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Die vorliegende Erfindung betrifft
Produkte und Verfahren für
die Behandlung bei Insekten- und anderen Arten von Befall bei Tieren.
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Viele Tiere, wie Schafe, Rinder,
Ziegen, Wild usw. werden von verschiedenen Insekten befallen, was
zur Schädigung
der Haut, des Fell, der Wolle usw. an einer oder mehreren Stellen
sowie des Gesundheitszustands und der Qualität des Fleisches bei dem Tier
führen
kann.
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Verschiedene Materialien sind schon
verwendet worden, um Tiere von Insekten zu befreien und/oder sie
dagegen zu schützen.
In diesem Zusammenhang haben sich verschiedene Organophosphorverbindungen
als besonders wirksam erwiesen und weit verbreitete Anwendung in
Desinfektionsbädern
für Schafe
gefunden. Im Laufe der Jahre hat es sich jedoch erwiesen, dass diese
Verbindungen für das
Bedienungspersonal, das diese Materialien anwendet und handhabt, über längere Zeit äußerst toxisch
sind und Umweltprobleme verursachen können. Da keine akzeptablen
Alternativen zur Verfügung
stehen, ist es notwendig gewesen, verschiedene Sicherheitsmaßnahmen
zum Schutz sowohl des Bedienungspersonals als auch der Umwelt im
Allgemeinen gegen diese Materialien anzuwenden. Diese Maßnahmen
sind besonders umständlich
und kostspielig und es besteht ein starker Bedarf für eine unbedenklichere
Behandlung, die einfacher, leichter und unbedenklicher anzuwenden
ist.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht
darin, einen oder mehrere der Nachteile des Stands der Technik zu
vermeiden oder zu minimieren und unbedenklichere Behandlungsweisen
zu bieten.
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Eine Zusammensetzung, die Natriumborat oder
Borsäure
umfasst, und ihre Verwendung zum Bekämpfen von Ektoparasiten, die
Tiere in der Landwirtschaft befallen, sind schon aus der US-A 4,374,853
bekannt.
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Es hat sich nun gezeigt, dass Dinatriumoctaborattetrahydrat
bei der äußerlichen
Anwendung eine gute Aktivität
gegen mindestens die frühen
Entwicklungsstadien von Insekten der Art, die Tiere befallen, wie
Fliegen, Milben, Läuse
und die Schmeißfliege
besitzt, während
es insbesondere eine zufrieden stellende Abwesenheit von Toxizität für das der Behandlung
unterzogene Tier und für
das Personal, das bei der Anwendung der Verbindung bei den Tieren
beteiligt ist, aufweist.
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So bietet die vorliegende Erfindung
ein Dinatriumoctaborattetrahydrat für die Verwendung bei der Zubereitung
eines äußerlich
angewendeten Medikaments für
die Behandlung oder die Präventivbehandlung
bei Insektenbefall bei Tieren. Wünschenswerterweise
sind die erfindungsgemäß verwendeten
Medikamente und Formulierungen im Wesentlichen von Organophosphorverbindungen
frei.
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Die erfindungsgemäßen Behandlungen sind gegen
verschiedene Insekten wie Fliegen, Milben, Läuse und Schmeißfliegen,
insbesondere während der
frühen
Entwicklungsstufen derselben wie der Eier, Larven und Jugendstadien,
wirksam. Tiere, die der vorliegenden Erfindung gemäß behandelt
werden können,
umfassen insbesondere die Schaf- und Rinderspezies sowie die Schweine-,
Pferde- und verschiedene andere Spezies. Die erfindungsgemäßen Behandlungen
sind gegen diejenigen Schädlinge oder
Schädlingsformen
besonders wirksam, die in oder auf der Haut der Tiere ansässig sind
und in sich in dieser Position ernähren, wobei sie signifikante Mengen
der Boroxidverbindung aufnehmen, wobei die Aufnahme dieses Materials
als für
das Abtöten der
Schädlinge
verantwortlich betrachtet wird.
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Die bei den erfindungsgemäßen Behandlungen
verwendete Verbindung kann in einer Reihe verschiedener Formen vorliegen,
die im Stand der Technik für
die äußerliche
Anwendung bei Tieren bekannt sind, einschließlich Desinfektionsbädern, Sprühmitteln,
Gelen, Pasten, Salben, Pulvern, einschließlich benetzbarer Pulver, Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen usw.
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Bevorzugt gibt es Formulierungen,
die auf der Tierhaut oder dem Tierpelz relativ lange dauerhaft sind
und/oder langsam oder verzögert
abgegeben werden, wobei der aktive Bestandteil im Wesentlichen auf
irgendeine Art und Weise gebunden ist und nur allmählich im
Laufe der Zeit abgegeben wird.
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Im Allgemeinen liegt der aktive Bestandteil
in gründlicher
Vermischung mit einem pharmazeutisch akzeptablen Vehikel vor. Geeignete
Vehikel sind im Stand der Technik bekannt und in den entsprechenden
Standardveröffentlichungen
beschrieben. Sie umfassen Salben- und Cremebasen, Lotionen, Gele, Mastix,
Pasten, Gelees, Aufgießformulierungen
oder Sprühmittel,
Aerosole, Bestäubungsmittel,
benetzbare Pulver usw. Salben und Cremen können ölhaltige kolloidale Absorptionstone,
Verdickungsmittel wie Tragant oder Natriumalginat oder andere pharmazeutische
akzeptable zusätzliche
Bestandteile wie Feuchthaltemittel, Konservierungsmittel, Puffermittel und
Antioxidationsmittel enthalten. die in derartigen Formulierungen
nützlich
sind.
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Die erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten
im Allgemeinen mindestens 0,01 Gew.-% der aktiven Bestandteile,
bevorzugt 0,1 bis 90 Gew.%, und am Bevorzugtesten 1 bis 40 Gew.-%.
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Liegen die Formulierungen in Form
von Emulsionen vor, so werden normalerweise zusätzliche Substanzen wie Emulgatoren,
die kationisch, anionisch oder nichtionisch sein können, eingearbeitet, um
die Komponenten in einer relativ beständigen Emulsion zu halten.
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Im Falle von Bestäubungsmitteln wird der aktive
Bestandteil normalerweise mit einem teilchenförmigen Verdünnungsmittel oder Träger wie
mehr oder weniger fein verteiltem Kieselgel, Talk, Ton, Calcit, Pyrophyllit,
Kieselgur, Walnussschalenmehl, Tonerdehydrat oder Calciumsilicat
vermischt. Im Allgemeinen kann das Bestäubungsmittel ca. 0,1 bis ca.
90 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 50 Gew.-%, beispielsweise 0,1 bis 10
Gew.-%, auf das Gewicht des aktiven Bestandteils bezogen, enthalten.
Benetzbare Pulver umfassen normalerweise ein erfindungsgemäßes Bestäubungsmittel
in Kombination mit geeigneten Benetzungs- und/oder Konditioniermitteln.
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Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Formulierungen
sind diejenigen mit einem flüssigen Träger, der
eine relativ große
Menge eines Dinatriumoctaborattetrahydrats bei geringem oder keinem Abscheiden
der Verbindung tragen kann, um relativ große Mengen der Verbindung auf
der Haut abzusetzen und dort festzuhalten.
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Im Falle eines typischen Schafs würden im Allgemeinen
15 bis 100 g, bevorzugt 20 bis 40 g Dinatriumoctaborat-Tetrahydratverbindung
verwendet werden, die am Geeignetsten in 20 bis 120 ml flüssiger Formulierung,
bevorzugt 40 bis 70 ml, z. B. 50 ml aufgebracht wird. Man wird natürlich zu
schätzen
wissen, dass die wirksame Menge in gewissem Grade unterschiedlich
sein kann, je nachdem wie lange die Behandlung vorhalten muss, je
nach der Zielspezies des Schädlings
bzw. der Schädlinge
und/oder je nach dem behandelten Tier.
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Der flüssige Träger sollte wünschenswerterweise
auch bei Raum- und Körpertemperaturen
im Wesentlichen nichtflüchtig
sein, im Allgemeinen einen Siedepunkt von mindestens 50°C, bevorzugt mindestens
80 °C ausweisen,
so dass der flüssige Träger im Wesentlichen
mit der Dinatriumoctaborat-Tetrahydratverbindung unter normalen
Bedingungen in der Landwirtschaft auf der Haut des Tiers festgehalten
wird. Vorteilhafterweise ist der flüssige Träger im Wesentlichen mobil und
in der Lage, durch das Fell des Tiers hindurchzudringen und sich über die Haut
zu verteilen, um die Abgabe der Boroxidverbindung auf der und über die
Haut des Tiers zu maximieren, jedoch wünschenswerter nicht durch diese
hindurch, um jegliche systemische Wirkung zu vermeiden und um die
wirksamen Dosierungshöhen
auf der Hautoberfläche
und dadurch die Wirksamkeit der Behandlung gegen auf der Oberfläche ansässige Schädlinge zu
maximieren. Es ist auch vorteilhaft, dass der flüssige Träger einen Viskositätsgrad aufweisen
und/oder bevorzugt an der Haut anhaften sollte, um unter normalen
Bedingungen in der Landwirtschaft im Wesentlichen für eine verlängerte Zeitspanne – im Allgemeinen
mindestens eine Woche, bevorzugt mindesten 6 Wochen lang – auf der
Haut festgehalten zu werden.
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Bevorzugt ist der flüssige Träger im Wesentlichen
nichtwässrig,
um wesentliche Verluste des Trägers
zu vermeiden, obwohl er bis zu einem gewissen Grad mit Wasser insoweit
mischbar sein kann als der flüssige
Träger,
sobald er durch das Fell des Tieres bis auf die Haut gedrungen ist,
durch das wasserabweisende Fell des Tieres (einschließlich der
Schafwolle oder dergleichen) bis zu einem signifikanten Grad dagegen
geschützt
ist, durch Niederschläge
im Freien weggespült
zu werden. Dementsprechend ist es gewöhnlich wünschenswert, die Behandlung
von und regenerischer Bedingungen zu vermeiden und/oder sie während einer
anfänglichen
Zeitspanne sofort auf die Behandlung hin vor den Elementen zu schützen.
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Besonders geeignete flüssige Träger sind nichttoxische
(mindestens für
die äußerliche
Anwendung) physiologisch akzeptable organische Lösungsmittel, insbesondere polyhydrische
Alkohole wie aliphatische Glykole, bevorzugt C2-
bis C6-Glykole. Ein besonders bevorzugtes
Glykol ist Ethylenglykol und ein anderes Glykol, das erwähnt werden
kann, ist Propylenglykol. Ein weiterer Vorteil von Glykolträgern, der
erwähnt
werden kann, ist, dass der Geruch derselben zwar vom menschlichen
Bedienungspersonal relativ gut ertragen wird, er als solcher jedoch auf
gewisse Schädlinge
wie Fliegenmaden signifikant abstoßend wirkt, wobei er dazu beiträgt, derartige
Schädlinge
dazu zu bringen, von dem Tier abzulassen und die Häufigkeit
des Auffindens toter Maden im Fell des Tiers zu reduzieren.
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Andere flüssige Träger, die erwähnt werden können, umfassen
tierische und Pflanzenöle,
insbesondere diejenigen, die auf Kohlenwasserstoffen mittlerer Länge, z.
B. C6- bis C18 wie
Rapssamenöl basieren,
obwohl Öle
mit längeren
Kohlenwasserstoffketten ebenfalls verwendet werden können.
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Flüssige Formulierungen sind besonders
bevorzugt, da diese einfach durch Aufgießen auf den Rücken des
Tiers und/oder durch mehr oder weniger örtliches Aufspritzen aufgebracht
werden können. Wird
die Formulierung einfach auf den Rücken des Tiers gegossen, so
ist es wünschenswert,
dass sie eine gute Durchdringungs- und Ausbreitungscharakteristik
aufweist, um eine relativ breite Deckung der Haut des Tiers sicherzustellen.
In manchen Fällen kann
es vorteilhaft sein, ein stellenweises oder direktes Aufbringen
durch geeignete Sprüh-
oder andere Applikationsgeräte
anzuwenden, von denen eine umfangreiche Reihe im Handel erhältlich ist,
einschließlich
automatischer Spritzkabinen und dergleichen, in denen auf ein in
die Kabine eintretendes Tier automatisch eine vorbestimmte Menge
der Formulierung aufgebracht wird, um die Formulierung auf den weniger
zugänglichen
Bereichen, wie der Innenseite des Ohrs und/oder zwischen den Beinen
abzulagern, insbesondere dort, wo diese einem Befall unterliegen, der
bestimmte Bereiche besonders betrifft. Gleichgültig, welche Aufbringungsweise
verwendet wird, wird bevorzugt ein Applikationsgerät in irgendeiner
Form verwendet, das mit einer Dosierregel- oder Messvorrichtung
ausgestattet ist, die für
das Spenden oder Aufbringen einer vorbestimmten Menge der Formulierung
ausgebildet und angeordnet ist, um sicherzustellen, dass eine wirksame
Dosierung ohne signifikante Verschwendung aufgebracht wird, die
unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen und zum Vermeiden einer
unnötigen
Auswirkung auf die Umwelt unerwünscht
ist.
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Man wird verstehen, dass die Formulierung besonders
dort, wo das Tier ein mehr oder weniger dickes Fell, z. B. die Wolle
bei einem Schaf, aufweist, die Formulierung je nach der jeweiligen
Anwendungsweise dazu neigt, sich auf dem Fell niederzuschlagen,
das dadurch klebrig werden kann, bevor die Formulierung im Laufe
einer Zeitspanne bis auf die Haut vordringt, was bis zu einigen
Tagen dauern kann. Das stellt jedoch normalerweise mit Bezug auf Tiere
in der Landwirtschaft kein signifikantes Problem dar.
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Im Allgemeinen wird die Ausbreitungsrate über den
Körper
durch die Körperwärme beschleunigt
und kann so durch Bereitstellung einer Unterkunft für die Tiere,
diese sich auf irgendeine Art und Weise zum Bewegen bringen und/oder
sie eng zusammengepfercht halten, z. B. durch Einsperren innerhalb
eines beschränkten
Bereiches, erhöht
werden.
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In Fällen, in denen es erwünscht ist,
spezifischen Schutz gegen Schädlinge
bei einer Wunde oder dergleichen zu bieten oder einfach das Heilen derselben
zu beschleunigen, wird bevorzugt eine feste oder halbfeste Formulierung
wie ein Gel, eine Paste, Creme oder dergleichen verwendet. Ein besonders
bequemer Träger,
der als Beispiel erwähnt
werden darf, ist Rohvaselin.
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Man wird natürlich zu schätzen wissen,
dass andere aktive Zusatzstoffe in die erfindungsgemäßen Behandlungsmittel
und Formulierungen eingearbeitet werden können, einschließlich beispielsweise
natürliches
Pyrethrum oder synthetische Pyrethroidverbindungen zum Erleichtern
der gleichzeitigen Behandlung der Tiere gegen andere Schädlinge ohne oder
mit nur einer leichten Empfindlichkeit gegen die Behandlung mit
Dinatriumoctaborattetrahydrat und/oder zum Verbessern der Wirksamkeit
des letzteren.
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Die Häufigkeit der Behandlung hängt von verschiedenen
Faktoren ab, wie der Größe der Schädlingspopulation
im Allgemeinen, den Gelegenheiten zur Kreuzinfektion usw. und kann
je nach den örtlichen
Erfordernissen unterschiedlich sein. Im Allgemeinen würden jedoch
gewöhnlich
mindestens 2 bis 3 Behandlungen pro Jahr angewendet werden.
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Es hat sich auch erwiesen, dass die
erfindungsgemäßen Formulierungen
bei der Behandlung einer Reihe verschiedener Fälle von Ektoparasitenbefall
und anderen Zuständen,
die Schafe und/oder andere Tiere in der Landwirtschaft erleiden,
wie Fußfäule, sowie
zum Reduzieren von Störungen
bei derartigen Tieren, einschließlich z. B. Pferden, durch Fliegen,
vor allem um den Kopf und die Augen und zwischen den Beinen, nützlich sind.
So kann ein gewöhnlich
aus Stoff oder Schaffell bestehendes Kopfband oder Fliegenabwehrfransen
oder eine andere Vorrichtung bequemerweise mit einer erfindungsgemäßen flüssigen Formulierung
getränkt
werden. Im Falle einer Behandlung gegen Fußfäule kann eine erfindungsgemäße flüssige Formulierung
bequemerweise durch Eintauchen der Füße oder Aufspritzen auf die
Füße aufgebracht
werden. Wo es erwünscht ist,
die Boroxidverbindung mehr oder weniger direkt auf das Auge aufzubringen,
so wird dies bequemerweise mit Hilfe einer wässrigen Lösung oder Suspension durchgeführt.
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Beispiel 1 – Viskose
flüssige
Formulierung
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Dinatriumoctaborattetrahydrat (20
g) wurde gründlich
mit Monoethylenglykol (80 g) unter Bereitstellen einer viskosen
Flüssigkeit
vermischt.
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Beispiel 2 – Verwendung
der viskosen Flüssigkeit
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10 bis 100 ml der flüssigen Formulierung
aus Beispiel 1 wurden je nach der Schädlingszielspezies dem Rücken eines
Schafs entlang aufgebracht.
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Beispiel 3 – Gelformulierung
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Dinatriumoctaborat (40 g) wurde gründlich mit
Monoethylenglykol (60 g) unter Bereitstellung eines bernsteinfarbenen
Gels vermischt und Rohvaselin wurde daraufhin eingemischt, bis eine
Pastenkonsistenz erreicht worden war.
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Beispiel 4 – Verwendung
einer Gelformulierung
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Gel aus Beispiel 3 wurde stellenweise
auf Bereiche gerissener oder beschädigter Haut aufgebracht.
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Beispiel 5 – Behandlung
gegen Fußfäule
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Die viskose flüssige Formulierung aus Beispiel
1 wurde topisch oder durch ein Fußbad auf die von Fußfäule oder
Branntfäule
befallenen Füße nach dem
Beschneiden des Hufs (d. h. Beschneiden des mittleren Hufteils bis
zum Infektionsherd) aufgebracht. Wünschenswerterweise werden alle
Füße der gesamten
Schafherde gleichzeitig als vorbeugende Maßnahme behandelt.
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Beispiel 6 – Behandlung
von Schädlingsbefall
bei Schafen
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Eine Reihe verschiedener Fälle von
Schädlingsbefall
wurde mit den flüssigen
Formulierungen aus Beispiel 1 behandelt, es sei denn, es wird etwas anderes
angegeben.
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A. Läuse
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Wir behandelten die gleiche Anzahl
von mit Läusen
befallenen Jungschafen und sauberen Jungschafen jeweils mit 30 ml.
Diese wurden dann zusammen in einem Stall untergebracht. Innerhalb
von 6 Tagen war auf den infizierten Schafen keine Spur von Läusen mehr
festzustellen. Die sauberen Jungschafe wurden jeden Tag untersucht
und zu keinem Zeitpunkt wurden Anzeichen von Läusen entdeckt. Die Wolle fing
bei den befallenen Schafen an, ca. 18 Tage nach der Behandlung wieder
zurückzuwachsen.
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B. Schafräude
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Infizierte Mutterschafe wurden in
zwei Gruppen behandelt: die erste Gruppe der Mutterschafe wurde
mit 30 ml behandelt, wobei es ca. 36 Stunden dauerte, bis die Infektion
beseitigt war. Die besten Ergebnisse wurden durch ein erstes Aufbringen
von 15 ml und ein zweites Aufbringen von 15 ml nach 24 Stunden erhalten.
Durch das zweimalige Behandeln der Mutterschafe wurde mehr Wärme in den
Körper der
Mutterschafe eingebracht, so dass die Formulierung sich schneller über den
Schafkörper
verteilte.
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C. Schmeißfliege
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Die Schmeißfliege stellt ein weltweites
Problem dar und ist ein in der Tierzucht sehr qualvoller Schädling.
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Methode A: Zuerst 5 ml als Sprühmittel
auf den Unterkörper
zwischen die Beine bei sauberen Schafen und 10 ml bei Schafen mit
verfilzten Wollbüscheln
aufbringen.
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Methode B: Die verfilzten Wollbüschel bei
allen Schafen zuerst entfernen und 5 ml aufspritzen, da dies bei
Schafen, bei denen die verfilzten Wollbüschel entfernt worden sind,
6 Wochen Schutz bietet, während
10 ml bei Schafen, bei denen die verfilzten Wollbüschel nicht
entfernt worden sind, nur 3–4
Wochen Schutz bieten.
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In der Praxis wurde der beste Schutz
gegen die Schmeißfliege
dann erzielt, wenn alle Schafe von Kopf bis Fuß mit 30 ml behandelt wurden,
denn das führte
zu einem wirksamen Schutz sowohl gegen die Kopffliege als auch gegen
die Schmeißfliege.
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Beim Behandeln von mit Maden infizierten Lämmern haben
wir festgestellt, dass 10 ml um den Bereich des Befalls herum aufgebracht
zu guten Resultaten durch Abtöten
aller Madenstadien führten. Die
toten Maden kristallisierten sich ohne Geruch aus, was Schutz gegen
einen neuen Befall bietet. Bei stark gerissener Haut wandten wir
die pastenförmige Formulierung
aus Beispiel 3 als heilende Verbindung auf der offenen Wunde unter
Erzielung guter Resultate an.
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D. Kopffliege
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Die Kopffliege stellt ein großes Problem
bei allen behornten Schafen, insbesondere bei Lämmern dar. Mit dem Eröffnen neuer
Märkte
für nichtkastrierte Lämmer ist
zu erwarten, dass die Kopffliege ein besonders starkes Problem darstellen
wird. Das Kastrieren männlicher
Lämmer
verhindert das Wachsen des Horns und härtet die Wurzeln ab. Bei nichtkastrierten
Lämmern
wächst
das Horn jedoch fortwährend
weiter und der untere Teil ist weich und daher für die Kopffliege sehr anfällig. Werden
Lämmer
mit der Kopffliege infiziert, so wird das Fleisch sehr stark angegriffen
und die Behandlung, Abheilung und die Genesung bis zum gesunden
Zustand dauern sehr lange. Mit 5 ml pro Lamm haben wir eine 100%
Verhinderung erzielt.
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Wo die Hornwurzeln bei Lämmern beschädigt waren,
wurde die pastenförmige
Formulierung aus Beispiel 3 auf die Wunde und den umgebenden Be reich
aufgebracht. Das hält
die Fliegen ab und die Rohvaseline verhindert die Bildung einer
harten Kruste auf der Wunde, was das Abheilen des Kopfes verbessert.
Wir haben auch festgestellt, dass sich diese Mischung im Schurschuppen
bei Schnittwunden in der Haut als sehr nützlich erweist. Auch stellt es
bei Schorfbildung und Fußfäule (nach
dem vorherigen Beschneiden des Hufs) ein gutes Mittel dar. Das Erhöhen der
Dicke der Formulierung trägt
dazu bei, dass sie länger
auf der wunden Stelle bleibt.
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E. Zecken
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Zecken sind für alle Bergschafhalter eine Plage
und der Hauptfaktor von jährlich
Tausenden von Todesfällen
bei Lämmern.
Die gegenwärtig
angewendete Methode besteht darin, die Schafe im Herbst und Frühjahr eine
Woche vor Beginn des Lammens einer Tauchbehandlung zu unterziehen, was
für sie
eine Qual sein kann. Gute Resultate sind dann erzielt worden, wenn
die Mutterschafe der ganzen Länge
des Rückgrats
entlang mit 40 ml behandelt und daraufhin 90 Minuten in einem ziemlich
dicht gepackten Schafstall zur Erhöhung der Körperwärme der Schafe belassen wurden.
Das Material breitete sich schnell unter Erzielung einer im Wesentlichen vollständigen Körperdeckung
aus. Dadurch erzielten wir für
gut 6 Wochen Schutz, der bis zur nächsten Schurzeit Mitte Juli
erforderlich ist.
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Bei mit Zecken infizierten Höfen ließe sich ein
im Wesentlichen vollständiger
Schutz durch dreimalige Behandlung pro Jahr im Frühjahr, Sommer und
Herbst erzielen. Bei neugeborenen Lämmern (nach dem ersten Säugen und
Erreichen des trockenen Zustands) wandten wir 2 ml am unteren Körperbereich
mit sehr guten Ergebnissen an.
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Beispiel 7 – Behandlung
und Präventivbehandlung bei
Befall mit Läusen
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Eine Herde von 8 Bocklämmern und
350 weiblichen Jungschafen wurden alle im gleichen Stall mit 10
ml der Formulierung aus Beispiel 1 behandelt. Trotz eines ernstlichen
Problems mit Läusen
im vorherigen Jahr, wo die Wolle für den Hof wertlos war, bestanden
einen Monat nach der Behandlung keine Anzeichen von Läusen.
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Ein infiziertes Bockjungschaf wurde
dann unter die 8 Bockjungschafe eingebracht. Das infizierte Bockjungschaf
verlor seine Wolle vollständig.
Bei den 8 behandelten Bockjungschafen traten nach 4 Wochen der gemeinsamen
Haltung immer noch keine Anzeichen von Läusen auf und die gesamte Wolle blieb
unversehrt. Das infizierte Jungschaf wurde dann mit 10 ml der Formulierung
aus Beispiel 1 behandelt und erholte sich unter Entwicklung eines gleichmäßigen Wollpelzes.