DE2251197C3 - Verfahren zur Herstellung von hxxochdosierten Tabletten von Tetracyclin- Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hxxochdosierten Tabletten von Tetracyclin- DerivatenInfo
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- A61K9/2004—Excipients; Inactive ingredients
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Description
Die Erfindung betrifft die HestcIIung von hochdosierten
Tabletten von Tetracyclin-Derivaten.
In der letzten Zeit hat sich die Einzeldosis oraler Dosierungen verschiedener Antibiotika, insbesondere
der Penicilline, Cephalosporine sowie desTetracyclins
und ihrer Derivate in zunehmendem Maße erhöht. Nicht selten werden deshalb Arzneiformen entwikkelt,
deren Wirkstoff-Gehalt zwischen 0,3 g und 2,0 g liegt.
Die einmalige orale Applikation dieser hohen Wirkstoffmengen setzt Ar/neiformen voraus, die
möglichst klein sind, um als Ganzes schluckhar zu sein.
Aus diesem Grunde ist es erforderlich. Tabletten mit möglichst wenig Hilfsstoffen /u entwickeln, um
dadurch ihre Größe möglichst niedrig zu halten.
Die meisten Antibiotika sind als Reinsubstanz nicht (rei fließend, zeigen Brückenbildung und neigen /um
Verklumpen, was sich für die Herstellung hochdosierter Tabletten nachteilig auswirkt.
Nach Zugabe verschiedener allgemein bekannter Tablettenhilfsstoffe (wie Bindemittel, Spreizmittel)
können auch nach vorausgehender Trocken- oder Feuchtgranulation nicht immer ausreichend preßfähig'
Mischungen erhalten werden. Die Formlinge zeigen
meist keine ausreichende Bindekraft Besonders heim Verpressen zu gewölbten Tabletten neigen mc
/um Brechen und Deckeln.
Ei it ic Verpressung dieser Mischungen mit höherem
Preßdruck erbringt keine besseren Eigenschaften, weil die Mischungen dann entweder sintern oder
überdurchschnittlich spröde werden Dabei steigen
die Zerfalls/eiten der gebildeten T.iblelten oft erheblich
an
Die Behebung derartiger Tablettierungsschwierigkeiten setzt viit.ius. daß man entweder sehr hohe
Hilfsstoffmengen /uset/t - was /u unerwünscht großen
Tabletten fuhrt - oder spezielle, besonders wirksame
Bindemittel .wie ζ B nach dem Stand der Technik
bekannte, wasserlösliche Polyäthylenglykol zusetzt
Fa ist bereits beschrieben worden, daß ein
Zus.it/ \on Is bis 2<>'ί Polyatliylenglykdl ausreicht,
um ein kumprimicrharcs Gemisch /u erhalten, daß
aber mit verschiedenen Ar/ncistoffen eine Unverträglichkeit
besteht (W A. R it sehe I. Die TaMeMe.
F.ditin Contor KG. Auleiidorf ι Würtl.. 11JWi. Seile
11 Ii. ι Inder Veröffentlichung H. P. F- ic dl er. Lexikon
der HilKsinffe fur Pharmazie. Kosmetik und angren-/i-iul«.
Gebiete. FditioC ontor Kg. Auleiulorf ι Wiirtt .
|<;7 I, Seite 417, wird erwähnt, d.iß in Gegenwart von
Polyathylcnglykol die Wirksamkeit von Antibiotika
wahrend der Lagerung abnehmen, kann.
Aus der Veföffcflllichiing M,. A. Kässein et al.
(Pharmazeutische Zeitung HS1 2Wlt)2ft Bis 1039"
[197U]) über die Stabilität von Tetracyclin U\ nicht
wäßrigen Vehikeln gellt schließlich hervor (Tabelle 9 auf Seile 103«), daß Tetracyclin nach fünftägiger
Belastung in Pölyätliylchglyköl 300 zwäf besser haltbar
ist als in Glyzerin und Propylenglykol, aber bereits
nach dieser Kurzbelastung in Polyäthylenglykol eine verbleibende antibiotische Aktivität von nur 60%
aufweist.
Le Hi r weist in Produits et problemes pharmaceutiques
21, Nr. 6, Seiten 267 bis 277 (1966) darauf hin, daß bei Chlortetracyclin in Gegenwart von PoIyäthylenglykolen
bereits nach 24 Stunden bei 28° C folgender Aktivitätsverlust auftritt:
Aktivität
Ausgangswert nach 24 Stunden bei 28° C
Chlortetracyclin 100%
78%
Aus diesen Angaben der Literatur geht eindeutig hervor, daß Tetracycline bzw. deren Derivate mit
Polyäthylenglykol in hohem Maße unverträglich sind und daß sich diese damit nicht als Hilfsst&f*e zur Herstellung
von Zubereitungen mit Antibiotika eignen. H. P. Fiedler beschreibt zwar in der oben genannten
I-iteraturstelle, daß durch Zusatz von Olefinoxiden
die Bildung von Autoxidationsprodukten ausgeschaltet werden kann, also z. B. durch Äthylenoxid.
■25 Der Zusatz eines bekanntermaßen giftigen Stoffes zu
Arzneimitteln ist jedoch zu vermeiden.
Es wurde nun im Gegensatz zum literaturbekannten Stand der Technik überraschend gefunden, daß
man mit geringsten Mengen von Hilfsstoffen, als Gan-
zes schluckbare, kleine und haltbare Tetracyclin-Tabletten
mit hohen Dosierungen herstellen kann, wenn man als überwiegenden Hilfsstoff 5 bis 3(1% Polyäthylenglykol
2000 bis 20000 einsetzt und das Gemisch aus Wirk- und Hilfsstoffen in an sich bekannter Weise
zu Tabletten verpretft Dem Gemisch können kleine Mengen anderer Hills>u>ffc (z. B. Spreng-oder Gleitmittel)
zugesetzt werden. Zweckmäßig wird das Gemisch nach vorheriger Granulation tablettiert.
Der Gegenstand der Anmeldung ist durch den An-
spruch gekennzeichnet Als optimale Mengen von PolygKkol
werden 5 bis 20Ί. bezogen auf die eingesetzte Tetracyclinmenge. zweckmäßigerweise 7,5 bis
17"c. angesehen Diese Tabletten können das Tetracyclin
in Gramm·Mengen enthalten
Als Tablettenform für hohe Wirkstoffdosierungen eignen sich hesoiuk . gewölbte, ovale oder Oblong-Formen,
die hinsichtlich des gleichmäßigen Fließverhaltcns und der gleichmäßigen Füllung der Matrize
an die Misihiinggiin/ besondere Anforderungen slelle
n
Ls war nicht bekannt und auch f.. ilen Fachmann nicht viii.iiisziisehen.daßesder alleinige Zusatz dieser
gc ingen Menge von Polyäthylenglykol erlaubt, Tabletten
praktisch jeder gewünschten Form cmwandfrei
aus nicht fließenden Wirkstoffen herzustellen.
Die so erhaltenen Fabletten können nahe/u ohne
Geschmacksbel.istigung als Giin/es auch ohne Nachtrinken
von Wasser geschluckt werden.
Sie zerfallen in künstlichem Magensaft bei 37' C
in einigen Minuten unter Freigabe des Wirkstoffes, da der ztigeset/te Hilfssinff gut wasserlöslich ist.
Bei ilen μ erhaltenen !ableiten tritt entgegen den
Angaben* der Literatur keilt Akfivifätsvcrlüst des To
tracltiis ein. So fcühhtefestgestellt WÖrddii, daß selbst
6S (lach halbjähriger Aufbewahrung einer erfiüdüügsgemäßeti
Tablette unterTröpcnbelasiUiig die Aktivität
des darin cnthalteilcnTcIracycliiTtinvcfniindcrl 100%
beifügt.
Die Formlinge können zum Schutz gegen Umwelteinflüsse
wie Licht, Oxydation usw. und zur Geschmackskaschierung mit einem gegebenenfalls aromatisierten
Film- oder Drageeijberzug versehen
werden.
Es werden Tabletten mit 500 mg eines Tetracyclin-Derivates
hergestellt.
Zusammensetzung: | 89,0% |
Tetra cyclin-Derivat | |
mit 5 % Überdosierung | 8,8% |
Polyäthylenglykol 4000 | 2,2% |
Talkum | |
Herstellung
100,0%
Dus Tetracyclin-Derivat wird mit Polyäthylenglykol
gemischt, auf eine Korngrößenfraktion zwischen 2,0 mm und 0,3 mm granuliert und nach Zum!
sehen von Talkum zu Oblongformlingen (z. B.
16 mm X 8 mm) verpreßt.
Die Tabletten haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften.
Ihre Zerfallszeit in künstlichem Magensaft bei 37° C beträgt maximal 15 Minuten.
Die Formlinge können zum Schutz gegen Umwelteinflüsse und zur Geschmackskaschierung mit einem
Film odereiner Drageedecke gegebenenfalls mit Aromazusatz überzogen werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von hnchdosierten Tabletten von Tetracyclin-Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man als überwiegenden Hilfsstoff Polyäthylenglykol 2000 bis 20 000 in Konzentrationen zwischen η und 30% einsetzt und das Gemisch aus Wirk- und Hilfsstoffen in an sich bekannter Weise zu Tabletten verpreßt.
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