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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Funktionsbestimmung neuer
Genprodukte. Darüber
hinaus bezieht sich die Erfindung auf Proteinfragmentkomplementationassays
(PCA). PCAs ermöglichen
die Erfassung einer Vielfalt verschiedener Arten von Protein-Protein-,
Protein-RNA-, Protein-DNA-,
Protein-Kohlehydrat-Wechselwirkungen oder Wechselwirkungen von organischen
Molekülen
in Proteingrösse
in verschiedenen zellulären
Kontexten, die für
die Untersuchung solcher Wechselwirkungen geeignet sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Viele
biologische Prozesse, einschließlich
Transkription, Translation und Stoffwechsel- oder Signaltransduktionswege
werden durch nicht kovalent gebundene Multienzymkomplexe vermittelt1,101. Die Bildung von Multiprotein- oder
Proteinnukleinsäurekomplexen
stellt den effizientesten chemischen Mechanismus dar. Ein großer Teil
der modernen biologischen Forschung befasst sich mit der Identifizierung
von Proteinen, die an zellulären
Prozessen beteiligt sind, mit der Bestimmung ihrer Funktionen und
damit, wie, wann und wo sie in Wechselwirkung mit anderen Proteinen
stehen, die an spezifischen Übertragungswegen
beteiligt sind. Des Weiteren entsteht mit den schnellen Fortschritten
im Bereich der Genomsequenzierungsprojekte ein Bedarf, Verfahren
zu entwickeln, um "Protein-Kopplungskarten" zu erstellen, genaue
Verzeichnisse von Proteinwechselwirkungen, die funktionelle Anordnungen
von Proteinen darstellen2,3. Obwohl es sehr
wichtig ist, die Proteinanordnung bei biologischen Prozessen zu
verstehen, gibt es wenige geeignete Verfahren zur Untersuchung von
Protein-Protein-Wechselwirkungen in vivo4,5.
Lösungsansätze beinhalten
die Verwendung chemischer Vernetzungsreagenzien und den Resonanzenergietransfer
zwischen über
Farbstoff gebundenen Proteinen102,103. Ein
leistungsfähiges
und häufig
angewandtes Verfahren, das Hefe-Two-Hybrid-System, wird verwendet, um neue
Protein-Protein-Wechselwirkungen zu identifizieren und die Aminosäure-Determinanten spezifischer
Protein-Wechselwirkungen zu untersuchen4,6-8.
Der Lösungsansatz ermöglicht schnelles
Screenen einer Vielzahl von Klonen, einschließlich cDNA-Bibliotheken. Einschränkungen
dieser Technik umfassen die Tatsache, dass die Wechselwirkung in
einem spezifischen Kontext (dem Kern von S. cerevisiae) erfolgen muss,
und sie grundsätzlich
nicht verwendet werden kann, um induzierte von konstitutiven Wechselwirkungen zu
unterscheiden.
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Vor
kurzem wurde von Johnsson und Varshavsky108 ein
neues Verfahren zur Erfassung von Protein-Protein-Wechselwirkungen
vorgestellt, und zwar der auf Ubiquitin basierende Split-Protein
Sensor (USPS)9. Das Verfahren basiert auf
der Spaltung von Proteinen mit N-terminalen Fusionen zu Ubiquitin
durch Zytosolproteasen (Ubiquitinasen), die deren Tertiärstruktur
erkennen. Das Verfahren beruht auf dem Wiederzusammenbau der Tertiärstruktur
des Proteins Ubiquitin aus komplementären N- und C-terminalen Fragmenten
und ganz entscheidend auf der Erweiterung dieses Wiederzusammenbaus
durch mit diesen Fragmenten verschmolzenen Oligomerisationsdomänen. Der
Wiederzusammenbau wird erfasst als spezifische Proteolyse des zusammengebauten
Produkts durch Zytosol-Proteasen (Ubiquitinasen). Die Autoren zeigten,
dass eine Fusion eines Reporter-Protein-Ubiquitin-C-terminalen
Fragments auch durch Ubiquitinasen gespalten werden kann, aber nur,
wenn sie mit einem zum C-terminalen Fragment komplementären N-terminalen
Fragment von Ubiquitin koexprimiert waren. Die Wiederherstellung
einer zu beobachtenden Ubiquitinase-Aktivität fand nur statt, wenn die
N- und C-terminalen Fragmente durch GCN4-Leukin-Zipper gebunden
waren109,110. Die Autoren schlugen vor,
dass dieses "Split-Gen"-Verfahren als in
vivo-Assay für
Protein-Protein-Wechselwirkungen
und zur Analyse der Kinetik von Proteinanordnungen in Zellen angewandt
werden könnte.
Leider erfordert dieses Verfahren zusätzliche zelluläre Faktoren
(in diesem Fall Ubiquitinasen) und das Erfassungsverfahren eignet sich
nicht für
das Hochleistungs-Screenen von cDNA-Bibliotheken.
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Rossi,
F., C. A. Charlton und H. M. Blau (1997) Proc. Nat. Acad. Sci. (USA
94, 8405-8410) berichteten von einem Assay basierend auf der klassischen
Komplementation von α-
und ω-Fragmenten
von β-Galaktosidase
(β-gal)
und Induktion einer Komplementation durch induzierte Oligomerisation
der Proteine FKBP12 und des Säugetier-Empfängers von
Rapamycin durch Rapamycin in transfizierten C2C12-Myoblastenzelllinien. Die
Wiederherstellung der β-gal-Aktivität wird durch
Verwendung des Substrats Fluoreszein-di-β-D-Galaktopyranosid und mithilfe
von mehreren Fluoreszenzerfassungs-Assays erfasst. Obwohl dieser
Assay einige Ähnlichkeiten
mit der vorliegenden Erfindung aufweist, gibt es einige bedeutende
Unterschiede. Erstens wird dieser spezielle Komplementations-Ansatz
seit über
dreißig
Jahren in einer riesigen Zahl von Anwendungen, einschließlich der
Erfassung von Protein-Protein-Wechselwirkungen eingesetzt. M. Krevolin
und D. Kates (1993, U.S. Patent Nr. 5,362,625) lehrt die Verwendung
dieser Komplementation zur Erfassung von Protein-Protein-Wechselwirkungen.
Des Weiteren wurde bereits über
die Erzielung der β-gal-Komplementation
in Säugetierzellen
berichtet (P. Moosmann und S. Rusconi (1996) Nucl. Acids Res. 24,
1171–1172).
Die einzelnen hier vorgestellten PCAs sind vollständig de
novo entworfene Assays zur Erfassung von Wechselwirkungen und sind
bis jetzt in keiner Weise beschrieben, außer in Publikationen, die aus
dem Labor des Anmelders hervorgingen. Zweitens beschreibt diese
Anmeldung ein allgemeines Verfahren, um Assays für molekulare Wechselwirkungen
aus einer großen
Zahl von Enzym- oder
Protein-Detektoren zu entwickeln, wobei es sich bei allen um de
novo entwickelte Assays handelt, wohingegen der β-gal-Assay nicht neu ist, genauso
wenig wie alle allgemeinen Verfahren oder Vorgehensweisen bezüglich früherer, gut
dokumentierter, vorhandener Anwendungen.
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Wie
im Fall von USPS, erfordert das Hefe-Two-Hybrid-Verfahren einen
zusätzlichen
zelluläre
Mechanismus zur Erfassung, der nur in spezifischen zellulären Kompartimenten
vorhanden ist. Deshalb besteht Bedarf an einem Erfassungssystem,
das die Wiederherstellung einer spezifischen Enzymaktivität aus Fragmenten
des Assay selbst verwendet, ohne die Notwendigkeit weiterer Proteine
zur Erfassung der Aktivität.
Vorzugsweise sollte der Assay eine oligomerisations-gestützte Komplementation
von Fragmenten monomerer oder multimerer Enzyme beinhalten, die
keine weiteren Proteine zur Erfassung ihrer Aktivität erfordern.
Des Weiteren wäre
es, wenn die Struktur eines Enzyms bekannt wäre, möglich, Fragmente des Enzyms
zu entwerfen, um sicherzustellen, dass die wieder zusammengebauten
Fragmente aktiv wären,
und Mutationen einzubringen, um die Erfassungsstringenz des Wiederzusammenbaus
zu verändern.
Die Kenntnis der Struktur ist jedoch keine Voraussetzung für die Herstellung
komplementärer
Fragmente, wie nachstehend erklärt
wird. Die Flexibilität
beim Entwurf eines solchen Ansatzes würde ihn geeignet machen für Situationen,
in denen andere Erfassungssysteme nicht geeignet sind.
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Jüngste Weiterentwicklungen
im Bereich der humanen Genomforschung haben zu einem schnellen Fortschritt
bei der Identifizierung neuer Gene geführt. Bei Anwendungen für die biologische
und pharmazeutische Forschung besteht nun der dringende Bedarf,
die Funktionen neuer Genprodukte zu bestimmen, zum Beispiel für Gene,
die in Zusammenhang mit Krankheits-Phänotypen stehen. Es sind die
Fragen bezüglich
der Funktion, bei denen die die auf Genomen basierende pharmazeutische
Forschung stecken bleibt und es besteht nun der Bedarf an Verbesserungen
in der Entwicklung einfacher und automatisierbarer funktioneller
Assays. Ein erster Schritt bei der Definition der Funktion eines
neuen Gens ist die Bestimmung seiner Wechselwirkungen mit anderen
Genprodukten in einem geeigneten Kontext; das heißt, da Proteine
spezifische Wechselwirkungen mit anderen Proteinen oder Biopolymeren
als Teil funktioneller Anordnungen zeigen, besteht ein geeigneter
Weg zur Untersuchung der Funktion eines neuen Gens darin, dessen
physische Beziehungen mit den Produkten anderer Gene zu bestimmen.
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Techniken
zum Screenen nach Protein-Wechselwirkungen, wie z.B. das Hefe-"Two-Hybrid"-System, haben die
Molekularbiologie verändert,
aber sie können
nur eingesetzt werden, um bestimmte Arten von konstitutiv interagierenden
Proteinen oder Wechselwirkungen von Proteinen mit anderen Molekülen in eng
definierten zellulären
und kompartimentären
Kontexten zu untersuchen und erfordern den Ablauf komplexer zellulärer Mechanismen
(Transkription). Ein rationelles Screenen nach Protein-Wechselwirkungen
im Kontext eines spezifischen Problems erfordert flexiblere Ansätze; speziell
sind hier Assays erforderlich, die nicht nur die Kriterien zur Erfassung
molekularer Wechselwirkungen erfüllen,
sondern auch für
zur Bestätigung
dieser Wechselwirkungen als spezifisch und biologisch relevant.
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Nachfolgend
eine Aufstellung der Assay-Charakteristika, die solche Kriterien
erfüllen:
- 1) Ermöglichung
der Erfassung von Protein-Protein-, Protein-DNA/RNA oder Protein-Wirkstoff-Wechselwirkungen
in vivo oder in vitro.
- 2) Ermöglichung
der Erfassung dieser Wechselwirkungen in geeigneten Kontexten, wie
z.B. in einem spezifischen Organismus, Zelltyp, Zellkompartiment
oder einer Organelle.
- 3) Ermöglichung
der Erfassung induzierter gegenüber
konstitutiver Protein-Protein-Wechselwirkungen (wie z.B. durch einen
Zellwachstums- oder -hemmfaktor).
- 4) Die Fähigkeit,
spezifische von nicht-spezifischen Protein-Protein-Wechselwirkungen
durch die Steuerung der Empfindlichkeit des Assay zu unterscheiden.
- 5) Ermöglichung
der Erfassung der Kinetik der Proteinanordnung in Zellen.
- 6) Ermöglichen
des Screenens von Bibliotheken von cDNA, kleinen organischen Molekülen, oder
DNA oder RNA nach molekularen Wechselwirkungen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung strebt an, den oben genannten Bedarf, zu dem
der Stand der Technik keinerlei Angaben macht, abzudecken. Die vorliegende
Erfindung bietet ein allgemeines Verfahren zur Erfassung von Protein-Wechselwirkungen
mit anderen Biopolymeren einschließlich anderer Proteine, Nukleinsäuren, Kohlehydrate
oder für
das Screenen von Bibliotheken kleiner Moleküle nach Verbindungen von potentiell
therapeutischem Wert. In einer bevorzugten Ausführungsform strebt die vorliegende
Erfindung die Bereitstellung einer oligomerisations-gestützten Komplementation
von Fragmenten monomerer Enzyme an, die keine weiteren Proteine
für die
Erfassung ihrer Aktivität
erfordert. In einer solchen Ausführungsform
wird hiermit ein Proteinfragmentkomplementationsassay (PCA) zur
Verfügung
gestellt, der auf der Wiederherstellung der Dihydrofolatreduktaseaktivität durch
Komplementation bestimmter Fragmente des Enzyms in E. coli basiert.
Dieser Assay erfordert keine weiteren endogenen Faktoren zur Erfassung
spezifischer Protein-Protein-Wechselwirkungen (z.B. Leukin-Zipper-Wechselwirkungen)
und kann zweckmäßigerweise
auf das Screenen von Bibliotheken von cDNA, Nukleinsäuren, kleinen
Molekülen
oder Proteinanordnungen nach molekularen Wechselwirkungen ausgedehnt
werden. Darüber
hinaus kann der Assay auch für
die Erfassung von Protein-Wechselwirkungen in jedem zellulären Kontext
oder Zellkompartiment angepasst werden und dazu verwendet werden,
um sowohl in prokaryoten als auch in eukaryoten Systemen induzierte
von konstitutiven Protein-Wechselwirkungen zu unterscheiden.
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In
einem ersten Aspekt sieht die Erfindung einen Proteinfragmentkomplementationsassay
für die
Erfassung molekularer Wechselwirkungen vor, umfassend einen Wiederzusammenbau
von einzelnen Fragmenten eines Proteins, wobei der Wiederzusammenbau
der Proteinfragmente durch die Wechselwirkung von molekularen Domänen bewirkt
wird, die mit jedem Proteinfragment verschmolzen sind, wobei der
Wiederzusammenbau der Proteinfragmente unabhängig von anderen molekularen
Prozessen ist und wobei der Wiederzusammenbau durch die Wiederherstellung
der Proteinaktivität
erfasst wird.
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Bei
dem Protein handelt es sich vorzugsweise um ein monomeres Protein;
besser noch ist das Protein ein Enzym; noch bevorzugter ist das
Enzym ein monomeres Enzym. Ein bevorzugtes Molekulargewicht für das Enzym
liegt zwischen 10 und 40 kDa.
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Das
Enzym, das im Assay entsprechend dem ersten Aspekt der Erfindung
verwendet wird, kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Glutathion-S-Transferase,
Dihydrofolatreduktase, Luciferase, Xanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase, Adenosindeaminase,
Hygromycin-B-Phosphotransferase
und L-Histidinol-NAD+-Oxidoreduktase besteht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Dihydrofolatreduktase am Aminosäurerest 114 mutiert.
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Das
Protein, das im Assay entsprechend dem ersten Aspekt der Erfindung
eingesetzt wird, kann aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Grünfluoreszenzprotein
und einem Bleomycin bindenden Protein (Zeocin-Resistenzgen) besteht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Grünfluoreszenzprotein
am Aminosäurerest
65 mutiert.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Erfassen
von Protein-Protein-Wechselwirkungen in lebenden, nicht-menschlichen Organismen
und/oder in nicht-menschlichen Zellen und/oder menschlichen Zellen
bereit, die isoliert und/oder kultiviert wurden, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Synthetisieren
von Probe- bzw. Sonden-Proteinfragmenten aus einem Enzym, das durch
Zerlegen des für
das Enzym codierenden Gens in mindestens zwei Fragmente eine dominante
Selektion ermöglicht;
- (b) Aufbauen von Fusionsproteinen, die aus den Sonden-Proteinfragmenten
bestehen, die mit molekularen Domänen verbunden sind, welche
auf Wechselwirkungen hin untersucht werden sollen;
- (c) Koexprimieren der Fusionsproteine; und
- (d) Erfassen der Wiederherstellung der Enzymaktivität mittels
des Assays gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Koexpression der komplementären Fusionsproteine durch die
Bindung der molekularen Domänen
aneinander katalysiert.
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Bei
dem Verfahren gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung ist das Enzym vorzugsweise Dihydrofolatreduktase.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weisen die Fusionsproteine Peptide auf, die aus N-
und C-terminalen Fragmenten der Dihydrofolatreduktase bestehen und
mit den GCN4-Leukin-Reißverschlusssequenzen
bzw. -Zippersequenzen verschmolzen sind.
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Darüber hinaus
bietet die Erfindung ein Verfahren zum Screenen einer Expressionsbibliothek,
umfassend das Durchführen
eines Proteinkomp ementationsassays nach dem ersten Aspekt der Erfindung,
wobei es sich beim Assayerfassungsmittel um eine Wiederherstellung
der Proteinaktivität
handelt. Vorzugsweise erfolgt bei diesem Verfahren des Screenens
eine Wechselwirkung zwischen Teilen eines ersten oder zweiten Mo leküls aufgrund
der Gegenwart von mindestens einem anderen Molekül, das die Wechselwirkung vermittelt.
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Ein
bestimmtes Verfahren zum Entwurf eines Proteinkomplementationsassays
(PCA) basiert auf folgenden Charakteristika: 1) Ein Protein oder
Enzym, das relativ klein und monomer ist, 2) für das umfangreiche Literatur
hinsichtlich struktureller und funktioneller Informationen vorhanden
ist, 3) für
das einfache Assays für die
Wiederherstellung des Proteins oder der Aktivität des Enzyms, sowohl in vivo
als auch in vitro existieren, und 4) für das Überexpression in eukaryoten
und prokaryoten Zellen gezeigt wurde. Wenn diese Kriterien erfüllt sind,
wird die Struktur des Enzyms betrachtet, um zu entscheiden, welches
die beste Stelle in der Polypeptidkette ist, um das Gen in zwei
Teile zu spalten, basierend auf folgenden Kriterien: 1) Die Fragmente
sollten zu Subdomänen
kontinuierlicher Polypeptide werden; das heißt, dass die entstehenden Fragmente
nicht die Subdomänen-Struktur
des Proteins stören,
2) die katalytischen und Kofaktor-Bindungsstellen sollten alle in
einem Fragment enthalten sein, und 3) neu entstehende N- und C-Termini
sollten auf der gleichen Seite des Proteins sein, um die Notwendigkeit
langer Peptidverbindungsstücke
zu vermeiden und die Untersuchung der Richtungsabhängigkeit
der Proteinbindung zu ermöglichen.
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Es
sollte klar sein, dass die oben genannten Kriterien nicht alte erfüllt sein
müssen,
damit die vorliegende Erfindung gut funktioniert. Es ist von Vorteil,
wenn das Enzym klein ist, vorzugsweise zwischen 10 und 40 kDa. Obwohl
monomere Enzyme bevorzugt werden, können auch multimere Enzyme
als innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegend betrachtet
werden. Das dimere Protein Tyrosinase kann im Sofort-Assay eingesetzt
werden. Die Information bezüglich
der Struktur des Enzyms bietet einen weiteren Vorteil beim Entwurf
des PCA, ist aber nicht notwendig. Tatsächlich wird ein zusätzliches
Verfahren, einen PCA zu entwickeln, vorgestellt, basierend auf einer
Kombination aus durch Exonuklease aufgeschlossenen Proteinfragmenten,
gefolgt von gerichteter Proteinentwicklung in Anwendung auf das
Enzym Aminoglycosidkinase. Obwohl die Überexpression in prokaryoten
Zellen bevorzugt wird, ist sie nicht unbedingt notwendig. Dem erfahrenen
Fachmann wird klar sein, dass die Enzymkatalysestelle (des gewählten Enzyms)
sich nicht unbedingt auf demselben Molekül befinden muss.
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Die
vorliegende Anmeldung erklärt
das Grundprinzip und die Kriterien für die Verwendung eines bestimmten
Enzyms in einem PCA. 1 zeigt eine allgemeine Beschreibung
eines PCA. Das Gen für
ein Protein oder Enzym wird an einer vernünftigen Stelle in zwei oder
mehr Fragmente zerschnitten. Mithilfe molekularbiologischer Techniken
werden die gewählten
Fragmente subkloniert, und mit den Enden 5' jedes Fragments werden Proteine, von
denen eine Wechselwirkung bekannt ist oder vermutet wird, verschmolzen.
Dann wird die Kotransfektion oder Transformation dieser DNA-Konstrukte
in Zellen vorgenommen. Der Wiederzusammenbau des Sondenproteins
oder -enzyms aus seinen Fragmenten wird katalysiert durch die Bindung
der Testproteine aneinander, und die Wiederherstellung wird bei
einigen Assays beobachtet. Es ist entscheidend, zu verstehen, dass
diese Assays nur funktionieren, wenn die verschmolzenen, interagierenden
Proteine den Wiederzusammenbau des Enzyms katalysieren. Das heißt, die
Beobachtung der wiederhergestellten Enzymaktivität muss ein Maßstab für die Wechselwirkung
der verschmolzenen Proteine sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung konzentriert sich auf einen PCA basierend
auf dem Enzym Dihydrofolatreduktase. Eine Erweiterung des Verfahrens
auf Assays mit Eukaryoten, Zellen, Screenen von Bibliotheken und
eine spezifische Anwendung für
Probleme im Hinblick auf die Untersuchung integrierter biochemischer Übertragungswege,
wie Transduktionswege, wird vorgestellt. Weitere Assays, einschließlich derer,
die auf Enzymen basieren, die als dominante oder rezessive Wirkstoffauswahl
oder den Stoffwechsel betreffende Wiedergewinnungswege wirken können, werden
offenbart. Außerdem
werden auch PCAs offenbart, die auf Enzymen basieren, die ein farbiges
oder fluoreszierendes Produkt bilden. Die vorliegende Erfindung
lehrt, wie das PCA-Verfahren
zur Funktionsprüfung
neuer Gene, zum Screenen natürlicher
Produkte oder Verbindungsbibliotheken für pharmakologische Aktivität und Identifizierung
neuer Genprodukte, die mit DNA, RNA oder Kohlehydraten interagieren,
sowohl generalisiert als auch automatisiert werden kann. Sie lehrt
auch, wie das PCA-Verfahren angewandt werden kann, um natürliche Produkte
oder kleine Moleküle
aus Verbindungsbibliotheken mit potentiellem therapeutischen Wert
zu identifizieren, die solche molekularen Wechselwirkungen hemmen
oder aktivieren können,
und wie Enzymsubstrate und kleinmolekulare Inhibitoren von Enzymen
identifiziert werden können.
Schließlich
lehrt sie, wie das PCA-Verfahren genutzt werden kann, um proteintechnische
Experimente durchzuführen,
die zu künstlichen
Enzymen mit industriellen Anwendungsmöglichkeiten oder zu Peptiden
mit biologischer Aktivität
führen
könnten.
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Hier
werden einfache Verfahren zum Entwurf und zur Durchführung von
Assays zur Erfassung von Protein-Wechselwirkungen in vivo offenbart.
Wir haben komplementäre
Fragmente der natürlichen
mDHFR entwickelt, die, wenn sie in auf Minimalmedium gewachsenen
E. coli koexprimiert werden, das Überleben von Klonen ermöglichen,
die die beiden Fragmente exprimieren, wobei die Grundaktivität des endogenen
bakteriellen DHFR durch den kompetitiven Inhibitor Trimethoprim
(3) gehemmt wird. Die Wiederherstellung
der Aktivität
erfolgte nur, wenn beide N- und C-terminalen Fragmente der DHFR
als C-terminale Fusionen an GCN4-Leukin-Zippersequenzen koexprimiert
wurden, was darauf hinweist, dass der Wiederzusammenbau der Fragmente
die Bildung eines Leukin-Zippers zwischen den N- und C-terminalen
Fusionspeptiden erfordert. Die schrittweise Zunahme der Zellverdopplungszeiten,
resultierend aus den destabilisierenden Mutationen gerichtet auf
die Bindungsschnittstelle (Ile114 zu Val, Ala oder Gly) zeigt, dass
das beobachtete Überleben
der Zellen unter selektiven Bedingungen ein Ergebnis der spezifischen,
durch Leukin-Zipper unterstützten
Vereinigung des mDHFR-Fragments [1,2] mit Fragment [3] ist, im Gegensatz
zu den nichtspezifischen Wechselwirkungen von Z-F[3] mit Z-F[1,2].
Einige detaillierte und viele zusätzliche Beispiele werden angeführt.
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Wie
bereits bei dem auf Ubiquitin basierenden Split-Protein-Sensor (USPS)9 dargelegt wurde, kann ein Verfahren der
Proteinfragmentkomplementation verwendet werden, um Gleichgewichts-
und Kinetik-Aspekte von Protein-Protein-Wechselwirkungen in vivo
zu untersuchen. Der DHFR-Assay und andere PCAs sind jedoch einfachere
Assays. Es handelt sich um vollständige Systeme; es sind keine
weiteren endogenen Faktoren notwendig und die Ergebnisse der Komplementation
werden oh ne weiteres Zutun direkt beobachtet. Der hier beschriebene,
auf E. coli beruhende Zellüberlebens-Assay
sollte somit besonders für
das Screenen von cDNA-Bibliotheken nach Protein-Protein-Wechselwirkungen
geeignet sein. mDHFR-Expression in Zellen kann durch Bindung fluoreszierender
Substratanaloga mit hoher Affinität zu DHFR überwacht werden26.
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Es
gibt mehrere weitere Aspekte der PCAs, die sie von allen anderen
Verfahren zur Untersuchung von Protein-Protein-Wechselwirkungen
in vivo (außer
USPS) unterscheiden. Wir haben komplementäre Enzymfragmente entwickelt,
die es ermöglichen,
die Stringenz des Assay zu steuern, und die dazu verwendet werden könnten, Schätzwerte
der Kinetik- und Gleichgewichtskonstanten für die Vereinigung zweier Proteine
zu erhalten. Zum Beispiel verändern
bei DHFR die Punktmutationen des Wildtyp-Enzyms Ile114 zu Val, Ala oder Gly die
Stringenz der Wiederherstellung der DHFR-Aktivität. Zur Bestimmung von Schätzwerten
von Gleichgewichts- und Kinetikparametern für eine spezifische Protein-Protein-Wechselwirkung, könnte man
eine Reihe von DHFR-PCA-Experimenten mit zwei Proteinen durchführen, die
mit bekannter Affinität
interagieren, und dabei die Wildtyp- oder destabilisierenden DHFR-Fragmente
verwenden. Der Vergleich der Zellwachstumsgeschwindigkeiten in diesem
Modellsystem mit Geschwindigkeiten bei einem DHFR-PCA unter Verwendung
von unbekannten Substanzen würde
einen Schätzwert
für die
Stärke
der unbekannten Wechselwirkung ergeben.
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Es
sollte klar sein, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die vorgestellten
DHFR-Assays oder andere PCAs beschränkt werden soll, da diese nur
nicht-einschränkende
Ausführungsformen
des Proteinkomplementationsassays der vorliegenden Erfindung sind.
Darüber
hinaus sollten die PCAs nicht auf den Kontext, in dem sie verwendet
werden könnten,
beschränkt
werden. Es könnten
Konstrukte entworfen werden, um durch Hinzunahme von Signalpeptidsequenzen27,28 die PCA-Fusionen gezielt auf bestimmte
Kompartimente in der Zelle loszulassen. Induzierte Protein-Protein-Wechselwirkungen
könnten
von konstitutiven Protein-Protein-Wechselwirkungen durch eine eukaryote
Version des PCA unterschieden werden, und zwar im Fall einer Wechselwirkung,
die durch einen biochemischen Vorgang ausgelöst wird. Das System könnte auch
so angepasst werden, dass es zum Screenen nach neuen, induzierten
Protein-Molekül- Verbindungen zwischen
einem Empfängerprotein
und einer Expressionsbibliothek verwendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung leistet insofern Pionierarbeit, als sie den
ersten Proteinkomplementationsassay darstellt, der ein solches Maß an Einfachheit
und Vielseitigkeit aufweist. Die erläuterten Ausführungsformen
sind auf mDHFR basierende Proteinfragmentkomplementationsassays
(PCA), bei denen ein Leukin-Zipper die Wiederherstellung der DHFR-Aktivität steuert.
Die Aktivität
wurde bei einem E. coli-Überlebens-Assay erfasst,
was sowohl praktisch als auch kostengünstig ist. Dieses System veranschaulicht
die Verwendung der mDHFR-Fragmentkomplementation bei der Erfassung
der Leukin-Zipper-Dimerisierung und könnte zur Erfassung unbekannter,
spezifischer Protein-Molekül-Wechselwirkungen
in vivo verwendet werden.
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Es
sollte klar sein, dass diese Erfindung nicht auf die hier vorgestellten
PCAs beschränkt
ist, da zahlreiche andere Enzyme ausgewählt und entsprechend den Lehren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Beispiele für solche
Marker findet man bei Kaufmann (1987, Genetic Eng. 9: 155–198) und
den darin angeführten
Quellenangaben sowie in Tabelle 1 dieser Anmeldung.
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Es
sollte dem erfahrenen Fachmann, den die vorliegende Erfindung betrifft,
auch klar sein, dass die Erfindung nicht auf die Verwendung von
Leukin-Zippern als die beiden interagierenden Moleküle beschränkt ist.
Es können
tatsächlich
zahlreiche andere Arten von Protein-Molekül-Wechselwirkungen entsprechend den Lehren
der vorliegenden Erfindung verwendet und identifiziert werden. Die
bekannten Arten von Motiven, die an Protein-Molekül-Wechselwirkungen
beteiligt sind, sind in der Fachwelt hinlänglich bekannt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nun folgenden Beschreibung deren bevorzugter Ausführungsformen
sowie den angehängten
Beispielen und beigelegten Ansprüchen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 bietet
eine allgemeine Beschreibung eines PCA. Mithilfe von molekularbiologischen
Techniken werden die gewählten
Fragmente des Enzyms subkloniert und mit den Enden 5' jedes Fragments
werden Proteine, von denen eine Wechselwirkung bekannt ist oder
vermutet wird, verschmolzen. Dann wird die Kotransfektion oder Transformation
dieser DNA-Konstrukte in Zellen vorgenommen und bei einigen Assays
die Wiederherstellung beobachtet.
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2 ist
eine schematische Darstellung der Fusionskonstrukte, die in einer
der Ausführungsformen der
Erfindung verwendet werden. Dargestellt sind das Hexahistidinpeptid
(6His), der Homodimerisierungs-GCN4-Leukin-Zipper
(Zipper) und die mDHFR-Fragmente (1, 2 und 3). Die Bezeichnungen
für die
Konstrukte werden verwendet, um sowohl die DNA-Konstrukte als auch die von diesen Konstrukten
exprimierten Proteine zu identifizieren.
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3: (A) zeigt einen E. coli-Überlebens-Assay
auf Minimalmediumplatten. Kontrolle: Linke Seite der Platte: E.
coli, das pQE-30 (keine Insertion) enthält; rechte Seite: E. coli,
das pQE-16 enthält,
welches für
natürliche
mDHFR codiert. Feld I: linke Seite jeder Platte: Transformation
mit Konstrukt Z-F[1,2]; rechte Seite jeder Platte: Transformation
mit Konstrukt Z-F[3]. Feld II: Kotransformation mit den Konstrukten
Z-F[1,2] und Z-F[3]. Feld III: Kotransformation mit den Konstrukten
Kontroll-F[1,2] und Z-F[3]. Alle Platten enthalten 0,5 mg/ml Trimethoprim.
In Feld I bis III enthalten die Platten auf der rechten Seite 1
mM IPTG.
- (B) E. coli-Überlebens-Assay mithilfe von
destabilisierenden DHFR-Mutanten. Feld I: Kotransformation von E.
coli mit den Konstrukten Z-F[1,2] und Z-F[3:Ile114Val]. Feld II:
Kotransformation mit Z-F[1,2] und Z-F[3:Ile114Ala.]. Eingefügt ist eine
5-fache Vergrößerung der
rechten Platte. Feld III: Kotransformation mit Z-F[1,2] und Z-F[3:Ile114Gly].
Alle Platten enthalten 0,5 mg/ml Trimethoprim. Die Platten auf der
rechten Seite enthalten 1 mM IPTG.
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4 zeigt die Koexpression von mDHFR-Fragmenten.
- (A) Agarosegelanalyse des Restriktionsmusters
entstehend aus Hincll-Aufschluss der Plasmid-DNA. Spur 1 enthält DNA isoliert
aus E. coli kotransformiert mit den Konstrukten Z-F[1,2] und Z-F[3].
Die Spuren 2 und 3 enthalten DNA isoliert aus E. coli transformiert
mit dem Konstrukt Z-F[3] bzw. Konstrukt Z-F[1,2]. Die Fragmentmigration
(in bp) ist an der rechten Seite angezeigt.
- (B) Die SDS-PAGE-Analyse der mDHFR-Fragmentexpression. Spuren
1 bis 5 zeigen unverarbeitetes Lysat untransformierter E. coli (Spur
1), oder E. coli exprimierend Z-F[1,2] (20,8 kDa; Spur 2), Z-F[3]
(18,4 kDa; Spur 3), Kontroll-F[1,2] (14,2 kDa; Spur 4), und Z-F[1,2]
+ Z-F[3] (Spur 5). Spur 6 zeigt 40 ml aus 2 ml ko-gereinigtem Z-F[1,2]
und Z-F[3]. Pfeilspitzen zeigen auf die betreffenden Proteine. Die
Migration der Molekulargewichtsmarker (in kDa) ist auf der rechten
Seite angezeigt.
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5 stellt
die allgemeinen Merkmale eines PCA basierend auf einem Überlebens-Assay
wie dem DHFR-PCA dar. Der Assay kann in einem bakteriellen sowie
einem Säugetier-Kontext
verwendet werden. Die eingebaute Empfänger-DNA kann eine bekannte
Sequenz sein, die für
ein interessierendes Protein (oder eine interessierende Proteindomäne) codiert,
oder kann eine cDNA-Bibliothek sein.
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6 zeigt
einen Autoradiograph eines COS-Zell-Lysats nach einer 30-minütigen 35S-Met-Cys-Pulskennzeichnung. Das Expressionsmuster
ist im Prinzip identisch zu dem bei E. coli beobachteten (siehe 4). Die in die Zellen transfizierte (oder
kotransfizierte) DNA ist über
den entsprechenden Spuren angegeben.
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7 zeigt die Ergebnisse einer proteintechnischen
Anwendung des mDHFR-Bakterien-PCA. Zwei halbzufällige Leukin-Zipper-Bibliotheken
wurden erstellt (wie im Text beschrieben) und jede N-terminal in
eines der mDHFR-Fragmente eingebaut. Die Kotransformation der entstehenden
Zipper-DHFR-Fragment-Bibliotheken in E. coli und das Ausplattieren
auf einem selektiven Medium ermöglichte
das Überleben
von Klonen, die erfolgreich interagierende Leukin-Zipper enthielten.
Vierzehn Klone wurden isoliert und die Zipper wurden sequenziert,
um die Reste an den "e-" und "g"-Positionen zu identifizieren. Die "e-g"-Paare wurden kategorisiert, und
zwar als sich anziehende Paare (Ladung:Ladung, Ladung:neutral polar
oder neutral polar:neutral polar) oder sich abstoßende Paare
(Ladung:Ladung) und die Zahl jeder Art von Wechselwirkung wurde
für jeden
Klon vermerkt. Die Gesamtzahl der Wechselwirkungen für jeden
Klon ist 6; die Wechselwirkungen sind im Histogramm verzeichnet.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich deutlicher
beim Lesen der nun folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen, die als Beispiele dienen und nicht als den Umfang der
vorliegenden Erfindung einschränkend
interpretiert werden sollen.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Auswahl der mDHFR für einen
PCA
-
Mit
dem Entwurf eines Proteinfragmentkomplementationsassays (PCA) strebten
wir an, ein Enzym zu identifizieren, für das Folgendes zutrifft: 1)
Ein Enzym, das relativ klein und monomer ist, 2) für das strukturelle und
funktionelle Informationen vorhanden sind, 3) für das einfache Assays für die Messung
sowohl in vivo als auch in vitro existieren, und 4) für das Überexpression
in eukaryoten und prokaryoten Zellen gezeigt wurde. Murine DHFR
(mDHFR) erfüllt
alle Kriterien für
einen oben genannten PCA. Prokaryote und eukaryote DHFR ist für zelluläre C1-Metabolismen zentral und ist absolut notwendig
für das
Zellüberleben
sowohl in Prokaryoten als auch in Eukaryoten. Es katalysiert speziell
die Reduktion von Dihydrofolat zu Tetrahydrofolat zur Verwendung
für den
Transfer von C1-Einheiten, die für die Biosynthese
von Serin, Methionin, Purinen und Thymidylat erforderlich sind.
Die DHFRs sind kleine (17 kD bis 21 kD), monomere Proteine. Die
Kristallstrukturen von DHFR aus verschiedenen bakteriellen und eukaryoten
Quellen sind bekannt und Substratbindungsstellen und aktive Bindungsstellenreste
wurden bestimmt111-114, was somit einen
vernünftigen
Entwurf von Proteinfragmenten möglich
macht. Die Faltung, Katalyse und Kinetik einer Zahl von DHFRs sind
ausführlich
untersucht worden115-119. Die Enzymaktivität kann in
vitro mit einem einfachen spektrophotometrischen Assay120 überwacht werden,
oder in vivo durch Zell-Überleben
in Zellen, die in Abwesenheit von DHFR-Endprodukten gewachsen sind.
DHFR wird insbesondere vom Antifolatwirkstoff Trimethoprim gehemmt.
Da Säugetier-DHFR
eine 12000-fach geringere Affinität zu Trimethoprim hat als bakterielle
DHFR121, ist das Wachsenlassen von mDHFR-exprimierenden
Bakterien bei Vorhandensein von für Bakterien tödlichen
Trimethoprim-Werten ein effizientes Mittel zur Auswahl für den Wiederzusammenbau
von mDHFR-Fragmenten zu einem aktiven Enzym. Hohe mDHFR-Expressionswerte
wurde in transformierten prokaryoten oder transfizierten eukaryoten
Zellen gezeigt122-128.
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Designrelevante Überlegungen
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mDHFR
hat ein hohes Maß an
Sequenz-Identität
mit der menschlichen DHFR (hDHFR)-Sequenz gemeinsam (91% Identität) und ist
hochgradig homolog zum E. coli-Enzym (29% Identität, 68% Homologie),
und diese Sequenzen haben visuell überlagerbare Tertiärstrukturen
gemeinsam111. Ein Vergleich der Kristallstrukturen
von mDHFR und hDHFR legt nahe, dass ihre aktiven Stellen im Wesentlichen
identisch sind127,128. DHFR wurde beschrieben
als zusammengesetzt aus drei strukturellen Fragmenten, die zwei
Domänen
bilden129,130, die Adenin bindende Domäne (Reste
47 bis 105 = Fragment [2] und eine diskontinuierliche Domäne (Reste
1 bis 46 = Fragment [1] und 106 bis 186 [3]; Nummerierung entsprechend
der Murin-Sequenz). Die Folatbindungstasche und die NADPH-Bindungsfuge werden
vor allem von Resten gebildet, die zu den Fragmenten [1] und [2]
gehören.
Fragment [3] ist nicht direkt an der Katalyse beteiligt.
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Die
Reste 101 bis 108 der hDHFR, an der Verbindungsstelle zwischen Fragment
[2] und Fragment [3], bilden eine ungeordnete Schleife, die auf
der gleichen Seite des Proteins wie beide Termini liegt. Wir wählten, mDHFR
zwischen den Fragmenten [1,2] und [3] zu spalten, am Rest 107, um
eine minimale Störung
der aktiven Stelle und der NADPH-Kofaktor-Bindungsstellen
zu verursachen. Der natürliche
N-Terminus von mDHFR und der durch die Spaltung entstandene, neue
N-Terminus befinden sich auf derselben Oberfläche der Enzyme112,128 und
ermöglichen
somit ein einfache Anbindung einer N-terminalen Kovalente jedes
Fragments an Assoziations-Fragmenten, wie den in dieser Studie eingesetzten
Leukin-Zippern. Mithilfe dieses Systems haben wir einen durch Leukin-Zipper
unterstützten
Zusammenbau der mDHFR-Fragmente zu aktiven Enzymen erreicht.
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BEISPIEL 1
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VERSUCHSPROTOKOLL
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DNA-Konstrukte
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Mutagene
und Sequenzierungs-Oligonukleotide wurden von Gibco BRL bezogen.
Restriktionsendonukleasen und DNA-modifizierende Enzyme kamen von
Pharmacia und New England Biolabs. Die mDHFR-Fragmente, die ihr
eigenes In-frame-Stoppkodon tragen, wurden in pQE-32 (Qiagen) subkloniert,
stromabwärts
von und in-frame mit dem Hexahistidin-Peptid und einem GCN4-Leukin-Zipper
(1; 2). Alle letztlich sich ergebenden
Konstrukte basierten auf der von Qiagen stammenden pQE-Reihe von
Vektoren, die ein induzierbares Promotor-Operator-Element (Tac)
enthalten, eine Konsensus-Ribosomenbindungsstelle, Startkodon und
Nukleotide, die für
ein Hexahistidin-Peptid codieren. Ungekürzte mDHFR wird aus pQE-16
(Qiagen) exprimiert.
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Expressionsvektor. der
den GCN4-Leukin-Zipper enthält
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Die
Reste 235 bis 281 des GCN4-Leukin-Zippers (ein SalI/BamHI 254 bp
Fragment) wurden aus einem Hefeexpressionsplasmid pRS3169 gewonnen. Der ausgesparte Terminus an der
BamHI-Stelle wurde mit Klenow-Polymerase aufgefüllt und das Fragment wurde
verbunden mit pQE-32,
linearisiert mit SalI/HindIII (eingesetzt). Das Produkt, Konstrukt
Z, trägt
eine offene Leseraster-Codierung für die Sequenz Met-Arg-Gly-Ser,
gefolgt von einer Hexahistidin-Markierung und 13 Resten, die den
GCN4-Leukin-Zipper-Resten
vorangehen.
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Bildung von DHFR-Fragmenten
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Der
eukaryote vorübergehende
Expressionsvektor, pMT3 (gewonnen aus pMT2)16,
wurde als Matrize für
die PCR-Generation von mDHFR verwendet, die die Merkmale enthält, die
das Subklonieren und die separate Expression von Fragment [1,2]
und Fragment [3] ermöglichen.
Das Megaprimer-Verfahren der PCR-Mutagenese29 wurde
verwendet, um ein ungekürztes
Produkt mit 590 bp zu generieren. Oligonukleotide, komplementär zu der
Nukleotidsequenz, für
die N- und C-Termini von mDHFR codierend und eine neue BspEI-Stelle
außerhalb
der Codierungssequenz enthaltend, wurden neben einem Oligonukleotid
verwendet, um ein neues Stoppkodon nach Fragment [1,2] zu bilden,
gefolgt von einer neuen Spel-Stelle
für die
Verwendung zum Subklonieren von Fragment [3].
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Aufbau eines neuen multiplen
Klonierbereichs und Subklonieren von DHFR-Fragmenten [1,2] und [3]
-
Komplementäre Oligonukleotide,
die die neuen Restriktionsstellen enthalten: SnaBI, NheI, SpeI und BspEI,
wurden zusammen hybridisiert, woraus sich 5'- und 3'-Überhänge komplementär zu EcoRI
ergaben, und wurden dann in pMT3 an einer einzigartigen EcoRI-Stelle
eingesetzt. Das 590-bp-PCR-Produkt (oben beschrieben) wurde mit
BspEI aufgeschlossen und eingebaut in pMT3, linearisiert an BspEI,
was das Konstrukt [1,2,3] ergab. Das 610-bp-BspEI/EcoNI-Fragment
(codierend für
das DHFR-Fragment
[1,2], gefolgt von einem neuen Stopp und Fragment [3] bis zu EcoNI)
wurde bei EcoNI eingesetzt und in pMT3 subkloniert, geöffnet mit BspEI/HpaI,
was das Konstrukt F[1,2] ergab. Das 250-bp-SpeI/BspEI-Fragment von Konstrukt
[1,2,3], codierend für
das DHFR-Fragment [3] (ohne In-frame-Stoppkodon) wurde in pMT3 subkloniert,
das mit denselben Enzymen geöffnet
war. Das Stoppkodon der Wildtyp-DHFR-Sequenz, stromabwärts von
Fragment [3] in pMT3, wurde wie folgt eingebaut. Spaltung mit EcoNI,
sowohl im eingebauten Fragment [3] als auch im Wildtyp-Fragment [3] vorhanden,
Entfernung der 683-bp-Intervening-Sequenz und Wiederverbindung des
Vektors ergaben ein Konstrukt aus Fragment [3] mit dem Wildtyp-Stoppkodon,
Konstrukt F[3].
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Bildung des Expressionskonstrukts
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Die
1051 bp und 958 bp SnaBI/XbaI-Fragmente der Konstrukte F[1,2] bzw.
F[3] wurden jeweils zu Konstrukt Z subkloniert, geöffnet mit
BglII(eingesetzt)/NheI, was die Konstrukte Z-F[1,2] und Z[3] (2)
ergab. Für
das Kontrollexpressionskonstrukt wurde das für den Zipper codierende Fragment
180-bp-XmaI/BspEI aus Konstrukt Z-F[1,2] entfernt; dies ergab das
Kontrollkonstrukt F[1,2] (2).
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Erzeugung von Stabilitätsmutanten
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Es
wurde eine auf Bindungsstellen ausgerichtete Mutagenese durchgführt30, um Mutanten an Ile114 (Nummerierung der
WildtypmDHFR) zu bilden. Die Mutagenesereaktion wurde am KpnI/BamHI-Fragment von Konstrukt
Z-F[3] durchgeführt,
das in pBluescript SK+ (Stratagene) subkloniert wurde, und zwar
unter Verwendung von Oligonukleotiden, die ein stille Mutation codieren,
was eine neue BamHI-Stelle hervorbringt. Das durch Restriktion identifizierte
206-bp-NheI/EcoNI- Fragment
vermuteter Mutanten wurde zurück
zu Z-F[3] subkloniert. Die Mutationen wurden durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
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E. coli-Überlebens-Assay
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E.
coli-Stämme
BL21, die das Plasmid pRep4 trugen (von Qiagen, für die konstitutive
Expression des lac-Repressors), wurden kompetent gemacht, mit den
passenden DNA-Konstrukten transformiert und zwei mal mit Minimalmedium
gewaschen, bevor sie auf Minimalmediumplatten ausplattiert wurden,
die 50 mg/ml Kanamycin, 100 mg/ml Ampicillin und 0,5 mg/ml Trimethoprim
enthielten. Eine Hälfte
jeder Transformationsmischung wurde in Abwesenheit und die zweite
Hälfte
bei Vorhandensein von 1 mM IPTG plattiert. Alle Platten wurden 66
Stunden lang bei 37°C
aufbewahrt.
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E. coli-Wachstumskurven
-
Aus
der Kotransformation erhaltene Kolonien wurden vermehrt und dazu
verwendet, 10 ml Minimalmedium zu inokulieren, dieses ergänzt durch
Ampicillin, Kanamycin sowie IPTG (1 mM), und ggf. Trimethroprim
(1 mg/ml). Kotransformanten von Z-F[1,2] + Z-F[3:Ile114Gly] wurden
unter nicht-selektiven Bedingungen erhalten, indem die Transformationsmischung
auf L-Agar (+ Kanamycin und Ampicillin) ausplattiert und durch Restriktionsanalyse
auf Vorhandensein der beiden Konstrukte gescreent wurde. Alle Wachstumskurven
wurden dreifach durchgeführt.
Zur Messung der optischen Dichte wurden regelmäßig Aliquote entnommen. Die Verdoppelungszeit
wurde für
frühes
logarithmisches Wachstum berechnet (OD 600 zwischen 0,02 und 0,2).
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Protein-Überexpression
und Purifikation
-
Bakterien
wurden in Fleischbrühe3l bei Vorhandensein der entsprechenden Antibiotika
auf einen OD600 von ungefähr
1,0 vermehrt. Die Expression wurde durch die Zugabe von 1 mM IPTG
induziert und man ließ die
Inkubation für
weitere 3 Stunden laufen. Zur Analyse des Rohextrakts wurden Pellets
von 150 ml induzierter Zellen durch Kochen unter Zugabe von Farbstoff
aufgelöst.
Die Lysate wurden durch Mikrozentrifugieren geklärt und durch SDS-PAGE32 analysiert. Zur Protein-Purifikation wurde
ein Zellpellet aus 50 ml induziertem, mit Konstrukt Z-F[1,2] und
Z-F[3] kotransformiertem E. coli durch Beschallung aufgelöst und eine
denaturierende Purifikation des unlöslichen Pellets vorgenommen,
wobei Ni-NTA (Qiagen) wie vom Hersteller beschrieben verwendet wurde.
Die Proteine wurden mit einem stufenweisen Imidazolgradienten eluiert.
Die Fraktionen wurden mit SDS-PAGE analysiert.
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ERGEBNISSE
-
Entwurf von mDHFR-Fragmenten
für ein
PCA
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mDHFR
hat eine hohe Sequenzidentität
mit der menschlichen DHFR (hDHFR)-Sequenz. Da die Koordinaten der
Murin-Kristallstruktur nicht verfügbar waren, beruhten unsere
designrelevanten Überlegungen auf
der hDHFR-Struktur. DHFR wurde beschrieben als aus drei strukturellen
Fragmenten zusammengesetzt, die zwei Domänen bilden: die Adenin bindende
Domäne
(F[2]) und eine diskontinuierliche Domäne (F[1] und F[3])13,18.
Die Folatbindungstasche und die NADPH-Bindungsfurche setzen sich
vor allem aus zu F[1] und F[2] gehörenden Resten zusammen. Die
Reste 101 bis 108 der hDHFR bilden eine ungeordnete Schleife, die
auf der gleichen Seite des Proteins liegt wie beide Termini. Diese
Schleife tritt an der Verbindungsstelle zwischen F[2] und F[3] auf.
Durch die Spaltung der DHFR am Rest 107 bildeten wir F[1,2] und
F[3] und verursachten somit eine minimale Störung der aktiven Stelle und
der Substratbindungsstellen. Der natürliche N-Terminus der mDHFR
und der neue N-Terminus,
der durch die Spaltung gebildet wurde, wurden kovalent an die C-Termini der
GCN4-Leukin-Zipper gebunden (1).
-
E. coli-Überlebens-Assays
-
In 2 sind
die allgemeinen Merkmale der exprimierten Konstrukte und die in
dieser Studie verwendete Nomenklatur dargestellt. 3 (Feld
A) stellt die Ergebnisse der Kotransformation von Bakterien mit
Konstrukten dar, die für
Z-F[1,2] und Z-F[3] bei Vorhandensein von Trimethoprim codieren,
was deutlich zeigt, dass ein Koloniewachstum unter selektivem Druck
nur in Zellen möglich
ist, die beide Fragmente von mDHFR exprimieren. Es gibt kein Wachstum
bei alleinigem Vorhandensein von entweder Z-F[1,2] oder Z-F[3].
Die Induktion der Proteinexpression mit IPTG ist essentiell für das Koloniewachstum
(3A). Die Anwesenheit des Leukin-Zippers an beiden
Fragmenten der mDHFR ist essentiell, wie durch die Kotransformation
von Bakterien mit beiden Vektoren gezeigt wurde, die für mDHFR-Fragmente
codieren, von denen nur eines einen Leukin-Zipper trägt (3A).
Es soll beachtet werden, dass die Wachstumskontrolle von mit ungekürzter mDHFR transformierten
E. coli unter Abwesenheit von IPTG aufgrund der niedrigen Expressionswerte
in nicht-induzierten Zellen möglich
ist.
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Die
Bestätigung
für die
Anwesenheit beider Plasmide in Bakterien, in Trimethoprim wachsen
zu können,
wurde durch eine Restriktionsanalyse der Plasmid-DNA erhalten, die
man gereinigt aus isolierten Kolonien gewann. 4(A) zeigt
die Anwesenheit des 1200 bp HincII-Restriktionsfragments von Konstrukt
Z-F[1,2] sowie die 487 und 599 bp HincII-Restriktionsfragmente von Konstrukt
Z-F[3]. Ebenfalls vorhanden ist das 935 bp HincII-Fragment von pRep4.
Die Überexpression
der Fusionsproteine ist in 4(B) dargestellt.
In allen Fällen
ist eine Überexpression
eines Proteins des erwarteten Molekulargewichts auf dem SDS-PAGE
des Rohlysats sichtbar. Die Purifikation der koexprimierten Proteine
unter denaturierenden Bedingungen ergab zwei Bänder von offensichtlicher Homogenität bei der
Analyse mit SDS-Page unter Coomassie-Färbung (4B).
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Stabilitätsmutanten
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Die
Anmelden generierten Mutanten von F[3], um zu prüfen, ob die Wiederherstellung
der mDHFR-Aktivität
durch den Fragmentzusammenbau spezifisch war. Die Proteinstabilität kann reduziert
werden, indem das Seitenkettenvolumen im hydrophoben Kern eines
Proteins verändert
wird9,22-25. Der Rest Ile114 der mDHFR kommt
in einem Kern-β-Strang an der Schnittstelle
zwischen F[1,2] und F[3] vor, isoliert von der aktiven Stelle. Ile114
steht in einem van-der-Waals-Kontakt mit Ile51 und Leu93 in F[1,2]11. Wir mutierten Ile114 zu Val, Ala oder
Gly. 3 (Feld B) zeigt die Ergebnisse
der Kotransformation von E. coli mit Konstrukt Z-F[1,2] und den
mutierten Z-F[3]-Konstrukten. Die aus der Kotransformation mit Z-F[3:Ile114Ala]
erhaltenen Kolonien wuchsen langsamer als die mit Z-F[3] oder Z-F[3:Ile114Val]
kotransformierten (siehe Ein schub zu 3B). Bei mit
Z-F[3:Ile114Gly] kotransformierten Zellen wurde kein Koloniewachstum
festgestellt. In dem Fall, wo Kolonien beobachtet wurden, unterschieden
sich die Anzahlen von erhaltenen Transformanten nicht stark voneinander,
vorausgesetzt, dass mit Z-F[1,2] und entweder Z-F[3], Z-F[3:Ile114Val]
oder Z-F[3:Ile114Ala] kotransformierte Zellen dieselbe Überlebensquote
haben. Die Überexpression
der Mutanten Z-F[3:Ile114X]
war im gleichen Bereich wie Z-F[3], was durch SDS-PAGE unter Coomassie-Färbung bestimmt
wurde. (Daten nicht beigefügt).
-
Wir
verglichen auch die relative Effizienz des Wiederzusammenbaus von
mDHFR-Fragmenten durch Messung der Verdopplungszeit der Kotransformanten
in flüssigem
Medium. Die Verdopplungszeit im Minimalmedium war für alle Transformanten
konstant (Daten nicht beigefügt).
Selektiver Druck durch Trimethoprim in Abwesenheit von IPTG verhinderte
das Wachstum von E. coli es sei denn, es wurde mit pQE-16 transformiert, das
aufgrund der niedrigen Expressionswerte in nicht-induzierten Zellen
für ungekürzte DHFR
codiert. Die Induktion von mDHFR-Fragmentexpressionen mit IPTG ermöglichte
das Überleben
kotransformierter Zellen (außer
im Fall von Z-F[1,2] + Z-F[3:Ile114Gly], obwohl die Verdopplungszeiten
im Vergleich zum Wachstum in Abwesenheit von Trimethoprim deutlich
erhöht
waren. Die Verdopplungszeiten, die für Zellen gemessen wurde, die
Z-F[1,2] + Z-F[3], Z-F[1,2] + Z-F[3:Ile114Val] und Z-F[1,2] + Z-F[3:Ile114Ala]
exprimieren, waren 1,6-fach, 1,9-fach bzw. 4,1-fach länger als
die Verdopplungszeit von pQE-16-exprimierenden E. coli in Abwesenheit
von Trimethoprim und IPTG. Das Vorhandensein von IPTG verhinderte
unerwarteter Weise das Wachstum von mit ungekürzter mDHFR transformierten
E. coli. Das Wachstum wurde teilweise durch die Zugabe der Folatstoffwechsel-Endprodukte
Thymin, Adenin, Pantothenat, Glycin und Methionin wiederhergestellt
(Daten nicht beigefügt).
Dies legt nahe, dass die induzierte Überexpression von mDHFR für E. coli
tödlich
war, wenn sie auf Minimalmedium gewachsen waren, und zwar aufgrund
der Erschöpfung
der Folat-Reserven durch die Bindung an das Enzym.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nahmen die Anmelder Punktmutationen am GCN4-Leukin-Zipper von Z-F[1,2]
und Z-F[3] vor, für
die direkte Gleichgewichts- und Kinetikparameter bekannt sind; diese
bekannten Werte wurden mit Parametern in Korrelation gesetzt, die
aus dem PCA (Pelletier und Michnick, in Vorbereitung) abgeleitet
wurden. Der Vergleich der Zellwachstumsgeschwindigkeiten in diesem
Modellsystem mit Geschwindigkeiten bei einem DHFR-PCA unter Verwendung
von unbekannten Substanzen würde
einen Schätzwert
der Stärke
der unbekannten Wechselwirkung ergeben. Dies sollte die Bestimmung
von Schätzwerten
von Gleichgewichts- und Kinetikparametern für eine spezifische Protein-Protein-Wechselwirkung
ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung hat einen auf mDHFR basierenden Proteinfragmentkomplementationsassay
(PCA) dargestellt und gezeigt, bei dem ein Leukin-Zipper die Wiederherstellung
der DHFR-Aktivität
steuert. Die Aktivität
wurde durch einen E. coli Überlebens-Assay
erfasst, was sowohl praktisch als auch kostengünstig ist. Dieses System stellt
die Verwendung der mDHFR-Fragmentkomplementation zur Erfassung von Leukin-Zipper-Dimerisierung
dar und könnte
zur Erfassung unbekannter, spezifischer Protein-Protein-Wechselwirkungen
in vivo angewandt werden.
-
E. coli-Aminoglycosid-Kinase:
Optimierung und Entwurf eines PCA unter Verwendung eines Exonuklease-Molekular-Entwicklungs-Verfahrens
-
Obwohl
die Anmelder gezeigt haben, dass das oben beschriebene Verfahren
der technischen Entwicklung dazu verwendet werden kann, komplementäre Enzymfragmente
zu bilden, ist offensichtlich, dass die Proteine sich nicht so entwickelt
haben, dass man von diesen Fragmenten erwarten könnte, dass sie optimale physikalische
Eigenschaften haben, die die Löslichkeit,
Faltbarkeit (schnelle Faltung), Proteaseresistenz oder enzymatische
Aktivität
umfassen. Eine alternative Ausführungsform
des Verfahrens der technischen Entwicklung ist der Endonuklease/Entwicklungs-Lösungsansatz.
Dieses Verfahren kann alleine oder in Verbindung mit dem Verfahren
der technischen Entwicklung verwendet werden. Die Vorteile dieses
Lösungsansatzes
bestehen darin, dass im Prinzip keine vorhergehenden Kenntnisse
der Proteinstruktur notwendig sind, dass die optimalen Fragmente
für den
PCA ausgewählt
werden und dass diese Fragmente auch optimale Eigenschaften haben.
Nach der Auswahl der optimalen komplementären Fragmente werden diese
multiplen Durchgängen randomisierter
Mutagenese unterzogen. Erreicht wird die Mutagenese durch eine suboptimale
PCR kombiniert mit chemischer Mutagenese oder DNA-Shuffling (W.
P. C. Stemmer, (1994) Proc, Natl, Acad, Sci. USA 91, 10747-10751).
Das gesamte Verfahren wird für
die Verwendung von Aminoglycosidkinase (AK) beschrieben, ein Beispiel
für einen
Antibiotika-Resistenzmarker,
der für
die dominante Selektion prokaryoter Zellen, wie E. coli oder eukaryoter
Zellen wie Hefe oder Säugetier-Zelllinien
verwendet werden kann. Die Struktur der AK ist bereits bekannt und
so wäre
das Verfahren (1) möglich,
jedoch beschlossen wir, Verfahren (1) wie oben für DHFR definiert, mit Verfahren
(2) zu kombinieren.
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VERSUCHSPROTOKOLL
-
Das
Optimierungs-/Auswahlverfahren stellt sich wie folgt dar:
-
Erstellung einer Bibliothek
von AK-Fragmenten basierend auf Produkten des Aufschließens von
Exonuklease
-
Ineinandergesetzte
Sets von Deletionen werden an den Enden 5' und 3' der AK-Gene gebildet. Um unidirektionale
Deletionen zu erzeugen, werden Restriktionsstellen unverwechselbarer
Struktur in die die AK-Gene flankierenden Regionen eingebaut. An
den Termini 5' und
3' wird eine "äußere" Haftstelle mit einem hervorstehenden
Terminus 3' (SphI
bzw. KpnI) und eine "innere" Haftstelle mit ausgespartem
Terminus 3' (BglII bzw.
SalI) durch eine PCR hinzugefügt.
Die Spaltung an SphI und BglII (oder KpnI und SalI) führt zur
Entstehung eines hervorstehenden Terminus, der zurück zur flankierenden
Sequenz führt,
und eines ausgesparten Terminus, der in das AK-Gen führt. Aufschließen mit
E. coli-Exonuklease
III und S1 Nuklease (S. Henikoff, (1987), Methods in Enzymology
155, 156–165)
führt zu
einem Set von ineinander gesetzten Deletionen nur vom ausgesparten
Terminus. Somit werden 10 mg DNA mit SphI und BglII (oder KpnI und
SalI) aufgeschlossen, in Phenol-Chloroform extrahiert, und 12,5
U Exonuklease III hinzugegeben. In 30-Sek.-Intervallen werden 10 Minuten lang Aliquote
entnommen und in eine Lösung
mit 2 U S1 Nuklease gegeben. Die neu gebildeten Enden werden mit
T4-DNA-Polymerase (0,1 U Ligase pro Probe) gefüllt und das Set von Vektoren
durch Ligation stumpfer Enden (10 U Ligase pro Probe) wieder geschlossen.
Die durchschnittliche Länge
der Deletion wird zu jedem Zeit punkt durch die Restriktionsanalyse
der Sets bestimmt. Dies ergibt Sets von AK-Genen, die von den Termini
5' oder 3' deletiert sind.
Diese Manipulation wird direkt in den pQE-32-Zipper-Konstrukten
vorgenommen, so dass die Produkte direkt zum Screenen der Aktivität verwendet
werden können.
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Screenen nach AK-Aktivität
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Als
ersten Schritt zur Bestimmung der Anforderungen für die Fragmentkomplementation
müssen
wir die minimalen N-terminalen und C-terminalen Fragmente von AK bestimmen,
die alleine aktiv sind. Sets aus Deletionen werden individuell zu
BL21-Zellen von E. coli transformiert und die Expression der AK-Fragmente wird
durch IPTG induziert. Die Sets, bei denen eine signifikante Anzahl
von Kolonien unter Vorhandensein von G418 auftritt, dienen zur Indikation
der ungefähren
Länge der
N- und C-terminalen
AK-Fragmente, die die Aktivität
beibehalten. Die Fragmentkomplementation muss deshalb mit innerhalb
dieser Grenzen gewählten Fragmenten
erfolgen. Die Zipper-gesteuerte Fragmentkomplementation wird wie
folgt erfasst: passende Sets von Deletionen, oder Pools von Sets,
werden zu BL21 kotransformiert, die Expression wird mit IPTG induziert und
das Wachstum wird bei Vorhandensein von G418 in verschiedenen Konzentrationen überwacht.
Große Kolonien,
die bei Vorhandensein von hohen G418-Konzentrationen wachsen, werden
als die effektivsten komplementären
Produkte gewählt.
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Gesteuerte Entwicklung
optimaler AK-Fragmente bei Verwendung von "DNA-Shuffling"
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Nachdem
optimale Fragmente gewählt
wurden, werden die individuellen Fragmente durch Restriktions-Aufschluss
an SphI und KpnI entfernt, und ermöglichen somit konstante 5' und 3' Priming-Regionen,
die die N- oder C-terminalen komplementären Fragmente der AK flankieren.
Diese Oligonukleotide (2–4
mg) werden mit DNasel (0,005 Einheiten/μl, 100 μl) aufgeschlossen und Fragmente
aus 10–50
Nukleotiden werden aus Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt extrahiert.
Dann wird mit der fragmentierten DNA eine PCR durchgeführt, und
zwar mithilfe einer Taq-Polymerase
(2,5 Einheiten/μl)
in einer PCR-Mischung, die 0,2 mM dNTPs, 2,2 mM Mg2Cl
(oder 0 mM für
eine suboptimale PCR), 50 mM KCl, 10 mM Tris·HCl, pH 9,0, 0,1% TritonX-100 enthält. Ein
PCR-Programm: 94°C
60 s; 94°C
30 s; 55°C
30 s; 72°C
30 s 30–50
mal; 72°C
5 min. Nach 25 Zyklen werden alle 5 Zyklen Proben entnommen, um
die Erscheinung der wieder zusammengebauten vollständigen Fragmente
auf Agarosegel zu überwachen.
Das primerlose PCR-Produkt wird dann auf 1:40 oder 1:60 verdünnt und
als Matrize für
PCR mit 5', 3' komplementären Konstantbereich-Oligos
als Primer für
weitere 20 Zyklen verwendet. Das Endprodukt wird mit SphI und KpnI
durch Restriktion aufgeschlossen und die Produkte werden zurück in den
PQE32-Zipper subkloniert, um die endgültige Bibliothek aus Expressionsplasmiden
zu ergeben. Wie zuvor werden E. coli B21-Zellen mit C-terminalen
oder N-terminalen komplementären Fragment-Expressions-Vektoren
mit einer geschätzten
Effizienz von 109 sequentiell transformiert und schließlich Zellen
mit dem komplementären
Fragment kotransformiert. Man lässt
E. coli auf Agaroseplatten wachsen, die 1 mg/ml G418 enthalten,
und nach 16 Stunden werden die größten Kolonien ausgewählt und
in flüssigem Medium
bei ansteigenden Konzentrationen von G418 wachsen gelassen. Dann
werden diejenigen Klone ausgewählt,
die die maximale Resistenz gegenüber
G418 zeigen, und wenn die maximale Resistenz oder mehr erreicht
wird, wird die Entwicklung beendet. Andernfalls wird der DNA-Shufflingprozess
wiederholt. Schließlich werden
optimale Fragmente sequenziert und physikalische Eigenschaften sowie
die enzymatische Aktivität bewertet.
Dieser optimierte AK-PCA ist nun einsatzbereit für die Untersuchung auf dominante
Selektion in anderen Zelltypen einschließlich Hefe- und Säugetierzelllinien.
Dieses Verfahren kann zur Entwicklung eines jeden PCA basierend
auf Enzymen eingesetzt werden, die einem Wirkstoff oder Toxin dominante
oder rezessive Selektion gewähren,
oder auf Enzymen, die ein farbiges oder fluoreszierendes Produkt
erzeugen. In den letzten beiden Fällen zielt der Entwicklungsprozesses
auf ein minimales Wiedererreichen des Signals für das intakte Wildtyp-Enzym
ab, oder auf eine Verstärkung
des Signals. Dieses Verfahren kann auch ohne Kenntnis der Enzymstruktur
verwendet werden, unabhängig
davon, ob das Enzym eine mono-, di- oder multimere Struktur hat.
Die Kenntnis der Enzymstruktur schließt die Anwendung auch dieses
Verfahrens, wie unten beschrieben, jedoch nicht aus.
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Wie
man verstehen wird, kann die Kenntnis der Enzymstruktur verwendet
werden, um einen effizienteren Weg zu finden, die molekulare Entwicklung
zu nutzen, um einen PCA zu entwickeln. In diesem Fall wird die Enzymstruktur
dazu verwendet, minimale Domänen
des betreffenden Proteins zu definieren, wie bereits im Fall von
DHFR. Statt Fragmente von vollständig
zufälliger
Länge für die N-
oder C-terminalen Fragmente zu generieren, wählen wir in der Exonuklease-Phase
die Fragmente, die die geringste Bereitschaft zeigen, für eine der
beiden Domänen
zu codieren. Im Fall von AK können
zum Beispiel zwei gut definierte Domänen in der Struktur unterschieden
werden, bestehend aus den Resten 1–94 im N-Terminus und den Resten 95–267 im
C-Terminus. Das Aufschließen
der Endonuklease erfolgt wie oben, aber es werden die Reaktionsprodukte gewählt, die
minimal für
eine der beiden Domänen
codieren. Wie oben beschrieben sind diese dann die Startpunkte für die Fragmentselektion
und Entwicklungszyklen.
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Heteromerer Enzym-PCA
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf einen PCA, der auf der Verwendung
von heterodimeren oder heteromultimeren Enzymen basiert, bei denen
der gesamte katalytische Mechanismus in einer unabhängig faltenden
Untereinheit enthalten ist und die andere Untereinheit Stabilität und/oder
einen Kofaktor für
die enzymatische Untereinheit bietet. Bei dieser Ausführungsform
des PCA wird die Regulations-Untereinheit in komplementäre Fragmente
gespalten und mit interagierenden Proteinen verschmolzen. Diese Fragmente
werden zusammen mit der Enzymuntereinheit in Zellen kotransformiert/transfiziert.
Wie beim Einzelenzym-PCA, der für
DHFR und AK beschrieben wurde, sind die Wiederherstellung und Erfassung
der Enzymaktivität
abhängig
vom durch Oligomerisationsdomänen
unterstützten
Wiederzusammenbau der Regulations-Untereinheit zur natürlichen
Topologie. Jedoch interagiert die wiederhergestellte Untereinheit
dann mit der intakten enzymatischen Untereinheit, so dass sich Aktivität ergibt.
Dieser Lösungsansatz
erinnert an das USPS-System, wobei er jedoch den Vorteil hat, dass
das Enzym in diesem Fall kein konstitutives zelluläres Enzym
ist, sondern vielmehr ein exogenes Genprodukt. Als solches besteht
kein Problem mit Hintergrund- Aktivität der Wirtszelle,
das Enzym kann auf höheren
Ebenen exprimiert werden als ein natürliches Gen, und es kann auch
modifiziert werden, um an spezifische subzelluläre Kompartimente gerichtet
zu werden (durch Subklonieren kompartiment-spezifischer Signalpeptide
auf die N- oder C-Termini
des Enzyms und der Untereinheits-Fragmente). Der spezifische Vorteil
dieses Lösungsansatzes
besteht darin, dass sich, während
das Einzel-Enzym-Verfahren zu suboptimaler enzymatischer Aktivität führen kann,
bei diesem Lösungsansatz
das Enzym unabhängig
faltet und tatsächlich
als Chaperon für
die fragmentierte Regulations-Untereinheit dienen und bei seiner
erneuten Faltung unterstützend
wirken kann. Außerdem
muss das Falten der Fragmente nicht unbedingt vollständig erfolgt
sein, um die Regulation der Enzyme zu gewähren. Dieser Lösungsansatz
wird mit einem kolorimetrischen/fluorimetrischen Assay umgesetzt,
den wir basierend auf Streptomyces-Tyrosinase entwickelt haben.
Dieses Enzym katalysiert die Umwandlung von Tyrosin zu Deoxyphenylalanin
(DOPA). Die Reaktion kann durch die Umwandlung von Fluorcinyl-Tyrosin
zur DOPA-Form gemessen werden. Das aktive Enzym besteht aus zwei
Untereinheiten, der katalytischen Domäne (Melc2) und einer Kupfer
bindenden Domäne
(Melc1). Melc1 ist ein kleines Protein mit 14 kD, das für die Aktivität von Melc2
absolut notwendig ist. In dem Assay, den wir entwickeln, wird das
Protein Melc1 in zwei Fragmente gespalten, die als Komplementationsteil
des PCA dienen. Diese Fragmente, verschmolzen mit Oligomerisationsdomänen, werden
mit Melc2 koexprimiert, und die Basis des Assay besteht darin, das
die Melc2-Aktivität
von der Komplementation der Melc1-Fragmente abhängig ist. Die Stöchiometrie
von Proteinkomplexen kann auch wie folgt angegangen werden (z.B.
ob ein Komplex aus zwei oder drei Proteinen besteht). Man verschmilzt
zwei Proteine mit den zwei Melc1-Fragmenten und ein drittes mit
dem intakten Melc2. Somit kann gezeigt werden, dass die der minimale komplementäre aktive
Komplex der Tyrosinase erfordert, dass alle drei Komponenten und
somit ein Trimer notwendig sind. Ein Schlüsselaspekt dieses Lösungsansatzes
ist, dass wir einfach spezifische Wechselwirkungen zeigen können, indem
wir eine Komponente, insbesondere die katalytische Untereinheit
der Protein-Melc2-Fusion von der anderen Komponente abhängig machen,
und zwar durch seine Unterexpression im Hintergrund überexprimierter
Melc1-Fragment-Protein-Fusionen.
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Auf Multimerunterbrechung
basierender PCA
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Obwohl
die Anmelder nur die Fragmentkomplementation von intakten Proteinen,
Proteindomänen oder
Untereinheiten als einen PCA umfassend beschrieben haben, bezieht
sich eine alternative Ausführungsform
auf PCAs, die auf der Unterbrechung der Schnittstelle zwischen z.B.
einem dimeren Enzym beruhen, das eine stabile Verbindung der Untereinheiten
für die
katalytische Aktivität
benötigt.
In diesen Fällen
würde eine selektive
oder zufällige
Mutagenese an der Untereinheits-Schnittstelle die Wechselwirkung
stören
und die Basis des Assays wäre,
dass die mit den Untereinheiten verschmolzenen Oligomerisations-Domänen die
notwendige Bindungsenergie zur Verfügung stellen, um die Untereinheiten
zu einem funktionellen Enzym zu verbinden.
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Vektorenentwurf in Anwendung
auf PCAs
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Die
bis jetzt genannten PCA-Verfahren haben Zwei-Plasmid-Transformations-Verfahren
zur Expression komplementärer
Fragmente verwendet. Dieser Lösungsansatz
hat einige Vorteile, wie z.B. die Verwendung verschiedener Wirkstoffresistenzmarker
zur Auswahl der optimalen Gen-Inkorporation,
zum Beispiel in transformierten oder transfizierten Zellen oder
für die
optimale Transformation komplementärer Plasmide in Bakterien und
zur Steuerung der Expressionswerte von PCA-Fragmenten mithilfe verschiedener
Promotoren. Einzel-Plasmid-Verfahren haben jedoch Vorteile im Hinblick
auf die Einfachheit der Transfektion/Transformation. Proteinexpressionswerte
können
auf verschieden Weisen gesteuert werden, während die Wirkstoffauswahl auf
eine von zwei Arten erfolgen kann: Im Falle von PCAs, die auf einem Überlebens-Assay
basieren, der Enzymen verwendet, die selbst Wirkstoffresistenzmarker
sind, wie z.B. AK, oder wenn das Enzym einen Übertragungsweg komplementiert,
wie z.B. DHFR, müssen
keine zusätzlichen
Wirkstoffresistenzgene in die Expressionsplasmide inkorporiert werden.
Wenn der PCA jedoch auf einem Enzym basiert, das ein farbiges oder
fluoreszierendes Produkt bildet, wie z.B. Tyrosinase oder Glühwürmchen-Luciferase,
muss ein weiteres Wirk stoffresistenzgen aus dem Plasmid exprimiert
werden. Die Expression von PCA-komplementären Fragmenten und verschmolzenen
cDNA-Bibliotheken/Empfängergenen
kann auf Einzelplasmiden wie individuellen Operonen unter der Steuerung
separater induzierbarer oder konstitutiver Promotoren zusammengestellt
werden oder kann polycistronisch exprimiert werden. Bei E. coli
kann die polycistronische Expression mithilfe von bekannten intercodierenden
Bereichssequenzen erreicht werden; wir verwenden zum Beispiel den
Bereich im mel-Operon, aus dem wir die Tyrosinase melc1-melc2-Gene
gewonnen haben, von denen wir gezeigt haben, dass sie unter Steuerung
eines starken (Tac)-Promotors in hohem Maß in E. coli exprimiert werden.
Gene könnten
auch von unabhängigen
Promotoren exprimiert und induziert werden, wie z.B. Tac und Arabinose.
Für Säugetier-Expressionssysteme
können
Einzelplasmidsysteme sowohl für
vorübergehende
als auch für
stabile Zelllinienexpressionen und für konstitutive und induzierbare
Expressionen verwendet werden. Darüber hinaus kann eine differentielle
Steuerung der Expression einer der komplementären Fragmentfusionen, meist
des über
Andockmittel verschmolzenen Fusionsfragments, gesteuert werden,
um die Expression zu minimieren. Dies ist ein wichtiger Punkt bei
der Verringerung nichtspezifischer Hintergrund-Wechselwirkungen.
Beispiele für
differenzielle Steuerung komplementärer Fragmentexpressionen enthalten
folgende Verfahren:
- i) Bei policistronischer
Expression, ob vorübergehend
oder stabil, ist die Expression des zweiten Gens notwendigerweise
weniger effizient, und dies alleine könnte dazu dienen, die Quantität eines
der komplementären
Fragmente zu begrenzen. Alternativ dazu kann beim ersten Genprodukt
die Expression durch Mutation eines stromaufwärts gelegenen Donors/Splicingortes
begrenzt werden, während
das zweite Gen unter Kontrolle eines retroviralen internen Startortes
gestellt werden kann, wie dem von ECMV, um die Expression zu verstärken.
- ii) Individuelle komplementäre
Fragmentfusionspaare können
auch unter Kontrolle induzierbarer Promotoren gestellt werden, die
alle handelsüblich
sind, einschließlich
derer, die auf einem auf Tet reagierenden PhCMV*-1-Promotor beruhen,
und/oder Steroidrezeptor-Reaktionselemente. In einem solchen System können die
beiden komplementären
Fragmentgene akti viert und die Expressionswerte durch dosisabhängige Expression
mit dem Induktor, in diesem Fall Tetrazyklin und Steroidhormone,
gesteuert werden.
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BEISPIEL 2
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Anwendung des PCA-Verfahrens
zur Erfassung neuer Genprodukte in biochemischen Übertragungswegen und
Kartierung dieser Übertragungswege
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Einer
der größten Vorteile
von PCAs gegenüber
anderen Verfahren zum Screenen molekularer Wechselwirkungen ist,
dass sie dazu entwickelt sind, sowohl in vivo als auch in jeder
Art von Zelle angewendet zu werden. Dieses Merkmal ist entscheidend,
wenn das Ziel der Anwendung einer Technik darin besteht, neue Wechselwirkungen
aus Bibliotheken zu identifizieren und gleichzeitig in der Lage
zu sein, zu bestimmen, ob die beobachteten Wechselwirkungen biologisch
relevant sind. Das detaillierte, unten angeführte Beispiel und weitere Beispiele
am Ende dieses Abschnittes zeigen, wie es möglich ist, Wechselwirkungen
mithilfe von PCAs zu bestätigen.
Im Prinzip wird dies wie folgt erreicht: Bei biochemischen Übertragungswegen,
wie z.B. bei rezeptorvermittelter Hormonsignalisierung, wird eine
Kaskade von enzymvermittelten chemischen Reaktionen durch ein bestimmtes
molekulares Ereignis ausgelöst,
wie z.B. durch die Hormonbindung an den Membranoberflächenrezeptor.
Dann treten Enzymwechselwirkungen mit Proteinsubstraten und Protein-Protein-Wechselwirkungen
oder Protein-Nukleinsäure-Wechselwirkungen
mit durch Enzyme modifizierten Substraten auf. Solche biochemischen
Signalkaskaden treten nur in spezifischen Zellarten und Modellzelllinien
zur Untersuchung dieser Prozesse auf. Deshalb muss man, um induzierte
Wechselwirkungen, wie z.B. mit bekannten Proteinen in einem Übertragungsweg
mit noch undefinierten Proteinen zu erfassen, offensichtlich das
Screenen in adäquaten
Modellzelllinien und im richtigen Zellkompartiment durchführen. Nur
das PCA-Verfahren kann verwendet werden, um dies generalisiert durchzuführen. Protein-Molekül-Wechselwirkungs-Techniken
wie z.B. die Hefe-Two-
oder Hefe-Three-Hybrid-Technik können
in einem Kontext mit solchen Ereignissen nicht durchgeführt werden,
außer
im begrenzten Fall einer nukleären
Wechselwirkung in Hefe oder bei Wechselwirkungen, die nicht ausgelöst werden.
Es gibt Säugetier-Two-Hybrid-Techniken,
mit denen es möglich
sein könnte,
induzierte Proteinwechselwirkungen zu erfassen, aber wiederum nur,
wenn die beteiligten Proteine gleichzeitig aktiviert, zum Kern transportiert
und mit ihren Partnern interagieren können. Bei PCAs gibt es diese
Beschränkungen
nicht, da sie keine weiteren zellulären Mechanismen erfordern,
die nur in spezifischen Kompartimenten verfügbar sind. Ein weiterer Punkt
ist, dass es durch die Durchführung
des PCA-Verfahrens in geeigneten Modellzellarten auch möglich ist,
adäquate
positive und negative Kontrollen zur Untersuchung eines spezifischen Übertragungsweges
einzuführen.
Zum Beispiel ist es bei einem Hormonsignal-Übertragungsweg wahrscheinlich,
dass Hormonsignalagonisten und -antagonisten oder dominant-negative
Mutanten von Signalkaskadenproteinen bekannt sind, die sich stromaufwärts befinden
oder parallel zu den Ereignissen, die im PCA untersucht werden,
wirken. Diese Reagenzien könnten
dazu verwendet werden, zu bestimmen, ob neue Wechselwirkungen, die
durch den PCA erfasst werden, biologisch relevant sind. Im Allgemeinen
könnte
man dann von Wechselwirkungen, die nur erfasst werden, wenn ein
Hormon eingebaut wird, aber nicht sichtbar sind, wenn gleichzeitig
ein Antagonist eingebaut wird, annehmen, dass sie Wechselwirkungen
darstellen, die für
den untersuchten Prozess relevant sind.
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Nachfolgend
findet sich eine detaillierte Beschreibung einer Anwendung des DHFR,
die diese Punkte darstellt, sowie weitere Beispiele, in denen PCA-Verfahren
verwendet werden könnten.
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Anwendung des DHFR-PCAs
zur Kartierung von durch Wachstumsfaktoren vermittelten Signaltransduktionswegen
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Eines
der frühesten
erfassbaren Ereignisse in der durch Wachstumsfaktoren aktivierten
Zellproliferation ist die Serinphosphorylierung des S6-Proteins
der ribosomalen Untereinheit 40S. Die Entdeckung von Serin/Threonin-Kinasen
die insbesondere S6 phosphorylieren, haben entscheidend dazu beigetragen,
neue mitogen vermittelte Signaltransduktionswege zu identifizieren.
Die Serin/Threonin-Kinase p70S6k wurde als eine spezifische S6-Phosphorylase
identifiziert131-136. Diese Kinase p70S6k wird
durch eine Serin- und Threonin-Phosphorylierung an spezifischen
Stellen im Ansprechen auf verschiedene mitogene Signale aktiviert,
einschließlich
Serumtotzellen, Wachstumsfaktoren einschließlich Insulin und PDGF, und
durch Mitogene, wie z.B. Phorbolester. Es wurden in den letzten
fünf Jahren
beachtliche Anstrengungen unternommen, um zu bestimmen, wie p70/p85S6k
im Ansprechen auf Mitogene aktiviert wird. Zwei durch Rezeptoren
vermittelte Wege werden mit der p70S6k-Aktivierung in Zusammenhang
gebracht, einer in Verbindung mit der Phosphatidylinositol-3-Kinase
(PI(3)k) und der andere in Verbindung mit dem PI(3)k-Homolog mTOR137-144. Der Schlüssel zum Verständnis dieses
Vorschlages liegt darin, dass die Rolle des Enzyms bei der Aktivierung
von p70S6k durch Wirkung zweier natürlicher Produkte auf die Phosphorylierung
und Enzymaktivität
ermittelt wurde: Rapamycin, das die mTOR-Aktivität indirekt hemmt und Wortmannin,
das die PI(3)k-Aktivität
direkt hemmt. Es ist ebenfalls wichtig, zu beachten, dass bis heute
keine direkten stromaufwärts
liegenden Kinasen oder anderen regulierenden Proteine von p70S6k
identifiziert wurden.
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Die
Wechselwirkungen von p70S6k mit seinem bekannten Substrat S6 können als
Testverfahren für den
DHFR-PCA bei E. coli und in Säugetier-Zelllinien
untersucht werden. Man kann auch danach streben, neue Wechselwirkungen
mit diesem Enzym zu identifizieren, die dann zu neuen Einblicken
in die Art der Regulierung dieses wichtigen Enzyms führen würden. Da
die Aktivierung des Enzyms durch multiple Wege vermittelt wird,
die mithilfe spezifischer Wirkstoffe selektiv gehemmt werden können, ist
dies auch ein ideales System, um PCAs als Verfahren zur Unterscheidung
induzierter von konstitutiven Protein-Protein-Wechselwirkungen zu
prüfen.
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a) Untersuchung des E.
coli-Überlebensassays:
Wechselwirkung von p70S6k mit S6
-
Dieser
Test ist ideal, da das offensichtliche Km (= 250 nM) von p70S6k
für das
S6-Protein145 ungefähr das gleiche ist wie das
KD für
Leukin-zipper bildende Peptide aus dem in unserem Testsystem verwendeten GCN4.
Wir werden für
unsere Untersuchungen jedoch eine konstitutiv aktive Form des Enzyms
verwenden müssen.
Ein vom Enzym D77-p70S6k abgeschnittener N-Terminus ist konstitutiv
aktiv und wird in diesen Untersuchungen verwendetl47.
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Methodik:
D77-p70S6k-F[1,2]-Fusion und D77-p70S6k-F[3]-Fusion, oder F[1,2]
und D77-p70S6k-F[3]-Fusion (zur Kontrolle) werden in E. coli und
den in Minimalmedium gezüchteten
Zellen bei Vorhandensein von Trimethoprim kotransformiert. Zur Analyse
der Kinaseaktivität
gegenüber
ribosomale Untereinheiten 40S und zur Koexpression der beiden Proteine
werden Kolonien ausgewählt
und ausgebreitet.
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a) Modifikation des Bakterien-Überlebensassays
zum Screenen nach Bibliotheken: Identifikation neuer interagierender
Proteine
-
Das
Screenen einer Expressionsbibliothek nach Wechselwirkungen mit einem
bestimmten Empfänger (in
diesem Fall p70S6k-D77) wird bei diesem System unkompliziert sein,
vorausgesetzt, dass nur folgende Schritte beteiligt sind: 1-Aufbau
der Fusionsexpressionsbibliothek als eine Fusion mit dem mDHFR-Fragment [3];
2-Transformation der Bibliothek in E. coli BL21, das pRep4 enthält (zur
konstitutiven Expression des Lac-Repressors;
dies ist erforderlich, wenn ein Proteinprodukt toxisch für die Zellen
ist), und ein für
die Fusion codierendes Plasmid: p70S6k-D77-[1,2]; 3-Ausplattieren auf Minimalmedium
bei Vorhandensein von Trimethoprim und IPTG; 4-Auswahl einer beliebigen
der wachsenden Kolonien, Propagierung und Isolation der Plasmid-DNA,
gefolgt von der Sequenzierung der DNA-Inserte; 5-Reinigung von unbekannten
Fusionsprodukten mittels des HexaHis-Tags und Klassieren mit SDS-PAGE.
-
Methodik:
-
Das
gesamte Verfahren ist in 5 dargestellt. 1-Aufbau einer
direktionalen Fusionsexpressionsbibliothek.
-
i-cDNA-Produktion:
Man kann poly(A) + RNA von BA/F3 Zellen (B-Lymphozyten) isolieren, da diese Zellen
erfolgreich in der Untersuchung der auf Rapamycin sensiblen p70S6k-Aktivierungskasdade
verwendet wurden139. Um auf ungekürzte mRNA
anzureichern, wird die mRNA mittels der 5'-Cap-Struktur durch das CAPture-Verfahrenl48 einer Affinitätsreinigung unterzogen. Die
reverse Transkription wird durch einen "Verbindungsstück-Primer" gestartet: Dieser hat ein Poly(T)-Ende
zum Starten des Po ly-(A)-mRNA-Endes und eine XhoI-Stelle für die spätere Verwendung
zum direktionalen Subklonieren der Fragmente. Dann wird der erste Strang
methyliert. Nach Synthese des zweiten Strangs und Abstumpfen des
Produkts werden "EcoRI-Adapter" hinzugefügt, die
zum Aufschließen
der Verbindungsstücke
mit EcoRI und XhoI führen
(die Inserte werden durch Methylierung geschützt), was eine ungekürzte cDNA
hervorbringt, die für
die direktionale Insertion in einen mit EcoRI und XhoI geöffneten
Vektor bereit ist. Da der Erfolg des Screenens von Bibliotheken
zu einem großen
Teil von der Qualität
der produzierten cDNA abhängt,
werden wir die oben angeführten
Verfahren verwenden, da sich gezeigt hat, dass sie durchgehend cDNA-Bibliotheken
von hoher Qualität
produzieren.
-
ii-Insertion
von cDNA in Vektoren: Die Bibliothek wird aufgebaut als C-terminale
Fusion mit mDHFR F[3] in Vektor pQE-32 (Qiagen), da wir mit diesem
Vektor in BL21-Zellen hohe mDHFR-Fusions-Expressionswerte erzielt
haben. Drei dieser Vektoren werden gebildet, die sich an ihrem Ende
3' unterscheiden,
welches die neue, von uns erarbeitete Polyklonierungsstelle ist
(bereits beschrieben, unter Verfahren), die entweder 0, 1 oder 2
zusätzliche
Nukleotide trägt.
Dies ermöglicht
das Durchlesen von F[3] in den Bibliotheksfragmenten in allen 3
Translations-Leserastern. Die cDNA-Fragmente werden in allen Vektoren
gleichzeitig direktional an den EcoRI- und XhoI-Stellen eingebaut.
-
2,3,4
und 5- Diese Schritte wurden bereits weiter vorne unter "Ergebnisse" beschrieben, abgesehen vom
finalen Sequenzieren von Klonen, die mittels Sequenzpr mern identifiziert
werden, die für
Vektorsequenzen spezifisch sind, die die Stellen der Bibliotheksinsertionen
flankieren. Die Protein-Reinigung wurde ebenfalls bereits beschrieben,
mit einer Ein-Schritt-Reinigung auf Ni-NTA (Qiagen). Wenn die Produktgröße mehr als
15 kDa über
dem Molekulargewicht der DHFR-Komponente (gleich einem cDNA-Insert
von mehr als 450 bp) liegt, lassen wir die Inserte am Sheldon Biotechnology
Center (McGill University) sequenzieren.
-
c) Entwicklung des Eukaryoten-Assays:
-
Die
Transformation des oben beschriebenen Systems ist nützlich,
um einen äquivalenten
Assay für die
Verwendung in eukaryoten Zellen zu produzieren. Das Grundprinzip
des Assays ist dasselbe: die Fragmente von mDHFR werden mit gebundenen
Domänen
verschmolzen, die Domänenbindung
wird durch die Wiederherstellung der DHFR-Aktivität in eukaryoten
Zellen erfasst. (5)
-
Bildung
der Expressionskonstrukte: Die für
die GCN4-Zipper-mDHFR-Fragmentfusionen
codierenden DNA-Fragmente wurden in einem Stück in pMT3, einen eukaryoten
vorübergehenden
Expressionsvektor126, eingefügt. Die
Expression der Fusionsproteine in COS-Zellen war auf SDS-PAGE nach
35[S]Met-Bezeichnung sichtbar.
-
Überlebens-Assays
in eukaryoten Zellen: Zwei Systeme können für die Erfassung des mDHFR-Wiederzusammenbaus
parallel verwendet werden:
i-CHO-DUKX B11-Zellen (Chinesische
Hamster-Eierstock-Zelllinie mit mangelnder DHFR-Aktivität) werden
mit GCN4-Zipper-mDHFR-Fragmentfusionen
kotransfiziert. Die Zellen werden in Abwesenheit von Nukleotiden gezüchtet; nur
Zellen mit wiederhergestellter DHFR unterliegen der normale Zellteilung
und Koloniebildung.
-
ii-Methotrexat-(MTX)-resistente
Mutanten von mDHFR wurden gebildet, mit dem Ziel der Transfektion von
Zellen mit konstitutiver DHFR-Aktivität, wie z.B.
COS- und 293er Zellen. Wir mutierten F[1,2], um nacheinander jede
der fünf
Mutationen, die Ki (MTX) deutlich erhöhen, einzubauen: Gly15Trp,
Leu22Phe, Leu22Arg, Phe31Ser und Phe34Ser (Nummerierung entsprechend
der Wildtyp-mDHFR-Sequenz). Diese Mutationen erfolgen an unterschiedlichen
Positionen, entsprechend der aktiven Stelle und entsprechend F[3],
und haben verschiedene Auswirkungen auf Km (DHF), Km (NADPH) und
Vmax der ungekürzten
Säugetier-Enzyme,
in welchen sie sich befanden. Die Mutanten Z-F[1,2: Leu22Phe], Z-F[1,2:
Leu22Arg] und Z-F[1,2: Phe31Ser] ermöglichten jeweils das Überleben
von Bakterien mit hoher Wachstumsgeschwindigkeit, wenn sie mit Z-F[3]
kotransformiert wurden (Ergebnisse nicht dargestellt). Die fünf Mutanten
werden in eukaryoten Zellen untersucht, in der Wiederherstellung
von mDHFR-Fragmenten zur Produktion von Enzymen, die COS- oder 293er
Zellwachstum bei selektivem Druck von MTX unterhalten können, das
den Hintergrund aufgrund der Aktivität des natürlichen Enzyms eliminiert.
Die Mutation bietet einen Vorteil bei der Auswahl, wobei sie keinen
augenfälligen
Nachteil im Hinblick auf den Wiederzusammenbau des aktiven En zyms
aufweist. Wenn die in einem beliebigen der Überlebens-Assays wiederherstellte
mDHFR eukaryotes Zellwachstum ermöglicht, das deutlich langsamer
ist als mit dem Wildtyp-Enzym, wird Thymidylat zum Wachstumsmedium
hinzugefügt,
um teilweise den selektiven Druck zu verringern, der durch den Mangel
an Nukleotiden besteht.
-
d) Test des
Eukaryoten-Überlebens-Assays
-
Zu
Beginn ist es erforderlich, zu untersuchen, ob induzierte Wechselwirkungen
mit p70S6k erfasst werden können.
Man kann dasselbe Testsystem wie für E. coli das oben beschrieben
wurde, verwenden: Induktion der Assoziation von p70S6k mit S6-Protein.
-
Methodik
-
Die
mDHFR-Leu22Phe-Mutanten S6-F[1,2] und p70S6k-F[3], oder F[1,2] und
p70S6k-F[3] (zur Kontrolle) werden in COS-Zellen kotransfiziert
und die Zellen werden 48 Stunden lang in einen Serumtotzustand überführt, gefolgt
vom Replattieren der Zellen bei geringer Dichte in Serum und MTX.
Die Kolonien werden zur Analyse der Kinaseaktivität gegenüber ribosomale
Untereinheiten 40S, und zur Koexpression der beiden Proteine, ausgewählt und
ausgebreitet. Weitere Kontrollen zur Hemmung der Proteinassoziation
mit Wortmannin und Rapamycin werden durchgeführt.
-
e) Modifikation des Eukaryoten-Überlebens-Assay
für Screenen
nach Bibliotheken
-
Ein
großer
Teil der erforderlichen Arbeit zur Erstellung einer Bibliothek für die Verwendung
bei eukaryoten Zellen ist bereits getan, da die EcoRi/XhoI direktionale
cDNA, die mithilfe des von Stratagene stammenden "cDNA-Synthese-Kits" produziert wurde,
unmittelbar direktional in den von Stratagene erhältlichen Zap-Express®-Vektor
eingefügt
werden kann (Zap Express® ist ein eingetragenes
Warenzeichen der Stratagene Corporation, La Jolla, CA, USA).
-
Methodik:
-
Die
Schritte 1 bis 5 entsprechen den Schritten für das Screenen nach Bakterien-Bibliotheken
(siehe oben). 1-Die Bibliothek wird wieder als C-terminale Fusion
zu mDHFR F[3] aufgebaut. F[3] (ohne Stoppkodon) wird In-frame in
Zap Express® eingefügt, gefolgt
von der Insertion in neue Poly-Verbindungsstücke, die die Expression der
Inserte in allen drei Leserastern ermöglichen (oben beschrieben),
und von der EcoRI/XhoI di rektionalen cDNA. Diese Bakteriophagen-Bibliothek
wird vermehrt und mit dem Helfer-Phagen von Stratagene behandelt,
um einen eukaryoten Expressions-Phagemid-Vektor (pBK-CMV), der die
Fusionsinserte trägt,
auszuschneiden. 2-Kotransfektion der Bibliothek und p70S6k-F[1,2]-Konstrukte in eukaryote
Zellen: wir führen
das Screenen in COS- oder 293er Zellen durch, da diese auf das Serum
reagieren, indem sie den p70S6k Signalweg aktivieren. Selektionsexperimente
werden wie für
das oben beschriebene S6-Testsystem durchgeführt. 3-Propagation, Isolierung
und Sequenzierung der eingefügten
DNA werden durchgeführt.
4-Die klonierten Fusionsproteine werden auf SDS-PAGE durch direkte
Sichtbarmachung nach 35S-Met/Cys-Kennzeichnung,
oder durch Western-Blotting unter Verwendung eines kommerziellen
polyklonalen Antikörpers
gegen mDHFR klassiert.
-
Generalisierung
des Verfahrens: Das Schema zur Erfassung von Partnern für das Protein
p70S6k kann für
Untersuchungen jedes biochemischen Übertragungswegs in jedem lebenden
Organismus angewandt werden. Diese Übertragungswege können sich
auch auf Krankheitsprozesse beziehen. Der sich auf Krankheit beziehende Übertragungsweg
kann ein intrinsischer Prozess von Zellen im Menschen sein, aus
dem eine Pathologie entsteht, zum Beispiel eine Mutation, Deletion
oder Unter- oder Überexpression
eines Gens. Alternativ kann der biochemische Übertragungsweg für einen
pathogenetischen Organismus oder Mechanismus der Wirt-Invasion ein ganz
spezifischer sein. In diesem Fall können Komponentenproteine solcher
Prozesse Ziele eines therapeutischen Verfahrens sein, wie die Entwicklung
von Wirkstoffen, die die Invasion durch den Organismus hemmen oder
ein Komponentenenzym in einem biochemischen Übertragungsweg, das für den pathogenetischen
Organismus spezifisch ist.
-
Entzündliche
Krankheiten stellen einen ganz bestimmten Fall dar, der beide Beispiele
betreffen kann. Von den Protein-Protein-Wechselwirkungen, die die
Adhäsion
von Leukozyten an entzündete
Gewebe vermitteln, ist bekannt, dass sie solche Proteine wie das
vaskuläre
Zelladhäsionsmolekül 1 (VCAM-1)
beinhalten, sowie bestimmte Zytokine wie IL-6 und IL-8, die während einer
Entzündung
produziert werden. Viele der am Beginn einer Entzündungsreaktion
beteiligten Proteine sind jedoch bis jetzt nicht bekannt; darüber hinaus
weiß man
wenig über
die intrazellulären
Signalübertragungswege,
die durch extrazelluläre
Assoziationen ausgelöst werden.
Die PCAs könnten
zur Aufklärung
der Mechanismen beim Beginn einer Entzündung sowie bei den folgenden
Signalwirkungen verwendet werden. Zum Beispiel wurden Signalübertragungswege
im Zusammenhang mit einer Entzündung,
wie die durch IL-1, IL-6, IL-8 und Tumornekrose vermittelten, ziemlich
im Detail untersucht und es sind viele direkte und stromabwärts liegende
Regulatoren. Diese Regulatoren können
als Startpunktziele in einem PCA-Screen-Vorgang verwendet werden,
um weitere Signal- oder Modulationsproteine zu identifizieren, die
auch Empfänger
für die
Entwicklung von Wirkstoffen sein könnten.
-
Es
gibt ein erhöhtes
Risiko für
Infektion durch enterale Pathogene im Falle einer Darmentzündung, das die
idiopathischen intestinalen Krankheiten kennzeichnet. Es gibt zwei
Mechanismen, die hier besser verstanden werden müssen und die durch PCA angesprochen
werden können:
- i- die zellulären Mechanismen der Entzündung wie
oben beschrieben, und
- ii- die Entdeckung der spezifischen Zelloberflächen-Liganden,
die der pathogene Organismus erkennt und an denen er andockt. Sezernierte
Proteine, die vom Pathogen produziert werden, können sich an die basolaterale
Membran der Epithelzellen (wie im Fall der Infektion mit Yersinia
pseudotuberculosis) anhängen oder
in intestinale Epithelzellen transloziert werden (Infektion mit
Salmonella), und Infektiösität und/oder physiologische
Antworten auf die Infektion fördern.
In den meisten Fällen
sind die Wechselwirkungen zwischen dem pathogenen Protein und den
Epithelzellen jedoch unbekannt.
-
Zelladhäsion und
Regeneration des Nervensystems Ein fachbezogenes Beispiel für die Zelladhäsion umfasst
Prozesse, die an der Entwicklung und Regeneration des Nervensystems
beteiligt sind. Cadherine sind Membranproteine, die kalziumabhängige Zell-Zell-Adhäsionen vermitteln.
Dazu benötigen
sie eine andere Art von zytoplasmatischen Proteinen, genannt Cathenine.
Diese bilden eine Brücke
zwischen Cadherinen und dem Zytoskelett. Cathenine sind auch Regulatorgene,
die differenzierungsspezifische Gene steuern. Das Protein β-Cathenin
kann z.B. in bestimmten Situationen mit einem Transkriptionsfaktor
(lef-1) interagieren und dann in den Kern transloziert werden, wo
es die Zahl der von lef-1 transaktivierten Gene beschränkt (Differenzierung).
Dieser Prozess wird gesteuert durch den Wnt-Signalübertragungsweg
(homolog zum verzweigungsfreien Pfad bei Drosophila) durch die Inaktivierung
von GSK3B, die den anschließenden
Abbau von APC (ein zytoplasmatisches Adapterprotein) erlaubt. PCA-Verfahren
könnten
verwendet werden, um neue, an der Regulation dieser Prozesse beteiligte
Proteine zu identifizieren.
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Proteine,
die an viralen Integrationsprozessen beteiligt sind, sind Beispiele
von Empfängern,
die mithilfe der PCA-Verfahren auf Inhibitoren untersucht werden
könnten.
Beispiele für
den HIV-Virus beinhalten:
- i) Hemmung von Integrase
oder Transport des Prä-Integrations-Komplexes: Protein
Ma oder vpr.
- ii) Hemmung des Zellzyklus in G2 durch vpr (Wechselwirkung durch
Cyklin B) und Auslösung
der Induktion der Apoptose.
- iii) Hemmung der Wechselwirkung von gp160 (Vorläufer des
Membranproteins) mit Furin.
-
Zusätzliche
HIV-Proteine als therapeutisches Ziel:
- i) Vpr:
nukleäre
Lokalisierungssequenz (Empfänger):
Wechselwirkungsort des Vpr mit Phosphatasen A.
- ii) Vif: Wechselwirkung mit Vimentin (mit dem Zytoskelett assoziiertes
Protein).
- ii) Vpu: Degradation von CD4 in RE, vermittelt durch das zytoplasmatische
Ende von Vpu.
- iii) Nef: Myristoylationssignal von Nef.
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BEISPIEL 3
-
Weitere Beispiele für Proteinfragmentkomplementationsassays
-
Weitere
Beispiele für
Assays werden hier dargelegt. Der Grund für die Produktion dieser Assays
ist, alternative PCA-Verfahren zur Verfügung zu stellen, die für spezifische
Protein-Assoziationsfragen wie z.B. die Untersuchung der Gleichgewichts-
oder Kinetikaspekte eines Zusammenbaus geeignet sind. Es ist auch
möglich,
dass in bestimmten Kontexten (zum Beispiel spezifischen Zellarten)
oder für
bestimmte Anwendungen ein ganz bestimmter PCA nicht funktioniert,
ein anderer jedoch schon. Nach stehend erfolgen folgen kurze Beschreibungen
diverser PCA-Ausführungsformen.
- 1) Glutathion-S-Transferase (GST). GST aus
dem Plattwurm Schistosoma japonicum ist ein kleines (28 kD), monomeres,
lösliches
Protein, dass sowohl in prokaryoten als auch in eukaryoten Zellen
exprimiert werden kann. Eine hochauflösende Kristallstruktur wurde
gelöst
und dient als Startpunkt für
den Entwurf eines PCA. Es wurde ein einfacher und kostengünstiger
kolorimetrischer Assay für
die GST-Aktivität
entwickelt, bestehend aus der reduktiven Konjugation von reduziertem
Glutathion mit 1-chlor-2,4-Dinitrobenzen (CNDB), einem glänzenden,
gelben Produkt. Wir haben einen PCA entworfen, der auf ähnlichen
strukturellen Kriterien basiert, wie sie die bei der Entwicklung
des DHFR-PCA unter Verwendung von GCN4-Leukin-Zippern als Oligomerisationsdomänen vorliegen.
Kotransformanten von Zipper-GST-Fragmentfusionen werden in E. coli
auf Agarplatten exprimiert und Kolonien werden auf Nitrozellulosepapier
transferiert. Die Erfassung der Fragmentkomplementation wird in
einem Assay durchgeführt,
in dem eine Glutathion-CDNB-Reaktionsmischung als Aerosol auf die
Nitrozellulose aufgebracht wird und Kolonien, die koexprimierte Fragmente
von GST exprimieren, werden als gelbe Bilder erfasst.
- 2) Grünfluoreszenzprotein
(GFP) GFP aus Aequorea victoria wird zu einem der beliebtesten Proteinmarker für die Genexpression.
Das ist darauf zurückzuführen, dass
das kleine, monomere, aus 238 Aminosäuren bestehende Protein von
Natur aus fluoreszierend ist, und zwar aufgrund des Vorhandenseins
eines internen Chromophors, das aus der autokatalytischen Zyklisierung
des Polypeptid-Gerüsts
zwischen den Resten Ser65 und Gly67 sowie der Oxidation der Einfachbindung
von Tyr66 entsteht. Das GFP-Chromophor absorbiert Licht optimal
bei 395 nm und besitzt auch ein zweites Absorptionsmaximum bei 470
nm. Diese bi-spezifische Absorption legt die Existenz von zwei Niedrigenergie-Entsprechungen
des Chromophors nahe, dessen relative Population von der lokalen
Umgebung des Chromophors abhängt.
Ein Mutant Ser65Thr, der die Isomerisation eliminiert (einziges
Absorptionsmaximum bei 488 nm) führt
zu einer 4 bis 6 Mal stärkeren
Fluoreszenz wie die des Wildtyps. Vor kurzem wurde die Struktur
des GFP von zwei Gruppen gelöst,
womit es jetzt zu einem Kandidaten für einen strukturbasierten PCA-Entwurf
wird, den wir zu entwickeln begonnen haben. Wie beim GST-Assay machen
wir alle anfänglichen
Entwicklungsschritte in E. coli mit GCN4-Leukin-Zipper-bildenden
Sequenzen als Oligomerisationsdomänen. Es wird eine direkte Erfassung
der Fluoreszenz durch visuelle Observation unter breitspektralem
UV-Licht eingesetzt. Wir werden dieses System auch in COS-Zellen
untersuchen, wobei die Auswahl der kotransfizierenden Substanzen
unter Verwendung von durch Fluoreszenz aktivierte Zellauswahl (FACS)
vonstatten geht.
-
Glühwürmchen-Luciferase
Glühwürmchen-Luciferase
ist ein 62 kDA Protein, das die Oxidation des heterozyklischen Luciferins
katalysiert. Das Produkt besitzt eines der höchsten Quantenausbeuten für biolumineszierende
Reaktionen: Für
jedes oxidierte Luciferin-Molekül
wird ein Photon freigesetzt. Die Struktur der Luciferase wurde vor
kurzem entschlüsselt,
was die strukturbasierte Entwicklung eines PCA ermöglicht.
Wie bei unserem GST-Assay, werden Zellen auf einer Nitrozellulose-Matrix
gezüchtet.
Die Zugabe des Luciferins an der Oberfläche der Nitrozellulose ermöglicht diesem,
durch die Zytoplasmamembranen zu diffundieren und die photolumineszierende
Reaktion auszulösen.
Die Erfassung erfolgt unmittelbar auf photographischem Film. Luciferase
ist ein idealer Kandidat für
einen PCA: die Erfassungsassays sind schnell, kostengünstig, sehr
sensibel, und verwenden nicht-radioaktives Substrat, das kommerziell
erhältlich
ist. Das Substrat der Luciferase, Luciferin, kann durch die Zytoplasmamembran
(bei saurem ph-Wert) diffundieren, und ermöglicht somit die Erfassung
von Luciferase in intakten Zellen. Dieses Enzym wird derzeit bei
einer Vielzahl von Expressionssystemen als Reportergen verwendet.
Die Expression dieses Proteins wurde in bakteriellen, Säugetier-
und pflanzlichen Zellen genau charakterisiert, womit nahe gelegt
ist, dass es einen vielseitigen PCA bieten würde.
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Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
(XGPRT) Das E. coli-Enzym
XGPRT wandelt Xanthin in Xanthin-Monophosphat (XMP) um, einem Vorläufer von
GMP. Da das Säugetier-Enzym
Hypoxanthinguanin-Phospho ribosyltransferase HGPRT nur Hypoxanthin
und Guanin als Substrate verwenden kann, kann die bakterielle XGPRT
als dominanter Selektions-Assay
für einen
PCA für
Zellen verwendet werden, die unter Vorhandensein von Xanthin gewachsen
sind. XGPRT exprimierende Vektoren verleihen Säugetierzellen die Fähigkeit,
in selektivem Medium zu wachsen, das Adenin, Xanthin und Mycophenolsäure enthält. Die
Funktion der Mycophenolsäure
ist, die de novo Synthese von GMP zu hemmen, indem es die Umwandlung
von IMP zu XMP blockiert (A. B. Chapman, (1983) Molec. & Cellul. Biol.
3, 1421–1429).
Das produzierte GMP entstammt dann nur der Umwandlung von Xanthin
zu XMP, katalysiert durch die bakterielle XGPRT. Wie mit Aminoglycosid
können
Phosphotransferasefragmente aus XGPRT generiert werden, basierend
auf der bekannten Struktur (siehe Tabelle 1) und unter Verwendung
des oben beschriebenen Design-Entwicklungs-Verfahrens mit Fragmenten, die mit den
GCN4-Leukin-Zippern als Test-Oligomerisationsdomänen verschmolzen
sind. Die komplementären
Fusionen werden kotransfiziert und die Proteine vorübergehend
in COS-7-Zellen
exprimiert, oder in CHO-Zellen stabil exprimiert, die im selektiven
Medium gewachsen sind. Im Fall von CHO-Zellen werden die Kolonien
gesammelt und sequentiell bei ansteigenden Konzentrationen der selektiven
Verbindungen rekultiviert, um auf Populationen von Zellen anzureichern,
die die Fusion bei hohen Konzentrationen effektiv exprimieren.
- 5) Adenosindeaminase Adenosindeaminase (ADA)
ist in kleinsten Mengen in praktisch jeder Säugetierzelle vorhanden. Obwohl
es kein essentielles Enzym für
das Zellwachstum ist, kann ADA in einem dominanten Selektions-Assay
verwendet werden. Es ist möglich,
Wachstumsbedingungen zu schaffen, unter denen die Zellen ADA benötigen, um
zu überleben.
ADA katalysiert die irreversible Umwandlung zytotoxischer Adeninnukleoside
zu deren respektiven nicht-toxischen Inosin-Analoga. Durch Zugabe
zytotoxischer Konzentrationen von Adenosin oder zytotoxischer Adenosin-Analoga, wie z.B.
9-β-D-Xylofuranosyladenin
zu den Zellen, wird ADA für
das Zellwachstum benötigt,
um dem zytotoxischen Agens seine toxische Wirkung zu nehmen. Zellen,
die das ADA-Gen beinhalten, können
dann zur Verstärkung
ausgewählt
werden, bei Vorhandensein von geringen Konzentrationen von 2'-Deoxycoformycin,
einem stark bindenden Über gangszustands-Analoginhibitor
von ADA. ADA kann dann für
einen auf Zellüberleben
basierenden PCA verwendet werden (R. J. Kaufmann et al., (1986)
Proc. of the Nat. Acad. Sci. (USA) 83, 3136-3140). Wie bei den anderen,
oben beschriebenen Systemen, können
Fragmente von ADA basierend auf der bekannten Struktur (siehe Tabelle
1) unter Verwendung des oben beschriebenen Design-Entwicklungs-Verfahrens
mit Fragmenten erzeugt werden, die mit den GCN4-Leukin-Zippern als
Testoligomerisationsdomänen
verschmolzen sind. Die komplementären Fusionen werden kotransfiziert
und die Proteine vorübergehend
in COS-7-Zellen exprimiert, oder in CHO-Zellen stabil exprimiert,
die in selektivem Medium gezüchtet
wurden, das 2'-Deoxycoformycin
enthielt. Im Fall von CHO-Zellen werden Kolonien gesammelt und bei
steigenden Konzentrationen von 2'-Deoxycoformycin schrittweise
rekultiviert, um auf Populationen von Zellen anzureichern, die die
Fusion bei hohen Konzentrationen effektiv exprimieren.
- 6) Bleomycin bindendes Protein (Zeocin-Resistengen) Zeocin,
ein Mitglied der Bleomycin/Phleomycin-Familie von Antibiotika, ist
toxisch für
Bakterien, Pilze, Pflanzen und Säugetierzellen.
Die Expression des Zeocin-Resistenzgens
verleiht Resistenz gegen Bleomycin/Zeocin. Das Protein verleiht
Resistenz durch Bindung an und Absonderung des Wirkstoffs und verhindert
somit seine Assoziation und Hydrolyse der DNA. J. Berdy, (1980)
In Amino Acid and Peptide Antibiotics, J. Berdy, ed. (Boca Raton,
FL: CRC Press), S. 459–497;
P. Mulsant, G. Tiraby, J. Kallerhoff und J. Perret, (1989 Somat.
Cell. Mol. Genet. 12, 243–252). Bleomycin
bindendes Protein (BBP) könnte
dann für
einen PCA basierend auf Zellüberleben
verwendet werden. Wie bei den anderen, oben beschriebenen Systemen,
können
ADA-Fragmente basierend auf der bekannten Struktur gebildet werden
(siehe Tabelle 1), und zwar unter Verwendung des oben beschriebenen Design-Entwicklungs-Verfahrens
mit Fragmenten, die mit GCN4-Leukin-Zippern
als Test-Oligomerisationsdomänen
verschmolzen sind. Das BBP ist ein kleines (8 kD) Dimer, das sich
mittels einer Untereinheit-Grenzflächen-Bindungsstelle
an Wirkstoffe bindet. Deshalb wäre
das Design in dem Punkt ein wenig anders, dass zuerst eine Einzelkettenform
des Dimers gebildet würde,
und zwar durch Fusion von zwei BBP-Genen mit einer kurzen Sequenz,
codierend für
ein einfaches Polypeptid-Verbindungsstück, das
zwischen die beiden Untereinheiten gesetzt wird. Fragmente basieren
in diesem Fall auf einer kurzen Sequenz einer der Untereinheits-Module,
während
die anderen Fragmente aus der verbleibenden Sequenz der Untereinheit
plus der anderen Untereinheit zusammengesetzt sind. Die Komplementation
und die Selektionsexperimente werden wie für oben beschriebene Beispiele
unter Verwendung von Bleomycin oder Zeocin als selektive Wirkstoffe
durchgeführt.
- 7) Hygromycin-B-Phosphotransferase Das Antibiotikum Hygromycin-B
ist ein Aminozyklitol, das die Proteinsynthese durch Unterbrechung
der Translokation und Förderung
des Falschlesens hemmt. Das E. coli Enzym Hygromycin-B-Phosphotransferase
entgiftet die Zellen durch das Phosphorylieren von Hygromycin B.
Bei Expression in Säugetierzellen
kann Hygromycin-B-Phosphotransferase Resistenz gegen Hygromycin-B
verleihen (L. Gritz und J. Davies, (1983) Gene 25, 179–188). Das
Enzym ist ein dominant selektierbarer Marker und könnte für einen
PCA basierend auf Zell-Überleben
verwendet werden. Während
die Struktur des Enzyms nicht bekannt ist, wird vermutet, dass dieses
Enzym homolog zu Aminoglycosidkinase ist (Shaw et al., (1983) Microbiol.
Rev. 57, 138–163).
Es ist deshalb möglich,
das kombinierte Design/Entwicklungs-Verfahren zu verwenden, um einen
PCA mit diesem Enzym zu produzieren und eine dominante Selektion
in Säugetierzellen
mit der Selektion bei steigenden Konzentrationen von Hygromycin
B. zu durchzuführen.
- 8) L-Histidinol-NAD+-Oxidoreduktase
Das hisD-Gen von Salmonella typhimurium codiert für die L-Histidinol-NAD+-Oxidoreduktase, die Histidinol zu Histidin
umwandelt. Säugetierzellen,
die in Medium ohne Histidin aber mit Histidinol gewachsen sind,
können
für die
Expression von hisD gewählt
werden (S. C. Hartman, R. C. Mulligan (1988), Proc. of the nat.
Acad. Sci. (USA) 85, 8047-8051). Ein weiterer Vorteil der Verwendung
von hisD zur dominanten Selektion ist, dass Histidinol selbst toxisch
ist, und somit die Aktivität
von endogener Histidyl-tRNA-Synthetase hemmt. Histidinol ist auch
kostengünstig
und durchdringt Zellen leicht. Die Struktur von Histidinol-NAD+-Oxidoreduktase ist unbekannt und somit
basiert die Entwicklung eines PCA basierend auf diesem Enzym ausschließlich auf
dem Exonuklease-Fragment/Evolutions-Verfahren.
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Die
folgende Tabelle zeigt alternative Ausführungsformen unter Verwendung
anderer PCA-Reporter. Abkürzungen
in der Tabelle: D, dominanter Selektionsmarker; R, rezessiver Selektionsmarker.
Struktur: Vier-Buchstaben-Codes
= Proteindatenbank-(PDP)-Einträge;
K, bekannt aber nicht in PDB hinterlegt; U, unbekannt. mono/oligo:
M, Monomer, D, Dimer, tetra, Tetramer.
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10
Tabelle 1: Zusammenstellung weiterer möglicher PCA-Reporter-Anwärter A-Assays
basierend auf dominanter oder rezessiver Auswahl
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C-Kolorimetrischer/Fluorimetrischer
Assay
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D-Heteromere
Enzymstrategien
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BEISPIEL 4
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Beispiele für PCA-Varianten
zur Erfassung multipler Protein/Protein-, DNA/Protein-, RNA/Protein-Wirkstoffkomplexe
-
Bis
hierher wurden spezifische Beispiele nur für PCA-Anwendungen für Proteinpaar-Wechselwirkungen
gegeben. Es ist jedoch möglich,
PCA für
Multiprotein-, Protein-RNA-, Protein-DNA- oder Protein-Kleinmolekül-Wechselwirkungen
zu verwenden. Es gibt zwei allgemeine Schemata zur Erzeilung solcher
Systeme. Multi-Untereinheit-PCA: Zwei Proteine müssen nicht interagieren, damit
ein PCA-Signal beobachtet werden kann; wenn ein Partner-Protein
oder Proteinkomplex zwei Proteine gleichzeitig bindet, besteht die
Möglichkeit, einen
solchen Komplex aus drei Proteinen zu erfassen. Ein Multi-Untereinheit-PCA
wird verständlich
anhand des Beispiels der Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase (TK),
einem Homodimer mit 40 kD. Bei diesem Entwurf enthält die TK-Struktur
zwei gut definierte Bereiche, bestehend aus einem Alpha/Beta-Bereich
(Reste 1–223)
und einem Alphahelix-Bereich (224–374). Als Testsystem verwenden
wird das Dimer Rop1, ein Homodimer mit 4 Helixbündeln. Die beiden TK-Fragmente
werden durch PCR extrahiert und zum vorübergehenden Transfektionsvektor
pMT3 subkloniert, der erste parallel zum Adenovirus-Major-Late-Promotor, ein Tripartite-Leader
3' am ersten ATG,
und der zweite stromabwärts
einer ECMV-internen Startstelle. Restriktionsstellen, die vorher
zwischen dem ersten und letzten ATG eingebaut wurden, werden zu
BamHI/KpnI und PstI/EcoRI Klonierungsstellen stromabwärts der
beiden ATGs subkloniert. Diese werden verwendet, um durch PCR generierte
Fragmente der Rop1-Untereinheiten zu zwei verschiedenen Vektoren
zu subklonieren. Danach werden Ltk-Zellen durch Lipofektion mit
den beiden Plasmiden kotransfiziert und Kolonien der überlebenden
Zellen werden in einem Medium seriell selektiert, das steigende
Konzentrationen von HAT (Hypoxanthin/Aminopterin/Thymidin) aufweist.
Zellen, die komplementäre
Fragmente von zu den vier Rop1 verschmolzenen TK exprimieren, wachsen
unter diesem selektiven Druck, oder sterben andernfalls ab. Ein
spezifisches Beispiel für
die Verwendung dieses Konzepts wäre
die Bestimmung von Bestandteilen von Multiprotein-Komplexen, die vorübergehend
oder konstitutiv in Zellen gebildet werden.
-
Die
Einsatzmöglichkeiten
von PCA sind nicht auf die Erfassung von Protein-Protein-Wechselwirkungen
beschränkt,
sondern können
auf die Erfassung von Wechselwirkungen von Proteinen mit DNA, RNA
oder kleinen Molekülen
ausgelegt werden. Bei diesem Entwurf werden zwei Proteine mit PCA-komplementären Fragmenten
verschmolzen, aber die beiden Proteine interagieren nicht miteinander.
Die Wechselwirkung muss durch eine dritte Einheit ausgelöst werden,
die ein beliebiges Molekül
sein kann, das sich gleichzeitig an die beiden Proteine anhängt oder
eine Wechselwirkung zwischen den beiden Proteinen auslöst, indem
es eine Konformationsänderung
in einem der beiden Partner hervorruft. Zwei Beispiele wurden in
unserem Labor unter Verwendung des mDHFR-PCA in E. coli gezeigt.
Im ersten Fall wird ein natürliches
Produkt, der immunsuppressive Wirkstoff Rapamycin verwendet, um
eine Wechselwirkung zwischen seinem Rezeptor FKBP12 und einem Partnerprotein
mTOR (Säugetier-Empfänger von
Rapamycin) zu induzieren. Wir erfassen dies durch die Kotransformation
von mit FKBP oder mTOR verschmolzenen DHFR-Fragmenten in E. coli gewachsen bei Vorhandensein
oder unter Abwesenheit von Trimethoprim (wie oben beschrieben) und
Rapamycin (0 bis 10 nM). Wir haben gezeigt, dass die Förderung
des Wachstums, wie durch Koloniebildung erfasst, vollständig von der
Zugabe von Rapamycin abhängig
ist, was nahe legt, dass der mDHFR-PCA einen durch Rapamycin induzierten
Zusammenbau von FKBP12-mTOR und die nachfolgende Wiederherstellung
der DHFR-Aktivität
erfasst. Dies ist ein Beispiel für
die Verwendung des PCA-Verfahrens, um auf kleine Moleküle zu untersuchen, die
Wechselwirkungen zwischen Proteinen induzieren können. Allgemeine Anwendungen
für die
therapeutische Entwicklung wären
möglich,
und zwar in Form des Screenens von Molekülbibliotheken nach kombinatorischen
Verbindungen kleiner Moleküle,
die Wechselwirkungen zwischen Proteinen induzieren, die die Aktivitäten entweder
eines oder beider Proteine hemmen können, oder spezifische zelluläre Prozesse
aktivieren, die durch andere Ereignisse initiiert werden, wie z.B.
durch über
Wachstumsfaktoren vermittelte Rezeptordimerisierung. Die Entdeckung
solcher kleiner Moleküle
könnte
zur Entwicklung oral verfügbarer
Wirkstoffe für die
Behandlung eines breiten Spektrums humaner Krankheiten führen.
-
Ein
weiteres Beispiel für
eine induzierte Wechselwirkung, das wir mit dem DHFR-PCA untersucht
haben, ist die Wechselwirkung des Onkogens GTPase p21ras und dessen
direkter, stromabwärts
liegender Empfänger,
die Serin/Threoninkinase raf. Diese Wechselwirkung tritt nur auf,
wenn sich die GTPase in der GTP-gebundenen Form befindet, wobei
die Wechselzahl von GTP zu GDP zu Freisetzung des Komplexes führt. Wie im
Fall des FKBP-mTor-Komplexes haben wir diese induzierte Wechselwirkung
in E. coli gezeigt. Der PCA könnte
allgemein verwendet werden, um solche induzierten Wechselwirkungen
zu untersuchen, und zum Screenen nach Verbindungen, die diese Wechselwirkungen
bei pathologischen Zu ständen
freisetzen oder verhindern. Die ras-raf-Wechselwirkung selbst könnte ein
Ziel einer therapeutischen Intervention sein. Onkogene Formen von
ras bestehen aus Mutanten, die unfähig sind, sich in GTP umzuwandeln
und deshalb ständig
mit aktiviertem ras verbunden bleiben. Dies führt zu einem konstitutiven,
unkontrollierten Wachstumssignal das teilweise in die Onkogenese
führt.
Die durch PCA stattfindende Identifikation von Verbindungen, die
diesen Prozess hemmen, wäre
in einem großen
Bereich der Krebstherapie wertvoll. Weitere Beispiele der multimolekularen
Anwendungen von PCA könnten
die Identifizierung neuer DNA- oder RNA-Bindungsproteine umfassen.
Beim einfachsten Entwurf verwendet man ein bekanntes DNA- oder RNA-Bindungsmotiv,
z.B. einen Retinoidsäure-Rezeptor-Zinkfinger
bzw. ein einfaches DNA-Bindungsprotein wie z.B. IF-1. Eine Hälfte des
PCA besteht aus der DNA- oder RNA-Proteinbindungsdomäne, verschmolzen
mit einem der PCA-Fragmente (Kontrollfragment). Das komplementäre Fragment
wird mit der cDNA-Bibliothek verschmolzen. Eine dritte Einheit, das
für eine
Sequenz codierende Gen, die ein Element enthält, von dem bekannt ist, dass
es sich an das Kontrollprotein bindet, und ein zweites vermeintliches
oder bekanntes regulatives Element werden für nach dieser Sequenz codiert.
Ein Testsystem besteht aus tat/tar-Elementen, die die Elongation
bei der Transkription/Translation von HIV-Genen steuern. Ein Anwendungsbeispiel
wäre die
Identifizierung der Tat-Bindungselemente, von denen vorgeschlagen
wurde, dass sie in eukaryoten Genomen existieren und möglicherweise
Gene auf dieselbe oder eine ähnliche
Weise regulieren wie die HIV-Gene. (D. J. SenGupta et al., (1996)
Proc. Natl. Acad. USA 6, 8496-8501).
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BEISPIEL 5
-
Beispiele für PCA-Anwendungen
zum Screenen nach Wirkstoffen: Screenen von Verbindungskombinationsbibliotheken
nach den Verbindungen, die Protein/Protein-, Protein/RNA-, Protein/DNA-Komulexe hemmen oder induzieren
-
A) Screenen nach Wirkstoffen
-
Screenen
von Verbindungskombinationsbibliotheken nach den Verbindungen, die
Protein/Protein-, Protein/RNA-, und Protein/DNA-Komplexe hemmen
oder induzieren. Das PCA-Verfahren kann direkt zur Identifikation
potentiell therapeutischer Moleküle
verwendet werden, die in Kombinationsbibliotheken organischer Moleküle vorhanden
sind. Es ist möglich,
Hochleistungs-Screenen solcher Bibliotheken durchzuführen, um nach
solchen Verbindungen zu screenen, die Protein-Protein-Wechselwirkungen
oder Protein-DNA/RNA-Wechselwirkungen hemmen oder induzieren (wie
oben erläutert).
Darüber
hinaus ist es möglich, nach
Verbindungen zu screenen, die Enzyme hemmen, deren Substrate andere
Proteine, DNA, RNA oder Kohlehydrate sind, wie nachstehend erläutert wird.
Bei dieser Anwendung werden interagierende Proteine/Proteinsubstratpaare
oder Kontroll-DNA/RNA bindende Protein-Enzym-Paare mit PCA-komplementären Fragmenten
verschmolzen und Plasmide, die diese Paare enthalten, in eine Zelle
transformiert/transfiziert, und zwar zusammen mit einem dritten
DNA- oder RNA-Element, wie im jeweiligen Fall erforderlich. Transformierte/transagierte
Zellen lässt
man in Flüssigkultur
in Multiwell-Platten
wachsen, wobei jeder Napf mit einer einzelnen Verbindung aus einem
Array von kombinatorisch synthetisierten Verbindungen inokuliert
wird. Das Erscheinen eines Ergebnisses hängt von der Wirkung einer Verbindung
ab. Wenn die Verbindung eine Protein-Wechselwirkung hemmt, ist das
Ergebnis negativ (kein PCA-Signal ist ein positives Ergebnis). Wenn
die Verbindung eine Protein-Wechselwirkung induziert, ist das Ergebnis
ein positives PCA-Signal. Kontrollen für nicht-spezifische Wirkungen
von Bestandteilen beinhalten: 1) Demonstration, dass die Verbindung
am PCA-Enzym selbst nicht wirkt (Gegenprobe mit Zellen, die mit
dem intakten Wildtyp-Enzym transfiziert sind, das als PCA-Sonde
verwendet wird), und im Fall eines Zellüberlebensassays, dass die Verbindung
für die
Zellen nicht toxisch ist, die nicht transfomiert/transfiziert wurden.
Neben der Verfügbarkeit
eines Hochleistungsassays für
die biologische Aktivität
von Verbindungen, bietet ein PCA gegenüber in-vitro-assays auch den
Vorteil, dass er ein Test für
die Zellmembranpermeabilität
aktiver Verbindungen ist. Spezifisch gezeigte Beispiele eines PCA
zum Wirkstoffscreenen in unserem Labor beinhalten die Anwendung
eines DHFR-PCA in
E. coli zur Erfassung von Verbindungen, die therapeutisch relevante
Ziele hemmen. Diese beinhalten Bax/Bcl2 fkbp12/tor ras/raf, die
Carboxyl-Terminaldimerisierungs-Domäne des HIV-1-Kapsidproteins,
IkB- Kinase IKK-1
und IKK-2 Dimerisierungs-Domänen
(Leukin-Zipper und Helix-Schleife-Helix-Domänen). In jedem Fall werden
die beiden Proteine 5' stromaufwärts von
entweder F[1,2] oder F[3] wie oben beschrieben subkloniert. Plasmide,
die die komplementären
Fragmente enthalten, werden in BL21-Zellen kotransformiert. Kolonien
aus Minimalmediumplatten, die IPTG und Trimethoprim enthalten, werden
gezielt ausgesucht und in flüssigem
Medium unter den gleichen selektiven Bedingungen wachsen gelassen;
dann wird das Material tiefgefroren. Für einen einzigen Screening-Zyklus
wird über
Nacht eine Priming-Kultur aus gefrorenem Material in LB-Medium wachsen
gelassen. Von einem selektiven Minimalmedium, das Trimethoprim,
Ampicillin, IPTG enthält,
werden in jeden Napf einer 384er Platte 25 ml zugegeben. Jeder Napf
wird dann mit 1 μl
einer individuellen Probe aus einem Verbindungs-Array inokuliert
(ArQule Inc.), um eine Endkonzentration von 10 μM zu erreichen. Jeder Napf wird dann
mit 2 ml der über
Nacht gewachsenen Kultur beimpft und die Platten werden in einem
speziell dafür
ausgelegten Rührbad
bei 37°C
bebrütet.
Die Platten werden in zweistündigen
Intervallen auf einem optischen Absorptionsspektroskop-Plattenlesegerät, das mit
einem PC und einem Tabellenkalkulationsprogramm verbunden ist, bei
600 nm (Scattering) über
einen Zeitraum von 8 Stunden ausgelesen. Die Wachstumsgeschwindigkeiten
werden aus den individuellen Zeitablesungen für jeden Napf errechnet und
mit der Standardkurve verglichen. Ein "Treffer" ist definiert als ein Fall, in dem
eine einzelne Verbindung die Wachstumsgeschwindigkeit auf weniger
als das 95%-Konfidenzintervall senkt, basierend auf der Standardabweichung
für Wachstumsgeschwindigkeiten,
die in allen Näpfen
innerhalb der Testplatte beobachtet werden. "Beinahe-Treffer" werden definiert als die Fälle, in
denen die Wachstumsgeschwindigkeiten sich innerhalb des 95%-Konfidenzintervalls
befinden. Für
jeden der Treffer oder Beinahe-Treffer werden die folgenden Kontrollen
durchgeführt:
Dasselbe Experiment wird mit BL21-Zellen durchgeführt, die
mit einem leeren Vektor (und ohne Trimethoprim) transformiert werden,
mit einem Vektor, der das ungekürzte
DHFR-Gen enthält,
oder mit kotransfizierten Zellen, bei denen die Proteinexpression
nicht durch IPTG induziert wird. Wenn in all diesen Fällen die
Verbindung keine Wirkung zeigt, kann daraus geschlossen werden,
dass es speziell die untersuchte Protein-Protein-Wechsel wirkung
unterbricht. Solche bestätigten
Treffer oder Beinahe-Treffer werden dann nochmals untersucht, um
eine Dosis-Ergebnis-Kurve für
die einzelne Verbindung zu erstellen, mit Konzentrationen, die sich
von 1 pM bis zu 1 mM in Größenschritten
von 10 verändern.
Das PCA-Verfahren für
das Screenen nach Verbindungen kann auch in den oben beschriebenen
Fällen
von Multiprotein bzw. Protein/RNA/DNA eingesetzt werden, und kann einfach
an die DHFR oder jeden anderen PCA in E. coli oder an Hefe-Varianten desselben
PCA angepasst werden. Dieses Screenen kann auch für Enzyme
verwendet werden, deren Empfänger
andere Proteine oder Nukleinsäuren
für bekannte
Enzym/Substrat-Paare sind, oder auch für neu identifizierte Enzym/Substrat-Paare,
wie unten beschrieben wird.
-
Proteine,
die an viralen Integrationsprozessen beteiligt sind, sind Beispiele
für die
Ziele, die mithilfe der PCA-Verfahren auf Inhibitoren getestet werden
könnten.
Beispiele für
den HIV-Virus beinhalten:
- i) Hemmung der Integrase
oder des Transports des Präintegrationskomplexes:
Protein Ma oder vpr.
- ii) Hemmung des Zellzyklus in G2 durch vpr (Wechselwirkung durch
Cyklin B) und dadurch Induktion der Apoptose.
- iii) Hemmung der Wechselwirkung von gp160 (Vorläufer des
Membranproteins) mit Furin.
-
Zusätzliche
HIV-Proteine als therapeutisches Ziel:
- i) Vpr:
Zelllokalisierungssequenz (Empfänger):
Wechselwirkungsstelle von vpr mit Phosphatasen A.
- ii) vif: Wechselwirkung mit Vimentin (dem Zytoskelett zugeordnetes
Protein).
- ii) Vpu: Degradation von CD4 in RE, vermittelt durch das zytoplasmatische
Ende von Vpu.
- iii) nef: Myristoylationssignal von Nef.
-
Weitere
allgemeine Ziele für
das Screenen nach Wirkstoffen könnten
Proteine beinhalten, die mit neurodegenerativen Krankheiten in Verbindung
gebracht werden, wie z.B. Alpha-Synuklein. Dieses Protein wurde mit
dem frühen
Beginn von Morbus Parkinson in Verbindung gebracht und wird derzeit
auch in Zusammenhang mit Morbus Alzheimer gebracht. Es gibt auch β-Amyloidproteine,
die mit Morbus Alzheimer in Zusammenhang gebracht werden.
-
Ein
Beispiel von Protein-Kohlehydrat-Wechselwirkungen, die ein Ziel
für das
Screenen nach Wirkstoffen wären,
beinhaltet die Selektine, die für
gewöhnlich
an Entzündungen
beteiligt sind. Diese Zelloberflächen-Glykoproteine sind
direkt an der Diapedese beteiligt.
-
Eine
Reihe von Tumorsuppressorgenen, deren Aktivitäten durch Protein-Protein-Wechselwirkungen vermittelt
werden, könnten
nach potentiellen Anti-Krebs-Verbindungen gescreent werden. Diese
beinhalten PTEN, einen Tumorsuppressor, der direkt an der Bildung
von Hämatomen
beteiligt ist. Er ist auch beteiligt an erblichem Brust- und Schilddrüsenkrebs.
Weitere interessante Tumorsuppressorgene umfassen p53, Rb und BARC1.
-
BEISPIEL 6
-
Beispiele für Anwendungen
des PCA-Verfahrens zur Erfassung von Enzym/Substrat-Wechselwirkungen
-
Die
oben beschriebenen Beispiele werden zur Identifizierung neuer molekularer
Wechselwirkungen mit Molekülen,
die sich kaum aneinander binden, verwendet. Die Erfassung der Substrate
von Enzymen ist jedoch auch vollständig mit dem unten gezeigten
PCA-Verfahren kompatibel:
- i) Enzyme, die kompakte
Komplexe mit Proteinsubstraten bilden oder einen effizienten PCA-Fragmentzusammenbau
induzieren oder
- ii) Mutierte Enzyme, die sich fest mit dem Substrat verbinden,
aber aufgrund von Mutationsresten, die an nukleophilen Angriffen
und/oder Pro duktfreisetzung (Bindung des Substrats) beteiligt sind,
keiner Produktfreisetzung unterliegen.
-
Enzyme
können
kompakte Komplexe mit ihren Substraten bilden (Kd ~ 1–10 mM).
In diesen Fällen kann
ein PCA effizient genug sein, um solche Wechselwirkungen zu erfassen.
Falls dies jedoch nicht zutrifft, kann ein PCA dazu dienen, schwächere Wechselwirkungen
zu erfassen. Allgemein gilt, dass, wenn die Katalysegeschwindigkeit
und Produktfreisetzung langsamer ist als die Geschwindigkeit des
Wiederzusammenfaltens des PCA-komplementären Fragments, eine effektiv
irreversible Faltung und eine Wiederherstellung der PCA-Reporteraktivität erfolgt
ist. Deshalb wird das PCA-Signal erfasst, selbst wenn es keine Wechselwirkung zwischen
Enzym und Substrat mehr gibt. Deshalb kann die Erfassung neuer Enzymsubstrate
durch die Verwendung eines PCA möglich
sein, und zwar unabhängig
von der effektiven Substrat-Kd oder der Geschwindigkeit der Produktfreisetzung.
Für Fälle, in
denen die Produktfreisetzung viel schneller erfolgt als der Zusammenbau/das
Falten der PCA-Fragmente,
steht durch die Generierung von "Substratbindungs"-Mutanten des Testenzyms
ein alternativer Lösungsansatz
zur Verfügung.
Ein Beispiel dieses Lösungsansatzes,
angewandt auf das Protein Tyrosinphosphatase PTP1B, bei dem Substratbindungsmutanten
durch Mutation des nukleophilen Aspartam 181 zu Alanin generiert
wurden, ergibt ein katalytisch totes Enzym, das aber fähig ist,
kompakte Komplexe mit einem bekannten Substrat, dem EGF-Rezeptor
und anderen unbekannten Proteinen zu bilden (A. J. Flint et al.,
(1996) Proc. Natl. Acad. USA 941680-1685). Eine Anwendung der Verwendung
eines PCA zum Screenen nach interagierenden Partnern von PTP1B ist
wie folgt: Wir verwenden den auf Aminoglycosidkinase (AK) basierenden
PCA in vorübergehend
transfizierten COS- oder 293er Zellen. Die Substratbindungsmutant-Katalysedomäne von PTB1B
wird mit N-terminalen komplementären
Fragmenten von AK verschmolzen, während aus einer C-terminalen
Fusion der anderen AK-Fragmente eine cDNA-Bibliothek gebildet wird.
Die Zellen werden mit den komplementären AK-Paaren kotransfiziert
und in selektiven Konzentrationen von G418 wachsen gelassen. Nach
72 Stunden werden die Kolonien der überlebenden Zellen gezielt
ausgesucht und PCR wird in situ unter Verwendung von Primern durchgeführt, die
dazu ausgelegt sind, die 3' und
5' flankierenden
Bereiche der cDNA-codierenden Region zu festigen. Um PCR erweiterte
Produkte werden dann 5'-sequenziert,
um das Gen zu identifizieren.
-
Enzyminhibitoren:
Screenen von Verbindungskombinationsbibliotheken nach den Verbindungen,
die Enzym-PROTEIN-Substratkomplexe hemmen mit entweder:
- i) Enzymen, die feste Komplexe mit Proteinsubstraten bilden
oder
- ii) Mutierten Enzymen, die sich fest an das Substrat anhängen, aber
aufgrund der Mutation keiner Produktfreisetzung unterliegen.
-
BEISPIEL 7
-
Anwendung des PCA-Verfahrens
in der Proteintechnik/Proteinentwicklung
-
Das
PCA-Verfahren kann verwendet werden, um Peptide oder Proteine mit
neuen Bindungseigenschaften zu generieren, die von therapeutischer
Bedeutung sein können,
wie dies heutzutage mit der Phagenanzeigetechnik geschieht. Es ist
auch möglich,
Enzyme mit einem neuen Substrat oder neuen physikalischen Eigenschaften
zur industriellen Enzymentwicklung zu entwickeln. Zwei detaillierte
Beispiele der Anwendung des PCA-Verfahrens
zu diesem Zweck sind unten angeführt,
mit zusätzlichen
Anwendungen, die weiter unten angegeben sind.
- 1)
Auswahl von heterodimerisierenden Leukin-Zippersequenzen hoher Affinität (J. Pelletier,
K. Arndt, A. Plueckthun und S. Michnick, Manuskript in Arbeit).
Der oben beschriebene mDHFR-PCA wurde in einem Schema zur Selektion
von effizient heterodimerisierenden, künstlichen Leukin-Zippern verwendet.
Es wurde vorgeschlagen, dass die Bildung von Salzbrücken zwischen
positiv und negativ geladenen Resten an komplementären "e" und "g"-Positionen
wichtig für
die Stabilisierung der Leukin-Zipperbildung
ist; dieser Ansicht wurde jedoch widersprochen. Um die Definition
der Bedeutung der Salzbrückenbildung
an den e- und g- Positionen
zu unterstützen,
wurden Leukin-Zipperbibliotheken erstellt. Beide basieren auf der GCN4-Leukin-Zippersequenz,
enthalten aber spezifische Sequenzinformationen für entweder
Jun- oder Fos-Zipper, um heterodimierisierende Paare zu bilden.
Außerdem
wurden die Positionen e-1 bis e-4 und g-1 bis g-4 jeder Bibliothek
randomisiert, um für
positiv oder negativ geladene Reste oder neutral polare Reste zu
codieren. Diese Bibliotheken wurden um PCR erweitert und in die
Z-F[1,2]- oder Z-F[3]-Konstrukte (oben
beschrieben) subkloniert, von denen die GCN4-Zippersequenzen entfernt
worden waren. Die bakterielle mDHFR-PCA-Auswahl erfolgte auf selektivem
festem Medium, wie bereits beschrieben. Kolonien wurden gezielt
ausgesucht und sequenziert; die Sequenzanalyse zeigt, dass die Verteilung
von geladenen oder neutralen Resten an e-g-Paaren nicht zufällig ist,
sondern mehr zu Paarungen entgegengesetzter Ladung tendiert oder
zur Paarung eines geladenen mit einem neutralen Rest, als zur Paarung
mit gleicher Ladung (siehe 7). Wir
schlossen daraus, dass verbesserte Zipperpaarungen zu einer Steigerung
der Effizienz der DHFR-Fragmentkomplementationen führen sollten,
was zu schnelleren Bakterienverdopplungszeiten führt (siehe Tabelle 1 in der
mDHFR-PCA-Beschreibung),
und wir führten
eine Selektion/Anreicherung der neuen GCN4-bezogenen Zipper wie
folgt durch. Die entwickelten Zipperbibliotheken, exprimiert als
N-terminale Fusionen mit DHFR F[1,2] oder F[3:I114A] wurden kotransformiert,
Klone wurden gewählt,
vermehrt und in selektiver Flüssigkultur
vermischt, die Mischung wurde in einem Verhältnis 1:1.000.000 zum Klon
Z-F[1,2] + Z-F[3:I114A] (Original GCN4-Leukin-Zipper) hinzugefügt. Die
Mischung wurde in mehreren Durchgängen in selektivem Flüssigmedium
vermehrt. Die Restriktionsanalyse zeigt, dass in 4 Durchgängen die
Population der GCN4-exprimierenden Bakterien bezogen auf die neuen
Zippersequenzen abnimmt (Daten nicht beigefügt), was anzeigt, das einige
der künstlichen,
Zipper enthaltenden Klone sich mit einer höheren Geschwindigkeit vermehren
als die, die GCN4 enthalten. Bakterien aus späteren Durchgängen wurden
auf selektives Medium ausplattiert und einzelne Klone sequenziert,
um die Identität
des am erfolgreichsten entworfenen Zipperpaares darzustellen (Daten
nicht beigefügt).
- 2) Anwendung von PCA auf Enzymfunktion und -entwurf PCA-Entwicklung:
Adenosindeaminase (ADA) erfüllt
alle Kriterien für
einen oben genannten PCA. ADA ist ein kleines (~40 kD) und leicht
zu reinigendes monomeres Zink-Metall-Enzym und die Struktur von
muriner ADA ist nun bekannt. Einige in-vitro ADA-Aktivitätsassays
wurden entwickelt, wobei UV-Spektrophotometrie und Stopped Flow
Fluorimetrie beteiligt waren. E. coli-ADA katalysiert die irreversible
Umwandlung des zytotoxischen Adenin-Nukleosids zu nicht-toxischen
Inosinen.
-
Eukaryote
und prokaryote Zellen, vermehrt bei Vorhandensein von zytotoxischen
Konzentrationen von Adenosin oder Adenosin-Analoga, benötigen ADA,
um diesen Verbindungen die toxische Wirkung zu nehmen. Das ist die
Grundlage eines Dominantselektionsverfahrens, das zur Auswahl von
Zellen, die ein spezifisches Gen in Säugetier-Zellen exprimieren,
verwendet wird. Das ADA-Gen wurde auch in SF3834 E. coli-Zellen
exprimiert, denen die Gencodierung für das endogene ADA fehlt. Sobald
die Gencodierung für
ADA in ADA-Bakterien-DNA eingebaut wird, können die Zellen, die ADA exprimieren,
bei hohen Konzentrationen von zugegebenem Adenosin überleben,
die Zellen, die das nicht tun, sterben ab. Dies bildet die Grundlage
eines in vivo stattfindenden ADA-Aktivitätsassays.
-
Wir
wählten
ADA vor allem, weil es als ein dominant selektiver Marker in Säugetier-
und Bakterienzellen verwendet werden kann, in denen das Gen ausgeschaltet
wurde. Der Grund, warum wir dominant selektive Gene wählten, besteht
darin, dass beim Screenen nach neuen Protein-Protein-Wechselwirkungen,
besonders beim Untersuchen nach Wechselwirkungen eines bekannten
Proteins gegenüber
einer Bibliothek von Millionen von unabhängigen Klonen, die Selektion
als Filter für
Zellen dient, die eventuell eine positive Reaktion zeigen, aus Gründen, die
jedoch nichts mit einer spezifischen Protein-Protein-Wechselwirkung
zu tun haben. Wir werden drei Testsysteme von interagierenden Proteinen
verwenden, einschließlich
Leukin-Zipper bildende Sequenzen, die Proteine raf und p21 und das
induzierte Oligomerisationssystem, ein FK506 bindendes Protein (FKBP)
und mTOR, die durch die makrozyklische immunsuppressive Verbindung
Rapamycin interagieren. Für alle
diese Systeme bilden wir E. coli und vorübergehende Säugetier-Transfektionsplasmide
und subklonieren die Testproteine als Fusionen mit zu ADA komplementä ren Fragmenten.
Der primäre
Assay wird das Überleben
der SF3834 E. coli-Zellen sein, die mit den komplementären ADA-Fragmenten
transformiert wurden, welche mit den Test-Oligomerisationsproteinen
bei Vorhandensein toxischer Konzentrationen von Adenosin verschmolzen
wurden. Wir werden dann aus den Kolonien die Fusionproteine extrahieren
und in vitro-Assays der ADA-Aktivität, wie unten beschrieben, durchführen. Der
Nutzen von ADA-PCA als Verfahren zu Identifizierung neuer Proteine,
die mit einer Test-Andockstelle interagieren, liegt auf dem Gebiet
von Säugetier-COS-7-
und HEK-293T-Zellen, die vorübergehend
mit FKBP transfiziert werden, das mit einem der ADA-Fragmente verschmolzen
ist, wobei das andere Fragment mit einer cDNA-Bibliothek aus einer
normalen humanen Milz verschmolzen ist, die 106 unabhängige Klone
enthält.
Wie beim E. coli-Assay werden Zellen, die in einem Medium überleben,
das toxische Konzentrationen von ADA enthält, gesammelt und isolierte
Plasmide werden getestet, um die Gene für die interagierenden Proteine
durch PCR-Erweiterung
und Ketten-Propagations-Terminatons-Techniken zu identifizieren.
-
Für die Proteinfunktion
erforderliche strukturelle Motive: Die Bestimmung der für die enzymatische Funktion
von ADA erforderlichen strukturellen Elemente werden durch Veränderung
der Strukturen der Enzymfragmente untersucht. Zuerst wird ADA in
zwei separate Domänen
zerschnitten – eine
verantwortlich für
die Substratbindung (Reste 1–210)
und eine, die für
die Katalyse verantwortlich ist (Reste 211–352). Diese separaten Teile
werden an bekannte Domänen
angefügt,
wie z.B. Leukin-Zipper
(siehe Beispiel 1 oben). Der Wiederzusammenbau wird die Aktivität wiederherstellen,
was durch eine detaillierte in-vitro Kinetikanalyse der Bindungs-
und Katalyseeigenschaften des wieder zusammengebauten Enyzms unter
Verwendung der UV-Spektrophotometrie und der Stopped-Flow-Fluorimetrie
beurteilt wird, um enzymatische Reaktionen zu beobachten. Dieses
System stellt eine andere Handhabe bezüglich der Manipulation der
Enzymaktivität
zur Verfügung,
was ein leistungsfähiges
Werkzeug für
die Untersuchung enzymatischer Mechanismen darstellt. Zum Beispiel
der Unterschied im kinetischen Verhalten des wieder zusammengebauten
Enzyms bei Vermischung mit dem Substrat, verglichen mit dem bei
Vorhandensein von Substrat wieder zusammengebauten Enzym (wobei
das Substrat bereits an die Bindungsdomäne gebunden sein kann), ermöglicht eine
eingehende Untersuchung der Bedeutung der Bindungsenergie für die Katalyse.
Nachfolgende Punktmutationen zu den funktionellen oder Zusammenbau-Domänen des
Proteins ermöglichen
dann eine sehr subtile Störung
und detaillierte Quantifizierung der Beziehung der Bindungsenergie
zur Katalyse. Diese genaue Kontrolle über Struktur und Zusammenbau
verschiedener funktioneller Domänen
des Enzyms ermöglichen
die eingehende Untersuchung der Funktion der enzymatischen Struktur,
die Definition der strukturellen Motive und ein Verständnis für ihre Rolle
bei der Katalyse.
-
Neues
Protein-Katalysator-Design: Die genaue Kenntnis des Enzymmechanismus,
gewonnen durch die Bestimmung der strukturellen Erfordernisse für die Katalyse,
werden dann durch die Kombination dieser funktionellen "Bausteine" mit den funktionellen
Motiven genutzt, die für
die Substratbindung und Katalyse in anderen Enzymen verantwortlich
sind, und ermöglichen
somit die Erzeugung eines neuen Proteinkatalysators. Zum Beispiel
wird das katalytische Motiv von ADA modifiziert zu einem Zytidin
bindenden Motiv, wobei ein neues Enzym mit potentiell nützlichen
katalytischen Eigenschaften entsteht. Die Aktivität dieser
neuen Enzyme kann einfach beurteilt werden durch in-vivo Assays ähnlich denen
eines PCA-Systems, oder durch in-vitro Aktivitätsassays. Darüber hinaus
wird die detaillierte mechanistische Erforschung der entstehenden
Enzyme, die mit diesem System möglich
ist, ein vernünftiges
Design jeder nachfolgenden Generation von Katalysatoren ermöglichen.
-
BEISPIEL 8
-
Beispiele für die Anwendung
des PCA-Verfahrens zur Erfassung molekularer Wechselwirkungen im
ganzen Organismus
-
Es
ist eine logische Erweiterung der obigen Beschreibungen von PCA-Anwendungen
zu den Einsatzmöglichkeiten
dieser Techniken in ganzen Modellorganismen wie z.B. Drosophila,
Nematoden, Zebrafischen und Pufferfischen. Der einzige Unterschied
zu anderen aufgeführten
Verfahren ist, dass die verwendeten Vektoren verschieden sein (z.B.
retrovirale Vek toren) und alle für
den PCA benötigten
Substrate bioverfügbar
sein müssten,
oder die Erfassung in situ erfolgen müsste.
-
BEISPIEL 9
-
Beispiele für die Anwendung
eines PCA-Verfahrens für
die Gentherapie
-
Eine
weitere bedeutende Ausführungsform
der Erfindung ist die Bereitstellung einer Möglichkeit und eines Verfahrens
für die
Gentherapie bei Säugetierkrankheiten.
Von besonderem Interesse ist die therapeutische Verwendung von PCA
bei Krebs. In einer Ausführungsform
der genannten PCA-Gentherapie wird ein PCA unter Verwendung von
Fragmenten (modulare Proteineinheiten), die z.B. von einem Proteintoxin
abgeleitet wurden, entwickelt: Pseuodomonas-Exotoxin, Diphterietoxin
und das Pflanzentoxin Gelonin, oder andere ähnliche Moleküle. Zur
Therapie zum Beispiel von Brustkrebs wird zuerst ein Säugetier-,
retrovirales, adenovirales oder eukaryotes künstliches chromosomales (EACs)
genetisches Konstrukt vorbereitet, das ein Fragment des ausgewählten Toxins
unter Steuerung des Protomotors für die Expression des Onkogens
erbB32 einbaut. Es ist wohlbekannt, dass das erbB2-Onkogen bei Brustkrebs
und Adenokarzinomzellen überexprimiert
ist (D. J. Slamon et. al., Science, 1989, 244, 707). Das HER2/neu
(c-erbB-2)-Proto-Onkogen codiert einen 185-kDa Transmembranprotein-Tyrosinkinase-Wachstumsfaktorrezeptor
der Unterklasse 1, p185HER2. Das humane
erbB2-Onkogen liegt auch auf Chromosom 17, Bereich q21 und umfasst
4.480 Basen paare und p185HER2 dient als
Rezeptor für
einen 30-kDa Glykoprotein-Wachstumsfaktor, sezerniert aus humanen
Brustkrebszelllinien (R. Lupu et. Al., Science, 1990, 249, 1152).
-
Das
Transgen wird "in
vivo" oder "ex vivo" mithilfe von Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, in die Empfängerzellen eingebaut, z.B.
durch homologe Rekombination, um Transgene am gewünschten
Ort durch retrovirale, adenovirale oder EACs einzubauen. Ein zweites
genetisches Konstrukt, das ein Fusionsgen enthält, das Empfänger-DNA
beinhaltet, die ein interagierendes Protein codiert, das mit dem
erbB2-Onkogen interagiert, das über
das in dieser Erfindung beschriebene PCA-Verfahren entdeckt wurde,
und dem "zweiten" Fragment des Toxinmoleküls. Dieses Konstrukt
wird dem Patienten durch der Fachwelt bekannte Verfahren verabreicht,
wie z.B. im US-Patent Nr. 5,399,346 und 5,585,237 gezeigt ist, deren
gesamter Inhalt durch Bezugnahme mit aufgenommen ist. Die transgene
Expression des beschriebenen onkogenen erbB2-Toxinfragments wird
nun vom konstitutiven onkogenen Promotor gesteuert. Die Proliferation
von Tumorzellen produziert somit einen Teil des Toxins, das als
Fusion am erbB2-Onkogen hängt.
Bei Vorhandensein des zweiten genetischen Konstrukts, das durch
den PCA entdeckte interagierende erbB2-Onkogen exprimierende "interagierendes Protein – Toxinfragment", entsteht dann:
erbB2-Onkogen-Toxin "Fragment
A": es entsteht
interagierendes Protein – Toxinfragment
B und der Tod der Empfängertumorzellen
wird durch die Bildung eines aktiven Toxins durch Proteinfragmentkomplementation
induziert, womit eine wirksame und effiziente Therapie besagter Krankheit
zur Verfügung
gestellt wird.
-
Dies
kann ausgeweitet werden auf andere Krankheiten und andere Toxine
einsetzende Verfahren, die hier beschrieben und durch diese Erfindung
verkörpert
sind.
-
BEISPIEL 10
-
Beispiele für die Anwendung
von PCA-Verfahren zur Erfassung molekularer Wechselwirkungen in
vitro
-
Jedes
beliebige der oben beschriebenen PCA-Verfahren könnte an die in vitro Erfassung
angepasst werden. Im Gegenteil zu den in-vivo PCAs würde die
Erfassung jedoch mit gereinigten PCA-Fragment-Fusionsproteinen durchgeführt werden.
Diese Verwendungsmöglichkeiten
von PCA haben das Potential für
die Verwendung in diagnostischen Kits. Der oben beschriebene Test
DHFR-Assay zum Beispiel, bei dem die interagierenden Domänen FKBP12
und TOR sind, könnte
als diagnostischer Test für
Rapamycinkonzentrationen zur Überwachung
der Dosierung bei Patienten, die mit diesem Medikament behandelt
werden, verwendet werden.
-
Wie
unten dargestellt, stellt die vorliegende Erfindung bereit:
- 1) Ermöglichung
der Erfassung von Protein-Protein-Wechselwirkungen in vivo oder
in vitro.
- 2) Ermöglichung
der Erfassung von Protein-Protein-Wechselwirkungen in geeigneten
Kontexten, wie z.B. in einem spezifischen Organismus, Zelltyp, zellulärem Kompartiment
oder einer Organelle.
- 3) Ermöglichung
der Erfassung von induzierter gegenüber konstitutiver Protein-Protein-Wechselwirkungen (wie
durch einen Zellwachstums- oder Inhibitingfaktor).
- 4) Die Möglichkeit,
spezifische von nicht-spezifischen Protein-Protein-Wechselwirkungen
zu unterscheiden, und zwar durch die Kontrolle der Sensitivität des Assays.
- 5) Ermöglichung
der Erfassung der Kinetik der Proteinzusammenbaus in Zellen.
- 6) Ermöglichung
des Screenens von cDNA-Bibliotheken nach Protein-Protein-Wechselwirkungen.
-
Weitere
Aspekte der Erfindung lassen sich aufzeigen in der Identifikation
neuer Wechselwirkungen mit dem Enzym p70S6k, um seine Steuerung
zu bestimmen sowie die Art, wie separate Signalkaskaden auf diesem
Enzym konvergieren.
-
Das
PCA-Verfahren ist besonders hilfreich für die Erfassung der Kinetik
des Proteinzusammenbaus in Zellen. Die Kinetik des Proteinzusammenbaus
kann mithilfe von fluoreszierenden Proteinsystemen bestimmt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann PCA für
das Screenen nach Wirkstoffen verwendet werden. Die PCA-Verfahren
zum Screenen nach Wirkstoffen, die spezifische biochemische Übertragungswege
in Zellen blockieren, ermöglichen
ein sorgfältig
zielgerichtetes und kontrolliertes Verfahren zur Identifikation
von Produkten, die nützliche
pharmazeutische Eigenschaften haben.
-
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Abkürzungen:
PCA, Proteinfragmentkomplementierungsassay; mDHFR, Murin-Dihydrofolatreduktase;
hDHFR, menschliche Dihydrofolatreduktase; Z-F[1,2], GCN4- Leuzin-Zipper-mDHFR-Fragment[1,2]; USPS,
auf Ubiquitin basierender Spaltungsproteinsensor; IPTG, Isopropyl-β-D-Thiogalactopyranosid;
PMSF, Phenylmethylsulfonylfluorid; SDS-PAGE, SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese.