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Desinfektionsmittel Die vorliegende Erfindung betrifft Desinfektionsmittel,
insbesondere Mittel zur Desinfektion von Flächen, Oberflächen, Instrumenten und/oder
medizinischen Geräten (wie Anästhesiezubehör, chirurgischen Instrumenten, Endoskopen
usw.), einschließlich thermolabilen Geräten, auf Basis von Formaldehyd, einem oder
mehreren weiteren Aldehyden und quarternären Ammonium-Verbindungen sowie Wasser.
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Die Einsatzgebiete von Desinfektionsmitteln sind vielgestaltig und
entsprechend ihrer Anwendung und Indikation wirken die Desinfektionsmittel unterschiedlich.
So zum Beispiel werden Desinfektionsmittel zur Desinfektion der Hände, des Operationsfeldes,
der Instrumente, von Fußböden (Scheuerdesinfektion), Wäsche, Inventar, Grobwänden
und Ausscheidungen, zur Entseuchung geschlossener Räume sowie zur Abtötung von in
der Raumluft befindlichen Keimen verwendet. Im allgemeinen bestehen Desinfektionsmittel
entweder aus einem oder mehreren Desinfektionswirkstoffen.
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Im Handel befinden sich meist Kombinationspräparate, die mehrere oder
verschiedene Wirkstoffklassen enthalten.
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Als Desinfektionswirkstoffe oder -mittel Verwendung finden z. B. Aldehyde,
quarternäre Ammonium-Verbindungen, Amphotenside, Alkohole, Halogene, Phenole, Metallorganika
und dergl. sowie Gemische aus einem oder mehreren dieser Desinfektionswirkstoffe.
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Instrumentendesinfektionsmittel enthalten in der Regel Aldehyde, z.
B. Formaldehyd und/oder mehrwertige Aldehyde, wie Glyoxal, Succindialdehyd oder
Glutardialdehyd.
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Für die Formulierung von Instrumenten-Desinfektionsmitteln sind Aldehyde
notwendig, da sie gegenüber normalen Testkeimen, wie z. B. Bakterien und Pilzen
sowie Mykobakterien (Erreger gegen Tuberkulose) wirksam sind.
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Neben den Aldehyden werden in Instrumenten-Desinfektionsmitteln zur
Herbeiführung eines schnelleren Wirkungseintritts auch vielfach quarternäre Ammoniumverbindungen
bzw. amphotere Tenside eingesetzt.
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Ein Beispiel für solche Mittel ist das unter dem Handelsnamen Cidex
sterilisierende Lösung (Johnson & Johnson) bekannte Produkt, das eine saure
2 %ige wäßrige Glutaraldehydlösung darstellt, die aber durch Zusatz eines Aktivators,
der Natriumhydrogencarbonat, Natriumphosphat und Natriumformaldehydsulfoxylat enthält,
alkalisiert werden muß.
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Das unter dem Handelsnamen Gigasept (Schülke & Mayr) bekannte
Desinfektionsmittel für Instrumente enthält Formaldehyd, Bernsteinsäuredialdehyd
und Dimethoxytetrahydrofuran.
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Unter dem Handelsnamen Sekusept forte (Henkel KG) ist ferner ein Mittel
zur Instrumentendesinfektion bekannt, das Formaldehyd, Glyoxal, Glutardialdehyd
und eine quarternäre Ammoniumverbindung enthält.
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Alle diese bisher bekannten Desinfektionsmittel für Instrumente weisen
jedoch die Nachteile auf, daß sie auf metallischen Instrumenten Korrosion verursachen
können und daß vorhandenes Eiweiß Blut und Sputum in ihrer Gegenwart anfängt, zu
verkrusten, und an den Instrumenten und dergl. anklebt und daß sie ferner nicht
in der Lage sind, bereits angetrocknetes Eiweiß, Blut und/oder Sputum abzulösen.
Diese herkömmlichen Desinfektionsmittel machen in der Regel folgende Anwendung erforderlich:
Einlegen der zu reinigenden Instrumente und Geräte in eine Wanne, die eine Lösung
eines Instrumentenreinigers enthält, Herausnehmen aus dieser Lösung und anschließendes
Einlegen in eine zweite Wanne, die die entsprechende Desinfektionsmittellösung enthält,
d.h. in der zweiten Wanne wird desinfiziert. Herkömmliche Instrumentenreiniger sind
sowohl flüssig als auch fest. Wenn sie flüssig sind, sind es im wesentlichen alkalische
Reiniger, die sehr stark alkalisch eingestellt sind. Die Entsorgung von Reinigungslösungen,
die mit kontaminierten Instrumenten in Berührung gekommen sind, ist ein bisher noch
weitgehend ungelöstes Problem in der Krankenhauspraxis.
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Normalerweise müssen entsprechende Lösungen wie infektiöser Abfall
behandelt werden, was aber in der Regel nicht lege artis erfolgt.
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Es besteht somit ein erheblicher Bedarf nach neuen Desinfektionsmitteln,
die in der Lage sind, das Ankleben von Eiweiß, Blut und Sputum zu verhindern und
bereits angetrocknetes Eiweiß, Blut und Sputum zu lösen, sowie die Korrosion auf
den Instrumenten und medizinischen Geräten zu verhindern.
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Aufgabe ist es daher, ein Mittel zur Desinfektion von Flächen, Oberflächen,
Instrumenten und medizinischen Geräten bereitzustellen, das, während es den bisher
bekannten Desinfektionsmitteln gegenüber mindestens die gleiche oder bessere Desinfektionswirkung
besitzt, die den bekannten Mitteln anhaftenden Nachteile nicht aufweist, sondern
in der Lage ist, das Verkrusten und Anklehen von Eiweiß, Blut und/oder Sputum zu
verhindern, bereits angetrocknetes Eiweiß, Blut undjoder Sputum zu lösen, die Korrosion
auf den Instrumenten und Geräten zu verhindern, und die Verwendung von zusätzlichen
Instrumentenreinigern überflüssig macht.
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Erfindungsgemäß wurde überraschend gefunden, daß es möglich ist, diese
Aufgabe dadurch zu lösen, daß man den Desinfektionsmitteln auf der Basis von Formaldehyd,
einem oder mehreren weiteren Aldehyden und quarternären Ammoniumverbindungen, sowie
Wasser bestimmte weitere Verbindungen zusetzt.
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Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel sind d a d u r c h gekennzeichnet,
daß sie einen wirksamen Gehalt an einer oder mehreren Aldehyd-Depot-Verbindungen
aufweisen.
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Aldehyd-Depot-Verbindungen sind an sich bekannt und in der Literatur,
vergl. die DEPS 977 093, DEAS 20 08 131, DEPS 22 15 948, DEAS 2 227 598 und die
DEPS 23 37 196, beschrieben.
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Gemäß der DEPS 22 15 948, DEAS 2 227 598 und der DEPS 23 37 196 werden
diese Verbindungen als Gerbstofformulierungen verwendet.
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Erfindungsgemäß geeignet sind Depot-Verbindungen für Formaldehyd und/oder
Glutardialdehyd. Als Depot-Verbindungen für Formaldehyd geeignet sind alle bekannten
und für die vorliegenden Zwecke geeigneten und mit
den anderen
Bestandteilen der erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel verträglichen Formaldehyd-Depot-Verbindungen.
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Beispiele für geeignete Formaldehyd-Depot-Verbindungen sind Dimethylolharnstoff
und Tetramethylolharnstoff.
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Bevorzugt verwendet wird Tetramethylolharnstoff.
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Als Glutardialdehyd-Depot-Verbindungen geeignet sind alle bekannten,
für die vorliegenden Zwecke geeigneten und mit den anderen Bestandteilen der erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel verträglichen Glutardialdehyd-Depot-Verbindungen.
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Beispiele für geeignete Glutardialdehyd-Depot-Verbindungen sind: a)
die Umsetzungsprodukte, die durch Umsetzung von 1 Molteil Glutardialdehyd und/oder
der einem Molteil entsprechenden Menge eines Gemisches von Glutardialdehyd mit anderen
w, w' -Dialdehyden mit 2 - 8 Kohlenstoffatomen und 4 - 6Molteilen Formaldehyd erhalten
werden, wobei an Stelle der w,w'-Dialdehyde auch die entsprechenden Vollacetale
von Glutardialdehyd bzw. evtl. in einem Gemisch enthaltenen w,w'-Dialdehyden verwendet
werden können, wobei vorzugsweise die Umsetzungsprodukte von Glutardialdehyd mit
Formaldehyd, wie sie in den Beispielen 1 und 2 der DEPS 22 15 948 und dem Beispiel
der DEAS 2 227 598 beschrieben werden, verwendet werden.
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b) Umsetzungsprodukte, die durch Umsetzen eines 2-Alkoxy-3,4-dihydro-2H-pyrans
der Formel I
worin R¹, R² und R³ gleich oder verschieden sein können und Wasserstoffatome
oder gleiche oder verschiedene Alkylgruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen bedeuten,
in Gegenwart einer Säure, wie Schwefelsäure, Perchlorsäure oder Phosphorsäure, Benzolsulfonsäure
oder Toluolsulfonsäure, saurer Ionenaustauscher sowie Lewissäuren (beispielsweise
Aluminiumchlorid, Borfluoridetherat oder Zinkchlorid) mit niederen aliphatischen
ein- oder mehrwertigen aliphatischen Alkoholen (d. h. mit 1 - 5 Kohlenstoffatomen)
wie Methanol, Ethanol, n- und i.-Propanol, n- und i.-Butanol und Pentanole, Ethylenglykol,
Diglykol oder Glycerin, und Umsetzen des erhaltenen Produktes in Gegenwart einer
Base, wie einem tertiären Amin mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, insbesondere
Triethanolamin mit Formaldehyd erhalten werden. Vorzugsweise werden solche 2-Alkoxy-3,4-dihydro-2H-pyrane
der Formel I verwendet, bei denen R1 einen Alkylrest mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen,
verzugsweise den Methylrest und R² und R ³ Wasserstoffatome bedeuten, verwendet.
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Von den vorstehend genannten Aldehyd-Depot-Verbindungen sind besonders
die unter b) genannten Verbindungen geeignet. Besonders bevorzugt sind dabei die
Verbindungen, die durch Umsetzen von 1 Mol-2-Methoxy-3,4-dihydro-2H-pyran mit 3
Mol Methanol in Gegenwart von Schwefelsäure bei 600 C und Umsetzen des so erhaltenen,
auf 250 C abgekühlten Produktes mit 4 Mol Formaldehyd (30 %ige wäßrige Lösung) in
Gegenwart von Triethanolamin mit anschließendem 20minütigem Erwärmen auf 900 C erhalten
werden (vergl. Beispiel 1 der DEPS 23 37 196).
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Geeigneterweise werden in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln
die Aldehyd-Depot-Verbindungen in solcher Menge angewandt, daß sie 9 - 16 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 11 - 13,5 Gewichtsprozent, insbesondere 12 - 13 Gewichtsprozent, beispielsweise
12,37 Gewichtsprozent des erfindungsgemäßen Desinfektionsmittels ausmachen.
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Formaldehyd wird erfindungsgemäß zweckmäßigerweise als 20 - 40gewichtsprozentige
wäßrige Lösung (Formalinlösung), geeigneterweise als 35 %ige wäßrige Lösung, eingesetzt.
Formaldehyd macht im allgemeinen 10 - 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 13 - 16 Gewichtsprozent,
insbesondere 14 - 15,5 Gewichtsprozent, beispielsweise 15 Gewichtsprozent des erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittels aus.
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Für die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel als Aldehyde geeignet
sind neben Formaldehyd andere Monoaldehyde mit 1 - 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
1 - 6 Kohlenstoffatomen,und/oder Dialdehyde.
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Beispiele für Monoaldehyde sind Acetaldehyd, n-Butyraldehyd, Pentanal,
1-Pentenal, 3-Methylbutanal und 2-Methylpentanal, vorzugsweise wird Formaldehyd
und/oder 1-Pentenal verwendet. Beispiele für geeignete Dialdehyde sind Glyoxal,
Malondialdehyd, Glutardialdehyd, Adipindialdehyd, Pimelindialdehyd sowie der von
der Korksäure sich ableitende Dialdehyd, vorzugsweise verwendet werden Glyoxal und/oder
Glutardialdehyd, insbesondere Glyoxal. Bei Verwendung von Gemischen aus Glyoxal
und Glutardialdehyd kann das Mischungsverhältnis von Glyoxal zu Glutardialdehyd
zwischen etwa 8 : 1 und 1 : 1, vorzugsweise zwischen 5 : 1 und 1 : 1 liegen, wobei
ein Verhältnis von 2 : 1 besonders bevorzugt ist.
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Diese weiteren Aldehyde sind in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln
in Mengen von 3,5 - 9 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3,5 - 6 Gewichtsprozent, insbesondere
3,5 - 4,5 Gewichtsprozent, beispielsweise 4 Gewichtsprozent enthalten.
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Für die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel werden als quarternäre
Ammonium-Verbindungen halogenidfreie quarternäre Ammonium-Verbindungen verwendet.
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Als solche quarternären Ammoniumverbindungen sind für die erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel im wesentlichen alle üblichen bekannten halogenidfreien quarternären
Ammoniumverbindungen, die mit den anderen Bestandteilen der erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel
verträglich sind, geeignet. Beispiele für geeignete quarternäre Ammoniumverbindungen
sind solche der allgemeinen Formel II
worin X ein beliebiges Anion, mit Ausnahme eines Halogenidions, R1 einen Alkylrest
mit 8 - 16 Kohlenstoffatomen, den Benzylrest, den Benzyloxyrest oder einen Rest
der Formel
worin R einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls OH-Reste enthaltenden
Alkylrest mit 8 - 18 Kohlen-2 stoffatomen und n 2 oder 3 bedeuten, R2 einen Alkylrest
mit 1 - 16 Kohlenstoffatomen und R3 und R4 gleiche oder verschiedene Alkylreste
mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen bedeuten. Vorzugsweise werden solche quarternären Ammoniumverbindungen
der Formel II, worin X ein Methosulfation, Propionation, Lactation oder Acetation,
R1 einen Alkylrest mit 10 Kohlenstoffatomen, einen Benzylrest, einen Benzyloxyrest
oder einen Rest der Formel
wobei R einen von Ricinolsäure abgeleiteten Alkylrest und n3 bedeuten, R2 einen
Alkylrest mit 1 - 10 Kohlenstoffatomen und R3 und R4 beide einen Methylrest bedeuten,
verwendet.
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Beispiele für solche Verbindungen sind Benzyloxy-N, N, N-trialkylammoniummethosulfat,
-propionat, -lactat oder -acetat, wobei die Alkylreste gleich oder verschieden sein
können und die vorstehend für die Reste R2, R3 und R4 der Formel II angegebene Bedeutung
besitzen, Benzalkoniummethosulfat, -propionat, -lactat oder -acetat, Didecyldimethylammoniummethosulfat,
-propionat, -lactat oder -acetat oder Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat,
-propionat, -lactat oder -acetat. Besonders geeignet ist Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat.
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In den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln können als quarternäre
Ammoniumverbindungen auch Cetylpyridiniummethosulfat, -propionat, -acetat oder -lactat
vorhanden sein.
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In den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln sind die quarternären
Ammonium-Verbindungen in Mengen von 2 - 8 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3,5 - 6
Gewichtsprozent, insbesondere 3,5 - 4 Gewichtsprozent, beispielsweise 4 Gewichtsprozent
vorhanden.
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Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel können weiterhin nichtionische
und/oder kationide Tenside enthalten.
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Als solche geeignet sind alle üblicherweise verwendeten und bekannten
nichtionischen und/oder kationiden Tenside, die die Wirksamkeit der quarternären
Ammonium-Verbindungen nicht beeinträchtigen. Beispiele für solche Tenside sind Fettaminoxethylate
der allgemeinen Formel III
worin R einen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit etwa 14 - 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 16 - 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere etwa 18 Kohlenstoffatomen,
wie den Oleylrest, und x und y zusammen 18 - 23, vorzugsweise 19 - 21 und insbesondere
20 bedeuten.
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Ein besonders bevorzugtes Tensid ist das Fettaminoxethylat der Formel
III, worin R einen ungesättigten Alkylrest von etwa 18 Kohlenstoffatomen, wie den
Oleylrest, und x und y 20 bedeuten. Dieses Tensid ist ein nichtionisches Tensid
mit kationiden Verhalten.
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Beispiele für kationide Tenside sind Aminoxide der allgemeinen Formel
IV
worin R1 einen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 - 18 Kohlenstoffatomen
und R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, niedere Alkylreste bedeuten.
Vorzugsweise bedeuten in der allgemeinen Formel IV R1 einen gesättigten oder ungesättigten
Alkylrest mit 12 - 14 Kohlenstoffatomen und R2 und R3 jeweils einen Methylrest.
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Weitere Beispiele für kationide Tenside sind halogenidfreie substituierte
und modifizierte quarternäre Ammoniumverbindungen, wie beispielsweise Dodecyl-di-(ß-oxyethyl-)-benzylammoniummethosulfat,
-propionat, -lactat oder -acetat.
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Die Tenside sind in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln in
Mengen von 5 - 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 - 12 Gew.-%, insbesondere 7 - 9 Gew.-%,
beispielsweise 8 Gew.-%, enthalten.
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Weitere Bestandteile, die in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln
enthalten sein können, sind übliche für Desinfektionsmittel verwendete Mittel, wie
niedere aliphatische Alkohole, Schauminhibitoren oder Antischaummittel, pH-stabilisierende
Mittel, Parfüme, Wasser und andere für Desinfektionsmittel übliche Hilfsmittel.
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Beispiele für geeignete niedere aliphatische Alkohole sind: Ethanol,
i.-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, i-Butanol. Vorzugsweise wird i.-Propanol verwendet.
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Diese Alkohole liegen in Mengen von 1,5 - 4 Gewichtsprozent, vorzugsweise
1,5 - 3,5 Gewichtsprozent, insbesondere 1,5 - 2,5 Gewichtsprozent, beispielsweise
2 Gewichts-Prozent vor.
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Als Schauminhibitoren oder Antischaummittel können alle üblichen Verbindungen
verwendet werden, die mit den weiteren Bestandteilen der erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel
verträglich sind.
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Beispiele für geeignete Antischaummittel oder Schauminhibitoren sind
die üblichen Mittel auf Silikonbasis, wasserlösliche Silikonverbindungen, Silikonöle
und dergl. Beispiele sind Wacker Antischaum SE 40, SAG 30 (Union Carbide), Dow Corning
1510 (silicone dntifoam).
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Vorzugsweise werden wasserlösliche Silikonverbindungen, wie Wacker
Antischaum SE 40 verwendet. In den erfindungsgemäßen Mitteln werden die Schauminhibitoren
oder Antischaummittel in für die Zusammensetzung ausreichenden Mengen verwendet,
geeigneterweise in Mengen von 0,01 - 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise in Mengen von
0,01 - 0,1 Gewichtsprozent, insbesondere 0,01 - 0,05 Gewichtsprozent, beispielsweise
in Mengen von 0,03 Gewichtsprozent.
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Als pH-stabilisierende Mittel sind erfindungsgemäß alle üblichen pH-stabilisierenden
Mittel und Puffer geeignet, die mit den weiteren Bestandteilen der erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel verträglich sind.
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Beispiele für geeignete pH-Wert-stabilisierende Mittel sind: o-Phosphorsäure
und deren Salze (Phosphate), Citronensäure und deren Salze und dergl.
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Vorzugsweise verwendet wird o-Phosphorsäure als 85gewichtsprozentige
Lösung. In den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln können die pH-stabilisierenden
Mittel
in Mengen von 0,1 - 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2
- 0,5 und insbesondere 0,2 - 0,5 Gewichtsprozent, beispielsweise 0,3 Gewichtsprozent
vorhanden sein.
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Als Parfüm können in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln alle
üblichen, mit den weiteren Bestandteilen verträglichen Parfüme oder Parfümöle verwendet
werden.
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Ein Beispiel für geeignete Parfüme ist das unter dem Handelsnamen
Cleany 0/21 13 50 bekannte Parfümöl.
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Die Menge an verwendeten Parfüm bzw. Parfümöl ist erfindungsgemäß
nicht kritisch. Vorzugsweise werden jedoch erfindungsgemäß 0,8 - 2 Gewichtsprozent,
insbesondere 0,8 - 1,5 Gewichtsprozent, beispielsweise 1 Gewichtsprozent verwendet.
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Das in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln enthaltene Wasser,
gewöhnlich demineralisiert, entspricht den für Desinfektionsmittel bestehenden Richtlinien
und ist in Mengen von etwa 40 - 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise 45 - 60 Gewichtsprozent,
insbesondere 50 - 55 Gewichtsprozent, beispielsweise 53 - 54 Gewichtsprozent vorhanden.
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Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel können im allgemeinen folgende
Zusammensetzung aufweisen: a) halogenidfreie quarternäre Ammoniumverbindung (en)
2-8 Gewichtsprozent b) Formaldehyd 10-20 Gewichtsprozent c) Aldehyd-Depot-Verbindung
9 - 16 Gewichtsprozent d) ein oder mehrere weitere Aldehyde 3,5-9 Gewichtsprozent
e)
Tenside 5 - 20 Gewichtsprozent f) Schauminhibitor 0,01 -1 Gewichtsprozent g) niederer
Alkohol 1,5-4 Gewichtsprozent h) Parfüm 0,8 - 2 Gewichtsprozent i) pH-Stabilisator
0,1-0,5 Gewichtsprozent k) Wasser als Rest Besonders geeignet sind solche Desinfektionsmittel
mit der folgenden Zusammensetzung: a) halogenidfreie quarternäre Ammoniumverbindung
(en) 3,5-6 Gewichtsprozent b) Formaldehyd 13 -16 Gewichtsprozent c) Aldehyd-Depot-Verbindung
11 - 13,5 Gewichtsprozent d) ein oder mehrere weitere Aldehyde 3,5-6 Gewichtsprozent
e) Tenside 5-12 Gewichtsprozent f) Schauminhibitor 0,01 -0,1 Gewichtsprozent g)
niederer Alkohol 1,5-3,5 Gewichtsprozent h) Parfüm 0,8-2 Gewichtsprozent i) pH-Stabilisator
0,2-0,5 Gewichtsprozent k) Wasser als Rest
Insbesondere sind die
vorstehend genannten Bestandteile in den folgenden Mengen in den erfindungsgemäßen
Desinfektionsmitteln enthalten: a) halogenidfreie quarternäre Ammoniumverbindung
(en) 3,5-4 Gewichtsprozent b) Formaldehyd 14-15,5 Gewichtsprozent c) Aldehyd-Depot-Verbindung
12-13 Gewichtsprozent d) ein oder mehrere weitere Aldehyde 3,5-4,5 Gewichtsprozent
e) Tenside 7 - 9 Gewichtsprozent f) Schauminhibitor 0,01 -0,05 Gewichtsprozent g)
niederer Alkohol 1,5-2,5 Gewichtsprozent h) Parfüm 0,8-1,5 Gewichtsprozent i) pH-Stabilisator
0,2 - 0,5 Gewichtsprozent k) Wasser als Rest Erfindungsgemäß insbesondere bevorzugt,
ist ein Desinfektionsmittel der folgenden Zusammensetzung: a) Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat
4 Gewichtsprozent b) Formaldehyd 15 Gewichtsprozent
c) Aldehyd-Depot-Verbindung
hergestellt durch Umsetzen von 1 Mol 2-Methoxy-3,4-dihydro-2H-pyran mit 3 Mol Methanol
in Gegenwart von Schwefelsäure bei 600 C und Umsetzen des erhaltenen, auf etwa 250
C abgekühlten Produktes mit 4 Mol Formaldehyd in Gegenwart von Triethanolamin (pH-Werteinstellung
auf pH 7,5) mit anschließendem 20 minütigem Erwärmen auf 900 C. 12,37 Gewichtsprozent
d) Glyoxal 4 Gewichtsprozent e) Fettaminoxethylat der Formel
worin R einen Alkylrest mit etwa 18 Kohlenstoffatomen, wie den Oleylrest' und x
und y zu- 8 Gewichtsprozent sammen 20 bedeuten f) Antischaummittel SE 40 0,03 Gewichtsprozent
g) Isopropanol f. Desinfektion 2 Gewichtsprozent h) Parfümöl 1 Gewichtsprozent i)
o-Phosphorsäure (85 %ig) 0,3 Gewichtsprozent k) Wasser als Rest
Die
erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel können in verdünnter Form, beispielsweise
als verdünnte, 2 - 10 %ige wäßrige Lösung, vorzugsweise als 2 %ige wäßrige Lösung-
für 1 Stunde und als 5 %ige wäßrige Lösung für 30 Minuten verwendet werden.
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Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel wurden hinsichtlich ihrer
desinfizierenden Eigenschaften untersucht und es wurde gefunden, daß sie ausgezeichnete
bakterizide, fungizide, tuberkulozide, viruzide und sporizide Wirksamkeit und ausgezeichnete
Wirksamkeit gegen Hepatitis-B-Viren besitzen, nicht toxisch sind, und keine sensibilisierende
Wirkung, kein Inhalationsrisiko, keine mutagene Wirkung und keine irritierende Wirkung
aufweisen. Darüber hinaus wurde überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel, bedingt durch ihre besondere Zusammensetzung, in der Lage sind,
flüssiges Eiweiß, Blut und/oder Sputum zu lösen und am Verkrusten zu hindern und
auch bereits verkrustetes Eiweiß, Blut und/oder Sputum von den Instrumenten und
medizinischen Geräten zu lösen. Weiterhin verhindern sie eine Korrosion der metallischen
Werkstoffe. Sie ermöglichen eine vereinfachte Anwendung des Desinfektionsmittels,
d.h. eine Vereinfachung des Desinfektionsverfahrens, indem sie den Einsatz von zusätzlichen
Instrumentenreinigern, der normalerweise bei den bekannten Desinfektionsmitteln
erforderlich ist, überflüssig machen, d. h. sie machen einen zweiten Arbeitsgang
überflüssig.
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Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel ermöglichen die Reinigung
und Desinfektion in einem Arbeitsgang.
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Für den Anwender sind die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel insofern
besonders nützlich, als sie einen besondders hautfreundlichen Charakter aufweisen.
Das ist insofern wichtig, als die Anwender häufig gegen die Vorschriften der Berufsgenossenschaft
für Gesundheits-und Wohlfahrtspflege verstoßen und auf das Tragen von Schutzhandschuhen
verzichten. Für die erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel wurde
darüber hinaus überraschend eine besondere Wirksamkeit bei höheren Temperaturen
gefunden, was den Einsatz der erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel auch in s.g.
Desinfektionsautomaten bei höheren Temperaturen bei gleichzeitiger Reduzierung der
Einwirkungszeit ermöglicht.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 1 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
in den ebenfalls angegebenen Mengen wurde ein erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat, * 40 %ige wäßrige
Lösung 100 g 2. Formaldehyd, 35 %ige wäßrige Lösung 150 g 3. Aldehyd-Depot-Verbindung,
** 45 %ig 275 g 4. Glyoxal, 40gewichtsprozentig 100 g 5. Fettaminoxethylat*** 80
g 6. Wacker Antischaum SE 40 0,3 g 7. Isopropanol für Desinfektionsmittel 20 g 8.
Parfümöl Cleany 0/211350 10 g
9. o-Phosphorsäure 85 %ige wäßrige
Lösung 3 g 10. Wasser, demineralisiert 261,7 g * der Formel
stellt eine dunkelgelbe, bei 200 C leicht viskose Flüssigkeit mit einem pH-Wert
für eine 2,5 %ige wäßrige Lösung von 6,5 + 1 dar.
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** Die verwendete Aldehyd-Depot-Verbindung ist ein Umsetzungsprodukt,
das in der folgenden Weise hergestellt wurde: 96 Teile Methanol (3 Mol) wurden mit
3,6 Teilen Schwefelsäure (33 %ig) versetzt und bei 600 gerührt.
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Bei dieser Temperatur wurden in 1 Stunde 114 Teile (1 Mol) 2-Methoxy-3,4-dihydro-2H-pyran
zufließen lassen und weitere 2 Stunden gerührt. Anschließend wurde das Gemisch auf
etwa 250 C abgekühlt und innerhalb von 1 Stunde zu 400 Teilen (4 Mol) einer 30 %igen
wäßrigen Formaldehyd-Lösung zufließen lassen, die durch gleichzeitigen Zulauf von
etwa 7 Teilen Triethanolamin stets auf pH 7,5 gehalten wurde. Nach beendetem Zulauf
erhitzte man das Gemisch 20 Minuten lang auf 900 C und kühlte anschließend ab. Man
erhielt so 620 Teile der erfindungsgemäß eingesetzten Aldehyd-Depot-Verbindung.
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*** Das verwendete Fettaminoxtehylat besitzt die Formel
worin R den Alkylrest und x und y zusammen 20 bedeuten. Die Verbindung
stellt eine klare viskose, gelbe Flüssigkeit dar, der pH-Wert einer 1 %igen wäßrigen
Lösung beträgt 9,5 + 1 und die Alkalizahl 48 + 2 [mg/g].
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Die Herstellung des Desinfektionsmittels gern.
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Beispiel 1 erfolgte in der Weise, daß man Wasser vorlegte und das
Tensid (5.) langsam unter Rühren zusetzte und das Rühren fortsetzte, bis eine klare
Lösung (Ansatz 1) entstanden war.
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In einem zweiten Ansatz wurde Isopropanol (7.) vorgelegt und nacheinander
unter Rühren das Antischaummittel SE 40 (6.) und das Parfümöl Cleany (8.) zugesetzt,
wobei solange gerührt wurde, bis die Zusätze gelöst waren. Anschließend wurde der
so hergestellte 2. Ansatz unter Rühren der Lösung gem. Ansatz 1 zugesetzt. Dann
wurde unter Rühren die quarternäre Ammoniumverbindung (1.), Formaldehyd (2.), die
Aldehyd-Depot-Verbindung (3.) und Glyoxal (4.) zugesetzt. Anschließend wurde der
pH-Wert mit o-Phosphorsäure (9.) auf pH 5,5 + 0,5 eingestellt.
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Das so hergestellte Produkt war eine schwach gelbfarbene klare Lösung
mit aromatischem Geruch.
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Der pH-Wert einer 2 %igen Lösung in Wasser standardisierter Härte
(WSH) betrug 5,9.
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Das so hergestellte Desinfektionsmittel wurde hinsichtlich seiner
Eignung als Instrumentendesinfektionsmittel mit Reinigungswirkung untersucht, wobei
die Prüfung gern. den "Richtlinien für die Prüfung und Bewertung chemischer Desinfektionsverfahren"
(Stand vom 01.01.1981) der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie,
Gustav Fischer-Verlag 1981 und der Richtlinie II 3 "Chemische Instrumentendesinfektion"
Hygiene + Medizin 9 (1984) 43,44 erfolgte.
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Als Testkeime wurden verwendet: Staphylococcus aureus ATCC 6538 Escherichia
coli ATCC 11229 Pseudomonas aeruginosa ATCC 15442 Proteus mirabilis ATCC 14153 Candida
albicans ATCC 10231 M. tuberculosis ATCC 25618 Die Desinfektionsmittel-Prüf-Konzentrationen
wurden unmittelbar vor Versuchsbeginn mit Wasser (WSH) angesetzt (Herstellung: 17,5
ml 10%ige Lösung in g/v Calciumchlorid + 5,0 ml 10 %ige Lösung in g/v Magnesiumsulfat
in 3300 ml Aqua tridest. autoklaviert).
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Als Nährmedien wurden verwendet: Caseinpepton-Sojabohnenpepton-Lösung
(CSL) und Caseinpepton-Sojabohnenpepton-Agar (CSA). Für M. tuberculosis-Löwenstein-Jensen
(L.-J.)-Nährboden.
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Ergebnisse: 1. Bestimmung der bakteriostatischen und fungistatischen
Wirkung mit Hilfe des Verdünnungstestes und der Bestimmung der Eignung von Enthemmungsmitteln
(Richtlinie I.2.1.): Die Versuche wurden zweimal durchgeführt, die ungünstigeren
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammenfassend wiedergegeben.
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Aufgrund der Zusammensetzung des Desinfektionsmittels gern. Beispiel
1 wurden verschiedene Enthemmungsmittelkombinationen untersucht.
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Als geeignet erwies sich die Enthemmungsmittelkombination "Tween
80, Saponin, Histidin und Cystein". Die Kombination wurde in allen Versuchen eingesetzt.
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2. Bestimmung der bakteriziden und fungiziden Wirkung im qualitativen
Suspensionsversuch (Richtlinie I.2.2.): Die Versuche wurden zweimal durchgeführt,
die ungünstigeren Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammenfassend dargestellt.
-
3. Bestimmung der bakteriziden Wirkung im quantitativen Suspensionsversuch
mit und ohne Albuminbelastung (Richtlinie I.2.3) in der für die Instrumentendesinfektion
modifizierten Form (Richtlinie II 3a): Diese Versuche wurden sowohl mit frisch angesetzten
Lösungen mit und ohne Albuminbelastung (I/2.3.1 und I/2.3.2) als auch mit Lösungen
durchgeführt, die 24 h zuvor mit 0,2 % Albumin angesetzt und in den Testkonzentrationen
bis zur Prüfung bei 370 C in einer Wanne offen gelagert wurden; die Ergebnisse mit
den Testkeimen S. aureus und P.aeruginosa sind in den Tabellen 3a -3d wiedergegeben.
-
4. Bestimmung der bakteriziden und fungiziden Wirkung im Keimträgerversuch
(Richtlinie I.2.4) und in der für die Instrumentendesinfektion modifizierten Form
(Richtlinie II 3b): Die Versuche entsprechend I.2.4.1 sind in den Tabellen 4a und
4b wiedergegeben. Der für die Instrumentendesinfektion modifizierte Keimträgerversuch
mit M. tuberculosis wurde unter Belastung der CSL-Mykobakterien-Suspension mit 20
% defibriniertem Rinderblut (Endkonzentration) sowie der Desinfektionsmittellösung
mit 0,5 % Rinderal-
bumin durchgeführt. Die Ergebnisse finden sich
in Tabelle4c.
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5. Versuche unter praxisnahen Bedingungen Chemische Instrumentendesinfektion
(Richtlinie II 3c): Im vermuteten Grenzbereich der 60-Minuten-Wirksamkeit wurden
Wiederholungsversuche durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 5a - 5c
wiedergegeben.
-
Aufgrund der Untersuchungen wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
1. Beurteilung der bakteriostatischen und fungistatischen Wirkung (Richtlinie I.2.1):
Die minimale Wachstumshemmkonzentration im Verdünnungstest beträgt beim Produkt
von Beispiel 1 gegenüber E. coli0,25 %, P. mirabilis 0,1 %, P. aeruginosa 0,10 %,
S. aureus 0,05 % und C.
-
albicans 0,10 %.
-
2. Beurteilung der bakteriziden und fungiziden Wirkung im qualitativen
Suspensionsversuch (Richtlinie 1.2.2): Die niedrigste 60-Minuten-Abtötungszeit beträgt
beim Produkt von Beispiel 1 für E. coli 0,25 %, P. mirabilis 0,25 %, P. aeruginosa
0,25 %, S.
-
aureus 0,10 % und C. albicans 0,25 %.
-
3. Beurteilung der bakteriziden Wirkung im quantitativen Suspensionsversuch
mit und ohne Albuminbelastung (Richtlinie I.2.3) in der für die Instrumentendesinfektion
modifizierten Form:
Die 5-log-Stufen RF binnen 60 Minuten werden
bei S. aureus mit und ohne Belastung, mit Albumin mit einer 0,25 %igen Gebrauchslösung
des Produktes von Beispiel 1 erreicht.
-
Bei P. aeruginosa liegt der Wert gleichfalls mit und ohne Albuminbelastung
bei 0,25 %. Die RF bei der 24 h in einer offenen Wanne bei 370 C gelagerten Lösung
weichen die S. aureus nicht wesentlich von den Ergebnissen mit frisch angesetzten
Lösungen ab, bei P. aeruginosa erhöht sich der Wert bei Albuminbelastung auf 0,5
%.
-
4. Beurteilung der bakteriziden und fungiziden Wirkung im Keimträgerversuch
(Richtlinie 1.2.4) und in der für die Instrumentendesinfektion modifizierten Form
(Richtlinie II 3b) Die niedrigste 120-Minuten Abtötungskonzentration beträgt beim
Produkt von Beispiel 1 für S. aureus 0,1 %, für E. coli 0,25 %, P. mirabilis 0,25
%, P. aeruginosa 0,50 % und C. albicans 0,5 %.
-
Der für die Instrumentendesinfektion modifizierte Keimträgerversuch
mit M. tuberculosis zeigte beim Produkt von Beispiel 1 eine 60-Minuten-Abtötungskonzentration
von 2,0 %.
-
5. Versuche unter praxisnahen Bedingungen Chemische Instrumentendesinfektion
(Richtlinie II 3 ): Das Produkt von Beispiel 1 wurde zur chemischen Instrumentendesinfektion
mit S. aureus-, P. aeruginosa-, P. mirabilis-, E. coli- und C.albicans kontaminierten
Gummischlauchstücken eingesetzt.
-
Aufgrund der mit den resistentesten Testkeimen:
P.
mirabilis und P.aeruginosa ermittelten Ergebnissen entspricht die 1,0 %ige Gebrauchslösung
den Anforderungen an die chemische Instrumentendesinfektion binnen einer 60-minütigen
Einwirkzeit.
-
Für die Untersuchung der tuberkuloziden Wirksamkeit wurden als Testkeim
Mycobakterium terrae DSM 43227 verwendet. Die Chemoresistenz dieses Testkeimes entspricht
der von Mykobakterium tuberkulosis. Die Gewinnung der Testkeimpräparationen, Kontaminationsdosis
und Durchführung der Untersuchungen erfolgte gem. Keimträgerversuch nach den Richtlinien
für die Prüfung und Bewertung chemischer Desinfektionsverfahren der Deutschen Gesellschaft
für Hygiene und Mikrobiologie (Stand: 01.01.1981).
-
Die Verdünnungen wurden mit Wasser standardisierter Härte angesetzt.
-
Zur Ausschaltung einer eventuellen Nachwirkung des Desinfektionsmittels
wurde das Nährmedium (Löwenstein-Jensen) mit einem Zusatz von 3 % Tween 80, 3 %
Saponin, 0,1% Histidin und 0,1 % Cystein versehen. Da das Desinfektionsmittel unter
anderem für die chemothermische Desinfektion bei Temperaturen bis maximal 600 C
zur Anwendung kommen soll, sind die Untersuchungen bei Einwirkungstemperaturen von
40 und 550 C durchgeführt worden. Die bei den Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle 6 zusammengestellt;
Wie aus den
Ergebnissen ersichtlich ist, genügt bereits eine 1,5 Vol.-%ige Verdünnung des Desinfektionsmittels
gem. Beispiel 1, um Mycobacterium terrae bei 40°C innerhalb von 60 Minuten und bei
55°C innerhalb von 5 Minuten zu inaktivieren. Die übliche Anwendungskonzentration
von 3 Vol.-% bewirkte schon bei 400 C und 30minütiger Einwirkungszeit die Abtötung
des Testkeims.
-
Das Desinfektionsmittel gern. Beispiel 1 ist daher für die chemothermische
Desinfektion von mit tuberkulösem Material kontaminierten Instrumenten geeignet.
Bei der üblichen Anwendungskonzentration von 3 Vol.-% genügen Einwirkungszeiten
von 30 (Einwirkungstemperatur 400 C) und 2,5 Minuten Einwirkungstemperatur 550 C.
-
Das Desinfektinsmittel gern. Beispiel 1 wurde hinsichtlich seiner
Wirksamkeit gegen Hepatitis-B-Virus(HBV) in den Konzentrationen 2,5 % und 5 % geprüft.
-
Die Prüfung der Zerstörung der immunologischen Reaktivität von HBsAg
und HBcAg erfolgte in möglichst enger Anlehnung an die "Richtlinien des Bundesgesundheitsamtes
und der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten zur Prüfung von
chemischen Desinfektionsmitteln auf Wirksamkeit gegen Viren" in der Fassung vom
1. September 1982 (Bundesgesundheitsblatt 25, 397-398 (1982).
-
HBsAg-Inaktivierungstest Als HBsAg-Quelle diente das Serum eines chronischen
HBsAg-Trägers. Die HBsAg-Konzentration des Serums war so gewählt, daß nach Abschluß
eines Inaktivierungsexperimentes in der nichtbehandelen Antigenkontrolle im zum
Antigennachweis verwendeten Ausria II-Test (Abbott Laboratories, North Chicago)
etwa 80 % der maximal möglichen Radioaktivität gebunden wurde (125 J Anti-HBs, gemessen
in Cpm). Jede Zerstörung der immunologischen Reaktivität des HBsAg zeigt sich dann
in einer Abnahme
der gebundenen Cpm. Das zu prüfende Desinfektionsmittel
Beispiel 1 wurde in Aqua bidest. verdünnt. Die Prüfung erfolgte im Suspensionsversuch
bei Zimmertemperatur. Ein Teil des HBsAg-haltigen Serums wurde mit einem Teil 2
%iger Serumalbumin-Lösung bzw. einem Teil fetalem Kälberserum bzw. einem Teil Aqua
bidest. gemischt; sodann wurden 8 Teile einer Desinfektionsmittelverdünnung, die
die 1,25fache Prüfkonzentration enthielt, hinzugegeben. Die Mischung wurde dann
für 15, 30 und 60 Minuten bei 200 C im Wasserbad gehalten.
-
Nach Beendigung der Inkubationszeit wurde die Wirkung des Desinfektionsmittels
durch eine 1 : 100 Verdünnung der Mischung mit PBS, das 10 % fetales Kälberserum
enthielt, gestoppt. An Stelle des hier nicht möglichen Nachweises der Infektiosität
erfolgte nun die Bestimmung des noch immunologisch nachweisbaren HBsAg. Jeder Versuchsansatz
wurde in Doppelwerten im Austria II-Test (Langzeitinkubation, wie vom Hersteller
empfohlen) auf HBsAg untersucht. Im folgenden wird der Mittelwert der Cpm beider
Bestimmungen angegeben.
-
Als Antigenkontrolle (100 %-Wert bei der Berechnung der prozentualen
Abnahme der Bindung von 125 J Anti-HBs nach Desinfektionsmittelwirkung) diente ein
Ansatz mit einem Teil des HBsAg-haltigen Serums (mit 1 Teil fetalem Kälberserum,
bzw. 2 %iger Albuminlösung bzw.
-
Aqua bidest.), dem an Stelle des Desinfektionsmittels 8 Teile Aqua
bidest. beigemengt war. Nach Inkubation mit der längsten im Test verwendeten Prüfzeit
wurde die Mischung ebenfalls 1 : 100 in PBS mit 10 % fetalem Kälberserum verdünnt
und auf HBsAg untersucht.
-
Zum Ausschluß einer Wirkung des Desinfektionsmittels auf den HBsAg-Test
(Toxizitätskontrolle") wurde die Prüfkonzentration des Mittels 1 : 100 mit PBS mit
10 % fetalem Kälberserum verdünnt und im l0fach-Ansatz geprüft. Der Mittelwert der
erhaltenen Cpm (der auch
als 0 %-Wert für die Berechnung der Antigenaktivierung
diente), differierte in keinem Fall signifikant vom Mittelwert (4-fach Ansatz) eines
Testansatzes mit der dem Test beigegebenen HBsAg-negativen Kontrolle. Desgleichen
fand sich keine signifikante Differenz zu im Doppelansatz mitgeführten Testkontrollen
mit PBS und Mischungen von einem Teil 2 %igem Serumalbumin bzw. fetalem Kälberserum
und 4 Teilen PBS mit 10 %igem fetalem Kälberserum.
-
Zum Vergleich wurde, den zitierten Richtlinien folgend, auch Formaldehyd
in einer Konzentration von 0,7 g/100 ml bei pH 7 ohne Serumbelastung mit einer Einwirkzeit
von 5, 15, 30 und 60 Minuten getestet.
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Ergebnisse 1) Wirkung von Produkt gern. Beispiel 1 auf die immunologische
Reaktivität des HBsAg in Suspension Bereits die Einwirkung von 2,5 %igem Produkt
gem. Beispiel 1 für 60 Minuten führt bei mäßiger Proteinbelastung (1 Teil HBsAg-haltiges
Serum + 1 Teil 2 %iges Serumalbumin oder Aqua bidest.) zu einer vollständigen Inaktivierung
des HBsAg (Tabelle 7a).
-
Die hierbei gemessenen Cpm liegen innerhalb der Standardabweichung
des Mittelwertes der Cpm des Ansatzes mit dem Produkt gern. Beispiel 1 ohne HBsAg-haltiges
Serum (166 + 33 Cpm), der als 0 %-Wert für die noch verbleibende Antigenmenge herangezogen
wurde. Bei hoher Proteinbelastung (Zumengung von 1 Teil fetalem Kälberserum) wurde
lediglich ein grenzwertig positiver Befund (169 Cpm; entspricht 0,5 % der Ausgangs-Cpm
von 11 593) erhoben.
-
Nach Einwirkung von 5 %igem Produkt gem. Beispiel 1 für eine Stunde
war in jedem Fall eine vollständige Antigenaktivierung vorhanden (Tabelle 7b). Nach
einer
Einwirkzeit von 30 Minuten wurde unter Beimengung von 1 Teil
2 %igem Serumalbumin oder Aqua bidest. ebenfalls eine völlige Antigeninaktivierung
gemessen. Bei Zugabe von 1 Teil fetalem Kälberserum waren noch 0,7 % der Ausgangs-Cpm
vorhanden.
-
2) Wirksamkeit von 0,7 %igem Formaldehyd auf die immunologische Reaktivität
des HBsAg in Suspension.
-
Bei Einwirkung von 0,7 %igem Formaldehyd ohne zusätzliche Proteinbelastung
konnte keine Reduktion der nachweisbaren HBsAg-Menge registriert werden (Tabelle
7c).
-
Aus den vorliegenden Untersuchungsergebnissen ist ersichtlich, daß
bei den gewählten Prüfkriterien (Annahme der Wirksamkeit bei völliger Inaktivierung
des HBsAg) eine gute Wirksamkeit gegen HBV besitzen. Eine sichere Wirkung wird auch
unter hoher zusätzlicher Proteinbelastung bei 5 %iger Anwendung für 60 Minuten erreicht.
-
Die 5 %ige Anwendung für 30 Minuten oder die 2,5 %ige Anwendung für
60 Minuten erfüllt ebenfalls die Erfordernisse der Praxis.
-
Untersuchung der sporoziden Wirkung des Produktes gern.
-
Beispiel 1 im Temperaturbereich zwischen 50 und 600 C.
-
1. Testsporen Als Testkeime dienten Sporen von B. subtilis, var.
-
globigii, NCTC 100783, deren Anzüchtung, Gewinnung und Aufbewahrung
nach DIN 58948, Teil 4 bzw. 8 erfolgte.
-
Die Gebrauchs suspension wurde zur Erhöhung der Chemoresistenz mit
einem Zusatz von 10 % defibriniertem Schafblut versetzt und enthielt als Endkonzentration
2,8 x 106 Sporen pro ml.
-
2. Keimträger Als Keimträger dienten halbierte Schlauchstückchen aus
Silikonkautschuk mit einer Länge von 38 mm und einem Innendurchmesser von 4 mm.
-
Die mit 0,05 ml der Sporen-Blut-Suspension kontaminierten Keimträger
wurden für 20 Stunden bei 560 C getrocknet.
-
Die Aufbewahrung bis zum Versuch erfolgte im Exsikkator.
-
3. Prüfung der sporoziden Wirksamkeit Zwecks Prüfung der sporoziden
Wirksamkeit wurden die kontaminierten Keimträger in Reagenzgläser eingebracht, die
10 ml der jeweiligen Gebrauchsverdünnung des Produktes gem. Beispiel 1 enthielten.
Als Kontrolle sind Parallelversuche mit einer 5 %igen wäßrigen Formaldehydlösung
durchgeführt worden. Für die Verdünnung des Produktes und des Formalins wurde Wasser
standardisierter Härte verwendet. Die Röhrchen mit den zu prüfenden Lösungen wurden
in einem thermostatisch gesteuerten Wasserbad vor Versuchsbeginn auf die gewünschte
Einwirkungstemperatur gebracht und während der gewählten Einwirkungszeit von 15
bis 60 Minuten gehalten.
-
4. Ausschaltung einer evtl. Auskeimhemmung durch Wirkstoffrückstände
Nach Ablauf der jeweiligen Einwirkungszeiten wurden die Keimträger zur Wirkstoffneutralisation
in 10 ml sterilem Wasser gespült, das einen Zusatz von 0,5 % Natriumsulfit enthielt.
Des weiteren ist das flüssige Kulturmedium mit einem Zusatz von 3 % Tween 80, 3
% Saponin, 0,1 % Histidin und 0,1 % Cystein versetzt worden.
-
5. Bebrütung Zum Nachweis auskeimungsfähiger Sporen wurden die behandelten
Keimträger in Caseinpepton-Sojamehlpepton-Boullion mit dem unter Punkt 4 genannten
Zusatz eingebracht und für 7 Tage bei 370 C bebrütet.
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Die Ergebnisse der Entkeimungsversuche mit dem Produkt gem. Beispiel
1 zeigen, daß einer Einwirkungstemperatur von 50°C und 50 minütiger Einwirkungszeit
in keinem der untersuchten Fälle auskeimungsfähige Sporen nachgewiesen wurden, wenn
eine 10 Vol. %ige Lösung des Produktes zur Anwendung kam. Der gleiche sporozide
Effekt wurde bei 550 C bereits mit einer 5 Vol. %igen Verdünnung des Produktes gern.
Beispiel 1 erzielt. Bei Verwendung einer 10 Vol. %igen Anwendungskonzentration konnten
die Testsporen schon nach 30 Minuten inaktiviert werden. Wurde die Temperatur der
Wirkstofflösung auf 600 C erhöht, gelang die Sporenabtötung mit einer Ausnahme bei
insgesamt 15 Versuchsansätzen bereits durch das Produkt gem. Beispiel 1 in 3 Vol-%iger
Konzentration und einer Einwirkungszeit von 60 Minuten. Durch Erhöhung der Anwendungskonzentration
auf 5 und 10 Vol.-% verkürzten sich die Abtötungszeiten auf 30 bzw. 15 Minuten.
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Untersuchung der Kurzzeitdesinfektion mit dem Produkt von Beispiel
1: Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und notwendigen raschen Vefügbarkeit von Instrumenten,
ist es im Krankenhaus- und Praxisbetrieb nicht immer die Einhaltung einer einstündigen
Einwirkungszeit - wie sie die Listeneintragung von allen Instrumentendesinfektionsmitteln
bei der DGHM vorsieht - möglich. Eine Beurteilung, inwieweit höhere Anwendungskonzentrationen
kürzere Einwirkungszeiten für Instrumentendesinfektionsmittel
ermöglichen,
läßt sich gemäß "Prüfung und Bewertung chemischer Desinfektionsverfahren Anforderungen
für die Aufnahme in die VII.Liste (Stand Oktober 1982)" quantifizieren.
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Für die chemische tnstrumntendesinfektion wird u.a.
-
die Durchführung der Bestimmung der bakteriziden Wirkung in quantitativen
Suspensionsversuchen verlangt.
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Diese Versuche werden sowohl mit frisch angesetzten Lösungen mit und
ohne Albuminbelastung (I/2.3.1. und I/2.3.2) als auch mit Lösungen durchgeführt,
die 24h zuvor mit 0,2 % Albumin angesetzt und in den Testkonzentrationen bis zur
Prüfung bei 370 C in einer Wanne offen gelagert wurden. Testkeime für diesen Versuch
sind: Staphyloccusaureus ATCC 6538 Pseudomonas aeruginosa ATCC 15442 Ein Produkt
ist für die Instrumentendesinfektion u.a.
-
dann geeignet, wenn es innerhalb der Anwendungszeit im mod. quantitativen
Suspensionstest eine Keimzahlreduktion um 5 log. Stufen erreicht.
-
Für das Produkt gern. Beispiel 1 wurden die Untersuchungen in Form
quantitativer Suspensionstests mit 0,2% Albumin entsprechend der Position 1/2.3.2
der"DGHM-Richtlinien" durchgeführt. Folgende Konzentrationen, hergestellt in WSH,
und Prüfzeiten wurden vorgegeben: 10 %-Lösung - 10 Minuten 5 %-Lösung - 30 Minuten
3 %-Lösung - 60 Minuten
In den Kontrolluntersuchungen wurde WSH
(+ 0,2 A Albumin) ohne Desinfektionsmittelzusatz mit dem Testkeim Staphylococcus
(s. aureus ATCC 6538) sowie Pseudomonas (p. aeruginosa ATCC 15442), in gleichem
Maße geimpft und behandelt wie die Probenansätze (WSH-Kontrolle).
-
Alle Untersuchungen wurden in jeweils drei parallelen Ansätzen durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Form der Reduktionsfaktoren (log.) der Tabelle 8 zu entnehmen.
Demnach konnten die Testkeime in allen Desinfektionsmittelansätzen nach den entsprechenden
Zeiten nicht reisoliert werden.
-
Aus den Resultaten geht hervor, daß das Produkt in den angegebenen
Konzentrationen und Einwirkungszeiten eine Keimreduktion von m-hr als 5 log. Stufen
erzielt.
-
Untersuchung der Toxizität Die Untersuchung der akuten Toxizität,
des Inhalationsrisikos und der lokalen Reizwirkung an Schleimhäuten und der Haut
wurden entsprechend den OECD-Guidelines for Testing of Chemicals und der "Empfehlung
des Bundesgesundheitsamtes zur Prüfung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von
kosmetischen Mitteln" (Bundesgesndheitsblatt 24, Nr. 6 vom 20.03.84)" sowie das
"Merkblatt über die Aufnahme von Desinfektionsmitteln und -verfahren in die vom
Bundesgesundheitsamt aufzustellende Liste geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel
und -verfahren" (Stand 1983) durchgeführt.
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Akute Toxizität Die Ermittlung der akuten Toxizität erfolgt nach einmaliger
oraler Applikation an der Ratte mittels starrer Schlundsonde. Innerhalb einer 14tägigen
Nachbehandlungszeit wird die Dosis letalis media bestimmt. Die Berech-
nung
der LD 50 (oral) erfolgt mittels mathematischer Methode (Berechnung mit der Probit-Analyse
nach Finney, D. Y.: Probit Analysis, 3. Auflage, Cambridge 1971).
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Als Ratten werden solche vom Stamm BOR : WISM, Unterstamm : SPF TNO
verwendet.
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Bei den Untersuchungen wurde das Produkt gem. Beispiel 1 in konzentrierter
Form verwendet. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten: 0 LD50 (° + +) bei
24 Stunden: 2,31 ml / kg bei 48 Stunden: + 14 Tage 2,31 ml / kg.
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Hautreizungen: Die Prüfung auf primäre Reizerscheinungen (Dermatitis,
Erythem- oder Ödembildung) erfolgt an weißen Neuseeländer-Albino-Kaninchen, wobei
auf geschorene und skarifizierter Haut thermal appliziert wird. Die Prüfung erfolgt
in Anlehnung an: "Appraisol of the Safety of Chemicals in Foods, Drugs and Cosmetics"
(Div. of Pharmacology, FDA), Hautgiftigkeit nach Draize und OECD-Richtlinien.
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0,5 ml des Produkts gem. Beispiel 1 wurden durch ein Pflastertuch
von 2,5 x 2,5 cm auf der Haut festgehalten.
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Aus dem 24 h- und 72 h-Wert nach der Applikation ergibt sich die Bewertung
von 0 - 4 gem. Empfehlung des VCI vom 13.05.1976.
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Ergebnisse: Produkt gern. Beispiel 1 Gesamtindex Bewertung Konzentriert
2,9 leicht reizend 5 %ige Lösung 0,0 nicht reizend Augenreizungen: Die Prüfung der
augenreizenden Wirkung des Produktes gern. Beispiel 1 erfolgt durch Instillation
in den Konjunktivalsack von weißen Neuseeländer-Albino-Kaninchen.
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Es wurden 0,1 ml des Produktes in den Konjunktivalsack des linken
Auges der Neuseeländer-Albino-Kaninchen gebracht. Die Untersuchung erfolgt in Anlehnung
an "Appraisol of the Safety of Chemicals in Foods, Drugs and Cosmetic" (Div. of
Pharmacology, FDA), nach Draize (1959) und OECD-Richtlinien. Die Bewertung erfolgt
nach Ablesen auftretender Augenveränderungen nach 1, 2 und 8 Stunden sowie 1, 2,
3, 4, 5, 6 und 7 Tagen nach der Behandlung gern. den Empfehlungen des VCI (13.05.76).
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Für eine 3 %ige Lösung des Produktes gem. Beispiel 1 wurde ein Gesamtindex
von 3,7 gefunden, was bedeutet, daß die Verbindung in 3 %iger Konzentration nicht
reizend ist.
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Inhalationsrisiko: Gern OECD-Guidelines for Testing of Chemicals (Nr.
404, Seite 9 ff., 2. Meth.) wird der Inhalationsrisikotest als Untersuchungsmethode
angesehen, Anzeichen für ein mögliches Risiko bei normalem Umgang mit der Substanz
zu ermitteln und aufgrund der langen Expositionszeit eine hohe Sicherheitsgrenze
aufzuzeigen. Im Test werden
junge Ratten für etwa 7 Stunden der
Atmosphäre des Produktes gem. Beispiel 1 ausgesetzt. In annähernd maximalen vernebel-
bzw. versprühbaren Gebrauchskonzentrationen werden einem 250 1 Luftstrom pro h 150
ml der zu untersuchenden Lösung zugeführt. Dieser Atmospäre werden die jungen Ratten
7 Stunden ausgesetzt. Die Tiere werden individuell nach klinisch-toxikologischen
Symptomen hin beurteilt (sensorisches und motorisches Verhalten, Aussehen von Haarkleid,
Körperöffnungen, Harn- und Kotabsatz sowie auf allgemeinen Gesundl1eitszustand)
und zwar: sofort, 24 Stunden, 4, 7 und 14 Tage nach der Exposition.
-
Für eine 3 %ige Lösung des Produktes gern. Beispiel 1 (3,43 ml / m3)
wurden keine besonderen klinischen Befunde gefunden, traten keine Mortalitäten auf,
war die Gewichtsentwicklung normal und wurden bei Sektion keine präparatbedingten
makroskopisch sichtbaren Organveränderungen festgestellt.
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Sensibilisierung: Nach der Methode von A. M. Kligmann (gem. OECD-Richtlinien)
werden die sensibilisierenden Eigenschaften an 20 Test- und Kontrolltieren (Meerschweinchen)
getestet. 7 Tage nach erfolgter intradermaler Injektion wird die dermale Behandlung
mit 0,5 ml des Produktes gern. Beispiel 1 durchgeführt. 3 Wochen danach erfolgt
nochmals eine dermale Behandlung.
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Für eine 5 %ige Lösung des Produktes gern. Beispiel 1 wurde festgestellt,
daß sie keine Sensibilisierung bewirkt.
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Weiterhin wurde bei Untersuchungen festgestellt, daß das Desinfektionsmittel
gern. Beispiel 1 keine Korrosion auf Instrumenten bewirkt. Außerdem wurde festgestellt,
daß
das Produkt gern. Beispiel 1 nicht nur flüssiges Eiweiß, Blut und/oder Sputum von
Instrumenten ablöst, sondern auch in der Lage ist, eine Verkrustung von Eiweiß,
Blut und/oder Sputum zu verhindern und bereits angetrocknetes Eiweiß, Blut und/oder
Sputum abzulösen.
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Beispiel 2 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
in den ebenfalls angegebenen Mengen wurde ein erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Benzalkoniummethosulfat 100 g 2. Formaldehyd, 35 %ige wäßrige Lösung
150 g 3. Aldehyd-Depot-Verbindung, wie gern. Beispiel 1 275 g 4. Glyoxal, 40 gewichtsprozentig
100 .j 5. Fettaminoxethylat, wie 80 g gem. Beispiel 1 6. Wacker Antischaum SE 40
0,3 g 7. Isopropanol für Desinfektionsmittel 20 g
8. Parfümöl Cleany
0/211350 10 g 9. o-Phosphorsäure, 85 %ige wäßrige Lösung 3 g 10. Wasser, demineralisiert
261,7 g Das Produkt wurde in gleicher Weise,wie gem. Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
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Beispiel 3 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
in den ebenfalls angegebenen Mengen wurde ein weiteres erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Didecyldimethylammoniummethosulfat 100 g 2. Formaldehyd, 35 %ige
wäßrige Lösung 150 g 3. Aldehyd-Depot-Verbindung wie gern. Beispiel 1 275 g 4. Glyoxal,
40gewichtsprozentig 100 g 5. Fettaminoxethylat, wie gern. Beispiel 1 80 g 6. Silikon-Antischaummittel
0,3 g SAG 30 (Union Carbide)
7. Isopropanol für Desinfektionsmittel
20 g 8. Parfümöl Cleany 0/211350 10 g 9. o-Phosphorsäure, 85 %ige wäßrige Lösung
3 g 10. Wasser, demineralisiert 261,7 g Das Desinfektionsmittel mit der vorstehend
genannten Zusammensetzung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben,
hergestellt.
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Beispiel 4 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbin:ungen
in den ebenfalls angegebenen Mengen wurde ein erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat, 40 % wäßrige
Lösung, wie gern. Beispiel 1 verwendet 100 g 2. Formaldehyd, 35 %ige wäßrige Lösung
150 g 3. Aldehyd-Depot-Verbindung, wie gem. Beispiel 1 verwendet 275 g 4. Glutardialdehyd
100 g
5. Fettaminoxethylat, wie gern. Beispiel 1 verwendet 80 g
6. Silikonantischaummittel Dow Cornina 1510 (silicone antifoam) 0,3g 7. Isopropanol
für Desinfektionsmittel 20 g 8. Parfümöl Cleany 0/211350 10 g 9. o-Phosphorsäure,
85 %ige wäßrige Lösung 3 g 10. Wasser, demineralisiert 261,7 g Das Desinfektionsmittel
wird in der gleichen Weise wie vorstehend in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
-
Beispiel 5 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
in den angegebenen Mengen wurde ein weiteres erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat, 40 % wäßrige
Lösung, wie gem. Beispiel 1 verwendet 100 g 2. Formaldehyd, 35 %ige wäßrige Lösung
150 g 3. Aldehyd-Depot-Verbindung, wie gem. Beispiel 1 verwendet 275 g
4.
Glyoxal und Glutardialdehyd 100 g Mischungsverhältnis: 2 : 1 5. Fettaminoxethylat,
wie gern. Beispiel 1 verwendet 80 g 6. Wacker Antischaum SE 40 0,3 g 7. Isopropanol
für Desinfektionsmittel 20 g 8. Parfümöl Cleany 0/211350 10 g 9. o-Phosphorsäure,
85 %ige wäßrigeLösung 3 g 10. Wasser, demineralisiert 261,7 g Das Desinfektionsmittel
wurde in der gleichen Weise wie gem. Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
-
Beispiel 6 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
in den ebenfalls angegebenen Mengen wurde ein weiteres erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat, 40 %ige wäßrige
Lösung, 100 g wie in Beispiel 1 verwendet 2. Formaldehyd, 35 Eige wäßrige Lösung
150 g 3. Tetramethylolacetylendiharnstoff 275 g
4. Glyoxal, 40gewichtsprozentig
100 g 5. Fettaminoxethylat, wie gemäß gern. Beispiel 1 verwendet 80 g 6. Wacker
Antischaum SE 40 0,3 g 7. Isopropanol für Desinfektionsmittel 20 g 8. Parfümöl Cleany
0/211350 10 g 9. o-Phosphorsäure, 85 %ige wäßrige Lösung 3 g 10. Wasser, demineralisiert
261,7 g Die Herstellung des Desinfektionsmittels erfolgt in der gleichen Weise wie
in Beispiel 1 beschrieben.
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Beispiel 7 Unter Verwendung der nachfolgend aufgeführten Verbindungen
in den ebenfalls angegebenen Mengen wurde ein weiteres erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel
hergestellt: 1. Ricinolsäurepropylamidotrimethylammoniummethosulfat, 40 %ige wäßrige
Lösung, wie in Beispiel 1 verwendet 100 g
2. Formaldehyd, 35 %ige
wäßrige Lösung 150 g 3. Aldehyd-Depot-Verbindung *, 45 %ig 275 g 4. Glyoxal, 40gewichtsprozentig
100 g 5. Fettaminoxethylat, wie gem.
-
Beispiel 1 verwendet 80 g 6. Wacker Antischaum SE 40 0,3 g 7. Isopropanol
für Desinfektionsmittel 20 g 8. Parfümöl Cleany 0/211350 10 g 9. o-Phosphorsäure,
85 %ige wäßrige Lösung 3 g 10. Wasser, demineralisiert 261,7 g * Die Aldehyd-Depot-Verbindung
wurde in folgender Weise hergestellt: 96 Teile Methanol (3 Mol) wurden mit 3 Teilen
konzentrierter Salzsäure versetzt und bei 500 C gerührt. Bei dieser Temperatur ließ
man innerhalb von 1 Stunde 156 Teile (1 Mol) 2-Isobutoxy-3,4-dihydro-2H-pyranzufließen
und rührte weitere 2 Stunden. Anschließend wurde das Gemisch auf etwa 250 C abgekühlt
und dann innerhalb von 1 Stunde zu 300 Teilen (4 Mol) einer 40 %igen wäßrigen Formaldehyd-Lösung
zufließen lassen, die 4 g N, N'-Dime-
thylpiperazin enthielt. Nach
beendetem Zulauf wurde das Gemisch 30 Minuten auf 850 C erhitzt und anschließend
abgekühlt. Es wurden 559 g der Aldehyd-Depot-Verbindung erhalten.
-
Die Herstellung des Desinfektionsmittels erfolgte in der gleichen
Weise wie sie in Beispiel 1 beschrieben wurde.
-
Tabelle 1 Ergebnisse der bakteriostatischen und funigstatischen Wirkung
und der Enthemmungsmittelprüfung im Verdümmungstest
Konzentration Testkeim E. coli P. mirabilis P. aeruginosa S.
aureus C. albicans |
des Dezinfek- Nährlösung: 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 |
tionsmittels |
gemäß Bei- |
spiel 1 |
2,50 % - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |
1,00 % - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |
0,75 % - - - - - - - - - - - - - - - - - - + + |
0,50 % - - - - - - - - - - - - - - - - - + + + |
0,25 % - - - - - - + - - - + - - - - - - + + + |
0,10 % + + + + - - + + - - + + - + + + - + + + |
0,05 5 + + + + + + + + + + + + - + + + + + + + |
0,01 % + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + |
0,001 % + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + |
Zeichernerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum 1 : Nährlösung (CSL) 2 : Nährlösung
(CSL) + 3 % Tween 80, 0,3 % Lecitin 0,1 % Cystein 3 : Nährlösung (CSL) + 3 % Tween
80, 0,3 % Saponin 0,1 % Histidin , 0,1 % Cystein 4 : Nährlösung (CSL) + 3 % Tween
80, 0,3 % Lecitin 0,1 Histidin, 0,5 % Natrium thiosulfat
Tabelle
2 Ergebnisse der qualitativen Suspensionsversuche
T e s t k e i m und E i n w i r k u n g s z e i t |
Konzentration E. coli P. mirabilis P. aeruginosa S. aureus
C. albicans |
des Desinfek- |
tionsmittels 5' 15' 30' 60' 5' 15' 30' 60' 5' 15' 30' 60' 5'
15' 30' 60' 5' 15' 30' 60' |
gem. Bei- |
spiel |
1,50 % - - - - - - - - + - - - - - - - - - - - |
1,00 % + - - - + - - - + - - - + - - - - - - - |
0,75 % + - - - + - - - + - - - + - - - - - - - |
0,50 % + - - - + - - - + - - - + - - - + - - - |
0,25 % + + - - + + + - + + + - - + - - - + + + |
0,10 % + + + + + + + + + + + + - - + + + + + + |
0,05 % + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + |
0,01 % + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + |
Kontrolle + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + |
Zeichernerklärun: + = Wachstum - = kein Wachstum Koloniezahl pro ml: E. coli 4,0
. 109 P. mirabilis 1,1 . 109 P. aeruginosa 1,9 . 109 S. aereus 1,1 . 109 C. albicans
1,0 . 108 Enthemmungsmittelzusatz zur Nährlösung (CSL): 3 % Tween 80, 3 % Saponin,
0,1 % Histidin, 0,1 % Cysteil Durhcführung der Versuche bei einer Reaktionstemperatur
von 18° - 20°C
Tabelle 3 a Ergebnisse der quantitativen Suspensionsversuche
mit frisch angesetzten Lösungen mit und ohne Albuminzusatz: Testkeim: S. a e r e
u s Ausgangs-Suspension: 8,4 . 1010 /ml
Konzentration des Desinfektionsmittelwirkung KR* KR KR |
Desinfektionsmittels in der Einwirkungszeit: 5' 30' 60' |
gem. Beispiel 1 |
0,25 % 5,3582 5,5886 6,2876 |
0,10 % 0,5231 4,2677 4,7270 |
0,05 % 0,3184 1,0154 2,6541 |
WSH-Kontrolle 7,9566 |
0,25 % + 0,2 % Albumin 4,1147 6,0048 6,4820 |
0,10 % + 0,2 % Albumin 0,2078 3,9674 4,8161 |
0,05 % + 0,2 % Albumin 0,2898 0,3196 0,5816 |
WSH-Kontrolle 7,7830 |
* KRt = log KBE (Ko) -log KBe (D)
Tabelle 3b Ergebnisse der quabntitativen
Suspensionsversuche mit Lösungen, die mit und ohne Albuminzusatz vor der Prüfung
24 h bei 37°C in einer Wanne offen gelagert wurden.
-
Testkeim:S. a e r e u s Ausgangs-Suspension: 5,6 . 1010 /ml
Konzentration des Desinfektionsmitelwirkung KR* KR Kr |
Desinfektionsmittels in der Einwirkungszeit: 5' 30' 60' |
0,25 % 4,6963 # 7,7297 # 7,7297 |
0,10 % 1,8089 4,4842 6,0929 |
0,05 % 0,2323 1,2291 2,8037 |
WSH-Kontrolle 7,7297 |
0,25 % + 0,2 % Albumin 0,1140 2,4400 5,2090 |
0,10 % + 0,2 % Albumin 0,1359 0,1904 0,1742 |
0,05 % + 0,2 % Albumin 0,0535 0,0791 0,1258 |
WSH-Kontrolle 7,5892 |
*KR = log KBE (Ko) - log KBE (D)
Tabelle 3c Ergebnisse der quantitativen
Suspensionsversuche mit frisch angesetzten Lösungen mit und ohne Albuminzusatz:
Testkeim: P a e r u g i n o s a Ausgangs-Suspension: 2,0 . 1010/ml
Konzentration des Desinfektionsmittelwirkung KR* KR KR |
Desinfektionsmittels in der Einwirkungszeit 5' 30' 60' |
gem. Beispiel 1 |
0,25 % 0,8517 3,9208 5,6050 |
0,10 % 0,6658 0,9716 2,5703 |
0,05 % 0,00 0,00 0,00 |
WSH-Kontrolle 6,6842 |
0,50 % + 2,0 % Albumin 1,4392 # 7,1249 # 7,1249 |
0,25 % + 0,2 % Albumin 0,3793 4,9208 # 7,1249 |
0,10 % + 0,2 % Albumin 0,2798 0,5017 0,9686 |
WSH-Kontrolle 7,1249 |
* KR = log KBE(Ko) - log KBE(D)
Tabelle 3d Ergebnisse der quantitativen
Suspensionsversuche mit Lösungen, die mit ohne Albuminzusatz vor der Prüfung 24
h bei 37°C in einer Wanne offen gelagert wurden.
-
Testkeim: P. a e r u g i n o s a Ausgangs-Suspension: 2,2 . 1010/ml
Konzentration des Desinfektionsmittelwirkung KR* KR KR |
Desinfektionsmittels in der Einwirkungszeit 5' 30' 60' |
gem. Beispiel 1 |
0,25 % 0,9781 # 7,3003 # 7,3003 |
0,10 % 0,00 2,3303 3,7600 |
0,05 % 0,00 0,1797 0,6375 |
WSH-Kontrolle 7,3003 |
0,50 % + 0,2 % Albumin 0,6139 # 7,0453 # 7,0453 |
0,25 % + 0,2 % Albumin 0,4325 0,6359 1,8140 |
0,10 % + 0,2 % Albumin 0,2769 0,8064 1,1800 |
WSH-Kontrolle 7,0453 |
*KR = log KBE(Ko) - log KBE(D)
Tabelle 4a Ergebnisse der Bestimmung
der bakteriziden Wirkung im Keimträgerversuch
Konzentration des Testkeim S. aureus E. coli |
Desinfektionsmittels Einwirkungszeit: 5' 15' 30' 60' 120' 5'
15' 30' 60' 120' |
gem. Beispiel 1 |
2,00 % - - - - - - - - - - |
1,50 % - - - - - + - - - - |
1,00 % + - - - - + - - - - |
0,75 % + + - - - + + - - - |
0,50 % + + - - - + + - - - |
0,25 % + + + - - + + + - - |
0,10 % + + + - - + + + + + |
0,01 % + + + + + + + + + + |
Kontrolle + + + + + + + + + + |
Zeichenerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum Koloniezahl pro ml: S. aereus 2,2
. 109 E. coli 6,0 . 109 Entnehmungsmittelzusatz zur Nähr- und Waschlösung (CSL):
3 % Tween 80, 3 % Saponin, 0,1 % Histidin, 0,1 % Cystein
Tabelle
4b Ergebnisse der bakteriziden Wirkung im Keimträgerversuch
Konzentration des Testkeim: |
Desinfektionsmittels Einwirkungs- 5' 15' 30' 60' 120' 5' 15'
30' 60' 120' 5' 15' 30' 60' 120' |
gem. Beispiel 1 zeit: |
2,00 % - - - - - - - - - - - - - - - |
1,50 % + - - - - - - - - - - - - - - |
1,00 % + - - - - + - - - - + - - - - |
0,75 % + + - - - + + - - - + + + + - |
0,50 % + + + - - + + - - - + + + + - |
0,25 % + + + + + + + + + + + + + + + |
0,10 % + + + + + + + + + + + + + + + |
0,01 % + + + + + + + + + + + + + + + |
Kontrolle + + + + + + + + + + + + + + + |
Zeichenerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum Kolonienzahl pro ml: P. a e r u
g i n o s a 8,0 . 109 P. mirabilis 4,0 . 109 C. albicans 3,0 . 108 Entnehmungsmittelzusatz
zur Nähr- und Wachlösung (CSL): 3 % Tween 80, 3% Saponin, 0,1 % Histidin, 0,1 %
Cystein Durchführung der Versuche bei einer Reaktionstemperatur von 18° - 20°C.
-
Tabelle 4c Ergebnisse der Bestimmung der bakteriziden Wirkung im modifizierten
Keimträgerversuch unter Belastung der Desinfektionsmittellösung mit 0,5 % Rinderalbumin.
Konzentration des Testkeim: M. tuberculosis ATCC 25618 |
Desinfektionsmittels Einwirkungszeit: 5' 15' 30' 60' 120' |
gem. Beispiel 1 |
4,00 % ++ ++ ++ -- -- |
3,00 % ++ ++ ++ -- -- |
3,00 % ++ ++ ++ -- -- |
1,50 % ++ ++ ++ ++ ++ |
1,00 % ++ ++ ++ ++ ++ |
Kontrolle ++ ++ ++ ++ ++ |
Zeichenerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum Keimdichte: 1 mg Bakterienfeuchtgewicht
pro ml CSL mit 20 % Rinderblut belastet.
-
Entnehmmungsmittelzusatz zur Nähr- und Waschlösung (CSL) 3 % Tween
80, 3 % Saponin, 0,1 % Cystein Durchführung der Versuche bei einer Reaktionstemperatur
von 18° - 20°C.
-
Tabelle 5a Ergebnisse der Prüfung als Instrumentendesinfektionsmittel
unter praxisnahen Bedingungen mit Gummischläuchen als Keimträgern
Konzentration des Testkeim |
Desinfektionsmittels und Keimdichte S. aureus 4,0 . 109/ml
P. aeruginosa 7,0 . 109/ml |
gem Beispiel 1 Einwirkungszeit: 15' 30' 45' 60' 60' 60' 15'
30' 45' 60' 60' 60' |
4,0 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
3,0 % 2+1- 3- 3- 3- 3- 3- 2+1- 3- 3- 3- 3- 3- |
2,0 % 2-1- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 1+2- 3- 3- 3- 3- |
1,0 % 3- 1+2- 3- 3- 3- 3- 3- 2+1- 3- 3- 3- 3- |
0,5 % 3- 2+1- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
0,25 % 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+3+ 3+ 3+ |
0,10 % 3+ 3+ 3+ n.d. n.d. n.d. 3+ 3+ 3+ 3+ n.d. n.d. |
Kontrolle 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+3+ 3+ 3+ |
Zeichnerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum n.d. = nicht durchgeführt Zahl =
Zahl der einzeln geprüften Testobjekte Entnehmungsmittelzusatz zur Nährlösung (CSL):
3 % Tween 80, 3 % Saponin, 0,1 % Histidin, 0,1 % Cystein Durchführung der Versuche
bei einer Reaktionstemperatur von 20 - 22°C.
-
Tabelle 5b Ergebnisse der Prüfung als Instrumentendesinfektionsmittel
unter praxisnahen Bedingungen mit Gummischläuchen als Keitmträgen
Konzentration des Testkeim |
Desinfektionsmittels und Keimdichte E. coli 2,0 . 109/ml P.
mirabilis 1,8 . 1010/ml |
gem. Beispiel 1 Einwirkungszeit 15' 30' 45' 60' 60' 60' 15'
30' 45' 60' 60' 60' |
4,00 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
3,0 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- 1+2- 3- 3- 3- 3- 3- |
2,0 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- 1+2- 3- 3- 3- 3- 3- |
1,0 % 3- 1+2- 3- 3- 3- 3- 3- 1+2- 3- 3- 3- 3- |
0,5 % 3- 2+1- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
0,25 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
0,10 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
Kontrolle 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
Zeichenerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum n.d. = micht durchgeführt Zahl
= Zahl der einzel geprüften Testobjekte Entnehmungsmittelzusatz zur Nährlösung (CLS):
3 % Tween 80, 3 % Saponin, 0,1 % Histidin, 0,1 % Cystein Durchführung der Versuche
bei einer Reaktionstemperatur von 20° - 22°C.
-
Tabelle 5c Ergebnisse der Prüfung als Instrumentendesinfektionsmittel
unter praxisnahem Bedingungen mit Gummischläuchen als Keitmträgern
Konzentration des Testkeim |
C, albicans 1,0 . 108/ml |
Desinfektionsmittels und Keimdichte; |
15' 30' 45' 60' 60' 60' |
ge,. Beispiel 1 Einwirkungszeit: |
4,0 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
3,0 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
2,0 % 3- 3- 3- 3- 3- 3- |
1,0 % 2+1- 3- 3- 3- 3- 3- |
0,5 % 3+ 2+1- 1+2- 3- 3- 3- |
0,25 % 3+ 3+ 3+ 3- 3- 3- |
0,10% 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ |
Kontrolle 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ 3+ |
Zeichenerklärung: + = Wachstum - = kein Wachstum n.d. = nicht durchgeführt Zahl
= Zahl der einzeln geprüften Testobjekte Enthemmungsmittelzusatz zur Nährlösung
(CSL): 3 % Tween 80, 3 % Saponin, 0,1 % Histidin, 0,1 % Cystein Durchführung der
Versuche bei einer Reaktionstemperatur von 20° - 22°C.
-
Tabelle 6 Tuberkulozide Wirksamkeit des Produktes gem. Beispiel 1
in Abhängigkeit von der Einwirkungstemperatur
Einwirkungs- Konzen- Einwirkungszeit in Minuten |
temperatur tration |
2,5 5 15 30 60 |
40 °C 1,5 + + + + - |
3,0 + + + - - |
5,0 + + - - - |
WSH + |
55 °C 1,5 + - - - - |
3,0 - - - - - |
5,0 - - - - - |
WSH + |
+ = Keinwachstum - = Kultur steril WSH = Wachstumskontrolle standardisierter Härte
Tabelle
7 a Wirkung von 2,5 %igem Produkt gem. Beispiel 1 auf die Antigenität des HBsAg.
-
Zu einem Teil HBsAg-haltigem Serum wurden ein Teil 2 %iges Serumalbumin
bzw. in Teil fetales Kälberserum bzw. 1 Teil Aqua bidest. und 4 Teile der 1,25fachen
Prüfkonzentration des Desinfektionsmittels gegeben.
Cpm im HBsAg-Test nach Beendigung der Einwirkzeit |
Einwirkzeit mit einem Teil mit einem Teil |
(minuten) 2 %igem Serumalbumin fetalem Kälberserum Aqua bidest. |
0 10813 (100 %) 11593 (100 %) 12963 (100 %) |
Antigen-Kontrolle |
ohne Produkt gem. |
Beispiel 1 |
15 2665 (23,6 %) 2241 (18,3 %) 2436 (17,9 %) |
30 286 (1,6 %) 512 (3,4 %) 289 (1,3 %) |
60 148 negativ 169 (0,5 %) 141 negativ |
Produkt gem.
-
Beispiel 1 ohne HBsAg 116 # 33 (0%)
Tabelle 7b Wirkung
von 5 %igem Produkt gem. Beispiel 1 auf die Antigenität des HBsAg.
-
Zu einem Teil HBsAg-haltigem Serum wurden ein Teil 2 %iges Serumalbumin
bzw. in Teil fetales Kälberserum bzw. 1 Teil Aqua bidest. und 4 Teile der 1,25fachen
Prüfkonzentration des Desinfektionsmittels gegeben.
Cpm im HBsAg-Test nach Beendigung der Einwirkzeit |
Einwirkzeit mit einem Teil mit einem Teil mit einem Teil |
(minuten) 2 %igem Serumalbumin fetalem Kälberserum Aqua bidest. |
0 10810 (100 %) 11590 (100 %) 12933 (100%) |
Antigen-Kontrolle |
ohne Produkt gem. |
Beispiel 1 |
15 945 (7,7 %) 1073 (8,3 %) 868 (5,8 %) |
30 138 negativ 199 (0,7 %) 111 negativ |
60 125 negativ 130 negativ 105 negativ |
Produkt |
gem. Beispiel 1 |
ohne HBsAg 113 # 28 (0 %) |
Tabelle 7 c Wirkung von 0,7 %igem Fromaldehyd auf die Antigeniät
von HBsAg in Lösung. Es wurde lediglich ein Testansatz ohne zusätzliche Einweißbelastung
durchgeführt
Einwirkzeit Cpm im HBsAg-Test nach Beendigung |
(Minuten) der Einwirkzeit |
0 7417 (100 %) |
Antigen-Kontrolle |
ohne Formaldehyd |
5 7918 |
15 8221 |
30 7348 |
60 8112 |
Formaldehyd ohne |
HBsAg 354 # 38 (0 %) |
Tabelle 8 Produkt: Desinfektionsmittel ge,. Beispiel 1 Bakterizide
Wirkung im quantitativen Suspensionstest (I./2.3) Die Versuche wurden aus Gründen
der Vergleichbarkeit parallel durchgeführt. Die Raumtemperatur betrug 220 C.
-
Keimqehalt der Aussanqssuspensionen: S. aureus ATCC 6538 . 2,48 x
10 KBE/ml P. aeruginosa ATCC 15442 : 1,09 x 1010 KBE/ml Testkeime log.-Reduktionsfaktoren
nach Konzentrationen Einwirkzeiten in Min.
-
des Produktes % 10 30 60 P. aeruginosa 3 > 5,46 5 > 5,16 10
> 5,36 WSH-Kontrolle (log) 6,36 6,16 6,46 S. aureus 3 > 5,14 5 > 5,08 10
> 5,04 WSH-Kontrolle (lag) 6,04 6,08 6,14 Alle Versuche wurden unter Belastung
mit 0,2 % Albumin durchgeführt.
-
Enthemmerkombination: 3 % Tween 80 3 % Saponin 0,1 % Histidin 0,1
% Cystein