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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung und Vermeidung
infektiöser
Erkrankungen von Tierhufen.
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Hintergrund der Erfindung
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Infektiöse Huferkrankungen
wie zum Beispiel behaarte Hufwarzen (papillomatöse Dermatitis digitalis oder „PDD"), Huffäulnis (Phlegmona
interdigitalis) und Stall-Huffäulnis
(Dermatitis interdigitalis) sind unter Nutztieren wie zum Beispiel
Schafen, Ziegen, Pferden, Milchkühen
und Schlachtrindern verbreitet. Über
Hufwarzen wurde erstmals 1974 in Italien berichtet, und seitdem
haben sie sich über
die Welt verbreitet. Seit den späten
1980-ern stellten Hufwarzen eine bedeutende Ursache von Lahmheit
bei Rindern dar und hatten eine erhebliche ökonomische Auswirkung auf die
Milchindustrie. Zum Beispiel kam eine neue Studie des U.S.-Landwirtschaftsministeriums
zum Schluss, dass 47% aller Milchviehherden in den Vereinigten Staaten von
PDD befallen sind, wobei bei 78% dieser Herden 1993 oder später über ihre
ersten Fälle
berichtet wurde. Siehe Digital Dermatitis on U.S. Dairy Operations,
NAHMS Dairy Study, Mai 1997.
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Klinisch
tritt die PDD als Ausbruch von Lahmheit unterschiedlichen Schweregrades
in einer speziellen Tierherde in Erscheinung. Sie ist eine oberflächliche
Hauterkrankung des Fingers des Tiers mit unterschiedlichem Erscheinungsbild,
abhängig
vom Stadium der Läsion,
von schmerzhaften, nässenden,
erdbeerähnlichen Läsionen bis
zu erhabenen, behaarten, warzenähnlichen
Läsionen.
Sie kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird, zu schwerer Lahmheit
und sogar zum Tod führen.
Im Hinblick auf Milchkühe
stehen Hufwarzen auch mit Abnahmen der Milchproduktion, der Fruchtbarkeit
und des Körpergewichts
in Verbindung.
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Obwohl
ursprünglich
vermutet wurde, dass PDD von einem Virus verursacht wird, wird nun
angenommen, dass PDD durch ein Bakterium oder mehrere Bakterien
hervorgerufen wird. Forscher haben zwei verschiedene Spirochäten-Bakterienarten
aus zahlreichen PDD-Läsionen
isoliert, waren aber nicht in der Lage, die infektiöse Erkrankung unter
Verwendung gereinigter Kulturen dieser Organismen bei gesunden Tieren
zu replizieren, was besagt, dass zusätzliche ursächliche Agenzien und/oder Umweltbedingungen
erforderlich sind, um die Erkrankung herbeizuführen.
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Huffäulnis oder
Phlegmona interdigitalis ist eine Infektion des Weichgewebes zwischen
den Klauen der Füße. Bei
pferdeartigen Tieren ist sie auch als Strahlfäule bekannt. Hier wird der
Begriff „Huffäulnis" zur Bezeichnung
sowohl der Huffäulnis
als auch der Strahlfäule
verwendet werden. Huffäulnis
wird von dem anaeroben Bakterium Fusobacterium necrophorum verursacht.
Die Anaerobier Dichelobacter (Bacteriodes) nodosus und Prevotella
melaninogenicus wurden auch damit in Zusammenhang gebracht. Die
Bakterien dringen in verletzten oder geschädigten Hautbereichen in die
Haut der Füße ein und
verursachen initial eine schmerzhafte Schwellung der Haut zwischen
den Klauen. Entlang des geschwollenen Bereichs entwickelt sich dann
eine Fissur oder ein Riss über
einen Teil oder die gesamte Länge
des Interdigitalraums. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann Huffäulnis die
Gelenke, Knochen und/oder Sehnen des Fußes befallen, was eine Heilung
von der Infektion unwahrscheinlich macht. Tiere mit Huffäulnis können leichtes
Fieber, Inappetenz und begleitenden Gewichtsverlust haben und leichte
bis schwere Lahmheit entwickeln.
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Dermatitis
interdigitalis oder Stall-Huffäulnis
ist allgemein eine chronische Entzündung der Haut im Bereich zwischen
den Zehen der Füße (Interdigitalspalt).
Diese Infektion wird vom Bakterium Dichelobacter nodosus verursacht.
Die Haut im Bereich des Interdigitalspalts wird geschwollen erscheinen,
mit einer trockenen Absonderung, die eine Krustenbildung verursachen
wird. Der Zustand kann gelegentlich Lahmheit oder Fersenriss/Fersenerosion
verursachen, führt
aber allgemein zu einer Änderung
des Gangs des Tieres.
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Derzeit
werden Hufwarzen, Huffäulnis
und Stall-Huffäulnis
auf verschiedene Arten behandelt. Die wirksamste Behandlung ist
die Verwendung von Antibiotica wie zum Beispiel Tetracyclin, Lincomycin,
Spectinomycin, Penicillin, Oxytetracyclin und Ampicillin, die unter
Verwendung von Fußbädern, Sprays
oder Fußwickeln topisch
auf den betroffenen Bereich aufgebracht werden. Obwohl Antibiotica
bei der Behandlung dieser infektiösen Erkrankungen wirksam sind,
gibt es mehrere Nachteile, die mit der Verwendung von Antibiotica
verbunden sind. Antibiotica sind teuer, und es besteht besonders
bei Milchkühen
die Sorge, dass die Verwendung von Antibiotica zur Gegenwart von
Rückständen der
Antibiotica im Tier oder seiner Milch führen kann. Weiterhin kann ein
ausgedehnter Einsatz von Antibiotica zur Entwicklung eines Bakterienstammes,
der gegen Antibiotica resistent ist, führen. Schließlich ist
derzeit die Verwendung von Antibiotica zur Behandlung der Huffäulnis, Stall-Huffäulnis oder
PDD „off-label", das bedeutet, dass
die Antibiotica für
diese Verwendung nicht ausdrücklich
zugelassen sind.
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Es
wurde auch die Verwendung von Germiziden, die auf Chemikalien basieren,
als Behandlung zur Vermeidung und/oder Kontrolle von Huffäulnis, Hufwarzen
und Stall-Huffäulnis
versucht. Obwohl manche Germizide wie zum Beispiel die, die Kupfersulfat
und Zinksulfat enthalten, eine gewisse Wirksamkeit gegen Huffäulnis und
Stall-Huffäulnis
haben, sind sie gegen Hufwarzen unwirksam. Es wurden auch quartäre Ammoniumverbindungen
verwendet, ihre Wirksamkeit gegen PDD wurde aber nie nachgewiesen.
Ferner sind solche Verbindungen in hohen Verdünnungen, wie sie in Fußbädern verwendet
werden, unwirksam, und viele sind teuer. Es wurden ebenfalls Kombinationen
von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure verwendet, aber auch sie
sind unwirksam gegen PDD und leiden an Stabilitäts- und Lagerproblemen. In
den empfohlenen Konzentrationen für die Behandlung reizt diese
chemische Verbindung auch den Huf.
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SU 895427 ; Bocharov V. et
al.; WPI abstract; 1981-01-10 verweist auf ein Tauchbad zur Behandlung der
Moderhinke bei Schafen oder Ziegen, welches Natriumalkylsulfonat,
Kupfersulfat, Alkyltrimethylammoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid
und Wasser enthält.
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Es
gab vereinzelte Berichte über
Erfolg mit Formaldehyd gegen PDD, aber kontrollierte Studien zeigen,
dass Formaldehyd weniger wirksam ist als Antibiotica. Zusätzlich wird
Formaldehyd als Carcinogen und Toxin eingestuft und ist in einigen
Teilen der Vereinigten Staaten illegal. Weiterhin kann die Verwendung
einer zu hohen Formaldehyd-Konzentration
zum Untergang von gesundem Hufgewebe oder sogar zur Ablösung des
Hufs führen.
Folglich ist die Verwendung von Formaldehyd zur Behandlung von Huffäulnis, Stall-Huffäulnis und
PDD weder praktikabel noch wirksam.
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Wie
oben angegeben werden Fußbäder, die
ein Germizid wie zum Beispiel Kupfersulfat oder Wasserstoffperoxid
oder sogar ein Antibioticum umfassen, häufig verwendet, um zu versuchen,
Huffäulnis,
Stall-Huffäulnis
und/oder PDD zu verhindern. Fußbäder sind üblicherweise
Verdünnungen
von Zusammensetzungen für
Sprays oder Fußwickel.
Jedoch kann das in diesen Fußbädern vorhandene
Germizid oder Antibioticum durch die rauhen Umweltbedingungen, denen
das Bad unterliegt, leicht unwirksam gemacht werden. Als Ergebnis
können
diese Bäder
zu Brutstätten
für Bakterien
werden und folglich die Ausbreitung einer infektiösen Erkrankung
der Hufe sogar beschleunigen anstatt sie zu verhindern.
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Daher
liegt ein Bedarf nach einer Zusammensetzung vor, die gegen Huffäulnis, Stall-Huffäulnis und PDD
wirksam ist, die finanziell tragbar ist und die die Verwendung von
Antibiotica vermeidet. Es gibt weiterhin Bedarf nach einem wirksamen
Verfahren sowohl zur Beherrschung als auch zur Behandlung von Huffäulnis, Stall-Huffäulnis und
PDD. Es gibt weiteren Bedarf nach einer Zusammensetzung, die wirksam
in Fußbädern verwendet
werden kann und die den rauhen Umweltbedingungen, die mit Hufbädern verbunden
sind, standhalten können.
Diese Anforderungen werden durch die Zusammensetzung und das Verfahren
der vorliegenden Erfindung erfüllt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Überraschenderweise
wurde entdeckt, dass eine wässrige
Germizidzusammensetzung, welche ein Kupfersalz, eine quartäre Ammoniumverbindung
und ein Peroxid umfasst, wobei der pH-Wert der Zusammensetzung weniger
als etwa 3 beträgt,
bei der Behandlung und Prävention
der PDD wirksam ist, obwohl von keinem dieser Germizide nachgewiesen
wurde, dass es bei irgendeinem Nutzungsgrad allein gegen PDD wirksam
ist. Außerdem
war, obwohl von keinem dieser Germizide nachgewiesen wurde, dass
es allein gegen PDD wirksam ist, die obige Zusammensetzung in Feldversuchen
mit von PDD befallenem Milchvieh bei der Behandlung der PDD so wirksam
wie die Verwendung von Antibiotica. Zudem ist die Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung wirksamer gegen Huffäulnis und Stall-Huffäulnis als
jede der obigen Verbindungen allein verwendet, und ist besser geeignet,
den ungünstigen
Bedingungen von Fußbädern standzuhalten.
Schließlich stellt
die vorliegende Erfindung auch die Verwendung der Zusammensetzung
der Erfindung zur Behandlung infektiöser Erkrankungen von Tier hufen
bereit, die topische Anwendung einer wirksamen Menge der obigen wässrigen
Zusammensetzung umfassend.
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Die
Zusammensetzung und die Verwendung der vorliegenden Erfindung sind
in einer breiten Vielfalt von Bedingungen und Verdünnungen
wirksam, sind kostengünstig
zu verwenden und haben keinen der mit der Verwendung von Antibiotica
verbundenen Nachteile.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Das Kupfersalz
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Das
Kupfersalz der vorliegenden Erfindung kann jedes wasserlösliche Kupfersalz
sein, wie zum Beispiel Kupfersulfat, Kupferbenzoat, Kupferbicarbonat,
Kupfernitrat, Kupfernitrit, Kupferchlorid, Kupferacetat, Kupferformiat,
Kupfertrichloracetat, Kupfercitrat, Kupfergluconat und Mischungen
davon. Es können
andere Kupfersalze verwendet werden, solange das Anion biozidal
akzeptabel und in der Lage ist, Kupfer-Kationen in Wasser zu lösen. Das
bevorzugte Kupfersalz in den Zusammensetzungen und dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung ist Kupfersulfat.
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Das
Kupfersalz sollte in einer Menge von etwa 2 Gew.-% der Zusammensetzung
bis zu der Menge, bei der die Zusammensetzung gesättigt wird
und sich kein weiteres Kupfersalz mehr lösen wird, vorliegen. Für Kupfersulfat
liegt die Löslichkeitsgrenze
bei etwa 20 Gew.-% der Zusammensetzung an Kupfersulfat. Vorzugsweise
liegt das Kupfersalz in einer Menge von etwa 15 Gew.-% bis etwa
20 Gew.-% der Zusammensetzung vor, wobei der Bereich sowohl 15%
als auch 20% Kupfersalzgehalt einschließt.
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Die quartäre Ammoniumverbindung
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Jede
quartäre
Ammoniumverbindung mit germizider Aktivität kann in der Zusammensetzung
und dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Brauchbare
Ammoniumverbindungen umfassen Alkyl-, Dialkyl- und Trialkyl- quartäre Ammoniumsalze,
wobei die Alkyl-Gruppen von 1 bis 20 Kohlenstoff-Atome in jeder
Alkyl-Gruppe enthalten, und quartäre Ammoniumsalze, die eine
oder mehrere substituierte oder unsubstituierte Aryl-Gruppen enthalten
oder Mischungen der obigen quartären
Ammoniumsalze. Quartäre
Ammoniumchloride werden bevorzugt, obwohl andere in Wasser disper gierbare
Salze wie zum Beispiel Acetate, Sulfate, Nitrate und Phosphate auch
verwendet werden können.
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Die
bevorzugte quartäre
Ammoniumverbindung in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist
eine Mischung von N-Alkyl(C12-18)-N,N-dimethylbenzylammoniumchlorid
und N-Alkyl(C12-18)-N,N-dimethylethylbenzylammoniumchlorid,
die unter dem Handelsnamen BTC 2125 M vertrieben wird und bei Stepan
Company (Northfield, Illinois) erhältlich ist. Eine andere bevorzugte
quartäre
Ammoniumverbindung zur Verwendung in den Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung ist eine Mischung von N-Alkyl(C12-18)-N,N-dimethyl-N-benzylammoniumchlorid,
N-Dodecyl-N,N-dimethyl-N-ethylbenzylammoniumchlorid und N-Tetradecyl-N,N-dimethyl-N-benzylammoniumchlorid,
die unter dem Handelsnamen Barquat 4280-Z von Lonza (Fair Lawn,
New Jersey) vertrieben wird.
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Die
quartäre
Ammoniumverbindung sollte in einer Menge von etwa 0,5 Gew.-% bis
etwa 2 Gew.-% der wässrigen
Zusammensetzung vorliegen. Vorzugsweise sollte die quartäre Ammoniumverbindung
in einer Menge von etwa 1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% der Zusammensetzung
vorliegen.
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Das Peroxid
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Jedes
wasserlösliche
Peroxid kann in der Zusammensetzung und dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Das bevorzugte Peroxid ist Wasserstoffperoxid,
und es können
entweder konzentrierte oder verdünnte
wässrige
Wasserstoffperoxid-Lösungen
verwendet werden. Das Peroxid sollte anfänglich in einer Menge von etwa
0,5 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% in den wässrigen Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung vorliegen. Im Zeitablauf wird die Menge des
Peroxids in der Zusammensetzung aufgrund von Degradation abnehmen.
Der bevorzugte Bereich des Wasserstoffperoxids in der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung liegt zwischen etwa 1 Gew.-% und etwa
2 Gew.-% der Zusammensetzung.
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Allgemeine Eigenschaften
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sollten einen pH-Wert
haben, der ausreicht, eine vollständige Auflösung des Kupfersalzes zu bewirken.
Der pH-Wert der Zusammensetzung sollte daher etwa 3 oder niedriger
sein, wobei ein pH-Wert von etwa 1,6 bis etwa 2,0 bevorzugt wird.
Die wässrige
germizide Zusammensetzung sollte auch unter üblichen Lagerbedingungen haltbar
sein. Die Viskosität
der Zusammensetzung kann abhängig
von der beabsichtigten Verwendung der Zusammensetzung verändert werden
und kann, wenn gewünscht,
durch Verwendung bekannter Eindickungsmittel visköser gemacht
werden.
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Andere Bestandteile
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Es
können
auch andere Bestandteile in die wässrigen germiziden Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung aufgenommen werden. Zum Beispiel können Mittel
zum Einstellen des pH-Wertes verwendet werden, um den pH-Wert der
Zusammensetzung auf das gewünschte
Niveau einzuregulieren. Sowohl anorganische als auch organische
Säuren
und Mischungen davon können
zu diesem Zweck verwendet werden. Brauchbare organische Säuren umfassen
Glycolsäure,
Zitronensäure
und Milchsäure,
während
anorganische Säuren,
die verwendet werden können,
Phosphorsäure,
Schwefelsäure
und Salzsäure
beinhalten. Die Verwendung einer organischen Säure oder einer Mischung einer
organischen Säure
und einer anorganischen Säure
wird bevorzugt, weil angenommen wird, dass das Peroxid mit der organischen
Säure eine
biozide „Per-Säure" bilden kann. Die vorliegende Menge
des Mittels zum Einstellen des pH-Wertes hängt vom gewünschten pH-Wert ab. Im Allgemeinen
sollte das Mittel zum Einstellen des pH-Wertes in einer Menge von etwa
0,5 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegen.
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Die
wässrigen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung könnten auch ein Mittel zur Regelung des
pH-Wertes oder einen Puffer enthalten, um sicherzustellen, dass
die Bestandteile der Zusammensetzung während der Haltbarkeitsdauer
der Zusammensetzung löslich
bleiben. Organische Basen wie zum Beispiel Amine können verwendet
werden, wie auch anorganische Basen, wie zum Beispiel Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid. Üblicherweise
liegt das Mittel zur Regelung des pH-Wertes in einer Menge von etwa
0 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% der Zusammensetzung vor. Die optimale
Menge wird variieren, abhängig
von den speziellen Bestandteilen der Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch andere Zusatzstoffe
umfassen, die aus jeder Substanz bestehen können, die die Zusammensetzung
verbessert im Hinblick auf (i) verbesserte Löslichkeit oder Dispersion anderer
Bestandteile, (ii) verbessertes Anhaften der Zusammensetzung am
befallenen Bereich des Hufs, (iii) Regelung der Benetzungseigenschaften
und (iv) verbesserte Stabilität,
die sich neben anderen Eigenschaften auf solche Eigenschaften wie
Oberflächenspannung
und Viskosität
beziehen kann. Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann
auch Farbstoffe umfassen, um eine Zusammensetzung bereitzustellen,
die nach Anwendung sichtbar ist, um eine korrekte und vollständige Applikation
zu gewährleisten.
Die Zusammensetzung kann weiterhin Agenzien wie zum Beispiel Weichmacher
umfassen, die bewirken, dass die von der topischen Anwendung verursachte
Hautreizung vermindert wird.
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Verwendung
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung der Zusammensetzung
der Erfindung zur Vermeidung oder Behandlung von infektiösen Erkrankungen
von Tierhufen, umfassend die topische Anwendung der wässrigen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung am oder nahe am infizierten
Bereich. Vorzugsweise wird die Zusammensetzung zur Behandlung von
PDD verwendet. Die Zusammensetzung kann durch Aufgießen, Aufspritzen,
Spülen,
Behandlung mit einem Schwamm oder Aufsprühen auf die oder nahe der infizierten Stelle
appliziert werden, oder durch Aufnahme in einen Fußwickel.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung als Spray appliziert.
Alternativ kann der Huf des Tiers in die beanspruchten Zusammensetzungen
eingeweicht, untergetaucht oder eingetaucht werden, um die Therapie auszuführen.
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Zur
Eindämmung
und Vermeidung von PDD, Huffäulnis
und Stall-Huffäulnis
können
die Zusammensetzungen in einem Fußbad, durch das die Tiere gehen,
verwendet werden. Üblicherweise
sollte die Zusammensetzung mit zusätzlichem Wasser verdünnt werden;
die Zusammensetzung sollte jedoch nicht in einem solchen Ausmaß verdünnt werden,
dass ihre germizide Eigenschaft ziemlich leicht durch die rauhen
Umweltbedingungen, denen das Bad unterliegt, unwirksam gemacht werden
kann, wie zum Beispiel durch das Vorliegen von Fäkalien im Bad. Zur Verwendung
in einem Fußbad
können
die Zu sammensetzungen der vorliegenden Erfindung mit Wasser bis
zu etwa 1000 mal verdünnt
werden. Vorzugsweise wird eine 200-fache Verdünnung verwendet.
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Herstellung
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Die
wässrige
germizide Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann mit konventionellen
Mitteln hergestellt werden. Vorzugsweise wird die quartäre Ammoniumverbindung
vor der Zugabe des Kupfersalzes zugegeben, und das Peroxid sollte
nicht zugegeben werden, bevor das Kupfersalz komplett gelöst ist. Nach
Zugabe aller Bestandteile sollte die Zusammensetzung über eine
zusätzliche
Zeitspanne gemischt werden, um eine vollständige Auflösung des Kupfersalzes zu gewährleisten
und eine akzeptable Homogenität
zu erreichen.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Diese Beispiele erläutern
wässrige
germizide Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
und dürfen
nicht als Einschränkungen
des Geltungsbereichs der Erfindung ausgelegt werden.
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Beispiel 1
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Die
wässrige
Zusammensetzung von Beispiel 1 wurde durch Mischen der Bestandteile
in der folgenden Reihenfolge hergestellt:
Material | Gew.-% |
Wasser | 69,9% |
Glycolsäure | 0,5% |
Barlox
12 (Tensid) | 1,0% |
BTC
2125 M (quartär) | 1,0% |
75%
Phosphorsäure | 0,6% |
Kupfersulfatpentahydrat | 20,0% |
35%
Wasserstoffperoxid | 10,0% |
Gesamt: | 100% |
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Die
obige Zusammensetzung hatte einen pH-Wert im Bereich zwischen 1,6
bis 2,0 und eine Viskosität von
7,0 Centipoise.
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Beispiel 2
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Die
wässrige
Zusammensetzung von Beispiel 2 wurde durch Mischen der Bestandteile
in der folgenden Reihenfolge hergestellt:
Ausgangsmaterial | Gew.-% |
Wasser | 76,1% |
Natrosol
250 MR-CS | 0,2% |
50%
NaOH | 0,1% |
BTC
2125 M | 1,0% |
Barlox
12, 30% | 1,0% |
Glycolsäure | 0,5% |
75%
Phosphorsäure | 1,0% |
Kupfersulfatpentahydrat | 15,0% |
35%
Wasserstoffperoxid | 5,0% |
FD&C Blau #1 | 0,1% |
Gesamt | 100% |
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Die
obige Zusammensetzung hatte einen pH-Wert im Bereich zwischen 1,6
bis 2,0, eine Viskosität
von 4-6 Centipoise und war außerordentlich
haltbar.
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Beispiel 3
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Die
Zusammensetzung von Beispiel 1 wurde dann im Einsatz mit Milchkühen, die
mit PDD infiziert waren, getestet. Insgesamt 66 Kühe mit PDD
in verschiedenen Schweregraden wurden entweder mit der Zusammensetzung
von Beispiel 1 oder anderen kommerziell erhältlichen Zusammensetzungen
behandelt, wobei Oxytetracyclin als positive Kontrolle und Wasser
als negative Kontrolle verwendet wurde. Vor Beginn der Behandlung
wurde jede Kuh im Hinblick auf Größe der Läsion, Lokalisation der Läsion, Erscheinungsbild
der Läsion,
Dermatitis und Schmerz bewertet. Die Zusammensetzungen wurden während der
ersten Woche auf die infizierten Bereiche der Hufe gesprüht, und
einmal jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag der zweiten Woche.
Während
der zweiwöchigen
Behandlung und für
etwa zwei Wochen danach wurde jedes Tier untersucht und im Hinblick
auf die obigen Faktoren bewertet. Es wurde dann ein Prozentsatz
für die Besserung
der Läsionen
bestimmt, der auf der Bewertung der Größe der Läsion und des Schmerzes beruht,
wobei ein positiver Prozentsatz der Läsionsänderung eine Verbesserung anzeigt
und eine positivere Änderung
eine größere Verbesserung
anzeigt als eine weniger positive Änderung. Die Ergebnisse werden
nachstehend in den Tabellen I und II dargestellt:
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Tabelle
I Bewertung
nach 2 Wochen
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Tabelle
II Bewertung
nach 30 Tagen
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Zusammensetzung aus Beispiel 1 bei der
Behandlung der PDD signifikant wirksamer war als die Vergleichszusammensetzungen,
mit der Aus nahme von Oxytetracyclin. Im Hinblick auf Oxytetracyclin
war die Zusammensetzung aus Beispiel 1 bei der Behandlung der PDD
ebenso wirksam.
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Beispiel 4
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Die
Zusammensetzungen von Beispiel 1 und Beispiel 2 wurden im Einsatz
mit Milchkühen,
die mit PDD infiziert waren, getestet. Insgesamt 50 Kühe mit PDD
in verschiedenen Schweregraden wurden entweder mit den Zusammensetzungen
von Beispiel 1, der Zusammensetzung von Beispiel 2, Oxytetracyclin,
einer Zusammensetzung, die 27,5% Wasserstoffperoxid und 5,8% Peressigsäure umfasst,
oder Wasser behandelt. Oxytetracyclin wurde als positive Kontrolle
und Wasser wurde als negative Kontrolle verwendet. Vor Beginn der
Behandlung wurde jede Kuh im Hinblick auf Größe der Läsion, Farbe der Läsion und
Schmerz bewertet, und es wurde eine Anfangspunktzahl für die Läsion berechnet.
Die Punktzahl für
die Läsion
wurde berechnet, indem der Größe der Läsion (0-2),
der Farbe der Läsion
(1-4) und dem Schmerz (0-2) Zahlen zugeordnet wurden, wobei eine
höhere
Zahl einen schlechteren Zustand anzeigt. Die Kühe wurden dann in Testgruppen
aufgeteilt, und es wurde für
jede Testgruppe eine durchschnittliche Punktzahl für die Läsion berechnet.
Die Zusammensetzungen wurden während
der ersten Woche und an vier aufeinanderfolgenden Tagen der zweiten Woche
einmal täglich
auf die infizierten Bereiche der Hufe gesprüht. Zwei Wochen nach dem Abbruch
der Behandlung wurden die Kühe
im Hinblick auf die obigen Faktoren bewertet. Es wurde für jede Testgruppe
eine durchschnittliche Punktzahl für die Läsion berechnet, und es wurde
eine prozentuale Verbesserung der Punktzahl für die Läsion bestimmt, indem die durchschnittliche
Punktzahl für
die Läsion
nach der Behandlung von der durchschnittlichen Punktzahl für die Läsion vor
der Behandlung subtrahiert wurde und das Ergebnis durch die durchschnittliche
Punktzahl für
die Läsion
vor der Behandlung dividiert wurde. Die Ergebnisse werden nachstehend
in den Tabellen III und IV dargestellt:
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Zusammensetzungen aus Beispiel 1 und
Beispiel 2 bei der Behandlung der PDD so wirksam wie Oxytetracyclin
waren und dass sie wesentlich wirksamer waren als die Wasserstoffperoxid/Peressigsäure-Zusammensetzung
oder die negative Kontrolle (Wasser).
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Beispiel 5
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Die
Zusammensetzung aus Beispiel 1 wurde gegen kommerziell erhältliche
Zusammensetzungen getestet, um ihre Wirksamkeit gegen Fusobacterium
necrophorum, ein Bakterium, das Huffäulnis verursacht, zu ermitteln.
Zuerst wurden die Zusammensetzungen unverdünnt gegen eine vorgegebene
Bakterienkonzentration sowohl in einem Röhrchen- als auch in einem Plattentest
untersucht. Die Zusammensetzungen wurden dann in zunehmend verdünnter Form
untersucht, bis der Punkt erreicht war, an dem die ver dünnte Zusammensetzung
das Wachstum der Bakterien nicht mehr hemmte. Dieser Punkt wird
als „minimale
Hemmkonzentration" oder „MIC" bezeichnet und wird
als Zahl N angegeben, wobei N-1 die Zahl der volumenverdoppelnden
Verdünnungsschritte,
die durchgeführt
wurden, bevor die Zusammensetzung das bakterielle Wachstum nicht mehr
hemmen konnte, darstellt. Zum Beispiel bedeutet eine MIC von 4,
dass drei volumenverdoppelnde Verdünnungsschritte durchgeführt wurden,
so dass die endgültige
Verdünnung
1:8 war. Somit ist die Verdünnung, die
der MIC entspricht, durch die Formel D=2N-1 gegeben,
wobei D die Verdünnungsmenge
und N die MIC-Zahl ist. Wie oben angegeben, wurden die Zusammensetzungen
einem Röhrchen-
und einem Plattentest unterzogen. Der Röhrchentest wird als genauer
und standardisierter betrachtet, während der Plattentest die Bedingungen
einer hohen organischen Belastung, wie man sie in Fußbädern vorfindet,
genauer nachbildet.
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Die
Ergebnisse gegen Fusobacterium necrophorum sind nachstehend in Tabelle
V dargestellt, wobei eine Zusammensetzung mit einer höheren MIC-Zahl
eine bessere germizide Wirksamkeit im Test hat als eine Zusammensetzung
mit einer niedrigeren MIC-Zahl.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie oft ein bestimmter Test durchgeführt wurde.
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Beispiel 6
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Die
Untersuchungen aus Beispiel 4 wurden gegen Dichelobacter nodosus
wiederholt, ein Organismus, von dem angenommen wird, dass er Huffäulnis und
Stall-Huffäulnis
verursacht. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle VI dargestellt.
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