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Die Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur schnellen
und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung der Euterentzündung bei der
Milchkuh.
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Es sind bereits Zusammensetzungen zur prophylaktischen Behandlung der
Euterentzündung bekannt.
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Es ist auch bekannt, dass bei jedem Melken und während der Desinfektion der Zitze vor
dem eigentlichen Melken zwischen dem Eintauchen der Zitze in die desinfizierende
Zusammensetzung und dem Aufsetzen des Stutzens der Melkmaschine ungefähr 30
Sekunden vergehen.
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Es ist zu wünschen, dass zum Zeitpunkt dieses Aufsetzens die Desinfektion der Zitze
möglichst vollständig ist.
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Es besteht folglich im Zusammenhang mit der Prophylaxe der Euterentzündung bei der
Milchkuh ein ständiger Bedarf, über desinfizierende Zusammensetzungen mit immer
schnellerer Wirkung zu verfügen. Außerdem dürfen diese Zusammensetzungen weder
beim Kontakt mit der Haut des Benutzers noch beim Kontakt mit den Schleimhäuten des
Tieres Reizungen hervorrufen. Der Benutzer darf nicht mit negativen
Begleiterscheinungen wie einer Hautreizung beim Desinfizieren seiner Hände, insbesondere nach dem
Versorgen eines Tieres, konfrontiert werden.
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Das gewünschte Ergebnis ist folglich die möglichst schnelle Zerstörung von
Bakterienpopulationen, die für die Euterentzündung bei der Milchkuh verantwortlich sind.
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Es ist bekannt, dass dieses Ergebnis durch die Verwendung von Alkoholen mit
niedrigem Molekulargewicht, insbesondere von kurzkettigen gesättigten C&sub2; oder C&sub3;-Alkoholen
erhalten werden kann.
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Der mit dem Einsatz dieser Alkohole verbundene Nachteil liegt aber darin, dass eine
schnelle Zerstörung der betreffenden Bakterienpopulationen und insbesondere das
Erhalten einer vollständigen Desinfektionswirkung in einem sehr kurzen Zeitraum,
insbesondere in höchstens 30 Sekunden, die Anwesenheit dieser Alkohole in der
eingesetzten desinfizierenden Zusammensetzung in einer erhöhten Konzentration, insbesondere
über 20% erfordert; bei diesen erhöhten Konzentrationen, die zum Erreichen des
gewünschten Ergebnisses erforderlich sind, können die betreffenden Alkohole jedoch im
Fall einer wiederholten Anwendung zu Reizungen führen und es besteht die Gefahr,
dass sie aufgrund ihres sehr niedrigen Flammpunkts, beispielsweise in der Nähe von
15ºC für n-Propanol, zu explosiven Gemischen mit Luft führen können.
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Das Dokument EP-A-30576 offenbart Zusammensetzungen, die zur Verwendung bei
der Milchkuh bestimmt sind, welche einen Alkohol und ein filmbildendes Polymer sowie
ein Feuchthaltemittel wie beispielsweise Glycerin enthalten.
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Die Aufgabe der Erfindung ist folglich vor allem, diese Nachteile zu beseitigen und dem
Benutzer eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur schnellen und nichtreizenden
prophylaktischen Behandlung der Euterentzündung bei der Milchkuh zur Verfügung zu
stellen, wobei diese Zusammensetzung und dieses Verfahren die vorstehend definierten
Alkohole einsetzen.
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Es ist das Verdienst der Anmelderin, als Ergebnis von gründlichen Untersuchungen
herausgefunden zu haben, dass diese Aufgabe gelöst wurde, d. h., dass in einer
desinfizierenden Zusammensetzung, die weniger als 20% Alkohole mit niedrigem
Molekulargewicht, insbesondere kurzkettige gesättigte C&sub2; oder C&sub3;-Alkohole enthält und folglich
nichtreizend ist, das Desinfektionsvermögen des Alkohols entscheidend verbessert wird und
eine vollständige Desinfektion in weniger als 30 Sekunden gewährleistet wird, wenn
diese Zusammensetzung mindestens einen der Zusatzstoffe der Gruppe, umfassend
Propylenglycol, nichtionische oberflächenaktive Mittel und bestimmte Maskierungsmittel, in
bestimmten Anteilen enthält.
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Daraus folgt, dass die Zusammensetzung zur prophylaktischen Behandlung, die zur
einer vollständigen und nichtreizenden Desinfektion in weniger als 30 Sekunden führt,
gemäß der Erfindung in Lösung in Wasser 10 bis 18 Gew.-% eines Alkohols mit niedrigem
Molekulargewicht, insbesondere eines kurzkettigen gesättigten C&sub2; oder C&sub3;-
Alkohols, und mindestens einen der drei folgenden Zusatzstoffe enthält, nämlich:
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- Propylenglycol in einem Anteil von 10 bis 20 Gew.-%,
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- ein nichtionisches oberflächenaktives Mittel in einem Anteil von 1 bis 2,5 Gew.-%,
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- ein Maskierungsmittel in einem Anteil von 0,5 bis 2,5 mmol/l.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur prophylaktischen Behandlung der
Euterentzündung bei der Milchkuh, das zu einer vollständigen und nichtreizenden Desinfektion in
weniger als 30 Sekunden führt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die nichtreizende
Zusammensetzung zur schnellen prophylaktischen Behandlung gemäß der Erfindung bei
Umgebungstemperatur eingesetzt wird durch Eintauchen der Zitze vor oder nach dem
Melken oder durch Reiben der Zitze insbesondere mit Hilfe eines textilen Trägers, der
mit dieser Zusammensetzung getränkt ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung wird der Alkohol mit
niedrigem Molekulargewicht aus der Gruppe, umfassend Ethanol, Isopropanol und
n-Propanol, gewählt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung wird das
nichtionische oberflächenaktive Mittel aus der Gruppe, umfassend die Sorbitanester und
die polyethoxylierten Alkylphenole, ausgewählt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung wird das
Maskierungsmittel aus der Gruppe, umfassend Derivate mit Carbonsäurefunktion,
insbesondere Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Nitrilotriessigsäure (NTA),
Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA) und N-Hydroxyethyl-ethylendiamin-N,N',N"-
triessigsäure (HEDTA), sowie Derivate mit Phosphonsäurefunktion, insbesondere
1-Hydroxy-ethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), ausgewählt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung enthält
diese ein in Wasser lösliches mikrobizides Mittel, das insbesondere ausgewählt wird aus
der Gruppe, umfassend die quaternären Ammoniumverbindungen, insbesondere
Didecyldimethylammoniumchlorid, Chlorhexidindigluconat und
Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid, und die Iodophore, insbesondere iodierte Komplexe von
Nonylphenoxypolyethoxyethanol und iodiertes Polyvinylpyrrolidon.
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Um das Vorstehende zu veranschaulichen, wird im Folgenden eine erfindungsgemäße
Zusammensetzung zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung
angegeben, welche gute Ergebnisse geliefert hat und welche in Form einer flüssigen
Lösung mit einem pH von ungefähr 5 vorliegt:
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Art des Bestandteils Gew.-%
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n-Propanol 14
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Propylenglycol 10
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EDTA, Dinatriumsalz 0,04d. h. 1 mmol/l
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Polysorbat 20 l
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Chlorhexidindigluconat in wässriger
Lösung mit einer Konzentration von 20% 3,1
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destilliertes Wasser q.s.p. 100
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Es interessant festzustellen, dass das Propylenglycol nicht dafür bekannt ist, dass es
bakterizide Eigenschaften hat, sondern als Feuchthaltemittel in der Kosmetik bekannt
ist. Gemäß der europäischen Gesetzgebung auf dem Gebiet der Lebensmittelzusätze ist
es als Träger von Farbmitteln, Emulgatoren, Antioxidanzien und Enzymen zugelassen,
was beweist, dass von ihm keine Gefahr ausgeht.
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Im Zusammenhang mit der Wirkung der Maskierungsmittel muss hervorgehoben
werden, dass sie nicht auf einer Maskierung der Wasserhärte beruht, da die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auf destilliertem Wasser basieren können.
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Was insbesondere EDTA angeht, ist bekannt, dass dieses Maskierungsmittel die
Wirkung von bioziden Mitteln gegenüber Gram-negativen Bakterien, aber nicht gegenüber
Gram-positiven Bakterien verstärkt; die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung ist
jedoch beispielsweise an Enterococcus hirae getestet worden, welches ein
Gram-positives Bakterium ist; es muss auch hervorgehoben werden, dass das EDTA-Salz von der
FDA (Food and Drug Aministration) als Konservierungsmittel für Lebensmittel
zugelassen ist, was seinen unschädlichen Charakter im Fall der Verwendung in
Formulierungen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen können, unterstreicht.
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Im Übrigen stellt man fest, dass die bevorzugten Maskierungsmittel, nämlich die NTA
und die EDTA durch Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid teilweise oder vollständig in
ein Salz überführt werden, so dass die erhaltenen Zusammensetzungen einen pH
zwischen 3,5 und 7 aufweisen.
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Unter den nichtionischen oberflächenaktiven Mitteln sind die Kondensate von
Ethylenoxid mit Fettalkohol, mit Alkylphenol oder mit einem Ester von einer Fettsäure und von
Polyol bevorzugt, welche ausreichend ethoxyliert sind, so dass sie in dem Medium
löslich sind; man kann Polysorbat 20 (mit 20 mol Ethylenoxid kondensiertes
Sorbitanmonolaurat) nennen, das in der europäischen Union die Bezeichnung E 432 trägt, dessen
Verwendung als Zusatz in Getränken auf der Basis von Milchprodukten zugelassen ist
und dessen Eigenschaft, die desinfizierende Wirkung von Alkoholen zu verstärken, nicht
bekannt war, wobei dieses Produkt vor allem als Emulgator bekannt war, der in
Lebensmitteln und in der Kosmetik verwendet werden kann. Polysorbat 20 wird unter der
Marke "TWEEN 20" von der Firma Zeneca oder unter der Marke "CRILLET 1" von der
Firma Croda Ltd. in den Handel gebracht; es wird auch das Produkt genannt, das unter
der Marke "TRITON · 100" von der Firma Union Carbide in den Handel gebracht wird
und das ein mit 9-10 mol polyethoxyliertes Alkylphenol enthält.
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Von einem allgemeineren Standpunkt aus gesehen wird darauf hingewiesen, dass in
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zur schnellen und nichtreizenden
prophylaktischen Behandlung die Zusätze ihre eigenen interessanten Eigenschaften
beisteuern; in dieser Hinsicht können die Feuchthalteeigenschaften von Polypropylenglycol
und die weichmachenden Eigenschaften von Polysorbat 20 genannt werden.
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Die Erfindung wird mit Hilfe der folgenden nichtbeschränkenden Beispiele noch besser
erläutert, in denen die vorteilhaften Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen Behandlung
beschrieben und untersucht wurden.
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Die Wirksamkeit, die in diesen Beispielen als Prozentsatz ausgedrückt wird, wird nach
der Gleichung erhalten:
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Δ/log N&sub1; · 100
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welche in dem nachstehend beschriebenen Prüfverfahren verwendet wird und welche in
Wirklichkeit den Prozentsatz der zerstörten Bakterienpopulation bezogen auf die
Anfangspopulation bedeutet.
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In diesen Beispielen sind die Anteile der Bestandteile der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen als Gewichtsprozentsatz angegeben; damit die bakteriologischen
Prüfungen vergleichbar sind, wurde in jeder Formulierung der pH mit Hilfe von verdünnter
Chlorwasserstoffsäure auf 3,5 eingestellt.
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Das vorstehend erörterte Prüfverfahren ermöglicht es, die Schnelligkeit der Wirkung der
untersuchten Zusammensetzungen bei konstanter Konzentration zu bewerten.
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Im Rahmen dieses Verfahrens muss man zuerst Bakteriensuspensionen herstellen.
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Ausgehend von einer Schrägagarkultur wird eine Bakteriensuspension hergestellt,
indem mit einer Öse von dem Agar Material entnommen wird und dieses in ein Röhrchen
gegeben wird, das 10 ml Trypton-Salz-Lösung und einige Glaskugeln enthält. Mit dem
Vortex wird eine homogene Suspension gebildet. Mit Hilfe eines Spektralphotometers
wird bei 620 nm die Stammsuspension auf ungefähr 109 Bakterien pro ml eingestellt.
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Die genaue Zahl der Bakterien der Stammsuspension (No) wird nach 7
aufeinanderfolgenden dezimalen Verdünnungen in Trypton-Salz und Einschluss von 2 · 1 ml der letzten
Verdünnung in Plate Count Agar (PCA) bestimmt, was eine Anzahl von Bakterien
ergibt. Unter diesen Bedingungen gilt No = N · 10&sup7;.
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Um den bakteriziden Charakter einer gegebenen Zusammensetzung zu bestimmen,
verfährt man wie folgt.
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In einem sterilen Röhrchen werden 4,35 ml der zu untersuchenden Zusammensetzung
und 0,5 ml Verdünnungsmittel (steriler 10 mM Tris-HOI-Puffer, pH 7,5) vermischt; und
mit dem Vortex verrührt.
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Es werden 0,15 ml der vorstehend hergestellten Bakterienstammsuspension
zugegeben, wobei die Uhr beim Beginn der Zugabe in Gang gesetzt wird. In dem
Reaktionsgemisch befinden sich folglich:
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- 87% der untersuchten Zusammensetzung
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- 10% des Verdünnungsmittels
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- 3% Trypton-Salz
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- ungefähr 10&sup7; Bakterien/ml.
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Diese Bestandteile bleiben bei 20ºC±1 während 30 Sekunden, 1 und 2 Minuten
miteinander in Berührung.
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Genau am Ende des Inkubationszeitraums wird 1 ml des Reaktionsgemisches in 9 ml
Neutralisationsmittel überführt (Tris-HCl 12,12 g/l - MgSO&sub4;.7H&sub2;O 2,46 g/l, - CaCl&sub2;
4,44 g/l - NaCl 11,78 - Gelatine 0,2% (Gew.Nol.). Es wird mit dem Vortex gemischt.
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Nach genau 5-minütigem Kontakt schreitet man zur Zählung der überlebenden
Bakterien durch aufeinanderfolgende dezimale Verdünnungen in dem 2-fach verdünnten
Neutralisationsmittel und Einschluss von 2 · 1 ml von jedem der Verdünnungsröhrchen in
PCA-Agar, was den Wert n ergibt.
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Die Gültigkeit des Neutralisationsmittels wird parallel zu jeder Prüfung einer zu
untersuchenden Zusammensetzung systematisch kontrolliert.
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Zu diesem Zweck werden 4,35 ml der zu untersuchenden Zusammensetzung mit
0,65 ml Verdünnungsmittel vermischt.
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1 ml dieser Mischung werden in 9 ml Neutralisationsmittel überführt und die Uhr wird
beim Beginn der Zugabe in Gang gesetzt.
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Nach einer Kontaktzeit von genau 30 Sekunden wird das Gemisch mit 0,1 ml der auf
1/10 verdünnten Bakterienstammlösung (ungefähr 108 Bakterien/ml) beimpft. Es wird mit
dem Vortex gerührt.
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Nach einer Kontaktzeit von genau 5 Minuten werden die überlebenden Bakterien durch
aufeinanderfolgende dezimale Verdünnungen in 2-fach verdünntem Neutralisationsmittel
ausgezählt, durch Einschluss von 2 · 1 ml von jedem der Verdünnungsröhrchen in
PCA-Agar, was den Wert ergibt.
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Um das Nichtvorhandensein einer eigenen bakteriziden Wirkung des
Neutralisationsmittels zu zeigen, wird ein Röhrchen, das 9 ml Neutralisationsmittel enthält, mit 1 ml der
Bakteriensuspension mit ungefähr 103 Bakterien/ml beimpft. Nach einer Kontaktzeit von
genau 10 Minuten werden die überlebenden Bakterien durch Einschluss von 2 · 1 ml
des Gemisches in PCA-Agar zahlenmäßig bestimmt, was den Wert ergibt.
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Zur Wiedergabe und Interpretation der Ergebnisse darf die Prüfung einer gegebenen
Zusammensetzung nur berücksichtigt werden, wenn die Gültigkeit der Neutralisation
gewährleistet ist, mit anderen Worten, wenn
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n1 = N
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und
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n' ≥ 0,5 N (Kriterien, die von der Norm NF T 72150 vorgegeben sind).
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Die Ergebnisse sind als Abnahme der Population (angegeben als Logarithmus)
angegeben:
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Δ = 10 g N&sub1;&submin; log n, wobei
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N&sub1; = No · 5,15/5 (Anzahl der untersuchten Bakterien, wobei 10 g N&sub1; die
maximale Abnahme der Population wiedergibt).
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Wenn n = 0, kann man nicht auf die vollständige Mortalität der untersuchten 10&sup7;
Bakterien/ml schließen, da aufgrund der Verdünnung auf 1/10 in dem Neutralisationsmittel die
Kontrolle der Mortalität nur an 106 Bakterien/ml erfolgt. (Es können gegebenenfalls
9 Bakterien/ml in dem ursprünglichen Reaktionsgemisch vorhanden sein).
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Bei diesen Ergebnissen wird eine geprüfte und als vollständig (n = 0) eingestufte
bakterizide Wirkung wiedergegeben als > log (N&sub1; -1) und als log N&sub1;.
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Die folgenden Mikroorganismen wurden untersucht, welche bei der Euterentzündung bei
der Milchkuh auftreten:
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- Staphylococcus aureus (CIP 53154)
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- Enterococcus hirae (CIP 5855)
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- Escherichia coli (CIP 54127)
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- Pseudomonas aeruginosa (CIP A22)
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Diese Stämme sind gemäß den Vorschriften der Norm NF T 72150/l aufbewahrt und für
die Prüfungen vorbereitet worden.
Beispiel 1
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In diesem Beispiel ist an einem Gemisch aus Wasser/C&sub2;-Alkohol oder Wasser/C&sub3;-
Alkohol der Einfluss der Art und der Dosis des untersuchten Alkohols untersucht
worden.
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So wurde für verschiedene Zusammensetzungen der Prozentsatz der
Bakterienpopulation (verwendeter Stamm: Enterococcus hirae CIP 5855) nach 30 Sekunden, 1 und 2
Minuten Einwirkung von jeder Zusammensetzung bestimmt.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefasst.
Tabelle I
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Das Studium der in der Tabelle I zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass ab einer
Dosis von 20% n-Propylalkohol oder Ethanol eine ausreichende bakterizide Wirkung in
30 Sekunden erhalten wird.
Beispiel 2
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss von zunehmenden Mengen an Propylenglycol auf
die bakteriziden Eigenschaften einer Lösung mit 16% n-Propanol in Wasser untersucht,
wobei der verwendete Stamm der gleiche wie in Beispiel 1 war.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefasst.
Tabelle II
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Das Studium der in der Tabelle II zusammenfassten Ergebnisse zeigt, dass die
bakterizide Wirkung und die Schnelligkeit der Wirkung einer Lösung mit 16% n-Propanol ab
einem Anteil von 20% Propylenglycol zufriedenstellend wird, wobei 100% der
Bakterienpopulationen in 30 Sekunden zerstört werden.
Beispiel 3
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss der Art des Alkohols mit niedrigem
Molekulargewicht sowie der Art des Polyols und seines Anteils in der desinfizierenden
Zusammensetzung untersucht.
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Der verwendete Stamm ist der gleiche wie in Beispiel 1 und die Ergebnisse, die mit
n-Propanol und mit Ethanol als Alkohol mit niedrigem Molekulargewicht, mit
Propylenglycol, Ethylenglycol und Glycerin als Polyol erhalten wurden, sind in Tabelle III
zusammengefasst.
Tabelle III
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Das Studium der in der Tabelle III zusammenfassten Ergebnisse zeigt, dass eine
Verbesserung der bakteriziden Wirkung der desinfizierenden Zusammensetzung nur
erhalten wird, wenn Propylenglycol mit einem Anteil von 20% in einer Lösung mit
16% n-Propanol verwendet wird.
Beispiel 4
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss der Art und des Anteils des Maskierungsmittels
auf die bakterizide Wirkung einer Lösung auf der Grundlage von 16% n-Propanol in
destilliertem Wasser untersucht.
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Der verwendete Stamm ist der gleiche wie in Beispiel 1 und die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle IV zusammengefasst.
Tabelle IV
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Das Studium der in der Tabelle IV zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass ab einer
Dosis von 0,1% (d. h. 2,5 mmol/l) EDTA und einer Dosis von 0,016% (d. h. 0,8 mmol/l)
NTA eine 100%ige Zerstörung der Bakterienpopulationen in 30 Sekunden erhalten wird;
im Fall von 0,02% HEDP (d. h. 1 mmol/l) ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, diese
Dosis muss also normalerweise erhöht werden.
Beispiel 5
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss der Art des oberflächenaktiven Mittels auf die
bakteriziden Eigenschaften einer Lösung auf der Grundlage von 16% n-Propanol in
destilliertem Wasser untersucht.
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Der verwendete Stamm ist der gleiche wie in Beispiel 1 und die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle V zusammengefasst.
Tabelle V
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(1) TA I = Polysorbat 20
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(2) TA II = polyethoxyliertes (10 mol) Nonylphenol
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Das Studium der in der Tabelle V zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass das
Polysorbat 20 bei einem Anteil von 1% kein zufriedenstellendes Ergebnis liefert, während
das polyethoxylierte (10 mol) Nonylphenol, wenn es ebenfalls mit einer Konzentration
von 1% verwendet wird, zu einer 100%igen Zerstörung der Bakterienpopulationen in
30 Sekunden führt.
Beispiel 6
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss der gleichzeitigen Anwesenheit eines Polyols und
von zunehmenden Mengen eines nichtionischen oberflächenaktiven Mittels, das aus
Polysorbat 20 (TA I) bestand, auf die bakteriziden Eigenschaften einer Lösung auf der
Grundlage von 16% n-Propanol in destilliertem Wasser untersucht.
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Der verwendete Stamm ist der gleiche wie in Beispiel 1 und die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle VI zusammengefasst.
Tabelle VI
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Das Studium der in der Tabelle VI zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass für einen
Anteil von 10% Propylenglycol eine 100%ige Zerstörung der Bakterienpopulationen in
30 Sekunden ab einer TA I-Konzentration von 2,5% erhalten wird.
Beispiel 7
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss der gleichzeitigen Anwesenheit eines Polyols, das
aus Propylenglycol bestand, eines nichtionischen oberflächenaktiven Mittels, das aus
Polysorbat 20 bestand, und eines Maskierungsmittels, das aus EDTA bestand, auf die
bakteriziden Eigenschaften einer Lösung auf der Grundlage von 16% n-Propanol in
destilliertem Wasser untersucht.
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Der verwendete Stamm ist der gleiche wie in Beispiel 1 und die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle VII zusammengefasst.
Tabelle VII
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Das Studium der in der Tabelle VII zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass eine
Konzentration von 10% Propylenglycol gleichzeitig mit einer Konzentration von 1%
Polysorbat 20 und von 0,04% EDTA für ein Volumen von n-Propanol in Wasser mit
einer Konzentration von 16% genügt, um eine 100%ige Zerstörung der
Bakterienpopulationen in 30 Sekunden zu erhalten.
Beispiel 8
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss von Propylenglycol allein (10%), von EDTA allein
(0,04%), von EDTA, die gleichzeitig mit Propylenglycol verwendet wurde (gleiche
Konzentrationen wie oben), von TA I (1%), das gleichzeitig mit Propylenglycol (10%)
verwendet wurde, und von TA I (1%), das gleichzeitig mit EDTA (0,04%) verwendet
wurde, auf die bakteriziden Eigenschaften einer Lösung auf der Grundlage von 16%
n-Propanol in destilliertem Wasser untersucht, wobei der Stamm diesmal
Staphylococcus aureus CIP 5710 war.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle VIII zusammengefasst.
Tabelle VIII
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Das Studium der in der Tabelle VIII zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass im Fall
von Staphylococcus aureus die bakterizide Wirkung der Lösung von n-Propanol allein
bereits 66% in 30 Sekunden beträgt, und dass sie auf 100% Zerstörung der
Bakterienpopulationen bei jeder der weiteren untersuchten Zusammensetzungen ansteigt.
Beispiel 9
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In diesem Beispiel wurde der Einfluss von TA I (1%) allein, von Propylenglycol (10%)
allein, von EDTA (0,04%) allein, von der gleichzeitigen Anwesenheit von Propylenglycol
(10%) und von TA I (1%), von der gleichzeitigen Anwesenheit von TA I (1%) und von
EDTA (0,04%), von der gleichzeitigen Anwesenheit von Propylenglycol (10%) und von
EDTA (0,04%) und von der gleichzeitigen Anwesenheit von TA I (1%), von EDTA
(0,04%) und von Propylenglycol (10%) auf die bakteriziden Eigenschaften einer
Lösung auf der Grundlage von 16% n-Propanol in destilliertem Wasser untersucht, wobei
der Stamm diesmal der Stamm Escherichia coli CIP 54127 war.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle IX zusammengefasst.
Tabelle IX
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Das Studium der in der Tabelle IX zusammengefassten Ergebnisse zeigt, dass eine
Konzentration von 10% Propylenglycol gleichzeitig mit einer Konzentration von 1%
Polysorbat 20 und von 0,04% EDTA genügt, um eine 100%ige Zerstörung der
Bakterienpopulationen in 30 Sekunden zu erhalten.
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Nach allgemeiner Auffassung kann aus der Gesamtheit der Ergebnisse, die aus der
Untersuchung der Beispiele 1 bis 9 hervorgehen, gefolgert werden, dass durch die
Erfindung
in den Zusammensetzungen zur schnellen und nichtreizenden prophylaktischen
Behandlung der Alkoholgehalt mindestens bis auf 12% abgesenkt werden kann.