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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen rekombinanten Rezeptor, umfassend
eine extrazelluläre
Ligandenbindedomäne
und eine zytoplasmatische Domäne,
die ein heterologes Köderpolypeptid
umfasst, wobei der Rezeptor aktiviert wird durch Bindung eines Liganden
an die Ligandenbindedomäne
und eines Beutepolypeptids an das heterologe Köderpolypeptid. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Nachweis von Verbindung-Verbindung-Bindung
mittels des rekombinanten Rezeptors.
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Protein-Protein-Wechselwirkungen
sind ein essentieller Schlüssel
in allen biologischen Prozessen, von der Replikation und Expression
von Genen bis zur Morphogenese von Organismen. Protein-Protein-Wechselwirkungen
regeln unter anderem Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen und die anschließenden Signalleitung;
sie sind wichtig beim Zusammensetzen von Enzymuntereinheiten, bei
der Bildung von biologischen supramolekularen Strukturen wie Ribosomen,
Filamente und Viruspartikel und in Antigen-Antikörper-Wechselwirkungen.
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Forscher
haben mehrere Ansätze
entwickelt in Versuchen zur Identifizierung von Protein-Protein-Interaktionen.
Co-Reinigung von Proteinen und Co-Immunopräzipitation waren unter den
ersten verwendeten Techniken. Diese Verfahren sind jedoch langwierig
und erlauben keine Hochdurchsatzdurchmusterung. Außerdem brauchen
sie Lyse, die die normale zelluläre
Integrität
zerstört.
Ein Hauptdurchbruch wurde erreicht durch die Einführung genetischer
Ansätze,
von denen das Hefe-2-Hybrid-System (Fields und Song, 1989) der wichtigste
ist. Obwohl diese Technik weit verbreitet ist, hat sie einige Nachteile.
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Die
Fusionsproteine müssen
in den Zellkern translozieren, was nicht immer geschieht. Proteine
mit intrinsischen Transkriptionsaktivierungs-Eigenschaften können Falsch-Positive
verursachen. Außerdem
sind Wechselwirkungen, die von sekundären Modifikationen des Proteins
wie Phosphorylierung abhängig
sind, nicht einfach nachzuweisen.
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Mehrere
alternative Systeme sind entwickelt worden, um eines oder mehrere
dieser Probleme zu lösen.
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Ansätze basierend
auf Phagen-Display umgehen die nukleäre Translokation. WO 9002809
beschreibt wie ein Bindeprotein auf der Oberfläche einer genetischen Packung
dargestellt werden kann, z.B. ein filamentöser Phage, wobei das für das Bindeprotein
kodierende Gen im Inneren des Phagen verpackt ist. Phagen, die ein
Bindeprotein tragen, dass das Zielmolekül erkennt, werden isoliert
und amplifiziert. Mehrere Verbesserungen des Phagen-Display-Ansatzes
sind vorgeschlagen worden, wie beschrieben zum Beispiel in WO 9220791, WO
9710330 und WO 9732017.
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Alle
diese Verfahren leiden jedoch an den Schwierigkeiten, die der Phagen-Display-Methodik innewohnen:
die Proteine müssen
auf der Phagenoberfläche
exponiert werden und werden so einer Umgebung exponiert, die physiologisch
nicht relevant für
in vivo Wechselwirkungen ist. Außerdem wird beim Durchmustern
einer Phagenbibliothek eine Kompetition zwischen den Phagen auftreten,
der in einer Selektion für
Bindemoleküle
mit hoher Affinität
resultiert. Letztlich sind keine modifikationsabhängigen Phagen-Display-Systeme beschrieben
worden.
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US 5637463 beschreibt eine
Verbesserung des Hefe-2-Hybrid-Systems, womit nach modifikationsabhängigen Protein-Protein-Wechselwirkungen
durchgemustert werden kann. Dieses Verfahren beruht jedoch auf der
Co-Expression des modifizierenden Enzyms, das seine Aktivität im Zytoplasma
ausüben
wird und das andere Enzyme als dem an der Protein-Protein-Wechselwirkung
beteiligten Enzym modifizieren kann, was auf seine Weise die Lebensfähigkeit
des Wirtsorganismus beeinflussen kann.
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Eine
interessante Entwicklung ist beschrieben in
US 5776689 , durch das so genannte
Proteinrekrutierungssystem. Protein-Protein-Wechselwirkungen werden
durch Rekrutierung eines Guaninnukleotidaustauschfaktors (Sos) an
die Plasmamembran nachgewiesen, wo Sos ein Ras-Reportermolekül aktiviert.
Das führt
zum Überleben
der Zelle, die sonst unter den verwendeten Kulturbedingungen nicht überleben
würde. Obwohl
dieses Verfahren sicherlich den Vorteil hat, dass Protein-Protein-Wechselwirkungen
unter physiologischen Bedingungen im Submembranraum stattfinden,
hat es mehrere Nachteile. Modifikationsabhängige Wechselwirkungen können nicht
nachgewiesen werden. Außerdem
verwendet das Verfahren den pleiotropen Ras-Signalweg, was technische
Komplikationen verursachen kann.
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Es
besteht immer noch Bedarf an einem Selektionssystem für Protein-Protein-Wechselwirkungen,
das diese Wechselwirkungen unter physiologischen Bedingungen untersuchen
kann, mit einem geringen und kontrollierbaren Hintergrund, und mit
dem modifikationsabhängige
Wechselwirkungen isoliert werden können.
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Die
vorliegende Erfindung stillt dieses Bedürfnis und bietet noch weitere
Vorteile.
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Eine
schematische Repräsentation
der Erfindung ist in 1 gegeben.
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Es
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, einen rekombinanten Transmembranrezeptor
zur Verfügung
zu stellen, umfassend eine extrazelluläre Ligandenbindedomäne und eine
zytoplasmatische Domäne
abgeleitet von einem Rezeptor, wobei die zytoplasmatische Domäne ein erstes
interagierendes Polypeptid umfasst, das heterolog zu der zyto plasmatischen
Domäne
ist, und wobei der rekombinante Rezeptor durch Bindung eines Liganden
an die Ligandenbindedomäne
und durch Bindung eines zweiten wechselwirkenden Polypeptids an
das erste wechselwirkende Polypeptid aktiviert wird. In dieser Anmeldung
wird das erste wechselwirkende Polypeptid „Köder" oder „Köderpolypeptid" genannt, und das
zweite wechselwirkende Polypeptid wird „Beute" oder „Beutepolypeptid" genannt. Der rekombinante
Rezeptor kann ein chimärer
Rezeptor sein, in dem die Ligandenbindedomäne und die zytoplasmatische
Domäne
von zwei unterschiedlichen Rezeptoren abgeleitet sind. Vorzugsweise
ist der Rezeptor ein multimerisierender Rezeptor; das kann sowohl
ein homomultimerisierender Rezeptor als auch ein heteromultimerisierender
Rezeptor sein. Die zytoplasmatische Domäne des rekombinanten Rezeptors
umfasst ein heterologes Köderpolypeptid,
das an das carboxyterminale Ende fusioniert werden kann, einen Teil
des carboxyterminalen Endes ersetzen kann oder als eine Insertion
oder ein Austausch gegen ein endogenes internes Fragment in der
zytoplasmatischen Domäne
selbst liegen kann. Im Falle eines heteromultimerisierenden Rezeptors
müssen
nicht alle Ketten den Köder
umfassen, sondern es ist ausreichend, wenn eine der zusammensetzenden
Ketten den Köder
in ihrer zytoplasmatischen Domäne
umfasst. Mindestens eine der Aktivierungsstellen in der zytoplasmatischen
Domäne
des Rezeptors ist inaktiviert worden, so dass der Rezeptor nicht
aktiviert wird und es keinen aktiven Signalweg gibt, wenn nur ein
Ligand an die Ligandenbindedomäne
des rekombinanten Rezeptors bindet. Eine derartige Inaktivierung
kann auf verschiedenen Wegen erzielt werden, z.B. durch Austausch
der Aminosäure,
die aktiviert werden kann, gegen eine andere Aminosäure, durch
Veränderung
des Aminosäurekontexts
der Aktivierungsstelle, oder durch Entfernung der Aktivierungsstelle.
Insertion des heterologen Köderpolypeptids
und Inaktivierung der Aktivierungsstelle kann zu einer oder mehreren
Deletionen in der zytoplasmatischen ursprünglichen Domäne führen. Der einzige
limitierende Faktor für
die Veränderungen
in der zytoplasmatischen Domäne
ist der, dass die zytoplasmatische Domäne direkt oder indirekt die
ihr innewohnende modifizierende Enzymaktivität beibehalten sollte, entweder
durch Erhalt einer, modifizierende Enzymaktivität'-Bindestelle, z.B. eine Jak-Bindestelle,
oder durch Einbau einer aktiven modifizierenden Enzymaktivität in die
zytoplasmatische Domäne
selbst. Aktivierung des Rezeptors und des Signalwegs wird erreicht
durch Bindung des Liganden an die Ligandenbindedomäne und durch
Bindung eines Köderpolypetids
an das in der zytoplasmatischen Domäne des Rezeptors umfasste heterologe
Köderpolypeptid.
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Das
Gen, das für
den rekombinanten Rezeptor, umfassend das Köderpolypeptid, kodiert, kann
stromabwärts
entweder eines konstitutiven oder eines induzierbaren Promotors platziert
werden. Letztere Konstruktion könnte
einige Vorteile haben in Fällen,
wo es eine Kompetition um die Bindestelle zwischen Beutepolypeptid
und endogenen Polypeptiden gibt. Induktion des rekombinanten Rezeptors
umfassend das Köderpolypetid in
Anwesenheit der Beutepolypeptide kann die Bindung erleichtern und
Sättigung
der Bindestellen mit endogenen Polypeptiden vermeiden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein rekombinanter Rezeptor nach dieser Erfindung, wo die Aktivierungsstelle
eine Phosphorylierungsstelle ist und die modifizierende Enzymaktivität eine Kinase
ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung ist ein homomultimerisierender rekombinanter Leptinrezeptor,
mit einem heterologen Köderpolypeptid,
das in oder vorzugsweise an das carboxyterminale Ende der zytoplasmatischen
Domäne
fusioniert ist. Das heterologe Köderpolypeptid
kann einen Teil der zytoplasmatischen Domäne ersetzen. Vorzugsweise werden
die die drei konservierten Tyrosinphosphorylierungsstellen in der
zytoplasmatischen Domäne
inaktiviert, bevorzugter durch einen Austausch von Tyrosin gegen
Phenylalanin. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein homomultimerisierender
rekombinanter Rezeptor, in dem eine inaktivierte zytoplasmatische
Domäne
des Leptinrezeptors, umfassend eine heterologes Köderpolypeptid
wie oben beschrieben, fusioniert ist an die Ligandenbindedomäne des Erythropoietin-
(EPO) Rezeptors. Noch eine weitere Ausführungsform ist ein heteromultimerisierender
rekombinanter Rezeptor, in dem die inaktivierte zytoplasmatische
Domäne
des Leptinrezeptors, umfassend ein heterologes Köderpolypeptid, fusioniert ist
an die Ligandenbindedomäne
der Interleukin-5-Rezeptor α-Kette
als eine Untereinheit, und an die Interleukin-5-Rezeptor β-Kette als
weitere Untereinheit. Noch eine weitere Ausführungsform ist ein heteromultimerisierender
rekombinanter Rezeptor, in dem die inaktivierte zytoplasmatische
Domäne
des Leptinrezeptors, umfassend ein heterologes Köderpolypeptid, fusioniert ist
an die Ligandenbindedomäne
der GM-CSFα-Kette
als eine Untereinheit, und an die Interleukin-5-Rezeptor β-Kette als
weitere Untereinheit.
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Es
ist ein weiterer Aspekt der Erfindung einen rekombinanten Rezeptor
zur Verfügung
zu stellen, umfassend eine Ligandenbindedomäne und eine zytoplasmatische
Domäne,
die ein heterologes Köderpolypeptid umfasst,
das durch Modifikationen wie, aber nicht begrenzt auf, Phosphorylierungen,
Acetylierung, Acylierung, Methylierung, Ubiquitinilierung, Glykosylierung
oder proteolytische Prozessierung modifiziert werden kann, wobei
der rekombinante Rezeptor aktiviert wird durch Bindung eines Liganden
an die Ligandenbindedomäne und
durch Bindung eines Beutepolypeptids an das heterologe Köderpolypeptid
und wobei die Bindung des Beutepolypeptids an das heterologe Köderpolypetid
abhängig
ist vom Modifizierungszustand des heterologen Köderpolypeptids, das heißt entweder
gibt ist nur Bindung mit Modifikation, oder es gibt Bindung nur
ohne Modifikation. Der Modifizierungszustand kann sein, ist aber
nicht begrenzt auf, Anwesenheit oder Abwesenheit von Phosphorylierung,
Acetylierung, Acylierung, Methylierung, Ubiquitinylierung oder Glykosylierung,
oder Auftreten von proteolytischer Spaltung oder nicht. Der Köder wird
durch die Köder-modifizierende
Enzymaktivität
modifiziert, die sein kann, aber die nicht notwendigerweise mit
der modifizierenden Enzymaktivität
identisch ist, die die Aktivierungsstelle modifiziert. Der rekombinante
Rezeptor kann ein chimärer
Rezeptor sein, in dem die Ligandenbindedomäne und die zytoplasmatische
Domäne
abgeleitet sind von zwei verschiedenen Rezeptoren. Vorzugsweise
ist der Rezeptor ein multimerisierender Rezeptor. Wie oben beschrieben,
umfasst die zytoplasmatische Domäne
des rekombinanten Rezeptors ein heterologes Köderpolypeptid, das an das carboxyterminale
Ende fusioniert werden kann, oder einen Teil dieses carboxyterminalen
Endes ersetzen kann oder sich als Insertion oder Austausch eines
endogenen internen Fragments in der zytoplasmatischen Domäne selbst
befinden kann. Im Falle eines heteromultimerisierenden Rezeptors
müssen
nicht alle Ketten den Köder
umfassen, sondern es ist ausreichend, wenn eine der zusammensetzenden
Ketten den Köder
in ihrer zytoplasmatischen Domäne
umfasst. Mindestens eine der Aktivierungsstellen in der zytoplasmatischen
Domäne des
Rezeptors ist inaktiviert worden, so dass der Rezeptor nicht aktiviert
ist und es keinen aktiven Signalweg gibt, wenn nur der Ligand an
die Ligandenbindedomäne
des rekombinanten Rezeptors bindet. Derartige Inaktivierung kann
erzielt werden auf mehreren Wegen, z.B. durch Austausch der Aminosäure, die
aktiviert werden kann, gegen eine andere Aminosäure, oder durch Abänderung
des Aminosäurekontexts
der Aktivierungsstelle oder durch Entfernen der Aktivierungsstelle.
Insertion des heterologen Köderpolypeptids
und Inaktivierung der Aktivierungsstellen könnte in einer oder mehreren
Deletionen der zytoplasmatischen Ausgangsdomäne führen. Der einzige limitierende
Faktor für
die Veränderungen
in der zytoplasmatischen Domäne
ist der, dass die zytoplasmatische Domäne direkt oder indirekt die
ihr innewohnende modifizierende Enzymaktivität beibehalten sollte, entweder
durch Erhalt einer modifizierendes Enzym-Bindestelle, oder durch
Einbau einer aktiven modifizierenden Enzymaktivität in die
zytoplasmatische Domäne
selbst. Vorzugsweise ist die Aktivierungsstelle eine Phosphorylierungsstelle,
und die modifizierende Enzymaktivität ist eine Kinaseaktivität.
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Die
Modifizierung des Köders
kann entweder in cis oder in trans sein, das heißt durch eine enzymatische
Aktivität,
die sich auf der gleichen zytoplasmatischen Domäne befindet, oder durch eine
enzymatische Aktivität,
die von woanders kommt. Vorzugsweise wird die Modifikation des Köders induziert
durch Bindung eines Liganden an die Ligandenbindedomäne. Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein homodimerisierender Rezeptor, in dem der Köder phosphoryliert
wird durch die der zytoplasmatischen Domäne innewohnende Kinaseaktivität, vorzugsweise
durch ein Jak-Kinase, die an die zytoplasmatische Domäne bindet.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
ist ein heteromultimerisierender Rezeptor, wo die zytoplasmatische
Domäne
einer Kette einen zu modifizierenden Köder umfasst, und die zytoplasmatische
Domäne
einer anderen Kette die Köder-modifizierende
Enzymaktivität
umfasst.
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Aktivierung
des Rezeptors und des Signalwegs wird erreicht durch Bindung eines
Liganden an die Ligandenbindedomäne
und durch Bindung eines Beutepolypeptids an das heterologe Köderpolypeptid,
das sich in der zytoplasmatischen Domäne des Rezeptors befindet.
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Bindung
des Beutepolypeptids ist abhängig
vom Modifizierungszustand des heterologen Köderpolypeptids, das heißt, dass
die Bindung nur stattfindet, wenn der Köder modifiziert ist, oder nur,
wenn der Köder nicht
modifiziert ist.
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Es
ist ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Beutepolypeptid zur Verfügung zu
stellen; wobei das Beutepolypeptid ein Fusionsprotein ist, umfassend
ein Polypeptid, das direkt oder indirekt wechselwirken kann mit einem
Köderpolypetid
und ein weiteres Polypetid, dass mindestens eine Aktivierungsstelle
eines Rezeptors umfasst. Die Aktivierungsstelle ist vorzugsweise
eine Phosphorylierungsstelle, bevorzugter eine Tyrosinphosphorylierungsstelle.
Noch bevorzugter ist die Phosphorylierungsstelle Teil einer Signalgeber-und-Aktivator-von-Transkription-(Signal
Transducer and Activator of Transcription; STAT)-Bindestelle, am
Bevorzugtesten Teil einer STAT1- und/oder STAT3-Bindestelle. Direkte Wechselwirkung
bedeutet, dass es einen direkten Protein-Protein-Kontakt zwischen dem heterologen Köderpolypeptid
und dem Beutepolypeptid gibt; indirekte Wechselwirkung bedeutet,
dass das heterologe Köderpolypeptid
mit einem oder mehreren Polypeptiden wechselwirkt, die einen Komplex
bilden, der mit dem Beutepolypeptid wechselwirkt oder umgekehrt.
Im letzteren Fall kann das Beutepolypeptid entweder mit einer oder
mit mehreren Polypeptiden des Komplexes wechselwirken. Die Bindung
des Beutepolypeptids an das Köderpolypeptid
kann abhängig
sein vom Modifizierungszustand des Köderpolypeptids und/oder von
Proteinen innerhalb des Bindekomplexes.
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Falls
Wechselwirkungen von nukleären
Proteinen untersucht werden, kann das Beutepolypeptid eine nukleäre Export
Sequenz (NES) umfassen, um sicherzustellen, dass es im Zytosol verfügbar ist.
Es ist gezeigt worden, dass das NES-Signal (Aminosäuren 37–46) des
hitzestabilen Inhibitors der cAMP-abhängigen Proteinkinase ein starkes
nukleäres
Lokalisationssignal aufhebt (Wiley et al., 1999). Diese NES wird
das Beutepolypeptid im Zytoplasma halten, selbst wenn es ein starkes
nukleäres
Lokalisationssignal hat, was die Wechselwirkung mit dem Köder erleichtert.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein Beutepolypeptid nach dieser Erfindung, wonach das Beutepolypeptid
mit dem heterologen Polypeptid eines rekombinanten Rezeptors nach
dieser Erfindung wechselwirkt. Nach Bindung eines Liganden an die
Ligandenbindedomäne
des rekombinanten Rezeptors und nach direkter oder indirekter Wechselwirkung
des heterologen Köderpolypeptids
mit dem Beutepolypeptid, kann die Aktivierungsstelle des Beutepolypeptids
modifiziert werden durch die modifizierende Enzymaktivität, die der zytoplasmatischen
Domäne
des Rezeptors innewohnt. Die Modifikation der Aktivierungsstelle
wird den Signalweg aktivieren. Vorzugsweise ist die Aktivierungsstelle
eine Phosphorylierungsstelle und die modifizierende Enzymaktivität eine Kinaseaktivität. Bevorzugter
umfasst die Aktivierung die Bindung eines STAT-Polypeptids an die
phosphorylierte Phosphorylierungsstelle, gefolgt von einer Phosphorylierung
des STAT-Polypetids und anschließende Dimerisierung zweier
phosphorylierter STAT-Moleküle.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Vektor, der für einen
rekombinanten Rezeptor nach der Erfindung kodiert, und/oder ein
Vektor, der für
ein Beutepolypeptid nach dieser Erfindung kodiert. Der rekombinante Rezeptor
und das Beutepolypeptid können
sich in einem oder in separaten Vektoren befinden. Der Vektor kann jeder
dem Fachmann bekannte Vektor sein, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
episomale Vektoren, integrierende Vektoren und virale Vektoren.
Eine bevorzugte Ausführungsform
ist ein Ködervektor,
womit der Köder
in das Chromosom mittels Rekombinase-unterstützter Integration wie Cre-lox
oder flp-frt integriert werden könnte,
und oder ein retroviraler Beutevektor, der eine retrovirale Integration
in das Genom gestattet.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine eukaryotische Zelle umfassend
einen rekombinanten Rezeptor nach der Erfindung. Vorzugsweise wird
die eukaryotische Zelle erlangt durch Transformation oder Transfektion
mit einem oder mehreren Vektoren nach der Erfindung. Die eukaryotische
Zelle umfasst, ist aber nicht beschränkt auf, Hefezellen, Pilzzellen,
Pflanzenzellen, Insektenzellen und Säugetierzellen. Vorzugsweise
ist die eukaryotische Zelle eine Säugetierzelle. Eine bevorzugte
Ausführungsform
ist eine eukaryotische Zelllinie, die den retroviralen Rezeptor
der Maus exprimiert, was sicheres retrovirales Arbeiten durch Verwendung
retroviraler cDNS-Bibliotheken gestattet.
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Noch
ein weiteres Merkmal der Erfindung ist ein Kit, umfassend einen
oder mehrere Klonierungsvektoren, die die Konstruktion von einem
oder mehreren Vektoren nach dieser Erfindung erlaubt. Es ist offensichtlich
für den
Fachmann, dass ein Klonierungsvektor, der für einen rekombinanten Vektor
kodiert, in dem der für die
zytoplasmatische Domäne
kodierende Teil eine oder mehrere Restriktionsstellen umfasst, die
eine Fusion einer für
ein Polypeptid kodierenden Nukleinsäure im Leseraster erlauben,
einfach benutzt werden kann, um einen Vektor zu konstruieren, der
für einen
rekombinanten Rezeptor nach dieser Erfindung kodiert. Auf ähnliche
Weise kann ein Klonierungsvektor, der für ein erstes Polypeptid kodiert,
das mindestens eine Aktivierungsstelle umfasst, die wiederum mindestens
eine oder mehrere Restriktionsstellen umfasst, die eine Fusion im
Leseraster einer für
ein zweites Polypeptid kodierenden Nukleinsäure mit dem ersten Polypeptid
gestattet, einfach verwendet werden, um einen Vektor zu konstruieren,
der für
ein Beutepolypeptid nach dieser Erfindung kodiert. Alternativ können für die Konstruktion
sowohl des für
den rekombinanten Rezeptor kodierenden Vektors, als auch für den für das Beutepolypeptid
kodierenden Vektor andere dem Fachmann bekannte Klonierungsstrategien
benutzt werden.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum nachweisen
von Verbindung-Verbindung-Bindungen durch Benutzung eines rekombinanten
Rezeptors und/oder eines Beutepolypeptids nach dieser Erfindung.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine eukaryotische Zelle, die einen rekombinanten Rezeptor
nach dieser Erfindung trägt,
transformiert oder transfiziert mit einer Vektorbibliothek, die
für Beutepolypeptide
nach dieser Erfindung kodiert. Köder-Beute-Bindung
wird zu einer Aktivierung des Signalwegs führen und kann nachgewiesen
werden durch Verwendung eines Reportersystems. Obwohl es kein essentielles Merkmal
ist, kann der Gebrauch eines chimären Rezeptors einen zusätzlichen
Vorteil für
dieses Verfahren darstellen. Ein erster Vorteil der Verwendung eines
chimären
Rezeptors in diesem Verfahren ist, dass er die Eliminierung eines
köderunspezifischen
Hintergrunds gestattet. Tatsächlich
kann durch Verwendung von zwei unterschiedlichen Rezeptoren, einem
nicht-Köder-umfassenden
und einem Köder-umfassenden Rezeptor, eine
Unterscheidung zwischen köderspezifischer
und köderunspezifischer
Bindung getroffen werden. Das kann umgesetzt werden durch Verwendung
einer Wirtszelle, die mindestens zwei Rezeptoren trägt, einem
ersten Rezeptor, umfassend eine erste Ligandenbindedomäne und eine
zytoplasmatische Domäne,
die weder eine Aktivierungsstelle noch ein heterologes Köderpolypeptid
umfasst, und ein zweiter Rezeptor, umfassend die selbe inaktivierte
zytoplasmatische Domäne,
jedoch nun mit einem heterologen Köderpolypeptid, und eine zweite
Ligandenbindedomäne.
Nach exogenem Zusatz des ersten Liganden zum Medium und Bindung
des ersten Liganden an den Rezeptor, kann ein positives Signal nur
nachgewiesen werden, wenn es keine köderspezifische Wechselwirkung
eines Beutepolypeptids, das an ein Polypeptid fusioniert ist, das
wiederum eine Aktivierungsstelle umfasst, mit der zytoplasmatischen
Domäne
des Rezeptors gibt; diese Zellen können selektioniert und/oder
eliminiert werden. Nach Selektion und/oder Eliminierung der köderunspezifisch-wechselwirkenden
Beuten, kann der zweite Ligand zum Medium zugegeben werden. Nach
Bindung des zweiten Liganden an seine Ligandenbindedomäne, wird
ein positives Signal nur nachgewiesen werden nach spezifischer Köder-Beute-Wechselwirkung,
weil die Beuten, die an die zytoplasmatische Domäne binden, entfernt worden sind.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines chimären Rezeptors ist, dass auf ähnliche
Weise eine substraktive Selektion für Beuten, die nahverwandte
aber doch unterschiedliche Köder
binden, gemacht werden kann.
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Eine
spezifische Ausführungsform
des Verfahrens zum Nachweis von Verbindung-Verbindung-Bindung ist ein Verfahren,
wonach die Bindung eine Protein-Protein-Wechselwirkung ist. Eine weitere spezifische Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Nachweis von Protein-Protein-Wechselwirkungen,
wobei die Wechselwirkung vom Modifzierungszustand abhängig ist.
Noch eine weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Nachweis von Verbindung-Verbindung-Bindung,
wobei die Bindung über
drei oder mehr Partner vermittelt wird. In diesem Fall können einer
oder mehrere Partner nicht aus oder nicht vollständig von proteinöser Natur
sein. Es ist offensichtlich für
den Fachmann, dass ein rekombinanter Rezeptor nach dieser Erfindung
als nicht-beschränkendes
Beispiel ein kleines Molekül
binden kann. Auf der anderen Seite kann das Beutepolypeptid nach der
Erfindung ebenfalls an das kleine Molekül binden, so dass Köder und
Beute miteinander verbunden sind über das kleine Molekül. Das kleine
Molekül
kann in der Wirtszelle als eine Verbindung vorhanden sein, die von
der Zelle selbst produziert wird, oder als eine Verbindung, die
aus dem Medium aufgenommen wird.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren zum Nachweis von Verbindung-Verbindung-Bindung die Herstellung
einer eukaryotischen Zelle, umfassend einen rekombinanten Rezeptor
nach dieser Erfindung, gefolgt von einer Transformation oder Transfektion
der Zelle mit einer Bibliothek an Beutepolypeptidvektoren nach dieser
Erfindung. Die Verbindung-Verbindung-Bindung
wird nachgewiesen durch Aktivierung des Rezeptors, was zu einem
aktiven Signalweg führt
und in der Induktion eines Reportersystems resultiert. Ein Reportersystem kann
jedes System sein, dass den Nachweis und/oder die Selektion von
Zellen gestattet, die einen rekombinanten Rezeptor nach der Erfindung
tragen. Es ist klar für
den Fachmann, dass mehrere Reportersysteme verwendet werden können. Als
nicht-beschränkendes
Beispiel kann ein Luziferase-Gen, ein Antibiotikaresistenz-Gen oder
ein Zelloberflächenmarker-Gen
hinter einem Promotor platziert werden, der durch den Signalweg
induziert wird. Alternativ können
Reportersysteme verwendet werden, die auf einer Veränderung
der Charakteristika von Verbindungen des Signalwegs basieren, wenn
der Weg aktiv ist, z.B. die Phosphorylierung und/oder Dimerisierung
solcher Verbindungen.
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Die
folgenden Definitionen werden dargelegt, um die Bedeutung und den
Umfang verschiedener verwendeter Ausdrücke zu definieren, die zur
Beschreibung der Erfindung verwendet werden.
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Rezeptor
wie hier verwendet bezeichnet nicht zwangsläufig ein einzelnes Polypeptid,
sondern kann einen Rezeptorkomplex bezeichnen, der aus zwei oder
mehr Polypeptiden besteht, und eine Ligandenbindedomäne und eine
zytoplasmatische Domäne
umfasst.
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Rekombinanter
Rezeptor bedeutet, dass mindestens eines der Polypeptide rekombinant
ist. Vorzugsweise ist das die zytoplasmatische Domäne umfassende
Polypeptid rekombinant.
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Die
Aktivierungsstelle eines Rezeptors ist die Stelle, die im Wildtyp-Rezeptor
modifiziert wird nach Bindung eines Liganden an die Ligandenbindedomäne, was
zu einer Reorganisation des Rezeptors und nachfolgender Aktivierung
der modifizierenden Enzymaktivität
führt,
und an die eine Verbindung des Signalwegs nach Modifizierung binden
kann, oder jede Stelle, die eine ähnliche Funktion erfüllen kann.
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Im
letzteren Fall ist die Aktivierungsstelle nicht zwangsläufig im
selben Polypeptid angesiedelt wie im Wildtyp-Rezeptor, sondern kann
sich auf einem anderen Polypeptid des Rezeptorkomplexes befinden.
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Modifizierende
Enzymaktivität,
wie hier verwendet, bezeichnet die enzymatische Aktivität, die assozuert
ist mit oder eingebaut ist in die zytoplasmatische Domäne des Rezeptors,
die normalerweise induziert wird durch Bindung eines Liganden an
die Ligandenbindedomäne
und anschließende
Reorganisation des Rezeptors (z.B. durch Konformationsänderung),
und die die Aktivierungsstelle modifizieren kann. Vorzugsweise ist die
Aktivierungsstelle eine Phosphorylierungsstelle und die modifizierende
Enzymaktivität
ist eine Kinaseaktivität.
Die Köder-modifizierende
Enzymaktivität
bedeutet eine Aktivität,
die den Köder
modifiziert. Sie kann, muss aber nicht zwangsläufig identisch mit der modifizierenden
Enzymaktivität
sein.
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Aktivierung
eines Rezeptors, wie hier verwendet, bedeutet, dass der Rezeptor
durch Bindung einer Verbindung des Signalwegs an die modifizierte
Aktivierungsstelle einen Signalweg induziert, woraufhin die Aktivierung
normalerweise zur Induktion oder Repression von einem oder mehreren
Genen führt.
Das Gen ist vorzugsweise ein Reportergen, das die Überwachung
der Aktivierung des Rezeptors gestattet. Ein aktivierter Rezeptor
ist ein Rezeptor, wo die Bindung einer Verbindung an die Aktivierungsstelle
durch Modifizierung der Stelle ermöglicht worden ist. Ein Rezeptor,
in dem die modifizierende Enzymaktivität induziert worden ist ohne Modifizierung
der Aktivierungsstelle, wird nicht als aktiviert angesehen.
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Multimerisierender
Rezeptor, wie hier verwendet, bedeutet, dass der aktivierte Rezeptor
mehrere Polypeptide umfasst. Es bedeutet nicht notwendigerweise
dass die Multimerisierung durch die Ligandenbindung induziert wird:
der Rezeptor kann als vorgeformter Komplex existieren, dessen Konformation
sich nach Ligandenbindung verändert.
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Polypeptid
wie hier verwendet bedeutet jede proteinöse Struktur, unabhängig von
der Länge,
und schließt
Moleküle
wie Peptide, phosphorylierte Proteine und glykosylierte Proteine
mit ein. Polypeptide wie hierin verwendet ist nicht notwendigerweise
eine unabhängige
Verbindung, sondern kann ebenfalls verwendet werden, um einen Teil
einer größeren Verbindung
zu bezeichnen, z.B. eine Domäne
eines Proteins.
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Heterologes
Köderpolypeptid,
wie umfasst in der zytoplasmatischen Domäne eines Rezeptors, bedeutet,
dass es innerhalb der zytoplasmatischen Domäne, oder an die zytoplasmatische
Domäne
fusioniert ein Polypeptid gibt, das nicht in der zytoplasmatischen
Domäne
eines nicht-rekombinanten Rezeptors vorliegt. Das heterologe Köderpolypeptid
kann einen Teil der zytoplasmatischen Domäne ersetzen. Köder bedeutet
hierin, dass dieses Polypeptid mit anderen Polypeptiden wechselwirken
kann, die nicht zum normalen Rezeptorkomplex gehören.
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Köderpolypeptid,
wie hier verwendet, bedeutet ein Fusionsprotein umfassend ein Polypeptid,
das an das heterologe Köderpolypeptid
binden kann, und ein Polypeptid, das mindestens eine Aktivierungsstelle
umfasst.
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Ligand
bedeutet jede Verbindung, die an die extrazelluläre Domäne eines Rezeptors binden kann
und die in der Lage ist, den Signalweg durch Bindung an die extrazelluläre Domäne zu initueren.
Initueren, wie hier verwendet, bedeutet das Auslösen von Ereignissen, die normalerweise
direkt auf die Bindung des Liganden an die extrazelluläre Domäne eines Rezeptors
folgen, z.B. Multimerisierung für
einen multimerisierenden Rezeptor, aber es impliziert nicht eine
Aktivierung des Rezeptors und/oder Vollendung des Signalwegs.
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Verbindung
bedeutet eine chemische oder biologische Verbindung einschließlich einfacher
oder komplexer organischer oder anorganischer Moleküle, Peptide,
Peptido-Mimetika,
Proteine, Antikörper,
Kohlenhydrate, Nukleinsäuren
oder Derivate davon.
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Binden
(u. Bindung) bedeutet jede Wechselwirkung, sei sie nun direkt oder
indirekt. Eine direkte Wechselwirkung impliziert einen Kontakt zwischen
den Bindungspartnern. Eine indirekte Wechselwirkung meint jede Wechselwirkung,
bei der die Wechselwirkungspartner in einem Komplex von mehr als
zwei Verbindungen wechselwirken. Diese Wechselwirkung kann mittels
einer oder mehreren Überbrückungsverbindungen
völlig indirekt
sein, oder teilweise indirekt, wo es immer noch einen direkten Kontakt
gibt, der aber stabilisiert wird über die Wechselwirkung von
einer oder mehreren Verbindungen.
-
Funktionelles
Fragment der inaktivierten zytoplasmatischen Domäne des Leptinrezeptors bedeutet
ein Fragment der zytoplasmatischen Domäne des Leptinrezeptors, das
immer noch die Bindung von Jak-Kinasen gestattet.
-
Inaktivierung
einer Aktivierungsstelle bedeutet jede Veränderung, Mutation oder Deletion,
die eine Modifizierung an der Position des potenziell modifizierten
Rests im Polypeptid inhibiert. Insbesondere bedeutet die Inaktivierung
einer Tyrosinphosphorylierungsstelle jede Veränderung, Mutation oder Deletion,
die eine Phosphorylierung an der Position des potenziell phosphorylierten
Tyrosinrests im Polypeptid inhibiert. Vorzugsweise ist es eine Mutation
an dieser Stelle; bevorzugter ist es ein Wechsel von Tyrosin nach
Phenylalanin.
-
Klonierungsvektor
ist ein Vektor, der generell als ein Zwischenprodukt für die Konstruktion
eines anderen Vektors erachtet wird. Es ist beabsichtigt eine oder
mehrere Nukleinsäurefragmente
einzusetzen, um einen oder mehrere neue Vektoren zu erhalten, die
verwendet werden, um die Wirtszelle von Interesse zu transformieren
oder zu transfizieren, oder selbst als Klonierungsvektoren verwendet
werden.
-
1:
Prinzip der Rezeptor-basierten Wechselwirkungsfalle. Ligandenbindung
führt zur
Aktivierung einer modifizierenden Enzymaktivität (MA). Aufgrund der Inaktivierung
der normalen Rezeptoraktivierungsstelle (inaktivierte Aktivierungsstelle,
iAS), führt
die Aktivierung der modifizierenden Enzymaktivität nicht zu einer Aktivierung
des Signalwegs, es sei denn das heterologe Köderpolypeptid in der zytoplasmatischen
Domäne des
rekombinanten Rezeptors (bezeichnet als „Köder") bindet an ein Beutepolypeptid (bezeichnet
als „Beute"), das fusioniert
ist an ein Polypeptid, das eine Aktivierungsstelle (AS) umfasst.
Die modifizierende Enzymaktivität
kann nun diese Aktivierungsstelle modifizieren; Modifizierung (x)
der Aktivierungsstelle führt
zur Aktivierung des Signalwegs und zur Induktion eines Reportersystems
(bezeichnet als „nachweisbare
Aktivität").
-
2:
Funktionalität
von EpoR-LepR-Chimären
in der Hek293T PAP21 Zelllinie, wie gemessen über Luziferase-Lichtemission,
gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (Gezählte Ereignisse pro Sekunde, cps).
Die Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pSV-SPORT
+ pMET7mcs + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pSV-SPORT EpoR/LepR + pMET7mcs + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pMET7 LepRY985/1077F + pMET7mcs + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
3:
Funktionalität
der p53-SV40 GroßesT-Wechselwirkungsfalle,
wie gemessen über
Luziferase-Lichtemission, gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (cps).
Die Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pSV-SPORT
+ pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pSV-SPORT + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pSV-SPORT + pMET7-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pSEL1-p53 + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pSEL1-p53 + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pSEL1-p53 + pMET7-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
4:
Funktionalität
der EpoR-CIS phosphorylierungsabhängigen Wechselwirkungsfalle,
wie gemessen über
Luziferase-Lichtemission, gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (cps).
-
Die
Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pSV-SPORT
+ pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pSV-SPORT + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pSV-SPORT + pEF-FLAG-I/mCIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pSEL1-EpoR + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pSEL1-EpoR + pEF-FLAG-I/mCIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pSEL1-EpoRY-F + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- g. pSEL1-EpoR + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
5:
Funktionalität
der IRS1-GRB2-Vav-indirekten-Wechselwirkungsfalle, wie gemessen über Luziferase-Lichtemission,
gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (cps).
-
Die
Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pMET7mcs
+ pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pMET7mcs + pMG1-GRB2S + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pMET7mcs + pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pMET7 LepR-IRS1 + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pMET7 LepR-IRS1 + pMG1-GRB2S + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pMET7 LepR-IRS1 + pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
6:
Funktionalität
der IRS1-GRB2-Vav indirekte Wechselwirkungsfalle, wie gemessen über Luziferase-Lichtemission,
gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (cps): GRB2-Dosis-abhängige Inhibition des
Signals.
-
Die
Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pMET7 LepR-IRS1
+ 200 ng pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 200 ng pMET7 GRB2SH3
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 1000 ng pMET7 GRB2SH3
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
7:
Funktionalität
der IRS1-GRB2-Vav indirekten Wechselwirkungsfalle, wie gemessen über Luziferase-Lichtemission,
gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (cps): VavS-Dosis-abhängige Inhibition des
Signals.
-
Die
Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pMET7 LepR-IRS1
+ 200 ng pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 200 ng pMET7 VavS +
pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
- c. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 1000 ng pMET7 VavS +
pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
8:
Aufbau eines optimierten MAPPIT-basierten Zwei-Hybrid-Durchmusterungsverfahrens
-
Die
Vorgehensweise umfasst drei aufeinander folgende Schritte, angedeutet
mit eingekreisten Nummern. Als erstes werden Zellen generiert, die
den chimären
Rezeptor mit dem C-terminalen „Köder" (CR-Köder) nach
Rekombinase-unterstützter
genomischer Integration exprimieren, gefolgt von Hygromycinselektion. Als
nächstes
werden gp130-„Beute"-Chimären nach
retroviralem Gentransfer exprimiert. Schließlich induziert die Ligandenbindung,
wenn spezifische (cognate) „Köder"-„Beute"-Wechselwirkung stattfindet,
eine Signalkaskade, die zur Induktion des Puromycinresistenzmarkers
und gleichzeitig zur Bildung von Zellkolonien in Selektiv-Medium führt. Die
direkte RT-PCR-Amplifikation von für „Beute" kodierenden Transkripten lysierter
Zellkolonien gestattet die rasche Identifizierung der „Beute".
-
9: die MAPPIT-Vorgehensweise für die Zwei-Hybrid-Durchmusterung
- (A) Die HEK293-16 Zelllinie zeigt ligandeninduzierte
Puromycinresistenz. HEK293-16-Zellen wurden in eine 24-Lochplatte
ausgesäht,
und wurden nicht behandelt (oberes Loch) oder wurden Puromycinselektion (1 μg/ml) unterworfen
mit (mittleres Loch) oder ohne (unteres Loch) vorangegangene Aktivierung
von gp130 durch Verwendung von LIF für 48 Stunden. Nach einer Woche
wurden überlebende
Zellen mit Kristallviolett gefärbt.
- (B) Selektion isogener HEK293-16-Zellen, die den EpoR-„Köder" exprimieren. HEK293-16-Zellen
wurden kotransfiziert mit dem pcDNA5/FRT-EpoR-„Köder" und den Flp-Rekombinase-Expressionsvektoren
und auf Hygromycinresistenz selektioniert über 10 Tage (100 μg/ml). Die
Zellen wurden gefärbt
durch Verwendung eines polyklonalen Antiserums, das die extrazelluläre Domäne von dem
EpoR erkennt, und eines Alexa488-markierten sekundären Antikörpers. Durchgezogene
und gestrichelte Linien zeigen parentale bzw. hygromycinselektionierte
HEK293-16 Zellen.
- (C) Selektion von Zellen aufgrund einer spezifischen „Beute"-„Köder"-Wechselwirkung.
Hygromycinresistente Zellen aus (B) wurden in eine 24-Lochplatte gesät, mit CIS"Beute"-exprimierendem Retrovirus
(1/30 Verdünnung
einer retroviralen Stocklösung)
für 48
Stunden infiziert, und wurden entweder nicht behandelt (oberes Loch)
oder für
weitere 48 Stunden mit Epo stimuliert (mittleres Loch), bevor sie
mit Puromycin (1 μg/ml)
behandelt wurden. Das untere Loch zeigt Epo-stimulierte Zellen,
die selektioniert wurden wie oben, die aber irrelevantes lacZ-Protein
exprimieren (1/3 Verdünnung
des retroviralen Stocks). Überlebende
Zellen wurden nach 7 Tagen mit Kristallviolett gefärbt.
- (D) Puromycinresistente Zellen exprimieren die „Beute"-Chimäre. Parentale
HEK293-16-Zellen oder Puromycin-resistente Zellen aus (C) wurden
permeabilisiert, aufeinander folgend behandelt mit anti-FLAG-Antikörper und
FITC-markiertem sekundärem
Antikörper
und der FACS-Analyse unterworfen. Durchgezogenen und gestrichelte
Linien zeigen parentale bzw. Puromycin-selektionierte HEK293-16-Zellen.
(EINSCHUB) RT-PCR-Nachweis
von Transkripten, die für
die „Beute"-Chimäre kodieren.
Zellen aus (C) wurden lysiert und das für die Beute kodierende Transkript
wurde mittels RT-PCR amplifiziert. Der Pfeil kennzeichnet das CIS-spezifische
Amplikon, das mittels DNS-Sequenzierung verifiziert wurde. Eine
Negativkontrolle mit parentalen Zellen wurde ebenfalls durchgeführt (mittlere
Spur). M: Markerspur.
- (E) Dosis-abhängige
Rückgewinnung
von gp130-CIS"Beute"-exprimierenden Zellklonen. EpoR-„Köder"-exprimierende Zellen
wurden in 75 cm2 Kulturflaschen ausgesät und infiziert
mit CIS-„Beute"-exprimierendem Retrovirus,
1/10 seriell verdünnt
in einer komplexen retroviralen HEK293-cDNS-Bibliothek. Nach der Selektion
wurden Puromycin-resistente Kolonien mit Kristallviolett gefärbt. Teilabbildung
1 zeigt Zellen, die mit 1/10-Verdünnung von
CIS-„Beute" infiziert wurden,
aber ohne Epo Stimulation. Teilabbildungen 2–5 zeigen die 1/10 bis 1/10000
seriellen Verdünnungen,
wohingegen Teilabbildung 6 das Ergebnis von Zellen zeigt, die mit
der retroviralen cDNS-Bibliothek in der Abwesenheit von CIS-„Beute" infiziert wurden.
In einem parallelen „Spiking"-Experiment enthielten
19 von 21 analysierten Klonen gp130-CIS-„Beute"-Transkripte.
- (F) Funktionelle Analyse der EpoR-„Köder"-SOCS-2-„Beute"-Wechselwirkung.
MAPPIT-Durchmusterung einer HEK293 cDNS-Bibliothek unter Verwendung
des EpoR-„Köders" führte zur
Isolierung eines Zellklons, der das SOCS-2-„Beute"-Konstrukt exprimiert. Dieser ausgewählte Klon
wurde transient transfiziert mit dem pXP2d2-rPAP1-luci-Reporter
alleine, oder in Kombination mit dem für die LR-F3-Variante kodierenden Vektor,
und wurde mit Epo bzw. Leptin für
24 Stunden stimuliert, bzw. unstimuliert gelassen. Die obere Teilabbildung
zeigt die korrespondierende Luziferase-Induktion mit einer Diagramm-Darstellung
des aktivierten Rezeptors darüber.
In der unteren Teilabbildung ist eine graphische Darstellung der
SOCS-2-„Beute"-Chimäre und von
intaktem SOCS-2 und CIS gezeigt.
- (G) Die EpoR-„Köder"-SOCS-2-„Beute"-Wechselwirkung ist
phosphorylierungsabhängig.
(Obere Teilabbildung) HEK293-16-Zellen, die chimäre Rezeptoren mit (293-16 EpoR)
oder ohne (293-16 LR-F3) den EpoR-„Köder" exprimieren, wurden
mit Epo stimuliert oder unbehandelt belassen. Liganden-abhängige Phosphorylierung
des EpoR-„Köders" wird beobachtet,
im Gegensatz zum Mangel an Phosphorylierung der LR-F3-Chimäre.
(Mittlere
und untere Teilabbildungen) HEK293T-Zellen wurden mit Expressionskonstrukten
für den EpoR-„Köder" und für die SOCS-2-„Beute" transient transfiziert.
Die mittlere Teilabbildung bzw. die untere Teilabbildung zeigen
Liganden-abhängige „Beute"- und STAT3-Phosphorylierung,
die nur beobachtet wird nach Transfektion mit pSEL1-EpoR, nicht
aber mit pSEL1-EpoRF.
Expressionskontrollen für
die SOCS-2-„Beute" und für STAT3
sind ebenfalls gezeigt.
-
10:
Funktionalität
von IL3R-, IL5R- und GM-CSFR-LepR-Chimären in der HEK293T-Zelllinie,
wie sie über
Luziferase-Lichtemission in einem Chemilumineszenzzähler (cps)
gemessen wurde.
-
Die
Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pSV-SPORT-EpoR/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pSV-SPORT-IL-3Rα/LepR
+ pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pSV-SPORT-IL-5Rα/LepR
+ pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR
+ pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pSV-SPORT-IL-3Rα/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pSV-SPORT-IL-5Rα/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- g. pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- h. pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
NC:
unstimulierte Negativkontrolle. Stimulationen wurden wie beschrieben
in den Beispielen ausgeführt.
-
11:
Funktionalität
der Smad3-Smad4 phosphorylierungsabhängigen Wechselwirkungsfalle,
wie gemessen über
Luziferase-Lichtemission, gemessen in einem Chemilumineszenzzähler (cps).
-
Die
Zellen wurden transfiziert mit:
- a. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA
+ pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3 + pMG2-Smad4
+ pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- b. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA + pMG2-Smad4
+ pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- c. pSV-SPORT-βc/LepR-F3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- d. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- e. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- f. pSV-SPORT-βc/LepR-F3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- g. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3 + pMG2 + pXP2d2-rPAP1luci
+ pUT651.
- h. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA + pMG2 + pXP2d2-rPAP1luci
+ pUT651.
- i. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3 + pMET7-Smad4
+ pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
- j. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA + pMET7-Smad4
+ pXP2d2-rPAP1luci + pUT651.
-
Zelllinien, Transfektions-
und Infektionsverfahren
-
Transfektionen
wurden gemäß dem Kalziumphosphatverfahrens
(Graham und van der Eb, 1973) durchgeführt.
-
Rekombinantes
Leptin der Maus, rekombinanter humaner Leukämie-inhibierender-Faktor (LIF) und rekombinantes
humanes Erythropoietin (Epo) wurden von R&D Systems erworben. Typische Stimulationsbedingungen
waren 100 ng/ml Leptin, 1 ng/ml LIF und 50 ng/ml Epo.
-
Zur
Produktion von ecotropen Retroviren, die die kodierende Sequenz
von gp130-CIS oder LacZ beinhalten, wurden ϕNX-Eco-Zellen
in einer Dichte von 6 × 106 Zellen/Petri-Schale am Tag vor der Transfektion ausgesät. Die Zellen
wurden transfiziert mit 50 μg
des retroviralen Vektors pBG1-CIS gemäß dem Kalziumphosphatverfahrens.
25 μM Chloroquin
wurden 5 Min. vor der Transfektion zugesetzt. Das Medium wurde 24 und
48 Stunden nach der Transfektion geerntet, über einen 0.22 μm GV-Filter
(Millipore) gefiltert und bei –80°C gelagert.
Das Verpacken der HEK cDNS-Bibliothek wurde durchgeführt wie
oben beschrieben mit der Ausnahme, dass 1.6 × 107 Zellen
in einem 175 cm2 Falcon mit 87 μg pBG1-HEK293-cDNS
transfiziert wurden. Zur Titerbestimmung war 10% pMFG-EGFP (Geschenk
von Dr. Mulligan, Cambridge, MA) in der DNS in einem Parallelexperiment
beinhaltet. Der Virustiter war ungefähr 5 × 106 infektiöse Einheiten/ml,
wie bestimmt über FACS-Analyse
von EGFP-exprimierenden Zellen.
-
Zur
Infektion mit CIS-„Beute" wurden Zielzellen
in einer Dichte von 2 × 104 Zellen/Loch in eine 24-Lochplatte, und
in einer Dichte von 106 in 75 cm2 Kulturflaschen ausgesät. Am Tag danach wurden die
Zellen für 24–48 Stunden
mit Virus-haltigem Überstand
inkubiert, in Medium wie angegeben verdünnt. Polybren (Sigma) wurde
in einer Endkonzentration von 2.5 μg/ml zugesetzt. Nach Infektion
wurden die Zellen mit Epo (50 ng/ml) für 24–48 Stunden stimuliert, gefolgt
von 10-tägiger
Puromycinselektion (1–2 μg/ml wie
angegeben; Sigma).
-
Konstruktion von Köder-, Beute-
und Reporter/Selektor-Konstrukten
-
Herstellung der EpoR/LepR-Chimäre
-
Alle
Polymerasekettenreaktionen (PCR) wurden durchgeführt unter Verwendung von Pfu-Polymerase (Stratagene,
typischerweise wurden 2,5–5
U Pfu pro Reaktion verwendet). Die Transmembran- und intrazellulären Anteile
(Aminosäuren
839–1162)
des Mausleptinrezeptors (LepR) wurden amplifiziert mittels PCR unter Verwendung
des Vorwärtsprimers
MBU-O-447, der eine PacI-Restriktionsenzymerkennungsstelle beinhaltet, und
unter Verwendung des Rückwärtsprimers
MBU-O-448, der sowohl eine Verbindungssequenz (Gly-Gly-Ser) als
auch eine Multiklonierungsstelle (MCS) mit SalI-, SacI-, SpeI-,
NotI- und XbaI-Erkennungsstellen beinhaltet. Nur eine Aminosäure des
extrazellulären
Teils des LepR wurde in das Fragment aufgenommen (gly). Das Primerdesign
führte
zur Insertion eines Asn zwischen der PacI generierten Leu-Ile-Sequenz und
dem extrazellulären
Gly. Das Amplikon wurde gelgereinigt und in den pCR®-Blunt-Vektor
(Invitrogen) ligiert. PacI-SacI-Verdau dieses pCR®-Blunt-Konstrukts
führt,
nach Gelreinigung, zum gewünschten
LepR-Fragment.
-
Der
pSV-SPORT-EpoR/IFNaR2-2-Vektor (Pattyn et al, 1999) exprimiert eine
EpoR/IFNaR2-2-Rezeptorchimäre
und wurde wie folgt konstruiert: RNS wurde isoliert aus 5 × 106 TF-1-Zellen unter Verwendung des RNeasy
Kit (Qiagen). RT-PCR wurde wie folgt durchgeführt: 2 μl (2 μg) an oligodT (12–18-mer;
Pharmacia) wurden zugesetzt und bei 70°C für 10 min inkubiert. Das Reaktionsgemisch
wurde auf Eis für
1 Min. gekühlt, und
die cDNS wurde zubereitet durch zusetzen von 4 μl 10 × RT-Puffer (Life Sciences),
1 μl 20
mM dNTPs (Pharmacia), 2 μl
0,1 M DTT, und 1 μl
MMLV reverser Transkriptase (200 U; Superscript RT; Life technologies) zu
einem Endvolumen von 20 μl.
Inkubationszeiten waren wie folgt: RT für 10 Min., 42°C für 50 Min.,
90°C für 5 Min.,
und 0°C
für 10
Min. Anschließend
wurden 0,5 μl
RnaseH (2 U; Life Technologies) zugesetzt und das Gemisch wurde
bei 37°C
für 20
Min. inkubiert, gefolgt von Abkühlung
auf Eis. PCR auf diese cDNS wurde durchgeführt unter Verwendung von Pfu-Enzym
(5 U; Stratagene). Vorwärtsprimer
(MBU-O-167) und Rückwärtsprimer
(MBU-O-308) wurden entworfen, um den extrazellulären Anteil des EpoR (Aminosäuren 1–249) zwischen
einer Kpn1- und einer PacI-Stelle zu amplifizieren. Eine Bande korrekter
Größe wurde
gereinigt und die DNS wurde mit Kpn1 und Pac1 verdaut und in einen
KpnI-PacI-geöffneten pSV-SPORT-IL-5Rα/IFNaR2-2-Vektor
eingefügt.
Dieser Vektor beinhaltet einen chimären Rezeptor, der die extrazelluläre Domäne des IL-5Rα-Rezeptors hat, fusioniert
an die Transmembran- und intrazelluläre Domänen des IFNaR2-2. Über sequenzspezifische
Mutagenese wurde eine PacI-Stelle dem Fusionspunkt mit Hilfe des
QuikchangeTM sequenzspezifischen Mutagenese
Kits (Stratagene, La Jolla) hinzugefügt, was zur Insertion von zwei
Aminosäuren
(Leu-Ile) vor der der Membran am nächsten gelegenen extrazellulären Aminosäure (Lys)
von IFNaR2-2 führte.
Infolgedessen könnte
mittels der der kodierenden Sequenz vorausgehenden KpnI-Stelle und
der an der Fusionstelle von extrazelluläre Domäne und Transmembran-Domäne geschaffenen PacI-Stelle
die extrazelluläre
Domäne
von IL-5Rα gegen
eine von EpoR, wie oben beschrieben, ausgetauscht werden.
-
Das
mittels PacI-SacI-Verdau geschaffene LepR-Fragment wurde in den
PacI-SacI verdauten und gelgereinigten pSV-SPORT-EpoR/IFNaR2-2-Vektor
ligiert, was zu pSV-SPORT-EpoR/LepR
führt.
-
Herstellung der IL-3Rα/LepR-, IL-5Rα/LepR-, GM-CSFRα/LepR- und βc/LepR-Chimären
-
Die
pSV-SPORT-IL-5Rα/IFNaR2-2-
und pSV-SPORT-βc/IFNaR1-Vektoren exprimieren eine IL-5Rα/IFNaR2-2-
bzw. eine βc/IFNaR1-Chimäre, zusammengesetzt aus dem
extrazellulären
Anteil der IL-5Rα-
oder βc-Kette und den Transmembran- und intrazellulären Anteilen
von IFNaR2-2 oder IFNaR1. Eine PacI-Stelle wurde verwendet um die
Fusionsstelle kurz vor dem Transmembransegment zu schaffen. Die IFNaR2-2-
oder IFNaR1-Anteile in diesen Vektoren wurden gegen die gleichen
Segmente des LepR unter Verwendung der PacI-Stelle und einer XbaI-Stelle,
die sich genau hinter dem IFNaR2-2- oder IFNaR1-Stoppcodon befindet,
ausgetauscht. Deshalb wurde das LepR-Fragment über einen PacI-XbaI-Verdau
des pSV-SPORT-EpoR/LepR-Vektors (siehe Beispiel 1) hergestellt,
und wurde in die PacI-XbaI-geöffneten
und gelgereinigten pSV-SPORT-IL-5Rα/IFNaR2-2- und pSV-SPORT-βc/IFNaR1-Vektoren
eingesetzt, was zu den Vektoren pSV-SPORT-IL-5Rα/LepR
und pSV-SPORT-βc/LepR führt.
-
Die
pSV-SPORT-IL-3Rα/LepR-
und pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-Vektoren
wurden wie folgt konstruiert: der extrazelluläre Anteil der IL-3Rα- und GM-CSFRα-Ketten wurde
mittels Standard-RT-PCR-Verfahren mit Pfu-Polymerase amplifiziert.
2 μl TF-1
cDNS wurden eingesetzt. Vorwärtsprimer
waren MBU-O-752 (IL-3Rα)
und MBU-O-754 (GM-CSFRα), und generierten
eine KpnI-Stelle. Die Rückwärtsprimer
MBU-O-753 (IL-3Rα)
und MBU-O-755 (GM-CSFRα)
enthalten eine PacI-Stelle, die die Fusion an den LepR im Leseraster gestattet.
-
Nach
dem Subklonieren in den pCR®-Blunt-Vektor wurden die über KpnI-PacI
ausgeschnittenen extrazellulären
Fragmente in den KpnI-PacI geöffneten
pSV-SPORT-IL-5Rα/LepR ligiert.
Für die
GM-CSFRα-Konstruktion
wurde ein partieller KpnI-Verdau angewendet, weil der extrazelluläre Anteil
eine interne KpnI-Stelle beinhaltete. Die resultierenden Vektoren,
pSV-SPORT-IL-3Rα/LepR
und pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR
beinhalten chimäre
Rezeptoren, die aus dem extrazellulären Anteil der IL-3Rα- oder GM-CSFRα-Kette, der
an den Transmembran- und zytoplasmatischen Schwanz des LepR fusioniert
ist, bestehen.
-
Herstellung der EpoR/LepR-F3-Chimäre
-
Die
mutierten Leptinrezeptoren (Eyckerman et al., 1999) Y985-1077F und
Y985-1077-1138F
(LepR-F3; früher
F-all genannt) wurden durch Benutzung des QuikchangeTM sequenzspezifischen
Mutageneseverfahrens unter Verwendung von Pfu-Polymerase (Stratagene)
auf der pMET7-LepR-Matrize hergestellt. Die mutagenen Oligonukleotide
waren MBU-O-157, MBU-O-158, MBU-O-159, MBU-O-160, MBU-O-161 und MBU-O-162.
Jede einzelne Mutation war an eine Veränderung in der Restriktionsspaltung
gekoppelt und wurde über
Restriktions- und DNS-Seguenzanalyse bestätigt. Die Doppel- und Dreifachmutanten
wurden mittels einer sequentiellen Herangehensweise hergestellt.
Signalgebungseigenschaften der hergestellten Mutanten wurden auf
Ebene der Geninduktion mittels eines rPAP1-luci-Reporterkonstrukts (siehe unten) und
Northern-Blot-Analyse der Induktion von Metallothionein II-Gentranskripten
ermittelt. Die Y985-1077F-Doppelmutante zeigte eine höhere Stimulation
der relevanten Gene im Vergleich zu Wildtyp-LepR, was vermutlich
auf den Verlust der Rekrutierung einer SH2-Modul-enthaltenden Tyrosinphosphatase
wie SHP-1 oder SHP-2 zurückzuführen ist.
Die Y985-1077-1138F (LepR-F3)-Dreifachmutante zeigte beinahe vollständigen Verlust
der Induktion aufgrund der Eliminierung des Box3- oder des STAT-3-Assoziierungsmotivs.
Dieses führt
zu einem Rezeptor, der immer noch Phosphorylierung und Aktivierung
der assozuerten JAK2-Kinase gestattet, der aber kein stimulatorisches
Signal an die untersuchten Gene weiterleiten kann.
-
PCR-Amplifikation
auf dieser pMET7-LepR-F3-Vektormatrize mittels MBU-O-447 und MBU-O-448
als Vorwärts-
bzw. Rückwärtsprimer
führte
zu einem LepR-F3-Amplikon, das die Transmembran- und intrazellulären Domänen von
LepR-F3 (+1 zusätzliches
Gly des extrazellulären
Anteils, siehe oben) umspannt, und das in den pCR-®-Blunt-Vektor
subkloniert wurde. PacI-SacI-Verdau des resultierenden Plasmids
ergab ein DNS-Fragment beinhaltend die LepR-F3-Sequenz, das in den
PacI-SacI verdauten und gelgereinigten pSV-SPORT-EpoR/IFNaR2-2-Vektor (siehe oben)
ligiert wurde. Das führte
zu Vektor pSV-SPORT-EpoR/LepR-F3,
der umbenannt wurde in pSEL1.
-
Herstellung
des Beute-Vektors
-
Beute-Konstrukte
wurden im pMET7-Vektor generiert, der einen starken konstitutiven
Hybrid-SRα-Promotor
enthält
(Takebe et al., 1988).
-
Durch
sequenzspezifische Mutagenese (QuikchangeTM,
Stratagene) wurde eine einmal vorkommende ApaI-Stelle hinter dem
pMET7-Promotor und vor der einmal vorkommenden EcoRI-Stelle in den pMET7mcs-Vektor
eingeführt,
was zum Vektor pMET7mcsA (Primer MBU-O-567 und MBU-O-568) führt.
-
Der
pMET7mcs-Vektor ist eine modifizierte Version von pMET7, die eine
erweiterte MCS nach Insertion der zusätzlichen, einmal vorkommenden
BglII-, EcoRV-, BstEII-, AgeI- und
XhoI-Restriktionsschnittstellen beinhaltet. PCR-Amplifikation auf
der pSVL-gp130-Matrize
mittels des Vorwärtsprimers
MBU-O-586 und des Rückwärtsprimers
MBU-O-443 generierte ein DNS-Fragment, das für ein 158 Aminosäuren-langes
intrazelluläres
Fragment der menschlichen gp130-Kette kodiert, das 4 STAT-3-Assoziierungsmotive
(Aminosäuren 761–918, das
Stoppcodon wurde nicht koamplifiziert) enthält. Der Vorwärtsprimer
enthält
von 5' nach 3' eine ApaI-Restriktionsschnittstelle,
eine Kozak-Konsensussequenz, eine für die Flagepitopmarkierung
kodierende Sequenz (Met-Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys-Ile), und
eine BglII-Restriktionsschnittstelle. Der Rückwärtsprimer kodiert für eine zusätzliche Scharniersequenz
(Gly-Gly-Ser) und enthält
eine EcoRI-Erkennungsstelle. ApaI- und EcoRI-Verdau des PCR-Produkts (nach Subklonierung
in pCR®-Blunt)
und des pMET7-mcsA, gestattete uns das gp130-Fragment in den pMET7-Vektor
zu ligieren, wodurch das pMET7-flag-gp130-Konstrukt generiert
wird.
-
Das
SV40 großes
T-Antigen (SVT) wurde unter Verwendung eines Vektors des HybridZAP-2.1 Zwei-Hybrid-cDNS-Synthese-Kits
(Stratagene; pSV40) als Matrize amplifiziert. Die Primer MBU-O-445
und MBU-O-446 wurden benutzt, um ein DNS-Fragment zu generieren, das für 448 Aminosäuren zwischen
Rest 261 und 708 kodiert. Die N-terminale
Deletion eliminiert das Kernlokalisierungssignal im SVT. Der Vorwärtsprimer
enthält
eine EcoRI-Erkennungsstelle, die eine Ligation im Leseraster an
die gp130-Scharnier-Sequenz
gestattet. Der Rückwärtsprimer
enthält
zusätzliche
NruI-, XhoI-, BglII-, NotI- und XbaI-Restriktionsschnittstellen und
kodiert ebenfalls für
das Stoppcodon nach der für
SVT kodierenden Sequenz. Subklonierung in pCR®-Blunt,
gefolgt von der Rückgewinnung
des mit EcoRI und XbaI geschnittenen Amplikons gestattete Ligation
in den EcoRI-XbaI-geöffneten
pMET7-flag-gp130-Vektor, was den Vektor pMET7-flag-gp130-SVT ergab,
der umbenannt wurde in pMG1-SVT. Verdau mit EcoRI-XhoI oder EcoRI-NotI
gestattet die Insertion von Modellbeuten oder von cDNS-Bibliotheken
in diesen Vektor. In diesen Fällen
fungiert das SVT-Fragment als „Abstandshalter".
-
Konstruktion der p53-SVT-Wechselwirkungsfalle-Vektoren
-
Ein
DNS-Fragment umfassend p53 der Maus wurde mit MBU-O-450 und MBU-O-451 mittels des p53-Kontrollplasmids
aus dem HybridZAP-2.1 Zwei-Hybrid-cDNS-Synthese-Kits (Stratagene) als Matrize amplifiziert.
Der Vorwärtsprimer
beinhaltet eine SalI-Restriktionsschnittstelle,
die die Kopplung an das EpoR/LepR-F3-Scharnierkonstrukt im Leseraster
gestattet. Der Rückwärtsprimer
beinhaltet ein Stoppcodon und eine XbaI-Restriktionsschnittstelle. Das 243-Aminosäuren-lange
p53-Fragment (Aminosäuren
73–315)
beinhaltet die Vechselwirkungsstelle mit SVT, ihm fehlt aber das
Kernlokalisierungssignal und die Oligomerisierungsdomäne. Subklonierung über pCR®-Blunt,
Verdau mit SalI-XbaI und Gelreinigung ergaben ein Fragment, das
in den SalI-XbaI-geschnittenen und gelgereinigten pSEL1-Vektor ligiert
wurde, was zu pSEL1-p53 führte.
-
Die
Herstellung des pMG1-SVT-Vektors ist oben beschrieben.
-
Amplifikation
mittels MBU-O-695 und MBU-O-696 als Vorwärts- bzw. Rückwärtsprimer unter Verwendung
von pMG1-SVT als Matrize führte
zu einem SVT- Fragment
(Aminosäuren
261–708
+ Stoppcodon) zwischen der BglII- und XbaI-Erkennungsstelle. Das BglII-XbaI-verdaute
und gereinigte PCR-Fragment wurde in einen BglII-XbaI-geschnittenen
und gelgereinigten pMG1-SVT-Vektor ligiert, was zu pMET7-SVT führte.
-
Konstruktion
der EpoR-CIS-Wechselwirkungsfalle-Vektoren
-
RNS
wurde von 5 × 106 TF-1-Zellen mittels des RNeasy Kits (Qiagen)
präpariert
und in 50 μl
Wasser eluiert, wovon 10 μl
als Einsatz in die RT-PCR verwendet wurden. RT-PCR wurde, wie in
Abschnitt I.1.1 beschrieben, unter Standard-Reaktionsbedingungen
durchgeführt.
Ein intrazelluläres
Fragment des humanen EpoR (Aminosäuren 370–453) wurde von 4 μl TF1-cDNS
mittels MBU-O-675 und MBU-O-676 als Vorwärts- bzw. Rückwärtsprimer, mit zwei konsekutiven
PCR-Reaktionen und einer Gelreinigung dazwischen, amplifiziert.
SacI- und XbaI-Erkennungsstellen sind in den Vorwärts- bzw.
Rückwärtsprimern
vorhanden. Der Rückwärtsprimer
kodiert auch für
ein Stoppcodon. Nach Gelreinigung der PCR-Amplikon-Bande der korrekten
Größe, wurde
das Fragment in pCR®-Blunt subkloniert, mit SstI (das die
selbe Erkennungsstelle wie SacI hat) und XbaI verdaut, und in den
SstI-XbaI-verdauten und gelgereinigten pSEL1-Vektor ligiert, was
zum pSEL1-EpoR-Konstrukt
fuhrt.
-
Über sequenzspezifische
Mutagenese (QuikchangeTM, Stratagene) wurde
eine Tyr-nach-Phe-Mutation
an Position 426 in den humanen EpoR auf dem pSEL1-EpoR-Konstrukt
eingeführt,
was zu einem inaktiven EpoR-Fragment führt. Vorwärtsprimer MBU-O-717 und Rückwärtsprimer
MBU-O-718 wurden für
die PCR-basierte Mutagenese benutzt, was auch zur Einführung einer
EcoRI-Enzym-Erkennungsstelle führt.
Die Einführung
der Mutation wurde über
Restriktion und DNS-Sequenz-Analyse bestätigt. Das Konstrukt wurde pSEL1-EpoRY-F genannt.
-
Der
vollständige
für das
Zytokin-induzierbare SH2-enthaltende Protein CIS (Cytokine Inducible SH2-containing
protein) der Maus kodierende Bereich (Aminosäuren 2–257) wurde mittels MBU-O-677
und MBU-O-678 als Vorwärts-
bzw. Rückwärtsprimer
amplifiziert. Der Vorwärtsprimer
beinhaltet eine EcoRI-Erkennungsstelle und der Rückwärtsprimer enthält eine
XbaI-Erkennungsstelle und ein Stoppcodon. Das amplifizierte und
gelgereinigte Fragment wurde in den pCR®-Blunt-Vektor
subkloniert. Das eingefügte
Insert wurde über EcoRI-
und Xba-Verdau und Gelreinigung zurückgewonnen und wurde in einen
EcoRI-XbaI- verdauten
und gelgereinigten pMG1-SVT-Vektor kloniert, was zum Vektor pMG1-CIS
führte.
-
Konstruktion
der IRS1-Vav-Wechseltivirkungsfalle-Vektoren
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Über einen
Mutageneseansatz (QuikchangeTM, Stratagene)
wurden 4 Aminosäuren
(P1137-Y-M-P1140) innerhalb
des mutierten Leptinrezeptors Y985-1077F (pMET7 LepR Y985-1077F) ausgetauscht
gegen einen für
ein Phosphotyrosin kodierenden Bereich aus humanem IRS1 (Insulin-Rezeptor-Substrat
1; S892-P-G-E-Y-V-N-t-E-F901).
Das entfernt das funktionelle STAT3-Assoziierungsmotiv innerhalb
des Leptinrezeptors. Die Primer MBU-O-515 und MBU-O-516 wurden für die PCR-basierte
Mutagenese verwendet. Das Konstrukt wurde pMET7 LepR-IRS 1 genannt.
-
Mittels
Standard-PCR-Verfahren mit Pfu-Polymerase wurde das komplette humane
GRB2-Protein (Growth Receptor Bound; AS 1-217) durch Einsatz von
2 μl HepG2-cDNS
und mittels MBU-O-467 und MBU-O-468 als Vorwärts- bzw. Rückwärtsprimer amplifiziert. Der
Vorwärtsprimer
beinhaltet eine zusätzliche EcoRI-Stelle,
die eine Fusion im Leseraster an die gp130-Kette im pMG1-Vektor
gestattet, und der Rückwärtsprimer
beinhaltet eine zusätzliche
XbaI-Stelle nach dem Stoppcodun. Nach Subklonierung in den pCR®-Blunt-Vektor wurde das
EcoRI-XbaI-ausgeschnittene Fragment in den EcoRI-XbaI-geschnittenen pMG1-Vektor
ligiert, was pMG1-GRB2 ergab. Die SH2-Domäne von GRB2 (AS 60-158) wurde
auf die gleiche Weise mittels der Primer MBU-O-469 und MBU-O-470
als Vorwärts- bzw. Rückwärtsprimer
amplifiziert. Der Vorwärtsprimer
beinhaltet eine zusätzliche
EcoRI-Erkennungsstelle,
die Fusion an die gp130-Kette im Leseraster gestattet, und der Rückwärtsprimer
beinhaltet ein zusätzliches
Stoppcodon und eine XbaI-Enzym-Erkennungsstelle.
Nach Subklonierung des PCR-Fragments in den pCR®-Blunt-Vektor,
wurde das generierte EcoRI-XbaI-Fragment in den EcoRI-XbaI-geschnittenen
pMG-1-Vektor ligiert, was den pMG1-GRB2S-Vektor ergab.
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Ein
Fragment des humanen GRB2 umfassend die C-terminale SH3-Domäne (AS 159-217) wurde mittels
des pMG1-GRB2-Konstrukts als Matrize und MBU-O-770 and MBU-O-468 als Vorwärts- bzw.
Rückwärtsprimer
amplifiziert. MBU-O-770 gestattet eine Fusion im Leseraster an die
Flag-Epitopmarkierung über
eine BglII-Stelle, MBU-O-468 ist oben beschrieben. Nach Subklonierung
dieses PCR-Fragments in den pCR®-Blunt-Vektor,
wurde das GRB2-Fragment in den pMG1-Vektor durch einen BglII-XbaI-basierten
Austausch eingesetzt, was zum pMET7-GRB2SH3-Vektor führte.
-
Ein
Fragment des humanen Vav (vavS: AS 259-789) wurde mittels Pfu-Polymerase
von mRNS der humanen TF1-Zelllinie über Standard-RT-PCR-Techniken
amplifiziert. Die Primer waren MBU-O-737 und MBU-O-738 als Vorwärts- bzw.
Rückwärtsprimer.
MBU-O-737 beinhaltet
eine zusätzliche
EcoRI-Stelle, die eine Fusion im Leseraster an gp130 gestattet,
und MBU-O-738 beinhaltet ein Stoppcodon und eine XhoI-Enzym-Erkennungsstelle.
Das amplifizierte Fragment wurde in den pCR-®-Blunt-Vektor
subkloniert und in den pMG1-Vektor
via EcoRI-XhoI-basiertem Austausch ligiert. Das VavS-Fragment wurde
ebenfalls unter Verwendung des Vorwärtsprimers MBU-O-771, des Rückwärtsprimer
MBU-O-741 und pMG1-VavS als Matrize amplifiziert. Der Vorwärtsprimer
beinhaltet eine BamHI-Stelle, die die Fusion im Leseraster an die
Flag-Epitopmarkierung gestattet, und der Rückwärtsprimer enthält ein Stoppcodon
und eine XbaI-Restriktionsschnittstelle. Das Amplikon wurde subkloniert
in den pCR®-Blunt-Vektor
und mit BamHI und XbaI ausgeschnitten. Das gereinigte Fragment wurde
in einen BglII-XbaI-geschnittenen pMG1-Vektor kloniert, was zum
pMET7-VavS-Konstrukt führte.
-
Konstruktion der pGL3-rPAP1-luci-
und pSEAP-rPAP1-Reporterkonstrukte
-
Genomische
DNS wurde aus der Phäochromozytomrattenzelllinie
PC12 mittels der DNAzol-Vorgehensweise (Gibco BRL) isoliert. Optimale
Primer für
die PCR-Amplifikation des PAP1-Promotors der Ratte wurden mittels
des „Oligo
Primer 3"-Programms
(http://wwwgenome.wi.mit.cdu/cgi-bin/primer3.cgi) ausgewählt. Vorwärts- und
Rückwärtsprimer
waren MBU-O-222 bzw. MBU-O-223. Die Amplifikation wurde mittels
Taq-Polymerase in 30 Zyklen durchgeführt: 2' auf 94°C, 2' auf 57°C, 2' auf 72°C, gefolgt von einer 10-minütigen Auffüllreaktion
auf 72°C.
Die optimale MgCl2-Konzentration wurde bei
6 mM ermittelt. Das Promotorfragment wurde, nach Glättung mit
Klenow-Polymerase, in den pCR®-Blunt-Vektor kloniert.
-
Das
Promotorfragment wurde aus diesem Plasmidkonstrukt mittels aufeinander
folgendem PstI-Verdau, Klenow-Behandlung zur Glättung der Enden, und BamHI-Verdau
ausgeschnitten, was zu einem Fragment mit einem glatten und einem überhängenden
Ende führt.
Das gelgereinigte Fragment wurde in einen SmaI-BglII-geöffneten
und gelgereinigten pGL3-Kontrollvektor (Promega) kloniert. Verdau
mit SstI-SpeI-Restriktionsenzymen und Gelreinigung führte zu
einem Fragment, das in einen SstI-NheI-geschnittenen und gereinigten
pGL3 Grund-Vektor kloniert wurde, was zum pGL3-rPAP1-luci-Konstrukt
führte.
DNS- Sequenzierung zeigte,
dass 10 Nukleotide von der publizierten Sequenz abweichen, aber
ohne Einfluss auf die Leptin-abhängige
Induktion dieses Promotorsegments.
-
Das
vollständige
rPAP1-Promotorfragment wurde aus pGL3 rPAP1-luci mittels Partialverdau
mit KpnI und XhoI ausgeschnitten und in den KpnI-XhoI-geöffneten
pXP2d2-Vektor (Geschenk
von Prof S. Nordeen) ligiert, was zu pXP2d2-rPAPI-luci führte. Die
kodierende Sequenz für
Puromycin wurde unter Verwendung der Primer MBU-O-719 and MBU-O-720
mit der pIRESpuro2-Matrize (Clontech) amplifiziert. Kombinierter XhoI-XbaI-Verdau gestattete
den Einbau in das pXP2d2-rPAP1-luci-Konstrukt, was zu pXP2d2-rPAP1-puro® führte.
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Verdau
des pGL3-rPAPI-Iuci-Konstrukts mittels der Restriktionsenzyme MluI
und XhoI führte
zu einem Fragment, das die volle Größe des rPAP1-Promotors umspannt.
Dieses Fragment wurde gelgereingt und in einen MluI-XhoI-geschnittenen
und gelgereinigten pSEAP-Vektor (TROPIX, Perkin Elmer) ligiert,
was zum pSEAP-rPAP1-Konstrukt führte.
Die Funktionalität
dieses Konstrukts wurde überprüft über transiente
Kotransfektion von pMET7 LepR und pSEAP-rPAP1 in PC12-Zellen unter
Verwendung des Phospha-LightTM-Reporterassaykits
von TROPIX (Perkin Elmer).
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Konstruktion des pcDNA5/FRT-EpoR
und der pBG1-SVT, pBG1-CIS und pBG1-ccdB-Vektoren
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Der
Einbau von EpoR-LR-F3-EpoR in den pcDNA5/FRT-Vektor wurde durch
erneute Amplifizierung des vollständigen chimären Konstrukts unter Verwendung
von MBU-O-167 und MBU-O-769 auf der pSEL1-EpoR-Matrize erreicht,
gefolgt von Subklonierung mittels Kpn1- und NotI-Stellen. Das Konstrukt
wurde pcDNA5/FRT-EpoR genannt.
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Das
SVT-Fragment wurde erneut von pMG1-SVT mittels des Vorwärtsprimers
MBU-O-766 und MBU-O-446
amplifiziert. BamHI-NotI-Verdau gestattete den Einbau in den pBMN-Z
retroviralen Vektor (Geschenk von G. Nolan), was zum Vektor pBG1-SVT
führte.
EcoRI-NotI-basierter Austausch des SVT-Fragments gegen CIS (pMG1-CIS)
führte
zum pBG1-CIS-Vektor.
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Um
eine Gegenselektion gegen eine Selbst-Ligation des Vektors im Falle
des Einbaus von cDNS-Bibliotheken in den pBG1-Vektor zu gestatten,
wurde das E. coli control of cell death-Gen (ccdB) mittels der Primer
MBU-O-835 und MBU-O-83 und der Matrize pENTRY11 (Life Technologies)
amplifiziert, und in den pBG1-CIS-Vektor über eine EcoRI-NotI-Restriktion-basierten
Einbau kloniert, der zum pBG1-ccdB-Vektor führte.
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Konstruktion der Köder-modifizierenden
Enzym-, der Ködersubstrat-
und der Beutechimären.
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Herstellung der pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3
und pSV-SPORT-/βc/LepR-F3 Chimären
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Das
LepR-Fragment in pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR- und pSV-SPORT-βc/LepR-Chimären wurde ersetzt
durch das LepR-F3-Fragment von pSEL1 (pSV-SPORT-EpoR/lepR-F3) mittels der PacI-
und NotI-Stellen. Deshalb wurde das LepR-F3-Fragment über den
PacI-NotI-Verdau
des pSEL1-Konstrukts generiert, gelgereinigt und in die PacI-NotI-geöffneten
und gelgereinigten pSV-SPORT-GM-CSFRα- oder pSV-SPORT-βc-Vektoren
eingebaut, was zu den Vektoren pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3 und pSV-SPORT-βc/LepR-F3
führte.
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Herstellung der pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-modifizierendes
Enzym-Chimäre
und der pSV-SPORT-βc/LepR-F3-modifizierendes Enzym-Chimäre und Herstellung
der pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Köderchimäre und der
pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Köderchimäre
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Die
pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-
und pSV-SPORT-βc/lepR-F3-Vektoren wurden mit SalI verdaut,
gelgereinigt und die Enden wurden mittels Klenow Fragment (Boehringer
Mannheim) geglättet.
Diese Vektoren mit glatten Enden wurden mit Alkalischer Phosphatase
(Boehringer Mannheim) inkubiert, um die geglätteten Enden zu dephosphorylieren.
Für das
modifizierende Enzym wurde ein Konstrukt, das den zytoplasmatischen
Schwanz von ALK4 der Maus mit der Mutation T206D, die zu einer konstitutiv
aktiven Kinase führt, im
Vektor pGBT9 beinhaltet, von Prof. D. Huylebroeck erhalten. Der
mutierte zytoplasmatische Schwanz von ALK4 wurde aus dem Konstrukt über einen
EcoRI-BamHI-Verdau entfernt, gelgereinigt und mit Klenow-Fragment
zur Glättung
der Enden inkubiert. Das Fragment wurde in die geöffneten
pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3- und pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Vektoren
ligiert, was zu pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA und pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA
führte.
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Für den Köder war
ein Konstrukt, das die humane cDNS kodierend für das gesamte Smad3-Protein im
Vektor pcdef beinhaltete, ein freundliches Geschenk von Prof. D.
Huylebroeck. Das Smad3-Fragment wurde mit einem EcoRI-XhoI-Verdau
entfernt, gelgereinigt und die Enden mit Klenow-Polymerase (Boehringer Mannheim)
geglättet.
Dieses Smad3-Fragment wurde in die geöffneten pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3- und
pSV- SPORT-βc/LepR-F3-Vektoren
(oben beschrieben) ligiert, was zu pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3
und pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 führte.
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Herstellung der pMG2-Beutechimäre
-
Zur
Konstruktion des pMG2-Vektors wurde der pMG1-SVT-Vektor mit EcoRI
und NotI verdaut, gefolgt von einer Inkubation mit Klenow-Polymerase
(Boehringer Mannheim) zur Glättung
der Enden. Diese Vektoren mit geglätteten Enden wurden mit Alkalischer
Phosphatase (Boehringer Mannheim) zur Deprosphorylierung der glatten
Enden inkubiert. Die Kassette rfB des Gateway Vector Conversion-Systems
(Life Technologies) wurde dann in den geöffneten Vektor ligiert, was
zum pMG1-Gateway-Vektor führte.
Eine PCR-Reaktion wurde mittels der Primer MBU-O-1094 und MBU-O-1076
auf der pMG1-SVT-Matrize durchgeführt, was zu einem Fragment
führte,
das Gateway-Rekombinationsstellen beinhaltet. Dieses Fragment beinhaltet
auch einen Teil (Aminosäuren
905–918)
der gp130-Kette. Das Fragment wurde dann in den pMG1-Gateway-Vektor
mittels einer 2-stufigen Gateway-Reaktion
(Life Technologies) kloniert, was zu pMG2-SVT führte, einem Beutekonstrukt mit
insgesamt 6 STAT-Rekrutierungsstellen. Das pMG2-SVT-Konstrukt wurde
mit EcoRI-XhoI verdaut und der Vektor wurde gelgereinigt. Für die Beute
erhielten wir ein Konstrukt von Prof. D. Huylebroeck, das die cDNS beinhaltete,
die für
beinahe das gesamte humane Smad4-Protein
kodiert, nur die ersten 3 Aminosäuren
fehlen. Das Smad4-Insert wurde mittels eines EcoRI-XhoI-Verdaus
entfernt, gelgereinigt und in den geöffneten pMG2-Vektor ligiert.
-
Konstruktion
der Reporterzelllinien
-
Selektion der Hek293T
PAP21-Reporterzelllinie
-
Das
Blasticidin-System (Invitrogen) wurde verwendet, um ein stabile
Zelllinie mit einem endogenen pSEAP-rPAP1-Reporterkonstrukt herzustellen.
Sensitivität
gegenüber
dem toxischen Wirkstoff Blasticidin (Invitrogen) von Hek293T-Zellen
wurde auf 3 μg/ml
eingeschätzt.
106 Zellen wurden in eine Petri-Schale ausgesät und am
Tag nach dem Aussäen
mittels des Kalziumphosphattransfektionssystems (Life Technologies)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers transfiziert. Insgesamt wurden 20 μg DNS transfiziert
(18 μg von
pSEAP-rPAP1seap und 2 μg
von pcDNA6/V5-HisA, der ein Blasticidin-Resistenzgen beinhaltet).
Nach 48 Stunden wurden die transfizierten Zellen in 96-Lochplatten
zu 10 Zellen pro Loch ausgesät.
Nach 24 Stunden wurde Blasticidin in einer Konzentration von 3 μg/ml zugesetzt
und die Zellen wurden 3–4
Wochen lang unter Selektionsbedingungen behalten. Die resultierenden
Einzelzellklone wurden durchmustert über Stimulation für 24 Stunden
mit 20 ng/ml Hyper-IL6 (Fusionsprotein von IL-6 mit seinem spezifischen
Rezeptor IL6-Rα;
Fischer et al., 1997). Hek293T PAP21 wurde als die am besten reagierende
Zelllinie ausgewählt.
-
Herstellung der HEK293-16-Zelllinie
-
Flp-In-293-Zellen
(Invitrogen) wurden stabil mit einem Plasmid transfiziert, das Expressionskassetten für den ecotropen
retroviralen Rezeptor der Maus (mEcoR) und für Neomycin-Resistenz enthält. Die
Summe der Neomycin-resistenten Zellen (resistent gegenüber 400 μg/ml Geniticin,
Life Technologies) wurden supertransfiziert bzw. in einem Verhältnis von
5:1 mit den folgenden zwei Plasmiden transfiziert: i) ein Plasmid,
der die cDNS trägt,
die für
den Puromycin-Resistenzmarker (Puromycin-N-Acetyl-Transferase) kodiert,
unter der Kontrolle der Promotorsequenzen von rPAP1 (pXP2d2-rPAP1-puro®),
ii) ein Plasmid, das die cDNS für
den Blasticidin-Resistenzmarker (Blasticidin-S-Deaminase) trägt, unter
der Kontrolle des EM7-Promotors (pcDNA6/V5-his, Invitrogen). Nach
Selektion mit Blasticidin S (5 μg/ml,
Invitrogen), wurden Einzelkolonien gepickt und in 24-Lochplatten
ausgesät.
Puromycin-Resistenz (1 μg/ml,
Sigma; zugesetzt 48 Stunden nach dem Aussäen) wurde überwacht in der Abwesenheit
oder Anwesenheit von LIF (1 ng/ml). Nach 5 weiteren Tagen wurden
die überlebenden
Zellen mittels einer Standardvorgehensweise mit Kristallviolett
angefärbt.
-
RT-PCR-Analyse
-
Soweit
nicht anders angegeben, wurden die Zellen in 100 μl RLT-Puffer
(RNeasy® Verfahren,
Qiagen) lysiert und chromosomale DNS mittels Qiashredder-Säulen (Qiagen)
geschert. Die Kügelchen
(beads) wurden gemäß den Anweisungen
des Hersteller (Dynabeads M-280 Streptavidin, Dynal) vorbehandelt.
Kurz gesagt, die Dynabeads wurden zweimal in einem Hochsalzpuffer
(1 M NaCl, 10 mM Tris HCl pH 7,5 und 1 mM EDTA) gewaschen und mit
200 pmol biotinylierten Oligonukleotiden, die gerichtet sind gegen
die gp130-Kette (5' GGGCTGGGTAGACTCGGATCTTGAGAAGAC),
inkubiert. Als nächstes
wurden die Kügelchen
dreimal in dem oben erwähnten
Hochsalzpuffer gewaschen und in einem Niedrigsalzpuffer (0,15 M
NaCl, 10 mM Tris HCl pH 7,5 und 1 mM EDTA) in einer Konzentration
von 10 μg/μl resuspendiert.
5 μl dieser
Suspension wurden zu 100 μl
Gesamtlysat, das 1/5 im Hochsalzpuffer verdünnt ist, gegeben. Nach 15 Minuten
sanfter Rotation bei Raumtemperatur wurden die Kügelchen dreimal mit dem Niedrigsalzpuffer
gewaschen und in 30 μl
Wasser für 2' bei 65°C eluiert.
15 μl dieser
Probe wurden als Einsatz für
eine Standard-PCR-Reaktion mit dem Qiagen OneStep RT-PCR-Kit verwendet.
Die Primer 5' GGCATGGAGGCTGCGACTG
and 5' TCGTCGACCACTGTGCTGGC
wurden zur Amplifikation des „Beute"-Fragments verwendet.
In einem Vorexperiment unter Verwendung von CIS als „Beute"-Matrize wurde eine
effiziente Amplifikation mit Lysat von weniger als 103 Zellen
erreicht.
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Reporterassays, Bindungsassays,
Zellüberlebensassay
und FACS-Analyse
-
Luziferase
wurde nach der Lyse der Zellen und Zusatz von Luziferasesubstrat
(Luciferin, Duchefa) gemessen. Die Lichtemission wurde mittels eines
TopCount-Chemilumineszenzzählers (Canberra
Packard) gemessen. Alle Luziferasemessungen wurden mittels eines
Expressionskonstrukts, das β-Galactosidase
konstitutiv exprimiert (pUT651), normalisiert, was für jede Transfektion
unter Verwendung des GalactoStar Kits (TROPIX) in dreifacher Ausfertigung
gemessen wurde.
-
Puromycin-resistente
Zellkolonien wurden mit Kristallviolett nach einer Standardvorgehensweise
gefärbt.
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Die
Expression des humanen Erythropoietin-Rezeptors wurde mittels eines
Ziege anti-Mensch
EpoR polyklonalen IgG (R&D
Systems) zu 2 μg/ml
und eines Alexa488-konjugierten
Esel anti-Ziege IgG (Molecular Probes) zu 4 μg/ml überwacht. Zur Demonstration
der Expression des FLAG-Epitop-markierten „Beute"-Konstrukts wurden die Zellen fixiert,
mit StarfiqsTM nach dem Protokoll des Herstellers
(Immuno Quality Products) permeabilisiert und mit einem anti-FLAG
Maus-mAK (Sigma) zu 8 μg/ml
und einem Fluorescein-gekoppelten Schaf-Anti-Maus IgG (Amersham),
1/50 verdünnt,
gefärbt.
Alle FACS-Analysen wurden auf einem FACSCalibur durchgeführt (Becton
Dickinson).
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Herstellung der retroviralen
cDNS-Bibliotheken und Durchmusterungsbedingungen
-
Die
Konstruktion der HEK293-Bibliothek wurde mittels Standardverfahren
durchgeführt.
Kurz gesagt, 5 μg
von HEK293-PolyA + mRNS wurden als Einsatz für sowohl für Oligo-dT- als auch zufallsgerichtete
Erststrangsynthese (random primed first strand synthesis) mit Superscript
II Reverser Transkriptase (Life Technologies) verwendet. Sowohl
die OligodT- wie die Zufallsprimer beinhalten eine NotI-Stelle.
Nach der Zweitstrangsynthese wurden Adaptoren, die eine EcoRI-Stelle
beinhalten, ligiert. Die cDNS wurde analysier mittels Agarose-Gelelektorphorese
und Fragmente zwischen 0.5 und 2.5 Kbp wurden unidirektional in
den mit EcoRI-NotI geöffneten
pBG1-ccdB-Vektor kloniert.
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Für die Durchmusterung
wurden 6 × 107 „Köder"-exprimierende Zellen
in einer Dichte von 2 × 106 pro 175 cm2 Gewebekulturflasche
ausgesät.
24 Stunden nach dem Aussäen
wurden die Zellen mit der retroviralen HEK293-„Beute"-cDNS-Bibliothek (Komplexität von 2 × 106) für
weiter 24 Stunden infiziert. Nach der Infektion wurden die Zellen
6,5 Stunden lang mit 50 ng/ml Epo stimuliert, und Puromycin wurde
20 Tage lang in einer Endkonzentration von 2 μg/ml zugesetzt. Einzelzellkolonien
wurden gepickt und mittels eines funktionellen Assays und RT-PCR-Sequenzierung
analysiert.
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Immunopräzipitationen
und Western-Blot-Analyse
-
Zur
Demonstration der EpoR-„Köder"-Phosphorylierung
transfizierten wir transient ungefähr 3 × 106 HEK293T-Zellen
mit Plasmiden, die für
den EpoR-„Köder", oder für die EpoR-„Köder"-Y402F-Mutante, und
die CIS/SOCS-2-„Beuten" kodieren. Geklärte Lysate
(in modifiziertem RIPA-Puffer: 50 mM TrisHCl pH 8.0; 200 mM NaCl;
1% NP40; 0.5% DOC; 0.05% SDS; 2 mM EDTA; 1 mM Na3VO4; 1 mM NaF; 20 mM β-Glycerinphosphat; CompleteTM Proteaseinhibitor-Cocktail [Roche]) von
stimulierten und unstimulierten Zellen wurden mit 2 μg Ziege Anti-Mensch
EpoR polyklonalem IgG und Protein G-Sepharose (Amersham Pharmacia
Biotech) inkubiert. Nach Präzipitation,
Polyacrylamidgelelektrophorese und Blotting, wurde Phosphorylierung
mittels eines PY20-Antikörpers (Transduction
Laboratories) nachgewiesen.
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Immunopräzipitation
von „Beuten" wurde nach Transfektion
der EpoR/EpoRF-Köder
und der SOCS-2-„Beute" in HEK293T-Zellen
durchgeführt.
Inkubation der geklärten
Lysate (modifizierter RIPA) mit einem anti-FLAG-M2-Affinitätsgel gestattete
SOCS-2-„Beute"-Präzipitation.
Phosphorylierung der „Beute" wurde mittels des
PY20-Antikörpers
nachgewiesen. Die Expressionsniveaus der „Beute" wurden nach dem Strippen der Blots
und Neuinkubation mit anti-FLAG-Antikörper überprüft.
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STAT3-Phosphorylierung
wurde mit dem Phospho-STAT3- (Tyr705) Antikörper (Cell Signaling) nach den
Anweisungen des Herstellers gezeigt. STAT3-Expression wurde auf
denselben Blots mit einem anti-STAT3-Antikörper (Transduction Laboratories)
verifiziert.
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Beispiel 1: Funktionalität der EpoR-LepR-Chimäre in der
Hek293T PAP21-Zelllinie
-
Um
die Funktionalität
der EpoR/LepR-Chimäre
zu bestimmen, wurden 3 Plasmidkombinationen in HEK293 PAP21-Zellen
transfiziert:
- a. pSV-SPORT + pMET7mcs + pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
- b. pSV-SPORT EpoR/LepR + pMET7mcs + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pMET7 LepRY985/1077F + pMET7mcs + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
Transfektion
wurde gemäß des Kalziumphosphatverfahrens
(Graham und van der Eb, 1973) durchgeführt. Ein Präzipitat wurde mittels 3,4 μg insgesamten
DNS-Einsatzes (0,4 μg
für pUT651,
1 μg für jeden
der anderen) in 300 μl
Gesamtgemisch gebildet. 200 μl
dieses Gemischs wurden zu 4 × 105 Hek293T PAP21 Zellen zugesetzt, die am
Tag vor der Transfektion in eine 6-Lochplatte (Falcon) ausgesät worden
waren. 6 Stunden nach dem Zusetzen des Gemischs wurden die Zellen
einmal mit Dulbecco's
PBS (Life Technologies) gewaschen und neues DMEM-Medium (Life Technologies)
wurde zugesetzt. Zwei Tage nach der Transfektion wurde das Medium
entfernt und die Zellen mittels 200 μl Zelldissoziierungsagens (Life
Technologies) resuspendiert. Nach Neutralisierung mit 1200 μl DMEM-Medium
wurden 50 μl
der Zellsuspension in 96-Lochplatten (Costar) in dreifacher Ausfertigung
für jede
Bedingung ausgesät;
und stimuliert durch Zugabe rekombinanten humanen Leptins (R&D Systems) in
einer Endkonzentration von 100 ng/ml, oder rekombinanten humanen
Erythropoietins (R&D
Systems) in einer Endkonzentration von 0.5 Einheiten/ml, oder die
Kombination von Leptin (gleiche Konzentration wie oben) plus Forskolin
(Sigma, 10 μM
Endkonzentration) oder der Kombination von Erythropoietin (gleiche
Konzentration wie oben) plus Forskolin (gleiche Konzentration wie
oben). Eine unstimulierte Negativkontrolle wurde ebenfalls in das
Experiment mit eingebaut. Forskolin ist ein chemischer Wirkstoff,
das die in den Zellen vorliegende Adenylatcyclase aktiviert, was
zu erhöhten
Mengen des intrazellulären Botenstoffs
cAMP fuhrt. Die Behandlung transfizierter Zeilen mit Forskolin alleine
führte
nicht zu einer signifikanten Induktion der Luziferase-Aktivität. Über einen
undefinierten Mechanismus fuhrt die Erhöhung des cAMP-Spiegels zu einer
starken Kostimulation mit dem Leptinsignal auf die PAP1-Induktion
(Eyckerman et al., 1999). 24 Stunden nach Stimulation wurden die
Zellen in den Löchern
lysiert und Luziferase-Substrat
(Luciferin, Duchefa) wurde zugesetzt. Die Lichtemission wurde mittels
eines TopCount Chemilumineszenzzählers (Canberra
Packard) gemessen. Die Transfektion des Leervektors (Transfektion
a) zeigte in allen Fällen
kein Signal. Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
Die Transfektion mit der EpoR/LepR-Chimäre resultierte in einer 3,7-fachen
Induktion mit Erythropoietin, und einer 6,5-fachen Induktion mit
Erythropoietin und Forskolin. Weder mit Leptin- noch mit Leptin
+ Forskolin-Stimulation konnte ein signifikantes Signal nachgewiesen
werden. In mit der LepR Y985/1077F-Mutante transfizierten Zellen
wurde eine 33,2-fache Induktion nachgewiesen, wenn mit Leptin stimuliert
wurde, und eine 37,6-fache Induktion wurde nachgewiesen, wenn mit
Forskolin kostimuliert wurde. Kein Signal wurde nachgewiesen sowohl
in mit Erythropoietin als auch in mit Erythropoietin + Forskolin-stimulierten
Zellen. Alle Ergebnisse wurden unter Verwendung des internen Transfektionskontrollvektors
pUT651 und des GalactoStar-Kits (siehe oben) normalisiert.
-
Der
Induktionsunterschied zwischen EpoR/LepR und LepR Y985/1077F ist
sehr wahrscheinlich wegen der Eliminierung von Tyrosinen in letzterem
Rezeptorkonstrukt, die involviert sind in die Rekrutierung von Tyroinphosphatasen
und SOCS-Proteinen an den Komplex, was zu einem verstärkten Signal
führt (Eyckerman et
al., 1999).
-
Beispiel 2: Funktionalität der p53-SV40
Großes
T-Wechselwirkungsfalle
-
Um
die Funktionalität
dieser modifikationsunabhängigen
Wechselwirkung zu untersuchen, wurden die folgenden Plasmidkombinationen
in 4 × 105 Hek293T-Zellen transfiziert, die am Tag
vor der Transfektion in eine 6-Lochplatte ausgesät worden waren:
- a. pSV-SPORT + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pSV-SPORT + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pSV-SPORT + pMET7-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pSEL1-p53 + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pSEL1-p53 + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pSEL1-p53 + pMET7-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
Ein
300 μl Präzipitationsgemisch,
das die 3.1 μg
DNS (0.1 μg
von pUT651, 1 μg
von jedem der anderen) beinhaltete, wurde zubereitet. 200 μl wurden
6 Stunden lang den Zellen zugesetzt, nach denen sie einmal mit Dulbecco's PBS gewaschen wurden.
Nach dem Waschen wurde DMEM-Medium zu den Zellen gegeben. Nach 24
Stunden wurden die Zellen mittels 200 μl Zelldissoziierungsagens resuspendiert,
das mit 2200 μl DMEM-Medium
neutralisiert wurde. Von dieser Zellsuspension wurden für jede Transfektion
40 μl in
eine 96-Lochplatte
gebracht und Stimulation wurde in dreifacher Ausfertigung durchgeführt. 60 μl DMEM wurden
in einem Endvolumen von 100 μl
zugesetzt und 24 Stunden später
wurden die Zellen 24 Stunden lang mit Erythropoietin oder Erythropoietin
plus Forskolin (selbe Konzentrationen wie oben) stimuliert. Eine
unstimulierte Negativkontrolle wurde ebenfalls in das Experiment
miteinbezogen. Luziferase-Messungen sind in 3 gezeigt.
-
Transfizierte
Zellen von Transfektionen a, b und c zeigten keine signifikante
Induktion des Reporterkonstrukts unter allen getesteten Bedingungen.
Eine 9,4-fache Induktion und eine 14,6-fache Induktion wurde in
transfizierten Zellen von Transfektion d nach Stimulation mit Erythropoietin
bzw. Erythropoietin plus Forskolin nachgewiesen, was ein wechselwirkungsabhängiges Signal
impliziert. Kein Signal wurde nachgewiesen in Transfektion e und
f. Das impliziert eine spezifische Wechselwirkung, die zu gp130-abhängiger STAT-3-Aktivierung
führt.
Alle Ergebnisse wurden mittels des internen Transfektionskontrollvektors
pUT651 und des GalactoSTar-Kit (siehe oben) normalisiert.
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Beispiel 3: Funktionalität der EpoR-CIS-phosphorylierungsabhängigen Wechselwirkungsfalle
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Um
die Funktionalität
der EpoR-CIS-phosphorylierungsabhängigen Wechselwirkungsfalle
zu bestimmen, wurden folgende Plasmidkombinationen in 4 × 105 Hek293T-Zellen transfiziert, die am Tag
vor der Transfektion ausgesät
worden waren:
- a. pSV-SPORT + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
- b. pSV-SPORT + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pSV-SPORT + pEF-FLAG-I/mCIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pSEL1-EpoR + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pSEL1-EpoR + pEF-FLAG-I/mCIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pSEL1-EpoRY-F + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- g. pSEL1-EpoR + pMG1-SVT + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
Ein
Präzipitationsgemisch
von 300 μl,
das 3,1 μg
DNS (0,1 μg
von pUT651, 1 μg
von jedem der anderen) beinhaltete, wurde zubereitet. 200 μl dieses
Gemischs wurden den Zellen zugesetzt.
-
Nach
6 Stunden wurden die Zellen einmal mit Dulbecco's PBS gewaschen, und DMEM-Medium wurde zugesetzt.
Nach 48 Stunden wurden die Zellen mittels 250 μl Zelldissoziierungsagens resuspendiert.
Nach Neutralisation mit 2200 μl
DMEM-Medium, wurden 100 μl
dieser Zellsuspension in 96-Lochplatten (Costar) gebracht. Die Zellen
wurden mit Erythropoietin oder Erythropoietin plus Forskolin (für die Endkonzentrationen
siehe oben) stimuliert. Eine unstimulierte Negativkontrolle wurde
ebenfalls in das Experiment mit einbezogen. Luziferaseexpression
wurde 24 Stunden nach der Stimulation mittels eines TopCount Chemilumineszenzzählers (Canberra
Packard) gemessen. Transfizierte Zellen von den Transfektionen a,
b, c, e, f und g zeigten keine signifikante Induktion an Luziferaseaktivität. Transfizierte
Zellen von Transfektion d zeigten eine 6,2-fache und eine 10,5-fache
Induktion mit Erythropoietin bzw. Erythropoietin plus Forskolin.
Das weist auf eine Erythropoietin-abhängige Phosphorylierung des
EpoR-Köders
hin, die zu einer Wechselwirkung zwischen dem CIS-Protein und EpoR
führt.
Die Wechselwirkung führt
zur Phosphorylierung von gp130, STAT-Aktivierung und daher Signalgebung
in Richtung des rPAP1-Promotors, die zu Luziferaseaktivität führt (4).
-
Beispiel 4: Funktionalität der IRS1-GRB2-Vav-indirekten
Wechselwirkungsfalle
-
Um
die IRS1-GRB2-Vav-indirekte Wechselwirkungsfalle zu untersuchen,
wurden folgende Plasmidkombinationen in 4 × 105 Hek293T-Zellen
transfiziert, die am Tag vor der Transfektion ausgesät worden
waren:
- a. pMET7mcs + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
- b. pMET7mcs + pMG1-GRB2S + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pMET7mcs + pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pMET7 LepR-IRS1 + pMG1-CIS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pMET7 LepR-IRS1 + pMG1-GRB2S + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pMET7 LepR-IRS1 + pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
Ein
300 μl Präzipitationsgemisch,
das 3,05 μg
DNS (0,05 μg
von pUT651, 1 μg
von jedem der anderen) beinhaltete, wurde zubereitet. 200 μl dieser
Mischung wurden für
16 Stunden den Zellen zugesetzt. Nach der Transfektion wurden die
Zellen einmal mit Dulbecco's
PBS gewaschen und DMEM (beide von Gibco BRL) zugesetzt. Nach 48
Stunden wurden die Zellen mittels 200 μl Zelldissoziierungsagens (Gibco
BRL) resuspendiert, das mit 1,8 ml DMEM-Medium neutralisiert wurde.
100 μl der
Zellsuspension wurden in einer Costar 96-Lochplatte ausgesät und wurden
in einem Endvolumen von 200 μl
mit Endkonzentrationen von 100 ng/ml Leptin, 100 ng/ml Leptin plus
10 μM Forskolin
oder 10 μM
Forskolin stimuliert oder unstimuliert belassen. 24 Stunden nach
Stimulation wurden Luziferase- und Galactosidaseaktivitätsassays,
wie oben beschrieben, durchgeführt.
Von den Ergebnissen (5) können wir schließen, das
die Zellen der Transfektionen a, b, c und d keine signifikante Induktion
des rPAP1-Promotors zeigen. Zellen von Transfektion e zeigen eine
leichte Induktion mit Leptin und eine moderate Induktion, wenn mit
Forskolin costimuliert wird (2,5-fach), was eine direkte Wechselwirkung
zwischen IRS-1 und GRB2S nahe legt. Transfektionsexperiment f zeigt
eine klare Induktion an Luziferaseaktivität mit Leptin (5,2-fach), die
stärker
ist, wenn mit Forskolin kostimuliert wird (12,0-fach). Das deutet
eine Wechselwirkung zwischen IRS1 und Vav an, die vermutlich über endogenes GRB2
vermittelt wird.
-
Um
die Spezifität
und die Beteiligung von GRB2 an der Wechselwirkung zu untersuchen,
und um zu testen, ob das Signal durch Rekrutierung der gp130-Kette
erzeugt wird, wurde eine Reihe an Kontrollexperimenten durchgeführt.
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Die
folgenden Plasmidkombinationen wurden, auf die gleiche Weise wie
oben beschrieben, getestet:
- a. pMET7 LepR-IRS1
+ 200 ng pMG1-VavS + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 200 ng pMET7 GRB2SH3
+ pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
- c. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 1000 ng pMET7 GRB2SH3
+ pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
-
0,05 μg pUT651-DNS
und 1 μg
pMET7-LepR-IRS1 und pGL3-rPAP1-luci wurden den 300 μl Präzipitationsgemisch
zugesetzt. Die Ergebnisse (6) sind
als x-fache Induktion gezeigt. Die Ergebnisse zeigen klar eine Dosis-abhängige Inhibition
der rPAP1-Induktion,
wenn GRB2SH3 überexprimiert
wird. Wegen der Kompetition mit endogenem GRB2 um Vav-Bindung, ist
die Rekrutierung des gp130-VavS-Fusionsproteins an den Komplex blockiert,
was eine Dosis-abhängige
Reduzierung der rPAP1-Promotoraktivität ergibt. Daraus schließen wir,
dass die spezifische GRB2-VavS-Wechselwirkung für die Induktion der Luziferaseaktivität benötigt wird.
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Um
die kritische Rolle der Rekrutierung von gp130 bei der Induktion
des rPAP1-Promotors
zu untersuchen, wurden folgende Plasmidkombinationen wie oben beschrieben
transfiziert:
- a. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- b. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 200 ng pMET7 VavS +
pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pMET7 LepR-IRS1 + 200 ng pMG1-VavS + 1000 ng pMET7 VavS +
pGL3-rPAP1-luci + pUT651
-
Das
300 μl Präzipitationsgemisch
beinhaltete ebenfalls 0,05 μg
pUT651-DNS und 1 μg
pMET7 LepR-IRS1 und pGL3-rPAP1-luci-DNS. Von den normalisierten
Ergebnissen (7) können wir schließen, das gp130
im gp130-VavS-Fusionskonstrukt für
PAP1-Promotorinduktion
essentiell ist, weil Dosis-abhängige
Kompetition mit ungekoppeltem VavS zu einer signifikanten Reduktion
an Luziferaseaktivität
führt.
-
Beispiel 5: Optimierung
des Verfahrens der Bibliotheksdurchmusterung
-
Um
eine einfache Durchmusterung einer wechselwirkungsabhängigen-cDNS-Bibliothek zu ermöglichen,
wurde ein Selektionssystem wie in 8 umrissen
entwickelt. Ein HEK293 Zellklon wurde verwendet (i) beinhaltend
eine FRT-Integrationskassette in einem transkriptionell aktiven
Locus (Flp-In-293 Zelllinie, Invitrogen), (ii) stabil exprimierend
den ecotropen retroviralen Rezeptor EcoR der Maus, und (iii) mit
einer stabil integrierten pXP2d2-rPAP1-puro® Selektionskassette,
die eine STAT-regulierte Expression des Puromycin-Resistenzgens
bewirkt. Klon HEK293-16 zeigte hohe Sensitivität gegenüber Piromycin (1 μg/ml), aber
erwarb Puromycin-Resistenz nach LIF (Leukemia Inhibitory-Faktor)-induzierter
Aktivierung des endogenen gp130 (9A). Ein
Modelldurchmusterungsexperiment schloss die folgenden aufeinanderfolgenden
Schritte mit ein: (i) EpoR-„Köder"-Expression wurde
nach Flp-Rekombinase-vermittelter Integration des pcDNA/FRT-EpoR-„Köder"-Vektors erhalten.
Isogene Zellen wurden auf Wachstum in Hygromycin-haltigem Medium
(100 μg/ml,
10 Tage) selektioniert, und FACS-Analyse mittels anti-EpoR-Antikörpern deutete
an, dass beinahe die gesamte Zellpopulation eine homogene Expression
des chimären „Köder"-Rezeptors zeigte (9B).
(ii) Hygromycin resistente Zellen wurden anschließend 24–48 Stunden lang mit CIS-„Beute"-exprimierendem Retrovirus
infiziert. Retroviraler Gentransfer wurde gewählt um Expression von einem
einzelnen Integrat zu erzielen (Kitamura et al., 1995; Kojima und
Kitamura, 1999). (iii) Die Zellen wurden mit Epo (50 ng/ml) für weitere
24–48
Stunden vor der Puromycin-Selektion behandelt. Wie in 9C gezeigt,
wurde Koloniebildung nur in Epo-stimulierten HEK293-16 Zellen, die den
EpoR-„Köder"- und gp130-CIS-„Beute"-Proteine koexprimierten,
beobachtet. FACS-Analyse mit anti-FLAG-Antikörper von permeabilisierten,
Puromycin-resistenten
Zellen bestätigte
die Expression des „Beute"-Polypeptids (9D).
Rasche Identifikation der exprimierten „Beute"-Transkripte wurde mittels eines RT-PCR-Verfahrens
durchgeführt.
Unter Ausnutzung der Tatsache, dass alle „Beute"-Polypeptide an humanes gp130 fusioniert
sind, wurde ein biotinylierter gp130-spezifischer Primer verwendet,
um „Beute"-Transkripte direkt
aus Zelllysaten mittels Streptavidin-Magnetkügelchen zu selektieren. Nach
reverser Transkription, wurde selektive PCR-Amplifikation des „Beute"-Fragments mittels eines gp130/3'LTR-Primerpaars erreicht.
DNS-Sequenzanalyse solcher Amplikons, die zurückgewonnen wurden von Epo-stimulierten,
Puromycin-resistenten Zellen, zeigten, dass Transkripte kodierend
für gp130-CIS-„Beute" wie erwartet exprimiert
wurden (9D, Einschub). Die 9E zeigt
die Ergebnisse eines „Spiking"-Experiments, wo
eine komplexe retrovirale HEK293-cDNS-Bibliothek mit einer Verdünnungsreihe von
Retrovirus, das die gp130-CIS-„Beute" exprimiert, gemischt
wurde. Eine Dosis-abhängige
Rückgewinnung von
Zellklonen wurde nur in Gegenwart des Liganden beobachtet. RT-PCR-Zyklussequenzierung
in einem parallelen Experiment erlaubte die Identifikation von gp130-CIS-„Beute"-Expression in 19
von 21 analysierten Klonen.
-
Beispiel 6: Bibliotheksdurchmusterung
mit dem MAPPIT-System
-
Ein
Durchmusterungsexperiment mit dem EpoR-„Köder" wurde mittels einer retroviralen HEK293-cDNS-Bibliothek
(2 × 106 unabhängige
Klone) durchgeführt.
Um Einzelintegranten zu begünstigen, wurden
6 × 107 HEK293-16-Zellen, die den EpoR-„Köder" exprimieren, mit
einer geschätzten
Infektionseffizienz von 4% infiziert. Drei Wochen nach der Epo-Stimulation
und Selektion in Medium mit 2 g/ml Puromycin, wurden 33 Kolonien
gepickt und in einem Funktions-Assay analysiert (9F).
Weil alle Klone „Köder" und „Beute" stabil koexprimieren,
waren wir in der Lage, die spezifische Wechselwirkung mit dem EpoR-Köder" rasch zu zeigen,
durch Kotransfektion mit den LR-F3-Konstrukten, denen der „Köder" fehlt, und den rPAP1-Luziferasekonstrukten.
Drei Klone zeigten Induktion durch Epo, aber nicht durch Leptin,
was darauf hinweist, dass die Wechselwirkung spezifisch mit dem
Y402 EpoR-Motiv auftrat. In einem dieser Klone zeigte die RT-PCR-Analyse
die Anwesenheit von einem spezifischen 1700-Basen-Amplikon und Zyklussequenzierung offenbarte,
dass dieses Fragment für
SOCS-2 kodiert, einem weiteren Mitglied der SOCS-Familie. Letzteres wurde im Leseraster
innerhalb seiner Prä-SH2-Domäne an gp130
fusioniert (9F). Das unterstreicht erneut den
niedrigen Hintergrund, der in diesem Zwei-Hybrid-Verfahren beobachtet wird. Nach Subklonierung
in einen Plasmidvektor erwies sich die Liganden-abhängige Phosphorylierung
der SOCS2-„Beute" und von STAT3 als
abhängig
von der Phosphorylierung des Y402 EpoR-Motivs (9G).
Das zeigt jeden der Phosphorylierungs (und Wechselwirkungs)-Schritte,
die der Reportergen-Aktivierung vorangehen.
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Beispiel 7: die Verwendung
von MAPPIT mit heterodimeren Rezeptoren: Funktionalität der IL3R-IL5R-
und GM-CSFR-LEPR-Chimären
in der Hek293T-Zelllinie
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Um
die Funktionalität
der Epo-, IL-3R-, IL-5R- und GM-CSFR-LepR-Chimären zu vergleichen, wurden die
folgenden Plasmidkombinationen in 4 × 105 Hek293T-Zellen
transfiziert, die am Tag vor der Transfektion ausgesät worden
waren:
- a. pSV-SPORT-EpoR/LepR + pGL3-rPAP1-luci
+ pUT651
- b. pSV-SPORT-IL-3Rα/LepR
+ pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- c. pSV-SPORT-IL-5Rα/LepR
+ pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- d. pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR
+ pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- e. pSV-SPORT-IL-3Rα/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- f. pSV-SPORT-IL-5Rα/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- g. pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR
+ pGL3-rPAP1-luci + pUT651
- h. pSV-SPORT-βc/LepR + pGL3-rPAP1-luci + pUT651
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Ein
300 μl Präzipitationsgemisch
wurde wie zuvor beschrieben zubereitet, und beinhaltete 0,05 μg pUT651
und 1 μg
jedes der anderen Vektoren. 200 μl
dieser Mischung wurden zu den Zellen zugesetzt. Nach 6 Stunden wurden
die Zellen einmal mit Dulbecco's
PBS gewaschen. Nach 2 Tagen wurden die Zellen mittels Zelldissoziierungsagens
resuspendiert und in eine 96-Lochplatte (Costar) transferiert. Die
Transfektionen a–g wurden mit
10000, 1000, 100, 10 pg/ml des entsprechenden Zytokins stimuliert.
Zellen der Transfektion h, die nur den pSV-SPORT-βc/LepR
exprimieren, wurden wahlweise mit 10 ng/ml Epo, IL-3, IL-5 oder
GM-CSF behandelt. Eine unstimulierte Negativkontrolle wurde ebenfalls
in das Experiment einbezogen. Die Luziferaseexpression wurde 24-Stunden
nach der Stimulation gemessen. Die Ergebnisse sind in 10 aufgeführt. Die EpoR/LepR-Chimäre und eine
Kombination von IL-3Rα/LepR
mit βc/LepR haben ähnliche Induktionsvielfache. Ein
Signal über
dem Hintergrund wird bei Zytokinkonzentrationen von 1 ng/ml beobachtet.
Die biologische Aktivität
von IL-5 auf Zellen, die mit der IL-5Rα/LepR- und βc/LepR-Chimäre transfiziert sind, ist weniger
als diese für
IL-3 oder Epo. Zellen, die mit Chimären von GM-CSFR und des LepR
transfiziert wurden, sind weitaus sensitiver gegenüber der
Stimulation, mit einer klaren 7.7-fachen Induktion bei einer so
geringen Konzentration wie 10 pg/ml. Die Zellen der Negativkontrollen,
Transfektionen e, f g und h, zeigten keine signifikante Induktion der
Luziferaseaktivität.
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Beispiel 8: Funktionalität der Smad3-Smad4-phosphorylierungsabhängigen Wechselwirkungsfalle
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Um
die Funktionalität
der Smad3-Smad4-phosphorylierungsabhängigen Wechselwirkungsfalle
zu bestimmen, wurden die folgenden Plasmidkombinationen in 4 × 105 Hek293T-Zellen transfiziert, die am Tag
vor der Transfektion ausgesät
worden waren:
- a. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA
+ pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- b. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- c. pSV-SPORT-βc/LepR-F3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- d. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- e. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci
+ pUT651.
- f. pSV-SPORT-βc/LepR-F3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA
+ pMG2-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- g. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3
+ pMG2 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- h. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA
+ pMG2 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- i. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-ALK4CA + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-Smad3
+ pMET7-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
- j. pSV-SPORT-βc/LepR-F3-Smad3 + pSV-SPORT-GM-CSFRα/LepR-F3-ALK4CA
+ pMET7-Smad4 + pXP2d2-rPAP1-luci + pUT651.
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Ein
300 μl Präzipitationsgemisch,
das 2.92 μg
(0,02 μg
pUT651, 0.2 μg
pXP2d2-rPAP1-luci
+ 0.9 μg jedes
der anderen) enthielt, wurde zubereitet. 200 μl dieses Gemischs wurden den
Zellen zugesetzt. Nach 6 Stunden wurden die Zellen einmal mit Dulbecco's PBS gewaschen und
DMEM-Medium wurde zugesetzt. Nach 48 Stunden wurden die Zellen mittels
200 μl Zelldissoziierungsagens
resuspendiert. Nach Neutralisation mit 2200 μl DMEM-Medium, wurden 40 μl dieser
Zellsuspension in eine 96-Lochplatte (Costar) gebracht.
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Die
Zellen wurden in einem Endvolumen von 100 μl mit einer Endkonzentration
von 1 ng/ml GM-CSF, 1 ng/ml GM-CSF plus 10 μM Forskolin oder 10 μM Forskolin
stimuliert oder sie wurden unstimuliert belassen. 24 Stunden nach
der Stimulation wurden Luziferase- und Galactosidase-Aktivitätsassays
wie oben beschrieben durchgeführt.
Aus den Ergebnissen (11) können wir schließen, dass
die Zellen von Transfektion c, d, e, f g, h, i, und j keine signifikante
Induktion von Luziferaseaktivität
zeigten. Zellen der Transfektion a zeigten eine geringfügige Induktion
mit GM-CSF (3-fach), die auf 37-fach erhöht wird, wenn mit Forskolin
kostimuliert wird. Transfektionsexperiment b zeigt eine klare Induktion
des rPAP1-Promotors
mit GM-CSF (9-fach), die wiederum stärker ausgeprägt ist,
wenn mit Forskolin kostimuliert wird (71-fach). Das weist auf eine
Köder-modifizierende
Enzymaktivität
hin, die ALK4CA-abhängige
Phosphorylierung des Smad3-Köders,
die zu einer Wechselwirkung zwischen Smad4 und phosphoryliertem
Smad3 führt,
bewirkt. Die Wechselwirkung führt
zur Phosphorylierung von gp130, STAT-Aktivierung und daher Signalgebung
in Richtung des rPAP1-Promotors, die zu Luziferaseaktivität fuhrt.
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Beispiel 9: Die Verwendung
von MAPPIT zur Durchmusterung von Verbindung-Verbindung-Wechselwirkungen umfassend
Nicht-Polypeptid-Verbindungen
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Ein
Experiment wird mit Fujisporin durchgeführt, wobei FK506 chemisch an
Cyclosporin A gekoppelt ist (z.B. WO 94/18317). Alternativ erhält man bivalente
Verbindungen durch Fusion von FK506 an Tetrazyklin oder an einen
Steroidliganden. Solche Hybridverbindungen haben die Kapazität mit beiden
Proteinpartnern zu wechselwirken: FKBP12 und Cyclophilin (oder Tetrazyklin/Steroidrezeptoren).
-
Zellen,
die die Rezeptor/FKBP12-Chimäre
exprimieren, werden mit der Membranpermeablen divalenten Verbindung
behandelt, und werden, nach dem Wegwaschen überschüssiger Verbindung, infiziert
oder transfiziert, um die „Beute"-Expression zu verstärken. Alternativ
werden sowohl Rezeptor/FKBP12- und „Beute"-Chimäre gleichzeitig vor dem Zusatz
der Verbindung exprimiert. Vorsichtige Experimente zur Abhängigkeit von
Verbindungsdosis und Wirkung- werden durchgeführt; angesichts des Dimerisierer-Effekts
der Hybridverbindungen erhält
man glockenförmige
Dosis-Wirkung-Kurven. Zusatz an monovalenter Verbindung im Überschuss
wird als Spezifitätskontrolle
verwendet und reduziert signifikant die Signalausgabe.
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Tabelle
1: Oligonukleotide, die für
die Konstruktion der beschriebenen Vektoren benutzt wurden
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Literaturverzeichnis
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