DE4026883A1 - Flammgeschuetzte, (poly)organophosphazene enthaltende polyacrylnitril(co)-polymerisate - Google Patents
Flammgeschuetzte, (poly)organophosphazene enthaltende polyacrylnitril(co)-polymerisateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft flammgeschützte, vorzugsweise
halogenfreie Mischungen aus Acrylnitril(co)polymerisaten
und chlorfreien (Poly)organophosphazenen, sowie (daraus
hergestellte) Formkörper wie Filme, Fasern und Fäden,
enthaltend diese Mischungen. Verwendet werden solche
Mischungen, welche Acrylnitril(co)polymerisate mit ungesättigten
Carbonsäuren als Comonomere enthalten, wobei
insbesondere diese Säuren in Salze überführt sind. An
(Poly)organophosphazenen werden 3 bis 25 Gew.-% eingesetzt.
Die Mischungen werden aus Lösungsmitteln, insbesondere
Dimethylformamid oder Dimethylacetamid versponnen.
Um Acrylnitrilpolymerisaten und ihren Formkörpern, wie
Filamente, Fasern, Fäden oder Membranen einen gewissen
Widerstand gegen Entflammbarkeit und Brennen zu verleihen,
copolymerisiert man das Acrylnitril in der Regel
mit halogenhaltigen Comonomeren, wie z. B. Vinylchlorid,
Vinylbromid, Vinylidenchlorid u. a., oder man mischt
Acrylnitrilcopolymerisate mit Halogen enthaltenden
organischen oder anorganischen Polymeren, Oligomeren
bzw. niedermolekularen Verbindungen. Als Synergisten für
diese Halogenträger wirken anorganische Oxide, wie
Sb₂O₃, Sb₂O₅, Al₂O₃, SnO₄ u. a., ferner P-Derivate, wie
nieder- oder hochmolekulare Phosphite, Phosphate,
Borate. Dem Fachmann sind derartige Fasern und Fäden
sowie ihre Herstellungsweisen bekannt. Diese Produkte
werden auch in großem Umfang kommerziell genutzt.
Die genannten organischen Halogenverbindungen, wie beispielsweise
Vinylbromid, Vinylchlorid, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid
sind von besonderer Umweltrelevanz, so daß bei ihrer
Verwendung erhöhter Aufwand erforderlich ist, um die
Belastungen von Prozeßabluft, -abwasser oder -lösungsmitteln
mit diesen Stoffen so gering wie möglich zu
halten und bei der Abfall-Verbrennung Doxinbildungen
möglichst auszuschließen.
Copolymerisiert man z. B. Acrylnitril, funktionelle Comonomere
und die genannten Halogenverbindungen in
wäßriger Suspension, so muß man darauf achten, möglichst
wenig oder keine wasserlöslichen, halogenhaltigen Nebenprodukte
entstehen zu lassen, da ihre biologische
Elimination in einer Kläranlage nicht einfach ist. Man
muß daher spezielle Verfahren der Reinigung, wie z. B.
Adsorption, anwenden. Dies gilt auch für die Weiterverarbeitung
derart oder nach anderen Methoden erstellter
Polymerisate oder Polymermischungen zu Fasern, die halogenhaltige
Produkte zum Flammschutz aufweisen, wenn
Wasser als Streckmedium benutzt wird.
Aus ökonomischen und ökologischen Gründen ist auch die
Regenerierung der während der Polymerisation nicht ausgenutzten
halogenhaltigen Monomeren neben der des Acrylnitrils
intensiv zu gestalten, um die Prozeßmedien
Abluft, Abwasser und Lösungsmittel von diesen Stoffen
frei zu halten.
Der Flammschutzeffekt der beschriebenen Polymerzusammensetzungen
beruht auf einer wärmeinduzierten Abspaltung
von brandhemmendem Halogenwasserstoff. Es wird ferner
in der Festphase des Polymers infolge einer Vernetzung
und katalysatorten Cyclisierung eine Carbonisierung
induziert und damit der Aufbau eines abschirmenden
Kohlenstoffgerüstes bewirkt. In der Gasphase wird zudem
durch Bildung von den Brennmechanismus abbrechenden
Radikalen das Weiterbrennen verringert bzw. verhindert.
Das Auftreten von Halogenwasserstoff in den Brandgasen
kann in Verbindung mit Feuchtigkeit aus Luft oder mit
Wasser durch Bildung der entsprechenden Säure zu Sekundärschäden
in der näheren oder auch weiteren Umgebung
des Brandherdes führen.
Aufgrund der geschilderten Nachteile besteht der Wunsch,
Acrylnitrilcopolymerisaten und daraus gebildeten Formkörpern
eine gewisse Schwerentflammbarkeit und verringerte
Brenneigung zu verleihen, die nicht an das
Vorhandensein von Halogenen im polymeren Substrat gekoppelt
ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind bereits mehrere Wege
beschritten worden. Einer besteht darin, Acrylnitril mit
P-haltigen Monomeren und anderen halogenfreien Comonomeren
zu (co)polymerisieren. Solche Phosphorverbindungen
sind beispielsweise olefinisch ungesättigte tertiäre
Phosphinoxide (DAS 12 41 995), vinylphenylphosphonige
Säure (US 32 11 782), Allylphosphonsäureester (US
26 36 027), Dialkyl-2-cyan-propen-3-phosphonate (US
27 21 876), Vinylphosphonate (DAS 11 30 177, 11 25 658),
Acrylamido-2-methylpropanphosphonsäure (DE 32 10 775),
Dialkyl-(α-alkoxy)vinylphosphonate (GE 22 22 489), Diethylphosphonobutadien
(RA 278 954), Phosphonoalkyl(meth)acrylate
(Textilpraxis intenational, 1979,
Sept., S. 1100-1113).
Die Verwendung solcher Comonomeren bei der Polymerisation
wirft verschiedene Probleme auf. Häufig ist die
Copolymerisierbarkeit mit Acrylnitril nur mäßig. Man
kann bei ungünstigen Copolymerisationsparametern
zwischen den P-Monomeren und Acrylnitril zur Erzielung
eines vertretbaren Einbaus an P ins Copolymer mit gegenüber
der Einbaurate hohem Überschuß an diesen Monomeren
in der Vorlage fahren, jedoch verbleibt dann ein Großteil
der Verbindungen im Reaktionsgemisch aus Polymer
und Fällungs-, Suspensions-, Lösungsmittel. Da die
Siedepunkte dieser P-haltigen Monomeren im Vergleich zu
Acrylnitril häufig sehr hoch sind, ist ihre Rückgewinnung
unter normalen Bedingungen der Acrylnitrildestillation
nicht möglich, und man muß daher hohe
Temperaturen, starkes Vakuum oder vollkommen andere
Methoden der Regenerierung, wie z. B. Extraktion, Adsorption,
Fällung o. ä. wählen, der technische Aufwand ist
bedeutend. Es ist nicht auszuschließen, daß durch stärkere
Temperaturbelastungen des Gemisches aus Polymer,
Comonomeren und Reaktionsmedium das Polymer selbst
hinsichtlich Farbe und anderer Eigenschaften geschädigt
wird. Auch wenn die Copolymerisierbarkeit solcher P-enthaltenden
Monomeren gut ist, besteht die Problematik
der Rückgewinnung, denn auch geringe Mengen, die z. B.
noch wegen des nicht 100%igen Umsatzes der Polymerisation
vorhanden sind, müssen vor der Weiterverarbeitung
der Copolymerisate zu Fasern, Filmen oder anderen Formkörpern
entfernt werden, um nicht später im Zuge dieser
Polymerverformung ökologisch störend aufzutreten.
Ein anderer Weg, um über Phosphorverbindungen eine
Schwerbrennbarkeit von Polyacrylnitril zu erreichen, ist
das Zumischen von bestimmten P-haltigen Komponenten,
seien es nieder- oder höhermolekulare Stoffe. Genannt
werden Phosphinoxide (EP-A 10 28 158), P-haltige Kondensationsprodukte
von Aminen (US-PS 33 32 889), Additionsprodukte
aus Estern und/oder Amiden von Säuren des Phosphors
und Isocyanaten (DE-A 16 18 408), P-haltige Melaminderivate
(DE-A 20 42 661), Phosphorsäureester (US-PS
29 49 432), 1,2-Oxiphospholane (DE-A 24 41 998), Kondensationsprodukte
aus Harnstoff und Phosphorsäureestern
(US-A 35 83 938), Phosphorsäureamide (JA 7 208 773-R),
Polyalkylenphenylphosphonate (FR-PS 0 34 820), andere
Polyphosphonate (JA 7 039 057-R) u. a. Eine der wichtigsten
Voraussetzungen für die langfristige Wirksamkeit solcher
Substanzen ist ihre Wasserun(schwer)löslichkeit, damit
sie nicht bereits auf dem Wege der Herstellung der
(Mod)Acrylfasern und Fäden oder anderer Formkörper bzw.
bei späteren Färbe- und Reinigungsprozessen verloren
gehen. Daher weisen diese Produkte häufig langkettige,
aliphatische oder aromatische Substituenten, welche eine
Hydrophobie bewirken, auf. Gleichzeitig wird dadurch
aber der P-Gehalt des Stoffes reduziert, so daß man
seine Menge im Gemisch mit dem Polyacrylnitril relativ
hoch bemessen muß, um einen für eine flammhemmende
Wirkung ausreichenden P-Anteil zu erhalten.
Grundsätzlich ist bekannt, daß man, um über P-Derivate
allein eine deutliche Verminderung der Brennbarkeit von
(Mod)Acrylfasern, entsprechend einem LOI-Wert von ca.
27 zu erreichen, einen P-Gehalt im Substrat von ca.
3 Gew.-% einstellen muß (vgl. Textilpraxis international
1979, September, S. 1103). Dies bedeutet bei Copolymerisation
oder Zusätzen hohe incorporierte Comonomeranteile
bzw. Zusatzmenge, wodurch besonders im 2. Fall die
textiltechnologischen Werte abfallen können.
Eine andere Methode, die ohne die Verwendung von Halogen-
und/oder P-Verbindungen zu einer Schwerbrennbarkeit
von Acrylnitrilpolymerisaten oder daraus hergestellten
Formmassen führt, ist die Behandlung von Acrylnitril
copolymerisaten oder daraus hergestellten Formmassen mit
Hydroxylamin (DE 26 58 907), Hydroxylamin + organische
Base (De 27 12 508, 27 22 983), anschließende Säurennachbehandlung
und dann Komplexierung mit Metallsalzlösungen.
Dies kann sowohl mit den Polymeren in Lösung
oder mit Fasern, Fäden, Textilartikeln durchgeführt
werden. Anstelle des Hydroxylamis ist auch Hydrazin ein
setzbar (DE 27 19 461).
Nachteilig bei diesen Behandlungsverfahren sind die
langen Reaktionszeiten des Substrates mit den aktiven
Verbindungen Hydroxylamin oder Hydrazin. Bis zu mehrere
Stunden werden dabei benötigt, vereinzelt muß sogar
unter Druck gearbeitet werden.
In der DE-A 24 22 642 sind flammhemmende Formkörper, u. a.
auf Acrylnitrilpolymerbasis beschrieben, die mindestens
40 Mol-% COOH-Gruppen enthalten, die teilweise in die
Salzform überführt worden sind. Man erhält solche Produkte
nach der Beschreibung durch mehrstufige Behandlung
von Polyacrylnitrilfasern mit Hydrazin/Säure/Salzlösung.
Will man die Umsetzung mit Hydrazin vermeiden und durch
Copolymerisation von Acrylnitril mit Carbonsäurefunktionen
tragenden Monomeren, wie z. B. (Meth)acrylsäure
oder Itaconsäure, derartige Produkte als Einsatzstoffe
herstellen, so sind bei der vorgegebenen Säuremenge die
Acrylnitrilgehalte der Polymerisate <60 Gew.-%, bezogen
auf Polymer.
In Textilpraxis International, 1979, September-Ausgabe,
S. 1104, wird dargelegt, daß man durch Copolymerisation
von Acrylnitril mit Acrylsäure und anschließende Überführung
in das Zinksalz Polymerisate erhalten kann, die
ein vermindertes Brennverhalten aufweisen. Untersucht
wird ein Copolymerisat aus 9 Mol Acrylnitril und 1 Mol
Zinkacrylat. Das entspricht einem Ausgangs-Copolymerisat
mit 77 Gew.-% Acrylnitril und 23 Gew.-% Acrylsäure. Es
werden keine Angaben darüber gemacht, wie das Brennverhalten
daraus hergestellter Fasern oder Fäden und die
textiltechnolgischen Daten ausgefallen sind.
Es hat sich gezeigt, daß bei der Herstellung solcher
Polymerisate aus Acrylnitril und Carboxyleinheiten enthaltenden
Monomeren vermehrt wasserlösliche Produkte
entstehen, je höher der Anteil der Säure im Acrylnitrilcopolymerisat
sein soll. Daher sollte, will man guten
Flammschutz auf diesem Wege erzielen, die Menge dieser
Säurefunktion im Polymer nicht zu hoch sein, um die
Abwasserbelastung bei einer wäßrigen Acrylnitrilcopolymerisation
oder durch spätere Verwendung von Wasser als
Prozeßmedium gering zu halten.
Aufgabe der Erfindung war, eine weitere, deutlich verbesserte
Flammschutzwirkung in Acrylnitril(co)polymerisaten
durch Zusätze, möglichst ohne Gegenwart von Halogenverbindungen
(Zusätze oder Copolymere) zu erzielen
und ohne dabei den Aufbau der Acrylnitril(co)polymerisate
durch einen Monomereinbau der Flammschutzmittel zu
belasten. Dabei sollen die Zusätze auch gut verträglich
und nicht auswaschbar sein. Weitere Aufgaben und ihre
Lösungen sind der weiteren Beschreibung zu entnehmen.
(Poly)phosphazene, oder auch (Poly)phosphonitrile genannt,
sind als Flammschutzmittel bekannt für synthetische
Fasern.
So werden beispielsweise chlorhaltige Polyphosphazene
[PN(OR)(OR′)]n[PNClOR′′]m als Zusätze in Acrylfasern in
DP 19 26 169 angeführt.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Zugabe von chlorfreien
(Poly)organophosphazenen zu Acrylnitril(co)polymerisaten
Polymermischungen bzw. daraus hergestellte
Formmassen, insbesondere Fasern, mit unerwartet guten
flammhemmenden Eigenschaften dann erhält, wenn die zugrundegelegten
Acrylnitril(co)polymerisate Carboxylfunktionen
(z. B. durch Einbau von Monomeren, die Carbonsäurereste
in die Polymerisate einführen) enthalten, die
entweder in freier Säureform oder in ganz oder vorzugsweise
teilweise neutralisierter Form als Carbonsäuresalz
vorliegen. In diesem Fall kann die Menge (3-25 Gew.-%,
ber. Mischung) an zugefügtem Phosphazen relativ niedriger
eingestellt werden, um einen befriedigenden bis guten
Flammschutz zu erreichen, als bei solchen Acrylnitril
(co)polymerisaten, die keine oder sehr wenige Carboxyl
einheiten aufweisen, wie Vergleichsversuche zeigen.
Solche carboxylgruppenhaltigen, vorzugsweise zumindest
teilweise in Salzform vorliegenden Acrylnitrilcopolymerisate,
werden daher zur Mischung mit den Phosphazenen
X₁-X₆≡Xi,
wobei Xi= -O-Alkyl, -O-Aryl,
mit R₁, R₂= -Alkyl, -Aryl und die Anzahl
der sich wiederholenden -P= N-Glieder bei den linearen
Phosphazenen 3-50 000, vorzugsweise 3-15 sein können,
verwendet.
Gegenstand der Erfindung sind somit flammgeschützte,
phosphorhaltige Mischungen und daraus hergestellte
Acrylnitril(co)polymerisatformkörper, einschließlich
Fasern, auf Acrylnitril(co)polymerisat-Basis, die
- A) 97-75 Gew.-%, vorzugsweise 95-85 Gew.-% eines Acrylnitril(co)polymerisats mit mindestens 50 Gew.-% Acrylnitril und einem Carboxylgruppengehalt von 500-2800 mVal/kg Polymer, der zu 0-100% in Salze 1- bis 3wertiger Kationen überführt ist, und worin Xi, X₁-X₆= -O-Alkyl, -O-Aryl, -NHR, -NR₁R₂ mit R, R₁, R₂= Alkyl, Aryl und die Anzahl der sich wiederholenden P=N-Glieder in den linearen Polyorganophosphazenen 3-50 000, vorzugsweise 3-15 sein können, enthalten.
Sie sollen mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens
75 Gew.-% Acrylnitril und Carboxylgruppen in Mengen von
500-2800 mVal/kg Polymer, vorzugsweise 700-2100 mVal/kg
Polymer, welche zu 0-100% in Salze 1-3wertiger
Kationen überführt sind, enthalten.
An Säuren, welche derartige Gruppierungen dem Polymer
verleihen, seien aufgeführt: (Meth)Acrylsäure, Itaconsäure,
Malein-Fumarsäure, Zimtsäure, Vinylbenzoesäure,
(Isopropenyl-phenyl)essigsäure, (Meth)Acrylamidoessigsäure,
(Meth)Acrylamidomethylpropancarbonsäure, (Meth)-
Acrylamidobenzoesäure, Vinylidencarbonsäure u. a. Bevorzugt
werden jedoch (Meth)Acryl- und Itaconsäure.
Daneben können im Acrylnitril(co)polymerisat bis zu 45 Gew.-%,
vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% an neutralen Comonomeren,
wie z. B. Styrol, Isobuten, Methacrylnitril,
Methyl-, Ethyl(meth)acrylat, Vinylacetat, Vinylbenzoat,
(Meth)acrylamid, N-Methyl-, N-Ethyl-, N-Dimethyl(meth)
acrylamid, N-Hydroxymethyl-, N-Methoxymethyl(meth)acrylamid,
N-Phenyl(meth)acrylamid, N-Vinylacetamid, N-Vinylformamid,
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, Vinylmethyl-,
Vinylethylether, Vinylimidazol inkorporiert
sein, sowie 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt bis 3 Gew.-% an
sauren, funktionellen Monomeren zu Anfärbbarkeitsverbesserungen,
z. B. (Meth)Allyl-, Vinyl-, Styrolsulfonat,
(Meth)Acrylamidomethylpropansulfonat, Vinylphosphat,
(Meth)acrylamidoalkylphosphonat oder auch 1 bis 10 Gew.-%
an basischen Monomeren wie Dimethylaminoethyl(meth)
acrylat, N-Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid u. a. Vorzugsweise
sind 10 bis 460 mValsäure/kg Polymer einer
Sulfon- oder Phosphonsäure im Polymer eingebaut (mVal=
Milliäquivalent).
Die Synthese der Acrylnitrilcopolymerisate erfolgt nach
bekannten Methoden der Lösungs-, Suspensions-, Emulsions-
oder Massepolymerisation, wobei in der Regel bei
der Suspensions- und Emulsionsmethode in Waser als Reaktionsmedium
gearbeitet wird. Bei der Herstellung der
carboxylgruppenhaltigen Produkte ist es möglich, bereits
(teilweise) die Salze der entsprechenden Säuren zu verwenden,
bevorzugt wird jedoch die Copolymerisation der
freien Carbonsäuren. Die Überführung der Säurefunktionen
in Salze erfolgt durch Reaktion der Acrylnitril(co)polymerisate
oder ihrer Mischung mit (Poly)organophosphazenen
mit Derivaten 1- bis 3wertiger Kationen wie z. B.
Acetaten, Hydroxiden, (Hydrogen)carbonaten, Oxiden, bzw.
im Zuge der Formkörperherstellung, beispielsweise bei
der Faserherstellung, in der Spinnlösung oder während
des weiteren Herstellprozesses.
Enthält das Acrylnitrilcopolymerisat, das für die Verarbeitung
im Gemisch mit den (Poly)organophosphazenen
zu Fasern/Fäden verwendet wird, neben den schwächeren
Carboxylgruppen noch die stärkeren Säurefunktionen einer
Sulfon- oder Phosphonsäure, dann reagieren bei der Derivatisierung
der Carboxylfunktionen in Salze jene natürlich
ebenfalls.
Die Molekulargewichte der eingesetzten Acrylnitrilcopolymerisate
betragen, ausgedrückt als K-Wert (Fikentscher,
Cellulose Chemie 13, 58 (1932)) 30 bis 130, vorzugsweise
70 bis 95.
Die eingesetzten (Poly)organophosphazene erhält man
durch Reaktion von (Poly)dichlorphosphazenen mit Alkoholen,
Phenolen oder Aminen in Gegenwart eines Salzsäurefängers.
Dabei kann man nicht nur einen Alkohol,
Phenol oder Amin verwenden, sondern auch Gemische der
einzelnen Verbindungen.
Literatur zur Synthese solcher Verbindungen findet man
u. a. in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie,
Band E 20, Teil 3, S. 2210-2219 (1987).
Die Herstellung hochmolekularer linearer Polyphosphazene
ist u. a. auch in den folgenden US-Patenten beschrieben:
US-PS 35 15 688; 37 00 629; 37 02 833; 38 38 073; 38 43 596; 38 44 983; 38 53 794; 38 83 451; 38 88 799; 38 88 800; 38 96 058; 39 43 088; 39 48 820; 39 70 533; 39 72 841; 39 94 838; 40 06 125; 41 16 785; 41 23 503; 41 28 710; 41 29 529 und 48 70 113.
US-PS 35 15 688; 37 00 629; 37 02 833; 38 38 073; 38 43 596; 38 44 983; 38 53 794; 38 83 451; 38 88 799; 38 88 800; 38 96 058; 39 43 088; 39 48 820; 39 70 533; 39 72 841; 39 94 838; 40 06 125; 41 16 785; 41 23 503; 41 28 710; 41 29 529 und 48 70 113.
Die Herstellung von Fasern und Fäden aus den beschriebenen
Mischungen kann nach den bekannten Verfahren erfolgen.
Hier sind in sehr begrenztem Maße zu benennen
das Schmelzspinnverfahren, bei welchem vorzugsweise
niedermolekulare Acrylnitrilcopolymerisate eingesetzt
werden mit K-Werten von 30 bis 70, die nur den niedrigsten
Gehalt an Carboxylfunktionen enthalten, und z. B.
(Poly)organophosphazene, deren Erweichungsbeginn bei 70
bis 130°C liegt.
Bevorzugt werden das klassische Naß- oder Trockenspinnverfahren
zur Herstellung von Fasern/Fäden aus den die
Acrylnitril(co)polymerisate lösenden Lösungsmitteln, wie
z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid. Dabei wird
während des Herstellvorgangs üblicherweise in heißem
Wasser eine Wäsche des lösungsmittelhaltigen Spinnguts
und auch eine Verstreckung in heißem Wasser vorgenommen.
Es sollten daher nur solche (Poly)organophospazene verwendet
werden, die in Wasser kaum oder nur wenig löslich
sind.
Anwendbar ist jedoch auch ein Verfahren der Faser- und
Fädenherstellung, bei welchem eine Naßwäsche des Spinnguts
und eine Naßverstreckung vermieden werden. Dies
wird z. B. in EP 98 477 beschrieben.
Wählt man als Basis Acrylnitril(co)polymerisate, die
frei sind von Carboxylgruppen aufweisenden Comonomeren,
dann muß man den Zusatz an (Poly)organophosphazenen im
höheren Bereich wählen, um guten Flammschutz zu erzielen,
wie Vergleichsbeispiele zeigen. Hier ist der P-Anteil
im Polymergemisch aus Acrylnitrilcopolymer und
den P-Derivaten auf <2 Gew.-% einzustellen, während die
Kombination von (Poly)organophosphazenen mit Acryl
nitrilcopolymerisaten, charakterisiert durch einen Gehalt
von 500 bis 2800 mVa/kg Polymer, bevorzugt 700-2100 mVal/kg
Polymer an Carboxylfunktionen auch bereits
dann zu einer deutlich verringerten Brenneigung führt,
wenn der P-Gehalt im Gemisch nur bei 2,0 Gew.-% liegt.
Die Umsetzung der Säure in die Salzform mit 1- bis 3wertigen
Metallen führt dabei zu einer weiteren Verbesserung
der Brennresistenz.
Die Zugabe der (Poly)organophosphazene erfolgt bei der
Zubereitung der Polymerschmelze bzw. Polymerlösung des
Acrylnitrilcopolymerisats oder wird kurz vor dem Verspinnen
üer eine Stammlösung, die neben diesem P-Träger
eventuell ein weiteres Acrylnitrilcopolymerisat als
Schleppsubstanz sowie gegebenenfalls noch Füllstoffe,
Pigmente, Farbstoffe, Stabilisatoren enthält, dem zur
Spinndüse fließenden Polymerstrom zugeführt. Es können
auch Mischungen der einzelnen P-haltigen Derivate zugegeben
werden.
Die Säurefunktionen aus dem Acrylnitrilcopolymerisat
können nicht nur während oder nach seiner Herstellung
in die Salzform überführt werden, sondern man kann auch
während der Verarbeitung des Gemisches aus Acrylnitrilcopolymerisat
und (Poly)organophosphazenen zu Fasern/Fäden
in der Spinnlösung, vor, während oder nach der Verstreckung,
nach/vor einer Trocknung oder Dämpfung diese
Reaktion vornehmen.
Salze, die verwendet werden können, sind z. B. wasserlösliche
Salze wie Chloride, Hydrogencarbonate, Acetate,
Formiate Na⁺, Ca2+, Mg2+, Zn2+, Cu2+, Mn2+ oder auch
die wenig wasserlöslichen Hydroxide, Carbonate oder Zu
satz/Aluminate von Zn2+, Ca2+, Al3+, Mg2+. Hier erfolgt
die Salzreaktion aus wäßriger Suspension. Denkbar ist
auch die Verwendung von Zinkaten oder Aluminaten in Lösung.
Will man in Spinnlösung bereits eine Reaktion einleiten,
und zwar in den bekannten organischen Lösungsmitteln
für Polyacrylnitrile, wie z. B. Dimethylacetamid,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, dann kann man z. B.
darin lösliche Acetate des Mg2+, Ca2+, Zn2+ oder die unlöslichen
(Hydr)oxide einsetzen. Dabei muß man natürlich
über das Molgewicht des Acrylnitrilcopolymerisates und
seine Konzentration sowie die des Salzes eine Vernetzung
des Polymeren in Lösung vermeiden. Bewährt hat sich
hier der Zusatz von Komplexbildnern, die sowohl die Vernetzung
inhibieren als auch als Farbaufheller bzw. Thermostabilisatoren
wirken. Solche Verbindungen sind beispielsweise
Oxalsäure, Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure
oder Acetylaceton.
Die Carboxylgruppen und eventuell andere Säurefunktionen
können nicht nur durch eine Kationenart, sondern durch
verschiedene Kationen teilweise oder ganz abgesättigt
sein.
Mitverarbeitet für die Faserherstellung können 0 bis 5 Gew.-%
an Füllstoffen und/oder Pigmente sowie 0 bis 5%
weiterer üblicher Zusatzmittel wie Licht-, Thermo-,
Farbstabilisatoren, Aufheller, Farbstoffe etc.
Füllstoffe sind z. B. Al(OH)₃, feinteiliges Mg(OH)₂ (z. B.
Siluma® 5e oder Siluma 7 der Fa. Kyowa, Japan), Al₂O₃,
AlOH(OCOCH₃)₂, SiO₂, SnO₂, TiO₂, Sb₂O₅, Talkum, Borate,
Ca₃(PO₄)₂, Farbstoffe, Ruß.
Um die Menge der einpolymerisierten starken Säure (z. B.
Sulfonsäure) und der incorporierten Carboxylgruppen (den
schwächeren Säurefunktionen) im Acrylnitril(co)polymerisat
zu bestimmen, werden ca. 1 g getrocknetes Polymerisat
in Dimethylsulfoxid (50 ml) gelöst. Diese Lösung
läßt man über eine mit einem Mischbettionenaustauscher
(Ionenaustauscher V der Fa. Merck, Gemisch aus Kationen-
und Anionenaustauscher) gefüllte Säule laufen, spült mit
DMSO nach, setzt der Lösung einige Tropfen Phenol
phthaleinlösung zu und titriert mit einer 0,1 n-Lösung
von Tetrabutylammoniumhydroxid (TBAH) zunächst potentiometrisch
bis zur maximalen Potentialänderung. Die bis
dahin verbrauchte Menge an THAH entspricht der Menge an
starker Säure. Anschließend wird ohne Berücksichtigung
der Potentialänderungen weiter titriert, bis zum Farbumschlag
des Phenolphthaleins. Der dabei erreichte Verbrauch
an TBAH gibt den Anteil der gesamten einpolymerisierten
Säure an. Dieser Wert, verringert um den der
starken Säure, ist das Maß für den Gehalt an freien eingebauten
Carboxylgruppen.
Will man nach einer Salzreaktion den Anteil der umgesetzten
Säurefunktionen ermitteln, so wird die getrocknete
Fasermenge ebenfalls in DMSO aufgenommen und ohne
Vorbehandlung mit dem Ionenaustauscher titriert. Häufig
ist die Probe aufgrund einer Vernetzung durch die Kationen
nicht mehr in DMSO löslich. Man titriert auf diesem
Wege nur noch diejenige Säuremenge, welche nicht mit
dem Kation reagiert hat und setzt sie in Relation zu der
Menge, die einpolymerisiert ist.
Natürlich ist auch eine direkte Bestimmung des Kationengehaltes,
z. B. atomspektroskopisch, möglich.
Die Feststellung des flammretardierenden Effektes durch
die beschriebenen Zusätze und speziellen Acrylnitrilcopolymerisate
wird durch Bestimmung des Sauerstoffindex,
auch Limited Oxygen Index (LOI) genannt, vorgenommen,
und zwar sowohl an Mischungen der Polymeren als auch an
Fäden/Fasern.
Zur Untersuchung der Polymermischungen werden mit einer
hydraulischen Laborpresse (Fa. Paul Weber, Stuttgart-Uhlbach),
ausgestattet mit einem Vakuumpreßwerkzeug
(Modell 8), Tabletten hergestellt vom Gewicht 1,3 g,
Durchmesser 26 mm und Dicke 2 bis 3 mm.
Der Brenntest erfolgt entsprechend ASTM D 2863 in einem
Stanton-Redcroft FTA-Entflammbarkeitstestgerät. Die
Tablette wird in der Brennkammer dieses Gerätes, einem
Glaszylinder, vertikal stehend montiert und von oben mit
einer Glühspirale (elektrisches Zündgerät EZG 3, Fa. E.
Raczek) 5 Sekunden lang gezündet. Bei verschiedenen vorgewählten
Sauerstoffkonzentrationen (Vol.-%) in einem
Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch wird die Brenndauer gemessen.
Durch Interpolation wird die Sauerstoffkonzentration
bestimmt, bei der die Probe 30 Sekunden lang brennt
und als LOI bezeichnet.
Untersucht man Fasern/Fäden, so werden sie auf einer
Musterkarde gekrempelt (Fäden vorher schneiden). 1 g
Fasern werden in einem oben und unten offenen Zylinder
aus Drahtgeflecht eingeführt. Die Höhe des Zylinders beträgt
50 mm, der Durchmesser 35 mm, der Abstand der
Drähte im Geflecht /10 mm. Von oben wird der Faserbausch
gezündet, wie angegeben, und ebenso wie die Preßlinge
vermessen.
Die erfindungsgemäßen Fasern weisen Festigkeiten <2 cN/dtex
auf.
Acrylnitrilcopolymerisat (1), enthaltend:
93,9 Gew.-% Acrylnitril
5,7 Gew.-% Methylacrylat
0,4 Gew.-% Methallylsulfonat
5,7 Gew.-% Methylacrylat
0,4 Gew.-% Methallylsulfonat
K-Wert: 8,20
Acrylnitrilcopolymerisat (2), enthaltend:
89,5 Gew.-% Acrylnitril
10,0 Gew.-% Acrylsäure
0,5 Gew.-% Methallylsulfonat
10,0 Gew.-% Acrylsäure
0,5 Gew.-% Methallylsulfonat
K-Wert: 83,0
Polyorganophosphazen = Polyphenoxiphosphazen, (3)
Zur Herstellung der Prüfkörper wurden 200 g der Mischung,
bzw. bei den Nullversuchen die Acrylnitrilcopolymerisate,
in 800 ml DMF gelöst und 2 Stunden bei
80°C gerührt. Anschließend fällte man die klare Lösung
in Wasser aus, filtrierte auf der Nutsche ab, wusch mit
Wasser, preßte Oberflächenfeuchte ab und trocknete 48
Stunden bei 60°C im Trockenschrank unter Frischluftzufuhr.
Ein Teil der frisch ausgefällten Gemische wurde im
feuchten Zustand noch mit Mg(OCOCH₃)₂ behandelt. (Tabelle=+).
Hierzu wurden 300 g Feuchtgut in 1000 g einer
kochenden 10%igen Lösung von Mg(OCOCH₃)₂ in Wasser
gegeben, 5 Minuten bei 100°C gerührt, abgesaugt,
gewaschen und getrocknet.
Prüfkörper aus:
Man erkennt deutlich, daß hinsichtlich des Flammschutzeffektes
das carboxylgruppenhaltige PAN-Polymer (2) auf
den Zusatz des Polyphenoxiphosphazens überragend deutlich
besser anspricht als das carboxylgruppenfreie PAN-Polymerisat
(1), da die Anhebung des LOI durch den Phosphazenzusatz
bei den zuerst genannten deutlich höher
ist. Auch die Salzbehandlung wirkt sich günstiger aus.
Vergl. Unterschiede in Beispielen a/b und d/g sowie a/c
und d/h.
Claims (3)
1. Flammgeschützte phosphorhaltige Mischungen und
daraus hergestellte Acrylnitril(co)polymerisatformkörper,
einschließlich Fasern, auf Acrylnitril(co)polymerisat-Basis,
die
- A) 97-75 Gew.-%, vorzugsweise 95-85 Gew.-% eines Acrylnitril(co)polymerisats vom K-Wert 30-130 mit mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 75 Gew.-%, Acrylnitril und einem Carboxylgruppengehalt von 500-2800 mVal/kg Polymer, bevorzugt 700-2100 mVal/kg Polymer, der zu 0-100% in Salze 1- bis 3wertiger Kationen überführt ist, und
- B) 3-25 Gew.-%, vorzugsweise 5-15 Gew.-% eines (Poly)organophosphazens der Formeln I bzw. II -NHR, -NR₁R₂ mit R, R₁, R₂=Alkyl, Aryl und die Anzahl der sich wiederholenden P=N-Glieder in den linearen Polyorganophosphazenen 3 bis 50 000, vorzugsweise 3-15 sein können sowie gegebenenfalls weitere, übliche Zusatzstoffe enthalten.
2. Flammgeschützte Mischungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Acrylnitril(co)polymerisate
A) mindestens 75 Gew.-% und bevorzugt mindestens
80 Gew.-% Acrylnitril enthalten und bis 15 Gew.-%
an neutralen Comonomeren, wie z. B. Styrol, Isobuten,
Methacrylnitril, Methyl-, Ethyl(meth)acrylat,
Vinylacetat, Vinylbenzoat, (Meth)acrylamid,
N-Methyl-, N-Ethyl-, N-Dimethyl(meth)acrylamid, N-
Hydroxymethyl-, N-Methoxymethyl(meth)acrylamid, N-
Phenyl(meth)acrylamid, N-Vinylacetamid, N-Vinylformamid,
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam,
Vinyl-methyl-, Vinylethylether, Vinylimidazol,
Vinyltriazol aufweisen sowie 0,1 bis 3 Gew.-% an
sauren, funktionellen Monomeren zu Anfärbbarkeitsverbesserungen,
wie z. B. (Meth)Allyl-, Vinyl-,
Styrolsulfonat, (Meth)acrylamidoalkylsulfonat-
(-phosphonat) in Mengen von 10 bis 460 mVal/kg
einer Sulfon- oder Phosphonsäure im Polymer A)
eingebaut oder auch 1 bis 10 Gew.-% an basischen
Monomeren wie Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, N-
Dimethylaminopropyl(meth)acrylamid enthalten sind
und die K-Werte 30 bis 130 betragen.
3. Verwendung der Mischungen nach Ansprüchen 1 und 2
in Form von Lösungen in hochpolaren Lösungsmitteln
zur Verspinnung zu flammgeschützten Fäden und
Fasern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026883 DE4026883A1 (de) | 1990-08-25 | 1990-08-25 | Flammgeschuetzte, (poly)organophosphazene enthaltende polyacrylnitril(co)-polymerisate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904026883 DE4026883A1 (de) | 1990-08-25 | 1990-08-25 | Flammgeschuetzte, (poly)organophosphazene enthaltende polyacrylnitril(co)-polymerisate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4026883A1 true DE4026883A1 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=6412886
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904026883 Withdrawn DE4026883A1 (de) | 1990-08-25 | 1990-08-25 | Flammgeschuetzte, (poly)organophosphazene enthaltende polyacrylnitril(co)-polymerisate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4026883A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0485033A2 (de) * | 1990-11-08 | 1992-05-13 | Eastman Kodak Company | Mischbare Blends aus Polyphosphazenen und Säuregruppen enthaltenden Polymeren |
EP1153971A1 (de) * | 1998-08-26 | 2001-11-14 | Otsuka Chemical Company, Ltd. | Pulverförmiger flammhemmer |
-
1990
- 1990-08-25 DE DE19904026883 patent/DE4026883A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0485033A2 (de) * | 1990-11-08 | 1992-05-13 | Eastman Kodak Company | Mischbare Blends aus Polyphosphazenen und Säuregruppen enthaltenden Polymeren |
EP0485033A3 (en) * | 1990-11-08 | 1993-03-10 | Eastman Kodak Company | Miscible blends of polyphosphazenes and acidic functional polymers |
EP1153971A1 (de) * | 1998-08-26 | 2001-11-14 | Otsuka Chemical Company, Ltd. | Pulverförmiger flammhemmer |
EP1153971A4 (de) * | 1998-08-26 | 2002-05-22 | Otsuka Chemical Co Ltd | Pulverförmiger flammhemmer |
US6627122B1 (en) | 1998-08-26 | 2003-09-30 | Otsuka Chemical Co., Ltd. | Powdery flame retardant |
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