DE69832538T2 - Magnesiumdruckguss - Google Patents

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein verbessertes Metallströmungssystem zur Verwendung bei der Herstellung von Druckgussteilen, die aus Magnesiumlegierungen in einem geschmolzenen oder thixotropen Zustand hergestellt sind, und das zur Verwendung bei bestehenden Maschinen in verschiedenen Formen, einschließlich Warm- und Kaltkammer-Druckgießmaschinen geeignet ist.
  • Überall in der internationalen Druckgießbranche hat sich die Meinung herausgebildet, dass es wegen der geringeren Wärmekapazität von Magnesiumlegierungen im Vergleich zu Zink- und Aluminiumlegierungen notwendig ist, große Eingusskanäle und Einläufe zu verwenden, um ein vorzeitiges Erstarren des geschmolzenen Magnesiumlegierungsmetalles zu verhindern. In der Tat wird dies von der Branche als die beste Verfahrensweise angesehen, obgleich sich die Umsetzungen erheblich voneinander unterscheiden.
  • Innerhalb der Branche gibt es viele verschiedene Konstruktionsverfahren, von denen man meint, dass sie zufriedenstellende Gussteile aus Magnesiumlegierungen liefern. Die mit diesen Verfahren erzeugten Magnesiumlegierungsdruckgussteile weisen jedoch im allgemeinen einen höheren Grad an Oberflächenschäden im Vergleich zu Zink- oder Aluminiumdruckgussteilen auf, obgleich die Druckgussteile eine brauchbare Qualität haben können.
  • Die EP-A-799901 offenbart das Spritzgießen von einer teilerstarrten Magnesiumlegierung. Die teilerstarrte Legierung wird durch Teilschmelzen von Teilchen oder Pellets der Legierung in einer Warmkammer, während die Legierung den von einer Schraube aufgebrachten Scherkräften unterworfen ist, erhalten.
  • Wir haben herausgefunden, dass es möglich ist, hochqualitative Druckgussteile aus Magnesiumlegierungen unter Verwendung der Erfindung herzustellen. Die auf diese Weise hergestellten Gussteile können eine Qualität haben, die mit derjenigen vergleichbar ist, die mit Gussteilen aus Aluminium- oder Zinklegierungen erhältlich ist. Außerdem haben wir herausgefunden, dass die Gussqualität durch die Verwendung von Metallströmungssystemen, die Eingusskanäle und Einläufe haben, die im Vergleich zu der gegenwärtigen besten Verfahrensweise klein sind, erhöht werden kann. Die erfindungsgemäßen Metallströmungssysteme ermöglichen eine erhebliche Verbesserung der Gussausbringung; d.h., des prozentualen Verhältnisses des Gussgewichtes zu den gesamten Schussgewichten. Somit kann das Gewicht des rückzuführenden und wiederaufzubereitenden Metalles erheblich verringert werden, wodurch sich eine Verringerung der Produktionskosten ergibt.
  • Die Erfindung ermöglicht ein Verfahren zum Berechnen von Metallströmungssystemen für die Herstellung von Magnesiumlegierungsgussteilen, die eine verbesserte Qualität aufweisen, und mit erheblich weniger Metall in den Zuführsystemen, woraus sich eine Verringerung der Kosten im Vergleich zu bekannten Verfahrensweisen ergibt.
  • Die Erfindung schafft ein Metallströmungssystem zur Verwendung beim Druckgießen von einer Magnesiumlegierung in einem teilerstarrten oder thixotropen Zustand, wobei eine Druckgießmaschine verwendet wird, die eine Zufuhr der Legierung in einem geschmolzenen Zustand und eine Form oder Druckgießform hat, die einen Druckgießformhohlraum begrenzt, wobei das System eine Druckgießform- oder Formwerkzeugeinrichtung enthält, die mindestens einen Eingusskanal des Systems begrenzt, in dem die geschmolzene Magnesiumlegierung zur Einspritzung der Legierung in den Druckgießformhohlraum aufgenommen werden kann, wobei das Strömungssystem von einer Form ist, die die Steuerung von darin auftretenden Metallströmungsgeschwindigkeiten vorsieht, wodurch im wesentlichen das gesamte Metall, das überall in dem Druckgießformhohlraum strömt, in einem teilerstarrten Zustand ist, und die besagte Form aus dem System resultiert, das mindestens einen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung enthält, in dem sich der Metallstrom seitwärts bezüglich seiner Einspritzrichtung ausbreiten kann, wobei sich eine Verringerung seiner Strömungsgeschwindigkeit relativ zu seiner Geschwindigkeit in dem Eingusskanal ergibt, wodurch der Zustand der Legierung von dem besagten geschmolzenen Zustand in den besagten teilerstarrten Zustand geändert wird.
  • Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen eines Gussteiles aus einer Magnesiumlegierung bereit, bei dem die Magnesiumlegierung in einem teilerstarrten oder thixotropen Zustand gegossen wird, wobei eine Druckgießmaschine verwendet wird, die eine Zufuhr der Legierung in einem geschmolzenen Zustand und eine Form oder Druckgießform hat, die einen Druckgießformhohlraum begrenzt, und wobei ein Metallströmungssystem verwendet wird, das eine Druckgießform- oder Formwerkzeugeinrichtung enthält, die mindestens einen Eingusskanal des Systems begrenzt, in dem die geschmolzene Magnesiumlegierung von der Quelle aufgenommen wird und von dem aus die Legierung in den Druckgießformhohlraum eingespritzt wird, und wobei die Legierungsströmungsgeschwindigkeiten in dem System gesteuert werden, wodurch im wesentlichen die gesamte Legierung, die überall durch den Druckgießformhohlraum strömt, in einem teilerstarrten Zustand ist, und wobei das Steuern die Maßnahme beinhaltet, die Legierung von dem Eingusskanal durch einen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung strömen zu lassen, wodurch sich der Metallstrom in diesem Bereich seitwärts bezüglich seiner Einspritzrichtung ausbreitet, wobei sich eine Verringerung seiner Strömungsgeschwindigkeit relativ zu seiner Geschwindigkeit in dem Eingusskanal ergibt, wodurch der Zustand der Legierung von dem besagten geschmolzenen Zustand in den besagten teilerstarrten Zustand geändert wird.
  • Unsere Ergebnisse zeigen, dass mit dem Erreichen eines teilerstarrten Zustandes das Befüllen des Druckgießformhohlraumes durch teilerstarrte Metallfronten, die sich von einem Einlauf oder einer anderen Einspritzstelle weg bewegen, fortschreitend ablaufen kann. Diese Form der Befüllung mit einer Magnesiumlegierung ist eine bedeutende Abkehr von der hochkomplizierten flüssigen Randfüllung mit einer darauf folgenden Hinterfüllung, der man beim Druckgießen von Aluminium- oder Zinklegierungen begegnet und die zuerst von Frommer 1932 beschrieben wurde (siehe den Bezugstext "Die Casting" von H. H. Doehler, veröffentlicht 1991 durch McGraw-Hill Publishing, Inc.).
  • Erfindungsgemäß geht der Magnesiumlegierungsstrom vom Eingusskanal über mindestens einen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung des Metallströmungssystems, wobei sich in dem Bereich der Metallstrom seitwärts bezüglich seiner Einspritzrichtung ausbreiten kann, wobei sich eine Verringerung seiner Strömungsgeschwindigkeit relativ zu seiner Geschwindigkeit in dem Eingusskanal ergibt. Bei einer bevorzugten Anordnung umfasst der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung des Strömungssystems einen Einlauf, durch den das Metall vom Eingusskanal zum Druckgießformhohlraum strömt. Bei dieser bevorzugten Anordnung sind der Einlauf und der Eingusskanal derart gestaltet, dass eine wirksame Querschnittsfläche des Stromes durch den Einlauf eine wirksame Querschnittsfläche des Stromes durch den Eingusskanal übertrifft, wodurch die Legierung eine Geschwindigkeit durch die wirksame Querschnittsfläche des Stromes durch den Eingusskanal hat, die die Geschwindigkeit durch den Einlauf übertrifft. Dies steht der gegenwärtigen empfohlenen Verfahrensweise entgegen.
  • Wie man zu schätzen wissen wird, zeigt das Seitwärtsausbreiten des Metallstromes in dem Bereich mit kontrollierter Ausdehnung, das eine Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit in diesem Bereich relativ zu der Strömungsgeschwindigkeit in dem Eingusskanal ergibt, eine Zunahme der Querschnittsfläche des Legierungsstromes in dem Bereich mit kontrollierter Ausdehnung relativ zu der Querschnittsfläche des Legierungsstromes in dem Eingusskanal an. Somit muss man in diesem Zusammenhang verstehen, dass ein "Einlauf" eine Öffnung ist, die sich von einem Einlauf unterscheidet, wie er bei früher verwendeten Druckgießanordnungen verwendet wird. Wie es verstanden wird, ist ein Einlauf bei den früher verwendeten Anordnungen eine Öffnung von einem Eingusskanal zu einem Druckgießformhohlraum, deren Querschnittsfläche geringer als die Querschnittsfläche seines Eingusskanals ist, und die daher eine Einschnürung des dort hindurch gehenden Legierungsstromes bewirkt, derart, dass die Legierungsströmungsgeschwindigkeit durch den Einlauf relativ zu seiner Strömungsgeschwindigkeit in seinem Eingusskanal höher ist. Dagegen schafft ein Einlauf des erfindungsgemäßen Metallströmungssystems keine Einschnürung gegenüber der Legierungsströmung durch den Eingusskanal.
  • Wie hier später genau angegeben ist, kann der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung bei einer Form der Erfindung ein Auslassende haben, das direkt in den Druckgießformhohlraum mündet, wobei in diesem Fall das Auslassende hier als Einlauf bezeichnet wird (wenn es auch einer ist, der den angegebenen Unterschied zu einem Einlauf der früher verwendeten Anordnungen hat). Wie auch hier später genauer beschrieben werden wird, kann der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung bei einer weiteren Form der Erfindung jedoch mindestens zum Teil von dem und in dem Druckgießformhohlraum gebildet sein. Bei dieser weiteren Form kann der Einlauf zwischen den Enden des Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung oder sogar an dem Einlassende dieses Bereichs sein, derart, dass der Einlauf wieder keine Einschnürung gegenüber der Legierungsströmung durch den Eingusskanal darstellt. Bei einer Variante der ersten Form kann das Auslassende des Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung mit dem Druckgießformhohlraum durch einen Nebeneingusskanal in Verbindung stehen, und der Nebeneingusskanal kann in den Druckgießformhohlraum durch einen Einlauf hindurch münden, der keine Einschnürung der Legierungsströmung bewirkt. In allen Fällen hat der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung die Aufgabe, eine Änderung der Legierung von einem geschmolzenen Zustand in einen teilerstarrten Zustand zu bewirken, und bei der Variante der ersten Form wird diese Zustandsänderung durch die Bereitstellung eines einschnürenden Einlaufs nicht umgekehrt.
  • Bei dieser bevorzugten Anordnung gemäß der ersten Form der Erfindung übertrifft die Querschnittsfläche der Strömung durch den Einlauf hindurch vorzugsweise die wirksame Querschnittsfläche der Strömung durch den Eingusskanal hindurch um ein Maß, das für ein Verhältnis von diesen Flächen im Bereich von ungefähr 2:1 bis 4:1 sorgt.
  • Die wirksame Querschnittsfläche der Strömung durch den Eingusskanal hindurch kann über die gesamte Längsausdehnung des Eingusskanals hinweg vorherrschen. Die wirksame Fläche kann aber auch nur über einen Teil dieser Längsausdehnung vorherrschen. Somit kann in dem letzteren Fall eine größere Querschnittsfläche der Strömung durch den Eingusskanal hindurch stromauf des Teiles seiner Längsaudehnung sein, in dem die wirksame Querschnittsfläche der Strömung vorherrscht.
  • Bei einer alternativen Anordnung gemäß der ersten Form der Erfindung ist der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung zumindest zum Teil von dem Hohlraum und innerhalb des Hohlraumes durch Flächen begrenzt, die den Hohlraum angrenzend an die Stelle begrenzen, an der das Metall in den Hohlraum eintritt. Bei dieser alternativen Anordnung kann an dieser Stelle ein Einlauf sein, durch den Metall von dem Eingusskanal zu dem Hohlraum strömt. In diesem Fall muß der Einlauf keinen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung begrenzen, weil er einen größeren wirksamen Querschnitt als der Eingusskanal hat, und der Einlauf kann einfach das Auslassende des Eingusskanals an dem Hohlraum umfassen. Der Einlauf kann jedoch einen Teil eines Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung begrenzen, von dem ein weiterer Teil von dem und in dem Druckgießformhohlraum begrenzt wird.
  • Die alternative Anordnung, bei der das Metallströmungssystem einen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung hat, der mindestens von dem und in dem Druckgießformhohlraum begrenzt wird, ist nicht für alle Druckgießformhohlraumformen geeignet. Auch ist der Erhalt eines solchen Bereichs von der Strömungsrichtung abhängig, wenn das Metall in den Hohlraum relativ zu den angrenzenden Flächen des Hohlraumes eintritt. Im allgemeinen müssen die Flächen die Ausdehnung gestatten, während sie sie kontrollieren, um in dem Hohlraum auf eine Art und Weise zu funktionieren, die einem Einlauf ähnlich ist, der eine kontrollierte Ausdehnung liefert. An sich kann ein eine kontrollierte Ausdehnung aufweisender Bereich, der von dem Hohlraum begrenzt wird, als Pseudoeinlauf betrachtet werden, und im großen und ganzen ist ein im folgenden auftretender Verweis auf einen Einlauf so zu verstehen, dass er sich sowohl auf einen wirklichen Einlauf als auch einen solchen Pseudoeinlauf bezieht. Die Druckgießformhohlraumflächen, die einen Pseudoeinlauf begrenzen, durch welchen Metall beim Eintritt in den Hohlraum strömt, schließen aber gewöhnlich die Strömung nicht auf allen Seiten ein, obgleich eine beträchtliche Einschließung wie z.B. auf drei Seiten bevorzugt wird.
  • Ein Bereich mit kontrollierter Ausdehnung kann durch eine deutliche stufenweise Vergrößerung des Querschnittes von dem effektiven Querschnitt des Eingusskanals aus erreicht werden. Es wird jedoch bevorzugt, dass der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung im Querschnitt fortschreitend in Richtung der durch ihn gehenden Metallströmung zunimmt. Wo somit der Ausdehnungsbereich durch einen wirklichen Einlauf begrenzt ist, nimmt der Einlauf vorzugsweise im Querschnitt auf einen maximalen Querschnitt zu, an dem der Einlauf mit dem Druckgießformhohlraum in Verbindung steht.
  • Die Erfindung ist entweder auf das Warm- oder Kaltkammerdruckgießverfahren anwendbar. In beiden Fällen ermöglicht die Erfindung sehr beträchtliche Kosteneinsparungen bei der Herstellung von Magnesiumgussteilen, wie hier später erläutert werden wird, da sie eine erhebliche Verbesserung im Gussaus bringen ermöglicht. Daher ist das Gewicht des Eingusskanal-/Eingussmetalles, das rückgeführt und wiederaufbereitet werden muß, erheblich reduziert, was von besonderer Bedeutung beim Gießen von Magnesium auf Grund der beim Wiederaufbereiten erforderlichen Sorgfalt ist.
  • Das Metallströmungssystem, das durch die Erfindung bereitgestellt und bei einem erfindungsgemäßen Gießverfahren verwendet wird, wird gewöhnlich erheblich durch ein Druckgießform- oder Formteil oder -werkzeug bereitgestellt, das einen Teil des Druckgießformhohlraumes begrenzt. Es kann jedoch durch zusammenwirkende Teile oder Werkzeuge wie bei herkömmlichen Druckhohlraumformen und Druckgießformen gebildet werden.
  • Das erfindungsgemäße System kann zur Verwendung beim Druckgießen mit einer gegebenen Maschine angepaßt werden. Mindestens wo dies der Fall bei dem System und dem Verfahren nach der Erfindung ist, beträgt die Geschwindigkeit des geschmolzenen Metalles durch den Eingusskanal hindurch vorzugsweise ungefähr 150 m/s. Eine Abweichung von dieser Geschwindigkeit ist möglich, z.B. innerhalb des Bereiches von ungefähr 140 bis 165 m/s. Die Geschwindigkeit muß jedoch nicht über die gesamte Länge des Eingusskanals vorherrschen, obgleich dies bei mindestens einigen Formen der Erfindung bevorzugt ist. Vielmehr ist es ausreichend, wenn die Geschwindigkeit über einen Teil der Länge des Eingusskanals erreicht wird, der einen geringeren effektiven Querschnitt hat als er in anderen Teilen der Länge vorhanden ist.
  • Die Geschwindigkeit der Legierungsströmung durch den Bereich mit kontrollierter Ausdehnung hindurch kann ungefähr 25 bis 50% geringer als die Strömung durch den Eingusskanal hindurch sein. In vielen Fällen wurde festgestellt, dass die Metallgeschwindigkeit durch den Ausdehnungsbereich hindurch sehr nahe an zwei Drittel derjenigen in dem Eingusskanal ist. Somit ist bei einer Eingusskanalgeschwindigkeit von ungefähr 150 m/s die Ausdehnungsbereichsgeschwindigkeit vorzugsweise ungefähr 100 m/s.
  • Im vorstehenden wird auf eine wirksame Querschnittsfläche der Strömung durch den Ausdehnungsbereich und durch den Eingusskanal im Unterschied zu der physischen Querschnittsfläche des Ausdehnungsbereichs und des Eingusskanals verwiesen. Dieser Unterschied ist wichtig, wie durch die anfänglichen Experimente der ersten Serie von Experimenten, die hier später beschrieben werden, widerspiegelt wird. Diese anfänglichen Experimente wurden mit großen Eingusskanälen und Einläufen in Einklang mit der bekannten besten Verfahrensweise für das Gießen von Magnesiumlegierungen und ähnlich der Verfahrensweise für das Gießen von Aluminium- und Zinklegierungen durchgeführt. Der tatsächliche Strömungsweg in den Eingusskanälen bei diesen anfänglichen Experimenten ging durch einen zylindrischen Bereich, der in der Querschnittsfläche viel kleiner als die projektierte physische Querschnittsfläche des Eingusskanals war. Die viel kleinere Fläche des Strömungsbereichs umfasste einen etwas zusammengefassten Kern, in dem das geschmolzene Metall durch die Eingusskanäle hindurch strömte, und der innerhalb einer Hülse aus mindestens teilweise verfestigtem Metall mit einer erheblichen Wanddicke war. Für eine gegebene Eingusskanalquerschnittsfläche war die Querschnittsfläche des Strömungsbereichs größer, wenn die Druckgießform heiß war.
  • Die Bedeutung des Unterschieds, der zwischen einer wirksamen Strömungsquerschnittsfläche durch einen Eingusskanal hindurch und der tatsächlichen oder projektierten Querschnittsfläche gemacht wird, ist bei einem Eingusskanal des erfindungsgemäßen Metallströmungssystems weniger ausgeprägt als bei der bekannten besten Verfahrensweise. In der Tat kann bei einer begrenzten erfindungsgemäßen Situation der Unterschied im wesentlichen eliminiert werden. Das heißt, dass bei der begrenzten Situation der Eingusskanal eine relativ kleine projektierte Querschnittsfläche haben kann, die im wesentlichen die wirksame Querschnittsfläche der Strömung durch den Eingusskanal hindurch bildet. Um das Erreichen dieser Situation zu erleichtern, kann ein stromaufwärtiger Teil der Länge des Eingusskanals eines Warmkammersystems von einem aus einem geeigneten keramischen Material gebildeten Teil begrenzt werden, das die Aufrechterhaltung eines Temperaturzyklusses ermöglicht, der die Erstarrung des Metalls an den Oberflächen des Teiles, die den Eingusskanal begrenzen, unterbindet. Als Alternative dazu kann ein solcher stromaufwärtiger Teil der Länge des Eingusskanals eines Warmkammersystems oder für ein Kaltkammersystem von einem Teil, das für die Zirkulation eines Wärmetauschfluids ausgebildet ist, oder durch Verwendung einer elektrischen Heizvorrichtung gebildet werden, um die Aufrechterhaltung eines solchen Temperaturzyklusses zu ermöglichen.
  • Die bekannten Verfahrensweisen haben große Eingusskanalsysteme notwendig gemacht, die im allgemeinen Eingusskanäle mit einem größeren Querschnitt als ihre Einläufe haben, d.h. das umgekehrte von dem, das durch die Erfindung in Bezug auf die Querschnitte des Eingusskanals und des Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung ermöglicht wurde. Als eine Folge davon haben sie zu einer relativ großen Menge an Eingusskanal-/Eingussmetall für ein gegebenes Gussteil und daher zu hohen Kosten bei der Rückführung und Wiederaufbereitung des Eingusskanal-/Eingussmetalles geführt. Die bekannten Verfahrensweisen haben im allgemeinen zu Eingusskanal-/Eingussmetall über 50% des Gewichts des Gussteiles und über 100% in manchen Fällen geführt. Das heißt, dass die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles größer als die des Gussteiles sein kann.
  • Im Gegensatz zu den bekannten Verfahrensweisen ermöglicht es die Erfindung, die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles erheblich zu reduzieren, wie z.B. auf weniger als 30% des Gussteilgewichtes für Kaltkammermaschinen. In vielen Fällen, insbesondere bei Warmkammermaschinen ermöglicht es die Erfindung, dass die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles weit unter diesem Niveau ist, z.B. nur auf ungefähr 5% oder sogar nur auf ungefähr 2%. Dies ist natürlich von einem bedeutsamen praktischen Nutzen, da die Kosten der Wiederaufbereitung des rückgeführten Metalles entsprechend verringert sind.
  • Die Erfindung ermöglicht es, die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles als direkte Folge der Verringerung des projektierten Querschnittes des Eingusskanales erheblich zu reduzieren, wobei eine weitere Reduzierung durch eine Verringerung der Eingusskanallänge möglich ist. Der projektierte Querschnitt kann so verringert werden, dass er dem wirksamen Querschnitt der Strömung durch den Eingusskanal hindurch im wesentlichen entspricht. Der wirksame Strömungsquerschnitt muss aber nur über einen Teil der Länge des Eingusskanals wie z.B. entlang eines kleineren Teiles der Länge vorherrschen. Auch der Teil der Länge des Eingusskanals, der bei einem Gießvorgang verfestigt wird, kann erheblich gekürzt werden, um eine weitere Verringerung der Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles zu erreichen.
  • Die Erfindung ermöglicht das Erzielen von wichtigen Vorteilen über den Vorteil der Verringerung der Wiederaufbereitungskosten hinaus. Dazu gehören eine erhebliche Verbesserung der verwandten Parameter für die Gussstückporosität und die Oberflächengüte. Im Vergleich zu Druckgussteilen aus Aluminium- oder Zinklegierungen haben mit bekannten Verfahren hergestellte Magnesiumgussteile gewöhnlich eine minderwertige Oberflächengüte, was häufig der Porosität an oder nahe der Gussstückoberfläche zuschreibbar ist. Die Erfindung ermöglicht es jedoch, die Gussstückporosität erheblich zu reduzieren, und ermöglicht auch das Erzielen einer gleichmäßigen Oberflächengüte von guter Qualität.
  • Es wird angenommen, dass ein gemeinsamer Faktor beim Verringern der Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles, Verringern der Porosität und Verbessern der Oberflächengüte das Erreichen der von der Erfindung ermöglichten Strömungsgeschwindigkeiten des geschmolzenen Metalles ist. Mit diesen Geschwindigkeiten wird angenommen, dass, abgesehen von einem Bereich des Druckgießformhohlraumes, der an den Bereich mit kontrollierter Ausdehnung angrenzt, der Metallstrom in dem Druckgießformhohlraum eine Folge davon ist, dass das anfänglich geschmolzene Metall in einem viskosen Zustand ist. Somit ist die Strömung in der Druckgießform wie von einer teilerstarrten Frontenbefüllung, wobei der prozentuale Anteil der Feststoffe in dem strömenden Metall während der Befüllung des Formhohlraumes relativ konstant bleibt. Das heißt, dass die Befüllung des Formhohlraumes durch teilerstarrte Fronten, die sich von dem Bereich mit kontrollierter Ausdehnung wegbewegen, voranzugehen scheint und im Gegensatz zu der hochkomplizierten Randbefüllung und Hinterfüllung steht, auf die man beim Gießen von Aluminium- oder Zinklegierungen trifft.
  • Die Erfindung, wie sie hier genau beschrieben ist, basiert auf einer Reihe von Experimenten. Eine erste Folge der Experimente war darauf gerichtet, ein besseres Verständnis des Strömungs- und Erstarrungsmechanismus von Magnesiumlegierungen zu erhalten. Genauer ausgedrückt sollte mit den Experimenten festgestellt werden, ob Verbesserungen der Oberflächengüte und der Porositätsgrade durch Ändern und/oder Steuern der physikalischen Parameter für bestimmte Gussteile erhalten werden können.
  • Einige der Anfangsexperimente dieser ersten Folge machten von der "Kurzschuss"-technik Gebrauch, um ein Verständnis der Strömungsmuster zu gewinnen. Diese Experimente führten zu der Erkennung von zwei Strömungssystemen innerhalb des Hohlraumes, die immer einen Bereich schlechter Endqualität zwischen sich ergaben. Das Strömungsmuster war anders als irgendeines, das man beim Zink- oder Aluminiumdruckgießen gesehen hat. Eine Prüfung der Mikrostruktur zeigte dass:
    • • die Strömung in dem Eingusskanal durch einen zylindrischen Bereich hindurch war, der viel kleiner im Querschnitt als der projektierte physische Eingusskanalquerschnitt war. Dies wurde auch in solchen Teilen des Gussstückes festgestellt, in denen die Strömung in einer Richtung war.
    • • der prozentuale Anteil an Feststoffen in den Magnesiumslegierungsgussteilen, (wie durch Dendrite mit einem großen Dendritenarmabstand demonstriert wird) ungefähr 50% betrug.
    • • die Mikrostruktur der Magnesiumlegierungsgussteile in der Nähe des Einlaufes verschieden war von der, die im Abstand von 50 mm bis 300 mm von dem Einlauf beobachtet wurde.
  • Die Ergebnisse dieser Anfangsexperimente scheinen nahezulegen, dass das Metall in dem Eingusskanal teilweise erstarrte und sich dann wie ein teilerstarrtes Teil innerhalb des Hohlraumes mit dem zugehörigen viskosen Verhalten verhielt. Das erste Metall, das sich in dem Eingusskanal (die Front) entlang bewegte, schien in einem flüssigen Zustand in den Hohlraum eingetreten zu sein, und daher könnte dies die verschiedenen Mikrostrukturen, die erhalten wurden, und die quer durch das Gussteil vorzufindende im wesentlichen gemeinsame Stelle des Übergangs zwischen diesen verschiedenen Strömungsbedingungen erklären.
  • Bei späteren Experimenten der ersten Folge führten Änderungen in der Form der Eingusskanäle und der Einläufe innerhalb der traditionellen Einlaufphilosophie zu marginal besseren Gussteilen, während große Änderungen in Einklang mit dieser Philosophie erwartet wurden. Der Bereich und die Stelle einer schlechten Oberflächengüte blieben jedoch im wesentlichen unverändert. Eine radikale Änderung bei einem einzelnen konischen tangentialen Eingusskanal erzeugte ein äußerst gutes Ergebnis, wenn man die Qualität des Gussteiles betrachtet, aber das Verhältnis von Produkt zu Eingusskanal/Einguss war nicht akzeptabel. Das allgemeine Niveau des Verständnisses des Strömungsverhaltens war an dieser Stelle äußerst begrenzt. Was jedoch augenscheinlich war, ist dass Magnesiumlegierungen sich erheblich anders verhalten als Zink- und Aluminiumlegierungen.
  • Eine zweite Folge von Experimenten wurde mit einer Anzahl von verschiedenen Druckgießformen und Gießmaschinen durchgeführt, um zu versuchen festzustellen, ob der Unterschied im Verhalten auf die Thixotropie zurückzuführen ist.
  • Die Experimente erfassten verschiedene Gussteilgrößen, die im Bereich von 15 g bis 15 kg lagen, und wurden sowohl auf Warmals auch Kaltkammermaschinen durchgeführt. Bei einem der Experimente mit einem sehr langen Gussteil (ungefähr 2 m), das eine Reihe von offenen Enden aufweisende Kästen umfaßte, wurde das Gussteil entlang der langen Kante in einer Kaltkammermaschine bewegt. Zwei große Eingusskanäle vom Einlauf her speisten lange halbverjüngte Eingusskanäle. Wir behaupteten, dass wenn das Metall in einem thixotropen Zustand in dem Hohlraum war, es dann möglich sein sollte, das Gussteil auf Grund der viskosen Erwärmung von einem Ende her zu füllen. Um dies zu beweisen, wurde ein Teil eines zuvor gegossenen Eingusskanals in der Druckgießform ersetzt und somit der Metalleintritt in diejenige Hälfte des Formhohlraumes wirksam blockiert. Daher mußte jegliches Metall in dem Hohlraum angrenzend an den blockierten Eingusskanal von der nicht blockierten Seite her eingetreten sein, wobei Strömungsentfernungen über 1 m erzeugt wurden. Der Strömungsweg in dem Hohlraum war äußerst kompliziert und wies viele Richtungsänderungen auf. Ohne Änderung in den Maschineneinstellungen erzeugte das einseitige Zuführsystem jedoch ein Gussteil, dessen Qualität an seinen Rändern besser als bei denjenigen war, die mit vollständigen Eingusskanälen erzeugt wurden. Die bedeutende Änderung, die festgestellt wurde, war eine Zunahme der Metallgeschwindigkeit.
  • Weitere Experimente einer dritten Folge wurden mit einem Gussteil von 280 × 25 × 1 mm durchgeführt, das in einer kleinen Warmkammermaschine hergestellt wurde und mit einem langen dünnen Eingusskanal und äußerst dünnen Einläufen mit einer Tiefe von 0,15 mm gespeist wurde. Diese Experimente zeigten, dass der Einlauf über einen Großteil seiner Länge schlimm blockiert war, was zu Gussteilen schlechter Qualität führt. Der Eingusskanal, der 220 mm lang in eine Richtung war, wurde auf eine wirksame Länge von 100 mm durch Einschweißen eines Stopfens 10 mm lang in den Eingusskanal verringert. Das sich ergebende Gussteil war vollständig gefüllt und Metall strömte von dem Hohlraum in den nicht versperrten Teil des Eingusskanals durch den Einlauf von 0,15. Dies zeigte, dass die Legierung während der gesamten Hohlraumbefüllung in einem äußerst niedrigen Viskositätszustand war. Ähnliche Gussteile aus zink- oder Aluminiumlegierungen würden nicht dieses Merkmal aufweisen. Es sollte beachtet werden, dass die Maschine nur einen Druck von 14 MPa auf das Metall ausübte.
  • Eine Überprüfung von Magnesiumgussteilen, die durch die Verwendung von langen dünnen Einläufen gemäß der besten Verfahrensweise erzeugt wurden, zeigt ausnahmslos, dass große Abschnitte des Einlaufes tatsächlich nicht funktionieren.
  • Weitere Experimente einer vierten Folge wurden in einem Bereich von Gussteilgrößen durchgeführt, aber alle zeigten, dass sich die Qualität verbessert, wenn die Einläufe und Eingusskanäle in der Größe verringert werden und die Metallgeschwindigkeit zunimmt. Eine Überprüfung der Eingusskanalquerschnitte, die im Bereich von 1 × 1 mm bis 50 × 50 mm lagen, von einer Anzahl von Gussteilen, die sowohl auf Warm- als auch Kaltkammermaschinen erzeugt wurden, brachte in jedem Fall einen zentralen kreisförmigen Bereich zum Vorschein. Dieses Merkmal schien nicht von dem ursprünglichen Querschnittsprofil beeinflusst zu sein. Für diesen Zustand vermutet man, dass er den Bereich begrenzt, in dem eine Metallströmung während der Hohlraumbefüllung auftritt, und es wird angenommen, dass er der wirksame Strömungsquerschnitt ist. Dadurch dass dieser Bereich in der Querschnittsfläche kleiner ist als der Eingusskanal wie er ursprünglich in die Druckgießform geschnitten wurde, erreicht der Metallstrom eine erheblich höhere Geschwindigkeit. Berechnungen, bei denen gemessene Metallströmungsgeschwindigkeiten verwendet wurden, ergeben Werte für Eingusskanalgeschwindigkeiten, die sich um 150 m/s herum häufen, wobei Einlaufgeschwindigkeiten ungefähr 2/3 der Eingusskanalgeschwindigkeit sind. Einige Bereiche können in Gussteilen gefunden werden, in denen eine Strömung in einer Richtung ist.
  • Eine fünfte Folge von Experimenten betraf die Herstellung eines langen dicken Gussteiles durch fortschreitend kleinere Einlaufabschnitte. Die ursprüngliche Einlauflänge wurde von 120 mm auf 8 mm verringert und die Gussteile behielten eine akzeptable Qualität. Eine Mikroprüfung der Gussteile zeigte, dass die Befüllung mit einer teilerstarrten Frontenbefüllung übereinstimmte und der Anteil an Feststoffen während der Befüllung konstant über das gesamte Teil blieb. Die Porosität war minimal.
  • Damit die Erfindung leichter verstanden werden kann, wird nun auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen, in denen:
  • 1 eine Schnittansicht ist, die einen Teil eines Druckgießsystems für die Herstellung von Türgriffen aus einer Magnesiumlegierung gemäß der Erfindung zeigt;
  • 2 eine Ansicht des Systems ist, die von der rechten Seite der 1 gemacht ist;
  • 3 1 entspricht, aber eine Anordnung nach dem Stand der Technik zeigt;
  • 4 eine schematische Darstellung eines gegossenen Türhandgriffs mit anhaftendem Eingusskanal-/Eingussmetall (nicht erfindungsgemäß) ist;
  • 5 eine schematische Darstellung eines experimentellen Metallströmungssystems (nicht erfindungsgemäß) ist;
  • 6 und 7 weitere Anordnungen darstellen, die zur Verwendung entweder gemäß der Erfindung oder nicht gemäß der Erfindung geeignet sind;
  • 8A das Befüllen eines Druckgießformhohlraumes während des Gießens von einer Zink- oder Aluminiumlegierung, wie es traditionell verstanden wird, schematisch darstellt;
  • 8B das Befüllen eines Druckgießformhohlraumes während des Gießens von einer Magnesiumlegierung beim Gebrauch der Erfindung schematisch darstellt;
  • 9A bis 9C die Querschnittsform von typischen Eingusskanälen darstellen, wobei sie für jeden den Querschnitt seines wirksamen Strömungskanals schematisch zeigen;
  • 10 eine Draufsicht auf eine Schale ist, die aus einer Magnesiumlegierung gemäß der Erfindung gegossen wurde;
  • 11 eine Querschnittsansicht der Schale von 10 und eines Druckgießformwerkzeuges ist, die entlang der Linie XI-XI von 10 gemacht wurde;
  • 12 bis 14 jeweils experimentelle Metallströmungssysteme (außerhalb der Erfindung) darstellen;
  • 15 eine Querschnittsansicht einer für eine Warmkammermaschine geeignete Druckgießform zur Verwendung in der Erfindung ist; und
  • 16 15 ähnlich ist, aber ein abgewandeltes größeres Gussteil zeigt, das mit der Druckgießform von 15 unter Verwendung einer Kaltkammermaschine hergestellt werden kann.
  • In dem System 10 der 1 und 2 ist eine Druckgießform 12 gezeigt, die eine Anzahl von radial angeordneten Hohlräumen 14 (von denen nur einer gezeigt ist) begrenzt, wobei in jedem von ihnen ein jeweiliger Türgriff etwa in der in 4 gezeigten Form, gegossen werden kann. Die Druckgießform 12 hat einen festen Teil 16 und einen beweglichen Teil 17 und ist in ihrem geschlossenen Zustand gezeigt, aber ihre Teile 16, 17 können an der Trennlinie P voneinander getrennt werden. Ein Stopfen 20, der in den Druckgießformteil 17 eingebaut ist, hat einen Auswerferzapfen 18, der darin verschiebbar angeordnet ist; der Zapfen 18 und mindestens ein weiterer Zapfen (nicht gezeigt) sind zum Auswerfen eines Gussteiles am Ende eines jeden Betriebszyklusses ausfahrbar.
  • Gegenüber dem Stopfen 20 enthält der Druckgießformteil 16 eine Büchse 22, deren Bohrung 22A mit einer Hülse 24 ausgekleidet ist. Während die Büchse 22 ebenso wie der Stopfen 20 aus einem geeigneten Stahl wie er z.B. für die Teile 16, 17 der Druckgießform 12 verwendet wird, hergestellt ist, ist die Hülse 24 vorzugsweise aus einem Werkstoff mit einer relativ niedrigen Wärmeleitfähigkeit, wie z.B. teilstabilisiertes Zirkonium oder eine andere geeignete Keramik hergestellt.
  • Die aneinandergrenzenden Enden des Stopfens 20 und der Büchse 22 haben eine sich ergänzende Kegelstumpfform. Ihre Enden sind derart, dass wenn die Druckgießform 12 geschlossen ist, der Stopfen 20 und die Büchse 22 eine Dichtung zwischen den sich berührenden entgegengesetzten Endflächen erzielen. Die Endfläche des Stopfens 20 begrenzt jedoch eine jeweilige Rille 21 für jeden Druckgießformhohlraum 14, wobei die Rille 21 mit dem Ende der Büchse 22 zusammenwirkt, um einen Eingusskanal 26 für diesen Hohlraum 14 zu begrenzen. Der Eingusskanal 26 steht mit dem Hohlraum 14 über einen Einlauf 28 in Verbindung.
  • Konzentrisch innerhalb der Bohrung 22a der Büchse 22 begrenzt die Hülse 24 eine Bohrung 24a mit einem erheblich kleineren Querschnitt. Außerdem begrenzt das äußere Ende der Büchse 22 eine sich nach außen erweiternde Erweiterung der Bohrung 22a, um ihren Eingriff mit einer Düse 30 zu ermöglichen. Wie man zu schätzen wissen wird, bildet die Düse 30 eine Verlängerung einer Gießhals-/Druckkolbenanordnung (nicht gezeigt) eines Warmkammerdruckgießsystems, durch die geschmolzenes Magnesium durch die Bohrung 24a hindurch zu dem Hohlraum 14, über den Eingusskanal 26 und den Einlauf 28 eingespritzt werden kann.
  • Nach der Beendigung eines Gießzyklusses mit der Anordnung der 1 und 2 erstarrt eingespritztes Magnesium zurück bis zu dem inneren Ende der Bohrung 24a der Hülse 24. Somit wird nach dem Reduzieren des Gießdruckes während des Zyklusses geschmolzenes Metall aus der Bohrung 24a durch die Düse 30 hindurch abgezogen.
  • Bei der Anordnung der 1 und 2 kann die Länge eines jeden Eingusskanals 26 minimal sein. Auch kann jeder Eingusskanal einen projektierten Querschnitt haben, der so klein ist wie der Querschnitt der wirksamen Metallströmung durch jeden Eingusskanal 26 hindurch. Ein innerer Endabschnitt eines jeden Eingusskanals 26 wird von den Teilen 16, 17 der Druckgießform 12 begrenzt. Auf der Länge dieses Abschnittes verringert der Eingusskanal 26 fortschreitend seine Tiefe, er nimmt aber in der Breite zu, derart, dass der Einlauf 28 eine schmale längliche Form hat, die einen größeren Querschnitt als derjenige Teil der Länge des Eingusskanals 20 hat, der zwischen dem Stopfen 20 und der Büchse 22 gebildet ist.
  • Im Gebrauch der Anordnung der 1 und 2 erfolgt der Wärmeenergieentzug für die Verfestigung des Eingusskanal-/Eingussmetalles durch Leitung an die Teile 16, 17 der Druckgießform 12 über den Stopfen 20 und die Büchse 22. Die relativ kurze Länge und der kleine Querschnitt der Eingusskanäle 26 sind derart, dass eine Kühlmittelzirkulation zum Erreichen der Verfestigung möglicherweise nicht notwendig ist. Trotz der relativ kurzen Länge des Eingusskanals 26 und damit der Nähe der Hülse 24 zu dem Hohlraum 14 kann aber die Verfestigung des Metalles in der Bohrung 24a durch die isolierende Wirkung der Keramik, aus der die Hülse 24 hergestellt ist, verhindert werden. Die Gesamtanordnung der 1 und 2 ist derart, dass beim Gießen von Magnesiumlegierungsgriffen, die ein Gewicht von ungefähr 30 g haben, die Länge und der Querschnitt eines jeden Eingusskanals 26 derart sind, dass die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles (für zwei gleichzeitig gegossene Griffe) auf ungefähr 3 g verringert werden kann.
  • 3 entspricht im großen und ganzen 1, zeigt aber eine Einzelheit einer Anordnung gemäß der Verfahrensweise des Standes der Technik. In 3 haben Bauteile, die denjenigen der 1 und 2 entsprechen, die gleiche Bezugsziffer plus 100.
  • Bei der Anordnung der 3 hat der Stopfen 120 einen kegelstumpfförmigen Verteilerzapfen 120a, der wenn die Teile 116, 117 der Druckgießform geschlossen sind, in die verjüngte Bohrung 122a der Büchse 122 ragt. In dem Stopfen 120 sind Rillen gebildet, die zusammen mit der Büchse 122 Eingusskanäle 126 begrenzen. In dem Stopfen 120 ist auch ein Kanal 40 für die Zirkulation eines Kühlmittels wie z.B. Wasser gebildet, während um die Büchse herum eine am Rand befindliche Rille 42 gebildet ist, wobei die Rille 42 von einer Hülse 44 abgedeckt ist, um einen weiteren Kanal 46 für die Zirkulation von Kühlmittel zu begrenzen.
  • Wie man zu schätzen wissen wird, wird eine zu der Düse 30 der 1 ähnliche Düse (nicht gezeigt) verwendet, um eine geschmolzene Magnesiumlegierung durch die Bohrung 122 hindurch entlang der Eingusskanäle 126 einspritzen zu können und um einen Legierungsstrom in den Druckgießformhohlraum 114 über den Einlauf 128 zu ermöglichen. Nach der Beendigung der Befüllung wird Kühlmittel durch die Kanäle 40, 46 hindurch zirkuliert, um das Eingusskanal-/Eingussmetall bis zu dem minimalen Querschnitt der Bohrung 124a, zwischen dem den Zapfen 120a aufnehmenden verjüngten Abschnitt und dem sich erweiternden äußeren Ende zur Aufnahme der Düse eines Druckgießsystems zu verfestigen.
  • Bei der bekannten Anordnung von 3 sind die Eingusskanäle 126 nicht nur länger sondern auch im Querschnitt größer. Wie angegeben soll damit ein bekanntes Risiko einer vorzeitigen Erstarrung einer Magnesiumlegierung mit geringer Wärmekapazität vermieden werden. Im Falle einer solchen Anordnung beträgt beim Gießen von Türgriffen, die die gleiche Form und das gleiche Gewicht wie die mit Bezug auf die 1 und 2 erwähnten Griffe haben, das Gewicht des Eingusskanal-/Eingussmetalles ungefähr 30 g. Das heißt, dass 10 mal die Menge des Metalles, die mit der Anordnung der 1 und 2 wieder aufbereitet werden muß, bei der Anordnung der 3 angetroffen wird.
  • 4 zeigt schematisch ein Türgriffgussteil 60 aus einer Magnesiumlegierung so wie es ist, wenn es aus einem Druckgießformhohlraum gelöst worden ist und sein Eingusskanal-/Eingussmetall 62 immer noch daran befestigt ist. Das Eingusskanal-/Eingussmetall 62 teilen sich zwei Gussteile 60, von den nur eines gezeigt ist, während das volle Ausmaß des Eingusskanalmetalls für das andere Gussteil nicht gezeigt ist.
  • Der Eingusskanal des Metallströmungssystems, wie er ursprünglich gebildet wurde, hatte einen projektierten Querschnitt, der eine Fläche von 50 mm2 hatte und seiner äußeren Kontur der Form entsprach, die in 9C gezeigt und später hier beschrieben ist. Wie aus 9C ersichtlich, ist der projektierte Querschnitt des Eingusskanals der eines regelmäßigen Trapezes, wobei ein solcher Querschnitt über die gesamte Länge des Eingusskanals vorhanden ist.
  • Ein sechstes Experiment zielte darauf ab, die Wirkung des viskosen Stromes auf die Entfernung, die die Magnesiumlegierung während des Gießens zurücklegen würde, darzustellen. Dafür wurde ein Metallströmungssystem S wie in 5 gezeigt, geschaffen, das aus einem Kanal C besteht, der einen Metallströmungsweg liefert, der in einer Formfasson B eines Normzugstabes endet. Der Kanal C hatte einen nominellen Querschnitt von 4 × 4 mm und eine Länge von 1230 mm.
  • Mit dem System S der 5 wurden Gießversuche auf einer 250-Tonnen-Kaltkammerdruckgießmaschine durchgeführt. Die Versuche wurden unter normalen Betriebsbedingungen für die Maschine durchgeführt, während die Druckgießformtemperatur nur ungefähr 120°C betrug. Wie man von 5 zu schätzen wissen wird, ist der Weg des Kanals C kurvenreich, wodurch ein hoher Strömungswiderstand erzeugt wird. Trotzdem wurde eine Strömung entlang der vollen Länge von 1230 mm des Kanals C erzielt, wodurch es möglich wurde, mit dem Füllen der Stabformfasson B zu beginnen. Die Strömungslänge von 1230 wird nicht als eine Beschränkung angesehen. Sie steht jedoch im Gegensatz zu einer beobachteten maximalen Strömungslänge von ungefähr 700 mm, die gemäß der konventionellen Praxis projektiert ist und zu einem Eingusskanalquerschnitt führt, der viel größer als 4 × 4 mm ist.
  • Eine siebte Folge von Experimenten wurde mit den Türgriffgussteilen 60 der 4 durchgeführt, um die minimale Größe der Eingusskanäle und Einläufe zu bestimmen, die in der Lage sind, verkaufbare Gussteile zu erzeugen. Die experimentelle Anordnung bestand aus folgendem:
    • • Eine 80-Tonnen Frech-Warmkammermaschine mit einem Schmelzofen, der mit dem Warmhalteofen über ein Siphonrohr verbunden ist. Dies bedeutete eine gleichbleibende Metalltemperatur.
    • • Ein DieMac-Schussüberwachungssystem, das Kolbenweg, -geschwindigkeit und -druck angab.
    • • Zwei Thermoelemente in der festen Hälfte der Druckgießform, beide 7 mm von der Formfassonoberfläche und 10 mm und 80 mm vom Einlauf in den Gießhohlraum.
    • • Eine Registriervorrichtung zum Anzeigen der Temperaturen mit der Zeit.
    • • Kontaktthermoelemente zur Oberflächenmessung der Temperatur.
    • • Infrarot-Digitaltemperatursensoren.
    • • Einen vollständig ausgerüsteten Werkzeugraum für Änderungen an der Druckgießform in der Herstellung von Einsatzstücken.
  • Die folgenden Experimente der siebten Folge wurden alle mit einer Einlaufgeschwindigkeit von ungefähr 100 m/s durchgeführt:
    • 1) Einspeisen in das Ende des Gußteiles 60 mit einem 2 × 1 mm Einlauf ergab Gussteile, die eine ordentliche Qualität hatten, aber nicht verkaufbar waren. Der Einguss- und Eingusskanalteil hatten ungefähr das gleiche Gewicht wie das Gussteil (50% Ausbringen).
    • 2) Zuführen in das Ende des Gussteiles mit einem 7 × 2 mm Einlauf ergab Gussteile, die eine hohe Qualität hatten und verkaufbar waren. In einem Bereich wurde ein Ankleben beobachtet, und dies wurde durch die Hinzufügung eines Kühlbrunnens in dem Bereich, der eine Reduzierung der Druckgießformtemperatur bewirkte, überwunden. Ein Zerteilen des Eingusskanales in Abschnitte offenbarte ein zylindrisches Strömungsmuster (das hier mit Bezug auf 9C beschrieben wurde), das eine wahre Eingusskanalgeschwindigkeit in der Größenordnung von 150 m/s darstellte. Wenn dann der wirksame Durchmesser des Eingusskanals auf ungefähr 3 mm reduziert wird (dies war der beobachtete Durchmesser des zylindrischen Abschnittes), sollte die Einführung einer physischen Öffnung von 3 mm Durchmesser keine Auswirkung auf die Qualität des Gussteiles haben. Daher wurde ein Teil eines Eingusskanales hergenommen, um ein Segment 64 zu liefern, und ein Loch 64a von 3 mm Durchmesser wurde durch es hindurchgebohrt, um einen Strömungskanal mit 3 mm Durchmesser zu erzeugen. Das Segment 64 wurde in den Eingusskanal angrenzend an den Einlauf eingeführt, so daß sein Loch 64a einen Teil der Länge des Eingusskanales bildete, an dem entlang er einen verringerten Querschnitt hatte, in dem die wirksame Metallströmung eine Querschnittsfläche von nicht mehr als ungefähr 7,1 mm2 hatte. Auch wurde innerhalb dieses Experiments eine Anzahl von kurzen Schüssen durch Verringern der in den Hohlraum eintretenden Metallmenge erzeugt. Die kurzen Schüsse aus unzureichendem Metall schienen einen Oberflächenabschnitt zu haben, der eine Folge eines Metallaufpralls war. Dies könnte auf Grund der hohen Einlaufgeschwindigkeit von 100 m/s entweder einem flüssigen oder teilerstarrten Strom resultieren.
    • 3) Ein normaler Eingusskanal wurde verwendet, jedoch mit einem ein Loch 64a von 3 mm Durchmesser aufweisenden Segment 64, das in den Eingusskanal eingesetzt wurde, der einen 7,2 mm-Einlauf speiste. Das Gussteil hatte eine relativ hohe Qualität mit geringer Porosität, wie durch die Zerteilung in Abschnitte festgestellt wurde. Einige der Oberflächenriefen in dem Bereich, der von dem Einlauf am weitesten entfernt war, legte nahe, dass der Strom in einem relativ kleinen Maß möglicherweise gestört war. Dies wurde für 6 Schüsse mit einer normalen Produktion zwischen jedem von ihnen, um die Druckgießformtemperatur aufrecht zu erhalten, durchgeführt. Man nahm an, dass der scharfe Eintritt und Austritt zu dem Loch von 3 mm Durchmesser zu den Fehlern beitrug. Der Druck, der nötig war, um das Metall durch den Eingusskanal und den Einlauf hindurchzudrücken, war ungefähr 20% höher als bei der normalen Produktion.
    • 4) Bei einem weiteren Experiment wurde ein längeres Eingusskanal-Längsstück A und mit einem 3 × 3 mm Kanal, der in eine Seite eingeschnitten war, zu einem 7,2 mm Einlauf hin eingeführt. Das Eingusskanalstück hatte einen transversalen Querschnitt wie bei 66 gezeigt, wobei der Kanal bei 66a dargestellt ist. Die Einlass- und Ausgangsabschnitte des Eingusskanalstückes wurden ausgespart, um weniger Strömungswiderstand zu erzeugen. Die Gussteilqualität war äußerst gut und von verkaufbarer Qualität. Der zum Drücken des Metalles durch den Eingusskanal und in den Hohlraum erforderliche Druck nahm um ungefähr 30% über normal zu. Ein Eingusskanal eines Gussteiles, das unter Verwendung des Eingusskanaleinstückes erzeugt wurde, wurde in Abschnitte unterteilt, und es schien, dass das Metall durch den Abschnitt mit minimaler Erstarrung entlang den Wänden seines Kanales geflossen war. Die Geschwindigkeit durch den Eingusskanal wurde auf 150 m/s und in dem Einlauf auf 100 m/s berechnet.
    • 5) Bei einem anderen Experiment wurde eine vollständige Länge B eines Eingusskanals und Eingusses und mit einem 3 × 3 mm Kanal verwendet, um einen 7,2 mm Einlauf zu speisen, mit einer Gesamtstromlänge von 120 mm durch den 3 × 3 mm Abschnitt. Auf Grund des verringerten Metallvolumens in dem Eingussbereich wurde die Wasserkühlung für die Eingussspindel entfernt. Das Gussteil hatte eine außergewöhnlich gute Qualität. Die Qualität dieses Gussteiles wurde als besser gegenüber der Qualität von jedem anderen zuvor hergestellten Gussteil angesehen. Die Oberflächenfehler, die bei dem Experiment 3 dieser Folge festgestellt wurden, waren in diesem Fall nicht vorhanden. Der zum Füllen des Hohlraumes erforderliche Druck war 30% höher als normal. Das Zuführsystem betrug 6% des Gussteilgewichtes (94% Ausbringen).
  • Es scheint, dass das in den Eingusskanal eintretende geschmolzene Metall rasch an den Eingusskanalflächen erstarrt, so dass ein Kanal gebildet wird. Wenn das Metall in diesem zentralen Bereich teilerstarrt ist, dann tritt eine rasche Zunahme der Viskosität für prozentuale Feststoffanteile von mehr als ungefähr 50% auf. Wenn die Geschwindigkeit hoch gehalten wird, tritt eine viskose Erwärmung auf, wodurch einem weiteren Wärmeverlust an die Druckgießformwände entgegengewirkt wird. Somit konnte das Metall über lange Entfernungen strömen. Bei jedem der Eingusskanäle, die bei diesem Projekt hindurch beobachtet wurden, wobei keine Änderungen der Maschineneinstellung vorgenommen wurden, ergab der übriggebliebene äquivalente Eingusskanal eine Metallgeschwindigkeit in der Größenordnung von 150 m/s. Durch Einsetzen eines Eingusskanalabschnittes in die Druckgießform wurde die Geschwindigkeit in dem Eingusskanal auf 150 m/s vom Beginn weg eingestellt. Das Gussteil hätte mindestens die äquivalente Qualität wie von demjenigen haben sollen, das unter "normalen" Bedingungen hergestellt wurde. Die beobachtete verbesserte Qualität mag eine Folge des raschen Erreichens eines Gleichgewichtszustandes der Eingusskanalgeschwindigkeit von 150 m/s und der Einlaufgeschwindigkeit von 100 m/s gewesen sein. Diese Geschwindigkeitsverringerung vor dem Erreichen des Hohlraumes kann verwendet werden, so dass sich die Geschwindigkeit von dem Eingusskanal durch den Einlauf und in den Hohlraum verringert.
  • Die beste Eingusskanalkonstruktion war früher eine solche, die die Geschwindigkeit entlang des Strömungsweges kontinuierlich erhöht hat, so dass kein Lufteinschluss an der zerfallenden Metallfront auftreten konnte. Die Eingusskanalgeschwindigkeit war nicht mehr als 50% der Eingussgeschwindigkeit im größten Teil des Eingusskanals. Die hier beschriebene Arbeit zeigt jedoch, dass eine hohe Eingusskanalgeschwindigkeit mit einer entsprechenden Verbesserung der Gussteilqualität verwendet werden kann.
  • Die weitere Anordnung von jeder der 6 und 7 versteht man im allgemeinen von einer Betrachtung der 1 und 2, und Bauteile, die denen der 1 und 2 entsprechen, haben die gleichen Bezugsziffern plus 200 im Fall der 6 und 300 im Fall der 7.
  • Die Anordnung der 6 unterscheidet sich von der der 1 und 2 darin, dass die Bohrung 224a der keramischen Hülse 224 im Durchmesser variiert, um eine klare Trennung des abgezogenen geschmolzenen Metalles von dem erstarrten Eingusskanal-/Eingussmetall zu erleichtern. Somit hat die Bohrung 224a über den größten Teil ihrer Länge von ihrem äußeren Ende weg einen großen Durchmesser, in dem das entsprechend große Volumen von geschmolzenem Metall flüssig gehalten werden kann. Die Bohrung 224a wird dann auf einen minimalen Durchmesser für eine kurze Länge hinabgestuft, und sie nimmt dann bis zu ihrem inneren Ende auf einen Zwischendurchmesser zu. Wo der Wärmeenergieentzug für die Erstarrung von Eingusskanal-/Eingussmetall derart ist, dass etwas Erstarrung in die Bohrung 224a hinein bewirkt wird, beschränkt die Anordnung der 6 das Ausmaß davon wirksam. Das heißt, dass die Erstarrung nicht in der Lage ist, über den kurzen Abschnitt mit minimalem Durchmesser hinaus fortzuschreiten, zumindest in der kurzen Zeit, die in einem Gießzyklus zur Verfügung steht, auf Grund des Wärmeenergiegehaltes des Metallvolumens in dem größeren äußeren Endabschnitt der Bohrung 224a.
  • Die Anordnung von 7 erzielt einen ähnlichen Vorteil wie die von 6, wobei die Trennung von erstarrtem und noch geschmolzenem Metall am minimalen Durchmesser der Bohrung 324a der keramischen Hülse 324 auftritt. Sie wird jedoch wegen der insgesamt vereinfachten Form bevorzugt. Wie gezeigt haben der Stopfen 320, die Büchse 322 und die Hülse 324 parallele Stirnflächen, die, wenn die Druckgießform 312 geschlossen ist, an der Trennlinie P aneinanderstoßen. Im Vergleich zur 3 kann es eine beträchtliche Einsparung von Umschmelzmetall von bis zu ungefähr 95% geben.
  • Jede der 8A und 8B zeigt schematisch das Muster der Befüllung des Hohlraumes der Druckgießform mit einer Zink- oder Aluminiumlegierung im Falle der 8A und mit einer Magnesiumlegierung und der Verwendung der Erfindung im Falle der 8B. Die gezeigten System weisen eine jeweilige Druckgießform 70a und 70b auf, die Teile 72a, 74a und 72b, 74b haben, die einen Formhohlraum begrenzen und an der Trennlinie P trennbar sind. Die geschmolzene Legierung kann in den jeweiligen Hohlraum in jedem Fall durch ein Metallströmungssystem eingespritzt werden, das einen Eingusskanal 78a, 78b und einen Einlauf 80a, 80b enthält.
  • Im Falle der 8A hat der Eingusskanal 78a eine große Querschnittsfläche im Vergleich zu dem Volumen des Hohlraumes 76a, und die geschmolzene Legierung wird von dem Eingusskanal 78a aus durch einen Einlauf 80a mit einem kleineren Querschnitt eingespritzt. Die Strömung der Legierung, die durch den schattierten Bereich dargestellt ist, ist in Einklang mit dem traditionellen Befüllungsmuster, das für das Gießen von Zink- und Aluminiumlegierungen anerkannt ist. Das heißt, dass ein Legierungsstrom 82 durch den Hohlraum 76a hindurch in einen Bereich des Hohlraumes eingespritzt wird, der von dem Einlauf 80a entfernt ist, wobei ein am Rand befindlicher Legierungsstrom 84 dann den Hohlraum hinterfüllt. Trotz dieser komplizierten Randbefüllung und Hinterfüllung können Qualitätsgussteile mit Zink- und Aluminiumlegierungen hergestellt werden. Wie oben angegeben erzeugt eine solche komplizierte Befüllung jedoch Magnesiumlegierungsgussteile mit suboptimaler Qualität.
  • Im Falle der 8B hat der Eingusskanal 78b eine kleinere Querschnittsfläche gegenüber dem Volumen des Hohlraumes. Die geschmolzene Magnesiumlegierung wird von dem Eingusskanal 78b durch einen Einlauf 80b mit einem größeren Querschnitt eingespritzt. Der Querschnitt des Einlaufes 80b ist nicht nur größer als der des Eingusskanals 78b, sondern kann auch größer sein als der des Einlaufs 80a der 8A für ein gegebenes Volumen des Druckgießformhohlraumes. Die Strömung der Magnesiumlegierung, die wieder durch den schattierten Bereich dargestellt ist, ist in einem hochviskosen oder teilerstarrten Zustand. In diesem Zustand baut die Strömung einen Legierungskörper 86 auf, der im Volumen vom Einlauf 80b weg zunimmt, um eine teilerstarrte Front 88 zu erzeugen, die sich von dem Einlauf 80b weg zu entfernten Bereichen des Hohlraumes bewegt.
  • Bei den Experimenten gemäß der hier beschriebenen Erfindung waren eine Reihe von Gießformen und Größen betroffen. Wie angegeben waren die Experimente sowohl mit Warm- als auch Kaltkammermaschinen. In allen Fällen schien die Befüllung des Druckgießformhohlraumes im wesentlichen so abgelaufen zu sein, wie sie mit Bezug auf 8B beschrieben wurde. Bei mindestens einigen der Gussteile schien jedoch eine kleine Anfangsmenge der Magnesiumlegierung in den Hohlraum in einem mehr flüssigen Zustand als einem teilerstarrten Zustand eingetreten zu sein. Diese Anfangsmenge war, wo angegeben, offensichtlich von einem Oberflächenabschnitt angrenzend an den Einlauf, der eine etwas andere Mikrostruktur (aber sonst von guter Qualität) als der Rest des Gussteiles hatte.
  • Die mit Bezug auf 8B beschriebene Strömung wird erreicht, wo eine Legierungsströmungsgeschwindigkeit bei ungefähr 140 bis 165 m/s, vorzugsweise ungefähr 150 m/s in dem Eingusskanal und 25 bis 50% weniger, wie z.B. ungefähr 2/3 der Eingusskanalströmungsgeschwindigkeit, durch den Einlauf hindurch ist. Wie angegeben wird dies in einem zylindrischen Kernbereich durch den Eingusskanal hindurch erzielt, wie er z.B. in den 9A bis 9C dargestellt ist. Jede dieser Figuren zeigt den Querschnitt der jeweiligen Eingusskanäle 90a, 90b und 90c. Die Erstarrung der Legierung in dem Eingusskanal nach der Beendigung eines Gießvorganges und das Schneiden des Eingusskanales, um einen solchen Querschnitt zu schaffen, zeigt einen jeweiligen zylindrischen Kernbereich 92a, 92b und 92c. Diese Bereiche stellen für jeden Eingusskanal einen wirksamen Strömungskanal dar, auf den die Legierungsströmung im wesentlichen während der gesamten Befüllung des Druckgießformhohlraumes bei einem Gießvorgang eingeschnürt worden ist. Diese Einschnürung kommt nach einer kurzen Anfangsströmungsperiode zustande, während welcher die zumindest teilweise erstarrte Legierung 94a, 94b und 94c, wie durch die Schattierung dargestellt, sich an den Oberflächen aufbaut, die das Querschnittsprofil des Eingusskanals ergänzen.
  • Es stellte sich heraus, dass die zylindrische Form der Strömungsbereiche 92a, 92b und 92c einen deutlichen kreisförmigen Querschnitt hat, ungeachtet des Profils des Eingusskanals, in dem sie erzeugt wird. Die 9A bis 9C zeigen typische Eingusskanalprofile, in denen Bereiche 92a, 92b und 92c mit kreisförmigem Querschnitt erzielt wurden. Von diesen Profilen ist es offensichtlich, dass die Querschnittsfläche des projektierten Profils des Eingusskanals ohne wesentliche Auswirkung auf die Querschnittsfläche der Bereiche 92a, 92b und 92c verringert werden kann, aber mit einer Verringerung der Menge des sich ergebenden Eingusskanal-/Eingussmetalles. Diese Menge kann vorteilhaft, wie hier beschrieben, durch die Verringerung der projektierten Länge des Eingusskanales weiter reduziert werden. Die folgenden Einzelheiten erläutern das Maß, bis zu dem diese Verringerungen erzielt werden können.
  • Es wurden Magnesiumlegierungsgussteile von einem Gewicht von 1,6 kg in Form einer 450 mm hohen, 400 mm breiten offenen Rahmenstruktur mit einer Wanddicke, die zwischen 2 und 20 mm variiert und sehr tiefe Abschnitte hat, auf einer Kaltkammermaschine hergestellt. Unter Verwendung einer traditionellen Form von Eingusskanal-/Gießrest betrug die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles 1,1 kg derart, dass das Gussteil ein Ausbringen von 60% in Bezug auf den prozentualen Anteil des Metalles, das bei dem Gießvorgang verbraucht wurde, darstellte. Das heißt, dass ungefähr 40% des verbrauchten Metalles wiederaufbereitet werden mußte. Mit einem Eingusskanal-/Gießrest gemäß der Erfindung betrug die Menge des Eingusskanal-/Eingussmetalles 0,36 kg, was ein Ausbringen von 82% und eine Verringerung von ungefähr 67% in der Legierungsmenge, die wiederaufbereitet werden musste, ergab.
  • Es wurden Türgriffgussteile in der in 4 gezeigten Form in einer Warmkammermaschine durch zwei Druckabgüsse erzeugt. Jeder Griff hatte ein Gewicht von 28 g, wodurch sich ein Produktgewicht von 56 g pro Gießzyklus ergab. Bei Verwendung eines traditionellen Metallströmungssystems erzeugte jeder Zyklus 30 g Eingusskanal-/Eingussmetall, was ein Ausbringen von 65% ergab. Mit einem Metallströmungssystem gemäß der Erfindung, wie es z.B. in 7 dargestellt ist, wurde die Menge an Eingusskanal-/Eingussmetall auf 1,5 g reduziert, was eine Ausbringung von 97% ergab und bezogen auf die traditionelle Anordnung, eine 95% Verringerung der wiederaufbereiteten Legierung.
  • Eine achte Folge von Experimenten wurde durchgeführt, um festzustellen, ob es möglich ist, einen Metallstrom in einen Druckgießformhohlraum wie bei der normalen Verfahrensweise zu lenken, und um die Wirkung einer Anzahl von alternativen Metallströmungssystemen festzustellen. Bei dieser Folge wurde ein "seifenschalen-"förmiger Druckgießformhohlraum verwendet. Die Form des Hohlraumes ist aus der Draufsicht auf eine gegossene Schale D, wie in 10 gezeigt, und dem Querschnitt durch die Schale D und einem Positivdruckgießformwerkzeug T, das wie in 11 gezeigt ist, entlang der Linie XI-XI von 10, ersichtlich. Die Schale D hat eine Länge von ungefähr 140 mm, eine Breite von ungefähr 100 mm, eine Tiefe von ungefähr 26 mm und eine Wanddicke von ungefähr 2 mm. Sie hat einen horizontalen Randflansch, wobei die Seitenwände um ungefähr 45° zu dem Flansch geneigt sind, und einen ebenen Boden.
  • Ein herkömmliches Verfahren zum Herstellen der Schale D würde Gebrauch von einem Metallströmungssystem machen, das einen Haupteingusskanal enthält, der verjüngte tangentiale Eingusskanäle speist, wobei die tangentialen Eingusskanäle in entgegengesetzte Richtungen entlang einer gemeinsamen Seitenkante des Druckgießformhohlraumes verlaufen und entlang ihrer Längsseiten durch einen langen dünnen Einlauf in den Hohlraum speisen. In einem ersten Versuch ist eine abgewandelte Version der gegenwärtigen besten Verfahrensweise durch das Strömungssystem 410, das in 12 gezeigt ist, dargestellt. Wie gezeigt hat das System 410 einen Haupteingusskanal 412, der in zwei entgegengesetzt verlaufende tangentiale Eingusskanäle 414 speist, die entlang einer bei 416 dargestellten Seitenkante eines Druckgießformhohlraumes zum Erzeugen der Schale D von 10 angeordnet sind. Dieser Eingusskanal 414 speist zwei keil- oder fächerförmige Einläufe 418, die quer über den Hohlraum gerichtet sind. Jeder Einlauf 418 ändert sich im Querschnitt von ungefähr 6 × 1 mm an seinem Eingusskanal bis zu ungefähr 10 × 0,5 mm an der Kante 416 des Hohlraumes. Es wäre typisch für die gegenwärtige beste Verfahrensweise, wenn jeder Eingusskanal 414 einen normalen Querschnitt hätte, der sich in Richtung des Metallstromes in ihm von ungefähr 10 × 10 mm auf ungefähr 8 × 10 mm verjüngen würde. Mit solchen Eingusskanälen 414 und Einläufen 418 wäre die Herstellung einer Schale D mit einer brauchbaren Qualität äußerst schwierig. Wie oben angegeben wurde jedoch das System abgewandelt.
  • Die Abwandlung besteht in der Verringerung des nominellen Querschnittes des Eingusskanals 414 auf 3 × 3 mm. Diese Abwandlung ist teilweise im Einklang mit der Erfindung in Bezug auf den Eingusskanalquerschnitt. Sie ist jedoch nicht in Einklang mit der Erfindung, da der Eingusskanalquerschnitt denjenigen von jedem Einlauf 418 übertrifft. Trotz der Abwandlung erzeugte das System 410 der 12 keine zufriedenstellende Gussteile.
  • Bei einer zweiten Anordnung der achten Folge wurde ein System 420 wie in 13 verwendet. Das System 420 der 13 unterscheidet sich von dem System 410 der 12 darin, dass nur ein einen einzelnen Eingang bildenden Einschnüreinlauf 428 bereitgestellt wurde. Wie gezeigt war der Einlauf 428 bei ungefähr 45° zu seinem Eingusskanal 424 angrenzend an das äußere Ende des Eingusskanals 424 und zu der Hohlraumkante 426 angeordnet, aber auf die angrenzende Endkante des Hohlraumes gerichtet. Der Einlauf 428 hat einen nominellen Querschnitt von 1,5 × 4 mm, derart, dass er auch kleiner als der nominelle Querschnitt von 3,3 mm seines Eingusskanales 428 (und des anderen, geschlossenen Eingusskanals 424) war.
  • Wenn der Einlauf 424 des Systems 410 einen gerichteten Magnesiumlegierungsstrom, wie bei der normalen Verfahrensweise liefern sollte, würde sich das System 410 als ziemlich unbefriedigend erweisen. Das heißt, dass der von dem Einlauf 428 ausgehende Metallstrom entlang des benachbarten Endes bis zu der fernen Seite des Hohlraumes, entlang der fernen Seite bis zu dem anderen Ende, entlang des anderen Endes bis zu der nahen Seite, die die Kante 426 hat, und entlang der nahen Seite in Richtung auf den Einlauf 428 fortschreiten würde. Es würde jedoch eine schlechte Befüllung des zentralen Bereichs des Druckgießformhohlraumes erreicht werden, was zu einem unbefriedigenden Gussteil führen würde. Es wurde jedoch festgestellt, dass das System 420 bessere Gussteile der Schale D als das System 410 der 12 erzeugt, obgleich das Gussteil keine brauchbare Qualität hatte.
  • In einer dritten Anordnung der achten Folge wurde ein System 420a wie in 14 verwendet. Das System 420a unterscheidet sich von dem System 420 der 13 nur darin, dass der Einschnüreinlauf 428a im 90° Winkel zu seinem Eingusskanal 424a ist und daher parallel zu der angrenzenden Endkante des Hohlraumes ist. Wie bei dem System 420 hatte der Einlauf 428a einen nominellen Querschnitt von 1,5 × 4 mm, derart, dass er kleiner als der nominelle Querschnitt von 3 × 3 mm seines Eingusskanales 428a (und des anderen, geschlossenen Eingusskanales 428a) war. Das System 420a der 14 lieferte überragende Gussteile, die eindeutig eine brauchbare Qualität hatten.
  • Die Aussage der bei allen der achten Folge von Experimenten erhaltenen Strömungsmuster besteht darin, dass der Magnesiumlegierungsstrom im Hohlraum nicht lenkbar ist. Das heißt, dass das Muster der Befüllung des Druckgießformhohlraumes ziemlich anders als das Muster ist, das mit Bezug auf 8A beschrieben wurde, aber wo möglich, ist der Strom wie mit Bezug auf 8B beschrieben. Im Falle des in 12 dargestellten Versuches konnte keine zufriedenstellende Strömung erzielt werden, weil kein geeigneter Bereich mit kontrollierter Ausdehnung vorhanden war. Im Falle des in 13 dargestellten Versuches, und sogar noch deutlicher bei dem, der in 14 dargestellt ist, war ein solcher Bereich vorhanden. In allen Fällen war jedoch der Bereich in dem Druckgießformhohlraum und nicht von dem Einlauf 428 der 13 oder dem Einlauf 428a der 14 gebildet, wobei der Bereich auf drei Seiten durch die oberen und unteren Flächen des Druckgießformhohlraumes und die Fläche der benachbarten Endkante des Hohlraumes begrenzt war. Auch im Falle der 13 scheint die Wirksamkeit des Ausdehnungsbereichs als eine Folge der Turbulenz, die von dem auf das benachbarte Ende des Hohlraumes gerichteten Strom erzeugt wird, herabgesetzt zu sein, wodurch die Gussteilqualität verringert wird.
  • In den System der 13 und 14 ist weder der Einlauf 428 noch der Einlauf 428 in der Tat ein Einlauf, wie er von der Erfindung gefordert wird, weil er keinen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung bereitstellt. Tatsächlich schnürt er in Bezug auf den Eingusskanal 424 oder den Eingusskanal 424a die Strömung ein und ein solcher Bereich, wie er erhalten wird, ist jenseits von jedem der Einläufe 428 und 428a. In Bezug auf die Erfindung ist es daher eher angebracht, die Einläufe 428 und 428a als Abschlussendstück des Eingusskanals 424 bzw. 424a zu betrachten, die unmittelbar einen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung speisen, und wobei effektiv kein Einlauf vorhanden ist.
  • Wieder zurück zu 11 ist dort die Basis für ein neuntes Experiment dargestellt, das wie das achte Experiment auf die Herstellung von Schalen D gerichtet war, die aus einer Magnesiumlegierung gegossen sind. 11 zeigt ein Metallströmungssystem 430 gemäß der Erfindung. Im System 430 ist ein Schlussteil des Magnesiumlegierungsströmungsweges gezeigt, wobei dieser einen Eingusskanal 434 mit kreisförmigem Querschnitt, der einen Durchmesser von 3 mm hat enthält, der mit dem Druckgießformhohlraum durch das Werkzeug T hindurch über einen Einlaufteil 438 in Verbindung steht. Vom Eingusskanal 434 aus nimmt der Einlauf 438 im Durchmesser in der Strömungsrichtung zu, und er hat einen Durchmesser von 5 mm an seinem Auslassende an dem Druckgießformhohlraum.
  • Wie bei dem achten Experiment wurde die mit der Anordnung der 11 hergestellte Schale D in einer Kaltkammermaschine gegossen. Das System 430 ist eine radikale Abkehr von den bekannten Druckgießverfahren für Metalle und würde unter der gegenwärtigen besten Verfahrensweise nicht verwendet werden. Trotzdem erzeugte das System 430 hochqualitative Schalen D aus einer Magnesiumlegierung in aufeinander folgenden Gießversuchszyklen, wodurch sein erhebliches Potential für ein sehr schnelles wiederholbares Gießen in einem kommerziellen Ausmaß gezeigt wurde.
  • Wie das neunte Experiment war ein zehntes Experiment auf die Herstellung eines Magnesiumlegierungsgussteiles durch direktes Einspeisen durch einen Zapfeneinlauf gerichtet. In diesem Fall, wie in 15 gezeigt, wurde ein großes Gussteil 440 mit breiten ebenen Flächen 440a und einem schwierigen kastenförmigen Bereich 440b mit Querrippen 440c und einem Vorsprung 440d auf einer Frech-80-Tonnen-Warmkammermaschine hergestellt. Die projizierte Fläche des Gussteiles 440 betrug 390 cm2, die größer ist als diejenige, die von Frech für diese Maschine empfohlen wird.
  • Das Gussteil 440 der 15 wurde projektiert, um die Wirkung der Strömungsentfernung und der Strömungscharakteristika in einer komplexen Form zu testen. Das vom Begrenzen des Druckgießformhohlraumes für das Gussteil 440 verwendete Werkzeug 442 war eine Dreiplattendruckgießform, die ein direktes Gießen über einen Einzelzapfeneinlauf 448 ermöglichte. Das Werkzeug 442 ermöglichte aber auch ein Gussteil 440 oder ein Gussteil 450 mit einer größeren Form als diejenige, die in 16 gezeigt ist, wobei drei Zapfeneinläufe 448, 448a und 448b auf einer Toshiba-250-Tonnen-Kaltkammermaschine verwendet wurden.
  • Es wurden zufriedenstellende Gussteile wie in 15 hergestellt. Die Richtungsabhängigkeit war jedoch nicht innerhalb der normalen Erwartungen des Druckgießens steuerbar. Die tatsächliche Strömung zeigte eine Anzahl von einzelnen fortlaufenden Frontenbefüllungsmuster gemäß früheren Experimenten und ähnlich denen, die beim Kunststoffformen vorgefunden werden. Es gab dort erweiterte Strömungslängen, was sehr gut den Beobachtungen beim Experiment sechs entsprach. Die Strömung durch die komplexe Form des Vorsprunges 440d zeigte auch eine Ähnlichkeit zum Kunststoffformen in einem direkten Gegensatz zum Druckgießen.
  • Beim zehnten Experiment gab es kein Abgraten der Druckgießform, trotz der großen und komplexen Form des hergestellten Gussteiles. Diese und andere Beobachtungen weisen auf die Tatsache hin, dass die gegossene Magnesiumlegierung sich nicht wie eine klassische Flüssigkeit verhielt. Ein weiteres Ergebnis des zehnten Experimentes besteht darin, dass es offensichtlich war, dass der Druck in dem Druckgießformhohlraum erheblich geringer war, als derjenige, der für die Magnesiumlegierung in ihrem geschmolzenen Zustand, d.h. flüssig, vorausgesagt wurde. Selbst bei einem vollen Maschineneinspritzdruck, gratete das Gussteil bei einer projizierten Fläche von 390 cm2 nicht ab, obwohl die nominelle Aufspaltkraft (unter der Annahme einer Flüssigkeit) größer als die angegebene Schließkraft dieser Frech-Maschine war.
  • Das zehnte Experiment hebt insbesondere einen weiteren praktischen Vorteil, der mit der Erfindung erhältlich ist, hervor. Das Fehlen von Abgraten zeigt, dass die nominelle Aufspaltkraft, d.h., diejenige, die für eine Flüssigkeit erwartet wird, viel höher ist, als die tatsächliche Kraft, die beim Gießen von einer Magnesiumlegierung gemäß der Erfindung vorherrscht. Als Folge ist es möglich größere Gussteile als erwartet auf einer gegebenen Maschine herstellen zu können.
  • Die Strömungsentfernung und die Qualität des Gussteiles, das mit der Erfindung erhältlich ist, scheinen relativ unabhängig von der Druckgießformtemperatur zu sein. Es kann jedoch Bereiche der Druckgießform beim Warmkammergießen geben, wo man sowohl beim Erwärmen als auch beim Kühlen aufpassen muss. Sowohl bei der direkten Einspeisung des neunten und zehnten Experimentes als auch dem an der Kante einspeisenden Eingusskanal des achten Experimentes muss das geschmolzene Metall an einer Stelle erstarren, die es ermöglicht, diesen Teil von der Druckgießform zu entfernen, aber auch dem geschmolzenen Metall gestattet, in den Gießhals zurückzuströmen. Wie beim normalen Hochdruckgießen muss die Verwendung eines Kühlmittels und eines Heizmittels auf den Eingang zu der Druckgießform angewendet werden, um das Ergebnis zu erwirken. Das verwendete Verfahren hängt von dem Typ und der Größe der Maschine sowie von der Komplexität und der Größe der Druckgießform ab.

Claims (19)

  1. Metallströmungssystem zur Verwendung beim Pressgießen einer Magnesiumlegierung in einem semifesten oder thixotropen Zustand, wobei eine Pressgießmaschine verwendet wird, die eine Zufuhr der Legierung in einem geschmolzenen Zustand und eine Form oder eine Druckgießform, welche einen Druckgießformhohlraum festlegt, hat, wobei das System aufweist, eine Druckgießform- oder Formwerkzeugeinrichtung, die zumindest einen Eingusskanal des Systems definiert, in welchen geschmolzene Magnesiumlegierung zur Einführung von Legierung in den Druckgießformhohlraum aufnehmbar ist, wobei das Strömungssystem von einer Form ist, die eine Steuerung von Metallströmungsgeschwindigkeiten darin ermöglicht, wodurch im wesentlichen sämtliches Metall, das überall in dem Druckgießformhohlraum strömt, in einem semifesten Zustand ist, und die Form aus dem System resultiert, das zumindest einen Bereich mit kontrollierter Ausdehnung enthält, in dem der Metallstrom dazu in der Lage ist, sich lateral im Hinblick auf seine Injektionsrichtung mit einer sich ergebenden Verringerung seiner Strömungsgeschwindigkeit relativ zu seiner Geschwindigkeit in dem Eingusskanal auszubreiten, wodurch der Zustand der Legierung von dem geschmolzenen Zustand in den semifesten Zustand geändert wird.
  2. System nach Anspruch 1, wobei der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung einen Einlauf definiert, über welchen das Metall dazu in der Lage ist, direkt in den Druckgießformhohlraum zu fließen.
  3. System nach Anspruch 2, wobei der Einlauf und der Ein gusskanal derart sind, dass eine effektive Querschnittsfläche des Stromes durch den Einlauf eine effektive Querschnittsfläche des Stromes durch den Eingusskanal übersteigt, wodurch die Legierung eine Geschwindigkeit durch die effektive Querschnittsfläche des Stromes durch den Eingusskanal hat, welche ihre Geschwindigkeit durch den Einlauf übersteigt.
  4. System nach Anspruch 3, wobei die Querschnittsfläche des Stromes durch den Einlauf die effektive Querschnittsfläche der Strömung durch den Eingusskanal übersteigt, und das Verhältnis dieser Flächen im Bereich von 2:1 bis 4:1 ist.
  5. System nach Anspruch 1, wobei der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung zumindest zum Teil durch und innerhalb des Druckgießformhohlraumes durch Flächen definiert ist, die den Hohlraum benachbart zu einem Ort definieren, an welchem die Legierung in den Hohlraum eintritt.
  6. System nach Anspruch 5, wobei an dem Ort ein Einlauf ist, wobei der Einlauf ein Auslassende des Eingusskanals zur Verfügung stellt, ohne einen Teil des Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung zu definieren.
  7. System nach Anspruch 5, wobei an dem Ort ein Einlauf ist, wobei der Einlauf einen Teil des Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung definiert.
  8. System nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Bereitstellung des Bereichs mit kontrollierter Ausdehnung durch eine schrittweise Vergrößerung des Querschnittes von dem effektiven Querschnitt des Eingusskanals aus erzielt wird.
  9. System nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Bereich mit kontrollierter Ausdehnung zunehmend im Querschnitt in der Richtung des Legierungsstromes dahindurch gesteigert wird.
  10. System nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das System zur Verwendung beim Pressgießen mit einer gegebenen Maschine angepasst wird, mit der es betreibbar ist, um eine Geschwindigkeit der Legierung durch den Eingusskanal im Bereich von 140 m/s bis 165 m/s zu erzielen.
  11. System nach Anspruch 10, wobei die Geschwindigkeit ungefähr 150 m/s beträgt.
  12. System nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das System betreibbar ist, um eine Geschwindigkeit des Stromes der Legierung durch den Bereich mit kontrollierter Ausdehnung zu erzielen, welche von 25 bis 50% geringer als die Geschwindigkeit des Stromes durch den Eingusskanal ist.
  13. System nach Anspruch 12, wobei die Geschwindigkeit durch den Bereich mit kontrollierter Ausdehnung ungefähr zwei Drittel der Geschwindigkeit durch den Eingusskanal beträgt.
  14. System nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Eingusskanal eine projektierte Querschnittsfläche hat, die im wesentlichen die effektive Querschnittsfläche des Stromes dahindurch definiert.
  15. System nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das System betreibbar ist, um das Füllen des Druckgießformhohlraumes durch Bewegen von semifesten Fronten einer Legierung zu erzielen.
  16. Verfahren zur Herstellung eines Gussteiles aus einer Magnesiumlegierung, wobei die Magnesiumlegierung in einem semifesten oder thixotropen Zustand gegossen wird, wobei eine Pressgießmaschine verwendet wird, die eine Zufuhr der Legierung in einem geschmolzenen Zustand und eine Form oder Druckgießform hat, welche einen Druckgießformhohlraum definiert, und wobei das Verfahren die Verwendung eines Metallströmungssystems aufweist, das durch irgendeinen der voranstehenden Ansprüche definiert ist.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, das die Verwendung eines Metallströmungssystemes nach Anspruch 8 aufweist, wodurch eine schrittweise Verringerung der Metallströmungsgeschwindigkeit in dem Bereich mit kontrollierter Ausdehnung geschieht.
  18. Verfahren nach Anspruch 16, das die Verwendung eines Metallströmungssystems nach Anspruch 9 aufweist, wodurch eine progressive Verringerung der Metallströmungsgeschwindigkeit in dem Bereich mit kontrollierter Ausdehnung vorhanden ist.
  19. Pressgießmaschine zum Gießen einer Magnesiumlegierung, wobei die Maschine eine Zufuhreinrichtung zum Halten der Legierung in einem geschmolzenen Zustand, eine Form oder Druckgießform, welche einen Druckgießformhohlraum definiert, und ein Metallströmungssystem gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 15 hat, durch welches Legierung dazu in der Lage ist, von der Zufuhreinrichtung aus zu strömen, um den Druckgießformhohlraum zu füllen.
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