DE1642083C - Jodophores Euterdesinfektionsmittel - Google Patents

Jodophores Euterdesinfektionsmittel

Info

Publication number
DE1642083C
DE1642083C DE1642083C DE 1642083 C DE1642083 C DE 1642083C DE 1642083 C DE1642083 C DE 1642083C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iodine
lanolin
animals
ethoxylated
wetting agent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Sean Geoffrey Belfast Hall (Groß britanmen)
Original Assignee
Kilco Chemicals Ltd , Belfast (Großbritannien)
Publication date

Links

Description

I 642 Ö83
Ein JocjophoF ist ein Komplex von Jod mit einem nichtionischen oberflächenaktiven Mitte], das bei Berührung mit Wasser Jod. für Pesjnfektionszwecke freigibt,
Jodophore Präparate, in denen ein Teil oder das gesamte elementare ^Jod komplex gebunden ist, mit nichtionischen Netzmitteln werden allgemein als Desinfektionsmittel in der Milchwirtschaft verwendet. Sie werden insbesondere dazu verwendet, die Kuheuter nach dem Melken hineinzutauchen, um eine ip Mastitis zu verhindern.
Die fortlaufende Verwendung von jodophoren Desinfektionsmitteln hat zu einer ausgedehnten Verbreitung des Wundwerdens der Zitzen geführt. Risse oder Fissuren im Hautgewebe der Kuhzitze wirken als Widerstandsstellen für Bakterienkolonien, und es ist schwierig, diese Stellen mit irgendeiner Art Desinfektionsmittel auf wäßriger Grundlage zu durchdringen. Es wird angenommen, daß die Hautveränderungen infolge des Reißens auf eine Entfernung der natürlichen Schutzfette der Haut infolge eines Emulgierungsprozesses zurückzuführen sind.
Wahrend jodophore Präparate hohe bakterizide Wirksamkeit haben, leiden \ iele unter dem Nachteil, daß große Prozentsätze äthoxylierter Netzmittel erforderlich sind zur Erreichung der vollen Löslichkeit ihres elementaren Jodgehalts. Es ist festgestellt worden, daß nur etwa 20% des zugesetzten Jods chemisch gebunden ist mit dem Netzmittel, der Rest analytisch titrierbar ist mit Standardnatriumthiosulfat-Lösungen. Ein hoher Gehall von nichtionischem Netzmittel in einem herkömmlichen Jodophorpräparat hat jedoch starke entfettende Eigenschaften auf der Haut. Ereies elementares Jod wirkt auch Γί»π!ι auf der Haut.
Die billigsten und am meisten verbreiteten nichtionischen Netzmittel sind alkoxylierte Verbindungen mit einer freien endständigen Hydroxylgruppe an der Alkoxykette. In der Literatur wurde jedoch schon bestätigt, daß diese Netzmittel unbefriedigend sind für lodophore Präparate infolge der Instabilität, von der man annimmt, daß sie durch Wechselwirkung /wischen Jod und den endständigen Hydroxylgruppen verursacht wird.
tin früherer Vorschlag zur fberwindung des I .»slichkcitsfaktors wurde in der britischen Patentschrift X25 676 beschrieben. Es wird vorgeschlagen, ein Alkalihalngcnid. beispielsweise Natriumiodid, in dem Präparat zu verwenden. Is wird angenommen, daß dies zur Bildung des I,-Ions führt.
(regenstand der vorliegenden Erfindung isi ein jodophorcs I uterdesinfcktionsmittel. das kein Reißen der Zitzen verursacht, das verhältnismäßig hohe Prozentsätze Jod und Netzmittel enthalten kann und das eine ^titc l.agcrunt>sfahi>.'kcit besii/t. in welchem das lodophor wcnigsteiiN zum feil aus einem Komplex von Jod mit einem wabbctloslichcn iUIioxylicrtcn Lanolin besteht.
Zweckmäßig enthält das äthoxyliertc Lanolin . 6 bis 100 Möl Älhylcnoxyd pro Mol Lanolin.
Fin anderes nichtionischcs Netzrni'fel als das äthoxylicrle Lanolin kann ebenfalls anwesend sein, wobei dieses mit Jod in dem Jodophor komplex gebunden ist. Ih diesem Falle sollte das äthöxylierte Lanolin mit dem anderen niclitionischen Netzmittel vor dem Zusatz des Jods gemischt werden. Geringe Stabilität *>$ erhält man", wenn das Lanoliricfafival zugeseizt wird, nachdem das Jot1 sich mit dem anderen tiichlionischen Netzmittel verbunden hat.
,.; Es wird angenommen, daß das «thoxylierte Lanolin ypn den Euterhauigeweben absorbiert wird und das 'eine erweichende Wirkung erzeugt wird, welche dazu führt, das Reißen der Zitzen zu unterbinden.
: Das Desinfektionsmittel kann auch geringe Prozentsätze einer organischen Säure, wie Zitronensäure. Propionsäure, Weinsäure oder Maleinsäure, enthalten. Die organische Säure hält den.pH-Wert auf der leicht sauren Seite, welche für Zitzengewebe normal ist, wo die natürliche Acidität auf Aminosäuren zurückzuführen ist, die durch den normalen Proteinabbau erzeugt werden.
Das äthoxyljerte Lanolin kann von 15 bis 100 Gewichtsprozent des gesamten Netzmittels ausmachen. Wenn ein anderes nichtionisches Netzmittel anwesend ist, kann es ein Netzmittel mit oder ohnetßdständige OH-Gruppen sein. Zweckmäßige Netzmitte! mit endständigen OH-Gruppen sind äthoxyliertes Nonylphenol und äthoxyliertes Octylphenol (oder Nonylphenolpolyäthylenglycoläther und Octylphenolpolyäthylenglycoläther).
Die bekannten Jodophore auf der Basis von Octyl- und Nonylphenolen haben geringe Lagerfähigen.
Ihre endständigen nicht aromatischen OH-(iruppen sind gegebenenfalls reaktionsfähig mit dem elementaren Jod des Jodophors mit dem Ergebnis, daß Thiosulfattitrationen des Produkts nach einer Lagerungszeit zeigen, daß die wirksame desinfizierende Jodkonzentration abfäüt und zu jodierten Produkten führt, die in gewissen Fällen Hautreizstoffe sein können. Es zeigt sich, daß Jod mit nichtionischen Netzmitteln, wie äthoxyiierten Nonyl- und Octylphenolen. reagiert und daß Jodverluste in titrimetnschem Sinn 7°/o betragen können, wenn das Produkt 3 Monate unter normalen Tageslichtbedingungen gelagert wird Jodophore mit Octyl- und Nonjlphenolen oder irgendeinem anderen nichtionischen Netzmittel mc einer anderen endständigen OH-Gruppe in der alkoxylicrten Kette scheinen sich ähnlich zu verhalten Is wurde jedoch gefunden, daß Gemische solcher nichtionischer Netzmittel zusammen mit äthoxyliertem Lanolin gute Lagerfahigkeit besitzen: beispielsweise zeigten Titrationen mit Thiosulfat vor und nach 124 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur und in Cieücnw.irt von Tages'idit nur einen Unterschied von 0.1 ml η lO-Natrmmthiosulfa und dies liegt sehr wohl innerhalb der I ehlergrenzc bei einer \crsucns'itration. Während es nicht Teil der Erfindung ist. phvsiologisch-ehemische Reaktionen hei auszuarbeiten, die zu diesem stabilen Zustand führen, nimmt m,ui an. daß die Stabilität des bc<>' riebcncn Produkts einer Art VVasserstoffhinduiu /wi» ;hen ('.•mi .ithoxylicrten I.annlin und den nichiionisehen Netzmt'.eln zuzuschreiben is:
Jodophore Desinfektionsmittel können normalerweise JodkonzentraMoiien mnerh.ilh les Bereichs von 0,25 bis 2,5% haben. Im Produkt gemäß der Erfindung setzt die Anwesenheit des Laüoiitiderivats die dermatologische Härtungswirkurtg des elementaren Jods herab, und daher können hohe Konzentrationen von Jod im Bereich von 1,5 bis 2,5% verwendet werden. Bei Versuchen mit Konzentrationen von 2% Jod wurde gefunden, daß keine Toxiziläl für die Maut besteht.
Die meisten aufgezählten Jodophore besitzen nichtionische Nelzmittelgeliullc von 5 bis 25%. Wenn eine Jod-Netzmittel-Wcchselwirkung auftritt in irgend' einem dieser Produkte, wird die Reaktiottsgcschwin*
«ligkeit -abhängig sein von der Konzentration des Netzmittels, und folglich wird der Hersteller wegen Hler Lagerungsstabilität bestrebt sein, die NetzmiUelkonzentration so niedrig wie möglich zu halten in Übereinstimmung mit der Löslichkeit des Jods. Sojehe Produkte sind desinfizierend, aber ihre Remigungsfliliigkeit ist gering. Nach der Lösung des Problems tier Lagerungsstabilität ist es nunmehr möglich, desinfizierende Reinigungsmittel herzustellen mit Reinigungswirkungen von 20 bis 25%,
Ein organisches Lösungsmittel wie Alkohol kann zur Steuerung der Viskosität und Ausstattung des Produkts mit Frostschutzeigenschaften in Ländern, in denen niedere Temperaturen vorherrschen, anwesend sein. .. Unverändertes wasserfreies Lanolin kann dem Präparat einverleibt werden zur weiteren Verbesserung .der dermatolofiischen Eigenschaften desselben. So kann eine Kombination von äthoxyliertem Lanolin und wasserfreiem unverändertem Lanolin verwendet werden.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen von jodophoren Euterdesinfektionsmitteln erläutert.
Beispiele
1. Äthoxyliertes Lanolin 6,804 kg
Jod 907 g
Zitronensäure 1,361 kg
Isopropanol 5,7 1
Wasser zur Gesamtmenge .. .. 45,4 1
2. Äthox . liertes Octylphenol 4.536 kg
Jod 907 g
Zitronensäure 1,361 kg
Äthoxyliertes Lanolin ,,., 2,268 kß
jsopropauol ,,,,,, ,.,,, 5,71
Wasser zur Gesamtmenge ,,,,, 45,4 1
Äthoxyliertes Nonylphenoi kann in den Präparaten der Beispiele 2 und 3 mit ähnlichen Ergebnissen verwendet werden,
3. Präparat aus 20 Gewichtsprozent wäßrigem Lanolin und 80 Gewichtsprozent äthoxyliertem Lanolin 6,804 kg
Jod ,,,, 907g
Zitronensäuie.., ,,, 1,361 kg
Isopropanol , .,.,,, 5,7 1
4. Äthoxyliertes Lanolin ,.,...,.. 4,536 kg . Präparat mit 20 Gewichtsprozent
wasserfreiem Lanolin und 80 Gewichtsprozent äthoxyüertem Lanolin 2,268 kg
Jod 907 g
Zitronensäure 1,361 kg
Isopropanol 5,7 1 .
Im Beispiel 4 kann das lanolin-äihoxylierte Lanolin-Präparat ersetzt werden durch ein Präparat mit 25% wasserfreiem Lanolin und 75% eines alkexylierten Fettalkohols.
Die Wirkung des Präparats gemäß Erfindung wird durch nachstehende Tabelle erläutert, in welcher die Wirkung des Jodophors gemäß Erfindung (Beispiel 2) verglichen wird mit derjenigen eines bekannten Standardjodophora und einer Probe, in welcher kein Jodophor auf das Euter angewendet wird.
Die Versuche dauerten 166 Tage. Die Versuchstiere wurden maschinell gemolken.
1. Gesamtzahl behandelter Tiere ..
2. Tiere mit Zitzenrissen zu Beginn
des Versuchs
3. Tiere ohne Zitzenrisse zu Beginn
des Versuchs
4. Tiere mit Zit/enrissen am Ende
des Versuchs
5. Tiere ohne Zitzenrisse am Ende
des Versuchs
Jodophor gemäß Erfindung Zahl 59 Slandard- Zahl
212 126 41 lc 106
86 47 91
99 53 132
113 65
K'
Probe 153
Zahl
3" 116
31 122
24 76 20 80
1, Von 99 Tieren der gemäß Erfindung behandelten Gruppe mit Zitzenrissen um Ende des Versuchs hatten 38 dieser Tiere nur sehr leichte Zitzen* risse, und die Risse verschwanden nach 10 Tagen Eintauchen am Ende des Versuchs.
2, Von 126 Tieren der gemäß Erfindung behandelten Gruppe mit Zitzetirissen zu Beginn des Versuchs wurden die Zitzen von 69% dieser Tiere vorher in ein Standardjodophor für eine Zeitdauer von wenigsten« 10 Wochen getaucht.
3, In der Standardjodophorgruppt entwickelten
28% der Tiere ohne Risse zu Beg ri des Versuchs Risse während des Versuchs, d. h. 2ö von 91.
4. Von 106 Tieren in der Standardjodophorgruppe mit Zitzenrissen zu Beginn des Versuchs wurden die Zitzen von 14% dieser Tiere vorher in ein Standardjodophor für eine Zeitdauer von wenigstens 7 Wochen getaucht.
5. In diesen Versuchen war die bakterizide Wirk* samkeit des Jodophors gemäß Erfindung genausogut wie diejenige des Standardjodopliors.

Claims (1)

1 64»8|
FH^mHHaHi1HHm; ,, pt Mill,?! Ht)V" ^"'"«'u1' Ci,.;',,," ιίκ],
, -jöcjoplipres Rwterdesin(ekti9nsmiiial uns " mQlmu M «tos %ηοHj1TOfH Jf ξ«
„,„jni JocJkompIeif mit einem 'njchtionisclien ,; ;WP!ftsprozem; i&pmm Ή<*™*™* η
Netzmittel, el a d w YS h ß e'* § η ή ζ β \ c h η e t, '; ?, Mittel nach Anspruch ι
las Reizmittel zum TeJ] aus ^lipxyliertem 5 ' K'Pnnzeichnet, tjaß öS Z "
in besteht, " ,

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69828078T2 (de) Keimtötende zubereitung zur behandlung infektiöser tierischer krankheiten der hufe, die ein kupfersalz, eine quarternäre ammoniumverbindung und ein peroxid enthalten
DE69520639T2 (de) Desinfizierende Zusammensetzung
DE2036114C3 (de) Wäßriges Tetramisolpräparat
DE69214754T2 (de) Sporizide, desinfizierende Zusammensetzungen, Herstellung und Verwendung
EP0801948B1 (de) Ophtalmische Zusammensetzung mit verlängerter Verweilzeit am Auge
DE69920201T2 (de) Zusammensetzungen enthaltend glykolderivate, alkohole und vitamin d
DE69918454T2 (de) Zitzendesinfektionsmittel
DE1492331A1 (de) Sporentoetende Mischung
DE3119051A1 (de) Mittel zur behandlung der augen
DE1642083B1 (de) Jodophores Euterdesinfektionsmittel
DE2800766A1 (de) Konservierungsmittel
EP0552853B1 (de) Stabilisiertes aldehydisches Desinfektions- und Konservierungsmittel
DE69029360T2 (de) Keinen Rückstand hinterlassende antimikrobielle Zusammensetzung
DE2654516C2 (de) Versprühbare wäßrige Suspension zur Behandlung von Tineainfektionen und anderen Pilzinfektionen
DE69430362T2 (de) Ektoparasitizide formulierung
DE1642083C (de) Jodophores Euterdesinfektionsmittel
DE1232704B (de) Silberhaltiges keimtoetendes Mittel
DE112008003749T5 (de) Antiseptische Zitzen-Tauch Mikroemulsion
DE3686459T2 (de) Nichtirritierende zusammensetzung zum eintauchen von zitzen.
DE3209328A1 (de) Praeparat zur euterpflege und zitzendesinfektion bei milchvieh
DE819131C (de) Verfahren zur Herstellung desinfizierend und bakterizid wirkender Verbindungen
DE1767421A1 (de) Desinfektionsmittel
DE3644473C2 (de) Konservierte Haar- und Körperreinigungsmittel sowie Verwendung einer Konservierungsstoff-Kombination
DE689180C (de) Desinfektionsmittel
DE69519823T2 (de) Zusammensetzung und Verfahren zur schnellen Prophylaktischen und nichtirritierenden Behandlung von Euterentzündungen bei Milchkühen