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Die
vorliegende Offenbarung betrifft ein Additiv für thermoplastische Harze und
Harzzusammensetzungen, enthaltend solche Additive. Insbesondere
betrifft die vorliegende Offenbarung Additive, welche verbesserte
Flammhemmungs-Charakteristiken,
Wärmedurchbiegungstemperaturen
und Fließgeschwindigkeiten
von thermoplastischen Harzen ermöglichen,
wie z.B. Harzzusammensetzungen, enthaltend Polyphenylenether (PPE),
hochschlagfestes Polystyrol (HIPS) und ähnliches. Die vorliegende Offenbarung
betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen
Harzzusammensetzung, enthaltend solche Additive, und mit verbesserten
Flammschutz-, Wärmedurchbiegungstemperatur-
und Fließeigenschaften.
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Thermoplastische
Harze haben in verschiedenen Industrien Verwendung gefunden, z.B.
als Materialien für
Teile von elektrischen und elektronischen Vorrichtungen und auch
für Teile
von Automobilen. Thermoplastische Harzzusammensetzungen, wie z.B.
hochschlagzähe
Polystyrol (HIPS)- und Polyphenylenether (PPE)-Harzzusammensetzungen sind auch geeignet
als Klebstoffe, Dichtmittel, Gele, für Automobile, Verkabelung,
elektrische Anwendungen, Luftfahrt, Sportausrüstung, elektrische Laminate
und IC-Umhüllungsmaterialien.
Polyphenylenetherharze sind auch geeignet als Additive für verschiedene
thermoplastische und thermisch härtende
Materialien. Die physikalischen, elektrischen und chemischen Eigenschaften
von Polyphenylenetherharz-Zusammensetzungen machen sie ideal für eine große Vielzahl
von industriellen Anwendungen.
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US-Patent
Nrn. 3 383 435, 4 128 602 und 4 128 603 offenbaren thermoplastische
Polymerblends, aufweisend Polyphenylenether (PPE) und vinylaromatische
Polymere, wie z.B. Styrolpolymere, die als Formmaterialien nützlich sind.
Ein wichtiger Vorteil der Polymerblends, aufweisend Polyphenylenether
und Styrolpolymere ist, dass es durch Vermischen von halogenfreien
Additiven, insbesondere Phosphor enthaltenden Verbindungen, möglich ist,
Formmaterialien zu erhalten, die flammhemmend sind und daher für viele
Anwendungen in der elektrischen Industrie verwendet werden können. Insbesondere
ist der Test auf Flammhemmung gemäß UL 94 kritisch für die Verwendung in
der elektrischen Industrie. In diesem Test wird eine Flamme wiederholt
auf vertikal befestigte Testproben angewendet. Die Testprobe heizt
sich bis zu einem sehr großen
Ausmaß auf.
In manchen Fällen
führt dies
zum Tropfen von flammendem Polymermaterial und Entzündung der unter
dem Stab befestigten Baumwolle. Dies unerwünschte Verhalten wird insbesondere
beobachtet, wenn große
Mengen an flammhemmenden Mitteln verwendet werden müssen, um
kurze Brennzeiten zu erreichen.
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Styrolpolymer-Zusammensetzungen,
wie z.B. HIPS, enthaltend verschiedene Polymeradditive, wie z.B.
Kautschuke, um mechanische Eigenschaften zu verbessern, Zusammensetzungen
vom Acrylnitril/Butadien/Styrol (ABS)-Typ, werden aufgrund ihrer
mechanischen Eigenschaften weit verbreitet verwendet. HIPS z.B.
wird weit verbreitet bei der Herstellung von geformten Konsumgütern verwendet,
wie z.B. bei der Produktion von Teilen für Fernsehschränke. ABS
wird bei der Herstellung von Teilen verwendet, die höhere Festigkeit und
chemische Beständigkeit
erfordern. Styrolartige Polymere leiden jedoch unter ihrer relativ
hohen Entflammbarkeit, wobei ihre Anwendungen, bei denen die Formteile
hohen Temperaturen unterzogen werden, eingeschränkt sind.
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Verschiedene
Versuche wurden im Stand der Technik gemacht, um die Flammhemmung
von thermoplastischen Harzen, wie z.B. PPE- und HIPS-Zusammensetzungen,
zu verbessern. Die meisten der angebotenen Lösungen leiden jedoch am Nachteil
der anderen.
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Resorcinbisdiphenylphosphat
(hier auch als „RDP" bezeichnet) wurde
als Flammhemmhilfsmittel in PPE/PPO/HIPS-Formulierungen verwendet,
um wirksame Flammhemmleistung zu ergeben. Es ist auch ein wirksamer
Weichmacher, der dem Polymerharz erwünschte mechanische und chemische
Eigenschaften verleiht. Im Stand der Technik ist auch bekannt, dass
die Menge an RDP in dem thermoplastischen Harz vorzugsweise minimal
sein soll, sowohl vom Gesichtspunkt der Kosten des Additivs her,
als auch da gefunden wurde, dass große Mengen an RDP (mehr als
etwa 16-20 Teile RDP) in der Reduktion des Moduls der Harzformulierung
resultieren, sowie die Wärmedurchbiegungstemperatureigenschaften
der Harzformulierung beeinträchtigen.
Verschiedene Verbindungen wurden im Stand der Technik als Co-Additive
mit RDP versucht, welche die Reduktion von RDP in der Harzformulierung
ermöglichen
könnten.
Z.B. wurden sowohl Ferrocen als auch Melaminpolyphosphat einzeln
als Co-Additive für
RDP versucht, um in Harzformulierungen verwendet zu werden. Jedoch
ist ein Problem, dem die Verwendung von entweder Ferrocen oder Melaminpolyphosphat
als Co-Additiv mit RDP gegenüber
steht, dass, während
es möglich
ist, die Menge an RDP zu reduzieren und die Flammhemmleistung der
Harzformulierung aufrecht zu erhalten, andere Eigenschaften des
Harzes, wie z.B. Fließfähigkeit
und Kerbschlag beeinträchtigt
werden. Insbesondere z.B. wenn Melaminpolyphosphat als ein Co-Additiv
verwendet wird, um wirksamen Flammschutz zu erreichen, müssen große Mengen
davon verwendet werden. Dies resultiert oftmals in einem Ausbluten
des Melaminpolyphosphats aus dem Harz bei hohen Temperaturen während der
Verarbeitung.
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Es
ist im Stand der Technik z.B. auch bekannt, dass die Zugabe von
Halogenflammhemmern zu thermoplastischen Polyesterharzen Flammbeständigkeit
verleiht. Die Verwendung von Halogenflammhemmern resultiert jedoch
in der Bildung von Halogenverbindungen, die als Verunreinigungen
in den Harzzusammensetzungen wirken. Es wird auch beobachtet, dass
Halogenprodukte manchmal als thermische Zersetzungsprodukte gebildet
werden und in Korrosion des Kneters, Formmaschine, Form und anderer
Ausrüstung,
die bei den Knet- und Formschritten verwendet wird, resultieren.
Die Verwendung von Flammhemmern auf Halogenbasis leidet auch unter
dem zusätzlichen
Nachteil der Bildung von giftigem Gas aufgrund ihrer Zersetzung.
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Es
wurden Versuche gemacht, um die Verwendung von Flammhemmern auf
Halogenbasis durch Verwendung von auf Phosphor basierenden Verbindungen
zu vermeiden. Z.B. offenbart die japanische veröffentlichte Anmeldung JP-A
55-82149 ein Verfahren zum Verbessern der Flammhemmung von thermoplastischen Polyesterzusammensetzungen,
aufweisend Zugabe von rotem Phosphor oder einer Phosphorsäureverbindung
dazu. Es wird jedoch beobachtet, dass die Zugabe von rotem Phosphor,
während
sie die Nachteile von Flammhemmern auf Halogenbasis vermeidet, die
Flammhemmung nicht verbessert. Dieses Problem zu überwinden
wurde mit dem in der japanischen veröffentlichten Anmeldung JP A
8-73720 veröffentlichten
Verfahren angestrebt. Das hier offenbarte Verfahren weist die Zugabe
eines Kalzium- oder Aluminiumsalzes von Phosphinsäure zu dem
Polyester auf. Der Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, dass zur
Erhöhung
der Flammhemmung das Additiv in großen Mengen zugegeben werden
muss, wodurch als Ergebnis die Formbarkeit des Polyesters beeinträchtigt wird.
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JP-A-5-179123
offenbart eine Zusammensetzung, die flammhemmend gemacht wird durch
Zugabe von einem organischen Phosphorflammhemmer. Die flammhemmende
Harzzusammensetzung dieser Offenbarung weist u. a. ein Polycarbonatharz
auf und enthält
einen organischen Phosphorflammhemmer, eine Borverbindung, Organopolysiloxan
und ein Fluorharz. Die flaminhemmende Harzzusammensetzung von JP-A-6-192553
weist ein Polycarbonatharz und ein Polyalkylenterephthalatharz auf
und enthält
ein Pfropfcopolymer, einen oligomeren organischen Phosphorflammhemmer
und ein fluoriertes Polyolefin.
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Die
Verwendung von rotem Phosphor stellt jedoch mehrere Handhabungsprobleme
dar. Roter Phosphor wirft die Gefahr einer Staubexplosion auf und
emittiert auch Geruch oder Gas, wenn er bei hoher Temperatur verarbeitet
wird. Es wird auch beobachtet, dass roter Phosphor alleine keine
gewünschte
Flammhemmung zur Verfügung
stellt und entweder in großen
Mengen oder in Kombination mit anderen Flammhemmern oder einem Flammhemmhilfsmittel
verwendet werden muss. Versuche wurden unternommen, um diese Probleme
zu überwinden,
indem die Oberfläche
von rotem Phosphor zur Stabilisierung beschichtet wurde. Zum Beispiel
offenbaren JP-A-52-142751, JP-B-5-18356 und JP-A-5-239260 roten
Phosphor, der mit einem thermisch härtenden Harz, Aluminiumoxid
und ähnlichem
beschichtet ist. JP-B-2-37370 schlägt eine flammhemmende Harzzusammensetzung
vor, aufweisend ein Polyesterharz und einen mit thermisch härtendem
Harz beschichteten roten Phosphor und, falls gewünscht, einen verstärkenden
Füller.
JP-A-5-239260 und JP-A-5-247264 offenbaren eine flammhemmende Harzzusammensetzung,
aufweisend ein thermoplastisches Harz, wie z.B. Polycarbonat, Polyesterharz
und ähnliches
und stromlos plattierten roten Phosphor.
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In
den Gebieten, in denen solche flammhemmenden Harzzusammensetzungen
verwendet werden, z.B. in elektrischen und elektronischen Teilen,
sind Vereinfachung des Aufbaus und Kostenreduktion erwünscht und
es wird gefördert,
dass die Teile integriert oder dünner
werden. Daher ist es erforderlich, dass in diesen Teilen verwendete
Materialien zufriedenstellende Fließfähigkeit beim Formen zeigen
und hohe Wärmbeständigkeit
und hohe Flammhemmung aufrecht erhalten.
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Zugabe
von organischen Phosphorflammhemmern zu einem Polycarbonatharz in
einem Versuch, ausreichende Flammhemmung zu verleihen, resultiert
auch in beträchtlicher Reduktion
bei der Wärmebeständigkeit.
Polycarbonatharzzusammensetzung, die roten Phosphor oder stabilisierten
roten Phosphor enthalten, leiden auch an Langzeitwärmestabilität. Demzufolge
sind Formkörper,
die daraus hergestellt werden, oftmals nach ausgedehnter Verwendung
bei einer Temperatur, die nicht höher ist als um 150°C herum,
deformiert. Ein weiteres Problem, das der Verwendung von auf Phosphor
basierenden Flammschutzmitteln gegenüber steht ist, dass die dabei
erhaltenen Zusammensetzungen an schlechter Formverarbeitbarkeit
aufgrund von niedriger Fließfähigkeit
leiden. Während
das Problem des Flusses durch Formen bei einer hohen Temperatur überwunden
werden kann, resultiert dies darin, dass der rote Phosphor einen
nicht annehmbaren Geruch ausströmt und
Zersetzungsgas erzeugt wird, welches die Form verunreinigt.
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Im
Stand der Technik beinhalten bevorzugte Flammschutzhilfsmittel Phosphorverbindungen,
wie z.B. elementaren Phosphor, organische Phosphonsäuren, Phosphonate,
Phosphinate, Phosphinite, Phosphinoxide, wie z.B. Triphenylphosphinoxid,
Phosphine, Phosphite und Phosphate. Geeignete Phosphate beinhalten Phenylbisdodecylphosphat,
Phenylbisneopentylphosphat, Phenylethylenhydrogenphosphat, Phenylbis-3,5,5'-trimethylhexylphosphat,
Ethyldiphenylphosphat, 2-Ethylhexyldi(p-tolyl)phosphat, Diphenylhydrogenphosphat,
Bis(2-ethylhexyl)p-tolylphosphat, Tritolylphosphat, Bis(2-ethylhexyl)phenylphosphat,
Tri(nonylphenyl)phosphat, Phenylmethylhydrogenphosphat, Di(dodecyl)p-tolylphosphat,
Trikresylphosphat, Triphenylphosphat, isopropyliertes Triphenylphosphat,
halogeniertes Triphenylphosphat, Dibutylphenylphosphat, 2-Chlorethyldiphenylphosphat,
p-Tolylbis(2,5,5'-trimethylhexyl)phosphat,
2-Ethylhexyldiphenylphosphat und ähnliches.
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Allgemein
sind Triphenylphosphat, die alkylierten Triphenylphosphate, einschließlich isopropylierte und
butylierte Triphenylphosphate, Bisneopentylpiperidinyldiphosphat,
Tetraphenylbisphenol A-diphosphat, Tetraphenylresorcindiphosphat,
Hydrochinondiphosphat, Bisphenol A-diphosphat, Bisphenol A-polyphosphat, Mischungen
aus diesen Verbindungen und Derivate von diesen Verbindungen die
bevorzugten Phosphate.
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Die
Verwendung von Triphenylphosphat (TPP) als Flammhemmadditiv für verschiedene
Polymerzusammensetzungen wird z.B. in US-Patenten 4 526 917 und
5 206 276 gelehrt.
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Die
Verwendung von TPP als Flammschutzadditiv wird jedoch als abhängig von
der Gegenwart von Sauerstoff in der Polymerkette oder der gleichzeitigen
Verwendung von Halogen enthaltenden Flammschutzmitteln betrachtet
(Jürgen
Troitzsch, Carl Hanserverlag, „International
Plastics Flammability Handbook" 2.
Ausgabe, 1990, Seiten 47–49).
Als ein Ergebnis wurde TPP in der Industrie bei der Herstellung
von Polycarbonaten und Polyethern verwendet, aber nicht signifikant
für die
Herstellung von Styrolpolymer-Zusammensetzungen verwendet.
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Wie
oben ausgeführt
erfordern diese Additive, dass sie in großen Mengen verwendet werden,
um das erwünschte
Ergebnis zu erhalten. Die Verwendung von großen Mengen an Additiv beeinträchtigt die
Wärmedurchbiegungstemperatur
und Fließeigenschaften
des Harzes. Schlechter Schmelzfluss kann die Größe und die Art des Teils beeinträchtigen,
das aus thermoplastischem Harz hergestellt wird und auch weiterhin
die Ausrüstung
beeinträchtigen,
in welcher die Zusammensetzung verarbeitet wird.
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US-Patent
Nr. 4 154 712 lehrt, dass Verarbeitbarkeit verbessert werden kann
durch Verringerung des Molekulargewichts der Polyphenylenetherpolymere.
Reduktion von Molekulargewicht der PPE-Polymere beeinträchtigt jedoch
manchmal nachteilig andere Eigenschaften, wie z.B. Schlagfestigkeit.
Es ist bekannt, dass um bei der Verarbeitung zu helfen, Fließverbesserer,
wie z.B. Polystyrol, gesättigte
polyalicyclische Harze und Terpenphenol zu den PPE-Harzen zugegeben
werden können,
um die Viskosität
zu reduzieren und der resultierenden Zusammensetzung hohen Fluss
zu verleihen. Die Zugabe von Polystyrol, Terpenphenol und anderen ähnlichen
Fließverbesserern
reduziert jedoch die Wärmedurchbiegungstemperatur
(HDT) des Produkts und erhöht
typischerweise die Entflammbarkeit des PPE-Harzes, gemessen unter
UL94-Standardprotokoll.
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US-Patent
Nr. 5 376 724 offenbart PPE-Zusammensetzungen, enthaltend ein Harzadditiv,
aufweisend vinylaromatische Monomere, wie z.B. Styrolmonomere, oder
eine Kohlenwasserstoffverbindung, enthaltend zumindest 35 Gew.-%
aromatische Einheiten, welche den Fluss der Harzzusammensetzung
mit lediglich geringen Reduktionen in den HDT-Werten und Schlagfestigkeit
verbessern sollen. US-Patent Nr. 5 081 185 beschreibt Zusammensetzungen,
aufweisend einen Blend aus zwei oder mehr Polyphenylenetherharzen,
wobei ein Harz hohe intrinsische Viskositätswerte von zumindest etwa
3,8 dl/g hat und das andere niedrige intrinsische Viskositätswerte
von nicht mehr als 0,33 dl/g hat. Der Blend der beiden PPE-Harze
zeigt höheren Schmelzfluss
ohne wesentlichen Rückgang
bei der Wärmedurchbiegungstemperatur
(HDT) im Vergleich zu dem hochintrinsisch viskosen PPE-Harz des
Blends.
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US-Patent
Nr. 6 414 084 lehrt ein Polyphenylenetherharz, wobei das PPE-Harz
eine intrinsische Viskosität
von mehr als 0,2 dl/g hat, gemessen in Chloroform bei 25°C, und ein
dentritisches Polymer mit einer Schmelzviskosität in dem Bereich von 1 bis
250 Pa bei einer Temperatur von 110°C und einer Scherrate von 30
sec-1. Das dendritische Polymer ist in einer
Menge von 30 Gew.-% oder weniger vorhanden und hat eine Starburst-Konfiguration und
weist Polyesterverzweigungseinheiten auf, die an einen Kern gebunden
sind.
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EP-A-1270613
offenbart eine flammbeständige
Polyolefinharz-Zusammensetzung, die ausgezeichnete Flammbeständigkeit
hat und die Herstellung eines geformten Produkts ermöglicht,
das frei ist von Seifigkeit, aufweisend (A) 100 Massenteile eines
Polyolefinharzes, (B) 10 bis 60 Massenteile Melaminpolyphosphat
und (C) 10 bis 60 Massenteile eines Carbonisierungsmittels, wobei
das Kompoundierungsverhältnis
[(B)/(C)] der Komponente (B) zu der Komponente (C) (Massenverhältnis) in
einem Bereich von 0,5 bis 4,5 ist, wahlweise weiterhin beinhaltend
(D) 1 bis 30 Massenteile eines Carbonisierungsbeschleunigers.
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EP-A-0653458
offenbart eine flammhemmende thermoplastische Harzzusammensetzung,
die (A) 50 bis 90 Gew.-% eines thermoplastischen Harzes aufweist,
welches das Basispolymer ist, und 50 bis 10 Gew.-% einer Gesamtmenge
aus (B) einer Stickstoff enthaltenden kondensierten Phosphorsäureverbindung,
(C) eines kamm-ähnlichen
Polymeren, bestehend aus einer Polyethylenhauptkette und einer Polyoxyalkylenseitenkette und
(D) einer Metall enthaltenden Verbindung mit einem carbonisierungsbeschleunigenden
Effekt, wobei die Mengen der Bestandteile (B), (C) und (D) 5 bis
49 Gew.-%, 1 bis 15 Gew.-% bzw. 0 bis 10 Gew.-% sind, wobei die
Gesamtmenge der Bestandteile (A), (B), (C) und (D) 100 Gew.-% ist,
ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung, einen Flammhemmer,
bestehend aus den Bestandteilen (B), (C) und (D), sowie ein Verfahren
zum Herstellen des Flammhemmers.
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Die
Verwendung von Ferrocen als flammhemmendes Hilfsmittel wird in Linteris,
G. T., Rumminger, M. D., Baoushok, V. I., Tsang, W. in Combustion
Institute, Syposium (International) on Combustion, 28. Proceedings,
Band 2, 20. Juli – 4.
August 2000, Edingburgh, Schottland, Combustion Institute, Pittsburgh,
PA, Candel, S., Driscoll, J. F., Burgess, A. R., Gore, J. P., Herausgeber,
Seiten 2965–2972,
2000, gelehrt.
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Ein
weiteres Problem der Verwendung von Additiven, wie z.B. Resorcindiphenylphosphat
(RDP) und anderen Phosphorverbindungen ist, dass der Kostenüberlauf
hoch ist. Es wurden Versuche unternommen, um die Mengen an Additiven
wie RDP zu reduzieren, indem es in Kombination mit Melaminpolyphosphat
oder Ferrocen verwendet wurde. Während
die Verwendung von Melaminpolyphosphat (MPP) oder Ferrocen gute
Ergebnisse in Bezug auf die Fließfähigkeit und Flammhemmung zur
Verfügung
stellt, gibt es eine signifikante Auswirkung auf die Izod-Festigkeit
des geformten Produkts. Dieses Problem ist insbesondere bei hohen
Gehalten an Beladung mit Ferrocen oder MPP akut, die jedoch erforderlich
ist, um gute Flammbeständigkeit
zu erhalten.
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Wie
man sehen kann ist es erwünscht,
eine thermoplastische Harzformulierung, wie z.B. PPE oder HIPS,
mit hohen Fliesscharakteristen mit reduzierten Beladungen an Fliessmodifizierer
zu stellen, um die Auswirkung auf die HDT-Werte, Schlageigenschaften
und Flammhemmung zu minimieren.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
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Hier
offenbart ist ein Blendadditiv für
eine flammhemmende thermoplastische Harzzusammensetzung, aufweisend
eine Organophosphatverbindung, die sich von Melaminpolyphosphat
unterscheidet, wobei das Blendadditiv Melaminpolyphosphat und Ferrocen
oder eine organische Eisenverbindung aufweist, wobei das Melaminpolyphosphat
in einer Menge von etwa 0,5 bis 5 Gewichtsteilen und das Ferrocen
oder die organische Eisenverbindung in einer Menge von etwa 0,2
bis etwa 5,0 Gewichtsteilen für
jede 100 Gewichtsteile der Harzzusammensetzung vorhanden sind.
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Eine
thermoplastische Harzzusammensetzung mit verbesserter Flammhemmung,
Zugeigenschaften, Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur
weist ein thermoplastisches Harz, eine Organophosphatverbindung,
die sich von Melaminpolyphosphat unterscheidet, Melaminpolyphosphat
und Ferrocen oder eine organische Eisenverbindung in den oben angegebenen
Mengen auf. In einer Ausführungsform
weist die Zusammensetzung weniger als oder gleich etwa 20 Gewichtsteile
der Organophosphatverbindung auf, die sich von Melaminpolyphosphat
unterscheidet, z.B. Recorcinbis(diphenylphosphat), für jede 100
Gewichtsteile des thermoplastischen Harzes, wobei das Melaminpolyphosphat
in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 5 Gewichtsteilen und das Ferrocen
oder die organische Eisenverbindung in einer Menge von etwa 0,2
bis etwa 5,0 Gewichtsteilen, basierend auf der Menge des Organophosphats,
z.B. Resorcinbis(diphenylphosphat), in der Zusammensetzung vorhanden
ist.
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Ein
Verfahren für
die Herstellung eines thermoplastischen Harzzusammensetzungsextrudats
mit verbesserter Flammhemmung, Fliessfähigkeit und Wärmedurchbiegungstemperaturleistung
weist das Vermischen eines thermoplastischen Harzes, eines Organophosphats,
das sich von Melaminpolyphosphat unterscheidet, Melaminpolyphosphat
und Ferrocen auf, um eine Mischung herzustellen, und Extrudieren
dieser Mischung, wobei das Melaminpolyphosphat in einer Menge von
0,5 bis 5 Gewichtsteilen für
jede 100 Gewichtsteile der Harzzusammensetzung vorhanden ist.
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Das
oben Beschriebene und weitere Merkmale werden in der folgenden eingehenden
Beschreibung beispielhaft beschrieben.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG
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Die
Offenbarung betrifft neue Additivzusammensetzungen zur Verwendung
als Flammhemmhilfsmittel und/oder Fließverbesserer und/oder Schlagmodifizierer
für thermoplastische
Harzzusammensetzungen. Thermoplastische Harzzusammensetzungen innerhalb
der Betrachtung der Offenbarung beinhalten z.B. Polyphenylenetherharz
(PPE)-Zusammensetzungen
und Styrolpolymer-Zusammensetzungen, wie z.B. HIPS, sowie Zusammensetzungen
vom ABS-Typ.
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Die
Polyphenylenetherpolymere (hier auch als „PPE" bezeichnet), die in Zusammensetzungen
verwendet werden, sind bekannte Polymere, aufweisend eine Vielzahl
von Aryloxywiederholungseinheiten, vorzugsweise mit zumindest 50
Wiederholungseinheiten der Formel (I):
wobei in jeder der genannten
Einheiten unabhängig
voneinander jedes Q
1 unabhängig Wasserstoff,
Halogen, Alkyl (vorzugsweise primäres oder sekundäres niederes
Alkyl, enthaltend bis zu 7 Kohlenstoffatome), Aryl (vorzugsweise
Phenyl), Halogenkohlenwasserstoffgruppen (vorzugsweise Halogenalkyl)
mit zumindest zwei Kohlenstoffen zwischen den Halogenatomen und
dem Phenylkern der Formel (I), Aminoalkyl, Hydrocarbonoxy oder Halogenhydrocarbonoxy,
wobei zumindest zwei Kohlenstoffatome die Halogen- und Sauerstoffatome voneinander
trennen und zumindest zwei Kohlenstoffatome die Halogenatome und
dem Phenylkern der Formel (I) voneinander trennen, ist.
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Jedes
Q2 ist unabhängig voneinander Wasserstoff,
Halogen, Alkyl (vorzugsweise primäres oder sekundäres niederes
Alkyl von bis zu 7 Kohlenstoffatomen), Aryl (vorzugsweise Phenyl),
Halogenkohlenwasserstoff (vorzugsweise Halogenalkyl) mit zumindest
zwei Kohlenstoffatomen zwischen den Halogenatomen und dem Phenylkern
der Formel (I), Hydrocarbonoxygruppen oder Halogenhydrocarbonoxygruppen,
wobei zumindest zwei Kohlenstoffatome die Halogen- und Sauerstoffatome
voneinander trennen und zumindest zwei Kohlenstoffatome die Halogenatome
von dem Phenylkern der Formel (I) trennen. Jedes Q1 und
Q2 enthält
geeigneterweise bis zu etwa 12 Kohlenstoffatome und meist ist jedes
Q1 ein Alkyl oder Phenyl, insbesondere C1 bis C4 Alkyl, und
jedes Q2 ist Wasserstoff.
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Die
Bezeichnung „Polyphenylenetherharz", so wie in der Beschreibung
und den Ansprüchen
hier verwendet, beinhaltet unsubstituierte Polyphenylenetherpolymere, substituierte
Polyphenylenetherpolymere, wobei der aromatische Ring substituiert
ist, Polyphenylenethercopolymere, sowie Blends davon. Ebenfalls
enthalten sind Polyphenylenetherpolymere, enthaltend Einheiten,
die durch Pfropfen auf den Polyphenylenether in einer bekannten
Art und Weise hergestellt werden, wie z.B. Materialien wie Vinylmonomere
oder -polymere, wie z.B. Polystyrole und Elastomere, wie in US-Patent
Nr. 5 089 566, erteilt an S. Bruce Brown, beschrieben. Gekoppelte
Polyphenylenetherpolymere, bei denen Kopplungsmittel wie z.B. niedrig
molekulargewichtige Polycarbonate, Chinone, Heterocyclen und Formalreaktion
in der bekannten Art und Weise mit den Hydroxygruppen von zwei Phenyletherketten
unterliegen, um ein hoch molekulargewichtiges Polymer herzustellen,
sind ebenfalls enthalten.
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Die
in den Zusammensetzungen verwendeten Polyphenylenetherpolymere können auch
eine Vielzahl von Endgruppen, wie z.B. Aminoalkyl enthaltende Endgruppen
und 4-Hydroxybiphenylendgruppen haben, die typischerweise während der
Synthese durch die oxidative Kopplungsreaktion eingebracht werden.
Die Polyphenylenetherpolymere können
mit Endgruppen funktionalisiert oder „verkappt" werden, was weitere Reaktivität in das
Polymer einbringt und in einigen Fällen zusätzliche Kompatibilität mit anderen
Polymersystemen zur Verfügung
stellt, die im Zusammenhang mit den Polyphenylenetherpolymeren verwendet
werden können, um
eine Legierung oder Blend herzustellen. Zum Beispiel kann das Polyphenylenetherpolymer
durch Reaktion eines Funktionalisierungsmittels, wie z.B. 2-Chlor-4-(2-diethylphosphatoepoxy)-6-(2,4,6-trimethylphenoxy)-1,3,5-trizen
mit einer der Endgruppen des Polyphenylenetherpolymers, d.h. einer
der terminalen Hydroxylgruppen, mit einer Epoxyendgruppe, einer
Phosphatendgruppe oder Orthoesterendgruppe funktionalisiert werden.
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Es
ist für
den Fachmann aus dem vorhergesagten offensichtlich, dass die für die Verwendung
beabsichtigten Polyphenylenetherpolymere alle solche beinhalten,
die derzeit bekannt sind, unabhängig
von Variationen in den Struktureinheiten.
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Geeignete
Polyphenylenetherpolymere, die verwendbar sind, beinhalten, sind
aber nicht eingeschränkt
auf, Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether), Poly(2,3,6-trimethyl-1,4-phenylen)ether, Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylen)ether, Poly(2-ethyl-6-propyl-1,4- phenylen)ether, Poly(2,6-dilauryl-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylen)ether,
Foly(2,6-dimethoxy-1,4-phenylen)ether, Poly(2,6-diethoxy-1,4-phenylen)ether, Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-ethyl-6-stearyloxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2,6-dichlor-1,4-phenylen)ether, Poly(2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylen)ether, Poly(2-ethoxy-1,4-phenylen)ether,
Poly(2-chlor-1,4-phenylen)ether, Poly(2,6-dibrom-1,4-phenylen)ether,
Poly(3-brom-2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether, Mischungen davon und ähnliches.
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Geeignete
Copolymere beinhalten statistische Copolymere, enthaltend 2,6-Dimethyl-1,4-phenylenethereinheiten
und 2,3,6-Trimethyl-1,4-phenylenethereinheiten.
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Die
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingesetzten Polyphenylenetherharze haben eine intrinsische Viskosität von mehr
als etwa 0,2 dl/g, gemessen in Chloroform bei 25°C, und allgemein ein zahlenmittleres
Molekulargewicht innerhalb des Bereiches von etwa 3 000 bis 40 000
und ein gewichtsmittleres Molekulargewicht in dem Bereich von 20
000 bis 80 000, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie.
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Die
für die
erfindungsgemäße Verwendung
geeigneten Polyphenylenetherpolymere können durch jedes einer Anzahl
von Verfahren hergestellt werden, die im Stand der Technik für korrespondierende
Phenole oder ihre reaktiven Derivate bekannt sind. Polyphenylenetherharze
werden typischerweise durch die oxidative Kupplung von zumindest
einer monohydroxyaromatischen Verbindung, wie z.B. 2,6-Xylenol oder
2,3,6-Trimethylphenol hergestellt. Katalysatorsysteme werden allgemein
für eine
solche Kupplung eingesetzt und enthalten zumindest eine Schwermetallverbindung,
wie z.B. Kupfer-, Mangan- oder Kobaltverbindungen, üblicherweise
in Kombination mit verschiedenen anderen Materialien. Katalysatorsysteme,
die eine Kupferverbindung enthalten, sind üblicherweise Kombinationen
aus Kupfer(I)- oder Kupfer(II)-Ionen, Halogenid (d.h. Chlorid, Bromid
oder Jodid)-Ionen und zumindest einem Amin, wie z.B. Kupfer(I)-chloridtrimethylamin.
Katalysatorsysteme, die Manganverbindungen enthalten, sind allgemein
alkalische Systeme, bei denen zweiwertiges Mangan mit solchen Anionen
wie Halogenid, Alkoxid oder Phenoxid kombiniert wird. Meist ist
das Mangan als ein Komplex mit einem oder mehreren Komplexierungs-
und/oder Chelatisierungsmitteln, wie z.B. Dialkylaminen, Alkylendiaminen,
o-hydroxyaromatischen Aldehyden, o-Hydroxy-Azoverbindungen und o-Hydroxyaryloximen vorhanden.
Beispiele für
Mangan enthaltende Katalysatoren beinhalten Manganchlorid- und Manganchloridnatriummethylat.
Geeignete Katalysatorsysteme vom Kobalttyp enthalten Kobaltsalze
und ein Amin.
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Beispiele
für Katalysatorsysteme
und Verfahren zur Herstellung von Polyphenylenetherharzen sind in US-Patent
Nrn. 3 306 874, 3 306 875, 3 914 266 und 4 028 341 (Hay), US-Patent
Nrn. 3 257 357 und 3 257 358 (Stamatoff), US-Patent Nrn. 4 935 472
und 4 806 297 (S.B. Brown et al.) und US-Patent Nr. 4 806 602, erteilt
an Dwayne M. White et al. ausgeführt.
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Im
allgemeinen kann das Molekulargewicht des Polyphenylenetherharzes
durch Kontrolle der Reaktionszeit, der Reaktionstemperatur und die
Menge an Katalysator kontrolliert werden. Längere Reaktionszeiten stellen
eine höhere
mittlere Zahl an Wiederholungseinheiten und eine höhere intrinsische
Viskosität
zur Verfügung.
An einem gewissen Punkt wird ein gewünschtes Molekulargewicht (intrinsische
Viskosität)
erhalten und die Reaktion durch herkömmliche Maßnahmen terminiert. Zum Beispiel
kann im Falle von Reaktionssystemen, die Verwendung von einem Komplexmetallkatalysator
machen, die Polymerisation durch Zugabe einer Säure, z.B. Salzsäure, Schwefelsäure und ähnliches,
oder einer Base, z.B. Kaliumhydroxid und ähnliches, terminiert werden,
oder das Produkt kann durch Filtration, Fällung oder andere geeignete
Maßnahmen
von dem Katalysator getrennt werden, wie sie von Hay in US-Patent
Nr. 3 306 875 gelehrt werden. Das PPE weist vorzugsweise ein kompatibilisiertes
oder funktionalisiertes PPE auf, wobei Kompatibilität meint,
dass die Minimierung von grober Phasenseparation zwischen den Bestandteilen
des Blends (d.h. dem PPE und jedem anderen Inhaltsstoff des Blends)
enthalten ist. Verbesserte Zugdehnung, reduzierte Delaminierungstendenz,
erhöhte Duktilität und verbesserte
Phasenmorphologiestabilisierung sind allgemeine Indikatoren für verbesserte
Kompatibilisierung. Die erwünschten
physikalischen Eigenschaften des Blends werden teilweise durch die
Verbesserung in der Kompatibilisierung zwischen den Blendbestandteilen
bestimmt.
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Das
PPE umfasst vorzugsweise ein kompatibilisiertes oder funktionalisiertes
PPE, wobei Kompatibilität
meint, dass die Minimierung von grober Phasenseparation zwischen
den Bestandteilen des Blends (d.h. des PPE und jedem anderen Inhaltsstoff
des Blends) enthalten ist. Erhöhte
Zugdehnung, reduzierte Delaminierungstendenz, erhöhte Duktilität und verbesserte
Phasenmorphologiestabilisierung sind allgemeine Indikatoren für verbesserte
Kompatibilisierung. Die erwünschten
physikalischen Eigenschaften des Blends werden zum Teil durch die
Verbesserung bei der Kompatibilisierung zwischen den Blendbestandteilen
bestimmt.
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Styrolpolymer-Zusammensetzungen
werden aus einer oder mehreren monoalkenylaromatischen Verbindungen
hergestellt. Repräsentative
monoalkenylaromatische Verbindungen beinhalten Styrol, Alkyl substituierte
Styrole, wie z.B. alpha-Alkylstyrole und ringsubstituierte Styrole.
Beispiele für
alpha-Alkylstyrole beinhalten alpha-Methylstyrol und alpha-Ethylstyrol,
während
Beispiele für
ringsubstituierte Styrole o-Ethylstyrol, 2,4-Dimethylstyrol und
Vinyltoluol, wie z.B. p-Vinyltoluol, Vinylanthracen und Mischungen
davon beinhalten. Die Polymermatrix verwendet vorzugsweise Styrol
und/oder alpha-Methystyrol als das monoalkenylaromatische Monomer,
wobei Styrol die bevorzugte monoalkenylaromatische Verbindung ist.
Ein oder mehrere zusätzliche
Comonomere, wie z.B. ungesättigte
Nitrile, z.B. Acrylnitril, können
ebenfalls in der polymerisierbaren Monomermischung enthalten sein.
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Während die
oben beschriebenen thermoplastischen Harze aufgrund ihrer ausgezeichneten
chemischen und mechanischen Eigenschaften weite Verwendung in verschiedenen
Anwendungen haben, ist es oftmals notwendig, Flammschutzhilfsmittel
zuzugeben, um eine solche Leistung zu verbessern. Wie im Abschnitt für den Hintergrund
der Offenbarung erklärt,
ist es wichtig, Flammschutzadditive in reduzierten Mengen zu verwenden,
so dass alle Eigenschaften, wie z.B. Fließfähigkeit, Wärmedurchbiegungstemperatur
und Flammhemmung des thermoplastischen Harzes bewahrt oder verbessert
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weisen auch zumindest einen Flammhemmer auf, allgemein ein organisches
Phosphat. Das organische Phosphat ist vorzugsweise eine aromatische
Phosphatverbindung der Formel:
wobei R gleich oder verschieden
ist und Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Alkyl substituiertes Aryl, Halogen
substituiertes Alkyl, Aryl substituiertes Alkyl, Halogen oder eine
Kombination aus jedem der vorhergehenden ist, unter der Voraussetzung,
dass zumindest ein R Aryl ist.
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Beispiele
beinhalten Phenylbisdodecylphosphat, Phenylbisneopentylphosphat,
Phenyl-bis(3,5,5'-trimethylhexylphosphat),
Ethyldiphenylphosphat, 2-Ethylhexyldi(p-tolyl)phosphat, Bis(2-ethylhexyl)p-tolylphosphat,
Tritolylphosphat, Bis(2-ethylhexyl)phenylphosphat, Tri(nonylphenyl)phosphat,
Di(dodecyl)p-tolylphosphat, Trikresylphosphat, Triphenylphosphat,
Dibutylphenylphosphat, 2-Chlorethyldiphenylphosphat, p-Tolylbis(2,5,5'-trimethylhexyl)phosphat,
2-Ethylhexyldiphenylphosphat und ähnliches. Die bevorzugten Phosphate sind
solche, bei denen jedes R Aryl ist. Insbesondere bevorzugt ist Triphenylphosphat,
das entweder unsubstituiert oder substituiert sein kann, z.B. isopropyliertes
Triphenylphosphat.
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Alternativ
kann das organische Phosphat eine di- oder polyfunktionelle Verbindung
oder Polymer mit einer oder einer Mischung der folgenden Formeln
sein:
wobei
R
1, R
2, R
3, R
4, R
5,
R
6 und R
7 unabhängig voneinander
ein Kohlenwasserstoff mit C1 bis C20, Aryl oder Alkyl substituiertes
Aryl sind, X
1, X
2 und
X
3 Halogen sind, m und r 0 oder ganze Zahlen
von 1 bis 4 sind und n und p von 1 bis 30 sind. Wenn m und/oder
r 0 sind, enthalten die aromatischen Ringe vorzugsweise Wasserstoff
ohne Halogensubstitution.
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Beispiele
beinhalten die (Tetraphenyl)bisphosphate von Resorcin, Hydrochinon
bzw. Bisphenol A oder ihre polymeren Gegenstücke. Verfahren für die Herstellung
der zuvor genannten di- und polyfunktionellen aromatischen Phosphate
werden beschrieben in dem britischen Patent Nr. 2 043 083.
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Eine
weitere Entwicklung ist die Verwendung von gewissen cyclischen Phosphaten,
z.B. Diphenylpentaerythritdiphosphat als ein flammhemmendes Mittel
für Polyphenylenetherharze,
wie von Axelrod in US-Patent Nr. 4 254 775 beschrieben.
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Andere
geeignete flammhemmende Additive beinhalten Verbindungen, enthaltend
Phosphor-Stickstoff-Bindungen, wie z.B. Phosphornitrilchlorid, Phosphoresteramide,
Phosphorsäureamide,
Phosphonsäureamide,
Phosphinsäureamide,
Tris(aziridinyl)phosphinoxid oder Tetrakis(hydroxymethyl)phosphoniumchlorid. Diese
flammhemmenden Additive sind kommerziell erhältlich.
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Bevorzugte
Phosphatflammhemmer beinhalten solche, die auf Resorcin basieren,
so wie z.B. Resorcinbis(diphenylphosphat), sowie solche, die auf
Bisphenolen basieren, so wie z.B. Bisphenol A-tetraphenyldiphosphat.
Phosphate, die substituierte Phenylgruppen enthalten, sind ebenfalls
bevorzugt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das Organophosphat
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Resorcinbis(diphenylphosphat), Bisphenol
A-bis(diphenylphosphat) und Mischungen, enthaltend zumindest eines der
vorhergehenden.
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In
Kombination mit der Phosphatverbindung beinhalten die Zusammensetzungen
vorzugsweise Ferrocen oder Ferrocenderivate. Geeignete Ferrocenderivate
sind die Di-π-cyclopentadienyl-Eisenkomplexe,
die durch die folgende Formel dargestellt sind:
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Verschiedene
Substituenten können
an dem Cyclopentadienylring anhängen.
Beispielhaft für
diese Verbindungen sind Di-π-cyclopentadienyl-Eisen
(Ferrocen), Bisindenyl-Eisen (II)(Dibenzferrocen), 1,1'-Diacetylferrocen,
1,2-Diacetylferrocen, 1,1-Diferrocenylethan, Dimethylaminoethylferrocen,
Methylaminomethylferrocen, Ferrocenylacetonitril, Ferrocenylcarbonal,
Ferrocensulfonsäure,
1,2-Diferrocenylethan, Diferrocenylmethan, Phenylferrocen, Ferrocencarboxaldehyd,
die Ω-ferrocenylaliphatischen
Säuren,
Phenylcyclopentaferrocen, 1,1'-(1,3-Cyclophenylen)ferrocenphenylcyclopentylferrocen
und ähnliche
Verbindungen, Benzoylferrocen, Acetylferrocen. Auch heterocyclische
n-Komplexe, wie z.B. Azaferrocen, können verwendet werden. Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein ist ein Merkmal des Ferrocens,
von dem angenommen wird, dass es die Flammhemmungscharakteristiken
der Polymerzusammensetzungen verbessert, die Gegenwart der folgenden
Struktur innerhalb des Moleküls.
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Da
Ferrocen aromatisch ist, kann es aromatischen Substitutionsreaktionen
unterliegen, wie z.B. Friedel-Crafts-Acylierung, Alkylierung, Sulfonierung
und Aminomethylierung, was einen weiten Bereich von Ferrocen-Verbindungen
und -Derivaten zur Verfügung
stellt. Vorzugsweise bauen die Ferrocenderivate die Polymerharze,
in welche sie eingebaut werden, nicht ab. Andere geeignete Organoeisenverbindungen
beinhalten Eisen(II)acetylacetonat, Eisenimidazolyl und Benzimidazolyl.
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Die
vorliegende Offenbarung basiert auf der überraschenden Entdeckung, dass
die Verwendung von ausgewählten
Mengen von sowohl Melaminpolyphosphat als auch Ferrocen in Kombination
nicht nur die Reduktion der Menge an RDP ermöglicht, sondern auch die Flammhemmung
verbessert und die Flexibilität,
Dehnungseigenschaften und Wärmedurchbiegungstemperatur
der thermoplastischen Harzzusammensetzung signifikant verbessert.
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Die
Additivzusammensetzung weist vorzugsweise für jeweils 100 Gewichtsteile
der thermoplastischen Zusammensetzung etwa 0,5 bis etwa 5,0 Teile
Melaminpolyphosphat und etwa 0,2 bis etwa 5,0 Teile Ferrocen oder
eine organische Eisenverbindung auf. Bevorzugt weist die Additivzusammensetzung
für jeweils
12 Teile Resorcindiphenylphosphat in der thermoplastischen Zusammensetzung
etwa 0,5 bis etwa 5,0 Teile Melaminpolyphosphat und etwa 0,2 bis
etwa 5,0 Teile Ferrocen oder eine Organoeisenverbindung auf. Stärker bevorzugt
weist die Additivzusammensetzung für jeweils 12 Teile Resorcindiphenylphosphat
0,5 Teile Melaminpolyphosphat und 0,2 Teile Ferrocen oder eine Organoeisenverbindung,
bevorzugt 0,5 Teile Ferrocen oder eine Organoeisenverbindung für jeweils
0,5 Teile Melaminpolyphosphat auf. Die Additivzusammensetzung kann auch
für jeweils
12 Teile RDP 1,0 Teile MPP und 0,2 Teile Ferrocen oder eine Organoeisenverbindung
aufweisen, vorzugsweise 0,5 Teile Ferrocen oder eine Organoeisenverbindung
für jeweils
1,0 Teile MPP.
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Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein wird angenommen, dass das Ferrocen
und MPP sowohl durch kondensierte Phasen- als auch Dampfphasen-Mechanismen
arbeiten. Ferrocen ist dafür
bekannt, dass es C-C-Kopplungsreaktionen katalysiert und somit bei
der Vernetzung und Reduktion von Treibstofferzeugung hilft. Literatur
gemäß Stand
der Technik lehrt, dass Metallocene wirksame Katalysatoren bei der
Olefinpolymerisation sind. Daher wird auch angenommen, dass Ferrocen
Treibstofferzeugung durch Katalyse von Repolymerisation von olefinischen
Resten reduziert, die aus Styrolpolymeren, wie z.B. HIPS, freigesetzt
werden.
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Die
thermoplastische Harzzusammensetzung kann auch wirksame Mengen von
zumindest einem anderen Additiv, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Tropfverhinderern, Farbstoffen, Pigmenten, zusätzlichen
Fließverbesserern,
Schlagzähmodifizierern,
Färbemittel,
Verstärkungsmitteln,
Füllern,
Glasfasern, Stabilisatoren, Antistatikmitteln, Weichmachern und
Gleitmitteln aufweisen.
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Die
offenbarte thermoplastische Harzzusammensetzung wird allgemein durch
Vermischen der Bestandteile unter geeigneten Bedingungen hergestellt,
um eine innige Mischung zu erhalten. Das Vermischen kann unter Verwendung
eines Ein- oder Zwillingsschraubenextruders oder jede Mischvorrichtung
durchgeführt werden,
die dazu fähig
ist, eine Scherung auf die Komponenten auszuüben. Alle Bestandteile können am
Anfang in das Verarbeitungssystem zugegeben werden.
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Die
offenbarten thermoplastischen Zusammensetzungen können auch
unter Verwendung von getrennten Extrudern bei der Verarbeitung oder
unter Verwendung eines einzelnen Extruders mit mehreren Zufuhreinlässen hergestellt
werden, was die Zugabe von mehreren Bestandteilen während der
Verarbeitung ermöglicht.
Es ist bevorzugt, zumindest einen Belüftungsanschluss in jeder Abteilung
zwischen den Zufuhranschlüssen
zu verwenden, um Belüften
(sowohl atmosphärisch
als auch Vakuum) der Schmelze zu ermöglichen. Flüchtige Verunreinigungen in
der Blendzusammensetzung können
z.B. durch Anwenden von Vakuum auf die Schmelze durch einen Belüftungsanschluss,
der in der Mischvorrichtung zur Verfügung gestellt wird, entfernt
werden. Mischzeiten und -temperaturen sowie Komponentenzugabe kann
vom Fachmann ohne ungebührliches
Experimentieren eingestellt werden. Geformte Gegenstände, die
aus den Zusammensetzungen der vorliegenden Offenbarung hergestellt
werden, stellen auch eine weitere Ausführungsform der Offenbarung dar.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Verfügung gestellt, um einige Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung zu veranschaulichen. Sie sind nicht
dazu gedacht, die Offenbarung in irgendeinem Gesichtspunkt einzuschränken. Alle
Prozentanteile sind in Gewicht, basierend auf dem Gesamtgewicht
der vollständigen
Zusammensetzung, sofern nicht anders angegeben, und alle Teile sind
in Gewicht.
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Beispiel 1.
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Eine
erste Harzkontrollformulierung wird hergestellt durch inniges Vermischen
von Polyphenylenetherharz mit Resorcindiphenylphosphat (RDP) als
Additiv in einer Menge von 16 Teilen RDP für jeweils 100 Gewichtsteile
des Polyphenylenetherharzes. Das Polyphenylenetherharz ist Noryl
190 X, erhältlich
von der General Electric Company.
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Ein
Teil der ersten Harzkontrollformulierung wird entnommen und in einem
GEP Selkirk 53 mm-Zwillingsschrauben-W&P-Extruder mit einer Zufuhrgeschwindigkeit
von 136 kg/Stunde (300 pound pro Stunde) bei einer Schraubengeschwindigkeit
von 270 Upm und 72% Drehmoment extrudiert. Das Extrudat wird auf Flammbeständigkeit,
Izod-Schlag, Fluss, Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur
hin untersucht. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 unten angegeben.
Details der Testprozeduren folgen aus Tabelle 1.
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Beispiel 2.
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Eine
zweite Harzkontrollformulierung wird durch inniges Vermischen des
Noryl 190 X-Polyphenylenetherharzes
mit RDP als ein Additiv in einer Menge von 12 Teilen RDP für jeweils
100 Gewichtsteile Polyphenylenetherharz hergestellt.
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Ein
Teil der zweiten Harzkontrollformulierung wird entnommen und in
einem GEP Selkirk 53 mm-Zwillingsschrauben-W&P-Extruder mit einer Zufuhrgeschwindigkeit
von 136 kg/Stunde (300 pound pro Stunde) bei einer Schraubengeschwindigkeit
von 270 Upm und 72% Drehmoment extrudiert. Das Extrudat wird auf Flammbeständigkeit,
Izod-Schlag, Fluss,
Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur
hin untersucht. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 unten angegeben.
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Beispiel 3.
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Eine
Additivzusammensetzung wird durch inniges Vermischen von Melaminpolyphosphat
(MPP) und Ferrocen mit einer Portion der ersten Harzkontrollformulierung
(hergestellt in Beispiel 1) hergestellt, so dass die Menge an MPP
0,5 Gewichtsteile und Ferrocen 0,2 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile
des Polyphenylenetherharzes ist. Somit ist für jeweils 16 Teile RDP in der
Formulierung die Menge an MPP 0,5 Gewichtsteile und Ferrocen 0,2
Gewichtsteile.
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Die
so erhaltene Formulierung wird unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 extrudiert. Das Extrudat wird auf Flammbeständigkeit,
Izod-Schlag, Fluss, Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur hin
untersucht. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 unten angegeben.
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Beispiel 4.
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Eine
Additivzusammensetzung wird hergestellt durch inniges Vermischen
von MPP und Ferrocen mit einer Portion der zweiten Harzkontrollformulierung
(hergestellt in Beispiel 2), so dass die Menge an MPP 0,5 Gewichtsteile
und Ferrocen 0,5 Gewichtsteile je 100 Teile des Polyphenylenetherharzes
ist. Demzufolge ist für jeweils
12 Teile RDP in der Formulierung die Menge an MPP 0,5 Gewichtsteile
und Ferrocen 0,5 Gewichtsteile.
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Die
so erhaltene Harzformulierung wird unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 extrudiert. Das Extrudat wird auf Flammbeständigkeit,
Izod-Schlag, Fluss, Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur
hin untersucht. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 unten angegeben.
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Beispiel 5.
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Eine
Additivzusammensetzung wird hergestellt durch inniges Vermischen
von Melaminpolyphosphat (MPP) und Ferrocen mit einer Portion der
zweiten Harzkontrollformulierung (hergestellt in Beispiel 2), so
dass die Menge an MPP 1,0 Gewichtsteile und Ferrocen 0,2 Gewichtsteile
je 100 Teile des Polyphenylenetherharzes ist. Demzufolge ist für jeweils
12 Teile RDP in der Formulierung die Menge an MPP 1,0 Gewichtsteile
und Ferrocen 0,2 Gewichtsteile.
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Die
so erhaltene Harzformulierung wird unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 extrudiert. Das Extrudat wird auf Flammbeständigkeit,
Izod-Schlag, Fluss, Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur
hin untersucht. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 unten angegeben.
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Beispiel 6.
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Eine
Additivzusammensetzung wird hergestellt durch inniges Vermischen
von MPP und Ferrocen mit einer Portion der zweiten Harzkontrollformulierung
(wie in Beispiel 2 hergestellt), so dass die Menge an MPP 1,0 Gewichtsteile
und Ferrocen 0,5 Gewichtsteile je 100 Teile des Polyphenylenetherharzes
ist. Demzufolge ist für
jeweils 12 Teile RDP in der thermoplastischen Harzformulierung die
Menge an MPP 1,0 Gewichtsteile und Ferrocen 0,5 Gewichtsteile.
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Die
so erhaltene Harzformulierung wird unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 extrudiert. Das Extrudat wird dann auf Flammbeständigkeit,
Izod-Schlag, Fluss, Flexibilität
und Wärmedurchbiegungstemperatur
hin untersucht. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 1 unten angegeben.
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt zeigt ein Vergleich der Kontrollbeispiele 1
und 2 (enthaltend kein MPP und Ferrocen) mit Beispielen 3-6 (enthaltend
MPP und Ferrocen), dass die Flammhemmung verbessert wird, während andere
Eigenschaften der Zusammensetzungen, d.h. Izod-Schlagfestigkeit,
Biegemodul, Biegefestigkeit, Fließfähigkeit, Wärmedurchbiegung und prozentuale
Zugdehnung aufrecht erhalten werden.
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Beispiel 7.
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In
diesem Beispiel werden die Formulierungen, die in Beispielen 3 und
5 erhalten wurden, einer Eisenanalyse durch induktiv gekoppeltes
Plasma (ICP) unterzogen. Gegen eine erwartete Eisenreinheit von
0,060% (basierend auf 98% Reinheit) wird erwartet, dass das durch
ICP-Analyse erhaltene Eisen ~ 0,057% ist. Demzufolge ist der Eisenverlust
während der
Extrusion lediglich ~ 5%. Die aktuellen Werte von Eisen, die aus
den Proben erhalten wurden, rangieren von 0,054 bis 0,0599%. Der
ICP-Analysenfehler ist ±5%.
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Untersuchungen
auf Flammbeständigkeit
werden gemäß UL-94-Protokoll
für eine
V0-Bewertung unter Verwendung
von Teststäben
der thermoplastischen Harzformulierungen ausgeführt.
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Die
in den oben angegebenen Beispielen hergestellten Zusammensetzungen
werden auf Entflammbarkeit unter Verwendung eines Flammbeständigkeitstestwerkzeugs
untersucht, welches eine Voraussage für die Wahrscheinlichkeit zur
Verfügung
stellt, dass ein spezieller UL-Standard, wie z.B. UL-94, bestanden
wird. Das UL-94-Protokoll fordert für stabförmige Proben der Dimensionen
5''(12,7 cm) × ½'' (1,3 cm) 1,6 mm Dicke, da UL-94-Bewertungen für die Dicke
spezifiziert sind. Eine Flamme mit einem Innenkonus mit einer Höhe von ¾'' (1,9 cm) wird auf jede Probe angewendet,
so dass ein Abstand von 3/8'' (1,0 cm) das untere
Ende der Probe von der Basis der Flamme trennt. Die Flamme wird
in dieser Position 10 Sekunden gehalten und dann entfernt. Eine
Brennzeit ist definiert als die Zeit die erforderlich ist, dass
die Flamme, die von der Probe ausgeht, verschwindet. Wenn Brennen
der Probe innerhalb von 30 Sekunden endet, wird die Flamme für zusätzliche
10 Minuten noch einmal angewendet. Die Kriterien für V-0-,
V-1- und V-2-Bewertungen
sind unten in Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle
2.
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Für eine V-0-Bewertung
dürfen
keine individuellen Brennzeiten aus der ersten oder zweiten Anwendung
10 Sekunden überschreiten.
Die Gesamtbrennzeiten für
jede der fünf
Proben dürfen
50 Sekunden nicht überschreiten.
Tropfende Teilchen, die ein Stück
aus Baumwollgaze, welches sich unterhalb der Proben befindet entzünden, sind
nicht zugelassen.
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Für eine V-1-Bewertung
dürfen
keine individuellen Brennzeiten aus der ersten oder zweiten Anwendung
30 Sekunden überschreiten.
Die Gesamtbrennzeiten für
jede der fünf
Proben dürfen
250 Sekunden nicht überschreiten.
Tropfende Teilchen, welche ein Stück aus Baumwollgaze, welches
sich unterhalb der Probe befindet entzünden, sind nicht zugelassen.
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Für eine V-2-Bewertung
dürfen
keine individuellen Brennzeiten aus der ersten oder zweiten Anwendung
30 Sekunden überschreiten.
Die Gesamtbrennzeiten für
jede der fünf
Proben dürfen
250 Sekunden nicht überschreiten.
Tropfende Teilchen, welche ein Stück aus Baumwollgaze, welches
sich unterhalb der Probe befindet entzünden, sind zugelassen.
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Wärmedurchbiegungstemperaturen
werden mittels einer Testprozedur, basierend auf ASTM D-648, bestimmt.
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Kerb-Izod-Tests
werden mit einer Testprozedur, basierend auf ASTM D-256, durchgeführt. Die
Ergebnisse des Tests werden in Form von absorbierter Energie je
Einheit der Probenbreite angegeben und in Fuß mal Pfund je inch ausgedrückt (ft.lbs/in).
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Scherviskosität (d.h.
Fluss) wird gemessen bei jeder Scherrate unter Verwendung eines
Kayeness-Kapillar-Rheometers.
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Vorteilhafterweise
stellt Zugabe von sowohl MPP als auch Ferrocen (oder einer Organoeisenverbindung)
zu einer thermoplastischen Formulierung, enthaltend RDP als ein
Flammschutzmittel, verbesserte Flammhemmung für die thermoplastische Harzformulierung
im Vergleich zu Formulierungen zur Verfügung, die nicht die Additivkombination
aus MPP und Ferrocen enthalten. Überraschenderweise
beeinträchtigen
die wirksamen Mengen für
Ferrocen (oder einer Organoeisenverbindung) und MPP, die in der
Kombination verwendet werden, nicht den Izod-Schlag der Formulierung.
Darüber
hinaus wird auch die Flexibilität
und Fließrate
der Harzformulierung nicht beeinträchtigt. Es wird auch bemerkt,
dass das Wärmedurchbiegungstemperaturprofil
der Harzformulierung durch die Verwendung von MPP und Ferrocen (oder
einer organischen Eisenverbindung) als Co-Additive mit RDP nicht
beeinträchtigt
wird.
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Während die
Offenbarung mit Bezugnahme auf eine beispielhafte Ausführungsform
beschrieben wurde, wird vom Fachmann verstanden werden, dass verschiedene
Veränderungen
vorgenommen und Äquivalente
Elemente davon ersetzen können,
ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen. Zusätzlich können viele Modifikationen vorgenommen
werden, um eine spezielle Situation oder Material an die Lehren
der Offenbarung anzupassen, ohne von ihrem wesentlichen Umfang abzuweichen.
Daher ist beabsichtigt, dass die Offenbarung nicht auf die spezielle
offenbarte Ausführungsform
als die beste Art zur Ausführung
der Offenbarung eingeschränkt
ist, sondern dass die Offenbarung alle Ausführungsformen beinhaltet, die
innerhalb des Umfangs der anhängenden
Ansprüche
fallen.