-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Gebiet der
Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle, um aus einem halbgeschmolzenen Metall
dünne Erzeugnisse
zu formen, und eine Vorrichtung zur Herstellung derselben.
-
Stand der
Technik
-
Als ein Verfahren zur Herstellung
von aus Metall gegossenen Gegenständen mit einer höheren inneren
Qualität
als solche, die durch das Schalengußverfahren hergestellt werden,
ist ein Verfahren zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle bekannt, bei dem geschmolzenes Metall
(zum Beispiel Magnesiumlegierung) in einem halbgeschmolzenen Zustand,
der bei einer Temperatur gehalten wird, die die Liquidustemperatur
der Legierung nicht übersteigt,
in einen Hohlraum einer Form eingespritzt wird, wie in der japanischen
Patentschrift JP-B
2-015620 offenbart, die der US-Patentschrift Nr. 4 694 882 entspricht.
Da das Verfahren zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle es erlaubt, die Schmelze bei relativ niedrigen
Temperaturen zu gießen,
kann es eine längere
Nutzungszeit der Form als das Druckgußverfahren aufweisen und verbessert überdies
die Formhaltigkeit der Gußerzeugnisse.
-
Wenn dünne Gußerzeugnisse mit Dicken von
nicht mehr als 1,5 mm in einem Produktabschnitt, der einem engen
Hohlraum entspricht, durch Spritzgießen geformt werden, erstarrt
das geschmolzene Metall in solch einem engen Hohlraum zu schnell,
um einwandfreie Gußerzeugnisse
zu ergeben. Daher ist eine höhere Einspritzgeschwindigkeit
erforderlich, um die Schmelze ohne solch ein Problem gießen zu können. Das
Verfahren zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle ist hervorragend und ohne wesentliche
Gußnähte. Beim Schalenguß führt die
Hochgeschwindigkeitseinspritzung oft zu vielen Gußnähten, die
wirtschaftlich nachteilig sind und auch eine Störung im geschmolzenen Metallfluß verursachen,
was eine noch geringere innere Qualität zur Folge hat.
-
Da aber Metallmaterialien im Verfahren
zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle in einem halbschmelzenden Zustand bei
einer Temperatur vergossen werden, die nicht über einer Liquidustemperatur
der Legierung liegt, neigt das Fließvermögen des geschmolzenen Metalls
dazu, niedriger zu sein, wodurch die Möglichkeit erhöht wird,
daß der
Hohlraum nicht vollständig
mit dem halbgeschmolzenen Metall gefüllt wird. Ohne die Einstellung
geeigneter Gießbedingungen
wäre es
schwierig, das Verfahren zum Spritzgießen halbgeschmolzener Metalle
auf das Gießen
von dünnen,
einwandfreien Produkten anzuwenden, die fehlerfrei sind.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung wurde in
Anbetracht der oben beschriebenen Probleme entwickelt. Eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens
zum Spritzgießen
von dünnen,
einwandfreien Gußerzeugnissen
mit halbgeschmolzenen Metallen, wobei die Gießbedingungen auf geeignete Weise
so eingestellt sind, daß das
Fließvermögen der
Schmelze auf ein ausreichendes Niveau gehalten wird.
-
Eine andere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung von Gießbedingungen,
die für
das Spritzgießen
von dünnen,
einwandfreien Gußerzeugnissen
mit halbgeschmolzenen Metallen einzustellen sind.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Bereitstellung einer Vorrichtung zum Spritzgießen von
dünnen,
einwandfreien Gußerzeugnissen
mit halbgeschmolzenen Metallen, wobei die Gießbedingungen auf geeignete
Weise so eingestellt sind, daß das
Fließvermögen der
Schmelze auf ein ausreichendes Niveau gehalten wird.
-
Um die obige Aufgabe zu erreichen,
wird der folgenden Erfindung gemäß vor dem
Einspritzen des halbgeschmolzenen Metalls die Größe der Kristallkörner, die
in der halbgeschmolzenen Schmelze suspendiert sind, so definiert,
daß sie
relativ zur durchschnittlichen Dicke eines zu gießenden Produkts
ein ausreichend kleineres festes Niveau aufweist, um das Fließvermögen der
Schmelze nicht zu verringern und dadurch ein sehr dünnes Produkt
mit ausreichenden Eigenschaften zu erhalten. Die Erfindung ist in
Anspruch 1 definiert.
-
Erfindungsgemäß wird das geschmolzene Metall
mit einer höheren
Geschwindigkeit an einer Angußöffnung in
den Formhohlraum zugeführt,
um das Fließvermögen der
halbgeschmolzenen Schmelze zu erhöhen und dadurch die Qualität des sehr
dünnen
Gußerzeugnisses
zusätzlich
zu verbessern.
-
Erfindungsgemäß wird die feste Fraktion Fs
in der halbgeschmolzenen Schmelze, die zugeführt wird, so definiert, daß sie in
Bezug auf die Korngröße D (μm) der festen
Phase in der Schmelze ein kleineres Niveau aufweist, um das Fließvermögen beim
Zuführen
der Schmelze in die engen Hohlräume
zu erhöhen
und dadurch dünne,
einwandfreie Gußerzeugnisse
zu erhalten.
-
Erfindungsgemäß ist in der Form an einer
der Angußöffnung entgegengesetzten
Stelle des Hohlraums eine Überlauföffnung vorgesehen,
und eine Dicke eines Überlauföffnungsabschnitts
des dünnen
Gußerzeugnisses,
der der Überlauföffnung entspricht,
ist kleiner als die Dicke eines Angußöffnungsabschnitts eingestellt, die
dem Produkt entspricht, wodurch eine ausreichende Entgasung des
Hohlraums zur Überlaufrinne
erreicht wird, die hinter der Überlauföffnung durchgehend
geformt ist. Dadurch wird die Qualität des dünnen Gußerzeugnisses als Ganzes verbessert.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine schematische Schnittansicht, die eine Form zur Verwendung in
einer Vorrichtung zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle nach der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt.
-
2 ist
eine schematische Schnittansicht, die eine Einspritzdüse für eine Vorrichtung
zum Spritzgießen
halbgeschmolzener Metalle zeigt.
-
3 ist
ein Graph, der eine Beziehung der Fließlänge der Schmelze in Fließvermögenstests
zu einem Verhältnis
D/T der Korngröße D der
festen Phase in der Schmelze zur durchschnittlichen Dicke T eines Gußerzeugnisses
zeigt.
-
4 ist
ein Graph, der eine Beziehung zwischen der Geschwindigkeit V des
geschmolzenen Metalls an der Angußöffnung und der Fließlänge zeigt,
die durch Fließvermögenstests
gemessen wurde.
-
5 ist
ein Graph, der eine Beziehung zwischen dem Produkt der festen Fraktion
Fs und der Kerngröße D der
festen Phase, und der Fließlänge zeigt.
-
6 ist
ein schematisches Diagramm, das eine Hohlraumkonfiguration in einer
Testform zeigt, die für
Fließvermögenstests
verwendet wurde.
-
7 ist
ein schematisches Diagramm, das eine Hohlraumkonfiguration in einer
Form zeigt, die für Dichtemeßtests verwendet
wurde.
-
8 ist
ein Graph, der eine Beziehung zwischen dem Verhältnis to/Tg der Dicke der Überlauföffnung zur
Dicke der Angußöffnung und
dem Verhältnis γo/γg der spezifischen
Dichte des Produktabschnitts nahe der Überlauföffnung zu der eines Produktabschnitts
nahe der Angußöffnung zeigt.
-
9 ist
ein schematisches Diagramm, das die Prozedur der Verwölbungsmeßtests zeigt.
-
10 ist
ein Graph, der eine Beziehung zwischen der festen Fraktion Fs und
der Verwölbungsmenge zeigt.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung wird im
folgenden Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. 1 und 2 zeigen jeweils eine Vorrichtung zum
Spritzgießen
eines halbgeschmolzenen Metalls, wobei diese Vorrichtung mit einer
Einspritzdüse 2 und
einer Form 1 versehen ist und eine Schmelze M in einer festen
Metallmischung in der Einspritzdüse
vorbereitet ist und durch die Einspritzdüse 2 in den Hohlraum 13 der
Form 1 eingespritzt wird. Die einzuspritzende Schmelze
wird im einem Heizzylinder der Einspritzdüse in einem Temperaturbereich,
der zwischen der Solidus- und der Liquidustemperatur des jeweiligen
Metallmaterials liegt, auf den Zustand einer halbschmelzenden Schmelze
erwärmt.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
das Spritzgießen
von dünnen
Gegenständen
mit Präzision
und ohne gußbedingte
innere und äußere Fehler.
Der in dieser Patentschrift verwendete Begriff „dünnes Gußerzeugnis" bezieht sich auf einen gegossenen Gegenstand,
dessen Wanddicke in 50% oder mehr des Produktabschnitts 1,5 mm nicht übersteigt,
oder einen gegossenen Gegenstand, bei dem das Volumen des Produktabschnitts
in mm3 dividiert durch die Fläche (in
mm2) auf beiden Seiten in Richtung der Dicke
nicht größer als
0,75 ist. Ein Abschnitt des dünnen
Gußerzeugnisses,
der dem Hohlraum 13 entspricht, wird auch Produktabschnitt
genannt.
-
Die Einspritzdüse 2 weist einen Einspritzzylinder 22 auf,
wie in 2 gezeigt, wobei
dieser Einspritzzylinder 22 eine Schnecke 23 aufweist,
die an einer Welle 21 befestigt ist, die auf drehbare und
vor- und rückwärts bewegliche
Weise darin angeordnet ist. Der Einspritzzylinder 22 weist
auch eine Düse 24 auf,
die in einem Stück
an seinem vorderen Ende vorgesehen ist.
-
Über
einem hinteren Ende des Einspritzzylinders 22 ist ein Beschickungstrichter
26 zum Zuführen
eines Rohmaterials vorgesehen. Der Beschickungstrichter 26 ist über eine
Argonkammer 27 mit dem Einspritzzylinder 22 verbunden,
die mit Argon gefüllt
ist. Dadurch kann das Rohmaterial, das in den Beschickungstrichter 26 geladen
wird, die Argonatmosphäre
durchlaufen, was die Oxidation des Rohmaterials verhindert.
-
Als Beschickungspellets für das Rohmaterial
können
Hobelspäne
aus Magnesium oder einer Magnesiumlegierung verwendet werden. In
der folgenden Beschreibung verwendet diese Ausführungsform Pellets aus einer
Magnesiumlegierung.
-
Um den Einspritzzylinder 22 und
die Düse 24 herum
ist eine Heizvorrichtung (nicht gezeigt) angeordnet, die die in
den Einspritzzylinder 22 gefüllten Pellets P erwärmt, während die
Pellets durch die Schnecke 23 gerührt werden, wodurch sie sich
in ein halbgeschmolzenes Metall M verwandeln. Das halbgeschmolzene
Metall M ist in einem halbschmelzenden Zustand bei einer Temperatur,
die die Liquidustemperatur der Magnesiumlegierung nicht übersteigt,
wobei festes und flüssiges
Material darin vermischt ist. Die Korngröße D der festen Phase im halbgeschmolzenen
Metall M ist so eingestellt, daß sie
nicht größer ist
als das 0,13-fache der durchschnittlichen Dicke T des Produktabschnitts
des dünnen
Gußerzeugnisses,
um dadurch das Fließvermögen der
halbgeschmolzenen Schmelze ausreichend zu verbessern, die mit viel
weniger Gußfehlern
in den dünnen
Hohlraum gefüllt
wird. Wenn in einer solchen fest-flüssigen Mischung die festen
Körner
eine größere durchschnittliche
Größe D als
das 0,13-fache der durchschnittlichen Dicke T aufweisen, hat dies
eine erhebliche Verschlechterung des Fließvermögens des halbgeschmolzenen
Metalls M zur Folge, wodurch es unbrauchbar wird.
-
Die Korngröße der festen Phase D kann
durch Anpassen einer Gießzykluszeit
geregelt werden (einer Zeitperiode, in der das als nächstes einzuspritzende
halbgeschmolzene Metall M im Einspritzzylinder 22 auf eine
Einspritztemperatur erwärmt
wird und auf dieser Temperatur gehalten wird, nachdem die vorherige Schmelze
eingespritzt wurde). Das heißt,
eine Erhöhung
der Gießzykluszeit
hat eine Aggregation und ein Wachstum der festen Partikel in der
Schmelze zur Folge, wodurch die Korngröße der festen Phase erhöht wird.
-
Eine feste Fraktion Fs des halbgeschmolzenen
Metalls M, die ein Prozent einer Menge der festen Phase in den festen
und flüssigen
Phasen der Schmelze ist, kann durch Verändern der Schmelztemperatur
geregelt werden, indem die Heizvorrichtungen (nicht gezeigt) reguliert
werden, die um den Zylinder 22 herum angeordnet sind, und
ist so eingestellt, daß Fs
(%) und die Korngröße D (μm) der festen
Phase des halbgeschmolzenen Metalls M die Beziehung Fs × D ≤ 1500%*μm erfüllen. Dieser
Wert von Fs × D
ist auf nicht mehr als 1500%*μm
eingestellt, da ein Wert größer als
1500%*μm
eine schnelle Verschlechterung des Fließvermögens des halbgeschmolzenen
Metalls M zur Folge hat.
-
Die feste Fraktion Fs des halbgeschmolzenen
Metalls M ist innerhalb eines Bereichs von 3 bis 40% eingestellt.
Dies deshalb, weil ein Verhältnis
kleiner als 3% zu einer höheren
Temperatur des halbgeschmolzenen Metalls M führt, und daher zu übermäßiger Verwölbung (über 0,3
mm) im Produktabschnitt des dünnen Gußerzeugnisses,
und ein Verhältnis
von mehr als 40% neigt dazu, das Fließvermögen des halbgeschmolzenen Metalls
M zu verschlechtern.
-
Am hinteren Ende des Einspritzzylinders 22 ist
ein Hochgeschwindigkeitseinspritzmechanismus 29 angeordnet,
der die Schnecke 23 vorschiebt, um dadurch das halbgeschmolzene
Metall M durch die Düse 24 auszustoßen. Wenn
die Pellets P oder ihr halbgeschmolzenes Metall M durch den Vorschub
der Schnecke 23 vorgeschoben werden, bewirkt der Druck,
daß die
Schnecke 23 sich zurückzieht
(der Rückzug
der Schnecke 23 wird durch einen Kolben hydraulisch unterstützt), und
wenn die Schnecke um einen bestimmten Hub (eine Entfernung, die
dem Volumen des halbgeschmolzenen Metalls M entspricht, das bei
einem Gießvorgang
ausgestoßen
wird) zurückgezogen
wurde, schiebt der Hochgeschwindigkeitseinspritzmechanismus 29 die
Schnecke in die vorige Position vor.
-
Die Öffnung der Düse 24 ist
mit einer Form 1 verbunden, wie in 1 gezeigt, um die halbgeschmolzene Schmelze
zu einem Produkt zu formen. Die Form 1 umfaßt eine
feststehende Halbform 11a, die an einer stationären Platte 12 befestigt
ist, und eine bewegliche Halbform 11b, die mit der feststehenden
Halbform 11a zusammenpaßt, um einen Hohlraum zwischen
den Halbformen 11a und 11b zu formen, und davon
abnehmbar ist. Die bewegliche Halbform 11b weist auf der
Gegenfläche
eine Vertiefung auf, die im wesentlichen dem Profil eines zu gießenden Gußerzeugnisses
entsprechend konfiguriert ist, während
die feststehende Halbform 11a auf der Gegenfläche, die
der Vertiefung auf der beweglichen Halbform 11b entspricht,
eine flache Ebene aufweist, um einen Formhohlraum 13 zwischen
den Flächen
beider Halbformen 11a und 11b zu formen, wenn
sie miteinander in Kontakt gebracht werden.
-
Daher entspricht in der geschlossenen
Form ein Abstand zwischen der Vertiefung und der Ebene der feststehenden
und der beweglichen Halbform 11a und 11b im wesentlichen
einer Dicke T des entsprechenden Produktabschnitts, das gegossen
werden soll.
-
Zwischen der Düse 24 und dem Hohlraum 13 sind
ein Auslauf 15, ein Zulauf 16 und eine Angußöffnung 17 von
der Seite der Düse 24 aus
aufeinanderfolgend angeordnet.
-
Die Form 1 weist auch eine Überlaufrinne 19 über einer Überlauföffnung 18 auf,
die am der Angußöffnung 7 entgegengesetzten
Ende (oberen Ende) des Hohlraums 13 angeordnet ist, wodurch
die Restluft aus dem Hohlraum 13, die durch die in den
Hohlraum eindringende Schmelze verdrängt wird, durch die Überlaufrinne 19 entweichen
kann.
-
Sowohl die Angußöffnung 17 als auch
die Überlauföffnung 18 sind
gedrosselt, um die Dicke der entsprechenden Produktabschnitte eines
dünnen
Gußerzeugnisses
zu reduzieren.
-
In der Erfindung ist der Abstand
zwischen der feststehenden Halbform 11a und der beweglichen
Halbform 11b in der Überlauföffnung 18,
d. h. die Dicke To des Überlauföffnungsabschnitts,
der der Überlauföffnung 18 des
dünnen
Gußerzeugnisses
entspricht, innerhalb eines Bereichs vom 0,1- bis 1,0-fachen des
Abstands zwischen der feststehenden Halbform 11a und der
beweglichen Halbform 11b in der Angußöffnung 17 eingestellt,
d. h. der Dicke Tg des Angußöffnungsabschnitts,
der der Angußöffnung 17 des
dünnen
Gußerzeugnisses
entspricht. Wenn die Dicke To der Überlauföffnung kleiner ist als das
0,1-fache der Dicke des Angußöffnungsabschnitts,
kann eine ausreichende Entgasung zur Überlaufrinne 19 nicht
erreicht werden. Andrerseits, wenn das Verhältnis größer ist als 1,0, neigt das
halbgeschmolzene Metall M dazu, zuerst die Überlaufrinne 19 zu
füllen,
wodurch der Entgasungsweg versperrt wird, was an der Überlauföffnung 18 des
Produktabschnitts eine niedrige innere Qualität des dünnen Gußerzeugnisses zur Folge hat.
Das Verhältnis
wird daher innerhalb eines Bereichs von 0,1 bis 1,0 eingestellt.
-
Die Vorrichtung ist so aufgebaut,
daß das
halbgeschmolzene Metall M durch den Hochgeschwindigkeitseinspritzmechanismus 29 durch
die Düse 24,
der Auslauf 15, den Zulauf 16 und die Angußöffnung 17 in den
Hohlraum 13 gepreßt
wird, um dadurch das dünne
Gußerzeugnis
zu formen. Die Geschwindigkeit V des geschmolzenen Metalls, das
durch die Angußöffnung läuft (Geschwindigkeit
an der Angußöffnung 17)
ist auf nicht weniger als 30 m/s eingestellt. Die Geschwindigkeit
des geschmolzenen Metalls an der Angußöffnung ist auf nicht unter
30 m/s eingestellt, weil eine Geschwindigkeit von unter 30 m/s eine
erhebliche Verschlechterung des Fließvermögens des halbgeschmolzenen
Metalls M zur Folge hat.
-
Das dünne Gußerzeugnis wird hergestellt,
indem die Vorrichtung zum Spritzgießen halbgeschmolzener Metalle
wie folgt verwendet wird. Zuerst werden Pellets P aus einer Magnesiumlegierung
in den Beschickungstrichter 26 geladen, und die Schnecke
rotiert, um die in den Einspritzzylinder 22 geladenen Pellets
zur Düse 24 vorzuschieben
und dabei zu kneten. Gleichzeitig werden die Pellets P durch die
Heizvorrichtung erwärmt,
um in ein halbgeschmolzenes Metall M in einem halbschmelzenden Zustand
verwandelt zu werden, während
die Schnecke 23 sich durch den Druck, der bei diesem Vorgang
entsteht, und den hydraulischen Druck zurückzieht.
-
Wenn die Schnecke 23 um
eine bestimmte Entfernung zurückgezogen
wurde, stoppt die Rotation der Schnecke 23, dann wird der
Hochgeschwindigkeitseinspritzmechanismus 29 betrieben,
um die Schraube 23 vorzuschieben. Dieser Vorgang bewirkt,
daß das
halbgeschmolzene Metall M in einem halbschmelzenden Zustand aus
der Düse 24 gepreßt wird
und den Hohlraum 13 der Form 1 füllt. Da
dabei die Korngröße D (μm) der festen
Phase des halbgeschmolzenen Metalls M auf nicht mehr als das 0,13-fache
der durchschnittlichen Dicke des Produktabschnitts des dünnen Gußerzeugnisses
eingestellt ist, die Geschwindigkeit des geschmolzenen Metalls an
der Angußöffnung auf
nicht weniger als 30 m/s eingestellt ist, und die feste Fraktion
Fs des halbgeschmolzenen Metalls M zudem so eingestellt ist, daß die Beziehung
Fs × D ≤ 1500%*μm erfüllt wird,
kann ein gutes Fließvermögen des
halbgeschmolzenen Metalls M aufrechterhalten werden. Da die Dicke
To des Überlauföffnungsabschnitts
des dünnen
Gußerzeugnisses
innerhalb eines Bereichs vom 0,1-fachen bis 1,0-fachen der Dicke
Tg des Angußöffnungsabschnitts
eingestellt ist, kann auch eine ausreichende Entgasung des Hohlraums 13 erreicht
werden. Dadurch kann der Hohlraum 13 perfekt mit dem halbgeschmolzenen
Metall M gefüllt
werden.
-
Nachdem das halbgeschmolzene Metall
M durch Abkühlen
erstarrt ist, wird die Form 1 geöffnet, um das dünne Gußerzeugnis
aus der Form freizugeben, und nicht benötigte Abschnitte mit Ausnahme
des Produktabschnitts des dünnen
Gußerzeugnisses
werden abgeschnitten. Der so erhaltene Produktabschnitt des dünnen Gußerzeugnisses
weist in jedem Abschnitt eine einheitlich gute innere Qualität auf. Da
die feste Fraktion Fs des halbgeschmolzenen Metalls M zudem innerhalb
eines Bereichs von 3 bis 40% eingestellt ist, kann die bessere Qualität des Produktabschnitts
erhalten werden, indem gleichzeitig seine Verformung minimiert wird.
-
Es wird bevorzugt, die Korngröße der festen
Phase D des halbgeschmolzenen Metalls M auf nicht weniger als das
0,1-fache der durchschnittlichen Dicke T des Produktabschnitts des
dünnen
Gußerzeugnisses einzustellen,
die Geschwindigkeit des geschmolzenen Metalls an der Angußöffnung auf
nicht weniger als 50 m/s einzustellen, und die feste Fraktion Fs
des halbgeschmolzenen Metalls M so einzustellen, daß die Beziehung
Fs × D ≤ 800%*μm erfüllt wird,
wodurch das Fließvermögen des
halbgeschmolzenen Metalls M zusätzlich erhöht wird.
-
Die Vorrichtung zum Spritzgießen halbgeschmolzener
Metalle nach der oben beschriebenen Ausführungsform wird bevorzugt verwendet,
um dünne
Gußerzeugnisse
aus Magnesiumlegierung herzustellen, obwohl sie auch auf andere
Metalle anwendbar werden kann, vor allem auf Aluminiumlegierungen.
-
Beispiele
-
Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die vorliegende Erfindung im einzelnen.
-
Zuerst wurden zwei Arten von Magnesiumlegierungen
(Legierung A und Legierung B) mit verschiedenen chemischen Zusammensetzungen
vorbereitet, wie in Tabelle 1 gezeigt.
-
Tabelle
1
Chemische Zusammensetzung (Gewichts-%)
-
Dann wurde das Fließvermögen des
geschmolzenen Metalls mit den Legierungen A und B getestet. Das
heißt,
in einer Form wurde ein Hohlraum 13 mit einer Strahlrohrform
geformt, wie in 6 gezeigt,
und ein geschmolzenes Metall wurde durch eine Düse 24 einer Einspritzdüse 2 in
den Hohlraum 13 gespritzt, um das Fließvermögen anhand der Länge des
festen Metalls 28 zu bewerten, das den Hohlraum 13 von
der Angußöffnung bis
zum Ende füllt
(Fließlänge). Es
Unterschied in der Fließlänge wurde
untersucht zwischen einem Fall, wo ein Verhältnis D/T der Korngröße in der
festen Schmelze 28 zur durchschnittlichen Dicke des Produktabschnitts
verändert
wurde, einem Fall, wo die Geschwindigkeit V des geschmolzenen Metalls
an der Angußöffnung verändert wurde
(nur bei Legierung B), und einem Fall, wo das Produkt der festen
Fraktion Fs (%) und der Korngröße D (μm) der festen
Phase verändert
wurde (nur bei Legierung B).
-
Die Ergebnisse des Fließvermögenstests
sind in 3 bis 5 dargestellt. 3 zeigt, daß das Fließvermögen schnell
abnimmt, wenn der Wert von D/T über 0,13
hinaus zunimmt, während
das Fließvermögen auf
einem zufriedenstellenden Niveau stabil bleibt, wenn der Wert von
D/T nicht über
0,1 liegt. 4 zeigt,
daß eine
Geschwindigkeit V von unter 30 m/s ein sehr niedriges Fließvermögen ergibt,
während
eine Geschwindigkeit V von nicht unter 50 m/s eine Fließlänge von über 200
mm ergibt, die erfahrungsgemäß wünschenswert ist
und es ermöglicht,
auf zuverlässige
Weise eine hohe Qualität
zu erreichen. 5 zeigt,
daß das
Fließvermögen erheblich
abnimmt, wenn der Wert von Fs × D über 1500%*μm hinaus
erhöht
wird, während
ein Wert von Fs × D
nicht höher
als 800%*μm
eine Fließlänge von über 200
mm ergibt, was es ermöglicht,
die Qualität zusätzlich zu
verbessern.
-
Als nächstes wurde, wie in 7 gezeigt, ein Hohlraum 13 mit
einer im wesentlichen rechteckigen Kastenform und den Abmessungen
120 mm × 70
mm × 1
mm geformt. In 7 ist
der Hohlraum mit einer Angußöffnung 17,
einer Überlauföffnung 18 und
einer Überlaufrinne 19 verbunden.
Das Verhältnis
To/Tg der Dicke des Überlauföffnungsabschnitts
zur Dicke des Angußöffnungsabschnitts
wurde verändert,
um die Änderung
im Verhältnis γo/γg der spezifischen
Dichte γo
einer Region des Produktabschnitts an der Überlauföffnung 18 (einer Region
nicht weiter als 10 mm von der Überlauföffnung 18 entfernt)
zur spezifischen Dichte γg
einer Region an der Angußöffnung 17 (einer
Region nicht weiter als 10 mm von der Angußöffnung 17 entfernt)
zu untersuchen.
-
Die Ergebnisse des Tests zur Messung
der spezifischen Dichte werden in 8 gezeigt.
Es ist zu ersehen, daß das
Verhältnis γo/γg abnimmt,
wenn das Verhältnis
To/Tg höher
als 1,0 ist. Es wird angenommen, daß das Verhältnis γo/γg aufgrund des Gases abnimmt,
das einen Raum in der Nähe
der Überlauföffnung einnimmt,
da es für
das Gas schwierig ist, in den Raum in der Nähe der Angußöffnung einzudringen und die
spezifische Dichte davon stabil bleibt. Folglich führt ein übermäßig hoher
Wert von To/Tg zu einer schlechten Entgasung zur Überlaufrinne,
was eine geringere Qualität
des Produktabschnitts in der Nähe
der Überlauföffnung zur
Folge hat.
-
Dann wurde der Einfluß der festen
Fraktion Fs auf die Änderung
der Verwölbungsmenge
des Produktabschnitts eines mit der in 7 gegossenen Gegenstands untersucht.
Die Verwölbungsmenge
wurde in Form der Abweichung einer im wesentlichen zentralen Position
des Produktabschnitts von einer Bezugslinie gemessen, die beide
Endabschnitte verbindet.
-
Die Ergebnisse des Verwölbungsmeßtests werden
in 10 gezeigt. Es ist
zu ersehen, daß die
Verwölbungsmenge
0,3 mm übersteigt,
wenn der Wert von Fs kleiner als 3% ist, wodurch das Gußerzeugnis
für den
praktischen Gebrauch ungeeignet wird.
-
Wenn der Erfindung von Anspruch 1
oder 6 gemäß das dünne Gußerzeugnis
hergestellt wird, indem geschmolzenes Metall in einem halbschmelzenden
Zustand in den Hohlraum der Form eingespritzt wird, wie oben beschrieben,
ist die Korngröße des festen
Phase, die dem durchschnittlichen Durchmesser der festen Phase des
geschmolzenen Metalls entspricht, auf nicht mehr als das 0,13-fache
der durchschnittlichen Dicke des Produktabschnitts des dünnen Gußerzeugnisses
eingestellt, der dem Hohlraum entspricht, wodurch es möglich ist,
das Fließvermögen des
geschmolzenen Metalls zu verbessern und dadurch die Qualität des dünnen Gußerzeugnisses
zu erhöhen.
-
Der Erfindung von Anspruch 2 oder
7 gemäß wird die
Geschwindigkeit des geschmolzenen Metalls in der Angußöffnung auf
nicht unter 30 m/s geregelt, um dadurch die Verbesserung des Fließvermögens zu
ermöglichen
und die Qualität
des dünnen
Gußerzeugnisses
zusätzlich
zu erhöhen.
-
Der Erfindung von Anspruch 3 oder
8 gemäß sind die
feste Fraktion Fs (%) des geschmolzenen Metalls und die Korngröße der festen
Phase D (μm)
so eingestellt, daß die
folgende Beziehung Fs × D ≤ 1500%*μm erfüllt wird,
wodurch es möglich
ist, die Wirkungen der Erfindung von Anspruch 1 oder 2 weiter zu verstärken.
-
Der Erfindung von Anspruch 4 oder
9 gemäß ist die
feste Fraktion des geschmolzenen Metalls innerhalb eines Bereichs
von 3 bis 40% eingestellt, wodurch es möglich ist, die bessere Qualität des dünnen Gußerzeugnisses
aufrechtzuerhalten und dabei seine Verformung zu minimieren.
-
Der Erfindung von Anspruch 5 oder
10 gemäß ist die Überlauföffnung in
der Form an einer der Angußöffnung entgegengesetzten
Stelle des Hohlraums vorgesehen, und die Dicke eines Überlauföffnungsabschnitts
des dünnen
Gußerzeugnisses,
der der Überlauföffnung entspricht,
ist auf einen Wert innerhalb eines Bereichs vom 0,1- bis 1,0-fachen
der Dicke des Anguß öffnungsabschnitts
des Angußöffnung eingestellt,
wodurch es möglich
ist, die Qualität
des Produktabschnitts des dünnen
Gußerzeugnisses
als Ganzes zu verbessern.