DE3885785T2

DE3885785T2 - Desinfizierende Zusammensetzungen.

Info

Publication number: DE3885785T2
Application number: DE88105893T
Authority: DE
Inventors: Robert D Kross; Carol A Zamojcin
Original assignee: Alcide Corp
Current assignee: Alcide Corp
Priority date: 1987-04-14
Filing date: 1988-04-13
Publication date: 1994-03-17
Anticipated expiration: 2008-04-14
Also published as: ATE97546T1; US4891216A; DE3855140D1; EP0287074A3; PH31413A; IE881116L; NZ224231A; FI881720A0; JPS6456612A; AU6455890A; DK173835B1; JP2755596B2; FI881720A; IE940719L; PH25912A; AU623555B2; DE3855140T2; DK201788A; AU603203B2; ATE135581T1

Description

Diese Erfindung bezieht sich allgemein auf Zusammensetzungen zum Desinfizieren von Substraten ebenso wie auf die Verwendung von solchen Zusammensetzungen. Genauer gesagt, bezieht sich diese Erfindung auf eine desinfizierende Zusammensetzung, die zur Behandlung von Hautkrankheiten brauchbar ist.
Der Ausdruck "Desinfektionsmitte" wird in dieser Beschreibung verwendet, um im weitesten Sinn jede Substanz oder Zusammensetzung einzuschließen, die desinfiziert, keimfrei macht, deodoriert, sterilisiert oder Keime abtötet.
Die Verwendung von Chlorverbindungen in verschiedenen Arten von Desinfektionszusammensetzungen ist wohlbekannt. Chlorverbindungen, die zur Verwendung in dieser Hinsicht vorgeschlagen worden sind, schließen z. B. Natriumhypochlorid, das im ersten Weltkrieg als Wundenspülmittel verwendet wurde, und chlorierte Phenole wie m-Chlorphenol ein. Diese Verbindungen haben im Vergleich zu nichtchlorierten Phenolen eine erhöhte bakterizide Wirkung und in einigen Fällen verringerte Toxizität. So hat m-Chlorphenol einen Phenolkoeffizienten von 5,8 (S. Aureus) bis 7,4 (B. Typhosus). Andere Chlorverbindungen, die in gewisser Weise als Desinfektionsmittel brauchbar sind, schließen z. B. Chlorgas selbst, Chlordioxid, Chloramin T, Calciumhypochlorit (ein Standarddesinfektionsmittei für Schwiminbäder), Chlorpicrin (ein Larvenvertilgungsmittel), Chloroform (ein Ausräucherungsmittel), Chlordan (ein Insektizid) und Chloromycetin (ein Antibiotikum) ein.
Insbesondere Chlordioxid hat sich als besonders wirksames Desinfektionsmittel erwiesen. Diese Verbindung ist ziemlich vielseitig und ist lange Zeit als Bleichmittel verwendet worden, so etwa beim Oxydieren der natürlichen färbenden Stoffe, die in Baumwolle, Holzpulpe und anderem faserigen Cellulosematerial vorhanden sind. Obwohl es eine oxidierende Wirkung hat, läßt Chlordioxid bei solchen Anwendungen dennoch das faserige Material unbeschädigt.
Besonders brauchbare desinfizierende Zusammensetzungen, die chlorhaltige Verbindungen einsetzen, sind in den U.S. Patenten Nrn. 4,330,531 und 4,585,482 offenbart. Diese Zusammensetzungen umfassen Chloritsalze wie Natriumchlorit in Kombination mit schwachen organischen Säuren wie Milchsäure, um besonders wirksame Desinfektionszusammensetzungen zu ergeben. Diese Zusammensetzungen sind brauchbar bei der topischen Behandlung von Hautkrankheiten wie Akne und in Zahnpasten.
AU-A-545 171 offenbart eine hochviskose keimtötende Zusammensetzung, die aus zwei Gelen gebildet ist, welche Natriumchlorit, Milchsäure und zusätzlich Verdickungsmittel und Konservierungsmittel umfassen.
Eine gleitend machende Zusammensetzung mit desinfizierenden Eigenschaften, welche ein gleitend machendes Polymer, das aus
CH&sub2;=CH- -NH-(CH&sub3;)&sub2;-CH&sub2;SO&sub3;H
oder einem Salz davon hergestellt ist, ist aus FR-A-2 380 774 bekannt.
Eine besonders häufige Krankheit ist Mastitis in Milchviehherden. Mastitis ist eine hochinfektiöse Krankheit, welche das Rindereuter befällt. Die von dieser Krankheit herrührenden Verluste der Milcherzeugung sind schwindelerregend. Zum Beispiel werden allein in den Vereinigten Staaten diese Verluste auf Hunderte Millionen Dollar geschätzt. Mastitis verringert nicht nur die Produktionsleistung von Hochleistungstieren sondern verkürzt auch die Dauer ihres produktiven Lebens.
Es ist wohl bekannt, daß Mastitis von Tier zu Tier übertragen wird. Es ist auch nachgewiesen, daß der einzige Übertragungsweg der Krankheit über die Zitzenöffnung geht. Zu den Bedingungen, die hauptsächlich für das häufige Auftreten von Mastitis verantwortlich sind, gehören schlechte Euterhygiene und physische Beschädigung der Zitzen. Melker und Tierärzte haben lange nach einer pflegenden und schützenden Zusammensetzung gesucht, die wirtschaftlich ist und auch leicht angewendet werden kann. Eine Zusammensetzung, die den normalen Zustand des Euters und der Zitzen verbessern würde und auch zur Verhinderung oder wirksamen Verringerung des Auftretens von Mastitis beitragen würde, würde dazu dienen, wesentlich sowohl die Produktion als auch die Dauer des produktiven Lebens einer Milchviehherde zu erhöhen.
Infektiöse Mastitis wird durch Mikroorganismen verursacht. Behandlungen des Standes der Technik wie die Verwendung von Sulfanilimid haben nur teilweise Erfolge bei der Bekämpfung der Krankheit gebracht, da solche Behandlungen nur gegen eine Art von Mikroorganismus, welcher Mastitis verursacht, aber nicht gegen andere Arten brauchbar sind. Da die Infektion gewöhnlich einen gemischten Charakter hat, folgt daraus, daß die Wirksamkeit von Medikamenten wie Sulfanilimid für alle praktischen Zwecke begrenzt ist.
Es ist auch vorgeschlagen worden, Penicillin zur Behandlung von Mastitis zu verwenden. Die Verwendung dieser Verbindung ist jedoch nicht erwünscht im Hinblick auf die hohen Kosten und die außerordentlichen Bedingungen, die zur Konservierung und Verwendung von Penicillin erforderlich sind.
Es ist im U. S. Patent Nr. 3,222,252 vorgeschlagen worden, Mastitis mit einem Präparat zu behandeln, welches eine Mischung aus eßbaren, langsam trocknenden Ölen und schnell trocknenden Ölen zusammen mit einem Fettsäureester, einem hautberuhigenden Mittel, einem filmbildenden Mittel umfaßt. Es heißt, daß die Anwesenheit eines schnell trocknenden Öls in dem Präparat wesentlich ist, um die gewünschte filmbildende Eigenschaft zu ergeben. Größtenteils sind jedoch diese auf der Bildung eines Films basierenden Behandlungen von Mastitis erfolglos geblieben. Die Verwendung von Iod und Peroxid in Verbindung mit Latexemulsionsfilmen hat zu anderen Problemen einschließlich einer Kontamination der Milch und Hautreizung geführt.
Obgleich Chlor freisetzende Verbindungen keimtötende und deodorierende Eigenschaften haben, macht ihr charakteristischer Geschmack und Geruch sie zur Verwendung in Mundhygienezusaininensetzungen wie Mundwässern unangenehm. Andere Mundhygienezusammensetzungen, von denen einige im Handel erhältlich sind, sind, obwohl sie angenehm schmecken, sowohl beim Verringern von Zahnbelag als auch bei der Bekämpfung von Zahnfleischentzündung und Wurzelhautentzündung unwirksam.
Die Suche nach neuen und verbesserten Mundhygienezusammensetzungen, die sowohl angenehm schmecken als auch wirksam sowohl Zahnbelag verringern als auch Zahnfleischentzündung und Wurzelhautentzündung bekämpfen, ist fortgesetzt worden. Diese Erfindung ist ein Ergebnis dieser Suche.
Die Verwendung von Zusammensetzungen, die Metallchlorit und eine schwache organische Säure wie Milchsäure umfassen, ist im U. S. Patent Nr. 4,330,531 offenbart. Eine Chlordioxid freisetzende Verbindung bietet sich an, im wesentlichen die Probleme, die mit der Verhinderung von Mastitis verbunden sind, zu vermindern. Für diese Anwendung ist die Verwendung eines Geliermittels zum Erzeugen eines viskosen topischen Gels wesentlich. Die Viskosität wird benötigt für die geeignete Anhaftung an die Hautoberfläche während eines ausgedehnten Zeitraums.
Versuche in der Vergangenheit, ein brauchbares viskoses topisches Gel zu schaffen, welches Chlordioxid freisetzende Verbindungen enthält, sind nicht ganz erfolgreich gewesen. Von den untersuchten Geliermitteln vereinigte keines die Eigenschaften, die für eine wesentliche Wirksamkeit erforderlich sind. Gele auf Kohlenhydratbasis verlieren ihre Viskosität bei höheren pH-Werten, da die alkalischen Chlorite die langen Polymerketten zerlegen. Anorganische Verdickungsmittel wie Bentonit-Tone nehmen an der Reaktion zwischen der Säure und Chlorit teil und neigen dazu, fädenziehende ungeeignete Gele zu bilden.
Die Suche nach einer viskosen topischen Gelzusammensetzung, die alkalische Chlorite zur Behandlung und Verhinderung von Krankheiten, Infektionen und Reizungen der Haut von Menschen und anderen Tieren aufnehmen kann, ist fortgesetzt worden. Diese Erfindung ist ein Ergebnis dieser Suche.
Demgemäß ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben angegebenen Probleme des Standes der Technik zu vermeiden oder wesentlich zu vermindern durch Bereitstellen einer viskosen topischen Gelzusammensetzung zur verbesserten Behandlung von Infektionen und Reizungen der Haut von Menschen und anderen Tieren, insbesondere einer viskosen, desinfizierenden, topischen Gelzusammensetzung, die eine lang anhaltende feste Schutzschicht an Kuhzitzen zur Verhinderung und Behandlung von Mastitis bildet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst mit einer Zusammensetzung zum Desinfizieren von Substraten und Bilden einer Schutzsperrschicht, umfassend zwei Gele, die so angepaßt sind, daß sie vermischt und aufgebracht werden können, so daß sie auf dem Substrat haften, wobei das erste Gel eine wäßrige Lösung, enthaltend geeignete Mengen einer schwachen organischen Säure, umfaßt und das zweite Gel eine wäßrige Lösung eines Metallchlorits umfaßt, so daß die Chloritionenkonzentration in Form von chloriger Säure, wenn die Gele kombiniert sind, nicht mehr als 15 Gew.-% der gesamten Menge der Chloritionenkonzentration beträgt, und wobei das zweite Gel auch 0,5% bis 15% eines festen Polysulfonsäuresalzes, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, enthält, worin das Anion des Salzes die Formel:
aufweist, worin X einen solchen Wert hat, daß das Molekulargewicht des anionischen Teils des Polymers von 1.000.000 bis 5.000.000 beträgt.
In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung einer solchen Zusammensetzung zum Herstellen eines topischen Gels zur Behandlung von Hautkrankheiten bereit. Durch Zugabe von ausreichenden Mengen von Füllstoffen und Bindemitteln zu der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann eine Zahnpasta mit Desinfektionsmitteleigenschaften zur Mundhygiene, wie zur Verringerung von Zahnbelag und zur Bekämpfung von Zahnfleischentzündung und Wurzelhautentzündung, erhalten werden.
Die Zusammensetzung dieser Erfindung wird gebildet durch Kombinieren eines Gels, welches eine verdünnte wäßrige Lösung eines Metallchlorits umfaßt, mit einem anderen Gel, welches eine verdünnte wäßrige Lösung umfaßt, die eine schwache organische Säure enthält. Das Gel, welches das Metallchlorit enthält, enthält auch das Polysulfonsäuresalz. Die Konzentrationen von Chlorit und Säure sind relativ niedrig.
Diese Zusammensetzung ergibt eine metastabile chlorige Säure-Zusammensetzung, die aus kleinen Mengen von Chlorit und Säure gebildet ist. Diese Zusammensetzung kann Chlordioxid während eines langen Zeitraums bei fortgesetzter Wirksamkeit erzeugen. Sobald Chlordioxid gebildet wird, wandelt sich mehr Chlorit in chlorige Säure durch Wechselwirkung mit Wasserstoffionen um, die weiter durch Ionisierung der organischen Säure erzeugt werden.
Schwache organische Säuren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Glykolsäure, Mandelsäure, vorzugsweise Salicylsäure und andere strukturell ähnliche Säuren, wie sie in der Formel I im folgenden beschrieben sind, ein: Formel I
R¹ und R² können gleich oder voneinander verschieden sein und können ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Methyl, -CH&sub2;COOH, -CH&sub2;OH, -CHOHCOOH und -CH&sub2;C&sub6;H&sub5;. Der pK der organischen Säure beträgt etwa 2,8 bis etwa 4,2, vorzugsweise etwa 3,0 bis etwa 4,0.
Zusammensetzungen aus einem Metallchlorit und den schwachen organischen Säuren der Formel I sind in der mitanhängigen U.S. Patentanmeldung Nr. 850,009, die am 10. April 1986 eingereicht wurde, offenbart.
Das Gel, welches die schwache organische Säure enthält, enthält auch ein Geliermittel oder Verdickungsmittel, welches Fachleuten wohlbekannt ist. Jedes Geliermittel oder Verdickungsmittel, welches ungiftig ist und mit den anderen Bestandteilen der Zusammensetzung nicht reagiert, kann verwendet werden, wie Cellulosegele, typischerweise Methylcellulose oder vorzugsweise Hydroxyethylcellulose. Darüber hinaus kann das Gel auch ein Konservierungsmittel wie Benzylalkohol oder Natriumbenzoat enthalten. Andere Additive wie Puffer zum Einstellen des pH-Werts der Zusammensetzung, um hautverträglicher zu werden, können verwendet werden.
Die Menge des Verdickungsmittels in dem eine schwache organische Säure enthaltenden Gel kann im allgemeinen etwa 0,5% bis etwa 5%, typischerweise 0,8% bis etwa 4% und vorzugsweise etwa 1% bis etwa 3% des Gels, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, betragen. Die Menge des Konservierungsmittels in dem Gel kann im allgemeinen von etwa 0,01% bis etwa 0,05%, typischerweise von etwa 0,01% bis etwa 0,04% und vorzugsweise etwa 0,02% bis etwa 0,03%, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, betragen.
Die Chlordioxid freisetzende Verbindung oder das Metallchlorit und die schwache organische Säure sind in getrennten Gelen vorhanden und die Menge des Konservierungsmittels ist nur in dem Gel vorhanden, welches die schwache organische Säure enthält. Es sollten annähernd gleiche Mengen der getrennten Gele verwendet werden.
Das Gel, welches das Metallchlorit enthält, wird mit einem Polysulfonsäuresalz verdickt. Die Menge des zugegebenen Polysulfonsäuresalzes hängt von der gewünschten Verwendung der daraus hervorgehenden Zusammensetzung ab. Für eine topische Creme, Zahnpasta oder ein topisches Gel zur Behandlung von Gesichtsakne kann die Menge des Verdickungsmittels in dem metallchlorithaltigen Gel im allgemeinen etwa 5% bis etwa 15%, typischerweise etwa 5% bis etwa 10% und vorzugsweise etwa 6% bis etwa 8% Polysulfonsäuresalz, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung betragen. Für eine Zusammensetzung, die sich besonders zur Verwendung als Zitzeneintauchmittel zum Behandeln von Kuheutern eignet, kann die Menge des Verdickungsmittels in dem metallchlorithaltigen Gel im allgemeinen etwa 0,5% bis etwa 5%, typischerweise etwa 1% bis etwa 4% und vorzugsweise etwa 2% bis etwa 3% festes Polysulfonsäuresalz, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, betragen.
Diese Polysulfonsäuresalze sind Polymere von 2-Acrylamido-2- methylpropansulfonat. Die Herstellung solcher Polymere ist im U. S. Patent Nr. 4,128,631, im Kanadischen Patent Nr. 864,433 und der Deutschen Offenlegungsschrift Nr. 2,153,292, die am 4. Mai 1972 offengelegt wurde, beschrieben, welche alle hiermit per Bezugnahme mit aufgenommen sind.
Der pH des Gels, das die Polysulfonsäure enthält, ist im allgemeinen größer als etwa 8, typischerweise etwa 9 bis etwa 12 und vorzugsweise etwa 10 bis etwa 11,5.
Die in der vorliegenden Erfindung brauchbaren Polymere werden hergestellt aus
CH&sub2;=CH- -NH-C(CH&sub2;)-CH&sub2;SO&sub3;H
oder einem Salz davon. Die Polymerisationsreaktion kann durch Lösungs-, Emulsions- oder Suspensionspolymerisationsverfahren ausgeführt werden. Das Medium für die Polymerisation ist bequemerweise Wasser, ein Alkohol oder ein Gemisch daraus. Die Wahl des Mediums wird am besten von den Anforderungen der zu formulierenden endgültigen Zusammensetzung bestimmt.
Die Polymerisationsreaktion ist temperatur-, pH- und katalysatorempfindlich. Zusätzlich ist es wünschenswert, Sauerstoff aus dem Reaktionsgefäß, das zum Bilden des Polymers verwendet wird, auszuschließen, da dieses Material das Polymerisationsverfahren hemmt. Die Katalysatoren, die eingeschlossen sind, um die Polymerisationsrate zu steigern, sind Materialien wie Ammoniumbisulfit, Eisen(II)sulfat, Wasserstoffperoxid, Natriummetabisulfit oder andere Redoxkatalysatoren.
Das Molekulargewicht des Polymers kann durch Einstellen der Menge des Katalysators, des pH-Werts oder der Zugabegeschwindigkeit des Monomers in das Reaktionsgefäß variiert werden. Die Polymerisation kann dadurch erleichtert werden, daß das Monomer aus seiner Säureform in ein wasserlösliches Salz umgewandelt wird.
Die Salze des Polymers enthalten vorzugsweise als Kationen Natrium, Kalium, Ammonium, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und 2-Amino-2-methyl-1-propanol sowie Gemische davon. Die vorstehende Liste ist nur ein Beispiel für wasserlösliche Salze, die verwendet werden können. Ebenfalls im Umfang der vorliegenden Erfindung sind wasserunlösliche Salze, worin die endgültige Zusammensetzung nicht durch Ausfällung des Polymers beeinträchtigt wird. Solche Produkte, in denen wasserunlösliche Salze des Polymers verwendet werden können, sind Zahnpasten oder im wesentlichen nichtwäßrige Produkte wie topische Cremes.
Wie bereits erwähnt wurde, kann das Molekulargewicht des Polymers durch den pH-Wert, die Geschwindigkeit der Zugabe des Monomers oder die wohlüberlegte Verwendung des Katalysators eingestellt werden. Es hat sich als wünschenswert erwiesen, die vorstehend beschriebenen Polymere mit einem Molekulargewicht von etwa 1.000.000 bis etwa 5.000.000, mehr bevorzugt von etwa 2.500.000 bis etwa 4.500.000 zu verwenden, um die Viskosität und filmbildenden Eigenschaften der Zusammensetzung zu verbessern. Das heißt, Polymere mit einem extrem hohen Molekulargewicht der beschriebenen Art können zu einer schleimigen oder fädenziehenden Konsistenz des Endprodukts führen. Es hat sich deshalb als wünschenswert erwiesen, die Schleimigkeit durch Auswahl des bevorzugten Molekulargewichtbereichs zu begrenzen. Zu diesem Zweck kann jedes übliche Kettenübertragungsreagens, wie Mercaptosuccinsäure, verwendet werden, um das Molekulargewicht des Polyiners zu begrenzen.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Endgruppen des Polymers wenig Einfluß auf die gewünschten Eigenschaften der endgültigen Zusammensetzung haben und deshalb nicht genau angegeben werden. Die Endgruppen sind meist Wasserstoffatome, aber können auch Hydroxyl, Sulfat, Sulfonat oder:
-CH&sub2;=CH- -NH&sub2;
sein.
Alle Alkohole, insbesondere die einwertigen Alkohole können als Bestandteile des Polymers verwendet werden. Alkohole (C&sub1; - C&sub2;&sub4;), die nicht hautreizend sind wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, Propyl, Lauryl, Myristyl, Cetyl und Stearyl ebenso wie ihre Mischungen sind bevorzugt. Polyole wie Glycerin oder Ethylenglykol oder Propylenglykol können vorteilhafterweise in dem Polymer verwendet werden. Die Wahl des Alkohols, der mit einem bestimmten Polymer der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet werden soll, wird gewöhnlich von dem äußeren Aussehen des Produkts und von der physikalischen Form der Zusammensetzung bestimmt. Wenn z. B. flüssige Zusammensetzungen gewünscht werden, werden vozugsweise die niederen Alkohole verwendet, wogegen Cremezusammensetzungen innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung normalerweise die höheren Alkohole verlangen. Wenn die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung andere Bestandteile als das Polymer oder den Alkohol in wesentlichen Mengen enthalten, wird die Wahl des speziellen Alkohols weniger wichtig.
Eine wünschenswerte Variable der vorliegenden Erfindung ist die Einarbeitung von Wasser in das Polymer. Eine daraus hervorgehende Zunahme der Viskosität des Wassers wird ohne nachteilige Auswirkungen auf die Stabilität des Produktes festgestellt. Das heißt, Wasser ist ein sehr geeigneter Träger, der als Mittel zum Zusammenbringen des Polymers und des Substrats verwendet werden kann. Die speziellen Gewichtsverhältnisse, bei denen die erwünschte Zunahme der Viskosität von Gemischen aus dein Polymer und Wasser auftritt, sind etwa 1:10.000 bis 1:100. Vorzugsweise liegt dieses Verhältnis im Bereich von etwa 1:1.000 bis etwa 1:500. Innerhalb des vorstehend erwähnten Bereichs werden hochviskose Zusammensetzungen mit niedrigem Feststoffgehalt erhalten. Solche Zusammensetzungen sind erwünscht, da sie es möglich machen, daß Zusammensetzungen wie topische Cremes oder Gele, Aknegele oder Zitzeneintauchmittel in einem verdickten Zustand formuliert werden können, was die Anwendung erleichtert.
Das Gel, welches die schwache organische Säure enthält und das Gel, welches das Metallchlorit enthält, werden entweder vor der Anwendung auf das betroffene Substrat oder vorzugsweise in situ vermischt. Nachdem die Gele vermischt sind, liegt der pH-Wert der endgültigen Zusammensetzung im allgemeinen unter etwa 7, typischerweise von etwa 2 bis etwa 5 und vorzugsweise von etwa 2,5 bis etwa 4.
Wenn sie aufgetragen wird, wird die Zusammensetzung gewöhnlich in einer Menge von etwa 0,001 g/cm² bis etwa 0,1 g/cm² des betroffenen Substrats verwendet.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Teile und Prozentsätze in den Beispielen ebenso wie in der Beschreibung und den Ansprüchen auf das Gewicht bezogen.

Beispiel 1

Dieses Beispiel erläutert die Verwendung der vorliegenden Erfindung als Zitzeneintauchmittel zur Anwendung bei Kuheutern.
Ein erstes Gel wird durch Vermischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
Rheothik 80-11 Polysulfonsäure [16% wäßrige Feststoffe] 16,00 %
NaOH, 1N 16,00 %
Naconnol 90F (Natriumdodecylbenzolsulfonat) 1,80 %
Natriumchlorit 0,64 %
Na&sub4; EDTA 0,19 %
Hi-Sil T-600 (Siliciumdioxid) 2,50 %
Wasser q.s.
Ein zweites Gel wird durch Vermischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
Milchsäure 2,64 %
Natrosol 250MR 1,00 %
Isopropylalkohol 2,00 %
Natriumbenzoat 0,04 %
Poloxamer 188 0,40 %
FD&C Gelb #5 0,30 %
Wasser q.s.
Die zwei Lösungen werden miteinander vermischt und zwar vorzugsweise unmittelbar vor der Anwendung. Das daraus hervorgehende Gel wird auf die Kuhzitze aufgetragen, wobei es eine feste Schutzschicht um die Zitze herum bildet. Der so gebildete Film ergibt nach dem Trocknen ein lang anhaltendes und kontinuierlich wirkendes Desinfektionsmittel in direktem Kontakt mit der Hautoberfläche.

Beispiel II

Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines topischen Gels, das zur Behandlung von durch Infektionen verursachter Gesichtsakne brauchbar ist.
Ein erstes Gel wird durch Vermischen der folgenden Bestandteile hergestellt.
Rheothik 80-11 Polysulfonsäure [16% wäßrige Feststoffe] 45,00 %
NaOH, 1N 38,00 %
Naconnol 90F 1,80 %
Na&sub4;EDTA 0,19 %
NaClO&sub2; 2,50 %
Entionisiertes Wasser q.s.
Ein zweites Gel wird durch Vermischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
Salicylsäure 2,00 %
Isopropylalkohol 30,00 %
Natriumbenzoat 0,04 %
Natrosol 250MR 2,10 %
Pluronic F-68 0,40 %
Entionisiertes Wasser 65,46 %
Die erste und zweite Lösung werden vermischt, und zwar vorzugsweise unmittelbar vor der Verwendung. Das daraus hervorgehende Gel wird auf den betroffenen Bereich der Haut aufgetragen. Es bildet sich ein Film, der eine lang anhaltende Abdeckung erzeugt, die eine kontinuierliche Zufuhr des Desinfektionsmittels zu der abgedeckten Hautfläche über einen längeren Zeitraum ergibt.

Claims

1. Zusammensetzung zum Desinfizieren von Substraten und Bilden einer Schutzsperrschicht, umfassend zwei Gele, die so angepaßt sind, daß sie vermischt, und aufgebracht werden können, so daß sie auf dem Substrat haften, wobei das erste Gel eine wässrige Lösung, enthaltend geeignete Mengen einer schwachen organischen Säure, umfaßt, und das zweite Gel eine wässrige Lösung eines Metallchlorits umfaßt, so daß die Chloritionenkonzentration in Form von chloriger Säure wenn die Gele kombiniert sind nicht mehr als 15 Gew.-% der gesamten Menge der Chloritionenkonzentration beträgt, und wobei das zweite Gel auch etwa 0,5% bis etwa 15% eines festen Polysulfonsäuresalzes, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, enthält, worin das Anion des Salzes die Formel:

aufweist, worin X einen solchen Wert hat, daß das Molekulargewicht des anionischen Teils des Polymers von 1.000.000 bis 5.000.000 beträgt.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung des zweiten Gels 5% bis 15% festes Polysulfonsäuresalz, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, umfaßt.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung des zweiten Gels 0,5% bis 5% festes Polysulfonsäuresalz, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, umfaßt.

4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die schwache organische Säure einen pK-Wert von 2,8 bis 4,2 aufweist.

5. Zusammensetzung nach Anspruch 4, wobei die schwache organische Säure Salicylsäure ist.

6. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei die Zusammensetzung ausreichende Mengen Füllstoffe und Bindemittel enthält, um eine topische Creme zu bilden.

7. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei die Zusammensetzung ausreichende Mengen und Arten Füllstoffe und Bindemittel umfaßt, um eine Zahnpasta zu bilden.

8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das erste Gel Hydroxyethylcellulose umfaßt.

9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Molekulargewicht des anionischen Teils des Polymers von 2.500.000 bis 4.500.000 beträgt.

10. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Kation des Polymers ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Natrium, Kalium, Ammonium, Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und 2-Amino-2-methyl-1-propanol und Gemischen daraus.

11. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Herstellen eines topischen Gels zur Behandlung von Hautkrankheiten.