-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues pulverförmiges Flammverzögerungsmittel.
-
Stand der Technik
-
Flammverzögerungsmittel
für synthetische
Harze, wie Phosphazenverbindungen, Phosphoresterverbindungen oder
dergleichen, sind im allgemeinen flüssig oder im wesentlichen fest.
Trotzdem werden diese Flammverzögerungsmittel
gewöhnlich
als ein Gemisch in einem flüssigen
oder viskosen festen Zustand aufgrund homologer und analoger Verbindungen,
die als ein Nebenprodukt im Verlauf der Herstellung erzeugt werden,
hergestellt. Die Flammverzögerungsmittel
zeigen dieselbe Tendenz, selbst wenn sie eine hohe Reinheit von
beispielsweise 98% oder darüber
aufweisen. Beispielsweise offenbart
DE-A-41
00 192 eine flammenhemmende Zusammensetzung, umfassend
ein thermoplastisches Polymer, Phosphatester, der als ein Flammverzögerungsmittel
fungiert, und einen anorganischen faserartigen Füllstoff.
-
Wenn
das Flammverzögerungsmittel
zu einem synthetischen Harz und dergleichen zugegeben wird, kann
eine pulverförmige
Substanz noch leichter gehandhabt werden und kann zweckmäßigerweise
selbstverständlich
mehr als eine flüssige
oder viskose feste Substanz zugeführt werden. Außerdem ist
eine pulverförmige
Substanz beim Verpacken und Transportieren vorteilhafter.
DE-A-34 40 915 offenbart
die Herstellung eines pulverförmigen,
flammenhemmenden Additivs, worin ein Molybdän(VI)-oxid-Flammverzögerungsmittel und
eine faserartige Substanz gemischt werden.
-
Um
eine flüssige
oder viskose feste Substanz zu pulverisieren, wird ein Reinigungsverfahren,
wie Umkristallisierung, unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels
oder fraktionierte Destillation im allgemeinen durchgeführt. Jedoch
weisen diese Verfahren Nachteile auf, daß die Verfahren nicht nur spezielle
Vorrichtungen und Energie als eine Wärmequelle benötigen, sondern
es auch unvermeidlich ist, das organische Lösungsmittel rückzuführen und
wiederzuverwenden.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein neues pulverförmiges Flammverzögerungsmittel ohne
die vorhergehenden Probleme im Stand der Technik bereitzustellen.
-
Ein
anderer Gegenstand der Erfindung ist, ein neues pulverförmiges Flammverzögerungsmittel
bereitzustellen, das durch Pulverisieren eines Flammverzögerungsmittels,
welches flüssig
oder ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, durch ein einfaches Verfahren ohne
die Probleme im Stand der Technik hergestellt wird.
-
Andere
Gegenstände
und Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
offensichtlich.
-
Gemäß der Erfindung
wird ein pulverförmiges
Flammverzögerungsmittel
bereitgestellt, das durch Mischen einer Phosphazenverbindung, welche
flüssig
oder ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, mit einer anorganischen faserartigen
Substanz erhältlich
ist, um die Phosphazenverbindung an die faserartige Substanz zu
binden oder zu adsorbieren, wobei das pulverförmige Flammverzögerungsmittel
5 bis 70 Gew.-% der Phosphazenverbindung und 95 bis 30 Gew.-% der
faserartigen Substanz umfaßt.
-
Die
betreffenden Erfinder führten
umfassende Untersuchungen durch, um die vorhergehenden Gegenstände zu erreichen,
und fanden heraus, daß ein
pulverförmiges
Flammverzögerungsmittel
bloß durch
Mischen einer Phosphazenverbindung, welche flüssig oder ein viskoser Festkörper bei
Umgebungstemperatur ist, mit einer anorganischen faserartigen Substanz
erhalten wird, um das Flammverzögerungsmittel
an die faserartige Substanz zu binden oder zu adsorbieren, nämlich, daß es durch
das einfache Verfahren ohne Beeinträchtigung der Leistung der Phosphazenverbindung
als das Ausgangsmaterial erhalten wird.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde basierend auf diesen neuen Erkenntnissen
vervollständigt.
-
Das
erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
umfaßt
als effektive Komponenten eine Phosphazenverbindung, welche flüssig oder
ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, und eine anorganische faserartige Substanz.
Der Ausdruck „flüssig bei
Umgebungstemperatur",
wie hierin verwendet, bezieht sich auf eine Flüssigkeit mit einer Viskosität von 0,3
mPa·s
bis 10 Pa·s
bei 25°C.
Der Ausdruck „ein
viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur",
wie hierin verwendet, bedeutet ein Festkörper mit einer Viskosität von 10
Pa·s
oder mehr bei 25°C.
-
Konventionelle
Phosphazenverbindungen, welche flüssig oder ein viskoser Festkörper bei
Umgebungstemperatur sind, sind als das Rohmaterial für das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
beim Herstellen eines pulverförmigen
Flammverzögerungsmittels
in einem geeigneten pulverförmigen
Zustand nützlich.
Der Ausdruck „in
einem geeigneten pulverförmigen
Zustand", wie hierin
verwendet, bedeutet ein Zustand, worin das Pulver eine im wesentlichen
einheitliche Teilchengröße aufweist,
sich kaum verfestigt, selbst wenn es für einen längeren Zeitraum gelagert wird,
und im Gebrauch keinen Staub aufwirbelt.
-
Phosphazenverbindungen
werden als Ausgangsflammverzögerungsmittel
verwendet, da sie frei von Halogenelementen, die ein schädliches
Gas oder eine Verbindung beim Aussetzen einer hohen Temperatur erzeugen,
sind. Wenn eine flammenhemmende Harzzusammensetzung aus dem erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel
und einem synthetischen Harz hergestellt wird, kann das erfindungsgemäße Flammverzögerungsmittel,
das mindestens eine Phosphazenverbindung und eine anorganische faserartige
Substanz enthält,
ein Flammverzöge rungsvermögen vom
V-0-Niveau in einem Test gemäß dem Verfahren des
Flammverzögerungsvermögenstests
UL-94 (Test for Flammability of Plastic Materials for Parts in Devices and
Applicances UL-94, Fourth Addition) ohne die Zugabe eines Tropfinhibitors
(Inhibitor zur Verhinderung des Tropfens von flammenden Teilchen),
wie Polytetrafluorethylen oder dergleichen, erreichen. Folglich
ist das erfindungsgemäße Flammverzögerungsmittel
als ein pulverförmiges
Flammverzögerungsmittel
für eine
vollständig
halogenfreie, flammenhemmende Harzzusammensetzung signifikant geeignet.
-
Phosphazenverbindungen,
die als Ausgangsflammverzögerungsmittel
nützlich
sind, können
irgendeine der konventionellen Verbindungen sein, die in Patentveröffentlichungen,
Literatur usw., speziell in James E. Mark, Harry R. Allcock und
Robert West, „Inorganic
Polymers" (Prentice-Hall
International, Inc., 1992), S. 61–140, beschrieben werden.
-
Spezieller
gesagt können
die folgenden Verbindungen (1) bis (4) veranschaulicht werden.
- (1) Eine cyclische Phosphazenverbindung, dargestellt
durch die Formel (1) worin m eine ganze Zahl von
3 bis 25 ist, die zwei Reste R1 gleich oder
verschieden sind und jeweils einen Phenylrest, substituiert mit
mindestens einem Rest, ausgewählt
aus einem Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und einem Allylrest,
oder einen unsubstituierten Phenylrest darstellen.
- (2) Eine geradkettige Phosphazenverbindung, dargestellt durch
die Formel (2) worin n eine ganze Zahl von
3 bis 1.000 ist, R1 wie oben definiert ist,
X eine Gruppe -N=P(OR1)3 oder
eine Gruppe -N=P(O)OR1 darstellt, und Y
eine Gruppe -P(OR1)4 oder
eine Gruppe -P(O)(OR1)2 darstellt.
- (3) Eine vernetzte Phosphazenverbindung, wobei mindestens eine
der vorhergehenden Phosphazenverbindungen (1) und (2) mit mindestens
einer Vernetzungsgruppe, ausgewählt
aus der Klasse, bestehend aus einer o-Phenylengruppe, m-Phenylengruppe,
p-Phenylengruppe, Biphenylengruppe und einer Gruppe, dargestellt
durch die Formel worin A eine -SO2-
Gruppe, eine -S- Gruppe, eine -O- Gruppe oder eine -C(CH3)2-Gruppe ist, wobei
jede der Vernetzungsgruppen zwischen den zwei Sauerstoffatomen liegt,
die nach der Beseitigung der Reste R1 aus
der Phosphazenverbindung (1) oder (2) verbleiben, und wobei die
Menge der R1-Reste in der vernetzten Phosphazenverbindung
50 bis 99,9% beträgt,
bezogen auf die Gesamtzahl der R1-Reste
in dieser Phosphazenverbindung vor dem Vernetzen, vernetzt wird.
- (4) Mindestens eine Phosphazenverbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einer cyclischen Phosphazenverbindung,
dargestellt durch die Formel (3) worin R2 ein
Cyan-substituierter Phenylrest ist, R3 ein
Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder ein Arylrest mit 6
bis 10 Kohlenstoffatomen ist, wobei diese Gruppen mit mindestens
einer Gruppe, ausgewählt
aus Alkylresten mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Allylresten und
Arylresten substituiert sein können,
wobei, wenn zwei oder mehr Reste R3 vorliegen,
die Reste R3 gleich oder verschieden sein
können,
p und q Zahlen sind, welche die Erfordernisse erfüllen, daß p > 0, q ≥ 0 und p +
q = 2, und r eine ganze Zahl von 3 bis 25 ist, und eine geradkettige
Phosphazenverbindung, dargestellt durch die Formel (4) worin R2,
R3, p und q wie vorstehend definiert sind;
s eine ganze Zahl von 3 bis 1.000 ist; X' eine Gruppe -P(OR2)4, eine Gruppe -P(OR2)3(OR3), eine Gruppe
-P(OR2)2(OR3)2, eine Gruppe
-P(OR2)(OR3)3, eine Gruppe -P(OR3)4, eine Gruppe -P(O)(OR2)2, eine Gruppe -P(O)(OR2)(OR3) oder eine Gruppe -P(O)(OR3)2 ist; und Y' eine Gruppe -N=P(OR2)3, eine Gruppe -N=P(OR2)2(OR3), eine Gruppe
-N=P(OR2)(OR3)2, eine Gruppe -N=P(OR3)3, eine Gruppe -N=P(O)OR2 oder
eine Gruppe -N=P(O)OR3 ist.
-
Diese
Phosphazenverbindungen können
entweder allein oder in Kombination verwendet werden und umfassen
ein Gemisch aus cyclischen und geradkettigen Phosphazenverbindungen.
-
Spezielle
Beispiele der cyclischen Phosphazenverbindung (1) und der geradkettigen
Phosphazenverbindung (2) umfassen ein Gemisch aus Phosphazenverbindungen,
bei denen Phenoxygruppen und/oder Alkoxygruppen als Substituenten
eingeführt
werden, und die aus einem Gemisch aus cyclischen und geradkettigen
Chlorphosphazenen erhältlich
sind, beispielsweise Hexachlorcyclotriphosphazen, Octachlorcyclotetraphosphazen
und dergleichen, hergestellt durch Umsetzen von Ammoniumchlorid
und Phosphorpentachlorid bei etwa 120 bis etwa 130°C; und Hexaphenoxycyclotriphosphazen,
Octaphenoxycyclotetraphosphazen, Decaphenoxycyclopentaphosphazen,
Hexaalkoxycyclotriphosphazen, Octaalkoxycyclotetraphosphazen, Decaalkoxycyclopentaphosphazen
und ähnliche
cyclische Phosphazenverbindungen, erhalten durch Isolieren aus dem
obigen Gemisch aus Chlorphosphazenen, Hexachlorcyclotriphosphazen,
Octachlorcyclotetraphosphazen, Decachlorcyclopentaphosphazen oder ähnliche
einfache Substanzen, gefolgt von Substitution mit einer Phenoxygruppe
und/oder einer Alkoxygruppe. Spezielle Beispiele der geradkettigen
Phosphazenverbindung (2) umfassen die, die durch Erwärmen (bei
220 bis 250°C)
von Hexachlorcyclotriphosphazen zur Ringöffnungspolymerisation, um Dichlorphosphazen
zu ergeben, gefolgt durch Substitution mit einer Phenoxygruppe und/oder
einer Alkoxygruppe erhalten werden.
-
Spezielle
Beispiele der vernetzten Phosphazenverbindung (3) sind Phenoxyphosphazen
mit 4,4'-Sulfonyldiphenylen(bisphenol-S-Restgruppen-vernetzter
Struktur, Phenoxyphosphazen mit 2,2-(4,4'-Diphenylen)isopropylidengruppen-vernetzter Struktur,
Phenoxyphosphazen mit 4,4'-Oxydiphenylengruppen-vernetzter Struktur,
Phenoxyphosphazen mit 4,4'-Thiodiphenylengruppen-vernetzter
Struktur, Phenoxyphosphazen mit 4,4'-Diphenylengruppen-vernetzter Struktur
usw.
-
Spezielle
Beispiele der Phosphazenverbindung (4) sind Monocyanophenoxypentaphenoxycyclotriphosphazen,
Dicyanophenoxytetraphenoxycyclotriphosphazen, Tricyanophenoxytriphenoxycyclotriphosphazen,
Tetracyanophenoxydiphenoxycyclotriphosphazen, Pentacyanophenoxymonophenoxycyclotriphosphazen
und ähnliche
Cyclotriphosphazenverbindungen; Monocyanophenoxyheptaphenoxycyclotetraphosphazen, Dicyanophenoxyhexaphenoxycyclotetraphosphazen,
Tricyanophenoxypentaphenoxycyclotetraphosphazen, Tetracyanophenoxytetraphenoxycyclotetraphosphazen,
Pentacyanophenoxytriphenoxycyclotetraphosphazen, Hexacyanophenoxydiphenoxycyclotetraphosphazen,
Heptacyanophenoxymonophenoxycyclotetraphosphazen und ähnliche
Cyclotetraphosphazenverbindungen; Cyclopentaphosphazenverbindungen
mit sowohl Cyanophenoxy- als auch Phenoxygruppen als Substituenten;
und ähnliche
cyclische Phosphazenverbindungen, und geradkettige Phosphazenverbindungen
mit sowohl Cyanophenoxy- als auch Phenoxygruppen als Substituenten.
-
Von
diesen Verbindungen sind die cyclischen Phosphazenverbindungen (1),
worin m eine ganze Zahl von 3 bis 8 ist, die geradkettige Phosphazenverbindung
(2), worin n eine ganze Zahl von 3 bis 25 ist, die vernetzte Phosphazenverbindung
(3), worin A eine -SO2-Gruppe, eine -S-Gruppe
oder eine -C(CH3)2-Gruppe
ist, und die Phosphazenverbindung (4) mit sowohl Cyanophenoxy- als
auch Phenoxygruppen als Substituenten bevorzugt.
-
Die
Reinheit der Phosphazenverbindung ist in Abhängigkeit ihrer Ausgangsmaterialien,
Herstellungsverfahren und Herstellungsbedingungen variabel, und
beträgt
normalerweise etwa 98 bis etwa 99%. Die Reinheit von Phosphazenverbindungen,
die in der Erfindung nützlich
sind, ist nicht eingeschränkt,
aber beträgt
mindestens 90%, vorzugsweise mindestens 95%. Insofern die Reinheit
der Phosphazenverbindung in dem oben spezifizierten Bereich liegt,
kann die Pulverisierung in einer einfachen Weise und in kurzer Zeit
durchgeführt und
ein Pulver in einem günstigeren
Zustand erhalten werden.
-
Beispiele
der anorganischen faserartigen Substanz, die als Rohmaterial für das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
nützlich
ist, sind Talg, Siliziumdioxid, Ton, Bariumcarbonat, Calciumcarbonat,
Calciumsulfat, Calciumsilikat, Titanoxid, Glaskügelchen, Glasballons, Glasflocken,
Glasfasern, faserartiges Alkalimetallsalz von Titansäure, faserartiges Übergangsmetallsalz
von Borsäure,
faserartiges Erdalkalimetallsalz von Borsäure, faserartiges Zinkoxid,
faserartiges Titanoxid, faserartiges Magnesiumoxid, faserartiger
Gips, faserartiges Aluminiumsilikat (Mineralname Mullit), faserartiges
Calciumsilikat (Mineralname Wollastonit), faserartiges Siliziumcarbid,
faserartiges Titancarbid, faserartiges Siliziumnitrid, faserartiges
Titannitrid, Kohlenstoffaser, Aluminiumoxidfaser, Aluminiumoxid-Siliziumdioxid-Faser,
Zirkoniumdioxidfaser, Quarzfaser usw. Typische Beispiele des faserartigen
Alkalimetallsalzes von Titansäure,
faserartigen Übergangsmetallsalzes
von Borsäure
und faserartigen Erdalkalimetallsalzes von Borsäure sind Kaliumtitanatfaser,
Aluminumboratfaser, Magnesiumboratfaser usw. Von denen sind faserartiges
Alkalimetallsalz von Titansäure,
Wollastonit und Magnesiumboratfaser bevorzugt, und faserartiges
Alkalimetallsalz von Titansäure
und Wollastonit sind stärker
bevorzugt. Diese anorganischen faserartigen Substanzen können entweder
allein oder in Kombination verwendet werden und können in
Kombination mit allgemein verwendeten anorganischen Hilfsmitteln verwendet
werden.
-
Die
vorhergehende anorganische faserartige Substanz kann gemäß den konventionellen
Verfahren, die in Patentveröffentlichungen,
Literatur und dergleichen offenbart werden, hergestellt werden.
Beispielsweise werden die Verfahren zur Herstellung der folgenden
Substanzen in den in Klammern stehenden Dokumenten beschrieben:
faserartiges Zinkoxid (japanische geprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 5529/1985, japanische geprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 51657/1991 usw.), faserartiges Magnesiumoxid (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 11223/1985, japani sche ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 210000/1986 usw.), faserartiger Gips (japanische geprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 12235/1983, japanische geprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 34410/1983 usw.), faserartiges Aluminiumsilikat (Mineralname
Mullit, japanische geprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 76956/1992, japanische geprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 96480/1995 usw.), faserartiges Calciumsilikat (Mineralname Wollastonit,
japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 319199/1996, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 40840/1997, usw.), faserartiges Siliziumcarbid (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 109811/1981, japanische geprüfte
Patentveröffentlichung Nr.
4999/1989 usw.), faserartiges Titancarbid (japanische geprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 45638/1984, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 250225/1987 usw.), faserartiges Siliziumnitrid (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 17499/1982, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 17500/1982 usw.) und faserartiges Titannitrid (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 221198/1990, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 173000/1995 usw.).
-
Eine
bevorzugte Kaliumtitanatfaser ist eine Kaliumhexatitanatfaser mit
einem Aspektverhältnis
von 10 oder mehr. Konventionelle Kaliumtitanatfasern können ohne
Einschränkung
verwendet werden, wenn sie ein Aspektverhältnis von 10 oder mehr aufweisen.
Der Ausdruck „Aspektverhältnis" bedeutet Faserlänge/Faserdurchmesser.
Wenn dieses Verhältnis
weniger als 10 beträgt,
kann eine ausreichende Flammschutzwirkung nicht erreicht werden.
Die Kaliumtitanatfasern können
durch konventionelle Verfahren unter Verwendung einer Kaliumverbindung
und einer Titanverbindung als Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
Normalerweise ist es geeignet, Kaliumtitanatfasern mit einem durchschnittlichen
Faserdurchmesser von etwa 0,05 bis etwa 2,0 μm und einer durchschnittlichen
Faserlänge
von etwa 1 bis etwa 500 μm
zu verwenden.
-
Von
diesen Kaliumtitanatfasern ist es wünschenswert, die zu verwenden,
die einen pH von 6,0 bis 8,5 aufweisen. Der pH der hierin betreffenden
Kaliumtitanatfasern ist ein Wert (wie bei 20°C gemessen) eines pH von 1,0
Gew.-% wässeriger
Aufschlämmung
(deionisiertes Wasser) aus Kaliumtitanatfasern, die nach dem Rühren für etwa 10
Minuten gerührt
werden. Wenn der pH von Kaliumtitanatfasern 8,5 weit überschreitet,
wird das Harz, das flammenhemmend gemacht werden soll, gewöhnlich hinsichtlich
der Eigenschaften und hinsichtlich der Wärmeverfärbungsbeständigkeit verschlechtert, wenn
das pulverförmige
Flammverzögerungsmittel,
das die Fasern als Rohmaterial enthält, dem Harz zugegeben wird.
Daher ist es unerwünscht.
Andererseits verringert der pH weit unter 6,0 nicht nur die Wirkung
der Erhöhung
der Festigkeit eines geformten Produktes einer Harzzusammensetzung,
umfassend ein Harz und das pulverförmige Flammverzögerungsmittel,
das in das Harz aufgenommen wird, um das Harz flammenhemmend zu
machen, sondern greift ebenso eine Verarbeitungsmaschine und eine
Form aufgrund der restlichen Säure
an. Daher ist es unerwünscht.
-
Das
erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
kann durch Mischen eines Flammverzögerungsmittels, das flüssig oder
ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, mit einer anorganischen faserartigen
Substanz hergestellt werden, um das Flammverzögerungsmittel an die faserartige
Substanz zu binden oder zu adsorbieren. Normalerweise umfaßt das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
5 bis 70 Gew.-% des Flammverzögerungsmittels,
das flüssig
oder ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, und 95 bis 30 Gew.-% der anorganischen
faserartigen Substanz, oder vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%, stärker bevorzugt
30 bis 50 Gew.-% des Flammschutzmittels, das flüssig oder ein viskoser Festkörper bei
Umgebungstemperatur ist, und vorzugsweise 80 bis 40 Gew.-%, stärker bevorzugt
70 bis 50 Gew.-% der anorganischen faserartigen Substanz. Wenn die
Menge der verwendeten anorganischen faserartigen Substanz 95 Gew.-% überschreitet,
wird das Flammverzögerungsvermögen verringert,
während weniger
als 30 Gew.-% das Gemisch als Ganzes viskos machen und ohne weiteres
die Agglomeration von Pulver verursachen, was das Pulver nicht-einheitlich
macht und dazu führt,
das keine ausreichende Pulverisierung erreicht wird. Daher ist es
unerwünscht.
Andererseits machen mehr als 70 Gew.-% des Flammverzögerungsmittels,
das flüssig
oder ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, das Gemisch als Ganzes viskos und ist
hinsichtlich der Kosten nachteilig, während weniger als 5 Gew.-%
das Flammverzögerungsvermögen verringern.
Daher ist die Verwendung des Flammverzögerungsmittels außerhalb
des obigen Mengenbereiches unerwünscht.
-
Das
erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
kann durch Mischen des Flammverzögerungsmittels,
das flüssig
oder ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, mit der anorganischen faserartigen
Substanz hergestellt werden, um das Flammverzögerungsmittel an die Oberfläche der
faserartigen Substanz zur Pulverisierung zu binden oder zu adsorbieren.
Nützliche
Mischmittel umfassen konventionelle Geräte oder Maschinen. Beispiele
sind Spatenmischer, Bandmischer, Schneckenmischer und ähnlich Mischer,
die mit einem Rührer
ausgestattet sind. Spezielle Verfahren zur Pulverisierung umfassen
beispielsweise das Einbringen der erforderlichen Menge an faserartiger
Substanz in einen Mischer, der mit einem Rührer ausgestattet ist, das
Rühren
und Mischen der Substanz, das Erwärmen, wenn erforderlich, des
Flammverzögerungsmittels,
das flüssig
oder ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, um es in eine Flüssigkeit umzuwandeln, und das
tropfenweise oder anderweitige Zugeben der Flüssigkeit, um das gesamte Gemisch
zu pulverisieren. Die Rotationsgeschwindigkeit des Rührers in
dem Mischer ist in Abhängigkeit
der Art des Rührers
und dessen Form variabel und liegt im allgemeinen zwischen etwa
100 und etwa 5.000 U/min, vorzugsweise etwa 500 und etwa 1.000 U/min.
Wenn das Flammverzögerungsmittel,
das zugegeben werden soll, bei der Pulverisierung eine Flüssigkeit
von relativ geringer Viskosität
ist, kann das Flammverzögerungsmittel,
so wie es ist, zu dem Mischer unter Verwendung einer konventionellen
Flüssigeinspritzvorrichtung
zugeführt
werden. Wenn das Flammverzögerungsmittel,
das zugegeben werden soll, eine hohe Viskosität aufweist oder ein wachsähnlicher
viskoser Festkörper
ist, wird das Flammverzögerungsmittel
in einem Ofen oder einer ähnlichen
Heizvorrichtung erwärmt
und wird, während
die Viskosität
auf einem verringerten Wert von 0,01 bis 1 Pa·s, vorzugsweise 0,05 bis
0,5 Pa·s
bei 25°C
gehalten wird, zugeführt.
Nach Beendigung der Zugabe des Flammverzögerungsmittels werden das Rühren und
Mischen für
0,5 bis 10 Minuten, vorzugsweise 1 bis 2 Minuten fortgesetzt, um
die Pulverisierung zu beenden.
-
Das
erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
wird in dieser Weise hergestellt. Das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
ist zur Verwendung beim Flammenhemmendmachen verschiedener synthetischer
Harze geeignet. Wenn das erfindungsgemäße Flammverzögerungsmittel mit
einem Harz geknetet wird, kann das Flammverzögerungsmittel durch einen Sieb
mit 4 bis 16 Mesh, vorzugsweise 6 bis 10 Mesh zum Erreichen einheitlicher
Dispergierbarkeit durchgeleitet werden, um so die durchschnittliche
Teilchengröße zwischen
500 μm und
4 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 3 mm einzustellen. Der Ausdruck „kneten", wie hierin verwendet,
bedeutet, daß,
wenn das pulverförmige
Flammverzögerungsmittel mit
einem Harz gemischt wird, eine Scherkraft gleichzeitig auf das Flammverzögerungsmittel
und das Harz ausgeübt
wird, um das Flammverzögerungsmittel
in dem Harz einheitlich zu dispergieren.
-
Beispiele
von Harzen, zu denen das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
zugegeben werden kann, sind Polyethylen, Polypropylen, Polyisopren,
Polybutadien, Polystyren, hochschlagfestes Polystyren (HIPS), Acrylnitril-Styren-Harz (AS-Harz), Acrylnitril-Butadien-Styren-Harz
(ABS-Harz), Methylmethacrylat-Butadien-Styren-Harz
(MBS-Harz), Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-Styren-Harz (MABS-Harz),
Acrylnitril-Acrylkautschuk-Styren-Harz (AAS-Harz), Polyalkyl(meth)acrylat,
aromatisches Polycarbonat (PC), Polyphenylenether (PPE), Polyphenylensulfid
(PPS), Polyethersulfon (PES), Polysulfon (PSU), Polybutylenterephthalat
(PBT), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat (PEN),
Polyamid (PA), Polyetherketon (PEK), Polyetheretherketon (PEEK),
Polyamidimid (PAI), Polyetherimid (PEI), Polyimid (PI) und ähnliche
thermoplastische Kunststoffe, Epoxidharz und ähnliche hitzehärtbare Kunststoffe,
usw.
-
Wenn
das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
mit einem synthetischen Harz geknetet wird, um eine flammenhemmende
Harzzusammensetzung zu ergeben, ist es geeignet, 20 bis 60 Gewichtsteile,
vorzugsweise 25 bis 50 Gewichtsteile des pulverförmigen Flammverzögerungsmittels
pro 100 Gewichtsteile des Harzes zu verwenden. Mehr als 60 Gewichtsteile
des pulverförmigen
Flammverzögerungsmittels
beeinträchtigen
die mechanischen Eigenschaften der flammenhemmenden Harzzusammensetzung
und führen
zum Nachteil hinsichtlich der Kosten, während weniger als 20 Gewichtsteile
des pulverförmigen
Flammverzögerungsmittels
zu unzureichendem Flammverzögerungsvermögen führen. Daher
ist die Verwendung des pulverförmigen
Flammverzögerungsmittels
außerhalb
dieses Mengenbereiches unerwünscht.
-
Wenn
eine flammenhemmende Harzzusammensetzung durch Kneten des erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittels
mit synthetischen Harzen hergestellt wird, ist es möglich, eine
geeignete Kombination aus Additiven für Harze in einer Weise zuzugeben,
um die Spezies von Additiven und die Menge davon so auszuwählen, daß keines
davon die Leistung des Flammverzögerungsmittels
nachteilig beeinflussen wird. Diese Additive für Harze (hierin nachstehend
als „Harzadditive" bezeichnet) umfassen
beispielsweise andere Flammverzögerungsmittel,
UV-Absorber, Lichtstabilisatoren, Antioxidationsmittel, Lichtschutz,
Metalldeaktivatoren, Lichtlöschmittel,
Wärmebeständigkeitsstabilisatoren,
Schmiermittel, Formtrennmittel, Färbemittel, Antistatikmittel,
Alterungsschutzmittel, Weichmacher, Schlagfestigkeitsverbesserungsmittel,
Füllstoffe
und Verträglichkeitsvermittler
usw.
-
Speziellere
Beispiele der Harzadditive sind Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid,
Antimontrioxid, Antimonpentaoxid, Borsäure, Bariumborat, Calciumborat,
Magnesiumcarbonat, Zinkoxid, Bariumsulfat, Aluminiumsulfat, Magnesiumsulfat,
Ammoniumpolyphosphat, Natriumtoluensulfonat, Natriumnaphthalinsulfonat, Guanidin,
Melamincyanurat, Melamin, Chitin, Chitosan, Flüssigkristallpolymer, Glimmer,
Kaolin usw. Unter diesen sind Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid,
Bariumsulfat, Aluminiumsulfat, Ammoniumpolyphosphat und Flüssigkristallpolymer
bevorzugt, und Aluminiumhydroxid und Bariumsulfat sind am stärksten bevorzugt. Diese
Harzadditive können
entweder allein oder in Kombination verwendet werden. Die Harzadditive
können zugegeben
werden, wenn das erfindungsgemäße Flammverzögerungsmittel
hergestellt wird.
-
Wenn
das vorhergehende Harzadditiv verwendet wird, ist es geeignet, das
Harzadditiv in einer Menge von 0,01 bis 30 Gewichtsteilen, vorzugsweise
0,5 bis 20 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichtsteile des synthetischen
Harzes mit dem erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel
zu kneten. Die Verwendung des Harzadditivs kann außerdem beispielsweise
das Flammverzögerungsvermögen gemäß den Eigenschaften
des Harzadditivs erhöhen.
Wenn weniger als 0,01 Gewichtsteile des Harzadditivs verwendet werden, werden
das Flammverzögerungsvermögen oder ähnliche
Eigenschaften nicht verbessert, während mehr als 30 Gewichtsteile die
mechanischen Eigenschaften des Harzes nach dem Kneten beeinträchtigen.
Daher ist die Verwendung des Harzadditivs außerhalb des Mengenbereiches
nicht geeignet.
-
Formkörper, die
aus der flammenhemmenden Harzzusammensetzung, welche das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
enthält,
geformt werden, sind hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften
und dem Flammverzögerungsvermögen ausgezeichnet.
Die Harzzusammensetzung kann zu Formkörpern geformt werden, beispielsweise
durch Spritzgießen,
Folienstrangpressen, Vakuumformen, Konturextrudieren, Blasformen,
Schaumstoff-Formen, Spritzpreßgießen, Gasspitzgießen und
dergleichen.
-
Formkörper, die
durch diese Formverfahren hergestellt wurden, finden beispielsweise
Anwendungen in verschiedenen Industriegebieten, wie der Elektro-,
elektronischen- oder Telekommunikationsindustrien, Industriezweige
der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau, Bauwesen,
Lebensmittel, Gewebe, Bekleidung, medizinischen Dienst, Kohle, Erdöl, Kautschuk,
Leder, Kraftfahrzeuge, Präzisionsmaschinerie,
Holz, Möbel,
Druckgewerbe, Musikinstrumente und dergleichen. Spezieller gesagt,
sind Formkörper
aus der flammenhemmenden Harzzusammensetzung geeignet für Geschäfts- oder
Büroautomatisierungsgeräte, wie
Drucker, Personalcomputer, Textverarbeitungssysteme, Tastaturen,
PDA (Kleincomputer), Telefone, Faxgeräte, Kopiermaschinen, ECR (elektronische
Registrierkassen), elektronische Tischrechner, elektronische Datenbanken,
elektronische Wörterbücher, Karten,
Speicher und Schreibwaren; elektrische Haushaltsgeräte und elektrische
Geräte,
wie Waschmaschinen, Kühlschränke, Staubsauger,
Mikrowellenöfen,
Beleuchtungsvorrichtungen, Spielmaschinen, Bügeleisen und Kotatsu (niedriger,
bedeckter Tisch mit einer Wärmequelle
darunter); audiovisuelle Geräte,
wie TV, VTR, Videokameras, Radiokassettenrecorder, Tonbänder, Minidisk, CD-Player,
Lautsprecher und Flüssigkristallanzeigen;
und elektrische oder elektronische Teile und Telekommunikationsgeräte, wie
Verbindungstücke,
Relais, Kondensatoren, Schalter, gedruckte Schaltungsplatten, Spulen,
Halbleiterdichtungsmaterialien, Drähte, Kabel, Transformatoren,
Ablenkjoch, Verteilertafeln, Uhren und Armbanduhren. Die Harzzusammensetzung
ist für
die folgenden Anwendungen geeignet: Gegenstände für Kraftfahrzeuge, Fahrzeuge,
Schiffe, Luftfahrzeuge und Konstruktionen, wie Sitze (beispielsweise
Polsterungen, äußere Materialien
usw.), Gurte, Deckenverkleidungen, Cabrioverdecke, Armlehnen, Türverkleidungen,
Heckablagen, Teppiche, Matten, Sonnenblenden, Radkappen, Matratzenabdeckungen,
Airbags, Isoliermaterialien, Aufhänger, Handriemen, Drahtummantelungsmaterialien,
elektrische Isoliermaterialien, Farben, Beschichtungsmaterialien,
Deckmaterialien, Bodenmaterialien, Eckwände, Deckenpanelen, Abdeckungen, Sperrholz,
Deckenschalungen, Trennplatten, Seitenwände, Teppiche, Tapeten, Wandmaterialien,
Außenmaterialien,
Innenmaterialien, Dachdeckermaterialien, Schalldämmpanelen, Wärmedämmpanelen
und Fenstermaterialien; und Lebensnotwendigkeiten und Sportartikel,
wie Bekleidung, Vorhänge,
Folien, Sperrholz, laminierte Holzfaserplatten, Teppiche, Eintrittsmatten,
Sitze, Eimer, Schläuche,
Behälter,
Brillen, Taschen, Kisten, Schutzbrille, Skier, Schläger, Zelte
und Musikinstrumente.
-
Beste Weise
zur Durchführung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird in bezug auf die folgenden Synthesebeispiele,
Beispiele, Vergleichsbeispiele und Testbeispiele, in denen sich
die Teile und Prozentsätze
alle auf das Gewicht beziehen, wenn nicht anders angegeben, ausführlicher
beschrieben.
-
Synthesebeispiel 1 (Synthese
von Phenoxyphosphazen, das als Ausganasflammverzögerungsmittel dient Verbindung
1))
-
Eine
1-Liter-Vierhalskolben, der mit einem Rührer, einem Thermometer und
einem Rückflußkühler ausgestattet
war, wurde mit 1,30 Mol (123,0 g) Phenol beschickt. Dann wurden
500 ml Tetrahydrofuran (THF) zugegeben, um das Phenol in THF einheitlich
zu lösen.
Bei einer Temperatur von 25°C
oder niedriger wurden 7,6 g metallisches Natrium zugegeben. Danach
wurde das Gemisch auf 61°C über einen
Zeitraum von 1 Stunde erwärmt
und wurde bei 61 bis 68°C
6 Stunden kontinuierlich gerührt,
wodurch eine Natriumphenolatlösung erhalten
wurde.
-
Parallel
zu der vorhergehenden Reaktion wurde ein 2-Liter-Vierhalskolben
mit 290 g einer 20%igen Chlorbenzenlösung, die 0,5 Moleinheiten
(58 g) Dichlorphosphazenoligomere (ein Gemisch aus 59% Trimer, 12%
Tetramer, 11% Pentamer und Hexamer, 3% Heptamer, und 15% Octamer
und höhere
Oligomere) enthält, beschickt.
Die oben erhaltene Natriumphenolatlösung wurde tropfenweise zu
den Inhalten des Kolbens unter Rühren
bei 25°C
oder niedriger zugegeben. Nach der tropfenweisen Zugabe wurde das
Gemisch bei 71 bis 73°C
15 Stunden für
die Reaktion gerührt.
-
Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch konzentriert.
Dann wurde das Konzentrat wieder in 500 ml Chlorbenzen gelöst. Anschließend wurde
die Lösung
hintereinander mit Wasser, mit einer 5%igen wässerigen Lösung aus Natriumhydroxid dreimal,
mit 5%iger Schwefelsäure,
mit einer 5%igen wässerigen
Lösung
aus Natriumbicarbonat und mit Wasser dreimal in dieser Reihenfolge
gewaschen. Das Gemisch wurde konzentriert und zur Trockne eingedampft,
wodurch 108 g eines hellgelben wachsähnlichen Produktes (Ausbeute
98,5%) erhalten wurden.
-
Das
erhaltene Produkt wies ein gewichtsmittleres Molekulargewicht (Mw)
von 810, wie durch die GPC-Analyse bestimmt, basierend auf Polystyrenstandards,
und eine Schmelztemperatur (Tm) von 103°C auf, wie durch die TG/DTA-Analyse
bestimmt. Die 5-%-Gewichtsverlusttemperatur (T5)
und die Zersetzungsstarttemperatur (Td) des Produktes betrugen 330°C bzw. 34°C. Das Produkt
wies einen restlichen Chlorgehalt (Hy-Cl) von 0,0% auf. Es wurde
bestätigt,
bezogen auf den Phosphorgehalt und die CHN-Elementaranalysedaten,
daß das
Produkt eine Verbindung mit Struktureinheiten war, die durch die
folgende Formel dargestellt werden.
-
Verbindung
1: [N=P(-O-Ph)2,00], worin -Ph eine Phenylgruppe
ist (hierin nachstehend dieselbe).
-
Synthesebeispiel 2 (Synthese
von Phenoxyphosphazen mit 4,4'-Sulfonyldiphenylen(bisphenol-S-Rest)-vernetzter
Struktur (Verbindung 2), das als Ausgangsflammverzögerungsmittel
dient)
-
Ein
hellgelbes wachsähnliches
Produkt wurde mittels Durchführen
einer Reaktion in derselben Weise wie in Synthesebeispiel 1 unter
Verwendung von 1,25 Mol (118,0 g) Phenol und 0,033 Mol (8,3 g) Bisphenol
S hergestellt (Ausbeute 91,5%).
-
Das
erhaltene Produkt wies ein gewichtsmittleres Molekulargewicht (Mw)
von 820 auf, wie durch die GPC-Analyse bestimmt, basierend auf Polystyrenstandards,
und die 5-%-Gewichtsverlusttemperatur (T5)
und die Zersetzungsstarttemperatur (Td) des Produktes betrugen 342°C bzw. 357°C. Das Produkt
wies einen restlichen Chlorgehalt (Hy-Cl) von ≤ 0,01% auf. Es wurde bestätigt, bezogen
auf den Phosphorgehalt und die CHN-Elementaranalysedaten, daß das Produkt
eine Verbindung mit Struktureinheiten war, die durch die folgende
Formel dargestellt werden.
-
Verbindung
2: [N=P(-OPh-SO2-Ph-O)0,05(-O-Ph)1,90], worin -Ph- eine p-Phenylengruppe ist.
-
In
einen Ofen (130°C)
wurden 1.350 g der in Synthesebeispiel 1 hergestellten viskosen
Verbindung 1, die 1 Stunde erwärmt
wurde, um eine flüssige
Verbindung zu erhalten, eingebracht. Dann wurde ein Supermischer
(Produkt von Kawada Seisaku Sho, Markenname „SM-V-20-Modell", Fassungsvermögen 20 Liter)
mit 1.350 g Kaliumtitanatfasern (Produkt von Otsuka Chemical Co.,
Ltd., Markenname „TISMO
N-102", das hierin nachstehend
als „TISMO" abgekürzt werden
kann) beschickt. Unter Rühren
bei 700 U/min bei Raumtemperatur wurden 1.350 g des vorerwärmten Öls von Synthesebeispiel
1 tropfenweise durch eine Eintrittsöffnung in der Spitze des Supermischers über 5 Minuten
zugegeben. Nach der Zugabe wurde das Rühren bei Raumtemperatur bei
700 U/min für
2 Minuten fortgesetzt, um die Pulverisierung zu beenden. Ein weißes Pulvergemisch wurde
aus dem unteren Teil des Supermischers entnommen, wodurch das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
erhalten wurde.
-
Beispiele 2 und 3
-
Die
erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel
wurden in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der
Ausnahme der Verwendung von Wollastonit (Produkt von Otsuka Chemical
Co., Ltd., Markenname „BISTAL", das hierin nachstehend
als „WN" abgekürzt werden
kann) oder Magnesiumboratfasern (Produkt von Otsuka Chemical Co.,
Ltd., Markenname „PGM", das hierin nachstehend
als „PGM" abgekürzt werden
kann) anstelle von Kaliumtitanatfasern.
-
Beispiel 4
-
Die
erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel
wurden in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der
Ausnahme der Verwendung von Verbindung 2 anstelle von Verbindung
1.
-
Vergleichsbeispiele 1
bis 4
-
Vergleichbare
pulverförmige
Flammverzögerungsmittel
wurden in derselben Weise wie in den Beispielen 1 bis 4 hergestellt,
mit der Ausnahme der Verwendung von faserartigen Substanzen in einer
Menge von 450 g.
-
Der
Pulverisierungsgrad von jedem pulverförmigen Flammverzögerungsmittel,
das in den Beispielen 1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen 1 bis
4 hergestellt wurde, wurde gemäß dem folgenden
Standard bewertet.
-
Der
Buchstabe A zeigt einheitliche und vollständige Pulverisierung, der Buchstabe
B teilweise Pulverisierung (teilweise Rest, der pulverisiert werden
soll) und der Buchstabe C unvollständige Pulverisierung.
-
Die
durchschnittliche Teilchengröße (mm)
von jedem pulverförmigen
Flammverzögerungsmittel
wurde durch eine Teilchengrößenverteilungsmeßvorrichtung
(Markenname „Luzex", Produkt von Nicole
Co., Ltd.) gemessen.
-
Tabelle
1 zeigt die Zusammensetzung der Ausgangsmaterialien für die pulverförmigen Flammverzögerungsmittel,
die durchschnittliche Teilchengröße davon
und den Pulverisierungsgrad davon.
-
-
Tabelle
1 zeigt, daß die
erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel,
die in den Beispielen 1 bis 4 hergestellt wurden, eine kleine durchschnittliche
Teilchengröße aufweisen,
und hinsichtlich des Pulverisierungsgrades im Vergleich zu denen,
die in den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 hergestellt wurden, ausgezeichnet
sind.
-
Testbeispiele 1 bis 13
-
Die
pulverförmigen
Flammverzögerungsmittel,
die in den Beispielen 1 bis 4 und Vergleichsbeispielen 1 bis 4 hergestellt
wurden, wurden mit thermoplastischen Kunststoffen in den in der
nachstehenden Tabelle 2 gezeigten Anteilen gemischt, und die Gemische
wurden geschmolzen und unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders
(Markenname: „S1-KRC,
25 mm Kneader",
Produkt von Kurimoto Ltd.) geknetet, was Pellets ergab. Die Pellets
wurden durch eine Spritzgießmaschine
(Markenname „MINIMAT-26/15B", Produkt von SUMITOMO
HEAVY INDUSTIES LTD.) spritzgegossen, um die Prüfkörper herzustellen.
-
Die
verwendeten thermoplastischen Kunststoffe sind wie folgt:
PC/ABS:
Produkt von MITSUBISHI ENGINEERING-PLASTICS CO., LTD., Markenname „IUPILON S-2000"/Produkt von MITSUI
CHEMICALS INC., Markenname „SANTAC
UT-61" = 3/1-Gemisch
(Gewichtsverhältnis).
PC/PBT:
Produkt von MITSUBISHI ENGINEERING-PLASTICS CO., LTD., Markenname „IUPILON S-2000"/Produkt von TORY
INDUSTRIES INC., Markenname „PBT-12000S" = 7/3-Gemisch (Gewichtsverhältnis).
PPE/HIPS:
Produkt von ASAHI CHEMICAL INDUSTRY CO., LTD, Markenname „XYRON
X-9108".
-
Die
oben erhaltenen Prüfkörper wurden
hinsichtlich der Eigenschaften durch die folgenden Verfahren bewertet.
- 1. Biegemodul: JIS-K7110
- 2. Wärmeverformungstemperatur:
ASTM D-648, Last 18,6 kgf/cm2
- 3. Schlagbiegefestigkeit nach Izod (IZ): JIS-K7110, wie bei
23°C gemessen
- 4. Schmelzfließgeschwindigkeit
(MFR): JIS-K7210, wie bei 240°C
gemessen, Last 10 kgf/cm2
- 5. Flammverzögerungsvermögen: Ein
Flammverzögerungsvermögenstest
wurde unter Verwendung eines Prüfkörpers, der
0,16 cm (1/16 Inch Dicke), 12,7 cm (5 Inch Länge) und 1,27 cm (0,5 Inch
Breite) mißt,
gemäß dem Testverfahren
von UL-94 (Test for Flammability of Plastic Materials for Parts
in Devices and Appliances UL-94, Fourth Edition) durchgeführt. Die
Ergebnisse wurden gemäß den folgenden
Kriterien eingeschätzt.
V-0:
Ergebnisse, die alle unter A bis E dargestellten Erfordernisse erfüllen.
A:
Jeder von 5 Prüfkörpern (5
in einer Einheit) brannte (brannte kontinuierlich in Flammen) für 10 Sekunden oder
kürzer
nach dem Kontakt mit der Flamme.
B: Nach dem Kontakt mit der
Flamme von insgesamt zehnmal (zweimal jeder Prüfkörper), 5 Prüfkörper (5 in einer Einheit) brannten
für insgesamt
50 Sekunden oder kürzer.
C:
Keiner der 5 Prüfkörper (5
in einer Einheit) brannte zu dem Halter
D: Keiner der 5 Prüfkörper (5
in einer Einheit) tropfte flammende Teilchen, die Baumwolle 305
mm darunter entzünden
würden.
E:
Jeder der 5 Prüfkörper (5
in einer Einheit) glühte
(brannte nicht in der Flamme, aber blieb als eine entzündbare Holzkohle
zurück)
für 30
Sekunden oder kürzer
nach dem zweiten Kontakt mit der Flamme.
V-1: Ergebnisse, die
alle unter A bis E dargestellten Erfordernisse erfüllen.
A:
Jeder der 5 Prüfkörper (5
in einer Einheit) brannte für
30 Sekunden oder kürzer
nach dem Kontakt mit der Flamme.
B: Mach dem Kontakt mit der
Flamme für
insgesamt zehnmal (zweimal jeder Prüfkörper), 5 Prüfkörper (5 in einer Einheit) brannten
für insgesamt
250 Sekunden oder kürzer.
C
und D: Dieselben wie in V-0.
E: Jeder der 5 Prüfkörper (5
in einer Einheit) glühte
für 60
Sekunden oder kürzer
nach dem zweiten Kontakt mit der Flamme.
V-2: Ergebnisse, die
alle unter A bis E dargestellten Erfordernisse erfüllen.
A,
B, C und E: Dieselben wie in V-1.
D: Mindestens einer der 5
Prüfkörper (5
in einer Einheit) tropfte flammende Teilchen, die Baumwolle 305 mm
darunter entzünden
würden.
HB:
bei einem horizontalen Brennversuch brannte keiner der 3 Prüfkörper (3
in einer Einheit) vor einer Standardlinie 101,6 mm weg nach dem
Kontakt mit der Flamme.
- 6. Tropfgrad: Der Tropfgrad wurde hinsichtlich der Gegenwart
oder Abwesenheit von flammenden Teilchen (d. h. Tropfen), die Baumwolle
in dem Flammverzögerungsvermögenstest
entzünden
würden,
bewertet.
- 7. Viskosität:
Gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter, hergestellt von Tokyo
Keiki Co., Ltd., gemäß der Beschreibung
in New Experimental Chemistry Course (20. März 1978, dritte Auflage, Maruzen
Co., Ltd.) 1-(1), S. 170–172.
-
Tabelle
2 zeigt nachstehend die Anteile der thermoplastischen Kunststoffe
und der pulverförmigen Flammverzögerungsmittel.
-
-
Tabelle
3 zeigt nachstehend die Testergebnisse der Prüfkörper in den Testbeispielen.
-
-
Es
ist aus Tabelle 3 offensichtlich, daß die geformten Produkte, die
aus den flammenhemmenden Harzzusammensetzungen gebildet werden,
welche die erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel
der Beispiele 1 bis 4 enthalten, hinsichtlich des Flammverzögerungsvermögens im
Vergleich zu den geformten Produkten aus den flammenhemmenden Harzzusammensetzungen,
welche die pulverförmigen
Flammverzögerungsmittel
der Vergleichsbeispiel 1 bis 4 enthalten, ausgezeichnet sind.
-
Die
erfindungsgemäßen pulverförmigen Flammverzögerungsmittel
werden durch Mischen eines Flammverzögerungsmittels, das flüssig oder
ein viskoser Festkörper
bei Umgebungstemperatur ist, mit einer anorganischen faserartigen
Substanz hergestellt, um das Flammverzögerungsmittel an die faserartige
Substanz zu binden oder zu adsorbieren, wobei ein pulverförmiges Produkt
hergestellt wird. Das erfindungsgemäße pulverförmige Flammverzögerungsmittel
erreicht bemerkenswerte Wirkungen, daß es leicht aufgrund seiner
pulverförmigen
Form gehandhabt werden kann, und daß die Pulverisierung in einer
kurzen Zeit ohne Durchführen
einer speziellen Verfahrensweise durchgeführt wird, es kann nämlich durch
ein einfaches und industriell vorteilhaftes Verfahren ohne Beeinträchtigung
der Leistung des Flammverzögerungsmittels,
daß als Rohmaterial
verwendet wird, erhalten werden.
-
Wenn
eine flammenhemmende Harzzusammensetzung aus einem synthetischen
Harz und dem erfindungsgemäßen Flammverzögerungsmittel,
gebildet aus dem halogenfreien Ausgangsflammverzögerungsmittel, hergestellt
wird, kann die Harzzusammensetzung ein Flammverzögerungsvermögen vom V-0-Niveau in einem
Test gemäß dem Verfahren
des Flammverzögerungsvermögenstests
UL-94 erreichen. Folglich ist das erfindungsgemäße Flammverzögerungsmittel
als ein pulverförmiges
Flammverzögerungsmittel
für eine
vollständig
halogenfreie flammenhemmende Harzzusammensetzung geeignet.