 100 Gew.-Teile eines Polyarylensulfid-Harzes,
0,3 bis 10 Gew.-Teile eines Polymers mit Amid-, Imid- und Aminogruppen
und 0 bis 300 Gew.-Teile eines Alkoxysilans, wie Vinylalkoxysilan,
Aminosilan und Epoxysilan. Die beschriebene Harzzusammensetzung
wird durch Spritzguss formgepresst.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer thermoplastischen
Harzzusammensetzung, umfassend ein Poly(arylensulfid) und Polyamidimid
mit verbesserter Kompatibilität
der beiden Harze untereinander und mit ausgezeichnetem Formpress-
oder Formvermögen,
ausgezeichneten Schmelzfließeigenschaften
und mechanischen Eigenschaften.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
thermoplastischen Harzzusammensetzung, bei der sowohl der Elastizitätsmodul
eines Poly(arylensulfids) bei hoher Temperatur als auch die Spritzgießbarkeit
eines Polyamidimids verbessert sind und die Gratlänge beim
Spritzgießen
verringert wird.
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Die
Erfinder haben umfangreiche Untersuchungen im Hinblick auf die Überwindung
der vorstehend beschriebenen Probleme, die mit dem Stand der Technik
verbunden sind, durchgeführt.
Im Ergebnis ist festgestellt worden, dass, wenn eine Silanverbindung
mit einer bestimmten funktionellen Gruppe zu einer Harzkomponente
umfassend ein PAS und Polyamidimid zugegeben wird, die Kompatibilität zwischen
den beiden Harzen deutlich verbessert wird, wodurch eine thermoplastische
Harzzusammensetzung mit ausgezeichnetem Formpress- oder Formvermögen, ausgezeichneten
Schmelzfließeigenschaften
und mechanischen Eigenschaften bereitgestellt wird.
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Wenn
die Silanverbindung mit der speziellen funktionellen Gruppe zugegeben
wird, wenn ein faserartiger oder nicht faserartiger Füllstoff,
andere Harze usw. zur Harzkomponente umfassend PAS und Polyamidimid
gegeben werden, wird die Kompatibilität der betreffenden Komponenten
einschließlich
der Additivbestandteile untereinander deutlich verbessert, so dass
ein thermoplastisches Harz mit verschiedenen ausgezeichneten Eigenschaften
bereitgestellt wird.
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Gemäß den thermoplastischen
Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung werden der
Elastizitätsmodul
des PAS bei hoher Temperatur und die Spritzgießbarkeit und Extrudierbarkeit
des Polyamidimids verbessert, während
die Flammschutzeigenschaft, die chemische Beständigkeit, die Dimensionsstabilität und die
mechanischen Eigenschaften, die durch PAS hervorgebracht werden,
und die Wärmebeständigkeit,
die mechanische Festigkeit, die elektrischen Eigenschaften und die
chemische Beständigkeit,
die durch das Polyamidimid hervorgebracht werden, bestens ausgenutzt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Basis dieser Befunde vervollständigt worden.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird somit eine thermoplastische Harzzusammensetzung
bereitgestellt, die 100 Gew.-Teile einer Harzkomponente enthaltend
50 bis 85 Gew.-% eines Poly(arylensulfids) (A) und 15 bis 50 Gew.-%
Polyamidimid (B) und 0,01 bis 10 Gew.-Teile einer Silanverbindung
(C) enthaltend mindestens eine funktionelle Gruppe ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Amino-, Ureido-, Epoxy-, Isocyanat- und
Mercaptogruppen umfasst.
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<BESTE ART DER DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG>
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Poly(arylensulfid (PAS):
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Das
für die
Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignete PAS ist ein aromatisches Polymer,
das überwiegend
Struktureinheiten von durch die Formel [-Ar-S-], worin -Ar- eine
Arylengruppe bedeutet, dargestelltes Arylensulfid aufweist. Wenn
[-Ar-S-] als 1 Mol definiert ist (Basismol), ist das in der vorliegenden
Erfindung verwendete PAS ein Polymer, das diese Struktureinheit
in einem Anteil von im allgemeinen mindestens 50 Mol-%, bevorzugt
mindestens 70 Mol-% und bevorzugter mindestens 90 Mol-% enthält.
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Als
Beispiele für
die Arylengruppe können
genannt werden eine p-Phenylengruppe, eine m-Phenylengruppe, substituierte
Phenylengruppen (der Substituent ist bevorzugt eine Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe), eine p,p'-Diphenylensulfongruppe,
eine p,p'-Biphenylengruppe,
eine p,p'-Diphenylencarbonylgruppe
und eine Naphthylengruppe. Als PAS kann ein Polymer mit überwiegend
nur den gleichen Arylengruppen bevorzugt verwendet werden. Ein Copolymer
mit zwei oder mehr unterschiedlichen Arylengruppen kann aber im
Hinblick auf Verarbeitbarkeit und Wärmebeständigkeit verwendet werden.
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Von
diesen PAS ist PPS mit überwiegend
Struktureinheiten von p-Phenylensulfid besonders bevorzugt, da es
im Hinblick auf Verarbeitbarkeit und einfacher industrieller Verfügbarkeit
ausgezeichnet ist. Neben PPS können
Poly(arylenketonsulfide), Poly(arylenketonketonsulfid) usw. verwendet
werden. Als spezielle Beispiele der Copolymere können genannt werden statistische
Copolymere oder Blockcopolymere mit Struktureinheiten von p-Phenylensulfid
und Struktureinheiten von m-Phenylensulfid, statistische Copolymere
oder Blockcopolymere mit Struktureinheiten von Phenylensulfid und
Struktureinheiten von Arylenketonsulfid, statistische Copolymere
oder Blockcopolymere mit Struktureinheiten von Phenylensulfid und
Struktureinheiten von Arylenketonketonsulfid und statistische Copolymere
oder Blockcopolymere mit Struktureinheiten von Phenylensulfid und
Struktureinheiten von Arylensulfonsulfid. Diese PAS sind bevorzugt
kristalline Polymere. Die PAS sind bevorzugt lineare oder leicht
verzweigte oder vernetzte Polymere im Hinblick auf Zähigkeit
und Festigkeit.
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Ein
derartiges PAS kann gemäß jedem öffentlich
bekannten Verfahren erhalten werden (z.B. JP-Patentveröffentlichung
Nr. 33775/1988), bei dem ein Alkalimetallsulfid und eine Dihalogen-substituierte
aromatische Verbindung einer Polymerisationsreaktion in einem polaren
Lösungsmittel
unterworfen werden.
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Als
Beispiele für
das Alkalimetallsulfid können
Lithiumsulfid, Natriumsulfid, Kaliumsulfid, Rubidiumsulfid und Cäsiumsulfid
genannt werden. Natriumsulfid, das durch Reaktion von NaSH und NaOH
im Reaktionssystem gebildet wird, kann ebenfalls verwendet werden.
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Als
Beispiele für
die Dihalogen-substituierte aromatische Verbindung können genannt
werden p-Dichlorbenzol, m-Dichlorbenzol, 2,5-Dichlortoluol, p-Dibrombenzol,
2,6-Dichlornaphthalin, 1-Methoxy-2,5-dichlorbenzol, 4,4'-Dichlordiphenyl,
3,5-Dichlorbenzoesäure,
p,p'-Dichlordiphenylether,
4,4'-Dichlordiphenylsulfon, 4,4'-Dichlordiphenylether,
4,4'-Dichlordiphenylsulfon,
4,4'-Dichlordiphenylsulfoxid
und 4,4'-Dichlordiphenylketon.
Diese Verbindungen können
entweder einzeln oder in irgendeiner Kombination verwendet werden.
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Um
einen Teil an verzweigter oder vernetzter Struktur in das PAS einzuführen, kann
eine geringe Menge einer Polyhalogen-substituierten aromatischen
Verbindung mit mindestens drei Halogensubstitutenten pro Molekül in Kombination
verwendet werden. Als bevorzugte Beispiele der Polyhalogen-substituierten
aromatischen Verbindungen können
genannt werden Trihalogen-substituierte aromatische Verbindungen,
wie 1,2,3-Trichlorbenzol, 1,2,3-Tribrombenzol, 1,2,4-Trichlorbenzol,
1,2,4-Tribrombenzol,
1,3,5-Trichlorbenzol, 1,3,5-Tribrombenzol und 1,3-Dichlor-5-brombenzol
und Alkyl-substituierte Derivate davon. Diese Verbindungen können entweder
einzeln oder in irgendeiner Kombination davon verwendet werden.
Von diesen sind 1,2,4-Trichlorbenzol, 1,3,5-Trichlorbenzol und 1,2,3-Trichlorbenzol
im Hinblick auf Rentabilität,
Reaktivität, physikalische
Eigenschaften usw. bevorzugt.
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Als
polare Lösungsmittel
sind aprotische organische Amidlösungsmittel,
wofür typische
Beispiele sind N-Alkylpyrrolidone, wie N-Methyl-2-pyrrolidon (hier
im folgenden als NMP abgekürzt),
1,3-Dialkyl-2-imidazolidinone, Tetraalkylharnstoffe und Hexaalkylphosphortriamide,
bevorzugt, da sie eine hohe Stabilität im Reaktionssystem aufweisen
und ohne weiteres ein hochmolekulares Polymer liefern.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte PAS ist ein Polymer mit
einer Schmelzviskosität
im Bereich von im allgemeinen 10 bis 500 Pa·s, bevorzugt 15 bis 450 Pa·s, gemessen
bei einer Temperatur von 310°C
und einer Schergeschwindigkeit von 1.200/s. Wenn die Schmelzviskosität des PAS
zu gering ist, können
die mechanischen Eigenschaften der sich ergebenden Harzzusammensetzung
möglicherweise
unzureichend werden. Wenn die Schmelzviskosität des PAS zu hoch ist, können die
Spritzgießbarkeit
und die Extrudierbarkeit der sich ergebenden Harzzusammensetzung
möglicherweise
unzureichend werden.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte PAS kann ein Polymer sein,
das nach Vervollständigung
der Polymerisation mit Wasser gewaschen wird. Als PAS kann aber
bevorzugt ein Polymer verwendet werden, das mit einer wässrigen
Lösung
enthaltend eine Säure,
wie Salzsäure
oder Essigsäure,
oder einer Mischlösung
von Wasser und einem organischen Lösungsmittel behandelt ist,
oder ein Polymer, das einer Behandlung mit einer Lösung von
einem Salz, gebildet aus einer schwachen Säure und einer schwachen Base, unterworfen
wurde. Insbesondere ermöglicht
der Gebrauch eines PAS, das einer Waschbehandlung unterworfen wird,
bis der pH in einer Mischlösung
von Aceton/Wasser, die in einem Anteil von 1:2 hergestellt wird,
8,0 oder kleiner ist, stärker
verbesserte Schmelzfließeigenschaften
und mechanische Eigenschaften der sich ergebenden Harzzusammensetzung.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte PAS liegt zweckmäßigerweise
in Form von Teilchen mit mittlerer Teilchengröße von 100 μm oder größer vor. Wenn die mittlere
Teilchengröße des PAS
zu gering ist, ist die Zufuhrrate der sich ergebenden thermoplastischen
Harzzusammensetzung bei der Schmelzextrusion durch einen Extruder
zu gering, so dass die Harzzusammensetzung möglicherweise eine zu lange
Verweilzeit im Extruder aufweist, so dass Probleme im Hinblick auf
Zerstörung
der Harze usw. verursacht werden. Außerdem ist eine derartige zu
kleine Teilchengröße im Hinblick
auf die Produktionseffizienz nicht zweckmäßig.
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Der
Mischanteil des PAS in der Harzzusammensetzung nach der vorliegenden
Erfindung ist 50 bis 85 Gew.-% auf Basis des Gesamtgewichts des
PAS und des Polyamidimids. Wenn der Mischanteil des PAS zu gering
ist, ist die mechanische Festigkeit der sich ergebenden Harzzusammensetzung
beeinträchtigt
und außerdem
werden die Spritzgießbarkeit
und Extrudierbarkeit unzureichend. Wenn der Mischanteil des PAS
zu hoch ist, werden nicht nur die Verbesserung des Elastizitätsmoduls
bei hoher Temperatur von mindestens 150°C, sondern auch die Grat-verhindernde
Wirkung unzureichend.
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Polyamidimid:
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Das
Polyamidimid (hier im folgenden kann es auch als "PAI" bezeichnet werden),
das für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist im allgemeinen ein
Polymer, das aus einem aromatischen Tricarbonsäureanhydrid und einem aromatischen
Diamin hergestellt ist und eine Strukturform aufweist, die alternierend
eine Imidgruppe und eine Amidgruppe enthält.
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Das
Polyamidimid ist im allgemeinen ein Polymer mit einer durch die
Formel (1) dargestellten Einheit als Hauptstruktureinheit:
worin
Ar eine dreiwertige aromatische Gruppe enthaltend mindestens einen
sechsgliedrigen Kohlenstoffring ist, R eine zweiwertige aromatische
oder aliphatische Gruppe ist und R
1 ein
Wasserstoffatom oder eine Alkyl- oder Phenylgruppe ist. Ein Teil
(vorzugsweise weniger als 50 Mol-%, bevorzugter weniger als 30 Mol-%)
der Imidbindung in der Formel (1) kann als Amidbindung verbleiben.
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Als
Polyamidimid, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist ein Polymer mit der durch die Formel (1) dargestellten Struktureinheit
in einem Anteil von 100 Mol-% besonders bevorzugt. Ein Copolymer mit
anderen Struktureinheiten in einem Anteil von vorzugsweise höchstens
50 Mol-%, bevorzugter höchstens 30
Mol-% kann aber auch verwendet werden.
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Als
Beispiele für
andere Struktureinheiten können
Struktureinheiten genannt werden, die durch die folgenden Formeln
(2) bis (4) dargestellt sind. Das Copolymer kann eine oder mehrere
dieser Struktureinheiten enthalten.
worin
Ar
1 eine zweiwertige aromatische oder aliphatische
Gruppe enthaltend mindestens eine sechsgliedrige Kohlenstoffringgruppe
ist und R eine zweiwertige aromatische oder aliphatische Gruppe
ist;
worin
Ar
2 eine vierwertige aromatische Gruppe
enthaltend mindestens eine sechsgliedrige Kohlenstoffringgruppe
ist und R eine zweiwertige aromatische oder aliphatische Gruppe
ist; und
worin
Ar
2 eine vierwertige aromatische Gruppe
enthaltend mindestens eine sechsgliedrige Kohlenstoffringgruppe
ist und R eine zweiwertige aromatische oder aliphatische Gruppe
ist.
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In
der Formel (1) beinhalten spezielle Beispiele der dreiwertigen aromatischen
Gruppe (Ar) durch die Formeln (5) bis (8) dargestellte Gruppen:
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Von
diesen ist die Gruppe der Formel (5) bevorzugt.
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Spezielle
Beispiele der zweiwertigen aromatischen oder aliphatischen Gruppe
(R) beinhalten die Formeln (9) bis (35):
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Von
diesen sind die durch die Formeln (9), (10), (11), (16), (17), (20),
(23), (24), (27) und (28) dargestellten Gruppen bevorzugt und die
durch die Formeln (9), (10), (11), (20), (23) und (24) dargestellten
Gruppen besonders bevorzugt, wobei die durch die Formeln (9), (11)
und (20) dargestellten Gruppen am meisten bevorzugt sind.
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In
der Formel (2) beinhalten spezielle Beispiele von Ar
1 die
durch die folgenden Formeln (36) bis (41) dargestellten Gruppen
neben den durch die Formeln (9), (10), (16), (17), (18), (19), (29),
(30) und (35) dargestellten Gruppen:
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In
den Formeln (3) und (4) beinhalten spezielle Beispiele von Ar
2 durch die folgenden Formeln (42) und (43)
dargestellte Gruppen:
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In
den durch die Formeln (1) bis (4) dargestellten betreffenden Struktureinheiten
können
unterschiedliche Gruppen, die Ar, Ar1, Ar2 bzw. R entsprechen, in dem Polyamidimid
vorhanden sein.
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Das
Polyamidimid kann hergestellt werden gemäß einem Verfahren, wie (a)
einem Verfahren, bei dem ein aromatisches Tricarbonsäureanhydridhalogenid
und ein Diamin miteinander in einem Lösungsmittel umgesetzt werden
(ein Säurechloridverfahren),
(b) einem Verfahren, bei dem ein aromatisches Tricarbonsäureanhydrid
und ein Diamin miteinander in einem Lösungsmittel umgesetzt werden
(ein direktes Polykondensationsverfahren), oder (c) einem Verfahren,
bei dem ein aromatisches Tricarbonsäureanhydrid und ein Diisocyanat miteinander
in einem Lösungsmittel
umgesetzt werden (ein Isocyanatverfahren).
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Bei
dem Säurechloridverfahren
(a) können
mindestens zwei aromatische Tricarbonsäureanhydridhalogenide und Diamine
verwendet werden. Ferner können
ein Dicarbonsäuredichlorid
oder ein aromatisches Tetracarbonsäureanhydrid nach Bedarf umgesetzt
werden. Die Reaktion kann entweder durch Reaktion der Reaktanten
in Anwesenheit oder Abwesenheit eines Wasserstoffhalogenidakzeptors,
wie Triethylamin und Natriumhydroxid, in einem polaren Lösungsmittel,
wie NMP, oder durch Reaktion der Reaktanten in Anwesenheit des Hydrogenhalogenidakzeptors
entsprechend in einem Mischlösungsmittel
eines organischen Lösungsmittels
(z.B. Aceton), das zumindest teilweise mit Wasser mischbar ist,
und von Wasser durchgeführt
werden.
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Bei
dem direkten Polykondensationsverfahren (b) können mindestens zwei aromatische
Tricarbonsäureanhydride
und Diamine verwendet werden. Ferner können eine Dicarbonsäure oder
ein aromatisches Tetracarbonsäureanhydrid
nach Bedarf umgesetzt werden. Die Reaktion kann in Anwesenheit oder
Abwesenheit eines Dehydratisierungskatalysators in einem polaren
Lösungsmittel,
wie NMP, oder ohne Lösungsmittel durchgeführt werden.
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Bei
dem Isocyanatverfahren (c) können
mindestens zwei aromatische Tricarbonsäureanhydride und Diisocyanate
verwendet werden. Ferner können
nach Bedarf eine Dicarbonsäure
oder ein aromatisches Tetracarbonsäureanhydrid umgesetzt werden.
Die Reaktion kann in einem polaren Lösungsmittel, wie NMP, oder ohne
Lösungsmittel
durchgeführt
werden. Bei diesem Verfahren sind wirksame Mittel zur wirksamen
Durchführung
der Reaktion, zur Steuerung der Struktur des zu bildenden Polymers
und zur Modifizierung des Molekulargewichts des Polymers z.B. die
Durchführung
der Reaktion mit einem streng kontrollierten Wassergehalt, die Steuerung
der Reaktionstemperatur über
mehrere Stufen, um eine Reaktion zur Bildung einer Imidgruppe nach
Vervollständigung
der Reaktion zur Bildung einer Amidgruppe durchzuführen, die
Verwendung eines Katalysators nach Bedarf und die Durchführung der
Reaktion unter strenger Kontrolle des Molverhältnisses der Säureanhydridverbindung
zur Carbonsäureverbindung.
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Bei
den vorstehend beschriebenen Verfahren können jeweils eine monofunktionelle
Verbindung, wie eine Monocarbonsäure,
wie Benzoesäure;
ein Säurechlorid,
wie Benzoylchlorid; ein Dicarbonsäureanhydrid, wie Bernsteinsäureanhydrid
oder Naphthalindicarbonsäureanhydrid;
ein Monoisocyanat, wie Phenylisocyanat; oder ein Phenol zwecks Modifizierung
des Molekulargewichts des zu bildenden Polymers oder zur Steuerung der
Struktur der Endgruppen des Polymers verwendet werden. Das entsprechend
irgendeinem der vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltene Polymer
kann einer Wärmebehandlung
unterworfen werden, um nach Bedarf die Amidosäurestruktur in einen Imidoring
umzuwandeln.
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Wenn
die Polymerisationsreaktion in Lösung
durchgeführt
wird, wird das in der vorliegenden Erfindung verwendete Polyamidimid
durch Behandlung einer Lösung
oder Aufschlämmung
nach Vervollständigung
der Reaktion mit einem Alkohol, wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol;
einem Keton, wie Aceton oder Methylethylketon; einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff, wie Hexan; oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie
Benzol oder Toluol, um das gebildete Polymer zu fällen und
zu waschen, gesammelt. Das Polymer kann gesammelt werden durch direktes
Entfernen des Lösungsmittels
durch Verdampfung nach Vervollständigung der
Polymerisationsreaktion, um das gebildete Polymer abzuscheiden,
und dann wird das Polymer mit dem vorstehend beschriebenen Lösungsmittel
gewaschen. Bei dem Isocyanatverfahren kann das Lösungsmittel nach Vervollständigung
der Polymerisationsreaktion in einem bestimmten Umfang konzentriert
werden und dann unter vermindertem Druck durch einen Extruder oder
dgl. entfernt werden.
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Das
in der vorliegenden Erfindung eingesetzte Polyamidimid kann ein
Polymer sein, das gemäß irgendeinem
Verfahren der Verfahren (a), (b) und (c) hergestellt ist. Wenn die
sich ergebende Harzzusammensetzung in einem Spritzgussverfahren
oder bei der Extrusion verwendet wird, kann aber das durch das Isocyanatverfahren
(c) hergestellte Polyamidimid im Hinblick auf die leichte Strukturkontrolle
und die leichte Molekulargewichtsmodifizierung des gebildeten Polymers
bevorzugt verwendet werden. Das in der vorliegenden Erfindung eingesetzte
Polyamidimid hat eine reduzierte Viskosität von im allgemeinen 0,10 bis
1,50 dl/g, bevorzugt 0,12 bis 1,00 dl/g und bevorzugter 0,15 bis
0,80 dl/g, wie durch Viskositätsmessung
bei 30°C
und einer Polymerkonzentration von 1 g/dl in Dimethylformamid bestimmt.
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Der
Mischanteil des Polyamidimids in der Harzzusammensetzung beträgt 15 bis
50 Gew.-% auf Basis des Gesamtgewichts von PAS und dem Polyamidimid.
Wenn der Mischanteil des Polyamidimids zu gering ist, wird die Verbesserung
des Elastizitätsmoduls
bei hoher Temperatur unzureichend. Wenn der Mischanteil des PAS
zu hoch ist, wird die mechanische Festigkeit der sich ergebenden
Harzzusammensetzung beeinträchtigt und
außerdem
werden die Spritzgießbarkeit
und Extrudierbarkeit unzureichend.
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Silanverbindung:
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Die
eine funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung, die sich für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung eignet, ist eine Silanverbindung mit mindestens
einer funktionellen Gruppe ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Amino-, Ureido-, Epoxy-, Isocyanat- und Mercaptogruppen im Molekül. Die eine
funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung kann allgemein eine
Silanverbindung mit irgendeiner dieser funktionellen Gruppen im
Molekül
sein. In manchen Fällen
kann es sich um eine Silanverbindung mit zwei oder mehr dieser funktionellen
Gruppen im Molekül
handeln. Die Silanverbindung, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist im allgemeinen ein Alkoxysilan oder Halogensilan enthaltend
eine derartige funktionelle Gruppe wie vorstehend beschrieben im
Molekül.
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Spezielle
Beispiele der eine funktionelle Gruppe enthaltenden Silanverbindung
beinhalten Aminogruppen enthaltende Silanverbindungen, wie γ-Aminopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan, γ-Aminopropylmethyldimethoxysilan, γ-Aminopropylethyldiethoxysilan, γ-Aminopropylmethyldiethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropyltrimethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl)-γ-aminopropylmethyldimethoxysilan, γ-Phenyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan
und γ-Ureidopropyltriethoxysilan;
Ureidogruppen enthaltende Silanverbindungen, wie γ-Ureidopropyltrimethoxysilan, γ-Ureidopropylmethyltrimethoxysilan, γ-Ureidopropyltriethoxysilan, γ-Ureidopropylmethyltriethoxysilan
und γ-(2-Ureidoethyl)aminopropyltrimethoxysilan;
Epoxygruppen enthaltende Silanverbindungen, wie γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, γ-Glycidoxypropyldimethylmethoxysilan, γ-Glycidoxypropyltriethoxysilan, γ-Glycidoxypropylmethyldiethoxysilan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan
und β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltriethoxysilan;
Isocyanatgruppen enthaltende Silanverbindungen, wie γ-Isocyanatopropyltrimethoxysilan, γ-Isocyanatopropylmethyldimeth oxysilan, γ-Isocyanatopropyltriethoxysilan, γ-Isocyanatopropylmethyldiethoxysilan, γ-Isocyanatopropylethyldimethoxysilan, γ-Isocyanatopropylethyldiethoxysilan
und γ-Isocyanatopropyltrichlorsilan;
und Mercaptogruppen enthaltende Silanverbindungen, wie γ-Mercaptopropylmethyldimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltriethoxysilan, γ-Mercaptopropylmethyldiethoxysilan, γ-Mercaptopropylmethyldiethoxysilan, β-Mercaptoethyltrimethoxysilan, β-Mercaptoethyltriethoxysilan
und β-Mercaptoethyldimethoxysilan.
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Diese
funktionelle Gruppen enthaltenden Silanverbindungen sind bevorzugt
Alkoxysilanverbindungen oder Halogensilanverbindungen enthaltend
mindestens eine funktionelle Gruppe ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Amino-, Ureido-, Epoxy-, Isocyanat- und Mercaptogruppen. Die
eine funktionelle Gruppe enthaltenden Alkoxysilanverbindungen sind
bevorzugt mit funktionellen Gruppen substituierte Alkylalkoxysilanverbindungen
mit einer mit funktioneller Gruppe substituierten Alkylgruppe und
einer Alkoxygruppe. Die mit einer funktionellen Gruppe substituierten
Alkylalkoxysilanverbindungen sind bevorzugt Silanverbindungen, in denen
die mit einer funktionellen Gruppe substituierte Alkylgruppe 1 bis
4 Kohlenstoffatome aufweist und die Alkoxygruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweist, d.h. "mit
funktioneller Gruppe substituierte (C1-C4)-Alkyl-(C1-C4)-alkoxysilan-Verbindungen". Als Beispiele für derartige
mit funktioneller Gruppe substituierte Alkylalkoxysilanverbindungen
können
genannt werden γ-Aminopropyltrialkoxysilan-Verbindungen, γ-Glycidoxypropyltrialkoxysilane, γ-Mercaptopropyltrialkoxysilane, γ-Isocyanatopropyltrialkoxysilane
und γ-Ureidopropyltrialkoxysilane,
die bei Zugabe eine ausgezeichnete Wirkung aufweisen und ohne weiteres
verfügbar
sind.
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Diese
eine funktionelle Gruppe enthaltenden Silanverbindungen können entweder
einzeln oder in irgendeiner Kombination davon verwendet werden.
Ein Compoundieranteil der eine funktionelle Gruppe enthaltenden
Silanverbindungen beträgt
0,01 bis 10 Gew.-Teile, bevorzugt 0,05 bis 8 Gew.-Teile, bevorzugter
0,1 bis 5 Gew.-Teile, auf Basis von 100 Gew.-Teilen der Gesamtmenge
von PAS und dem Polyamidimid. Wenn der Compoundieranteil dieser
eine funktionelle Gruppe enthaltenden Silanverbindungen zu gering
ist, wird die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften durch
die Zugabe gering. Wenn der Anteil andererseits zu hoch ist, bildet
die sich ergebende Harzzusammensetzung in der Regel Gase im Verlauf
des Formpressens oder Formens und des Verarbeitens, was zu einem
Formprodukt führt,
das zu Hohlräumen
neigt. In vielen Fällen kann
die eine funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung eine zufriedenstellende
Wirkung bei einer Menge von etwa 0,3 bis 2 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen
der Harzkomponente zeigen. Wenn eine große Menge an Füllstoff
oder dgl. zugemischt wird, ist es aber bevorzugt, die eine funktionelle
Gruppe enthaltende Silanverbindung in einer relativ großen Menge
in die Harzkomponente zu compoundieren, um eine ausreichende Kompatibilität zu erreichen.
Die eine funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung kann eine
Kompatibilitätsverbesserung
in einer Menge von im allgemeinen etwa 0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise etwa
0,3 bis 1 Gew.-%, auf Basis des Gesamtgewichts der Harzzusammensetzung
enthaltend die Harzkomponente und verschiedene Arten von Additiven,
zeigen.
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Organische Amidverbindung:
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Wenn
eine geringe Menge einer organischen Amidverbindung zur thermoplastischen
Harzzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung zugegeben wird, können
die Schmelzfließeigenschaften
und die mechanischen Eigenschaften der Zusammensetzung verbessert
werden.
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Beispiele
der organischen Amidverbindung beinhalten Amide, wie N,N-Dimethylformamid
und N,N-Dimethylacetamid; N-Alkylpyrrolidone oder N-Cycloalkylpyrrolidone,
wie N-Methyl-2-pyrrolidon und N-Cyclohexyl-2-pyrrolidon; N-Alkylcaprolactame
oder N-Cycloalkylcaprolactame, wie N-Methyl-ε-caprolactam und N-Cyclohexylcaprolactam;
Caprolactame, wie ε-Caprolactam;
N,N-Dialkylimidazolidinone, wie 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon; Tetraalkylharnstoffe,
wie Tetramethylharnstoff; und Hexaalkylphosphortriamide, wie Hexamethylphosphortriamid.
Diese organischen Amidverbindungen können entweder einzeln oder
in irgendeiner Kombination davon verwendet werden.
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Von
den organischen Amidverbindungen sind die N-Alkylpyrrolidone, N-Cycloalkylpyrrolidone,
N-Alkylcaprolactame, N-Cycloalkylcaprolactame, Caprolactame und
N,N-Dialkylimidazolidinone bevorzugt, wobei N-Alkylpyrrolidone,
Caprolactame und N,N-Dialkylimidazolidinone besonders bevorzugt
sind.
-
Die
organische Amidverbindung wird in einem Anteil von im allgemeinen
0,01 bis 10 Gew.-Teilen, bevorzugt 0,1 bis 8 Gew.-Teilen, bevorzugter
0,5 bis 5 Gew.- Teilen,
pro 100 Gew.-Teilen der Gesamtmenge an PAS und dem Polyamidimid
zucompoundiert. Wenn der Compoundieranteil der organischen Amidverbindung zu
gering ist, wird die Verbesserung der Schmelzfließeigenschaften
und der mechanischen Eigenschaften gering. Wenn der Compoundieranteil
zu hoch ist, verringert sich die Festigkeit der sich ergebenden
Harzzusammensetzung und es besteht die Möglichkeit, dass ungünstige Phänomene,
wie Ausbluten, verursacht werden.
-
Andere thermoplastische
Harze:
-
In
die Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung können andere
thermoplastische Harze innerhalb bestimmter Grenzen zugegeben werden,
welche die Ziele der vorliegenden Erfindung nicht stören. Die
anderen thermoplastischen Harze sind bevorzugt thermoplastische
Harze, die bei einer hohen Temperatur stabil sind.
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Als
Beispiele für
die anderen thermoplastischen Harze können genannt werden aromatische
Polyester, wie Polyethylenterephthalat und Polybutylenterephthalat;
Fluorkohlenstoffharze, wie Polytetrafluorethylen (PTFE), Tetrafluorethylen/Hexafluorpropylen-Copolymere,
Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether-Copolymere, Polychlortrifluorethylen,
Polyvinylidenfluorid, Polyvinylidenfluorid/Hexafluorpropylen-Copolymere,
Propylen/Tetrafluorethylen-Copolymere, Vinylidenfluorid/Chlortrifluorethylen-Copolymere
und Ethylen/Hexafluorpropylen-Copolymere; Polyolefine, wie Polyethylen
und Polypropylen; und Polyacetal, Polystyrol, Polyamid, Polycarbonat,
Polyphenylenether, Polyalkylacrylat, ABS-Harze, Polyvinylchlorid,
flüssigkristalline
Polyester, Poly(etheretherketon), Poly(etherketon), Polysulfon und
Poly(ethersulfon).
-
Diese
thermoplastischen Harze können
entweder einzeln oder in irgendeiner Kombination davon verwendet
werden. In vielen Fällen
werden die anderen thermoplastischen Harze aber in einer geringen
Menge in Grenzen verwendet, welche die verschiedenen Eigenschaften
der Harzzusammensetzung von PAS und dem Polyamidimid nicht stören. Ein
bevorzugter Compoundieranteil der anderen thermoplastischen Harze
ist höchstens
50 Gew.-Teile, bevorzugter höchstens
30 Gew.-Teile, pro 100 Gew.-Teilen der Gesamtmenge an PAS und dem
Polyamidimid.
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Füllstoff:
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In
die thermoplastischen Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden
Erfindung können
nach Bedarf verschiedene Arten von Füllstoffen eincompoundiert werden.
Als Beispiele der Füllstoffe
können
genannt werden faserartige Füllstoffe,
wie anorganische faserartige Materialien, wie Glasfaser, Kohlenstofffaser,
Asbestfaser, Siliciumoxidfaser, Aluminiumoxidfaser, Zirconiumoxidfaser,
Bornitridfaser, Siliciumnitridfaser, Borfaser und Kaliumtitanatfaser
(Whisker); metallische faserartige Materialien, wie Edelstahl, Aluminium,
Titan, Kupfer und Messing; und hochschmelzende organische faserartige
Materialien (z.B. Aramidfaser), wie Polyamid, Fluorkohlenstoffharze,
Polyesterharze und Acrylharze.
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Als
Beispiele für
nicht faserartige Füllstoffe
können
genannt werden teilchenförmige,
pulvrige oder schuppige Füllstoffe,
wie Glimmer, Kieselsäure,
Talkum, Aluminiumoxid, Kaolin, Calciumsulfat, Calciumcarbonat, Titanoxid,
Magnetpulver (z.B. Ferrit), Ton, Glaspulver, Zinkoxid, Nickelcarbonat,
Eisenoxid, Quarzpulver, Magnesiumcarbonat und Bariumsulfat. Leitfähige Füllstoffe,
wie leitfähiger
Ruß, können ebenfalls
als Füllstoff verwendet
werden.
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Diese
Füllstoffe
können
entweder einzeln oder in irgendeiner Kombination davon verwendet
werden. Die Füllstoffe
können
nach Bedarf mit Schlichtemitteln oder Oberflächenbehandlungsmitteln behandelt
werden. Beispiele für
Schlichtemittel oder Oberflächenbehandlungsmittel
beinhalten funktionelle Verbindungen, wie Epoxyverbindungen, Isocyanatverbindungen
und Titanatverbindungen. Diese Verbindungen können verwendet werden, um die
Füllstoffe
einer Oberflächenbehandlung
oder Sammelbehandlung im vorhinein zu unterwerfen, oder sie können gleichzeitig
bei der Herstellung einer Harzzusammensetzung zugegeben werden.
-
In
den thermoplastischen Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden
Erfindung können
diese Füllstoffe
nach Bedarf in einem Bereich von im allgemeinen 0 bis 800 Gew.-Teilen,
bevorzugt 0 bis 500 Gew.-Teilen, bevorzugter 0 bis 300 Gew.-Teilen,
pro 100 Gew.-Teilen der Harzkomponente eincompoundiert werden. Der
Compoundieranteil der Füllstoffe
variiert entsprechend der beabsichtigten Funktionen der sich ergebenden
thermoplastischen Harzzusammensetzung. Wenn die thermoplastische
Harzzusammensetzung als magnetisches Material verwendet wird, z.B.
indem Magnetpulver wie Ferrit damit compoundiert wird, wird das Magnetpulver
im allgemeinen in einem Anteil von etwa 100 bis 800 Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teilen der Harzkomponente eincompoundiert. Wenn die
thermoplastische Harzzusammensetzung als wärmeleitfähiges Material verwendet wird,
indem ein wärmeleitfähiger Füllstoff,
wie Aluminiumoxid, eincompoundiert wird, wird der Füllstoff
im allgemeinen in einem Anteil von etwa 50 bis 300 Gew.-Teilen pro
100 Gew.-Teilen der Harzkomponente eincompoundiert. Bei elektrisch
leitfähigem
Ruß wird
der Ruß im
allgemeinen in einem Anteil von etwa 1 bis 100 Gew.-Teilen pro 100
Gew.-Teilen der Harzkomponente entsprechend dem gewünschten
spezifischen Durchgangswiderstand der sich ergebenden Harzzusammensetzung
eincompoundiert.
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Insbesondere
das Zucompoundieren eines anorganischen faserartigen Füllstoffs,
wie Glasfaser, ermöglicht
die Bereitstellung einer Harzzusammensetzung mit ausgezeichneten
mechanischen Eigenschaften, wie Zugfestigkeit, Biegefestigkeit,
Biegemodul und maximaler Verformung beim Biegen. Wenn der anorganische
faserartige Füllstoff
zur Verbesserung dieser mechanischen Eigenschaften zucompoundiert
wird, wird er in einem Anteil von bevorzugt 1 bis 300 Gew.-Teilen,
bevorzugter 5 bis 150 Gew.-Teilen, insbesondere bevorzugt 10 bis
100 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen der Harzkomponente eincompoundiert.
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Die
mit Glasfasern gefüllte
thermoplastische Harzzusammensetzung eignet sich zur Verwendung
als Isoliermaterial in einer großen Vielfalt von Gebieten.
Die mit Kohlenstofffasern gefüllte
thermoplastische Harzzusammensetzung eignet sich zur Verwendung
als elektrisch leitfähiges
Material oder Gleitmaterial. Die mit Ruß gefüllte thermoplastische Harzzusammensetzung
eignet sich zur Verwendung als elektrisch leitfähiges Material. Die mit Aramidfaser,
PTFE- oder Kaliumtitanat-Whisker gefüllte thermoplastische Harzzusammensetzung
eignet sich zur Verwendung als Gleitmaterial. Die mit Aluminiumoxid
gefüllte
thermoplastische Harzzusammensetzung eignet sich zur Verwendung
als wärmeleitfähiges Material.
Die mit Kieselsäure
gefüllte
thermoplastische Harzzusammensetzung eignet sich zur Verwendung
als Dichtmaterial. Die mit Ferrit gefüllte thermoplastische Harzzusammensetzung
eignet sich zur Verwendung als magnetisches Material.
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Mindestens
zwei faserartige Füllstoffe,
mindestens zwei nicht-faserartige Füllstoffe oder mindestens ein
faserartiger Füllstoff
und mindestens ein nicht-faserartiger Füllstoff können in Kombination verwendet
werden. Ferner können
mindestens ein anderes thermoplastisches Harz und mindestens ein
Füllstoff
(faserartiger Füllstoff
und/oder nicht faserartiger Füllstoff)
ebenfalls in Kombination verwendet werden. Spezielle Beispiele hierfür beinhalten
die gemeinsame Verwendung von mindestens einem faserartigen Füllstoff
(z.B. Glasfaser) und elektrisch leitfähigem Ruß und die gemeinsame Verwendung
von PTFE und Kaliumtitanatfaser.
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Andere Additive:
-
In
die Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung können zweckmäßigerweise
z.B. Harzmodifizierungsmittel, wie Ethylenglycidylmethacrylat, Schmiermittel
wie Pentaerythrittetrastearat, Antioxidationsmittel, wärmehärtbare Harze,
Ultraviolett-Absorptionsmittel, Nukleierungsmittel, wie Bornitrid,
Flammschutzmittel; farbgebende Mittel, wie Farbstoffe und Pigmente,
oder dgl. als andere Additive als die vorstehend beschriebenen Additive
zugegeben werden.
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Thermoplastische Harzzusammensetzung:
-
Die
thermoplastischen Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung
können
durch Anlagen und Verfahren hergestellt werden, die im allgemeinen
bei der Herstellung von synthetischen Harzzusammensetzungen verwendet
werden. Die Harzzusammensetzung kann z.B. gemäß einem Verfahren hergestellt werden,
das die Vormischung der einzelnen Ausgangskomponenten mit Hilfe
eines Henschel-Mischers oder einer Drehtrommel, die Zugabe eines
Füllstoffs,
wie Glasfasern, nach Bedarf, weitere Fortsetzung des Mischens, das
Kneten der sich ergebenden Mischung in einem Einschnecken- oder
Doppelschneckenextruder und dann Extrudieren der gekneteten Mischung
zu Pellets für
den Formvorgang umfasst. Es können
auch ein Verfahren, bei dem ein Teil der notwendigen Komponenten
als Grundmischung gemischt werden und die Mischung mit den verbleibenden
Komponenten gemischt wird, oder ein Verfahren, bei dem ein Teil
der verwendeten Ausgangsmaterialien zur Verbesserung des Dispergiervermögens der
einzelnen Komponenten gemahlen werden, wodurch die Teilchengröße der Komponenten
gleichmäßig gemacht
wird, und diese gemischt und schmelzextrudiert werden, verwendet
werden.
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Die
thermoplastischen Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung
können
durch Anwenden von herkömmlichen
Schmelzverarbeitungstech niken, wie Spritzguss und Extrusion, auf
die Zusammensetzungen zu Platten, Folien, Röhren oder anderen formgepressten
oder geformten Produkten formgepresst oder geformt werden. Die formgepressten
oder geformten Produkte sind im Hinblick auf Steifigkeit bei einer
Temperatur von nicht weniger als 150°C, Flammschutzeigenschaften,
Wärmebeständigkeit,
chemische Beständigkeit,
Dimensionsstabilität,
mechanische Eigenschaften usw. ausgezeichnet und können in
einer großen
Vielfalt von Gebieten verwendet werden, in denen diese Eigenschaften
erforderlich sind.
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<BEISPIELE>
-
Die
vorliegende Erfindung wird hier im folgenden genauer durch die folgenden
Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben. Die vorliegende Erfindung
ist aber nicht nur auf diese Beispiele beschränkt.
-
Übrigens
wurden die physikalischen Eigenschaften in den Beispielen entsprechend
den folgenden Verfahren bestimmt oder gemessen.
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(1) Zugeigenschaften (Zugfestigkeit
und Zugdehnung):
-
Die
Zugfestigkeit und Zugdehnung (Bruchfestigkeit) jeder Harzzusammensetzungsprobe
wurden bei einer Messtemperatur von 23°C, einer Messlänge von
50 mm und einer Querhauptgeschwindigkeit von 5 mm/min entsprechend
ASTM D 638 bestimmt.
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(2) Biegeeigenschaften
(Biegemodul, Biegefestigkeit und maximale Verformung beim Biegen):
-
Der
Biegemodul, die Biegefestigkeit und die maximale Verformung beim
Biegen jeder Harzzusammensetzungsprobe wurden bei einer Messtemperatur
von 23°C,
einem Abstand zwischen den Trägern
von 80 mm und einer Querhauptgeschwindigkeit von 3,5 mm/min gemäß ASTM D
790 bestimmt. Übrigens
wurde der Biegemodul bei Messtemperaturen von 23°C und 150°C in manchen Fällen bestimmt.
Die gemessenen Werte in einem solchen Fall wurden mit der dahintergestellten
Temperatur angezeigt.
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(3) Schmelzviskosität:
-
Die
Schmelzviskosität
jeder Harzzusammensetzungsprobe wurde bei einer Temperatur von 310°C und einer
Schergeschwindigkeit von 1.200/s mit Hilfe eines "Capirographen" (hergestellt von
Toyo Seiki Seisakusho, Ltd.) gemessen.
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(4) pH von PAS:
-
Der
pH jeder PAS-Probe wurde in einem Mischlösungsmittel von Aceton und
Wasser von 1:2 gemessen. Genauer wurden 50 ml Aceton zu 20 g des
Polymers gegeben und es wurde heftig gemischt. Nachdem 100 ml ionenausgetauschtes
Wasser zusätzlich
zugegeben wurden, wurde die sich ergebende Mischung 30 min mit einer
Schüttelvorrichtung
geschüttelt,
60 ml der überstehenden
Flüssigkeit
wurden entnommen, um den pH zu messen.
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(5) Extrudierbarkeit:
-
Ob
die Extrudierbarkeit gut oder schlecht war, wurde vom Zustand der
Extrusion nach Schmelzen und Kneten jeder Harzzusammensetzungsprobe
in einem Doppelschneckenextruder mit einem Durchmesser von 45 mm
gemäß dem folgenden
Standard bewertet:
Gut: Die Harzzusammensetzung kann ohne Hinderung
zugeführt
werden;
Schlecht: Der Griff in den Schnecken ist schlecht,
so dass eine Brückenbildung
in der Zuführungsöffnung stattfindet,
wodurch eine Varianz der Extrusionsgeschwindigkeit verursacht wird.
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(6) Bewertungsverfahren
der Gratlänge:
-
Ein
pelletartiges Extrudat, das durch Schmelzextrusion erhalten wurde,
wurde verwendet und in ein Formwerkzeug mit einem Hohlraum von 70
mm im Durchmesser und 3 mm in der Dicke spritzgegossen und bei einer
Temperatur von 150°C
unter einem Druck, der 1,05 mal höher war als der Mindesthaltedruck,
unter dem die Harzzusammensetzung vollständig in das Formwerkzeug gefüllt wurde,
gehalten, wodurch die Gratlänge
mit Hilfe eines Vergrößerungsprojektors
gemessen wurde, die in einer Aussparung (Schlitz zur Bewertung der
Gratlänge)
mit einer Dicke von 20 μm
und einer Breite von 5 mm auftrat, die an einem Umfangsteil des
Formwerkzeugs bereitgestellt wurde.
-
(7) Spezifischer Durchgangswiderstand:
-
Gemäß JIS K
6911 und JIS K 7194 gemessen.
-
[Synthesebeispiel 1]
-
Synthese von PAS(A)
-
Eine
Polymerisationsvorrichtung wurde mit 720 kg N-Methyl-2-pyrrolidon
(NMP) und 420 kg Natriumsulfidpentahydrat enthaltend 46,21 Gew.-%
Natriumsulfid (Na2S) gefüllt. Nach Spülen mit
Stickstoffgas wurde die Temperatur des Reaktions systems allmählich auf
200°C unter
Rühren
angehoben, wobei 158 kg Wasser abdestilliert wurden. Zu diesem Zeitpunkt
waren 62 Mol H2S abgedampft. Nach dem vorstehend
beschriebenen Dehydratisierungsschritt wurde die Polymerisationsvorrichtung
mit 371 kg p-Dichlorbenzol (hier im folgenden als "pDCB" abgekürzt) und
189 kg NMP beschickt, um eine Reaktion bei 220°C für 4,5 h unter Rühren durchzuführen. Bei
fortgesetztem Rühren
wurden dann 49 kg Wasser unter Druck in die Polymerisationsvorrichtung
eingeleitet und der Inhalt wurde auf 255°C erhitzt, um die Reaktion 5
h durchzuführen.
Nach Vervollständigung
der Reaktion wurde die Reaktionsmischung auf nahezu Raumtemperatur
abgekühlt
und der Inhalt wurde durch ein Sieb von 100 mesh gesiebt, um ein
granuläres
Polymer zu sammeln. Das so gesammelte granuläre Polymer wurde zweimal mit
Aceton und dreimal mit Wasser gewaschen, wodurch ein gewaschenes
Polymer erhalten wurde. Dieses gewaschene Polymer wurde weiter mit
0,6% wässriger
Lösung
von Ammoniumchlorid und dann mit Wasser gewaschen. Nach Entwässerung
wurde das gesammelte granuläre
Polymer bei 105°C
3 h getrocknet. Die Ausbeute des so erhaltenen Polymers [PAS (A)]
betrug 92% und es hatte eine Schmelzviskosität von 55 Pa·s, einen pH von 6,2 und eine
mittlere Teilchengröße von etwa
500 μm.
-
[Synthesebeispiel 2]
-
Synthese von PAS (B)
-
Eine
Polymerisationsvorrichtung wurde mit 720 kg NMP und 420 kg Natriumsulfidpentahydrat
enthaltend 46,21 Gew.-% Natriumsulfid (Na2S)
gefüllt.
Nach Spülen
mit Stickstoffgas wurde die Temperatur des Reaktionssystems unter
Rühren
allmählich
auf 200°C
erhöht,
um 160 kg Wasser abzudestillieren. Zu diesem Zeitpunkt waren gleichzeitig
62 Mol H2S abgedampft.
-
Nach
dem vorstehend beschriebenen Dehydratisierungsschritt wurden zur
Polymerisationsvorrichtung 364 kg pDCB und 250 kg NMP gegeben, um
eine Reaktion bei 220°C
für 4,5
h unter Rühren
durchzuführen.
Bei fortgesetztem Rühren
wurden dann 59 kg Wasser unter Druck in die Polymerisationsvorrichtung
eingeleitet und der Inhalt wurde auf 255°C erwärmt, um die Reaktion für 5 h durchzuführen. Nach
Vervollständigung
der Reaktion wurde die Reaktionsmischung auf nahezu Raumtemperatur
abgekühlt
und der Inhalt wurde durch ein Sieb von 100 mesh gesiebt, um ein
granuläres
Polymer zu sammeln. Das so gewonnene granuläre Poly mer wurde zweimal mit
Aceton und dreimal mit Wasser gewaschen, wodurch ein gewaschenes
Polymer erhalten wurde. Dieses gewaschene Polymer wurde weiter mit
einer 3% wässrigen
Lösung
Ammoniumchlorid und dann mit Wasser gewaschen. Nach Entwässerung
wurde das gewonnene granuläre
Polymer bei 105°C
3 h getrocknet. Die Ausbeute des so erhaltenen Polymers [PAS (B)]
betrug 89% und es hatte eine Schmelzviskosität von 140 Pa·s, einen
pH von 6,5 und eine mittlere Teilchengröße von etwa 900 μm.
-
[Synthesebeispiel 3]
-
Synthese von PAS (C)
-
Eine
Polymerisationsvorrichtung wurde mit 500 kg NMP und 435 kg Natriumsulfidpentahydrat
enthaltend 46,21 Gew.-% Natriumsulfid (Na2S)
gefüllt.
Nach Spülen
mit Stickstoffgas wurde die Temperatur des Reaktionssystems allmählich unter
Rühren
auf 200°C
erhöht,
um 150 kg Wasser abzudestillieren. Zu diesem Zeitpunkt waren gleichzeitig
45 Mol H2S abgedampft.
-
Nach
dem vorstehend beschriebenen Dehydratisierungsschritt wurden zur
Polymerisationsvorrichtung 395 kg pDCB und 320 kg NMP gegeben, um
eine Reaktion bei 220°C
für 3,5
h unter Rühren
durchzuführen.
Bei fortgesetztem Rühren
wurden dann 35 kg Wasser unter Druck in die Polymerisationsvorrichtung
eingeleitet und der Inhalt wurde auf 255°C erwärmt, um die Reaktion 5 h durchzuführen. Nach
Vervollständigung der
Reaktion wurde die Reaktionsmischung auf nahezu Raumtemperatur abgekühlt und
der Inhalt wurde durch ein Sieb von 100 mesh gesiebt, um ein granuläres Polymer
zu sammeln. Das so gewonnene granuläre Polymer wurde zweimal mit
Aceton und dreimal mit Wasser gewaschen, wodurch ein gewaschenes
Polymer erhalten wurde. Dieses gewaschene Polymer wurde weiter mit
1% wässriger
Lösung
Essigsäure
und dann mehrere Male mit Wasser gewaschen. Nach Entwässerung
wurde das gesammelte granuläre
Polymer bei 105°C
3 h getrocknet. Die Ausbeute des so erhaltenen Polymers [PAS (C)]
betrug 94% und es hatte eine Schmelzviskosität von 24 Pa·s, einen pH von 6,1 und eine
mittlere Teilchengröße von etwa
300 μm.
-
[Synthesebeispiel 4]
-
Synthese von Polyamidimid
(PAI)
-
Ein
20 l Reaktor, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einem Gaseinlassrohr ausgerüstet war,
wurde mit 10 l NMP und dann mit 2 kg Trimellitsäureanhydrid bei Raumtemperatur
beschickt, wobei trockener Stickstoff eingeleitet wurde. Zu diesem
Zeitpunkt war der Wassergehalt im System 45 ppm. Bei Einleitung
von Stickstoff wurden unmittelbar 1,81 kg 2,4-Tolylendiisocyanat
zugegeben und der Inhalt wurde von Raumtemperatur über 30 min
auf 90°C
erwärmt.
Bei dieser Temperatur erfolgte die Reaktion für 60 min. Danach wurde die
Reaktionsmischung weiter auf 115°C über 20 min
erwärmt,
um die Reaktion 8 h fortzusetzen, wobei die Temperatur gehalten
wurde.
-
Nach
Vervollständigung
der Reaktion wurde die so erhaltene Polymerlösung in zwei Hälften geteilt
und 10 l NMP wurden zu jeder Lösung
gegeben, um sie zu verdünnen.
Jede Polymerlösung
wurde dann tropfenweise zu 40 l Methanol zugegeben, das mit hoher
Geschwindigkeit gerührt
wurde. Jedes abgeschiedene Polymer wurde durch Saugfiltration gesammelt,
erneut in 40 l Methanol dispergiert und dann durch Filtration gesammelt.
Nachdem dieses Verfahren zweimal wiederholt wurde, wurde das gesamte
gesammelte Polymer unter vermindertem Druck bei 200°C getrocknet,
um ein pulvriges Polymer zu erhalten. Bezüglich des so erhaltenen Polymers
wurde durch das Infrarot-Absorptionsspektrum eine von einer Amidgruppe
und einer Imidgruppe abgeleitete Absorption bestätigt. Die reduzierte Viskosität (bestimmt
durch Viskositätsmessung
bei 30°C und
einer Polymerkonzentration von 1 g/dl in Dimethylformamid) war 0,22
dl/g. Die Glasübergangstemperatur (gemessen
mit einem Differentialscanningkalorimeter) dieses Polymers betrug
323°C.
-
[BEISPIELE 1 bis 6 und
VERGLEICHSBEISPIELE 1 bis 7]
-
Nachdem
die entsprechenden betreffenden in den Tabellen 1 und 2 gezeigten
Komponenten gleichmäßig trocken
in einem Henschel-Mischer gemischt wurden, wurden die sich ergebenden
Mischungen jeweils in einen Doppelschneckenknetextruder (PCM-45,
hergestellt von Ikegai Corp.) mit einem Durchmesser von 45 mm gegeben
und bei einer Zylindertemperatur von 260 bis 340°C geknetet, wodurch pelletartige
Extrudate erhalten wurden. Die so erhaltenen pelletartigen Extrudate wurden
bei 150°C
6 h getrocknet und dann bei einer Formwerkzeugtemperatur von 145°C und einer
Zylindertemperatur von 300 bis 340°C mit einer Spritzgussmaschine
(IS-75, hergestellt von Toshiba Machine Co., Ltd.) geformt, um Prüflinge für den Zugtest
und Biegetest zu bilden. Die Formulierungen der Harzzusammensetzungen
und die gemessenen Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 gezeigt.
-
-
-
(Anmerkung)
-
- (1) Formulierung: Die Anteile PAS und PAI geben
Gew.-% (gesamt: 100 Gew.-%) an und die Anteile der anderen Komponenten
geben Teile oder Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teilen der Gesamtmenge
an PAS und PAI an.
- (2) PAS (A): PPS (Schmelzviskosität = 55 Pa·s, pH = 6,2, mittlere Teilchengröße = etwa
500 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 1.
- (3) PAS (B): PPS (Schmelzviskosität = 140 Pa·s, pH = 6,5, mittlere Teilchengröße = etwa
900 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 2.
- (4) PAS (D): Im Handel erhältliches
PPS (T-2, Produkt von Toprene Co., Schmelzviskosität = 580
Pa·s,
pH = 8,6, mittlere Teilchengröße = 100 μm oder kleiner).
- (5) PAI: Polyamidimid (reduzierte Viskosität = 0,22 dl/g, Glasübergangstemperatur
= 323°C),
hergestellt in Synthesebeispiel 4.
- (6) Aminoalkoxysilan: γ-Aminopropyltriethoxysilan
(TSL8331, Produkt von Toshiba Silicone Co., Ltd.)
- (7) Glasfaser: Produkt von Nippon Electric Glass Co., Ltd.;
Durchmesser = 13 μm).
- (8) Organische Amidverbindung: ε-Caprolactam.
-
Wie
aus den in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Versuchsergebnissen ersichtlich,
weisen die Harzzusammensetzungen (Beispiele 1 bis 6), denen Aminoalkoxysilan
zugegeben wurde, eine ausgezeichnete Zugfestigkeit und Bruchdehnung
im Vergleich mit den entsprechenden Harzzusammensetzungen (Vergleichsbeispiele
1 bis 6), in denen kein Aminoalkoxysilan zugegeben wurde, auf. Die
Harzzusammensetzungen (Beispiele 2 bis 6), in die Glasfasern compoundiert
wurden, zeigten ferner auch eine verbesserte Biegefestigkeit und maximale
Verformung beim Biegen. Die Harzzusammensetzung (Beispiel 4), in
welche die organische Amidverbindung (ε-Caprolactam) compoundiert wurde,
ist in den Schmelzfließeigenschaften
(geringere Schmelzviskosität)
und den mechanischen Eigenschaften weiter verbessert.
-
Die
Harzzusammensetzung (Vergleichsbeispiel 6), die eine hohe Schmelzviskosität und einen
hohen pH aufwies und in die kein Aminoalkoxysilan zugegeben wurde,
weist eine schlechte Extrudierbarkeit und auch unzureichende mechanische
Eigenschaften auf. In den Formprodukten, die durch Spritzgießen in den
Beispielen 1 bis 6 erhalten wurden, war die Gratlänge im Vergleich
mit denen, die in den Vergleichsbeispielen 1 bis 6 erhalten wurde,
klein.
-
Die
Harzzusammensetzung (Vergleichsbeispiel 7), in die nur PAS und Glasfasern
und kein Polyamidimid compoundiert wurde, zeigte einen geringen
Biegemodul bei 150°C
und eine unzureichende Steifigkeit bei hoher Temperatur im Vergleich
mit der Harzzusammensetzung (Beispiel 5), in die Polyamidimid, Glasfasern und
Aminoalkoxysilan in das PAS compoundiert wurden. In der Harzzusammensetzung
nach Beispiel 5 gleicht der Biegemodul bei normaler und hoher Temperatur
dem der Harzzusammensetzung (Vergleichsbeispiel 4), in die kein
Aminoalkoxysilan compoundiert wurde, aber die Zugfestigkeit, die
Bruchdehnung, die Biegefestigkeit und die maximale Verformung beim
Biegen waren deutlich verbessert.
-
[BEISPIELE 7 bis 14 und
VERGLEICHSBEISPIELE 8 bis 15]
-
Prüflinge für den Zugtest
und den Biegetest wurden auf die gleiche Weise wie in den Beispielen
1 bis 6 hergestellt, außer
dass die Formulierungen durch die entsprechenden, in den Tabellen
3 und 4 gezeigten Formulierungen geändert wurden. Die Formulierungen
der Harzzusammensetzungen und die gemessenen Ergebnisse sind in
den Tabellen 3 und 4 gezeigt.
-
-
-
(Anmerkung)
-
- (1) Formulierung: Die Anteile PAS und PAI geben
Gew.-% (gesamt: 100 Gew.-%) an und die Anteile der anderen Komponenten
geben Teile oder Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teilen der Gesamtmenge
an PAS und PAI an.
- (2) PAS (A): PPS (Schmelzviskosität = 55 Pa·s, pH = 6,2, mittlere Teilchengröße = etwa
500 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 1.
- (3) PAS (B): PPS (Schmelzviskosität = 140 Pa·s, pH = 6,5, mittlere Teilchengröße = etwa
900 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 2.
- (4) PAS (C): PPS (Schmelzviskosität = 24 Pa·s, pH = 6,1, mittlere Teilchengröße = 300 μm), hergestellt
in Synthesebeispiel 3.
- (5) PAI: Polyamidimid (reduzierte Viskosität = 0,22 dl/g, Glasübergangstemperatur
= 323°C),
hergestellt entsprechend dem Isocyanatverfahren in Synthesebeispiel
4.
- (6) Aminoalkoxysilan: γ-Aminopropyltriethoxysilan
(TSL8331, Produkt von Toshiba Silicone Co., Ltd.).
- (7) PETS: Unistar 11476, Produkt von Nippon Oil & Fats Co., Ltd.;
Pentaerythrittetrastearat (Schmiermittel).
- (8) Glasfaser: Produkt von Nippon Electric Glass Co., Ltd.;
Durchmesser = 13 μm).
- (9) Kohlenstofffaser: PAN-Kohlenstofffaser CFC-E3, Produkt von
Lignite Co.
- (10) Aramdfaser: Technola T-322EP, Produkt von Teijin Limited.
- (11) Ruß:
Ketjen Black EC600JD, Produkt von Lion Corporation (DBP-Ölabsorption
= 500 ml/100 g).
- (12) PTFE: Polytetrafluorethylen, KT-400M, Produkt von K.K.
Kitamura.
- (13) Aluminiumoxid: AS-50, Produkt von Showa Denko K.K.
- (14) Kieselsäure:
FB-74, Produkt von Denki Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha.
- (15) Ferrit: NP-20, Produkt von Nippon Bengara Kogyo Co., Ltd.
- (16) Kaliumtitanat: D102 (Whisker), Produkt von Tismo Co.
-
Wie
aus den in den Tabellen 3 und 4 gezeigten Versuchsergebnissen ersichtlich,
konnten, wenn die Aminoalkoxysilanverbindung zur Harzzusammensetzung
gegeben wurde, in die Kohlenstofffaser (faserartiger Füllstoff),
PTFE (Fluorkohlenstoffharz) bzw. Ferrit (anorganischer Füllstoff)
compoundiert waren (Beispiele 7, 10 und 13), die Harzzusammensetzungen
geformt werden und zeigten ausgezeichnete Schmelzfließeigenschaften
und mechanische Eigenschaften. Wenn keine Aminoalkoxysilanverbindung
zugegeben wurde (Vergleichsbeispiele 8, 11 und 14), konnten derartige
Harzzusammensetzungen andererseits nicht die Form des Formgegenstandes
behalten und die Schmelzfließeigenschaften
waren ebenfalls schlecht.
-
Wenn
die Aminoalkoxysilanverbindung zu Harzzusammensetzungen gegeben
wurde, in die Glasfasern und Ruß,
Aramidfasern, Aluminiumoxid, Kieselsäure und PTFE bzw. Kaliumtitanatwhisker
compoundiert waren (Beispiele 8, 9, 11, 12 und 14), wurden die Fließeigenschaften
und mechanischen Eigenschaften im Vergleich mit den entsprechenden
Harzzusammensetzungen, in die keine Aminoalkoxysilanverbindung zugegeben
wurde (Vergleichsbeispiele 9, 10, 12, 13 und 15), in großem Umfang
verbessert. Bei den Harzzusammensetzungen, in die Glasfasern und
Ruß compoundiert
wurden, kann der spezifische elektrische Widerstand durch Eincompoundieren
des Aminoalkoxysilans (Beispiel 8) verglichen mit dem Fall ohne
Zugabe von Aminoalkoxysilan (Vergleichsbeispiel 9) stark verringert
werden, selbst wenn nur eine geringe Menge an Ruß eincompoundiert wurde.
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[BEISPIELE 15 bis 23 und
VERGLEICHSBEISPIELE 16 bis 22]
-
Prüflinge für den Zugtest
und Biegetest wurden auf die gleiche Weise wie in den Beispielen
1 bis 6 hergestellt, außer
dass die Formulierungen in die in den Tabelle 5 und 6 gezeigten
entsprechenden Formulierungen geändert
wurden. Die Formulierungen der Harzzusammensetzungen und die gemessenen
Ergebnisse sind in den Tabellen 5 und 6 gezeigt.
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(Anmerkung)
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- (1) Formulierung: Die Anteile von PAS und PAI
geben Gew.-% (gesamt: 100 Gew.-%) an und die Anteile der anderen
Komponenten geben Teile oder Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile der
Gesamtmenge an PAS und PAI an.
- (2) PAS (A): PPS (Schmelzviskosität = 55 Pa·s, pH = 6,2, mittlere Teilchengröße = etwa
500 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 1.
- (3) PAS (B): PPS (Schmelzviskosität = 140 Pa·s, pH = 6,5, mittlere Teilchengröße = etwa
900 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 2.
- (4) PAS (C): PPS (Schmelzviskosität = 24 Pa·s, pH = 6,1, mittlere Teilchengröße = etwa
300 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 3.
- (5) PAI: Polyamidimid (reduzierte Viskosität = 0,22 dl/g, Glasübergangstemperatur
= 323°C),
hergestellt nach dem Isocyanatverfahren in Synthesebeispiel 4.
- (6) Epoxysilan: γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan.
- (7) Mercaptosilan: γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan.
- (8) Isocyanatosilan: γ-Isocyanatopropyltriethoxysilan.
- (9) Ureidosilan: γ-Ureidopropyltriethoxysilan.
- (10) Glasfaser: Produkt von Nippon Electric Glass Co., Ltd.;
Durchmesser = 13 μm).
- (11) Organische Amidverbindung: ε-Caprolactam.
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Wie
aus den in den Tabellen 5 und 6 gezeigten Versuchsergebnissen ersichtlich,
zeigen die Harzzusammensetzungen, zu denen die Silanverbindung mit
einer Ureido-, Epoxy-, Isocyanat- oder Mercaptogruppe zugegeben
wurden (Beispiele 15 bis 23), eine ausgezeichnete Zugfestigkeit,
Bruchdehnung und Schmelzfließeigenschaften
(niedrigere Schmelzviskosität)
im Vergleich mit den entsprechenden Harzzusammensetzungen (Vergleichsbeispiele
16 bis 20), zu denen keine Silanverbindung zugegeben wurde. Die
Harzzusammensetzungen (Beispiele 16 bis 23), zu denen Glasfasern
compoundiert wurden, sind ferner auch bei der Biegefestigkeit und
der maximalen Verformung beim Biegen verbessert. Die Harzzusammensetzung
(Beispiel 18), in welche die organische Amidverbindung (ε-Caprolactam)
compoundiert wurde, besitzt eine geringe Schmelzviskosität und ist
damit bezüglich
der Schmelzfließeigenschaften
weiter verbessert.
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Die
Harzzusammensetzungen (Vergleichsbeispiele 21 und 22), in die nur
PAS und Glasfaser und weder Polyamidimid noch die Silanverbindung
mit der speziellen funktionellen Gruppe compoundiert wurden, besitzen
einen geringen Biegemodul bei 150°C,
eine unzureichende Steifigkeit bei hoher Temperatur und eine ausgesprochen
große
Gratlänge
im Vergleich mit den Harzzusammensetzungen (Beispiele 17 bis 21),
in denen Polyamidimid, Glasfaser und Silanverbindung mit der speziellen
funktionellen Gruppe in das PAS compoundiert wurden.
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[BEISPIELE 24 bis 31 und
VERGLEICHSBEISPIELE 23 bis 30]
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Prüflinge für den Zugtest
und den Biegetest wurden auf die gleiche Weise wie in den Beispielen
1 bis 6 hergestellt, außer
dass die Formulierungen in die entsprechenden, in den Tabellen 7
und 8 gezeigten Formulierungen geändert wurden. Die Formulierungen
der Harzzusammensetzungen und die gemessenen Ergebnisse sind in
den Tabellen 7 und 8 gezeigt.
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(Anmerkung)
-
- (1) Formulierung: Die Anteile PAS und PAI geben
Gew.-% (gesamt: 100 Gew.-%) und die Anteile der anderen Komponenten
geben Teile oder Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teilen der Gesamtmenge
an PAS und PAI an.
- (2) PAS (A): PPS (Schmelzviskosität = 55 Pa·s, pH = 6,2, mittlere Teilchengröße = etwa
500 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 1.
- (3) PAS (B): PPS (Schmelzviskosität = 140 Pa·s,
pH = 6,5, mittlere Teilchengröße = etwa
900 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 2.
- (4) PAS (C): PPS (Schmelzviskosität = 24 Pa·s, pH = 6,1, mittlere Teilchengröße = etwa
300 μm),
hergestellt in Synthesebeispiel 3.
- (5) PAI: Polyamidimid (reduzierte Viskosität = 0,22 dl/g, Glasübergangstemperatur
= 323°C),
hergestellt gemäß dem Isocyanatverfahren
in Synthesebeispiel 4.
- (6) Epoxysilan: γ-Glycidoxypropyltriethoxysilan.
- (7) PETS: Unistar 11476, Produkt von Nippon Oil & Fats Co., Ltd.;
Pentaerythrittetrastearat (Schmiermittel).
- (8) Glasfaser: Produkt von Nippon Electric Glass Co., Ltd.;
Durchmesser = 13 μm).
- (9) Kohlenstofffaser: PAN-Kohlenstofffaser CFC-E3, Produkt von
Lignite Co.
- (10) Aramidfaser: Technola T-322EP, Produkt von Teijin Limited.
- (11) Ruß:
Ketjen Black EC600JD, Produkt von Lion Corporation (DBP-Ölabsorption
= 500 ml/100 g).
- (12) PTFE: Polytetrafluorethylen, KT-400M, Produkt von K.K.
Kitamura.
- (13) Aluminiumoxid: AS-50, Produkt von Showa Denko K.K.
- (14) Kieselsäure:
FB-74, Produkt von Denki Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha.
- (15) Ferrit: NP-20, Produkt von Nippon Bengara Kogyo Co., Ltd.
- (16) Kaliumtitanat: D102 (Whisker), Produkt von Tismo Co.
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Wie
aus den in den Tabellen 7 und 8 gezeigten Versuchsergebnissen ersichtlich,
können,
wenn die eine funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung zu
den Harzzusammensetzungen gegeben wurde, in die Kohlenstofffasern
(faserartiger Füllstoff),
PTFE (Fluorkohlenstoffharz) bzw. Ferrit (anorganischer Füllstoff) compoundiert
wurden (Beispiele 24, 27 und 30), die Harzzusammensetzungen einem Formvorgang
unterworfen werden und zeigten ausgezeichnete Schmelzfließeigenschaften
und mechanische Eigenschaften. Wenn andererseits keine eine funktionelle
Gruppe enthaltende Silanverbindung zugegeben wurde (Vergleichsbeispiele
23, 26 und 29), konnten diese Harzzusammensetzungen die Form des
Formgegenstandes nicht behalten und die Schmelzfließeigenschaften
waren ebenfalls schlecht.
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Wenn
die eine funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung zu Harzzusammensetzungen
gegeben wurde, in die Glasfaser und Ruß, Aramidfaser, Aluminiumoxid,
Kieselsäure
und PTFE bzw. Kaliumtitanatwhisker compoundiert wurden (Beispiele
25, 26, 28, 29 und 31), waren die Fließeneigenschaften und mechanischen
Eigenschaften im Vergleich mit den entsprechenden Harzzusammensetzungen,
zu denen eine funktionelle Gruppe enthaltende Silanverbindung nicht
zugegeben wurde (Vergleichsbeispiele 24, 25, 27, 28 und 30), in
einem großen
Umfang verbessert. Bei Harzzusammensetzungen, in die Glasfasern
und Ruß compoundiert
wurden, kann der spezifische elektrische Widerstand durch Compoundieren
des eine funktionelle Gruppe enthaltenden Silans (Beispiel 25) im
Vergleich mit dem Fall, bei dem kein eine funktionelle Gruppe enthaltendes
Silan zugegeben wurde (Vergleichsbeispiel 20), stark verringert
werden, selbst wenn nur eine geringe Menge an Ruß compoundiert wurde.
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<GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT>
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Nach
der vorliegenden Erfindung werden thermoplastische Harzzusammensetzungen
bereitgestellt, die eine verbesserte Kompatibilität zwischen
PAS und Polyamidimid und ein ausgezeichnetes Formpress- oder Formvermögen, Schmelzfließverhalten
und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften aufweisen. Die zugegebene
Menge an Polyamidimid zum PAS kann durch Zugabe der eine funktionelle
Gruppe enthaltenden Silanverbindung erhöht werden. Wenn eine eine Epoxygruppe
enthaltende Silanverbindung zugegeben wird, kann die Schmelzviskosität der sich
ergebenden Harzzusammensetzung verringert werden, um das Fließverhalten über einen
weiten Bereich des Zusammensetzungsverhältnisses des Polyamidimidgehalts
im PAS zu verbessern.
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Bei
der thermoplastischen Harzzusammensetzung nach der vorliegenden
Erfindung sind sowohl der Elastizitätsmodul des PAS bei hoher Temperatur
als auch die Spritzgießbarkeit
des Polyamidimids verbessert und die Gratlänge beim Spritz gießen ist
verringert. Demgemäß können die
Harzzusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung durch übliche Schmelzverarbeitungstechniken,
wie Spritzgießen
und Extrusion, zu Platten, Folien, Röhren oder anderen formgepressten
oder geformten Produkten formgepresst oder geformt werden. Die so
erhaltenen Formprodukte können
in einer großen
Vielfalt von Gebieten angewendet werden, in denen Steifigkeit bei
hoher Temperatur von 100°C
oder höher,
Flammschutzeigenschaften, Wärmebeständigkeit,
chemische Beständigkeit,
Dimensionsstabilität,
mechanische Eigenschaften usw. erforderlich sind.
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Die
ungefüllten
thermoplastischen Harzzusammensetzungen und die mit Glasfasern gefüllten thermoplastischen
Harzzusammensetzungen eignen sich zur Verwendung als Isoliermaterialien
in einer großen
Vielfalt von Gebieten. Die mit Kohlenstofffaser gefüllten thermoplastischen
Harzzusammensetzungen eignen sich zur Verwendung als elektrisch
leitfähige
Materialien oder Gleitmaterialien. Die mit Aramidfaser, PTFE- oder
Kaliumtitanatfaser gefüllten
thermoplastischen Harzzusammensetzungen eignen sich zur Verwendung
als Gleitmaterialien. Die mit Aluminiumoxid gefüllten thermoplastischen Harzzusammensetzungen
eignen sich zur Verwendung als wärmeleitfähige Materialien.
Die mit Kieselsäure
gefüllten
thermoplastischen Harzzusammensetzungen eignen sich zur Verwendung
als Dichtmaterialien. Die mit Ferrit gefüllten thermoplastischen Harzzusammensetzungen
eignen sich zur Verwendung als magnetische Materialien.