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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Dosierungsform, umfassend
feste Polymer-Matrixpellets zur oralen Verabreichung, die beträchtliche
Mengen fettige, ölige
oder klebrige (fettige/ölige/klebrige)
Substanzen und einen pharmazeutischen Wirkstoff und alternativ beträchtliche
Mengen fettige, ölige
oder klebrige pharmazeutischen Wirkstoffe umfassen, und wobei die
neue Dosierungsform ferner dadurch gekennzeichnet ist, dass sie
schnelle Freisetzungseigenschaften besitzt.
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Hintergrund der Erfindung
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Auf
vielen therapeutischen Gebieten entstand die Notwendigkeit, Absorptionsverstärker (z.B.
Glycerinester zur gesteigerten Absorption von Heparin oder Heparinfragmenten
oder -derivaten, wie in WO 95/00152 an Pharmacia beschrieben), Solubilisierungsmittel
(wie polyethoxylierte hydrierte Rizinusöle für Felodipin, wie in
EP 0249587 an AB Hässle offenbart),
Suspendierungsmittel (z.B. Sojabohnenöl oder fraktioniertes Kokosnussöl für 1,2,4-Benzotriazinoxid,
wie im US-Patent 5,597,582 an Sanofi offenbart) oder dergleichen
in die Dosierungsformen zur Arzneimittelverabreichung einzubringen.
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In
vielen Fällen
sind die vorstehenden Substanzen fettige, klebrige oder ölige Produkte.
Es ist seit langem bekannt, dass das Einbringen großer Mengen
solcher Substanzen in pharmazeutische Dosierungsformen technische
Probleme verursacht. Ein Problem ist, pharmazeutisch annehmbare
trockene Materialien zu erhalten, die leicht handzuhaben und als
solche bei späteren
Verfahrensschritten einsetzbar sind.
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Frühere Wege,
das Problem zu umgehen, umfassen das Füllen der fettigen, öligen oder
klebrigen Substanzen als solche in Gelatineweichkapseln, wie beispielsweise
in
US 5 589 455 (Han
Mi Pharm.) beschrieben, wobei ein Konzentrat für eine Gelatineweichkapselfüllung, das
ein Cyclosporin und eine ölige
Komponente zur Verbesserung der biologischen Verfügbarkeit
umfasst, offenbart ist.
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Viele
Forscher haben im Lauf der Jahre den Vorteil der Verwendung vieler
kleiner Pellets (Mehrfacheinheit) als Dosierungsform im Hinblick
auf ihr Verhalten in vivo, insbesondere im Hinblick auf ihre Magenentleerungseigenschaften,
beschrieben, siehe zum Beispiel Bogentoft et al., J. Clin. Pharmacol.
1978, 14, 351–5.
Auch z.B. Edgar et al. beschreiben Vorteile, die bei Verwendung
einer großen
Anzahl Pellets verglichen mit einer Einfacheinheit erhalten werden,
siehe Biopharmaceutics & Drug
Disposition 1984, 5, 251–60.
Es wird auch angenommen, dass die Risiken einer lokalen Reizung
und einer Akkumulation mehrerer Dosen aufgrund einer Verengung im
Nahrungsaufnahmekanal verringert sind, siehe McMahon F. G. et al.
in The Lancet, 1982, 13. Nov., 1059–61.
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Die
Verwendung von komplizierter Koazervierungsmikroeinkapselung ist
eine Weise, das Problem in Übereinstimmung
mit den vorstehenden Befunden zu umgehen. Dieses Verfahren ist von
Jizomoto et al. in Pharmaceutical Research Bd. 10, Nr. 8, 1115–22 beschrieben
worden. Das Verfahren, das die Bildung einer umgebenden Beschichtung
umfasst, die aus zwei entgegengesetzt geladenen Polymeren besteht,
die einen ungeladenen Komplex bilden, geht oft mit technischen Problemen
einher, z.B. hinsichtlich Maßstabsvergrößerung,
Entfernung von restlichen Reagenzien, wie Härtungsmitteln (z.B. Glutaraldehyd)
und Lösungsmitteln (z.B.
Isopropanol). Das Verfahren kann aufgrund vieler und komplizierter
Verfahrensschritte, die u.a. durch die Notwenigkeit von pH-Einstellung,
die Notwenigkeit der Zugabe von Antihaftmitteln, die Notwendigkeit
eines Teilchentrennungsschritts und die Notwendigkeit von Lösungsmittelentfernung
und durch Umweltüberlegungen
bezüglich
der Handhabung von Lösungsmitteln
usw. notwendig werden, auch teuer sein.
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Bei
Verabreichung eines Wirkstoffs zusammen mit Absorptionsverstärkern wurde
früher
vorgeschlagen, den öligen
Verstärker
oder in Öl
gelösten
Verstärker
zusammen mit Arzneistoff in Gelatineweichkapseln zu füllen, beispielsweise
von Adusumilli et al. in
US 5,595,758 .
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Eine
andere, ausgefeiltere Weise wurde vorgeschlagen, indem die Dosierungsformen
derart gestaltet werden, dass Formulierungen mit einer synchronisierten
kontrollierten Freisetzung, d.h. einer andauernden Freisetzung,
erhalten werden, um zu gewährleisten,
dass zwei Komponenten an der Absorptionsstelle zum richtigen Zeitpunkt,
d.h. etwa gleichzeitig, eintreffen. Siehe beispielsweise Rubinstein
et al. in WO 95/34294 (Hamilton, Brook, Smith & Reynolds, P. C.), wobei ein abbaubares
Hydrogel verwendet wird, das als andauerndes orales Verabreichungssystem
dient, das kleine Arzneistoff- und Verstärkerportionen zum gleichen
Zeitpunkt während
einer längeren
Zeitspanne freisetzt.
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EP-A-0317
780 offenbart ein Verabreichungssystem mit andauernder (kontrollierter)
Freisetzung für substituierte
Dihydropyridin-Calciumkanalblocker.
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EP-A-0557
670 offenbart Gelatinekapseln, die Pellets aus Polyethylenglycol
200 und Minocyclin-HCl umfassen.
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Beschreibung der Erfindung
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Man
hat jetzt gefunden, dass ein Arzneistoffverabreichungssystem zur
oralen Verabreichung in fester trockener Form von (einer) fettigen, öligen oder
klebrigen (nachstehend f/ö/k)
Substanz(en) und von (eines) pharmazeutischen Wirkstoff(s/en) oder
von (eines) pharmazeutischen Wirkstoff(s/en), der/die selbst f/ö/k ist/sind,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine Mehrzahl fester Polymer-Matrixkugeln
aufweist, die beträchtliche
Mengen f/ö/k-Substanzen
umfassen, und schnelle Freisetzungseigenschaften besitzt, die Nachteile in Verbindung
mit früheren
Systemen überwinden
kann und (wenn anwendbar) die gleichzeitige Verabreichung von zwei
Komponenten erleichtern kann.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung das Prinzip einer neuen Dosierungsform
für das
Einbringen von f/ö/k-Materialien
und/oder das Einbringen pharmazeutischer Wirkstoffe in Teilchen
kleiner bis mittlerer Größe bereit,
die leicht handzuhaben sind. Die Erfindung liefert auch die Möglichkeit,
daraus Mehrfacheinheit-Dosierungssysteme herzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Ansatz der schnellen Freisetzung,
der gewährleistet,
dass Arzneistoff und Absorptionsverstärker/Löslichkeitsverstärker an
die gewünschte
Stelle gleichzeitig und in so hoher Konzentration wie möglich verabreicht
werden und dass ein besserer Konzentrationsgradient erzielt wird,
was zu hoher Antriebskraft führt
und die Möglichkeiten
der Arzneistoffabsorption verstärkt.
Dies wird durch Verwendung fester, leicht löslicher Polymere aus Polyethylenglycol
erreicht, die sich im Gastrointestinalsystem an der gewünschten
Stelle schnell lösen.
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Ein
Merkmal der Erfindung ist ferner, dass ein beträchtlicher Gehalt der fettigen, öligen oder
klebrigen Materialien in den hergestellten Partikeln erhalten wird,
so dass lokal hohe Konzentrationen in vivo gewährleistet sind.
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Durch
Umwandeln des verwendeten Polymers vom festen in den flüssigen Zustand
ist es möglich,
Arzneistoff und Verstärker
darin zu emulgieren oder zu suspendieren. Nach diesem Verfahren
wird ein geeignetes Aliquot der Emulsion/Suspension abgetrennt und
wieder in den festen Zustand überführt. Dies
erfolgt mit allen Aliquoten, so dass die Überführung des gesamten Materials
in den festen Zustand gewährleistet
ist. Wenn nötig,
können
die Emulsionen durch Zugabe von Tensiden stabilisiert werden.
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Da
schnelle Freisetzung erforderlich ist, liegt jegliche chemische
Behandlung der Polymere mit Härtungsmitteln
außerhalb
des Umfangs dieser Erfindung.
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Man
hat jetzt gefunden, dass die Nachteile, die gewöhnlich mit Partikeln einhergehen,
in die f/ö/k-Materialien eingebracht
worden sind, überwunden
werden.
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Die
eingebrachten öligen
Substanzen können
pharmazeutische Wirkstoffe, Absorptionsverstärker oder Solubilisierungsmittel
sein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen,
festen Polymer-Matrixkugeln zur oralen Verabreichung, die beträchtliche
Mengen von (einem) pharmazeutischen f/ö/k-Wirkstoff(s/en) oder von
(einem) pharmazeutischen Wirkstoff(s/en) (f/ö/k oder nicht) plus diese f/ö/k-Substanzen umfassen,
mit schnellen Freisetzungseigenschaften werden in dieser Patentanmeldung
als schnelle Freisetzungseigenschaften besitzend betrachtet, wenn
sie bei einem In-vitro-Lösungstest
nicht weniger als 60% w/w (vorzugsweise 70% w/w) pharmazeutischen
Wirkstoff und f/ö/k-Substanz
oder pharmazeutischen Wirkstoff, wenn der pharmazeutische Wirkstoff
die f/ö/k-Substanz
ist, innerhalb von 30 Minuten oder weniger freisetzen. Die Berechnung
basiert auf wasserfreien Kugeln. Die Lösungsrate für die f/ö/k-Substanzen wird unter Verwendung der
USP-Apparatur Nr. 2 (Paddel), die bei 100 U/min betrieben wird,
bestimmt. Das Lösungsmedium
hat eine Temperatur von 37 ± 0,5°C. Zudem besteht
an die Menge und Art des Lösungsmediums
die Anforderung, dass es für
die gesamte zu testende Dosis eine nichtverzögerte homogene Verteilung freigesetzter
f/ö/k-Substanz
im Medium gewährleistet.
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Für die in
den Beispielen gezeigten spezifischen f/ö/k-Substanzen ist das in jedem
Beispiel offenbarte Medium das geeignete.
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Für die pharmazeutischen
Wirkstoffe wird die Lösungsrate
unter Verwendung der USP-Apparatur Nr. 2 (Paddel), die bei 100 U/min
betrieben wird, bestimmt. Das Lösungsmedium
hat eine Temperatur von 37 ± 0,5°C. Ferner
besteht an die Menge und Art des Lösungsmediums die Anforderung,
dass es für
die gesamte zu testende Dosis eine nichtverzögerte homogene Verteilung des
freigesetzten Arzneistoffs im Medium gewährleistet (Einsinkbedingungen).
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Für die in
den Beispielen gezeigten spezifischen pharmazeutischen Wirkstoffe
ist das in jedem Beispiel offenbarte Medium das geeignete.
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Es
sollte beachtet werden, dass für
ein und dieselbe Formulierung je nach den Eigenschaften der zu testenden
Substanzen, d.h. ob eine f/ö/k-Substanz
und ein pharmazeutischer Wirkstoff in der Formulierung vorliegen
und je nachdem, welcher von diesen getestet werden soll, verschiedene
Lösungsmedien
gewählt werden
können.
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Um
die gewünschten
Handhabungseigenschaften zu erhalten, haben die festen Polymerkugeln,
d.h. erfindungsgemäßen Partikel,
eine kleine bis mittlere Größe, d.h.
sie haben einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,1 mm
bis 10 mm, vorzugsweise von 0,25 bis 3 mm. Die Form der Kugeln ist
nicht auf eine sphärische
Form beschränkt,
die Kugeln können
auch unregelmäßig geformt
sein.
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Als
eine beträchtliche
Menge. der erfindungsgemäßen fettigen, öligen und/oder
klebrigen Substanz werden von 15% w/w bis zu 70% w/w, vorzugsweise
30% w/w bis 70% w/w, am stärksten
bevorzugt 40% w/w bis 70% w/w, angesehen.
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Der
Rest des Arzneistoffverabreichungssystems umfasst Wirkstoff (wenn
die fettige/ölige
Substanz nicht selbst der Arzneistoff ist), Polymermatrixbildner
und, wenn nötig,
Tenside, Wasser und pharmazeutisch annehmbare Excipienten, wie z.B.
pH-Puffer, Antioxidantien, Pigmente oder dergleichen.
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Arzneistoffe
mit einem Molekulargewicht unter 1000 Dalton, die gegenüber einer
kürzeren
Erwärmungsperiode
bis zu maximal 60–70° beständig sind,
werden als bei der Erfindung verwendbar betrachtet und können beispielhaft
durch Thrombin-hemmende Peptidarzneistoffe und Dihydropyridinverbindungen
dargestellt werden, sind aber nicht darauf beschränkt. Bestimmte
Beispiele für
Arzneistoffe sind Melagatran, Inogatran, Alendronat, Felodipin,
Nifedipin und Almokalant.
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Bei
der Erfindung wirksame Polymermaterialien sind feste, wasserlösliche Polyethylenglycole
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 4000 (PEG 4000)
bis zu 100000 (Polyox N-10), vorzugsweise von 6000 bis zu 20000.
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Als
alleinige Matrixbildner wirkende Polymermaterialien sind Polyethylenglycol-Polymere,
die derart bezeichnet sind, dass ihr Molekulargewicht im Bereich
von 4000 bis zu 20000 liegt, wobei der Anfangs- und der Endwert eingeschlossen sind.
Nichtausschließliche
Beispiele aus dieser Gruppe sind PEG 4000, PEG 6000 und Carbowax
20M.
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Wenn
berücksichtigt
wird, dass die gewünschten
schnellen Freisetzungseigenschaften beibehalten werden, ist es ebenfalls
möglich,
Gemische von Polyethylenglycol-Polymeren mit unterschiedlichen Molekulargewichten
als Matrixbildner zu verwenden. In diesem Fall kann die Erfindung
mit Polymeren durchgeführt werden,
die derart bezeichnet sind, dass ihr Molekulargewicht im Bereich
von 4000 bis zu 100000 liegt, wobei der Anfangs- und der Endwert
eingeschlossen sind.
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Um
mechanische Eigenschaften und/oder die Freisetzungseigenschaften
der Matrixformulierung zu modifizieren, kann es angemessen sein,
sogar einige flüssige
Polyethylenglycole in ein Gemisch mit festen einzubringen, vorausgesetzt
dass dies in solchen Anteilen erfolgt, dass die erhaltenen Matrixkugeln
fest werden. In solchen Fällen
kann die Erfindung mit Polymeren durchgeführt werden, die so bezeichnet
sind, dass ihr Molekulargewicht im Bereich von 400 bis zu 100000
liegt, wobei der Anfangs- und der Endwert eingeschlossen sind. Nichtausschließliche Beispiele
aus dieser Gruppe sind PEG 400 und Polyox WSR N-10.
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Beispiele
für Tenside
sind, sind aber nicht beschränkt
auf polyoxyethylenierte Sorbitanester (z.B. Tweens), Sorbitanester
(z.B. Spans), Polyoxyethylenester (Myrjs, einige Arlatone) polyoxyethylenierte
hydrierte Rizinusöle
(Cremophore), Natriumlaurylsulfat.
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Herstellung von Matrixkugeln
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Zuerst
wird eine Umwandlung des Polymers vom festen in den flüssigen Zustand
durchgeführt,
die allein durch thermisch Behandlung (z.B. Polyethylenglycol) oder
durch Zugabe schmelzpunktsenkender Verbindungen und anschließende thermische
Behandlung erzielt werden kann. Manchmal ist die Zugabe von Tensiden
nützlich,
und sie können
unter allen pharmazeutisch annehmbaren Tensiden ausgewählt werden,
solange die Auswahl der Menge und der Verbindung die erforderlichen
Lösungseigenschaften
nicht beeinflusst. Die ölige
Verbindung wird zugegeben und emulgiert. Der Arzneistoff (wenn er
nicht die ölige
Verbindung ist) kann entweder zur Ölphase oder zur schmelzflüssigen Polymerphase
oder einer Kombination davon zugegeben und gelöst oder dispergiert werden.
Nach Rühren
können
geeignete Aliquote der Suspensionen/Emul-sionen durch mehrere Techniken,
wie Tropfen, Sprühen,
Verwendung von Zentrifugalkrafttechniken mit rotierenden Platten
oder Düsen,
hergestellt werden (Goodwin J. T., Sommerville G. R., Chem. Technol.
74; Bd. 4 (10); S. 623–626).
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Durch
die Auswahl der verwendeten Betriebsausrüstung und Verfahrensvariablen
wird die erhalten Tropfengröße (Aliquotgröße) und
damit die Größe der später erhaltenen
erstarrten (und getrockneten, wenn gewünscht und anwendbar) Partikel
kontrolliert.
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Die
Umwandlungen der Polymeremulsions/suspensions-aliquote/-tröpfchen vom
flüssigen
in den festen Zustand erfolgt gewöhnlich durch Erstarren und
kann in einem Nicht-Lösungsmittel-Fluidisationsmittel,
d.h. in Nicht-Lösungsmittel-Gasen
oder -Flüssigkeiten,
erzielt werden. Das Erstarren kann auch auf einem Pulverbett erfolgen.
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Nach
dem Erstarren kann Trocknen durchgeführt werden, wenn gewünscht und
anwendbar.
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Als
Fluidisationsmittel verwendbare Gase umfassen Luft, Stickstoff,
Helium oder andere inerte Gase. Wenn eine schnelle Erstarrungswirkung
gewünscht
ist, können
die verwendeten Gase, zu Flüssigkeiten
abgekühlt,
verwendet werden, z.B. flüssiger
Stickstoff.
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Verwendbare
Flüssigkeiten
hängen
von ihren Löslichkeitseigenschaften
ab, die allgemeine Anforderung ist, dass sie das Polymer oder beliebige
beträchtliche
Mengen der in die Ausführungsform
eingebrachten Verbindungen nicht lösen sollte. Als nicht immer
gültiges
Beispiel kann man flüssiges
Paraffinöl
nennen. Dies bedeutet, dass die verwendbaren Flüssigkeiten für jede neue
Ausführungsform
der Erfindung sorgfältig
ausgewählt
werden müssen.
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Als
Pulver für
das Pulverbetttropfen können
diejenigen verwendet werden, die sich in der darauf getropften Emulsion/Suspension
nicht lösen
oder in denen die Emulsion/Suspension nicht absorbiert wird und die
die Freisetzungsrateneigenschaften der gebildeten Partikel nicht
beeinflussen. Ein genanntes Beispiel ist Maisstärke, Kartoffelstärke, Natriumaluminiumsilikat,
Talk, vernetztes Polyvinylpyrrolidon, Calciumphosphat, Natriumstärkeglycolat.
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Arbeitsbeispiele
Beispiel
1
Kugeln aus Polyethylenglycol 6000, die Felodipin und Cremophor
® RH40
enthalten. Der Gehalt an Cremophor
® RH40
betrug 51% w/w, bezogen auf das Trockengewicht.
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Polyethylenglycol
wurde in einem Becher bei einer Temp. zwischen 50–60°C geschmolzen.
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In
einem getrennten Becher wurde die cremige, klebrige Substanz Cremophor® RH40
erhitzt, um Verflüssigung
zu erzielen. Ein magnetischer teflonbeschichteter Rührer wurde
in den Becher gegeben. Dieser wurde auf eine Platte mit Erhitzungs-
und Rührkontrolle
gestellt. Felodipin wurde unter schwachem Rühren im verflüssigten
Cremophor® gelöst.
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Geschmolzenes
Polyethylenglycol wurde in den Becher, der Cremophor® RH40
und Felodipin enthielt, gegossen. Nach Rühren wurde das gebildete geschmolzene
Gemisch auf ein Bett aus Maisstärkepulver
getröpfelt
und zur Erstarrung belassen, bis es ausgehärtet war.
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Das
Pulverbett mit erstarrten Kugeln wurde auf ein 0,7-mm-Sieb überführt, und
die Maisstärke
wurde von den Kugeln abgetrennt.
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Die
gesammelten Kugeln wurden unter Verwendung der USP-Lösungsapparatur
Nr. 2 (Paddel), die bei 100 U/min betrieben wurde, auf das Lösen von
Felodipin analysiert. Das verwendete Lösungsmedium mit einer Temperatur
von 37°C
war Phosphatpuffer pH 6,5, der 0,4 Prozent Cetyltrimethylammoniumbromid
enthielt. Die Menge an freigesetztem Felodipin wurde mittels UV-Spektrometrie bestimmt.
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Nach
30 Minuten betrug die gelöste
Felodipinmenge 95% (als Durchschnitt, n = 3) des gefundenen Gehaltes.
Die Partikel wurden während
des Lösens
visuell beobachtet, und nach 20 min waren die Partikel vollständig gelöst (was
zeigt, dass Cremophor® RH40 vollständig gelöst wurde).
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Beispiel
2
Kugeln aus Polyethylenglycol 6000 und Polyethylenglycol 400,
die Felodipin und Cremophor
® RH40 enthielten. Der
Gehalt an Cremophor
® RH40 betrug 41% w/w,
bezogen auf das Trockengewicht.
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Polyethylenglycol
6000 wird in einem Becher bei einer Temp. zwischen 50–60°C geschmolzen,
und Polyethylenglycol 400 wird zugegeben.
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In
einem getrennten Becher wird die cremige, klebrige Substanz Cremophor® RH40
erhitzt, um Verflüssigung
zu erzielen. Ein magnetischer teflonbeschichteter Rührer wird
in den Becher gegeben. Dieser wird auf eine Platte mit Erhitzungs-
und Rührkontrolle
gestellt. Felodipin wird unter schwachem Rühren im verflüssigten
Cremophor® gelöst.
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Das
geschmolzene Gemisch von Polyethylenglycolen wird in den Becher,
der Cremophor® RH40
und Felodipin enthält,
gegossen. Nach Rühren
wird das gebildete geschmolzene Gemisch auf ein Bett aus Maisstärkepulver
getröpfelt
und zur Erstarrung belassen, bis es ausgehärtet ist.
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Das
Pulverbett mit erstarrten Kugeln wird auf ein 0,7-mm-Sieb überführt, und
die Maisstärke
wird von den Kugeln abgetrennt.
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Beispiel
3
Kugeln aus Polyethylenglycol 6000, die Melagatran und Alkoline
® MCM
enthalten. Der Gehalt an Alkoline
® MCM
betrug 43% w/w, bezogen auf das Trockengewicht.
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Die
Komponenten wurden zusammen geschmolzen, während sie mit einem magnetischen
teflonbeschichteten Rührer
auf einer Platte mit Erhitzungs- und Rührkontrolle gerührt wurden.
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Nach
dem Schmelzen wurde die Masse auf ein Bett aus Maisstärkepulver
getröpfelt
und zur Erstarrung belassen.
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Nach
etwa 30 Minuten wurde das Pulverbett mit erstarrten Kugeln auf ein
0,5-mm-Sieb überführt, und die
Maisstärke
wurde von den Kugeln abgetrennt.
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Die
gesammelten Kugeln wurden unter Verwendung einer USP-Lösungsapparatur
Nr. 2 (Paddel), die bei 100 U/min betrieben wurde, hinsichtlich
des Lösens
von Alkoline® MCM
und Melagatran analysiert. Das verwendete Lösungsmedium mit einer Temperatur
von 37°C
war Phosphatpuffer pH 6,8 mit Zugaben von 2 mM Lecithin und 5 mM
Taurocholat, um die Probenaufnahme homogen zu machen. Die Probenkomponenten wurden
durch Flüssigkeitschromato-graphie
getrennt. Die Menge an freigesetztem Alkoline® wurde
unter Verwendung eines Lichtstreuungsdetektors bestimmt, und die
Menge an freigesetztem Melagatran wurde mittels UV-Spektrometrie
bestimmt.
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Nach
30 Minuten betrug die gelöste
Menge Alkoline® 71%
(als Durchschnitt, n = 2) des gefundenen Gehaltes. Die nach 30 Minuten
gelöste
Melagatranmenge betrug 97% (als Durchschnitt, n = 2) des gefundenen
Gehaltes.
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Beispiel
4
Kugeln aus Polyethylenglycol 6000 mit 48% w/w Almokalant,
bezogen auf das Trockengewicht.
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Polyethylenglycol
wurde in einem Becher bei einer Temp. zwischen 50–60°C geschmolzen.
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Das
geschmolzene Polyethylen wurde in einen Becher gegossen, der Almokalant
enthielt. Nach Rühren
wurde das gebildete geschmolzene Gemisch auf ein Bett aus Maisstärkepulver
getröpfelt
und zur Erstarrung belassen, bis es ausgehärtet war.
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Das
Pulverbett mit erstarrten Kugeln wurde auf ein 1,0-mm-Sieb überführt, und
die Maisstärke
wurde von den Kugeln abgetrennt.
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Die
gesammelten Kugeln wurden unter Verwendung einer USP-Lösungsapparatur
Nr. 2 (Paddel), die bei 100 U/min betrieben wurde, hinsichtlich
des Lösens
von Almokalant analysiert. Das verwendete Lösungsmedium mit einer Temperatur
von 37°C
war Phosphatpuffer pH 6,8. Die Menge an freigesetztem Almokalant wurde
mittels UV-Spektrometrie
bestimmt.
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Nach
30 Minuten betrug die gelöste
Almokalantmenge 74% (als Durchschnitt, n = 2) des gefundenen Gehaltes.
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Beispiel 5
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Im
Beispiel 1 erhaltene Kugeln wurden in Gelatinehartkapseln der Größe 3 gefüllt. Jede
Kapsel wurde mit 0,15 g Kugeln gefüllt. Dies entspricht einem
Kapselgehalt von 5 mg Felodipin.