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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung umfassend 9-[2-phosphonomethoxy)propyl]adenin
("PMPA"), eine Methode zu
deren Herstellung und ein Verfahren zur Anreicherung von (R)-PMPA.
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Phosphonomethoxynucleotid-Analoga
und verschiedene Techniken zur oralen Verabreichung sind bekannt.
Siehe z. B. die US Patentanmeldung Nr. 08/686,838, US 5,208,221,
5,124,051, WO 91/19721, WO 94/03467, WO 94/03466, WO 92/13869, DE
41 38 584 A1, WO 94/10539, WO 94/10467, WO 96/18605, WO 95/07920,
WO 95/07919, WO 92/09611, WO 92/01698, WO 91/19721, WO 88/05438,
EP 0 632 048, EP 0 481 214, EP 0 369 409, EP 0 269 947, US Patente
3,524,846 und 5,386,030, Engel, Chem. Rev. 77: 349–367 1977, Farquhar
et al., J. Pharm. Sci. 72: 324–325
1983, Starrett et al., Antiviral Res. 19: 267–273 1992, Safadi et al., Pharmaceutical
Research 10(9): 1350–1355
1993, Sakamoto et al., Chem. Pharm. Bull. 32(6)2241–2248 1984 und
Davidsen et al., J. Med. Chem. 37(26): 4423–4429 1994.
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PMPA
und (R)-PMPA sind beispielsweise aus der
EP 206 459 A , WO 94/03467
sowie Science, Band 270, 1995, 1197–1199 bekannt. Die Synthese
von (R)-PMPA wird im Schema 1 bzw. Beispiel 17 der WO 94/03467 beschrieben.
Es werden keine Maßnahmen
zur Anreicherung von (R)-PMPA offenbart.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine Zusammensetzung umfassend eine PMPA-Lösung mit
einem pH von 2,7–3,5 bereit,
wobei die Lösung
weniger als 0,1 g/mL (R,S)-PMPA enthält und wobei 90–94% des
PMPA in (R)-Konfiguration vorliegen.
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PMPA
und (R)-PMPA können
bei der Herstellung von 9-[2-(R)-[[Bis[[(isopropoxycarbonyl)oxy]methoxyl]phosphinoyl]methoxy]propyl]adenin
(bis(POC)PMPA) und dem Fumarsäuresalz
davon (Bis(POC)PMPA-Fumarat oder BPPF) der Formel
verwendet
werden, worin B für
Adenin-9-yl und R unabhängig
für -H
oder -CH
2-O-C(O)-O-CH(CH
3)
2 stehen, wobei wenigstens ein R für -CH
2-O-C(O)-O-CH(CH
3)
2 steht.
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Bekanntlich
eignen sich PMPA und Bis(POC)PMPA zur Behandlung oder Prophylaxe
einer oder mehrerer viraler Infektionen bei Menschen oder Tieren,
einschließlich
insbesondere Retroviren, HIV, SIV und GALV und Hepadnaviren, z.
B. HBV. Zu weiteren Infektionen, die mit PMPA behandelt werden können, zählen MSV, RSV,
FIV, MuLV und weitere retrovirale Infektionen von Nagetieren und
anderen Tieren. Der Stand der Technik beschreibt die antivirale
Spezifität
von PMPA und die erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen diese Spezifität.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Sofern
nichts Gegenteiliges angegeben ist, steht "Alkyl" im Folgenden für einen Kohlenwasserstoff mit 1,
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 normalen, sekundären, tertiären oder
cyclischen Strukturen. Beispiele sind -CH3,
-CH2CH3, -CH2CH2CH3,
-CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3,
-C(CH3)3, -CH2CH2CH2CH2CH3, -CH(CH3)CH2CH2CH3, -CH(CH2CH3)2, -C(CH3)2CH2CH3, -CH(CH3)CH(CH3)2, -CH2CH2CH(CH3)2,
-CH2CH(CH3)CH2CH3, -CH2CH2CH2CH2CH2CH3,
-CH(CH3)CH2CH2CH2CH3, -CH(CH2CH3)(CH2CH2CH3), -C(CH3)2CH2CH2CH3, -CH(CH3)CH(CH3)CH2CH3, -CH(CH3)CH2CH(CH3)2, -C(CH3)(CH2CH3)2, -CH(CH2CH3)CH(CH3)2, -C(CH3)2CH(CH3)2,
-CH(CH3)C(CH3)3, Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopropylmethyl,
Cyclopentyl, Cyclobutylmethyl, 1-Cyclopropyl-1-ethyl, 2-Cyclopropyl-1-ethyl,
Cyclohexyl, Cyclopentylmethyl, 1-Cyclobutyl-1-ethyl, 2-Cyclobutyl-1-ethyl, 1-Cyclopropyl-1-propyl,
2-Cyclopropyl-1-propyl, 3-Cyclopropyl-1-propyl, 2-Cyclopropyl-2-propyl
und 1-Cyclopropyl-2-propyl.
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Sofern
nichts Gegenteiliges angegeben ist, steht "Alkoxid" im Folgenden für einen Kohlenwasserstoff mit
1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, wie zuvor für Alkyl
definiert, der an ein Sauerstoffatom gebunden ist. Beispiele sind
-OCH3, -OCH2CH3, -OCH2CH2CH3, -OCH(CH3)2, -OCH2CH2CH2CH3, -OCH2CH(CH3)2, -OCH(CH3)CH2CH3,
-OC(CH3)3, -OCH2CH2CH2CH2CH3, -OCH(CH3)CH2CH2CH3, -OCH(CH2CH3)2, -OC(CH3)2CH2CH3, -OCH(CH3)CH(CH3)2, -OCH2CH2CH(CH3)3, -OCH2CH(CH3)CH2CH3, -OCH2C(CH3)3, -OCH(CH3)(CH2)3CH3, -OC(CH3)2(CH2)2CH3, -OCH(C2H5)(CH2)2CH3, -O(CH2)3CH(CH3)2,
-O(CH2)2C(CH3)3, -OCH2CH(CH3)(CH2)2CH3 und
-OCH2CH2CH2CH2CH2CH3.
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Sofern
nichts Gegenteiliges explizit oder im Kontext angegeben ist, stehen
prozentuale Anteile für
Gewichtsprozente (W/W). Somit ist eine BPPF-Zubereitung mit weniger
als 1% Wasser eine Zubereitung, die weniger als 1 Gew.-% Wasser
enthält.
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Im
Folgenden soll, sofern nicht Gegenteiliges angegeben ist, jedes
Mal, wenn eine Aufzählung
von Substituenten wie beispielsweise Methoxid, Ethoxid, n-Propoxid,
i-Propoxid oder t-Butoxid zur Definition einer Variablen oder Komponente
wie beispielsweise ein Alkoxid angegeben wird, die Variable oder
Komponente ausdrücklich
jegliche und alle möglichen
Kombinationen der aufgeführten
Substituenten umfassen, z. B steht Alkoxid sowohl für Methoxid,
Ethoxid oder n-Propoxid
als auch für
i-Propoxid oder t-Butoxid. Entsprechend kann man aus einer Aufzählung von
organischen Lösungen,
die als 1-Methyl-2-pyrrolidinon, ein Trialkylamin (C1-3-Alkyl),
Methylacetat, Ethylacetat, Propylacetat, Isopropylacetat, ein C1-6-Alkanol, Pyridin, Aceton, Toluol, CH2Cl2, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Tetrahydrofuran, Acetonitril oder ein Xylol umfassend
definiert ist, Aceton, Xylole oder beide aus dieser Aufzählung ausschließen. Daher
soll ausdrücklich
eine gegebene, eine Variable oder eine Komponente definierende Auflistung
von Substituenten jede Kombination der Substituenten in der Liste
ein- oder ausschließen,
wobei nicht alle möglichen
Substituenten und damit die definierte Variable ausgeschlossen werden
darf, wenn nicht aus der gegebenen Definition hervorgeht, dass eine
Variable oder eine Komponente fehlen kann.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind gegebenenfalls bezüglich
des Kohlenstoffatom-Chiralitätszentrums
(*) gemäß früheren Ergebnissen,
welche eine optimale antivirale Wirksamkeit mit der (R) Konfiguration
an dieser Stelle in Verbindung bringen, angereichert oder aufgetrennt.
Das mit einem (*) markierte Chiralitätszentrum an dem Kohlenstoffatom
kann (R) oder (S) konfiguriert sein und es kann angereichert sein oder
im Wesentlichen in gleichen Anteilen vorliegen. Typischerweise hat
das mit der Methylgruppe verknüpfte Chiralitätszentrum
(*) in PMPA und Bis(POC)PMPA die (R) Konfiguration. Ungeachtet der
graphischen Darstellung zählen
zu den erfindungsgemäßen Komplexen
auch tautomere Formen der konstituierenden Bestandteile.
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Verbindungen
der Formel (1) können
BPPF mit geringen Mengen, typischerweise weniger als 3%, üblicherweise
weniger als 1%, an Mono(POM)PMPA umfassen, d. h. Verbindungen der
Formel (1), worin ein R für
-H und das andere R für
-CH2-O-C(O)-O-CH(CH3)2 steht.
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BPPF
lässt sich
durch Bildung eines Komplex oder eines Salz zwischen Fumarsäure und
PMPA herstellen. PMPA ist eine bekannte Verbindung und lässt sich
nach bekannten Verfahren oder nach dem folgenden Verfahren herstellen.
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Herstellung von BPPF
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Man
verestert PMPA mit (CH3)2CHOC(O)CH2Cl und komplexiert mit Fumarsäure, wobei
man das folgende Verfahren anwendet.
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Zusammenfassung
des Verfahrens
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PMPA-Herstellungsverfahren:
Durch katalytische Hydrierung reduziert man (S)-Glycidol zu (R)-1,2-Propandiol,
das man danach mit Diethylcarbonat umsetzt, wobei man (R)-1,2-Propylencarbonat
erhält. Anschließend setzt
man das Carbonat mit Adenin und katalytischen Mengen einer Base
wie Natriumhydroxid um, wobei man (R)-9-[2-(Diethylphosphonomethoxy)propyl]adenin
erhält,
das man ohne Isolierung mit Lithiumalkoxid und Diethyl-p-toluolsulfonyloxymethylphosphonat
(hergestellt in situ durch Umsetzung von Diethylphosphit mit Paraformaldehyd
und anschließende
Tosylierung des Produktes) umsetzt. Zur Entfernung der Estergruppierung
setzt man das erhaltenen (R)-[2-Diethylphosphonomethoxypropyl]adenin
mit Bromtrimethylsilan um, wobei man rohes PMPA erhält, das
man danach durch Fällen
aus Wasser mit eingestelltem pH-Wert reinigt. Des Weiteren reinigt
man das Produkt durch Umkristallisation aus Wasser, wobei man PMPA-Monohydrat
erhält.
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In
Schritt 1 des Verfahrens verwendet man eine geringe Menge einer
Base wie NaOH, was die Reaktionsgeschwindigkeit im Vergleich zur
selben Umsetzung ohne Base um etwa das 10fache erhöht. In Schritt
1 verwendet man auch Wasserstoffgas, anstatt ein Reagenz wie HCO2NH4 zur in situ
Erzeugung von Wasserstoff zu verwenden. In Schritt 4b des Verfahrens
verwendet man ein Lithiumalkoxid, das bei Zugabe zu dem Reaktionsgemisch
schwach exotherm ist. Die Verwendung einer hochreaktiven Base wie
NaH hat eine exotherme Reaktion zur Folge, in der Wasserstoffgas
in einer schwierig zu kontrollierenden Reaktion erzeugt wird. Die
Verwendung von NaH erfordert somit einen höheren Arbeitsaufwand und größere Sorgfalt
als die Verwendung von Lithiumalkoxid. Man erhält mit Lithiumalkoxidbasen
außerdem
ein Produkt, das verglichen mit dem unter Verwendung von NaH erhaltenen
Produkt, ein verbessertes Nebenproduktprofil zeigt, z. B. resultieren aus
der Verwendung von Lithiumalkoxid geringere Mengen an Edukt oder überalkylierten
Produkten.
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Das
Schema und die Verfahrensschritte zeigen die Herstellung von (R)-PMPA
und (R)-Bis(POC)PMPA. Man kann das Verfahren unter Verwendung von
chiral unreinen Edukten wie (R,S)-Glycidol durchführen, wobei
man ein chirales Gemisch der Zwischenverbindungen erhält, z. B.
ein chirales Gemisch von 1,2-Propylencarbonat,
PMPA oder Bis(POC)PMPA.
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Schritt 1. (R)-1,2-Propandiol:
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In
ein Reaktionsgefäß, das (i)
eine Inertatmosphäre,
z. B. Stickstoff und (ii) eine gerührte Suspension von 5% Palladium-Katalysator
auf Aktivkohle (50% feucht) (100 g) in denaturiertem, 2 mol-% Natriumhydroxid (7,85
kg EtOH und 54 g 16,7%ige NaOH-Lösung)
enthaltendes Ethanol enthält,
gibt man(S)-Glycidol (1,0 kg, 13,5 mol-%). Üblicherweise kühlt man
den Inhalt des Reaktionsgefäßes, der
eine Inertatmosphäre,
den Katalysator und Ethanollösung
enthält,
vor der Zugabe von (S)-Glycidol auf etwa 0°C (üblicherweise etwa –5 bis 5°C). Danach
leitet man in das Reaktionsgefäß mit den
Reaktanten Wasserstoffgas mit nicht mehr als 20 psi bei einer Temperatur
von nicht mehr als 25°C
ein. Man rührt
das Gemisch etwa 4–5
Stunden, bis kein Wasserstoff mehr verbraucht wird. Mit TLC (Spuren
oder kein verbleibendes (S)-Glycidol) kontrolliert man die Vollständigkeit
der Umsetzung. Danach filtriert man zur Entfernung der Feststoffe
das Gemisch, z. B. über
Diatomeenerde (etwa 150 g), und engt das Filtrat bei nicht mehr
als 50°C
im Vakuum ein, bis sich keine oder nur sehr wenige flüchtige Bestandteile
ansammeln, wobei man ein Öl
erhält,
das das rohe Produkt enthält.
Im nächsten Schritt verwendet
man das rohe Produkt direkt. Die Ausbeute an der Titelverbindung
beträgt
etwa 100%.
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Schritt (2). (R)-1,2-Propylencarbonat:
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Man
gibt Diethylcarbonat (1,78 kg, 15,1 mol) und Natriumethoxid in denaturiertem
Ethanol (210 g 21 Gew.-% Natriumethoxid in Ethanol) zu (R)-1,2-Propandiol (1,0 kg
theoretisch bezogen auf die verwendete Menge an (S)-Glycidol im
vorstehenden Schritt 1) und erwärmt
die Lösung
auf 80 bis 150°C,
wobei man das Ethanol abdestilliert. Sofern es zur Vervollständigung
der Reaktion erforderlich ist, gibt man weiteres Diethylcarbonat
(0,16 kg) zu dem Reaktionsgemisch und destilliert anschließend, um
das Ethanol zu entfernen. Man kontrolliert die vollständige Umsetzung
mit TLC, die Spuren oder kein nachweisbares (R)-1,2-Propandiol zeigt. Die
fraktionierte Destillation des Rückstandes
bei 120°C
und 10–17
mm Hg ergibt die Titelverbindung als farblose Flüssigkeit. Gemäß GC-Analyse
liegt die Produktreinheit typischerweise bei 96% oder höher.
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Schritt 3. Diethyl-p-toluolsulfonyloxymethylphosphonat:
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Unter
einer Inertatmosphäre,
z. B. Stickstoff, erwärmt
man in einem Reaktionsgefäß ein Gemisch
aus Diethylphosphit (0,80 kg), Paraformaldehyd (0,22 kg) und Triethylamin
(0,06 kg) in Toluol (0,11 kg) etwa 2 Stunden auf 87°C, erwärmt danach
etwa 1 Stunde am Rückfluss,
bis die Umsetzung gemäß TLC vollständig ist, die
Spuren oder kein nachweisbares Diethylphosphit zeigt. Während der
Umsetzung hält
man die Inertatmosphäre
bei. Zur Verlangsamung der Reaktion, die ansonsten außer Kontrolle
geraten kann, verwendet man Toluol. Gegebenenfalls bestätigt man 1H-NMR-spektroskopisch (der Diethylphosphit-Peak
bei δ 8,4–8,6 ppm
ist nicht länger
nachweisbar), dass die Reaktion vollständig ist. Man kühlt die
Lösung
auf etwa 1°C
(typischerweise etwa –2
bis 4°C)
und gibt p-Toluolsulfonylchlorid (1,0 kg) und danach langsam Triethylamin
(0,82 kg) bei etwa 5°C
zu (wärmeerzeugende
Zugabe) zu, während
man die Temperatur bei nicht mehr als etwa 10°C (typischerweise 0 bis 10°C) hält. Das
erhaltene Gemisch erwärmt
man auf 22°C
und rührt
wenigstens 5 Stunden (typischerweise etwa 4,5 bis 6 Stunden), bis
die Reaktion gemäß TLC (Spuren
oder kein nachweisbares p-Toluolsulfonylchlorid) vollständig ist
und bestätigt
dies gegebenenfalls 1H-NMR-spektroskopisch
(p-Toluolsulfonylchlorid-Dublett bei δ 7,9 ppmist nicht länger nachweisbar).
Man filtriert die Feststoffe ab und wäscht mit Toluol (0,34 kg).
Die vereinigten Waschflüssigkeiten
und Filtrate werden entweder zweimal mit Wasser (1,15 kg pro Waschen)
oder gegebenenfalls aufeinanderfolgend mit Wasser (1,15 kg pro Waschen),
5%igem wässrigen Natriumcarbonat
(3,38 kg) und danach zweimal mit Wasser (1,15 kg) gewaschen. Nach
jedem Waschen rührt man
kurz den Inhalt des Reaktionsgefäßes, lässt absetzten
und verwirft die untere wässrige
Schicht. Wenn die Umsetzung zu einer Emulsion führt, kann man eine Kochsatz-Lösung (0,23
kg Wasser mit 0,08 kg NaCl) zu dem ersten organischen/wässrigen
Gemisch geben, anschließend
den Inhalt des Reaktionsgefäßes rühren, die
Feststoffe sich absetzen lassen, die untere wässrige Schicht verwerfen, 1,15
kg Wasser zugeben, rühren, die
Feststoffe sich absetzen lassen und erneut die untere wässrige Schicht
verwerfen. Bei nicht mehr als 50°C destilliert
man im Vakuum die organische Schicht (zu LOD bei 110°C von nicht
mehr als 10% und einem Wassergehalt, nach KF-Titration von nicht
mehr als 0,3%), wobei man in etwa 60–70%iger Ausbeute in etwa 85–95% Reinheit,
ausschließlich
Toluol, die Titelverbindung als Öl,
erhält.
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Schritt 4. (R)-9-[2-(Diethylphosphonomethoxy)propyl]adenin:
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Zur
Herstellung dieser Verbindung verwendet man eine Zusammensetzung,
die Lithiumalkoxid und 9-(2-Hydroxypropyl)adenin enthält. Üblicherweise
bringt man während
der Synthese 9-(2-Hydroxypropyl)adenin und Lithiumalkoxid, typischerweise
bei einer Temperatur von etwa 0–50°C, üblicherweise
20–45°C in Kontakt.
In diesen Zusammensetzungen und Verfahren liegt 9-(2-Hydroxypripyl)adenin
typischerweise in einer organischen Lösung vor. Die organische Lösung enthält üblicherweise
ein organisches Lösungsmittel
wie Dimethylformamid, Tetrahydrofuran, Toluol, Acetonitril, CH2Cl2 oder einen C1-C6-Alkanol, üblicherweise
Dimethylformamid oder Toluol. Diese Zusammensetzungen enthalten
gegebenenfalls außerdem
p-Toluolsulfonyloxymethylphosphonat oder Adenin, die, sofern vorhanden,
in geringen Anteilen im Vergleich zu 9-(2-Hydroxypropyl)adenin, typischerweise
weniger als etwa 15%, üblicherweise
weniger als etwa 10%, vorliegen. Man verwendet bei diesen Zusammensetzungen
und Verfahren üblicherweise
Lithium-t-butoxid oder Lithium-i-propoxid. Im Allgemeinen verwendet
man auch etwa 0,9 bis 3,0 Moläquivalente
(bezogen auf die in Schritt 4a verwendete Adenin-Base), typischerweise
etwa 1,2–1,8
p-Toluolsulfonyloxymethylphosphonat
als Reaktant mit Lithiumalkoxid und 9-(2- Hydroxypropyl)adenin. Zu den Ausführungsformen
zählt ein
Produkt, das nach einem Verfahren hergestellt wird, bei dem man
9-(2-Hydroxypropyl)adenin und Lithiumalkoxid in Kontakt bringt.
In diesen Ausführungsformen
liegen die Reaktanten typischerweise in einer organischen Lösung vor,
die ebenfalls p-Toluolsulfonyloxymethylphosphonat enthält.
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In
einer Ausführungsform
erfolgt die zuvor in Schritt 4 gezeigte Herstellung von (R)-9-[2-(Diethylphosphonomethoxy)propyl]adenin
folgendermaßen:
In einem Reaktionsgefäß erwärmt man
unter Inertatmosphäre, z.
B. Stickstoff, ein Gemisch aus Adenin (1,0 kg), Natriumhydroxid
(11,8 g), (R)-1,2-Propylencarbonat (0,83 kg) und N,N-Dimethylformamid
(6,5 kg) etwa 18 bis 30 Stunden auf etwa 130°C (typischerweise 125–138°C) bis die
Umsetzung vollständig
ist, was man gegebenenfalls durch die normierte Fläche im HPLC,
die nicht mehr als etwa 0,5% verbleibendes Adenin aufweist, kontrolliert.
Das erhaltene Gemisch wird auf etwa 25°C, typischerweise etwa 20 bis
30°C, gekühlt und
enthält
die Zwischenverbindung der Stufe I, (R)-9-(2-Hydroxypropyl)adenin,
das zu diesem Zeitpunkt ausfallen kann. Nach dem Kühlen gibt
man Lithium-t-butoxid (3,62 kg), 2,0 M in Tetrahydrofuran zu der
Zwischenverbindung der Stufe I, wobei in einer schwach exothermen
Reaktion (R)-9-(2-Hydroxypropyl)adenin entsteht. Die Aufschlämmung behandelt
man mit Diethyl-p-toluolsulfonyloxymethylphosphonat (1,19 kg) und
erwärmt
das Gemisch auf eine Temperatur von etwa 32°C, typischerweise etwa 30–45°C und rührt wenigstens
etwa 2 Stunden (typischerweise etwa 2 bis 3 Stunden), und währenddessen
wird das Gemisch homogen. Man gibt weiteres Diethyl-p-toluolsulfonyloxymethylphosphonat
(1,43 kg) zu und rührt
das Gemisch wenigstens etwa 2 Stunden (typischerweise etwa 2–3 Stunden)
bei einer Temperatur von etwa 32°C
(typischerweise etwa 30–45°C). Weiteres
Lithium-t-butoxid (0,66 kg), 2,0 M in Tetrahydrofuran und Diethyl-p-toluolsulfonyloxymethylphosphonat
(0,48 kg pro Zugabe) gibt man noch zweimal zu, wobei man jedes Mal
das Gemisch mit einer Temperatur von etwa 32°C, wenigstens etwa 2 Stunden
rührt.
Man kontrolliert gegebenenfalls die Vollständigkeit der Umsetzung durch
die normierte Fläche
im HPLC, die nicht mehr als etwa 10% an verbleibender Zwischenverbindung
der Stufe I zeigt. Bei unvollständiger
Umsetzung gibt man weiteres Lithium-t-butoxid (0,33 kg), 2,0 M in
Tetrahydrofuran und Diethyl-p-toluolsulfonyloxymethylphosphonat
(0,24 kg) zu und hält
das Reaktionsgemisch etwa wenigstens 2 Stunden bei einer Temperatur von
etwa 32°C,
um eine vollständige
Umsetzung zu erzielen. Das Gemisch kühlt man auf etwa 25°C (typischerweise etwa
20–40°C) und gibt
Eisessig (0,5 kg) zu. Man engt das erhaltene Gemisch im Vakuum bei
einer maximalen Endtemperatur des Gemisches von etwa 80°C unter etwa
29 in Hg ein. Man kühlt
den Rückstand
auf etwa 50°C
(typischerweise etwa 40–60°C und gibt
Wasser (1,8 kg) zu und spült
die Umsetzung mit weiterem Wasser (1,8 kg) heraus. Über 12–48 Stunden
extrahiert man die Lösung
kontinuierlich mit Dichlormethan (etwa 35 kg), wobei man nach etwa
5 Stunden Eisessig (0,2 kg) zu der wässrigen Phase gibt und eine
weitere Zugabe nach etwa 10 Stunden ununterbrochener Extraktionszeit
erfolgt. Man bestätigt
gegebenenfalls die Vollständigkeit der
Extraktion über
die normierte HPLC-Fläche, die
nicht mehr als etwa 7% verbliebenes (R)-9-[2-(Diethylphosphonomethoxy)propyl)adenin
in der wässrigen
Phase zeigt. Die vereinten Dichlormethan-Extrakte werden zunächst bei
Normaldruck und anschließend
im Vakuum bei einer Extrakttemperatur von nicht mehr als etwa 80°C eingeengt,
wobei man die Titelverbindung als viskoses, orangefarbenes Öl erhält. Die
Ausbeute an der Titelverbindung beträgt 40 bis 45% gemäß normiertem
HPLC-Gewicht und
ihre Reinheit beträgt
typischerweise etwa 60 bis 65% nach normierter HPLC-Fläche. Das
tatsächliche
Gewicht der Titelverbindung nach dem Einengen beträgt etwa
das 1,6fache des theoretischen Gewichtes. Man schreibt das zusätzlich festgestellte Gewicht
Verunreinigungen und/oder nach kontinuierlichem Extrahieren und
Einengen verbliebenen Lösungsmitteln
zu.
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Schritt 5. Rohes (R)-9-[2-(Phosphonomethoxypropyl]adenin:
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Zur
Herstellung von rohem (R)-PMPA überführt man
(R)-PMPA-Diethylester in die freie Säure. Der Anteil an (R)-Isomeren
in einem Gemisch mit etwa 90–94%
(R)-PMPA und etwa 6–10%
(S)-PMPA lässt
sich auf etwa 97–99%
(R)-PMPA erhöhen.
Zur Anreicherung des (R)-Isomeren fällt man PMPA bei einem pH-Wert
von etwa 2,7–3,5
aus einer (R,S)-PMPA-haltigen Zusammensetzung aus, wobei die Lösung weniger
als etwa 0,1 g/ml, im Allgemeinen weniger als etwa 0,08 g/ml, typischerweise
weniger als etwa 0,07 g/ml an (R,S)-PMPA enthält, und die (R,S)-PMPA-Lösung eine
Temperatur von etwa 10–25°C, typischerweise
etwa 15–22°C hat. Die
Anreicherung des (R)-Isomeren in solchen (R,S)-PMPA-Lösungen lässt sich
bei etwa 40–55°C erzielen, indem
man den pH-Wert auf etwa 2,4–3,5 einstellt
und anschließend
gegebenenfalls die Temperatur der Lösung auf etwa 10–25°C bringt
und danach gegebenenfalls den pH-Wert auf etwa 2,7–3,5 einstellt.
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In
einer Ausführungsform
erfolgt die Herstellung des rohen (R)-PMPA, wie in dem vorstehenden
Schritt 5 gezeigt, folgendermaßen.
In ein Reaktionsgefäß mit einem
Gemisch aus rohem (R)-9-[2-(Diethylphosphonomethoxy)propyl]adenin
(1,0 kg, berechnet auf der Basis der im vorstehenden Schritt 4 verwendeten
Menge an Adenin) und Acetonitril (0,9 kg) gibt man Bromtrimethylsilan
(1,56 kg) unter Kühlen,
so dass die Temperatur nicht höher
als etwa 50°C
ist. Man spült
die Leitungen mit Acetonitril (0,3 kg) und erwärmt das Gemisch etwa 2–4 Stunden
bei etwa 60–75°C am Rückfluss
unter moderatem Rühren,
so dass ein Spritzen des Inhaltes in dem Reaktionsgefäß vermieden
wird. Man kontrolliert die Vollständigkeit der Umsetzung durch
die normierte HPLC-Fläche,
die nicht mehr als etwa 3% an verbliebener Gesamtmenge an Monoethyl-PMPA
und Diethyl-PMPA zeigt. Bei unvollständiger Umsetzung gibt man weiteres
Bromtrimethylsilan (0,04 kg) in das Reaktionsgefäß und erwärmt unter moderatem Rühren die
Umsetzung wenigstens 1 Stunde am Rückfluss. Man erwärmt den
Inhalt nicht höher
als 70°C,
wobei man die flüchtigen
Bestandteile destillativ zunächst
bei Normaldruck und danach im Vakuum (etwa 24–27 in Hg) bei nicht mehr als
etwa 70°C
entfernt. Danach kühlt
man den Inhalt des Reaktionsgefäßes auf
etwa 20°C
(typischerweise etwa 15–25°C) und gibt
Wasser (1,9 kg) (wärmeerzeugende
Zugabe) zu dem Rückstand,
wobei die Innentemperatur nicht höher als etwa 50°C ist. Man kühlt das
Gemisch auf 20°C
und wäscht
mit Dichlormethan (1,7 kg), wobei man etwa 30 Minuten rührt. Die isolierte
wässrige
Phase filtriert man über
einen 1 μm
Kerzenfilter, verdünnt
mit Wasser (3,2 kg), erwärmt
auf etwa 40°C
(typischerweise etwa 35–50°C) und stellt
den pH-Wert mit wässrigem
Natriumhydroxid (etwa 0,15 kg NaOH als 50%ige Lösung) auf etwa 1,1 (typischerweise
etwa 0,9–1,3)
ein, derweil die Temperatur etwa 45°C beträgt. Zu dem Gemisch gibt man
PMPA-Saatkristalle und stellt den pH-Wert mit etwa 50%iger wässriger
Natriumhydroxid-Lösung
(etwa 0,15 kg NaOH) auf etwa 2,8 (typischerweise etwa 2,6–3,0) ein,
derweil die Temperatur etwa 45°C
(typischerweise etwa 35–50°C) beträgt. Man
kühlt die
Lösung über etwa
3–20 Stunden auf
etwa 22°C
(typischerweise etwa 15–25°C) unter
moderatem Rühren,
so dass ein Spritzen des Inhaltes vermieden wird und unterdessen
sollte das Produkt, ab etwa 35°C
ausfallen. Man stellt den pH-Wert der Aufschlämmung auf etwa 3,2 (typischerweise
etwa 3,1–3,3), üblicherweise
mit 50%iger wässrigem
Natriumhydroxid oder, sofern erforderlich, mit konzentrierter Salzsäure, ein.
Man kühlt
die Aufschlämmung
auf ungefähr 5°C, typischerweise
etwa 0–10°C und rührt wenigstens
etwa 3 Stunden langsam in diesem Temperaturbereich. Man filtriert
den Feststoff ab, wäscht
aufeinanderfolgend mit kaltem Wasser (0,35 kg) und Aceton (0,3 kg),
wobei man rohes PMPA als feuchten Feststoff, typischerweise in einer
Reinheit von etwa 97%, erhält.
Man erwärmt
das Produkt auf etwa 50°C
und trocknet im Vakuum auf einen Wassergehalt von weniger als 10%.
Die Menge an Diethyl-PMPA berechnet sich aus der im vorstehenden
Syntheseschritt verwendeten Menge an Adenin (wobei man 100% Ausbeute
annimmt), und nicht aus dem Nettogewicht des rohen Diethyl-PMPA,
das weitere Verbindungen enthalten kann.
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Schritt 6. Reines (R)-9-[2-(Phosphonomethoxy)propyl]adenin:
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Eine
Suspension des rohen PMPA (1,00 kg, im Hinblick auf den Wassergehalt
korrigiert) (Produkt aus Schritt 5) erwärmt man auf etwa 100°C (typischerweise
etwa 95–110°C) unter
moderatem bis starkem Rühren bis
sich alle Feststoffe auflösen
und filtriert die erhaltene Lösung,
solange sie heiß ist,
um sie zu klären,
wobei man mit weiterem heißen
Wasser (1 kg, etwa 95–110°C) nachspült. Man
erhitzt das Filtrat auf 100°C,
lässt danach
unter langsamen Rühren
abkühlen,
zunächst über 3–5 Stunden
auf etwa 30°C
(typischerweise etwa 20–25°C), und kühlt danach
weiter auf etwa 10°C
(typischerweise etwa 5 bis 15°C).
Nach wenigstens etwa 3 Stunden bei etwa 10°C filtriert man den Feststoff
ab, und wäscht
aufeinanderfolgend mit kaltem Wasser (1,5 kg, etwa 0–10°C) und danach
mit Aceton (1 kg). Man trocknet den feuchten Kuchen im Vakuum bei
etwa 50°C (typischerweise
etwa 40–60°C) auf einen
Wassergehalt von etwa 5,9% (typischerweise etwa 3,9–7,9%),
wobei man reines PMPA-Monohydrat erhält. Die Produktreinheit ist
typischerweise 98% oder mehr, sowohl gemäß normierter Fläche als
auch normiertem Gewicht der HPLC. Bei nicht zufriedenstellender
chemischer Reinheit lässt
sich das Produkt durch Wiederholung dieses Schrittes erneut reinigen.
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Optionale Umkristallisation:
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Man
kristallisiert PMPA (0,75 g) aus H2O (11,3
ml, 15:1 Gewichtsverhältnis)
durch Erhitzen der Suspension auf 95–100°C um. Beim Abkühlen auf
Raumtemperatur lässt
man das kristallisierte PMPA in einer Tiefkühltruhe erkalten. Nach 3 Stunden
filtriert man die Kristalle über
eine grobe Fritte mit TyvekTM, spült den Filterkuchen
mit eiskaltem H2O und Aceton, und trocknet
an der Luft bis zur Gewichtskonstanz, wobei man einen flockigen
weißen
Feststoff (Herstellung B) erhält.
Die Rückgewinnung
beträgt
etwa 0,64 g (85,3%). Gemäß HPLC beträgt die Reinheit
von PMPA typischerweise 98,5–98,9%.
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Gegebenenfalls
kristallisiert man die PMPA aus Herstellung B aus 9,6 ml (Gewichtsverhältnis 15:1)
auf 95–100°C erwärmten H2O um. Beim Abkühlen auf Raumtemperatur lässt man
das kristallisierte PMPA über Nacht
in einer Tiefkühltruhe
erkalten. Man filtriert die Kristalle über eine grobe Fritte mit TyvekTM, spült
den Filterkuchen mit eiskaltem H2O und Aceton,
und saugt bis zur Gewichtskonstanz trocken, wobei man einen flockigen,
weißen
Feststoff (Herstellung C) erhält.
Die Rückgewinnung
an PMPA beträgt
etwa 0,52 g (81,3%) und die Reinheit beträgt typischerweise 99,3–99,5%.
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Gegebenenfalls
kristallisiert man die PMPA aus Herstellung C (0,50 g) aus 7,5 ml
(Gewichtsverhältnis 15:1)
siedendem H2O um. Nach Abkühlen auf
Raumtemperatur filtriert man die Kristalle über eine grobe Fritte mit TyvekTM. Man spült den Filterkuchen mit eiskaltem
H2O und Aceton und saugt bis zur Gewichtskonstanz trocken,
wobei man einen flockigen, weißen
Feststoff erhält.
Gegebenenfalls engt man außerdem
das Filtrat ein, wobei man einen weißen Feststoff erhält. Das
aus einer oder mehreren Umkristallisationen hergestellte PMPA verwendet
man zur Herstellung der PMPA-Derivate.
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Schritt 7. Bis(POC)PMPA-Fumarat:
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Man
setzt PMPA, eine Base wie ein Trialkylamin (TEA, Diisopropylamin)
und Chlormethyl-2-propylcarbonat in einem geeigneten Lösungsmittel
wie NMP um, wobei man Bis(POC)PMPA erhält. Man erzielt gute Ausbeuten
an Bis(POC)PMPA, wenn man die Reaktanten über etwa 1–6 Stunden bei einer Reaktionstemperatur
von etwa 55–80°C moderat
rührt.
Das Bis(POC)PMPA-Herstellungsverfahren führt unter verschiedenen Bedingungen
innerhalb dieser Zeit- und Temperaturbereiche zu guten Ausbeuten.
Die Umsetzung führt
z. B. zu guten Ergebnissen, wenn auf eine anfänglich hohe Reaktionstemperatur
(etwa 70–80°C, aber nicht
mehr als 80°C) über einen
kurzen Zeitraum (etwa 30–120
Minuten) eine niedrigere Reaktionstemperatur (etwa 55–65°C) folgt.
Beispielhafte Umsetzungen sind (1) 30 Minuten bei 80°C, danach
Umsetzung über
2 Stunden bei 60–65°C, (2) etwa
4 Stunden bei 60°C
und (3) 2 Stunden bei 70–72°C.
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Nach
beendeter Bis(POC)PMPA-Herstellung filtriert man gegebenenfalls,
um die Feststoffe aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen, wäscht danach
mit einem Alkylacetat, üblicherweise
das Acetat mit einem C1-4-Alkylteil, z.
B. n-Butylacetat, n-Propylacetat,
Isopropylacetat oder Ethylacetat. Danach entfernt man destillativ
im Vakuum die organischen Lösungsmittel
auf etwa 30% des ursprünglichen
Reaktionsvolumens. Die Zugabe von Fumarsäure ermöglicht die Bildung von festem
BPPF, das, üblicherweise
als cBPPF, ausfällt. BPPF
oder cBPPF kann geringe Mengen, üblicherweise
weniger als 1% (etwa 0,2–0,4%)
an Wasser oder organischem Lösungsmittel
wie 1-Methyl-2-pyrrolidinon, ein Trialkylamin (z. B. C1-3-Alkyl wie Triethylamin,
Methyldiethylamin, Diisopropylethylamin oder Propyldiethylamin),
Methylacetat, Ethylacetat, Propylacetat, Isopropylacetat, ein C1-6-Alkanol,
Pyridin, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Aceton, CH2Cl2, Tetrahydrofuran, Acetonitril, Toluol,
ein Xylol, Methyethylketon, 1,2-Dichlorethan oder CHCl3 enthalten. Üblicherweise
löst man die
Fumarsäure
in einem C1-6-Alkanol wie n-Hexanol, n-Pentanol,
n-Butanol, Isopropanol, n-Propanol, Ethanol oder Methanol.
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Verfahren
und Zusammensetzungen zur Herstellung von BPPF oder cBPPF verwenden
Bis(POC)PMPA und Fumarsäure,
die als Reaktanten in Kontakt gebracht werden. Im Allgemeinen verwendet
man eine Lösung
mit etwa 3–430
mg/ml Bis(POC)PMPA, üblicherweise
etwa 4–100
mg/ml. Im Allgemeinen beträgt
das molare Verhältnis
von Bis(POC)PMPA : Fumarsäure
etwa 0,6:1–1,4:1, üblicherweise
etwa 0,9:1,1 oder etwa 1:1. Im Allgemeinen enthalten die verwendeten
Lösungen
ein organisches Lösungsmittel
wie ein Alkylacetat, 1-Methyl-2-pyrrolidinon, ein Trialkylamin,
ein C1-6-Alkanol, Pyridin, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Aceton, CH2Cl2,
Tetrahydrofuran, Acetonitril, Toluol, ein Xylol, Methyethylketon,
1,2-Dichlorethan
oder CHCl3.
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In
einer Ausführungsform
erfolgt die Herstellung von Bis(POC)PMPA und die Kristallisation
mit Fumarsäure
unter Bildung von BPPF wie vorstehend in Schritt 7 gezeigt und ist
nachfolgend beschrieben. In ein Reaktionsgefäß mit einer Inertatmosphäre, z. B.
Stickstoff, rührt
man ein Gemisch aus 1-Methyl-2-pyrrolidinon (4,12 kg), PMPA-Monohydrat
(1,00 kg) und Triethylamin (0,996 kg) etwa 15–45 Minuten, typischerweise
etwa 30 Minuten, und gibt danach Chlormethyl-2- propylcarbonat (2,50 kg) zu und erhitzt
das Gemisch auf etwa 55–65°C, typischerweise
etwa 60°C,
und rührt
ohne Spritzen des Inhaltes etwa 3–6 Stunden, typischerweise etwa
4 Stunden, bis die Umsetzung vollständig ist, was man gegebenenfalls
mit HPLC (nicht mehr als 15% Mono(POC)PMPA sind vorhanden) nachweist.
Man verdünnt
das Gemisch mit Isopropylacetat (10,72 kg), kühlt so schnell wie möglich auf
etwa 15–30°C, typischerweise
etwa 25°C,
und rührt
das Gemisch etwa 20–60 Minuten,
typischerweise etwa 30 Minuten, und währenddessen hält man den
Inhalt des Reaktionsgefäßes auf 15–30°C, typischerweise
etwa 25°C.
Man filtriert den Feststoff ab und wäscht mit Isopropylacetat (4,44
kg). Die vereinten organischen Phasen extrahiert man bei 15–30°C, typischerweise
etwa 25°C,
zweimal mit Wasser (3,28 kg pro Waschen), wobei man zur Vermeidung
einer Emulsionsbildung etwa 1 bis 10 Minuten moderat rührt und
lässt anschließend die
Phasen sich trennen. Man rückextrahiert
die vereinten wässrigen
Phasen zweimal mit Isopropylacetat (3,56 kg pro Waschen) (etwa 15–30°C, typischerweise
etwa 25°C).
Alle organischen Phasen werden vereint und mit Wasser gewaschen
(2,20 kg) (etwa 15–30°C, typischerweise
etwa 25°C),
wobei man zur Vermeidung einer Emulsionsbildung etwa 1–10 Minuten
moderat rührt.
Man engt die vereinten organischen Phasen mit einer Temperatur von
etwa 25–43°C, aber nicht
mehr als 45°C,
im Vakuum (etwa 26,5–28'' Hg) auf etwa 30% des ursprünglichen
Volumens ein (etwa 10–12
l/kg PMPA-Monohydrat). Nach Blankfiltration mit einem eingebauten
1 μm-Filter
setzt man das Einengen der organischen Phase bei etwa 20–38°C, aber nicht
höher als
40°C im
Vakuum (etwa 28'' Hg) fort, bis ein
blassgelbes Öl
zurückbleibt.
Man löst
das Öl
in einer erwärmten
Lösung
(etwa 45–55°C, typischerweise
etwa 50°C)
von Fumarsäure
(0,38 kg) in 2-Propanol
(6,24 kg), wobei man zur Auflösung
der Feststoffe etwa 0,5–2,0
Stunden kräftig
rührt.
Gegebenenfalls filtriert man danach die warme Lösung über einen eingebauten 1 μm-Filter,
derweil man das Kühlen der
Lösung
auf ein Mindestmaß reduziert.
Man rührt
das etwa 34–50°C, typischerweise
etwa 40°C,
warme Filtrat, wobei man das Rühren
auf ein für
das Erhalten einer homogenen Lösung
erforderliche Mindestmaß reduziert.
Die erhaltene Lösung
kühlt man über etwa
30 Minuten auf etwa 30–33°C, typischerweise
etwa 32°C,
wobei man minimal rührt,
impft gegebenenfalls mit einer kleinen Menge Bis(POC)PMPA-Fumarat
(etwa 100 mg) an und kühlt
etwa 1–2
Stunden, typischerweise etwa 1 Stunde, bei etwa 12– 18°C, typischerweise
etwa 15°C. Wenn
die Kristallbildung vor der Zugabe der Saatkristalle einsetzt, können Saatkristalle
nicht erforderlich sein. Beim Abkühlen der Lösung bilden sich Kristalle
im Bereich von 12–33°C. Man hört auf zu
rühren,
wenn die Kristallbildung einsetzt. Man lässt das Gemisch wenigstens
etwa 12 Stunden, typischerweise etwa 12–30 Stunden, bei etwa 15°C stehen.
Man filtriert (TyvekTM) die erhaltene Aufschlämmung und
wäscht
den Filterkuchen mit einer vorgemischten Lösung von Isopropylacetat (0,70
kg) in Butylether (2,44 kg) (1:4 Vol/Vol). Den nicht mehr als 40°C warmen
Filterkuchen trocknet man im Vakuum etwa 1 bis 10 Tage und zerkleinert
das getrocknete Produkt gegebenenfalls in einer Mühle (Fitzmill
M5A mit einem 0,050'' Filtersieb), wobei
man Bis(POC)PMPA-Fumarat als weiße, feine, pulverähnliche
Kristalle mit einer Reinheit von etwa 97,0 bis 99,5% erhält. Sofern
erwünscht,
kristallisiert man zur Erhöhung
der Produktreinheit BPPF gegebenenfalls wieder um, im Wesentlichen
wie hierin beschrieben.
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Die
Ausführungsformen
umfassen Zusammensetzungen, die vorübergehend bei der Durchführung eines
Verfahrensschrittes oder eines Verfahrens auftreten. Wenn man z.
B. ein Lithiumalkoxid mit einer 9-(2-Hydroxypropyl)adenin-Lösung mischt,
so wird die Zusammensetzung zu Beginn des Mischens zu vernachlässigende
Mengen an Lithiumalkoxid enthalten. Solange nicht ausreichend zur
Durchmischung der Lösung
gerührt wird,
liegt die Zusammensetzung im Allgemeinen als nichthomogenes Gemisch
vor. Eine solche Zusammensetzung umfasst in der Regel zu vernachlässigende
Mengen an Reaktionsprodukten und umfasst hauptsächlich Reaktanten. Dementsprechend
werden sich beim Fortschreiten der Reaktion die Anteile an Reaktanten, Produkte
und Nebenprodukte relativ zueinander ändern. Diese vorübergehenden
Zusammensetzungen sind Zwischenverbindungen, die bei der Durchführung eines
Verfahrensschrittes entstehen und sind ausdrücklich als erfindungsgemäße Ausführungsformen
umfasst.
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Auf
alle hierin genannten Belegstellen wird im vollen Umfang Bezug genommen.
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Das
folgende Beispiel soll die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
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Beispiel 1
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Chirale Anreicherung von
(R)-PMPA:
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Man
suspendierte (R,S)-PMPA·H2O (2,5 g, etwa 93% (R)-Isomer) in einem
Kolben mit Wasser (100 ml) und stellte den pH-Wert mit HCl oder
NaOH, je nach Erfordernis, auf 7,12 ein. Man erwärmte die Lösung auf 40°C und stellte den pH-Wert auf etwa 5,0
ein. Der pH-Wert wurde danach auf 3,1 eingestellt und die Lösung mit
(R)-PMPA geimpft. Man ließ die
Lösung
auf Raumtemperatur abkühlen
und ließ sie
etwa 2 Stunden stehen. Den Feststoff filtrierte man über einen
groben Sinterglastrichter, wusch mit eiskaltem Wasser (10 ml) und
danach mit Aceton (10 ml). Das erhaltene PMPA bestand zu 98,3% aus
dem (R)-Isomeren. Man erzielte keine chirale Anreicherung an (R)-Isomeren,
wenn man ähnliche
Protokolle mit 2,5 g (R,S)-PMPA (etwa 93% (R)-Isomer) und 25 ml
Wasser durchführte.
Wenn man ein ähnliches
Protokoll mit 0,766 g (R,S)-PMPA (etwa 93% (R)-Isomer) und 10 ml
Wasser ausführte,
beobachtete man die chirale Anreicherung des (R)-Isomeren auf 99,6%
(R)-Isomer.