DE819131C - Verfahren zur Herstellung desinfizierend und bakterizid wirkender Verbindungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung desinfizierend und bakterizid wirkender Verbindungen Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man durch Einwirkung von Edelmetallverbindungen, insbesondere der Platinmetallgruppe, die das Metall komplex gebunden im Anion enthalten, auf organische Farbstoffe Verbindungen erhält, die eine außergewöhnlich hohe bakterizide Wirkung besitzen und dadurch als Desinficientia, aber auch als Heilmittel vielseitig verwendbar sind.
• Zur Herstellung der neuen Verbindungen genügt es im allgemeinen, die Ausgangsstoffe im Lösungszustand zusammenzubringen. Die Überlegenheit des Verfahrensproduktes gegenüber den Ausgangsstoffen ergibt sich aus folgender Gegenüberstellung, die gleichzeitig als Ausführungsbeispiel der Erfindung dienen mag: a) eine 4o/oige Lösung von Eosin BN*) tötet Staphylokokken während einer

  6) Fritz Mayer: Chemie der Organ. Fartwtoffe, 3. Anfl., 1. Sand. S. 96,

  8pringer#Verlag.

  Einwirkungszeit von io Minuten nicht ab; b) eine o,io/oige Lösung von Natriumchloroplatinat (Naz[PtCIB]) tötet Staphylokokken während einer Einwirkungszeit von io Minuten nicht ab; c) läßt man 2g Eosin und o,oig Na2[PtCle] in ioocm3 Wasser im Lösungszustand a.ufeinanderwirken; so tötet die entstandene klar lösliche Verbindung Staphylokokken während einer Einwirkung von io Minuten völlig ab.
• Weitere Versuche haben gezeigt, daß durch das Verfahrensprodukt selbst Tuberkelbazillen bei etwas längerer Einwirkungszeit zuverlässig abgetötet werden.
• Der oben angeführte Vergleichsversuch zeigt deutlich, daß man durch eine einfache Versuchsreihe feststellen kann, welche Komponenten für die Erreichung des erfindungsgemäßen Effektes geeignet sind. Von organischen Farbstoffen sind Triphenylmethanfarbstoffe besonders geeignet, wie sie besonders durch die Phthaleine repräsentiert werden. Unter diesen bilden die Fluoresceinfarbstoffe und unter diesen wiederum die Eosine brauchbare Ausgangsstoffe, insbesondere z. B. das Dibromdinitrofluorescein.
• Als Typ einer Verbindung, beispielsweise einer Säure oder eines Salzes, die im Anion wenigstens ein Edelmetallatom komplex gebunden enthält, wurde bereits das Natriumsalz der Platinchlorowasserstoffsäure genannt. (Andere Anionen solcher Art finden sich insbesondere unter den zahlreichen Platinmetallhalogenwasserstoffsäuren und werden außerdem durch folgende Beispiele erläutert: [Pt Cl, (O H)2], [Pt (011)6], [Pt (N 02)411 LPt (S0.1)1] [Pt(CN)a], [PtNH,C4], [OSOa(OH)2], [RuCh], [Ag C2] , [Ag (S20s)s] , [Ag (C N)2] , [Ag (S C N)2] , [An Ja] , [Au 02] , [Au C11] .
• Die vorstehende Aufzählung gibt nur Beispiele. Es ist beispielsweise bekannt, daß in Platinmetallhalogenwasserstoffsäuren bzw. ihren Salzen das Halogen schrittweise durch Hyidroxyl ersetzt werden kann, bis die reine Edelmetallhydroxosäure vorliegt. Auch hier lassen sich im übrigen vorzugsweise geeignete Verbindungen wie die Platinchlorowasserstoffsäure durch einfache Versuche feststellen.

Claims (4)

1. PATENTANSPROCHE: i. Verfahren zur Herstellung desinfizierend und bakterizid wirkender Verbindungen, gekennzeichnet durch die Einwirkung von Edelmetallverbindungen, insbesondere der Platinmetallgruppe, die das Edelmetall komplex gebunden im Anion enthalten, auf organische Farbstoffe.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB Farbstoffe aus der Di- oder Triphenylmethangruppe, insbesondere vom Charakter der Phthaleine, Verwendung finden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fluoresceinfarbstoff, insbesondere ein Eosinfarbstoff, z. B. Dibromdinitrofluörescein, Verwendung findet.
4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Edelmetallchlorowasserstoffsäuren oder deren Salze, z. B. Natriumchloroplatinat (N12 [Pt C18]), Verwendung finden.