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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Phosphazenverbindung
mit einer Säurezahl
von weniger als 0,5 zur Verbesserung der flammhemmenden und elektrischen
Eigenschaften und zur Verminderung der Abscheidung in der Form beim
Spritzgießen
einer Harzzusammensetzung.
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STAND DER TECHNIK
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Zum
flammhemmend machen von brennbaren synthetischen Harzen wurden im
allgemeinen Flammschutzmethoden angewendet, wie der Zusatz von halogenhaltigen
Verbindungen und Antimontrioxid usw. Diese konventionellen Flammschutzmethoden
sind jedoch wegen der Gesundheit der Umgebung nicht wünschenswert
und in dieser Hinsicht besteht ein Verbesserungsbedarf.
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Andererseits
wurden zum flammhemmend machen von Polyphenylenetherharzen oder
Harzgemischen dieser mit Styrolharzen oder Polycarbonatharzen oder
Harzgemischen dieser mit Styrolharzen keine halogenhaltigen Verbindungen,
sondern organische Phosphorsäureester,
beispielsweise Monophosphorsäureester,
wie Triphenylphosphat, Cresyldiphenylphosphat und Tricresylphosphat,
Ester kondensierter Phosphorsäuren
mit Resorcin oder Bisphenol A, Phenolverbindungen und Phosphorsäure usw.,
verwendet. Diese Harzzusammensetzungen besitzen jedoch Nachteile,
wie eine Verschlechterung der Wärmebeständigkeit
und der physikalischen Eigenschaften, Wasserabsorption bei hoher
Temperatur und hoher Feuchtigkeit, Rauchbildung während des
Spritzgießens
und Abscheidung der Flammschutzmittel in der Form. Unter diesen
werden kondensierte Phosphorsäureester,
die aus Resorcin, 2,6-Dimethylphenol und Phosphorsäure erhalten
werden, als weniger problematisch angesehen.
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Außerdem sind
als Flammschutzmittel für
Polyphenylenetherharze oder Harzgemische dieser mit Styrolharzen
in
JP-B-3-73590 ,
JP-A-9-71708 ,
JP-A-9-183864 ,
JP-A-11-181429 und
WO 00/09518 A1 Harzzusammensetzungen
offenbart, die Phosphazenverbindungen, wie Phenoxyphosphazen, als
Flammschutzmittel enthalten. Jedoch obwohl diese Harzzusammensetzungen
einen höheren
Phosphorgehalt als die vorstehend beschriebenen Harzzusammensetzungen
haben, welche organische Phosphorsäureester als Flammschutzmittel
enthalten, sind die zuerst genannten Harzzusammensetzungen im Hinblick
auf die Flammhemmung unzureichend und manchmal wird eine Verschlechterung
der den Harzen eigenen elektrischen Eigenschaften verursacht und
die Bildung Von Abscheidungen auf der Form tritt während des
Verformens auf, so daß diese nicht
als wirksame Flammschutzmittel betrachtet werden.
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DE 27 26 786 A offenbart
oligomere Phosphazenverbindungen enthaltende Polymerzusammensetzungen.
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EP 0 945 478 A1 offenbart
eine flammhemmende Harzzusammensetzung, die eine vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung
enthält.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer Harzzusammensetzung,
die keine halogenhaltigen Verbindungen enthält, ausgezeichnete Wärmebeständigkeit,
mechanische Eigenschaften und elektrische Eigenschaften besitzt,
im wesentlichen nicht zu Problemen, wie der Rauchbildung während des Spritzgießens und
dem Abscheiden von Flammschutzmitteln in der Form führt, aufgrund
einer gesunden Umwelt bevorzugt wird und die außerdem hohe flammhemmende Wirkung
besitzt.
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Als
Ergebnisse intensiver Untersuchungen durch die vorliegenden Erfinder,
um das vorstehende Ziel zu erreichen, wurde gefunden, daß dieses
erreicht werden kann, indem eine Phosphazenverbindung mit einer Säurezahl
von weniger als 0,5 verwendet wird, um eine Harzzusammensetzung,
welche ein Polyphenylenetherharz oder ein Polyphenylenetherharz
und ein Polystyrolharz enthält,
hinsichtlich der flammhemmenden Eigenschaften und der elektrischen
Eigenschaften zu verbessern und die Abscheidung in der Form beim
Spritzgießen
zu vermindern. Die Erfindung wurde somit fertiggestellt.
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Die
Erfindung bezieht sich somit auf die in den Ansprüchen aufgeführten Ausführungsformen.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung wird nachstehend ausführlich
erläutert.
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Als
erfindungsgemäß verwendete
Polyphenylenetherharze werden Homopolymere oder Copolymere eingesetzt,
welche die durch die nachstehenden allgemeinen Formeln (I) und/oder
(II) dargestellten wiederkehrenden Einheiten enthalten:
worin R1, R2, R3, R4, R5
und R6 jeweils unabhängig
für sich
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Aryl gruppe,
Halogen oder Wasserstoff darstellen, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 nicht gleichzeitig Wasserstoff
darstellen.
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Repräsentative
Beispiele für
Homopolymere der Polyphenylenetherharze sind Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)-ether, Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2-ethyl-6-n-propyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2,6-di-n-propyl-1,4-phenylen)-ether, Poly(2-methyl-6-n-butyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2-ethyl-6-isopropyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2-methyl-6-chlorethyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2-methyl-6-hydroxyethyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2-methyl-6-chlorethyl-1,4-phenylen)-ether, usw.
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Unter
diesen Homopolymeren wird Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenyl)-ether bevorzugt. Besonders bevorzugt
werden Polyphenylenether, die als Teilstruktur eine 2-(Dialkylaminomethyl)-6-methylphenylenether-Einheit,
eine 2-(N-Alkyl-N-phenylaminomethyl)-6-methylphenylenether-Einheit
oder dergleichen enthalten, die in
JP-A-63-301222 beschrieben sind.
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Die
Polyphenylenether-Copolymeren sind so zu verstehen, daß sie Copolymere
darstellen, die eine Phenylenether-Struktureinheit als Hauptmonomereinheit
enthalten. Zu Beispielen für
diese gehören
ein Copolymeres aus 2,6-Dimethylphenol und 2,3,6-Trimethylphenol,
ein Copolymeres aus 2,6-Dimethylphenol und o-Cresol, ein Copolymeres
aus 2,6-Dimethylphenol, 2,3,6-Trimethylphenol
und o-Cresol usw.
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Zur
erfindungsgemäßen Verwendung
kann ein Teil der oder können
alle Polyphenylenetherharze modifizierte Polyphenylenetherharze
sein, die mit einer ungesättigten
Carbonsäure
oder einem Derivat davon modifiziert sind. Diese modifizierten Polyphenylenetherharze
sind in
JP-A-2-276823 ,
JP-A-63-108059 und
JP-A-59-59724 beschrieben. Sie werden
beispielsweise durch Schmelzkneten eines Polyphenylenetherharzes
mit einer ungesättigten
Carbonsäure
oder einem Derivat dieser unter Umsetzung in Gegenwart oder Abwesenheit
eines radikalischen Initiators hergestellt. Alternativ werden sie
hergestellt, indem Poly phenylenether und eine ungesättigte Carbonsäure oder
ein Derivat dieser in Gegenwart oder Abwesenheit eines radikalischen
Initiators in einem organischen Lösungsmittel gelöst werden
und sie in der Lösung
umgesetzt werden.
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Beispiele
für ungesättigte Carbonsäuren oder
Derivate davon umfassen Maleinsäure,
Fumarsäure, Itaconsäure, halogenierte
Maleinsäure,
cis-4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure,
endo-cis-Bicyclo(2,2,1)-5-hegten-2,3-dicarbonsäure und
Anhydride, Ester, Amide, Imide etc. dieser Dicarbonsäuren und
weiterhin Acrylsäure,
Methacrylsäure
und Ester, Amide etc. dieser Monocarbonsäuren. Außerdem können auch Verbindungen verwendet
werden, die gesättigte
Carbonsäuren
sind, die aber unter Erhitzen bei der Reaktionstemperatur der Herstellung
des modifizierten Polyphenylenethers zersetzt werden und somit zu
Derivaten werden, die erfindungsgemäß verwendet werden. Beispiele
dieser Verbindungen umfassen Äpfelsäure, Zitronensäure etc.
Diese können
jeweils für
sich oder in Kombinationen aus zwei oder mehr verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Styrolharze sind Polymere, die durch Polymerisation einer Styrolverbindung
oder einer Styrolverbindung und einer mit der Styrolverbindung copolymerisierbaren
Verbindung in Gegenwart oder Abwesenheit eines kautschukartigen
Polymeren erhalten werden.
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Zu
Beispiel für
die Styrolverbindungen gehören
Styrol, α-Methylstyrol,
2,4-Dimethylstyrol, Monochlorstyrol, p-Methylstyrol, p-tert-Butylstyrol, Ethylstyrol
usw. Styrol wird am stärksten
bevorzugt. Beispiele für
die mit den Styrolverbindungen copolymerisierbaren Verbindungen
schließen
Methacrylsäureester,
wie Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat, ungesättigte Nitrile,
wie Acrylnitril und Methacrylnitril, Säureanhydride, wie Maleinsäureanhydrid
usw., ein. Die Menge der copolymerisierbaren Verbindungen beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 20 Gew.-%, stärker
bevorzugt nicht mehr als 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der copolymerisierbaren Verbindung und der Styrolverbindung.
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Zu
kautschukartigen Polymeren gehören
beispielsweise konjugierte Dien-Kautschuke, Copolymere von konjugierten
Dienen und aromatischen Vinylverbindungen, Ethylen-Propylen-Copolymerkautschuke
usw.. Insbesondere werden Polybutadien und Styrol-Butadien-Copolymer
speziell bevorzugt. Im Fall der Verwendung von ungesättigten
kautschukartigen Polymeren wird bevorzugt, partiell hydrierte Kautschuke
einzusetzen.
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Beispiele
für die
Styrolharze umfassen Polystyrol und kautschukverstärktes Polystyrol,
Styrol-Acrylnitril-Copolymere (AS-Harz) und kautschukverstärkte Styrol-Acrylnitril-Copolymere (ABS-Harze)
und andere Styrol-Copolymere. Polystyrol und kautschukmodifiziertes
Polystyrol werden besonders bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Phosphazenverbindungen sind solche, die eine cyclische oder geradekettige
Struktur haben, die durch die folgende Formel (III) dargestellt
werden:
(worin die Reste R jeweils
unabhängig
eine aliphatische oder aromatische Gruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
darstellen und n eine ganze Zahl von 3 oder mehr ist). Verbindungen
mit cyclischer Struktur werden bevorzugt. Besonders bevorzugt ist
es, Polyphenoxyphosphazenverbindungen, die einen 6-gliedrigen Ring
aufweisen, worin n = 3, Polyoxyphosphazenverbindungen, die einen
8-gliedrigen Ring haben, worin n = 4, und Gemische davon zu verwenden.
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Diese
Verbindungen können
außerdem
nach der in
JP-A-11-181429 oder
WO 00/09518 A1 beschriebenen
Methode mit einer vernetzenden Gruppe vernetzt werden, die unter
Phenylen gruppen, Biphenylengruppen und Gruppen der folgenden Formel
ausgewählt
sind:
(worin X -C(CH
3)
2-, -SO
2-, -S- oder
-O- darstellt). Diese Phosphazenverbindungen mit vernetzter Struktur
(vernetzte Phosphazenverbindungen) werden speziell durch Umsetzen
eines oligomeren Dichlorphosphazen mit einem Alkalimetallsalz von
Phenol und einem Alkalimetallsalz einer aromatischen Dihydroxyverbindung
hergestellt. Diese Alkalimetallsalze werden im leichten Überschuß über die
stöchiometrische
Menge zu dem Dichlorphosphazen-Oligomeren gegeben.
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Die
durch die Formel (III) dargestellten Phosphazenverbindungen sind
bekannte Verbindungen, die beispielsweise in James E. Mark, Harry
R. Allcock, Robert West, "Inorganic
Polymers", Pretice-Hall
International, Inc., 1992, S. 61–S. 140 beschrieben sind.
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Als
Literaturreferenz, welche Beispiele für die Herstellung dieser Phosphazenverbindungen
offenbart, seien die
JP-B-3-73590 ,
JP-A-9-71708 ,
JP-A-9-183864 ,
JP-A-11-181429 und
WO 00/09518 A1 erwähnt.
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Es
ist wesentlich, daß die
erfindungsgemäß verwendeten
Phosphazenverbindungen eine Säurezahl von
weniger als 0,5 haben und vorzugsweise ist die Säurezahl weniger als 0,3, stärker bevorzugt
weniger als 0,15. Die hier verwendete Bezeichnung "Säurezahl" bedeutet die Menge in mg Kaliumhydroxid,
die zur Neutralisation der in 1 g einer Probe enthaltenen sauren
Komponente erforderlich ist, entsprechend JIS K2501. Die Säurezahl
kann durch wiederholtes Waschen und Reinigen der hergestellten rohen
Phosphazenverbindung eingestellt erden. So wird insbesondere die
rohe Phosphazenver bindung durch wiederholtes. Waschen und Entwässern mit
einer verdünnten
wässerigen
Säurelösung oder
Alkalilösung
und weiteres Waschen und Entwässern
mit einer Mischflüssigkeit
aus Wasser und Methanol gereinigt. Durch Erhöhung der Zahl der Waschvorgänge kann
eine Phosphazenverbindung mit einer geringeren Säurezahl erhalten werden. Außerdem kann die
Säurezahl
wirksam vermindert werden, indem die hergestellte Phosphazenverbindung
durch Kontakt mit einem oder mehreren Adsorptionsmitteln gereinigt
wird, die aus der aus Aktivkohle, Silicagel, aktiviertem Aluminiumoxid,
aktiviertem Ton, Molekularsieben und Adsorbentien vom Polymertyp
bestehenden Gruppe ausgewählt
sind. Die der Adsorptionsbehandlung unterworfene Phosphazenverbindung
hat eine höhere
Qualität
als die Phosphazenverbindung, die mit einer neutralen, sauren oder
alkalischen wässerigen
Lösung
gewaschen wurde. Wenn eine Phosphazenverbindung verwendet wird,
die der Adsorptionsbehandlung unterworfen wurde, werden die flammhemmenden
Eigenschaften und elektrischen Eigenschaften der Harzzusammensetzungen
verbessert und Probleme, wie die Zersetzung des Harzes, wenn dieses
bei hohen Temperaturen verarbeitet wird, die Rauchentwicklung während des
Spritzgießens
und die Abscheidung in der Form können weitgehend beseitigt werden.
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Zur
Behandlung einer Phosphazenverbindung mit einem Adsorptionsmittel
können
beliebige Methoden angewendet werden, solange das Adsorptionsmittel
und die Phosphazenverbindung miteinander in Kontakt stehen können. Beispielsweise
können
das Adsorptionsmittel und die Phosphazenverbindung in dem gleichen
Behälter
vermischt werden (diskontinuierliche Methode) oder das Adsorptionsmittel
kann in eine Kolonne gepackt werden, so daß die Phosphazenverbindung
durch die Kolonne geleitet wird. Im Fall der diskontinuierlichen
Methode ist die Menge des verwendeten Adsorptionsmittels nicht speziell
beschränkt
und kann innerhalb eines weiten Bereiches, in Abhängigkeit
von verschiedenen Bedingungen, wie der Art und Menge der Phosphazenverbindung
und der Art des Adsorptionsmittels usw. ausgewählt werden. Die Menge beträgt gewöhnlich 1
bis 30 Gew.-Teile, vorzugsweise 2 bis 25 Gew.-Teile, bezogen auf
100 Gew.-Teile der Phosphazenverbindung. Wenn die Menge des Adsorptionsmittels
weniger als 1 Gew.-Teil beträgt,
kann die Wirkung der Verminderung der Säurezahl unzureichend sein und
wenn 30 Gew.-Teile übermäßig weit überschritten
werden, werden nicht nur die Verunreinigungen, sondern auch die
Phosphazenverbindung adsorbiert, was zu einer Verminderung der Ausbeute
führen
kann.
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Wenn
andererseits die Behandlung durch Beschicken einer Kolonne mit dem
Adsorptionsmittel durchgeführt
wird, ist die Menge des verwendeten Adsorptionsmittels nicht beschränkt. Die
Kolonne wird mit einer solchen Menge des Füllmaterials beschickt, daß beim Betrieb
der Kolonne keine Schwierigkeiten verursacht werden. Eine Kolonne
kann kontinuierlich verwendet werden und wenn die Adsorptionsfähigkeit
sich vermindert, kann das Füllmaterial
ausgewechselt oder regeneriert werden.
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Der
Kontakt der Phosphazenverbindung mit dem Adsorptionsmittel kann
durchgeführt
werden, wobei die Phosphazenverbindung unter Erhitzen geschmolzen
wurde, oder es kann ein Lösungsmittel
verwendet werden. Die Konzentration der Phosphazenverbindung im
Fall der Verwendung eines Lösungsmittels
unterliegt keiner speziellen Beschränkung, beträgt jedoch im Hinblick auf die
leichte Verfahrensführung
vorzugsweise 1 bis 90%. Im Fall der Verwendung eines Lösungsmittels
unterliegt die Reaktionstemperatur keiner speziellen Beschränkung, solange
die Phosphazenverbindung bei dieser Temperatur gelöst ist.
Vorzugsweise ist jedoch die Reaktionstemperatur im allgemeinen im
Bereich von 0°C
bis zu dem Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels. Andererseits
ist im Fall der Verwendung einer durch Erhitzen geschmolzenen Phosphazenverbindung
die Reaktionstemperatur vorzugsweise etwa 200°C oder weniger. Außerdem ist
die Reaktionsdauer nicht speziell beschränkt, weil keine nachteiligen
Wirkungen verursacht werden, selbst wenn die Phosphazenverbindung
während
langer Dauer mit dem Adsorptionsmittel in Berührung ist, sie beträgt jedoch
vorzugsweise 5 Minuten bis 12 Stunden.
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Die
verwendeten Lösungsmittel
können
beliebige Lösungsmittel
sein, solange sie die Phosphazenverbindung lösen können und die Wirkung des Adsorptionsmittels
nicht behindern. Beispielsweise können organische Lösungsmittel
erwähnt
werden, z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol
und Xylol, halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Monochlorbenzol
und Dichlorbenzol, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylketon,
Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol und
tert-Butanol, Ester, wie Methylformiat, Ethylformiat, Propylformiat,
Butylformiat, Methylacetat, Ethylacetat, Propylacetat und Butylacetat,
Ether, wie Diethylether, Diisopropylether, Dibutylether, Tetrahydrofuran,
Dioxan und Trioxan, stickstoffhaltige Kohlenwasserstoffe, wie Acetonitril,
Benzonitril und Pyridin usw. Diese Lösungsmittel können für sich allein
oder im Gemisch aus zwei oder mehreren eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß verwendet
wird als Phosphazenverbindung vorzugsweise eine Phenoxyphosphazenverbindung
und speziell bevorzugt verwendet werden Phenoxyphosphazenverbindungen
mit einer vernetzten Struktur.
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Wenn
die Säurezahl
der Phosphazenverbindung 0,5 oder mehr beträgt, ist die Flammhemmung der Harzzusammensetzung
niedrig und die Phosphazenverbindung ist im Hinblick auf die physikalischen
Eigenschaften der Harzzusammensetzung schlechter als flammhemmende
Mittel aus organischen Phosphorsäureestern.
Eine Harzzusammensetzung, welche eine Phosphazenverbindung mit einer
Säurezahl
von weniger als 0,5 enthält,
zeigt nicht nur ausgezeichnete Flammhemmung, sondern auch hervorragende
elektrische Eigenschaften, wie relative Dielektrizitätskonstante
und dielektrischen Verlust (dielectric loss tangent). Außerdem kann
eine Phosphazenverbindung mit einer Säurezahl von 0,5 oder mehr bei
der Wiederverwendung des Harzes durch Hydrolyse oder dergleichen
die dem Harz eigenen Eigenschaften schädigen, wodurch die Wiederverwendung
Beschränkungen
unterworfen wird. Eine höhere Hydrolysierbarkeit
deutet an, daß nach
dem Wegwerfen des Harzes dieses sich in Wasser oder Erde lösen kann,
wodurch Umweltprobleme entstehen.
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Für das Mischungsverhältnis der
Phosphazenverbindung (B) zu der Polyphenylenetherharz oder ein Polyphenylenetherharz
und ein Polystyrolharz enthaltenden Harzzusammensetzung (A) kann
ein Verhältnis beliebig
gewählt
werden, welches zu der gewünschten
Flammhemmung führt,
dieses ist jedoch durch die Fließfähigkeit während des Formverfahrens, die
Wärmebeständigkeit,
die mechanischen Eigenschaften oder die Wirtschaftlichkeit der Zusammensetzung
eingeschränkt.
Die Menge der Phosphazenverbindung (B) ist vorzugsweise im Bereich
von 1 bis 30 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Harzzusammensetzung
(A), die ein Polyphenylenetherharz oder ein Polyphenylenetherharz
und ein Polystyrolharz umfaßt.
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Ein
Verbundmaterial mit hoher Festigkeit, das ausgezeichnete Fließfähigkeit
und Wärmebeständigkeit besitzt,
kann erhalten werden, indem außerdem
anorganische Füllstoffe,
wie Glasfasern, Glasflocken, Kaolinton und Talkum, oder andere faserförmige Verstärkungsmaterialien
zu der Harzzusammensetzung zugefügt werden.
Weiterhin können
als Mittel zum Verleihen von Schlagfestigkeit in geeigneter Weise
thermoplastische Elastomere verwendet werden, z. B. kautschukartige
Polymere, wie Styrol-Butadien-Blockcopolymere, Styrol-Isopren-Blockcopolymere
und Hydrierungsprodukte dieser.
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Um
der Zusammensetzung weitere Eigenschaften zu verleihen, können außerdem der
Harzzusammensetzung andere Additive innerhalb eines Bereiches zugesetzt
werden, die die Wirkungen der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigen,
z. B. Weichmacher, Stabilisatoren, wie Antioxidationsmittel und
Ultraviolettabsorber, Antistatikmittel, Formtrennmittel, Farbstoffe
und Pigmente oder andere Harze. Außerdem kann die Flammhemmung
weiterhin verbessert werden, indem verschiedene bekannte Flammschutzmittel
oder flammhemmende Hilfsmittel, wie Alkalimetallhydroxide oder Erdalkali metallhydroxide,
wie Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid, die Kristallwasser
enthalten, Zinkboratverbindungen, Zinkstannatverbindungen und anorganische
Siliciumverbindungen, wie Kieselsäure, Kaolinton und Talkum,
der Harzzusammensetzung zugegeben werden.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Harzzusammensetzung ist nicht besonders
beschränkt
und die Zusammensetzung kann durch Kneten mit Knetvorrichtungen,
wie Extrudern, geheizten Walzen, Knetern und Banbury-Mischern, hergestellt
werden. Unter diesen wird im Hinblick auf die Produktionsleistung
das Kneten mit Hilfe von Extrudern bevorzugt. Die Knettemperatur
kann von der bevorzugten Verarbeitungstemperaturen des Grundharzes
abhängen
und liegt im Bereich von 200–360°C, vorzugsweise
240–320°C, als Standardtemperatur.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, wobei Herstellungsbeispiele
und Referenzbeispiele für
die Phosphazenverbindungen gegeben werden. Die Erfindung soll nicht
auf diese Beispiele beschränkt
sein.
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Die
in den Beispielen und den Vergleichsbeispielen verwendeten Komponenten
sind folgende:
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(A-1) Polyphenylenether (PPE)
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- PPE: Unmodifizierter Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether
mit einer η sp/c
von 0,54, bestimmt in einer Chloroformlösung bei 30°C.
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(A-2) Kautschukverstärktes Polystyrol (HIPS)
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- HIPS: Kautschukverstärktes
Polystyrol mit einem Kautschukgehalt von 9% mit einer η sp/c des
Matrix-Polystyrols
von 0,64, bestimmt in einer Toluollösung bei 30°C, und einem durchschnittlichen
volumetrischen Teilchendurchmesser der Kautschukteilchen von 1,5 μm.
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(B) Phenoxyphosphazenverbindung
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(Herstellungsbeispiel 1-1:-Herstellung
einer Phenoxyphosphazenverbindung)
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113,0
g (1,2 Mol) Phenol wurden in einen mit einem Rührer, einem Thermometer und
einem Rückflußkühler ausgestatteten
1 l-Vierhalskolben gegeben und 400 ml Tetrahydrofuran (THF) wurde
zugesetzt, um eine gleichförmige
Lösung
zu erhalten. Dann wurden 26,4 g metallisches Natrium bei 25°C oder weniger
zugesetzt und nach Beendigung der Zugabe wurde die Temperatur während einer
Dauer von 1 Stunde auf 63°C
erhöht, wonach
6 Stunden lang kontinuierlich bei 63 bis 68°C gerührt wurde, um eine Lösung von
Natriumphenolat herzustellen.
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Parallel
mit der obigen Reaktion wurden in einem 2 l-Vierhalskolben 58,0 g (0,5 Moleinheiten)
eines Gemisches aus Hexachlorcyclotriphosphazen und Octachlorcyclotetraphosphazen
(Hexachlorcyclotriphosphazen (Trimeres) 62%, Octachlorcyclotetraphosphazen
(Tetrameres) 38%) in 250 ml THF gelöst und unter Rühren bei
25°C oder
weniger wurde die vorstehend hergestellte Natriumphenolatlösung tropfenweise
zu der gebildeten Lösung
zugefügt.
Nach Beendigung der Zugabe wurde die Umsetzung 12 Stunden lang unter
Rühren
bei 71 bis 73°C
durchgeführt.
Nach Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch konzentriert und
wieder in 500 ml Toluol gelöst,
wonach das Waschen mit Wasser, Waschen mit einer 5%igen wässerigen Natriumhydroxidlösung, Waschen
mit einer 5%igen wässerigen
Chlorwasserstoffsäurelösung, Waschen
mit einer 5%igen wässerigen
Natriumbicarbonatlösung
und Waschen mit Wasser erfolgte. Zu dieser Toluollösung wurden
5 g Silicagel gegeben (Handelsname: WAKO GEL C-200, hergestellt
von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), wonach eine Stunde lang
bei Raumtemperatur gerührt
wurde. Nach dem Abfiltrieren des Silicagels wurde die organische
Schicht untervermindertem Druck konzentriert. Das resultierende
Produkt wurde unter Erhitzen auf 80°C während 11 Stunden im Vakuum
unter 4 hPa oder weniger getrocknet, wobei 104 g eines weißen Feststoffes
erhalten wurden.
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Die
gebildete Phenoxyphosphazenverbindung hatte eine Säurezahl
von 0,01 mg KOH/g und enthielt 0,03% oder weniger hydrolysierbares
Chlor. Der Schmelzpunkt (Tm) nach der TG/DTA-Analyse war 108°C, die Zersetzungs-Anfangstemperatur
war 323°C
und die Temperatur bei 5%igem Gewichtsverlust war 335°C.
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(Herstellungsbeispiel 1-2: Herstellung
einer Phenoxyphosphazenverbindung)
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Eine
Phenoxyphosphazenverbindung wurde in gleicher Weise wie in Herstellungsbeispiel
1-1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Menge des für die Nachbehandlung
nach Beendigung der Reaktion verwendeten Silicagels 1 g betrug.
Die resultierende Phenoxyphosphazenverbindung hatte eine Säurezahl
von 0,3 mg KOH/g.
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(Referenzbeispiel 1: Herstellung einer
Phenoxyphosphazenverbindung)
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Eine
Phenoxyphosphazenverbindung wurde in gleicher Weise wie in Herstellungsbeispiel
1-1 hergestellt, mit der Abänderung,
daß in
der Nachbehandlung nach Beendigung der Reaktion keine Behandlung
mit Silicagel erfolgte, wobei 109 g eines leicht gelben Feststoffes
erhalten wurden. Die resultierende Phenoxyphosphazenverbindung hatte
eine Säurezahl
von 0,77 mg KOH/g und enthielt 0,08% hydrolysierbares Chlor. Der
Schmelzpunkt (Tm) nach der TG/DTA-Analyse betrug 106°C, die Zersetzungs-Anfangstemperatur
war 321°C
und die Temperatur für
5%igen Gewichtsverlust betrug 333°C.
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(Herstellungsbeispiel 2: Herstellung einer
Phenoxyphosphazenverbindung mit vernetzter Struktur, erhalten durch
eine 2,2-Bis(p-oxyphenyl)isopropylidengruppe)
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56,5
g (0,6 Mol) Phenol und 500 ml Toluol wurden in einen 1 l Vierhalskolben
gegeben und 0,55 Grammatom (12,6 g) Schnitzel von metallischem Natrium
wurde unter Rühren
zugesetzt, wobei die Innentemperatur der Flüssigkeit bei 25°C gehalten
wurde, wonach 8 Stunden lang bei 90 bis 113°C gerührt wurde, bis das metallische
Natrium vollständig
verschwunden war. Auf diese Weise wurde eine Natriumphenolatlösung hergestellt.
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Parallel
mit der obigen Reaktion wurden 57,1 g (0,25 Mol) Bisphenol A, 103,5
g (1,1 Mol) Phenol und 700 ml THF in einen 3 l-Vierhalskolben gegeben
und 1,6 g Grammatom (11,1 g) Schnitzel von metallischem Lithium
wurden unter Rühren
zugesetzt, während
die Innentemperatur der Flüssigkeit
bei 25°C
gehalten wurde, wonach 8 Stunden lang bei 63 bis 68°C gerührt wurde,
bis das metallische Lithium vollständig verschwunden war. Zu dieser
Aufschlämmung
wurden tropfenweise unter Rühren
1,0 Mol (115,9 g) oligomeres Dichlorphosphazen gegeben (Konzentration:
37%, Chlorbenzollösung:
313 g, Zusammensetzung: Gemisch aus 70% des Trimeren, 19% des Tetrameren,
8% des Pentameren und Hexameren, 2% des Heptameren und 1% des Octameren
oder höherer
Polymerer), während
die Innentemperatur der Flüssigkeit
bei 20°C
oder weniger gehalten wurde, wonach die Reaktion zwei Stunden bei
80°C durchgeführt wurde.
Dann wurde die gesondert hergestellte Natriumphenolatlösung unter
Rühren
zugesetzt, während
die Flüssigkeitstemperatur
bei 20°C
gehalten wurde, wonach die Reaktion bei 80°C während 5 Stunden vorgenommen
wurde.
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Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch zum Entfernen
von THF konzentriert und 1 l Toluol wurde zugesetzt. Die erhaltene
Toluollösung
wurde 3 mal mit 1 l 2% NaOH und danach 3 mal mit 1 l Wasser gewaschen.
Dann wurde die Lösung
bei Raumtemperatur durch eine Kolonne geleitet, die mit 20 g aktiviertem
Aluminiumoxid (hergestellt von Wako Pure Chemical Industries Ltd.)
gefüllt
war. Die resultierende organische Schicht wurde unter vermindertem
Druck konzentriert. Das gebildete Produkt wurde während 11
Stunden unter 4 hPa oder weniger bei 80°C im Vakuum getrocknet, wobei
228 g eines weißen
Pulvers erhalten wurden.
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Die
resultierende vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung hatte eine Säurezahl
von 0,02 mg KOH/g und enthielt 0,03% hydrolysierbares Chlor. Aus
dem Phosphorgehalt und den Werten der CHN-Elementaranalyse wurde
die Zusammensetzung des Endprodukts als [N=P(-O-C6H4-C(CH3)2-C6H4-O-)0,25(-O-C6H5)1,50]
bestimmt. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), bezogen
auf Polystyrol (gemäß der GPC-Analyse) war
1140, bei der Analyse durch TG/DTA zeigte sich kein deutlicher Schmelzpunkt,
die Zersetzungs-Anfangstemperatur war 311°C und die Temperatur für einen
5%igen Gewichtsverlust betrug 322°C.
Durch Bestimmung der restlichen Hydroxylgruppen mit Hilfe der Acetylierungsmethode
wurde gefunden, daß diese
weniger als die Erfassungsgrenze betrugen (weniger als 1 × 10–6 Äquivalente/g
als Hydroxyläquivalent
pro 1 g der Probe).
-
(Referenzbeispiel 2: Herstellung einer
Phenoxyphosphazenverbindung mit vernetzter Struktur, erhalten durch die
2,2-Bis(p-oxyphenyl)isopropylidengruppe)
-
Eine
vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung wurde in gleicher Weise wie
in Herstellungsbeispiel 2 hergestellt, mit der Abänderung,
daß in
der Nachbehandlung nach der Reaktion keine Behandlung mit Hilfe einer
Kolonne von aktiviertem Aluminiumoxid durchgeführt wurde. Dabei wurden 229
g eines weißen
Pulvers erhalten. Die resultierende vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung
hatte eine Säurezahl
von 0,55 mg KOH/g und enthielt 0,08% hydrolysierbares Chlor. Über den
Phosphorgehalt und die Werte der Elementaranalyse für CHN wurde
die Zusammensetzung des Endprodukts als [N=P(-O-C6H4-C(CH3)2-C6H4-O-)0,25(-O-C6H5)1,50]
bestimmt. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), bezogen
auf Polystyrol (nach der GPC-Anayse)
betrug 1100, die Analyse durch TG/DTA zeigte keinen deutlichen Schmelzpunkt,
die Zersetzungs-Anfangstemperatur war 306°C und die Temperatur für 5%igen
Gewichtsverlust war 312°C.
Als Ergebnis der Bestimmung der restlichen Hydroxylgruppen mit Hilfe
der Acetylierungsmethode zeigte sich, daß diese unterhalb der Bestimmungsgrenze
lagen (weniger als 1 × 10–6 Äquivalent/g
als Hydroxyläquivalent
pro 1 g der Probe).
-
(Herstellungsbeispiel 3: Herstellung einer
Phenoxyphosphazenverbindung mit vernetzter Struktur, erhalten mit Hilfe
von 4,4-Sulfonyldiphenylen (Bisphenol-S-Rest)
-
32,9
g (0,35 Mol) Phenol und 400 ml THF wurden in einen 1 l-Vierhalskolben
gegeben und unter Rühren
wurde 0,3 Grammatom (6,9 g) metallisches Natrium in Form von Schnitzeln
zugesetzt, während
die Innentemperatur der Flüssigkeit
bei 25°C
gehalten wurde. Danach wurde 5 Stunden lang bei 65 bis 72°C gerührt, bis
das metallische Natrium vollständig
verschwunden war, wobei eine Natriumphenolatlösung erhalten wurde.
-
Parallel
zu der obigen Reaktion wurden 160,0 g (1,70 Mol) Phenol und 12,5
g (0,05 Mol) Bisphenol-S in einem 1 l Vierhalskolben in 500 ml THF
gelöst
und 1,8 Grammatom (41,4 g) metallisches Natrium wurde bei 25°C oder weniger
zugefügt.
Nach Beendigung der Zugabe wurde die Temperatur über eine Dauer von 1 Stunde
auf 63°C
erhöht,
wonach das Rühren
bei 63 bis 68°C
während
6 Stunden fortgesetzt wurde, wobei eine Natriumphenolat-Mischlösung erhalten
wurde. Diese Lösung
wurde tropfenweise zu 580 g einer 20%igen Chlorbenzollösung, welche
1,0 Moleinheit (115,9 g) eines oligomeren Dichlorphosphazens (Konzentration: 37%,
Chlorbenzollösung:
313 g, Zusammensetzung: Gemisch aus 70% des Trimeren, 19% des Tetrameren, 8%
des Pentameren und Hexameren, 2% des Heptameren und 1% des Octameren
und höherer
Polymerer) enthielt, gegeben, während
die Innentemperatur der Flüssigkeit
bei 25°C
oder weniger gehalten wurde, wonach die Reaktion unter Rühren bei
71–73°C während 5
Stunden durchgeführt
wurde. Dann wurde die vorstehend hergestellte Natriumphenolat-Mischlösung tropfenweise
zugesetzt, wonach die Reaktion 5 Stunden lang bei 71–73°C fortgesetzt
wurde.
-
Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch konzentriert
und wieder in 500 ml Chlorbenzol gelöst und danach 3 mal mit einer
5%igen wässerigen
NaOH-Lösung,
mit einer 5%igen Schwefelsäure, mit
einer 5%igen wässerigen
Natriumbicarbonatlösung
und 3 mal mit Wasser gewaschen.
-
Danach
wurden 5 g Aktivkohle (CARBORAFIN, hergestellt von Takeda Chemical
Industries, Ltd.) zugegeben, wonach eine Stunde bei Raumtemperatur
gerührt
wurde. Die Aktivkohle wurde abfiltriert, wonach zur Trockene konzentriert
wurde, so daß 217
g eines weißen
Pulvers erhalten wurde.
-
Die
resultierende vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung hatte eine Säurezahl
von 0,01 mg KOH/g und enthielt 0,01% oder weniger hydrolysierbares
Chlor. Aus dem Phosphorgehalt und den Werten der CHN-Elementaranalyse
wurde bestimmt, daß die
Zusammensetzung der Verbindung ungefähr [N=P(-O-C6H4-SO2-C6H4-O-)0,05(-O-C6H5)1,90]
war. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), bezogen auf
Polystyrol (nach der GPC-Analyse) war 1080, der Schmelzpunkt (Tm),
bestimmt durch die TG/DTA-Analyse, betrug 105°C, die Zersetzungs-Anfangstemperatur
war 323°C
und die Temperatur für
5%igen Gewichtsverlust betrug 337°C.
Außerdem
erfolgt die Bestimmung der restlichen Hydroxylgruppen mit Hilfe
einer Acetylierungsmethode. Dabei wurde gefunden, daß diese
unterhalb der Bestimmungsgrenze lagen (weniger als 1 × 10–6 Äquivalent/g,
als Hydroxyläquivalent
pro 1 g der Probe).
-
(Referenzbeispiel 3: Herstellung einer
Phenoxyphosphazenverbindung mit vernetzter Struktur, erhalten mit
Hilfe von 4,4-Sulfonyldiphenylen
(Bisphenol-S-Rest)
-
Eine
vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung wurde in gleicher Weise wie
in Herstellungsbeispiel 3 hergestellt, mit der Abänderung,
daß in
der Nachbehandlung nach der Reaktion die Behandlung mit Aktivkohle nicht
durchgeführt
wurde. Dabei wurden 219 g eines zitronengelben Feststoffes erhalten.
Die resultierende vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung hatte eine
Säurezahl
von 0,56 mg KOH/g und enthielt 0,03% oder weniger hydrolysierbares
Chlor. Aus dem Phosphorgehalt und den Werten der CHN-Elementaranalyse
wurde bestimmt, daß die
Zusammensetzung des Produkts ungefähr [N=P(-O-C6H4-SO2-C6H4-O-)0,05(-O-C6H5)1,90] war. Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), bezogen auf Polystyrol
(nach der GPC-Analyse) war 1060, der Schmelzpunkt (Tm), bestimmt
durch die TG/DTA-Analyse,
betrug 103°C,
die Zersetzungs-Anfangstemperatur war 318°C und die Temperatur für 5%igen
Gewichtsverlust betrug 331°C.
Außerdem
erfolgte die Bestimmung der restlichen Hydroxylgruppen mit Hilfe
einer Acetylierungsmethode, wobei gefunden wurde, daß diese unterhalb
der Bestimmungsgrenze lagen (weniger als 1 × 10–6 Äquivalent/g,
als Hydroxyläquivalent
pro 1 g der Probe).
-
(Herstellungsbeispiel 4: Herstellung einer
Phenoxyphosphazenverbindung mit vernetzter Struktur, erhalten durch
p-Phenylen)
-
Ein
Gemisch aus 94,11 g (1,0 Mol) Phenol, 40,0 g (1,0 Mol) Natriumhydroxid,
50 g Wasser und 500 ml Toluol wurde unter Erhitzen gerückflußt, wobei
lediglich Wasser aus dem System entfernt wurde, so daß eine Toluollösung von
Natriumphenolat hergestellt wurde.
-
Parallel
zu der obigen Reaktion wurde ein Gemisch aus 16,5 g (0,15 Mol) Hydrochinon,
94,1 g (1,0 Mol) Phenol, 31,1 g (1,3 Mol) Lithiumhydroxid, 52 g
Wasser und 600 ml Toluol in einen 2 l Vierhalskolben gegeben und
unter Erhitzen gerückflußt, um lediglich
Wasser aus dem System zu entfernen, wobei eine Toluollösung hergestellt
wurde, in der das Lithiumsalz von Phenol und das von Hydrochinon
gelöst
waren. Zu dieser Toluollösung
wurden tropfenweise 580 g einer 20%igen Lösung in Chlorbenzol, die 1,0
Moleinheit (115,9 g) eines Dichlorphosphazen-Oligomeren enthielt
(Konzentration: 37%, Chlorbenzollösung: 313 g, Zusammensetzung:
Gemisch aus 70% des Trimeren, 19% des Tetrameren, 8% des Pentameren
und Hexameren, 2% des Heptameren und 1% des Octameren und höherer Polymerer)
bei 30°C
oder weniger gegeben, wonach die Reaktion 5 Stunden lang unter Rühren bei
110°C durchgeführt wurde.
Dann wurde die vorstehend hergestellte Toluollösung von Natriumphenolat zugesetzt,
wonach die Reaktion 5 Stunden bei 110°C fortgesetzt wurde.
-
Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch 3 mal mit 1,0
l einer 3%igen wässerigen Natriumhydroxid-Lösung gewaschen und danach 3
mal mit 1,0 l Wasser gewaschen. Nachdem Toluol im Vakuum abdestilliert
worden war, wurde das Reaktionsgemisch 11 Stunden lang bei 120°C unter einem
Vakuum von 4 hPa oder weniger getrocknet. Zu der erhaltenen Schmelze,
die kein Lösungsmittel
enthielt, wurden 5 g aktivierter Ton zugesetzt (Handelsname:GAREONEARTH
V2, hergestellt von Mizusawa Industrial Chemicals, Ltd.), wonach
eine Stunde bei 120°C
gerührt
wurde. Nach dem Abfiltrieren des aktivierten Tons unter Erhitzen wurde
die Schmelze abgekühlt,
wobei 209 g eines weißen
Pulvers erhalten wurden Die resultierende vernetzte Phenoxyphosphazenverbindung
hatte eine Säurezahl
von 0,01 mg KOH/g und enthielt 0,02 hydrolysierbares Chlor. Aus
dem Phosphorgehalt und den Werten der CHN-Elementaranalyse wurde
die Zusammensetzung des Endprodukts als [N=P(-O-p-C6H4-O-)0,15(-O-C6H5)1,70]
bestimmt. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), bezogen
auf Polystyrol (nach der GPC-Analyse) war 1090, die TG/DTA-Analyse
ergab keinen deutlichen Schmelzpunkt, die Zersetzungs-Anfangstemperatur
war 309°C
und die Temperatur bei 5 Gewichtsverlust war 312°C. Als Ergebnis der Bestimmung
der restlichen Hydroxylgruppen mit Hilfe einer Acetylierungsmethode
ergab sich, daß diese
unterhalb der Bestimmungsgrenze lagen (weniger als 1 × 10–6 Äquivalent/g, als
Hydroxyläquivalent
pro 1 g der Probe).
-
In
den Vergleichsbeispielen wurden folgende Phosphorsäureester
als Flammschutzmittel verwendet.
- TPP: Triphenylphosphat
mit einer Säurezahl
von 0,03 mg KOH/g (TPP, hergestellt von Daihachi Chemical Industry
Co., Ltd.).
- BPA-DPP: Phosphorsäureester-Verbindung,
die überwiegend
aus Bisphenol A-bis(diphenylphosphat) bestand, mit einer Säurezahl
von 0,6 ml KOH/g (CR-741, hergestellt von Daihachi Chemical Industry
Co., Ltd.).
-
Die
physikalischen Eigenschaften der Harzzusammensetzung der Beispiele
und der Vergleichsbeispiele wurden mit Hilfe der folgenden Methoden
und unter folgenden Bedingungen bestimmt:
-
(1) Flammhemmung:
-
Diese
wurde durch den vertikalen Brandtest nach UL-94 gemessen, wobei ein durch Spritzgießen hergestelltes
Teststück
einer Dicke von 1,6 mm (1/16 Inch) verwendet wurde. Die Bewertung
erfolgte nach der Gesamt-Brenndauer, wenn das Teststück 10 mal
mit einer Flamme in Kontakt gebracht wurde, und im Hinblick darauf,
ob während
des Brennens ein Abtropfen des Materials auftrat oder nicht.
-
(2) Elektrische Eigenschaften:
-
Ein
Test-Formkörper
von 150 × 150
mm mit einer Dicke von etwa 2 mm wurde 200 Stunden bei 90°C in einem
Thermohygrostaten (Modell PL-3FP, hergestellt von TABAI ESPEC COP.)
stehengelassen, der bei einer relativen Feuchtigkeit von 95% gehalten
wurde und wurde dann 24 Stunden lang bei 23°C in einer Kammer von konstanter
Temperatur und Feuchtigkeit von 50% relativer Feuchtigkeit stehengelassen,
wonach die elektrischen Eigenschaften (dielektrischer Verlust (dielectric
loss tangent)) dieses Festkörpers
bei Frequenzen von 100 Hertz (Hz) und 1 Megahertz (MHz) gemessen
wurde.
-
(3) Izod-Schlagfestigkeit (IZOD):
-
Diese
wurde gemäß ASTM D-256
gemessen.
-
(4) Formbeständigkeitstemperatur unter Belastung
-
(DTUL):
Diese wurde gemäß ASTM D-648
gemessen.
-
(5) Abscheidung in der Form:
-
Der
Grad der Abscheidung des flammhemmenden Mittels in der Form während des
Spritzgießens
wurde durch den Grad des Beschlags der Formoberfläche durch
geringe Werkzeugfül lung
(short shot) geprüft, wenn
ein Testkörper
zum Prüfen
der physikalischen Eigenschaften geformt wurde. Wenn im wesentlichen
kein Beschlag auftrat, wird dies durch das Symbol "O" angezeigt, wenn ein leichter Beschlag
auftritt, wird dies durch "∆" angezeigt, und wenn
starker Beschlag auftritt, wird dies durch "X" angezeigt.
-
Beispiele 1-6 und Vergleichsbeispiele
1-5
-
Die
Bestandteile wurden in dem in Tabelle 1 gezeigten Verhältnis gemischt
und das Gemisch wurde in einen Doppelschneckenextruder mit einem
Schneckendurchmesser von 25 mm eingeführt, dessen Maximaltemperatur
des Heizzylinders auf 320°C
eingestellt war, und wurde bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit der Schnecke
von 300 Upm schmelzgeknetet, danach abgekühlt und die Stränge wurden
geschnitten, wobei Pellets aus der Harzzusammensetzung erhalten
wurden. Die gebildeten Pellets der Harzzusammensetzung wurden dann
bei 240 bis 290°C
spritzgegossen, um Teststücke
zum Prüfen
der physikalischen Eigenschaften herzustellen. Diese wurden den
Tests für
die physikalischen Eigenschaften mit Hilfe der vorstehend angegebenen Testmethoden
unterworfen, wobei die in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse erhalten
wurden. In keinem der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurde ein
Abtropfen von Materialien während
des Brandes festgestellt.
-
-
INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
-
Erfindungsgemäß wird eine
Phosphazenverbindung mit einer Säurezahl
von weniger als 0,5 verwendet, um eine Harzzusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, die keine halogenhaltigen Verbindungen enthält, ausgezeichnete
elektrische Eigenschaften, Wärmebeständigkeit
und mechanische Eigenschaften besitzt, im wesentlichen keine Probleme,
wie Rauchbildung während
des Spritzgießens
und Abscheidung von flammhemmenden Mitteln auf der Form verursacht,
aus Gründen
des Umwelt-Gesundheitsschutzes wünschenswert ist
und hohe Flammhemmung besitzt.